Erasmus in Santander Sommer Semester 2015 Vorbereitung Für mich war schon lange klar, dass ich einen ErasmusAuslandsaufenthalt machen möchte. Nach meinem Physikum im April 2014 wollte ich mich in Ruhe über ein mögliches Auslandssemester im siebten Semester informieren. Leider wurde genau für dieses Jahr eine frühere Bewerbungsfrist eingeführt (aufgrund neuer Regelungen für irgendwelche Gelder), was dazu geführt hat, dass ich genau 15 Tage Zeit hatte, mich zu entscheiden und die ersten Bewerbungsunterlagen zusammen zu suchen. Leider vielen aus diesem Grund auch so ziemlich alle französischen Städte weg (wohin ich ursprünglich wollte), da diese häufig Sprachzertifikate fordern und ich diese schlecht in zwei Wochen erwerben konnte. Alternativ hätte ich mein Erasmussemester nach hinten schieben können, aber das wollte ich nicht. Nachdem Frankreich raus fiel, dachte ich an Spanien, da ich auch in der Oberstufe den Spanisch-Leistungskurs besucht habe. Ich habe nach Städten mit mittlerer Größe, Strand und netter Umgebung gesucht. Da ich auch keine Lust auf die klassischen Sommer-Sonne-Sonnenschein-Städte im Süden (á la Cadiz, Malaga und Co.) hatte, war Santander letztendlich meine Wahl. Das Bewerbungsverfahren hat sich als recht unkompliziert heraus gestellt. Die nötigen Bewerbungsunterlagen findet ihr auf der ZIB-Med-Homepage. Es ist auch nicht schlimm, wenn ihr nicht sofort an Tag X alle Unterlagen beisammen habt. Nachdem dann Mitte / Ende April die Bewerbung raus ging, kam meine Zusage schon Mitte Studium Ich bin zwei Tage vor Semesterbeginn in Santander Anfang Februar angekommen. Ein Zimmer in der Innenstadt hatte ich mir vorher im Internet besorgt. Ich würde euch empfehlen zuerst einmal ins Hostel / Hotel zu gehen für ein bis zwei Wochen und dann erst vor Ort zu schauen, wo und mit wem ihr am liebsten zusammen ziehen wollt. Man hat als Mediziner zwei Möglichkeiten entweder man zieht in die Innenstadt und ist relativ nah an der medizinisches Fakultät (leider liegt die medizinische Fakultät etwas stadtauswärts. Die zweite Möglichkeit ist, in Strandnähe zu ziehen, dann ist der Weg zur Uni aber etwas weiter.) Die Fakultät an sich ist ganz nett. Schätzungsweise aus den 70er Jahren mit einer kleinen Cafeteria. Insgesamt gesehen sind die Kurse deutlich kleiner als bei uns, ich würde mal schätzen so circa 50-60 Personen in den Kursen. Die Vorlesungssäle wirken auch eher wie große Klassenzimmer, als wie die typischen Hörsäle bei uns. Ich habe drei Fächer gewählt, Augenheilkunde, Kinderheilkunde und Pharmakologie. Pharmakologie war auf Englisch die andere beiden Fächer auf Spanisch. Pharmakologie war sehr basic-lastig. Man hatte das Gefühl im Biochemieunterricht zu sitzen. Klinisches Bezüge eher weniger...Kinderheilkunde wurde von einem Dozenten geleitet der so schnell gesprochen hat, dass ich da nicht ein Wort verstanden habe. Die andere Dozentin die manchmal da war eine einzige Katastrophe. Augenheilkunde war soweit okay. Ich habe insgesamt nur zwei Praktika mitgemacht und die waren okay. Natürlich ist es schon eine Umstellung mit nur spanisch sprechenden Studenten zusammen ein Kind wiederzubeleben, wenn man noch nicht einmal richtig versteht, wie das Setting ist. Insgesamt alles theoretischer als bei uns. Alltag & Freizeit Für mich persönlich war mein Erasmus-Semester eine Enttäuschung, was mich auch dazu veranlasst hat, nach circa 7 Wochen zurück nach Köln zu kehren und hier normal das Sommersemester zu beginnen. Ich weiß nicht, was ich mir genau vorgestellt habe, aber es hat mir einfach nicht gefallen. Die Stadt an sich hatte für mich keinerlei Flair (in den 1920er Jahren ist wohl die fast die gesamte Stadt abgebrannt und aus diesem Grund gibt es keine Altbauten oder ähnliches). Der Strand ist okay, aber keine idyllische Strandpromenade. Wenn man will kann man in die Berge und Skifahren, oder auch surfen. Wobei surfen auch nur wenn man ein Auto nutzen kann, der lokale Strand bietet nicht immer optimale Wellen. Ich fand das Erasmus-Leben auch einfach grässlich. Man hängt nur mit Erasmus-Leuten rum, von Donnerstag bis Sonntag wird sich besoffen (man bleibt nachts auch einfach bis sechs sieben Uhr weg) und unter Woche, vielleicht lag es auch an dem mega schlechten Wetter, gammelt man nur rum und kann kaum was unternehmen. Klar lernt man nette Leute kennen, aber ich hatte mehr erwartet, als vier Mal die Woche in die selben Kneipen und „Clubs“ zu gehen. Fazit Retroperspektiv habe ich viel über mich und was ich so eigentlich vom Leben erwarte gelernt. Ich würde trotzdem absolut jedem ein Auslandssemester empfehlen nur vielleicht vorher ein paar mehr Gedanken darüber machen, wo man hingeht und was man sich genau davon erwartet. Santander ist bestimmt eine super Stadt und ich habe auch viele Erasmusstudenten getroffen, die schon seit September dort waren und es total fanden, aber für mich war es halt nix. Falls ihr noch Fragen [email protected] an mich habt meldet euch unter
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