Pathologen bekommen Neubau

Thurgauer Zeitung Online - Pathologen bekommen Neubau
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10. Oktober 2015, 09:43 Uhr
Pathologen bekommen Neubau
Der zweigeschossige Neubau kommt an die Stelle des Hallenbads. (Bild: pd/Nickl
& Partner/Steiner AG)
MÜNSTERLINGEN. Die Pathologie der beiden Thurgauer
Kantonsspitäler erhält in Münsterlingen einen Neubau für 13
Millionen Franken. Erneut erhält die Steiner AG dafür den Zuschlag.
Die Frauenfelder HRS hat am Wettbewerb nicht teilgenommen.
CHRISTOF WIDMER
Entnimmt der Arzt beim Patienten eine verdächtige Gewebeprobe, schickt er sie in
die Pathologie. Das Labor stellt dann zum Beispiel fest, ob es in der Probe
Krebszellen hat und in welchem Stadium die Krankheit ist. Mit dieser Diagnose
kann eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Heute befindet sich die
Pathologie der Thurgauer Kantonsspitäler in einem Pavillonbau am Rande des
Münsterlinger Spital-Campus. Das Gebäude stamme aus den 70er-Jahren und habe
das Ende seiner Lebensspanne erreicht, sagt Spitaldirektor Stephan Kunz. Für 13
Millionen Franken plant die Spitalgruppe Thurmed einen Neubau.
«Von innen her gedacht»
Aus dem Projektwettbewerb ist jener Vorschlag als Sieger hervorgegangen, den
der Zürcher Generalunternehmer Steiner AG zusammen mit Nickl & Partner
Architekten Schweiz AG entworfen hat (Ausgabe vom Dienstag). «Es handelt sich
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um eine ganz schlichte Lösung, die ortsbaulich gut eingepasst ist», sagt Alex Buob
bei einer Besichtigung der Wettbewerbsprojekte. Der Architekt aus
Rorschacherberg ist Mitglied des Preisgerichts, welches das Siegerprojekt gekürt
hat. Dieses berücksichtige, dass es sich um ein Funktionsgebäude und kein
repräsentatives Gebäude handle. «Das Projekt ist von innen her gedacht», sagt
Alfons Eder, Geschäftsleiter der Thurmed Immobilien AG, die für die Infrastruktur
der Spitäler verantwortlich ist. Die Räume seien multifunktional nutzbar.
Büroräume könnten leicht in Laborräume umgenutzt werden.
Unterlegen im Projektwettbewerb sind die Vorschläge der Allreal AG, der Erne
Holzbau AG, der Gross AG und der Implenia AG. Die Frauenfelder HRS hat nicht
teilgenommen – anders als bei der Ausschreibung des Neubaus für das
Kantonsspital Frauenfeld, bei der sie unterlegen ist. Gegen diese Vergabe hat die
HRS Beschwerde vor Verwaltungsgericht eingelegt, die dort noch hängig ist. Auch
für den Frauenfelder Neubau wurde übrigens die Steiner AG berücksichtigt, die
mit dem älteren Bauprojekt 3i in Münsterlingen und nun der Pathologie den dritten
Spital-Wettbewerb für sich entscheiden konnte.
Hallenbad verschwindet
Der Pathologie-Neubau kommt an die Stelle des Hallenbades, welches das
Kantonsspital seit zehn Jahren nicht mehr braucht. Heute blieben die Patienten zu
wenig lang in Spitalpflege, um noch ein Hallenbad zu nutzen, sagt Spitaldirektor
Kunz. Und für Therapiezwecke hat das Kantonsspital ein eigenes Therapiebad.
Derzeit betreibt der Schwimmclub Romanshorn das Hallenbad. Ende April läuft
der Mietvertrag aus. Der Baubeginn ist für Sommer 2016 geplant. Die neue
Pathologie soll bis Ende 2017 stehen.
Die Pathologie umfasst 25 Vollzeitstellen für Ärzte, Laboranten, Autopsiepfleger
und Administration. 80 bis 90 Prozent der untersuchten Gewebeproben stammen
aus den beiden Kantonsspitälern. Den Rest schicken niedergelassene Ärzte ein.
Zudem untersucht die Pathologie jährlich um die hundert Leichen. Es handelt sich
aber nicht um Opfer von Verbrechen, sondern um Todesfälle, deren
krankheitsbedingte Ursache nicht klar ist. «Dabei geht es um Lehrzwecke», sagt
Kunz.
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