REISE
HAITAUCHEN
BAHAMAS
HAI-SOCIETY
Haie sind die Stars: Dutzende
der Jäger umkreisen die Köder
im klaren Wasser vor Eleuthera.
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tauchen.de
8/ 2015
8/ 2015
tauchen.de
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FOTO: R. WILPERNIG
Bahamas – legendär für die unzähligen Traumstrände,
berühmt als James-Bond-Kulisse. Nicht nur HollywoodVIPs fühlen sich auf den 700 Inseln wohl. Das „Who
is Who“ der Haie hat hier ihr Revier. TAUCHENRedakteur Michael Krüger wagte sich ins Getümmel.
REISE
HAITAUCHEN
BAHAMAS
Wenn sich die gewaltigen
Tigerhaie blicken lassen, beginnt das Blitzlichtgewitter.
O
kay, okay! Ich kann euch verstehen – ein Tauchgang ohne Haie
ist wie ein Tag ohne Sonnenschein!“, winkt Stuart Cove ab.
Das Statement des Nassau-Basis-Chefs es gäbe hier weitaus mehr als die
silbergrauen Jäger zu sehen, stieß ebenso auf
taube Ohren wie seine blumigen Beschreibungen der Korallenriffe. Die wenigsten
reisen auf die Bahamas, um Seepferdchen
zu suchen. Wer hier eincheckt, will Großes
sehen. Ganz oben auf der Wunschliste
stehen die Räuber mit der markanten Rückenflosse. An wenigen Plätzen auf der Welt
kommt man ihnen so nah wie hier: Riesige
Hammerhaie vor Bimini, Respekt einflößende Tigerhaie auf Grand Bahama, massige
Bullenhaie bei Eleuthera. Die allgegenwärtigen Karibischen Riffhaie sind die Stars der
Unterwasserwelt des Bahamas-Archipels.
Der Archipel im Nordatlantik ist für
kilometerlange, weiße Traumstrände und
glasklares, leuchtend türkisgrünes Wasser
weltberühmt – von den 700 Inseln sind
lediglich 30 bewohnt.
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tauchen.de
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Ägypten – Sharm El Naga
1 Woche inkl. Flug, 7 Nächte im DZ, Halbpension
zu bestimmten Nebensaisonterminen,
Person ab EUR 444,-
5 Tauchtage (je 2 TG) mit Extra Divers EUR 229,-
Sudan – Tauchsafari S/Y San Marco
© Leonardi Olmi
1 Woche Tauchsafari an Bord der San Marco inkl. Flüge
mit Emirates/Fly Dubai von Deutschland bis Port Sudan,
Transfers, 7 Nächte an Bord in Doppelkabinen, Vollpension, ca. 16 Tauchgänge pro Person ab EUR 1.500,zzgl. Visum, Sud. Steuern & Hafengebühren und
Benzinzuschlag (vor Ort zu zahlen)
anderer Tauchern in moderaten Tiefen im
Halbkreis im Sand oder versammelt sich
um einen Felsen oder ein Wrackfragment.
Dahinter postiert sind „Back-up-Taucher“,
die die Tauchgruppe zusätzlich absichern.
Natürlich ist es etwas befremdlich, einen
UW-Gladiator mit silbernem Kettenanzug
zu beobachten, wie er eine Horde Riffhaie
und Zackenbarsche im Zaum hält – aber
spannend ist es allemal. Unser Sharkfeeder
ist weiblich, heißt Terri Harrison und steht
im Chainsuit auf dem Wrack. Die 29-Jährige
ist seit acht Jahren bei Stuart Cove und seit
einigen Jahren Sharkfeeder – für sie „der
beste Job der Welt!“. Die Fischreste, meist
Köpfe, sind übrigens Abfall aus den lokalen
Restaurants und werden nicht extra gefangen. Terri öffnet den Deckel der Köderbox
und gibt die erste Fischgräte einer zwei Meter langen Grünen Muräne, die blitzschnell
zuschnappt und sofort wieder in der Luke
verschwindet, bevor die Haie reagieren können. Jetzt angelt die Australierin mit einem
langen Metallspieß einen Fischkopf aus der
Alukiste. Das wilde Spektakel beginnt: Die
Haie kämpfen gierig um den Köder. Dabei
kommen die Tiere einigen Gästen näher, als
sie es insgeheim geahnt hätten. Augen, Zähne – nur wenige Zentimeter vor der Maske.
Im Tumult ist der eine oder andere zufällige
„Hai-Rempler“ unvermeidbar. Aber völlig
ohne Aggression, wie der 56-jährige BasisBoss betont: „Die Haie wissen sehr genau,
wer füttert“, sagt Stuart Cove, der seit den
80er-Jahren solche Tauchgänge anbietet und
noch nie einen Unfall erlebte. „Haie interessieren sich für sterbende und tote Fische und
nicht für Menschen. Jeder merkt schnell,
dass sie auf die Köder fokussiert sind und
nicht, um sich von Kamerablitzen blenden
zu lassen. Die interessantere Variante folgt
bei einem Tauchgang mit einer Baitbox, die
in einem Wrack versenkt wird. Dabei gibt
es keine Fütterung. Die Haie bleiben aber
neugierig in der Nähe und lassen sich gut
beim herumschwimmen ablichten.
Malediven– Casa Mia Resort Mathiveri
© Beo Brockhausen
2 Wochen (z. B. im September) inkl. Flüge, Flugsteuern,
Speedboottransfer, 12 Nächte Standard Doppelzimmer,
Vollpension, 22 Tauchgänge
FOTOS: B. COLE (1), M. KRÜGER (2)
PRETTY IN PINK: NASSAU
Mit mehr als 200 000 Einwohnern ist Nassau
die mit Abstand größte Stadt der Inseln.
Die Fassaden schimmern in Cocktail-Farben: Offizielle Gebäude und Polizeiwachen
sind in rosa gehalten. Bars, Shops, Cafés
übertrumpfen sich mit den wildesten Farbkreationen von babyblau-rot bis mint-violett. Pretty in pink präsentiert sich die Basis
von Stuart Cove, die wunderschön in einer
kleinen Bucht im Westen Nassaus liegt: Das
ganze Team trägt rosafarbene Shirts, was
sonst? Ganz nebenbei eine unglaublich gut
organisierte Tauchbasis mit VIP-Flair. Beim
Gang durch die Anlage zeugen unzählige
Passepartouts mit signierten Fotos von den
prominenten Besuchern: Daniel Craig,
Sean Connery, Robert Redford, Heidi Klum
– alle waren hier. „Connery tauchte sogar
mit Tigerhaien“, sagt Cove. Nassau gilt als
„Unterwasser-Hollywood“. Vor 100 Jahren
wurde mit der Urfassung von „20 000 Meilen
unter dem Meer“, der erste Unterwasserfilm
der Welt realisiert. Seitdem sind die Bahamas beliebte Location – unter anderem wurden hier Sequenzen für sechs James-BondFilme gedreht – zuletzt für „Casino Royale“
(2006). Die Bedingungen sind auch einfach
perfekt: Ganzjährig gutes Wetter, warmes
Wasser, hervorragende Sichtweiten, Wracks,
fischreiche Riffe – und Haie! Deshalb sind
wir hier. Eine Fütterung ist geplant. Dabei
hockt man überbleit mit einem Dutzend
... Geheimnisse
der Tiefe 2015
Person ab EUR 2.485,-
extratour
Tauch- und
Kulturreisen GmbH
Typisch Bahamas: Knallbunte
Schilderwälder wie hier auf
Harbour Island.
„Fütterungen sind die beste
Werbung für Haie“, meint Shamie Rolle, Grand Bahama.
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HAITAUCHEN
BAHAMAS
Pastellfarbene „Zuckerguss-Architektur“ auf
Paradise Island.
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tauchen.de
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SHARKFEEDS: PR FÜR DIE HAIE
Fütterungen sind auf den Bahamas völlig
normal. Einige Taucher lehnen dieses Szenario prinzipiell ab und verweisen auf die
Veränderung des natürlichen Verhaltens.
Sollte man potenziell gefährliche Tiere wie
Haie füttern? „Die Haie hier sind Botschafter“, sagt der ehemalige Sharkfeeder Jaime
Rolle, der die Anfänge auf Grand Bahama
erlebt hat. „Filmteams und Magazine wie
TAUCHEN berichten, Gäste posten Fotos
oder laden Filme hoch. Die ganze Welt sieht,
dass Haie keine blutrünstigen Bestien sind.
Eine bessere PR für Haie gibt es nicht!“, ist
sich Rolle sicher. Auf den Bahamas läuft das
seit fast 40 Jahren nahezu unfallfrei ab. Wer
es jemals erlebt hat, wird sich kaum der Faszination entziehen können. Die Bahamianer
sind stolz auf diesen Umstand und betrachten die Tiere als Freunde – ganz nebenbei
sind sie auch gute Devisenbringer. Haitauchen soll den Bahamas jährlich geschätzte
80 Millionen Dollar einbringen (Quelle:
Divetalking online). Und damit das auch so
bleibt, sind sie geschützt. „Der Fang von Haien ist auf den Bahamas gesetzlich verboten“,
erläutert Prescott Young vom Tourist Board
Bimini, „Eine Marine-Einheit patrouilliert
die Gewässer und sorgt dafür, dass die
Gesetze befolgt werden.“ „Die große Anzahl
der Haie sind ein Indikator für die Stabilität
des maritimen Ökosystems“, sagt Dr. Samuel Gruber vom Sharklab auf Bimini. Mehr als
40 Arten leben in den Gewässern.
BIMINI
„Die großen Hammerhaie habe ich mir
viel lustiger vorgestellt!“, feixt Fotograf Nick
Robertson-Brown nach dem Tauchgang.
Einige aus der Gruppe nicken zustimmend.
AUSTARIERT!
Faszinierende Tauchreisen
weltweit.
Neu:
begleite
Tauchsa te
f ar is
rund um
die Welt
*von Manta Reisen-Mitarbeitenden begleitet (bei Ägypten nur die November-Tour).
Auf Tuchfühlung mit den bizarren
Flügelköpfen beim Hammerhaitauchgang vor Bimini.
Zwei Haie mit der imposanten Flügelköpfen haben die Gruppe fast den ganzen
Tauchgang umkreist. Der größere, ein
Fünf-Meter-Koloss, wirkt allein durch seine
Ausmaße Respekt einflößend. Freundliche
Umschreibungen fallen schwer, wenn ein
scheinbar augenloses, offenes Maul voller
messerscharfer Zähne direkt die Taucher
anschwimmt – teilweise so nah, dass man
sich ducken muss. Wenn man in die seitlich
sitzenden großen Augen schaut, die beinahe
an die Kulleraugen von Kühen erinnern,
ändert sich das Bild allerdings. „Die Taucher
realisieren schnell, dass keine Aggression
von den Hammerheads ausgeht“, sagt Neil
Watson jr., der die Tauchgänge hier vor der
Insel Bimini anbietet: in 8,5 Meter Tiefe und
klarem Wasser kann man rund 75 Minuten
lang den bizarr aussehenden Haien bei der
Fütterung zuschauen und läuft höchstens
die Gefahr, dass die Beine während der
langen Hockerei einschlafen. Für schlechte
Sicht sorgen nicht nur die aufgeregten Flossenschläge der Tauchgruppen. Direkt vor
der Box wühlen häufig ein halbes Dutzend
Ammenhaie den Sandgrund auf und vermiesen den UW-Fotografen die Aussicht auf
vermeintlich gute Schüsse.
Vor dem Tauchgang führt der Besuch in
die Bimini Biological Field Station (BBFS) –
kurz Sharklab genannt. Hier in dem seichten
Mangroven-Gewässern gibt es Aufzuchtstationen für Zitronen- und Ammenhaie. Dr.
Samuel Gruber, der die Haiforschungsstation leitet, betont die Wichtigkeit der natürlichen Kinderstube für Haie. „Hier können
sie heranwachsen, ohne selbst gefressen zu
werden.“ Seit 1990 forscht Gruber über die
Zitronenhaie im Süden Biminis. Ihm geht es
darum, das Verhalten der Haie und Rochen
durch Feld- und Laborarbeit zu erforschen
und Praktikanten sowie Studenten die
Möglichkeiten zu geben, vor Ort aktiv zu
werden. Sorge macht den Wissenschaftlern
die geplante Ferienanlage mit Golfplatz auf
Nord-Bimini. „Natürlich suchen wir die
Öffentlichkeit und brauchen den Tourismus,
um auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen. Aber das Verhältnis muss stimmen.
Wenn die Mangroven verschwinden, sind
die Haie in echter Gefahr“, so Gruber.
Die meisten Taucher, die diese Insel
besuchen, wohnen im Bimini Sands Resort.
Neil Watsons Tauchbasis ist hier ebenfalls
angegliedert: „Bimini war bisher nichts für
die Massen und das soll auch so bleiben“,
sagt der Basis-Chef. Nach dem HammerhaiTauchgang, die beste Saison sei übrigens
zwischen Dezember und April, berichtet er
FOTOS: B. COLE (1), M. KRÜGER (1)
REISE
Tauchen mit Rücksicht –
Manta Reisen unterstützt:
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care
Ägypten*, St. Eustatius, Malediven,
Indonesien-Süd Halmahera*, Kombination
Kalifornien/USA & Socorro/Mexiko
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REISE
HAITAUCHEN
BAHAMAS
Sharkfeed
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Chumsicle
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Sharkfeed
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Chumsicle
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Sharkfeed
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Chumsicle
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SHARKFEED
ELEUTHERA
Eleuthera und die kleine Insel Harbour
Island zählen für viele zu den schönsten
Bahamaszielen. Hier gibt es die pulverig
feinen Sandstrände, die viele Touristen so
lieben. Die 180 Kilometer lange Insel ist
dabei unverbaut und in erster Linie lang und
schmal. In der „Wespentaille“ bei Gregory
Town scheint nur eine Brücke die Atlantikund Karibikströme zu trennen.
Harbour Island an der nordöstlichen Küste ist bekannt für Strömungstauchgänge. Mit
Valentines Dive wird das Riff „Current Cut“
angesteuert: „Wir tauchen mit negativem
Einstieg ab. Nach exakt 15 Minuten wird
aufgetaucht und wir lassen uns vom Boot
einsammeln“, brieft Basis-Besitzer George
Gross die Taucher. Der Waschmaschinentauchgang sprengt die Gruppe schnell auseinander. Beim Eintauchen in die Höhlen
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tauchen.de
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begegnen wir Adlerrochen und Riffhaien,
die den Strömungsschatten nutzen. Nach
der aufregenden Achterbahntour geht die
Fahrt mit dem Boot zurück nach Dunmore
Town. Ein herrlich verschlafenes Nest mit
kleinem Yachthafen. Die typischen Fortbewegungsmittel sind viersitzige Golfcarts,
mit denen man die Insel relaxed umkreisen
kann. Rings um die Hauptstraße bieten die
Einheimischen Bahamian Food an. Immer
dabei ist die Nationalspeise, die rosafarbene
„Conch“, die Fechterschnecke, die in allen
Facetten zubereitet wird. Am Traumstrand
Pink Sands kann man dann einen FrozenErdbeer-Daiquiri im flamingofarbigen Sand
genießen – ein Rausch in Rosa!
„Der Süden Eleutheras ist taucherisch
abwechslungsreicher“, weiß Robert Wilpernig, der mehrere Wochen auf der Insel
unterwegs war. „Die Sichtweiten sind bombastisch. Hier gibt es Spots, bei denen man
unter anderem mit Bullen- und Tigerhaien
tauchen kann. Vor Cat Island trifft man
sogar auf Longimanus- und Schwarzspitzenhaie“, so der Wirodive-Chef, der mit
der Tauchbasis Ocean Fox in Cotton Bay
exklusiv kooperiert. Fütterungen gibt es hier
nur mit gefrorenem Fisch, dem „Chumsicle“.
Nicht ohne Grund zieht Dr. Erich Ritter mit
seiner Sharkschool von Grand Cay hierher,
denn die Sharkfeeds aus der Hand lehnt der
Experte ab. „Im Gegensatz zum alten Standort hat Eleuthera echtes Bahamas-Flair“,
so Wilpernig, der Tauchtouren mit Ocean
Fox ab sofort und ab Mai 2016 SharkschoolSeminarreisen anbietet.
SHARKSCHOOL
ELEUTHERA
Ein
großer Klumpen Fischabfall wird an einem Seil
Baitbox/Wrack
Baitbox/Wrack
Baitbox
Baitbox
Baitbox/Wrack
Baitbox/Wrack
Baitbox
Baitbox
Baitbox/Wrack
Baitbox/Wrack
Open
OpenWater
WaterFeeding
Feeding
Cage-Dive
Cage-DiveFeeding
Feeding
BAITBOX
auf den
oder Eisengerüst gefroren platziert und löst sich im
Wasser von selbst auf. Erich Ritter: „Sicher die beste
Methode, um Haie zu beobachten und mit ihnen in
Kontakt zu treten. Die Haie kommunizieren miteinander und sind in der Lage, eine Hierarchie zu kreieren.“
1. Top Beluga Gästehäuser
im Addu Atoll
2. Top Mantagarantie
BAITBOX/WRACK
Open
Open
Water
WaterFeeding
Feeding
Eine Köderbox
wird
deponiert und die Taucher kön-
Cage-Dive
Cage-Dive
Feeding
Feeding
Eine
Köderbox
wird im Wrack platziert. Nur um die
nen mit den Haien schwimmen. Die Gäste werden mit
Abstand plaziert und ein Guide öffnet die Box. Erich
Ritter: „Besser als der Sharkfeed, da die Personen
mit den Haien schwimmen können. Nachteil ist, dass
die Taucher
distanziert
von der Baitbox bleiben.“
Open
Open
Water
Water
Feeding
Feeding
Fische neugierig zu machen. Eine Fütterung findet
nicht statt. Erich Ritter: „Da unter den Haien Druck
oder Frustration entstehen kann, nicht unproblematisch. Taucher brauchen Erfahrung, wenn sie sich
den
Haien in dieser
Phase nähern wollen.“
Cage-Dive
Cage-Dive
Feeding
Feeding
3. Top Buddy Special
Dr. Erich Ritter ist Gründer der Sharkschool und bekannter Hai-Experte.
Der „Hai-Flüsterer“ Dr. Erich Ritter ist
einer der weltführenden Forscher, der
sich insbesondere mit Themen der
Hai-Mensch-Interaktion befasst. Der
engagierte Tier- und Haischützer ist
Leiter der Sharkschool auf den Bahamas. Noch auf Grand Cay – ab Mai
2016 auf Eleuthera. In seinen Workshops erklärt er, wie man Begegnungen mit Haien richtig interpretiert und
angemessen darauf reagiert. Ritter hat
das in seinen zahlreichen Studien belegt: „Es gibt keine gefährlichen Haie.
Es gibt nur gefährliche Situationen.“
www.sharkschool.com
www.wirodive.de
FOTOS: R. WILPERNIG, GRAFIK: S. TIMMANN
von einem besonderen Event. „Jedes Jahr im
Juni starten wir zur Sägerochen-Safari nach
Andros“, erklärt Watson. Dabei könne man
die bis zu sieben Meter langen Tiere sehen.
Beim Gang entlang des Hafens von Alice
Town wird klar, dass die Haitauchgänge nur
einen Bruchteil des Bimini-Tourismus ausmachen. Bestseller-Autoren John Grisham
und Ernest Hemingway haben die Insel
bei Sportfischern popülär gemacht. Positiv
anzumerken bleiben die Verbotsschilder,
die ermahnen, keine Haie zu angeln. „Da
halten sich alle dran“, sagt Prescott Young
vom Tourist Board „Wer Interesse hat, kann
hier mit Bullenhaien im Käfig tauchen.“
top
Malediven
3x
CHUMSICLE
Alle Taucher sitzen im Halbkreis. Der Sharkfeeder
Baitbox
Baitbox
füttert aus der Hand oder mit Spieß. Erich Ritter:
„Die Methode ist die ungeeignetste, da die Haie
in schematische Abläufe gezwungen werden und
die Taucher nicht interagieren können. Der Fütterer
zerstört die Hierarchie unter den Haien.“
Eleuthera: Menschenleere
Traumstrände und beste Bedingungen für Haitauchgänge.
INFO: HAIFÜTTERUNGEN
40 % Preisnachlass für Deinen Buddy
auf Unterkunft und Tauchen von Juni
bis August.
OPEN WATER FEEDING
Die Nahrung wird im offenen Wasser verteilt. Erich
Ritter: „Diese Methode ist für kommerzielle Zwecke
unbrauchbar. Dabei können die Haie frei zwischen
den Tauchern nach Nahrung suchen. Das verlangt
Erfahrung von den Tauchern. Solche Szenarien
können schnell in die falsche Richtung gehen.“
CAGE DIVE FEEDING
Käfigtauchen wird üblicherweise mit Großen Weißen,
Tiger- oder Bullenhaien praktiziert. Erich Ritter: „Für
Nichttaucher die einzige Möglichkeit, Haie zu sehen.
Sicher, aber wenig hilfreich, um Ängste gegenüber
Haien abzubauen. Ein Stahlkäfig impliziert ja Gefahr
und Bedrohung – also ist das Ganze sinnlos!“
Leistungen: Flug mit Qatar Airways
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HAITAUCHEN
BAHAMAS
STUART COVE`S
NASSAU
Die Coves scheinen Pressluft im Blut zu
haben: Stuarts Vater war Taucher, sein
Onkel hatte den ersten Tauchshop auf
den Bahamas: Als seine Eltern 1965 bei
Dreharbeiten des James-Bond-Films
„Feuerball“ in Nassau als Statisten mitgewirkt haben war Stuart Cove noch ein
Kind. Nach seinem Biologie-Studium
bekam er einen Job als Taucher im
007-Film „In tödlicher Mission“. Danach
wurde Stuart Cove`s gegründet – für
viele DIE Haittauchbasis. Für „Casino
Royal“ mit Daniel Craig als 007 wurde
Stuart als Marine Coordinator engagiert.
Einige Szenen wurden neben seiner
Basis gedreht. www.stuartcove.com
GRAND BAHAMA
Nächstes Ziel ist Tiger Beach auf Grand
Bahama – der legendäre Tigerhai-Spot. Die
wuchtigen Tiere mit der dunkel schimmernden Zeichnung ziehen UW-Fotografen
magisch an – manchen etwas zu nah: „Die
Tigerhaie attackieren schon mal die Kamerablitze, wenn man sie zu sehr nervt“, sagt
Stuart Cove, aber das seiner Meinung nach
meist ungefährlich. Die Ausmaße des Haie
und ihr Ruf als Fressmaschine tragen zur
Legendenbildung bei – angeblich wurden
schon Ölfässer in ihren Mägen gefunden.
Die Tauchbedingungen sind ideal: geringe Tiefe, klares Wasser, gute Sicht. Angst vor
Tauchern haben Tigerhaie nicht. Aber jeder
merkt, dass die Jäger mit dem bösartigen
Image eher vorsichtig agieren. Stuart Cove
hat die Tiger-Beach-Basis 2015 geschlossen – die Touren werden aber weiterhin von
Nassau aus angeboten.
Weiter geht es nach Freeport und Lucaya
– das sind die Haupttouristenorte auf der
Insel. Die lebhafte Meile um den Marktplatz
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tauchen.de
mit den pastellfarbenen Kolonialgebäuden in Zuckergussoptik ist bei Touristen
beliebt. Dort befindet sich auch die UnexsoTauchbasis, die dieses Jahr ihr 50-jähriges
Jubiläum feiert.
Die Sharkfeeder füttern die Haie hier
direkt aus der Hand. „Bis 1992 waren Feeder wie ich nur mit Neoprenanzug unter
Wasser“, sagt Shamie Rolle und zeigt seinen
schwer vernarbten Arm. Bei einer Unachtsamkeit wurde er von einem Hai schwer
verletzt. Seitdem wird nur noch mit Kettenanzügen gefüttert. Achten müsse man nun
eher auf die Zackenbarsche. „Wenn du nicht
aufpasst, schnappen sie mit dem Fischköder gleich die ganze Hand und zappeln wie
wild herum!“, so Rolle. Jetzt beginnt wieder
ein Tauchgang in der Hocke. Die Riffhaie
kommen bis auf Armlänge heran. Am Ende
demonstriert der Guide, wie er das Tier in
die „Tonische Immobilität“ versetzt: Mit
einer Hand hält er den Hai und führt mit
dem Daumen kreisende Bewegungen an der
Nase aus und das Tier fällt in Trance. Jetzt
balanciert er den 500-Kilo-Brocken wie in
einer Las-Vegas-Show. UW-Zirkus? „Nicht
alle mögen das, aber es ist hilfreich, um Haken zu entfernen“, sagt Rolle. „Wenn ihnen
das nicht gefallen würde, würden sie das
zeigen. Sie haben eine Menge Zähne!“
Atemberaubende Tauchgänge, wunderschöne Strände und herzliche Menschen:
Ein echtes Traumziel! Die Bahamas sind
nicht gerade günstig, aber diese vier Inseln
machen Lust, mehr davon kennenzulernen.
Michael Krüger
Bahamas
Abaco
Florida
Grand Bahama
Bimini
The Berry
Miami
Islands
Andros
Eleuthera
Nassau
New
Providence
Cat Island
San Salvador
Exumas
Rum Ray
Long Island
Kuba
Ragged Island
Acklins / Crooked Island
Mayaguana
N
W
Inagua
O
S
Traumziel für Wassersportfans wie hier vor
Harbour Island.
Sharkfeeder Terri Harrison in ihrem „UW-Office“ mit Karibischen
Riffhaien: „Mein Traumjob!“
FOTOS: M. KRÜGER (3), J. INGALATURRE-ROSES (1), GRAFIK: S. TIMMANNN
Die Basis des 56-jährigen Stuart Cove
ist ein Legende auf den Bahamas.
INFO
Bahamas Namensgeber
war angeblich Kolumbus: Als er die Gewässer
entdeckte, soll er die Inseln
als „baja mar“ (flaches
Wasser) bezeichnet haben.
Vom 16. bis zum frühen 17.
Jahrhundert waren die Riffe
exzellentes Piratenterrain.
Haitauchen Mehr als
40 Arten leben hier. Ein
Haitauchgang kostet rund
100 US-Dollar. Die Tiere
sind geschützt, der Fang ist
gesetzlich verboten. (Foto:
Aufzuchtstation von Ammenhaien, Sharklab, Bimini).
Conch ist das Nationalgericht. Die Fechterschnecke
ist geschützt.
Auf den Bahamas sind
die Bestände angeblich
noch in
Ordnung,
aber bereits
gefährdet.
Info: www.
bnt.bs/
conchservation.
An- und Rundreise Zehn
Stunden Flug von London
nach Nassau. Airlines wie
Bahamasair bieten Flugservice zu den anderen
Inseln an (rund 75 Dollar).
Außerdem gibt es Fährund Postbootverkehr.
Reisezeit Prinzipiell ein
Ganzjahresziel – von August bis Oktober besteht
aber Hurrikan-Gefahr.
Klima Luft: 24 bis 32
Grad Celsius. Wasser: 24
bis 29 Grad Celsius.
Strom 120 Volt. Adapter!
Geld Landeswährung ist
der Bahamas-Dollar, der
dem US-Dollar entspricht.
Hotels
Nassau
Melia, www.
meliahotels.com
Bimini Bimini
Sands, www.
thebiminisands.com
Harbour
Island Valentines Resort,
www.valenti-
nesresort.com Eleuthera
Cape Eleuthera Resort,
www.capeeleuthera.com
Grand Bahama Pelican
Bay, www.pelicanbayhotel.
com
Tauchbasen
Nassau Stuart Cove´s,
www.stuartcove.com
Bimini Neil Watson, www.
biminiscubacenter.com
Harbour Island, www.
valentinesdive.com Eleuthera Ocean Fox, www.
oceanfoxcottonbay.com
Grand Bahama Unexso,
www.unexso.com
Weitere Informationen
Bahamas Tourist Office
Limburger Straße 3
61462 Königstein/Frankfurt, Tel.: 06174/619 014,
Fax: 06174/619 442
[email protected]
www.bahamas.de
Reiseveranstalter
Absolut Scuba, Aqua Active Agency, Beluga Reisen,
Dive & travel, Reisecenter
Federsee, Roger Tours,
Tourmare, Tauchertraum,
WeDive, Wirodive
NEU
ELEUTHERA
HAIE · SOMMER · STRAND & FREI SEIN
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Office Hotline +49 (0) 8761 724 8000
8/ 2015
[email protected] · www.wirodive.de