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HV-Bericht
UmweltBank AG
W KN 557080
ISIN DE0005570808
am 25.09.2015 in Nürnberg
Im zweiten Anlauf alle Beschlüsse mit großer Mehrheit gefasst
UmweltBank AG
25.09.2015
Tagesordnung
1.
Beschlussfassung über die Entlastung des Aufsichtsrats
für das Geschäftsjahr 2014
2.
Wahl des Aufsichtsrats
(Vorschlag: Frau Edda Schröder, Frankfurt/Main,
Herren Heinrich Klotz, Aschaffenburg und Günther Hofmann, Bad Mergentheim)
3.
Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2015
(Vorschlag: Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Nürnberg)
4.
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Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien
UmweltBank AG
25.09.2015
HV-Bericht UmweltBank AG
Für den 25. September 2015 hatte die UmweltBank AG zum zweiten Mal in diesem Jahr zur Hauptversammlung eingeladen. Etwa 100 Aktionäre und Gäste hatten sich hierzu in der Meistersingerhalle in
Nürnberg eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research. Pünktlich um 14:15 Uhr eröffnete der
Aufsichtsratsvorsitzende Günther Hofmann die Versammlung und stellte das Podium vor.
Bericht des Aufsichtsrats
Das erneute Treffen war nach den Worten des Vorsitzenden nötig geworden, nachdem die ordentliche
Hauptversammlung am 25. Juni 2015 aufgrund einer technischen Störung vorzeitig abgebrochen werden
musste (Details finden Sie im HV-Bericht Juni 2015). Einige Beschlüsse konnten damals nicht gefasst
werden. Dies soll nun nachgeholt werden.
Herr Hofmann zeigte sich optimistisch, dass die Abstimmungen diesmal ohne Probleme durchgeführt werden können. In den letzten Monaten sind dies betreffend die Abläufe optimiert worden und außerdem wurde
ein technischer Dienstleister mit der Abwicklung der Abstimmungen beauftragt.
Über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2014 in Form einer Dividende von 1,30 Euro
und die Entlastung des Vorstands ist Herrn Hofmann zufolge bereits im Juni ordnungsgemäß abgestimmt
worden. Die Tagesordnung beginnt deshalb mit der Entlastung des Aufsichtsrats.
Weiterhin war die Wahl von Edda Schröder in den Aufsichtsrat als Nachfolgerin von Dr. Irene Schöne vorgesehen, die nicht mehr zur Wiederwahl stand. Frau Schröder ist Geschäftsführerin der Invest in Visions
GmbH, die Mikrokredite an arme Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern vergibt.
Mit diesem Geschäftsfeld passt Frau Schröder damit nach seiner Überzeugung im weiteren Sinne gut zum
nachhaltigen Konzept der UmweltBank. Frau Schröder stellte sich im Anschluss der Hauptversammlung
vor, ebenso Heinrich Klotz und Günther Hofmann, die zur Wiederwahl in den Aufsichtsrat kandidierten.
Nach Abhandlung der Formalien bat Herr Hofmann um Wortmeldungen.
Allgemeine Aussprache
Als erster trat Prof. Dr. Roland Klose als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
(DSW) ans Rednerpult. Er erlebte zum ersten Mal, dass eine Hauptversammlung wegen technischer Probleme wiederholt werden muss. Ebenso wie der Vorsitzende war er guter Dinge, dass dies künftig nicht
mehr geschieht.
Vorstand Goran Bašić bat nochmals um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Er versicherte, dass
nach dieser Panne die Prozesse verbessert worden sind und außerdem diesmal ein HV-Dienstleister beauftragt worden ist, so dass ausgeschlossen werden kann, dass so etwas noch einmal passiert.
Die Berichterstattung bewertete Prof. Dr. Klose insgesamt als umfangreich. Zusätzlich zu den notwendigen
Unterlagen veröffentlicht die UmweltBank gemäß ihrem Anspruch freiwillig einen ausführlichen Umweltund Sozialbericht. Dennoch wurden seiner Meinung nach einige Positionen im Jahresabschluss etwas zu
kurz abgehandelt.
Aufgefallen war ihm im Jahresabschluss ein Kredit von 9 TEUR an ein Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied. Natürlich ist dies nur ein geringer Betrag. Gerade deshalb schien es ihm indes sinnvoll, diesen Kredit
zurückzuzahlen, um diese Position komplett verschwinden zu lassen.
Wie Herr Bašić darlegte, betrifft besagtes Darlehen einen ehemaligen Vorstand, der gemeinsam mit Mitarbeitern der UmweltBank eine Solaranlage errichtet hat. Es war notwendig, in dieser Position dessen Anteil
an der gemeinsamen GbR auszuweisen.
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25.09.2015
Beeindruckt zeigte sich der Aktionärsschützer von der seit vielen Jahren andauernden positiven Ergebnisentwicklung und der regelmäßigen Dividendenerhöhung. Er bat noch um etwas mehr Informationen zu den
Erwartungen für das laufende Jahr. Die positive Entwicklung des ersten Halbjahres stimmte ihn hoffnungsfroh, dass erneut mit einer höheren Ausschüttung gerechnet werden kann.
In seiner Antwort verwies Vorstandsmitglied Stefan Weber auf den freiwillig erstellten Halbjahresbericht, in
dem zwar nicht in Zahlen, aber doch in Worten eine relativ klare Prognose abgegeben wird. Für das
laufende Jahr werden ein leicht steigender Zinsüberschuss und ein leicht rückläufiges Provisionsergebnis
erwartet.
Den Gegenantrag von Prof. Dr. Martin Hundhausen, der im Anschluss sprach, konnte der Aktionärsschützer
nicht nachvollziehen. Nach seinem Eindruck geht es dem Kritiker um emotionale und in der Vergangenheit liegende Gründe. Er konnte nicht feststellen, dass die angeführten Punkte hinderlich für die positive
Entwicklung der Gesellschaft wären.
Nach Prof. Dr. Klose trat Prof. Dr. Hundhausen nach vorne. Er zeigte sich verwundert, dass über die Gewinnverwendung und die Entlastung des Vorstands nicht mehr abgestimmt werden soll. Nach seiner Erinnerung hatte die Vorsitzende nach der letzten Hauptversammlung angekündigt, dass alle Beschlüsse
wiederholt werden müssen.
In seiner Antwort verwies Herr Bašić auf die Pressemitteilung vom 20. Juli 2015, in der die Verwaltung zu
diesem Sachverhalt Stellung bezogen hat. Im weiteren Verlauf ist die juristische Prüfung der Sachlage zu
dem Ergebnis gekommen, dass die Verwendung des Bilanzgewinns und die Entlastung des Vorstands
bestandskräftig beschlossen worden sind. Die Dividende ist auch schon ausgeschüttet. Über diese Punkte
kann nicht erneut abgestimmt werden.
Mit den Kandidaten für die Wahlen zum Aufsichtsrat war der Aktionär nur bedingt zufrieden. Er sah bei
Herrn Klotz und Herrn Hofmann eine sehr enge Verbundenheit zum Unternehmen. Mehr Unabhängigkeit
wäre ihm im Kontrollgremium lieber. Die Kandidatur von Edda Schröder sah er mit Blick darauf schon
einmal als gute Sache.
Ungehalten zeigte sich Prof. Dr. Hundhausen, dass er auf der letzten Hauptversammlung einige seiner
Meinung nach unbeantwortete Fragen zu Protokoll des Notars gegeben hat, diese aber in dessen Protokoll
dann aber nicht gefunden habe. Er verlangte eine Stellungnahme von Seiten der Verwaltung.
Herr Bašić bat um Verständnis, dass er zu diesem Thema nichts sagen könne. Der Inhalt der Niederschrift
der Hauptversammlung sei allein Sache des Notars. Bei Fragen solle er sich unmittelbar an diesen wenden
und diesem auch seine Liste mit unbeantworteten Fragen übersenden.
Der Aktionär verlas dann seinen Gegenantrag, in dem er erneut forderte, dem Aufsichtsrat die Entlastung
zu verweigern. Unter anderem lautete sein Vorwurf, dass die Stimmen des ehemaligen Vorstandsmitglieds
Horst P. Popp bei den Entlastungsbeschlüssen über mehrere Jahre nicht ausgeschlossen worden waren.
Dies ist, wie der Vorsitzende erneut betonte, nicht korrekt. Herr Popp hat sich niemals in eigener Sache entlastet. Die Mutmaßungen des Aktionärs wies Herr Hofmann entschieden zurück.
Abstimmungen
Der Vorsitzende verkündete die Präsenz mit 1.623.243 Aktien. Bezogen auf das gesamte Grundkapital von
14.399.424 Euro, eingeteilt in 5.538.240 Aktien, entsprach dies einer Quote von 29,31 Prozent. Alle
Beschlüsse wurden mit großen Mehrheiten von über 96 Prozent gefasst.
Im Einzelnen waren dies die Entlastung des Aufsichtsrats (TOP 1), die Wahl von Edda Schröder, Heinrich
Klotz und Günther Hofmann in den Aufsichtsrat (TOP 2), die Bestellung der Baker Tilly Roelfs AG zum Abschlussprüfer (TOP 3) und die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 4).
Nach zwei Stunden war die Versammlung beendet.
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Fazit
„Deutschlands grüne Bank“ entwickelt sich seit vielen Jahren erfolgreich. Das Ergebnis wächst kontinuierlich und die Dividende wird Jahr für Jahr angehoben. Die Aktionäre können also zufrieden sein. Die
Wiederholungs-Hauptversammlung war erwartungsgemäß schnell abgehandelt. Eine umfassende Diskussion der Geschäftsentwicklung hat es bereits vor drei Monaten gegeben.
Mittlerweile liegen die Zahlen für das erste Halbjahr 2015 vor. Der Gewinn je Aktie konnte in diesem Zeitraum um 35 Prozent auf 3,01 (Vorjahr: 2,22) Euro deutlich ausgeweitet werden und es spricht alles dafür,
dass sich der positive Trend fortsetzt. Auch bei der Aktie dürfte die Aufwärtsbewegung anhalten. Trotz der
beeindruckenden Wertsteigerung der vergangenen Jahre ist die Bewertung dank der anhaltend erfolgreichen Geschäftsentwicklung noch günstig.
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