Methoden des Vokabellernens Vokabeln lernen und behalten ist ein

Methoden des Vokabellernens
Vokabeln lernen und behalten ist ein selbstverständlicher Bestandteil des Erlernens jeder
Fremdsprache. Dabei lassen sich die Methoden des Vokabellernens nur schwer von den Methoden der
Wortschatzarbeit trennen. Ausgehend von den didaktischen Vorgaben (der jeweiligen Fremdsprache)
im Hinblick auf die Auswahl und Menge der Vokabeln sowie die zu lernenden Formen werden den
Methoden des Vokabellernens vor allem die Erkenntnisse der Gedächtnisforschung zugrundegelegt:
So werden neue Vokabeln nicht isoliert, sondern im Textzusammenhang eingeführt bzw. erschlossen
oder mit Wortfamilien, Wortfeldern, Synonymen oder Antonymen verbunden und so im sog. mentalen
Lexikon, dem Teil des Langzeitgedächtnisses, in dem die Wörter einer Sprache mental repräsentiert
sind, gespeichert. Weiterhin werden die Vokabeln multisensorisch, d.h. unter Aktivierung
unterschiedlicher Zugangskanäle, gelernt. Es gibt vielfältige Zugänge zur Vokabelerschließung, d.h.
an Vermittlungstechniken. Diese sind abhängig von Sprachniveau und Lernjahr, Komplexität des
einzuführenden Wortschatzes, Transparenz/Abstraktion der zu erklärenden Begriffe, Bekanntheit des
Wortmaterials zur ziel- bzw. mutter-/drittsprachlichen Erklärung. Zu betonen ist, dass vor allem in den
modernen Fremdsprachen die Einführung im Anfangsunterricht vorwiegend non-verbal erfolgt. Hier
spielen Gestik, Mimik, also pantomimisches Spiel, das Mitbringen von Gegenständen, das Zeigen von
Fotos, Bildern usw. eine wichtige Rolle. Auch das Vorspielen von Geräuschen, Lauten etc. ist hier von
Bedeutung. Mit ansteigendem Vokabular erweitern sich die Semantisierungstechniken. Damit die
Vokabeln im Langzeitgedächtnis verankert werden, sollten die Schülerinnen und Schüler
herausfinden, welchem Lerntypen sie entsprechen. Daher werden den Schülerinnen und Schülern
Methoden vorgestellt, welche unterschiedliche Zugangskanäle bedienen. Die im Unterricht
eingesetzten Methoden, von denen hier nur eine Auswahl genannt werden kann, werden unter den
genannten Voraussetzungen der jeweiligen Unterrichtssituation und den Schülerinnen und Schülern
angepasst. Bewährt haben sich u.a. folgende Methoden: Lernen mit dem Karteikastensystem,
Pantomimische Darstellung, Eselsbrücken formulieren, sprachliche Aufnahmen erstellen, Geschichten
erzählen, Sprechgesang oder Melodien verwenden, Zeichnungen erstellen usw. In späteren Lernjahren
kommen die Arbeit mit dem ein- und zweisprachigen Wörterbuch und die Unterstützung von
Erschließungsprozessen durch das sog. Scaffolding (z. B. textbegleitende Annotationen, Untertiteln
bei Filmen) hinzu.