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Schlosskonzerte
Ahaus
2015 - 2016
Schlosskonzerte Ahaus 2015 -2016
Herausgegeben vom Kreis Borken und der Stadt Ahaus
Bildnachweis: Kreis Borken (Landrat), Stadt Ahaus
(Bürgermeister). Delphine Jouandean (Cathy Krier),
Vero Fotodesign (Aris-Quartett), Stephanie Schweigert
(Spark), Karlheinz Krämer (SIGNUM)
Layout: Lisa Kannenbrock, Kreis Borken
Redaktion: Norbert van der Linde, Ahaus
Kreis Borken, Fachabteilung Kultur
Programmänderungen vorbehalten
Druck: Druckerei Lage, Borken
©2015, Kreis Borken, www.kreis-borken.de
Dr. Kai Zwicker
Landrat des Kreises
Borken
Felix Büter
Bürgermeister der Stadt
Ahaus
Liebe Musikfreundinnen und -freunde,
gemeinsam laden der Kreis Borken und die Stadt Ahaus Sie zur
64. Saison der Ahauser Schlosskonzerte ein. Wir freuen uns, Ihnen
das neue Programm präsentieren zu können. Norbert van der Linde
als Künstlerischer Leiter der Reihe hat es in bewährter Weise und
mit großem Engagement zusammengestellt.
Die Konzertfolge meistert die Balance zwischen klassischer
Kammermusik und Neuem, mitunter auch Überraschendem. Das
Eröffnungskonzert mit der jungen Pianistin Cathy Krier ist zugleich
Teil des Münsterland Festivals part 8, das in diesem Jahr zahlreiche
Künstlerinnen und Künstler aus den Benelux-Staaten ins Münsterland holt. Auf ihre Kosten kommen in der neuen Saison vor allem
Freunde ambitionierter Bläsermusik. Und auch das Abschlusskonzert mit dem La Folia Barockorchester verspricht besonderen
Hörgenuss.
Wir sind sicher, das Programm wird Sie begeistern und wünschen
Ihnen viel Vergnügen bei den Ahauser Schlosskonzerten!
Dr. Kai Zwicker
Landrat des Kreises Borken
Felix Büter
Bürgermeister der Stadt Ahaus
Norbert van der Linde
Künstlerischer Leiter
Hochverehrtes Publikum,
liebe Abonnentinnen und Abonnenten!
Wenn sich der Geiger Daniel Hope in seinem Buch „Wann darf
geklatscht werden?“ zum Applaus in klassischen Konzerten
äußert, streift er einen Bereich, der mich seit Längerem
beschäftigt: Sind die Traditionen und festen Rituale in den
sogenannten „klassischen Konzerten“ nicht inzwischen ein
möglicher Hindernisgrund für junge Leute, sich mit dieser
Musik zu beschäftigen und in diese Konzerte zu gehen?
Im Jazz und auch in der Rock- und Popmusik ist der Zuspruch
für die Musiker und die Musik spontan, enthusiastisch und
authentisch, er beschränkt sich mithin nicht auf den freundlichen Applaus am Ende. Da gibt es begeisterte Zwischenrufe,
da wird mitgesungen und getanzt, gepfiffen und gejubelt.
Das Ganze ist zudem oft auch „interaktiv“; nehmen die
Musiker doch die Signale und Stimmungen des Publikums
auf, reagieren, kommunizieren und improvisieren. Wenn man
also diese ausgelassene Freude an der Musik sieht, mag dem
einen oder anderen der Klassikbetrieb möglicherweise etwas
steif und steril und zu sehr von Konventionen überfrachtet
erscheinen – man denke etwa an das „Verbot“, zwischen den
einzelnen Sätzen eines Werkes zu klatschen.
Diese Konventionen sind beileibe nicht gottgegeben. Die barocke Oper und auch das Konzert des 18. und 19. Jahrhunderts
waren ein Mix aus Kunstgenuss und Lebensfreude. Man aß
und trank, flirtete, häkelte, tauschte den neuesten Tratsch aus und
rief an allen passenden und unpassenden Stellen seine Bravos, aber
auch Missfallenskundgebungen in Richtung der Musiker. Noch 1882
berichtete die Westfälische Zeitung davon, dass sich „die Herren
verkehrt zum Podium den Damen zugewandt setzen und einzelne
Personen es absolut nicht unterlassen können, selbst bei dem Vortrage der feinsten Konzertstücke die lebhaftesten Unterhaltungen
zu pflegen, zu essen und zu rauchen.“ Um die Jahrhundertwende
forderten Musiker und Komponisten aber immer vehementer eine
dem „ernsten Gegenstande“ angemessene größere Ernsthaftigkeit
im Konzert und wollten beispielsweise gar – wie etwa Arnold
Schönberg – den Applaus im Konzert ganz verbieten.
Sollten wir uns heute demnach im Umkehrschwung die alte Konzertkultur des 18. und 19. Jahrhunderts wieder herbeiwünschen und
würde dies tatsächlich die Attraktivität der Konzerte erhöhen, gar
„die Jugend“ in den Konzertsaal locken? Oder würde ein Verhalten
wie das oben beschriebene nicht vielmehr die treuen Konzertbesucher und die ausübenden Musiker mindestens so sehr stören wie
das an der einen oder anderen Stelle möglicherweise übertrieben
Distinguierte des aktuellen Klassikbetriebes?
Ich für meinen Teil freue mich immer, wenn man beispielsweise bei
Werken besonderer Größe und Tiefe wie Schuberts „Wandererfantasie“ (erstes Saisonkonzert mit der Pianistin Cathy Krier) und Mozarts Klarinettenquintett oder Mendelssohns f-Moll Streichquartett (zweites Saisonkonzert mit dem Aris Quartett und Thorsten
Johanns) fast eine Stecknadel fallen hören kann – auch zwischen
den Sätzen. Bei Konzerten dagegen, die die Grenzen der sogenannten E-Musik überschreiten, wie man dies in der kommenden Saison
beim SIGNUM saxophone quartet und den Musikern von „Spark“,
die sich selbst als „klassische Band“ bezeichnen, erwarten darf, hält
es mich selbst oft nur mühsam auf dem Sitz und ich würde dann
am liebsten alle Konventionen über Bord werfen und laut mitklatschen, tanzen oder jubeln.
Ganz unabhängig vom Genre aber ist der Applaus bei einem Konzert immer auch der Lohn und die Anerkennung der musikalischen
Leistung und steht – wenn das Konzert denn gefallen hat – stellvertretend für einen Händedruck oder ein persönliches Lob an die
Musiker und Künstler.
Der Kreis Borken, die Stadt Ahaus und ich wünschen Ihnen, dass Sie
bei den Schlosskonzerten der kommenden Saison immer viele gute
Gründe für einen kräftigen und lang anhaltenden Applaus haben.
Norbert van der Linde
Der Beruf des Konzertpianisten gehört zu den besonders anspruchsvollen und anstrengenden Berufen. Eine überragende musikalische
und klaviertechnische Begabung, die Trainingsausdauer eines Tourde-France-Fahrers, extreme Nervenstärke, überzeugende Bühnenpräsenz, enorme mnemotechnische Fähigkeiten und eine gewisse
Foto- und Telegenität sind nur einige der notwendigen, aber noch
nicht einmal hinreichenden Bedingungen dieser Profession. Man
muss nämlich zudem ein Leben aus dem Koffer, die Einsamkeit des
Solo-Künstlers, finanzielle Unsicherheit und die beinharte Konkurrenz
mit der übrigen Weltspitze in einem immer enger werdenden Klassikmarkt in Kauf nehmen.
Was reizt hochbegabte junge Menschen, die ja auch einen anderen
Beruf hätten ergreifen können, dennoch, sich auf genau diesen Weg
zu begeben? Es liegt offenbar etwas ungeheuer Befriedigendes darin,
sich mit dem „wahrhaft Großen und Schönen“ auseinanderzusetzen
- von den Glücksmomenten, wenn man ein Publikum mit seinen besonderen Fähigkeiten und seiner Interpretation der Musik zu erfreuen
und vielleicht sogar zu begeistern vermag, ganz zu schweigen.
Auch die junge Luxemburgerin Cathy Krier hat sich auf diesen Weg
gemacht und ist dabei überaus erfolgreich. Bereits mit fünf Jahren als
„Wunderkind“ gefeiert, bei berühmten Pianisten und Klavierpädagogen wie Pavel Gililov, Robert Levin und Homero Francesch erstklassig
ausgebildet, vielfach preisgekrönt und mit allen oben angesprochenen Eigenschaften und Fähigkeiten ausgestattet, erobert sie die
Musikwelt aber nicht nur über die bisweilen doch schon etwas ausgetretenen Wege der Klavierliteratur, sondern traut sich etwa mit Leosš
ˇ
Janácek
ˇ auch auf die selten betretenen, eher „verwachsenen Pfade“.
Ihr Klavierspiel wird von der Kritik geradezu euphorisch als „ meisterhaft“ und als seltene Verbindung von „Intelligenz und Intuition“ gelobt. Emilie Muneral merkt zur Einspielung des Janácek-Klavierwerks
bei AVI Music an: „Bravourös meistert die Pianistin das anspruchsvolle
Werk des Komponisten, indem sie Virtuosität, Sensibilität und Sinnlichkeit vereint. Ein großer ,coup de coeur´ und eine Musikerin, die
man auf keinen Fall verpassen sollte.“
Insbesondere Letzterem können sich die Verantwortlichen des Münsterland Festivals und der Ahauser Schlosskonzerte nur anschließen!
www.cathykrier.com www.muensterlandfestival.com
Sonntag, 18. Oktober 2015
19.30 Uhr
Cathy Krier
Cathy Krier
Klavier
Leosˇ Janácek
ˇ (1854-1928):
Maurice Ravel (1875 – 1937): Alban Berg (1885-1935):
Franz Schubert (1797-1828):
Auf verwachsenem Pfade
Valses nobles et sentimentales
Sonate op. 1
Wanderer-Fantasie
C-Dur op. 15 D 760
Konzert in Zusammenarbeit mit: „Münsterland Festival part 8“
Auf die berühmte Frage, welche zehn Musikstücke man auf eine
einsame Insel mitnehmen würde, gehört für mich – neben Bachs
h-Moll-Messe, Mozarts „Requiem“, Schuberts Streichquintett und seinem Liederzyklus „Winterreise“, Tschaikowskys „Pathétique“, Brahms´
zweitem Klavierkonzert, Schönbergs „Verklärte Nacht“, Mahlers
„Kindertotenlieder“ und Strauss´ „Vier letzte Lieder“ – auf jeden Fall
auch Mozarts Klarinettenquintett dazu.
Vielleicht ist es Teil der besonderen Gelingensbedingungen dieses
Werkes, dass Mozart die Klarinette wie kaum ein anderes Instrument
liebte. Es entstand jedenfalls Musik von berückender Schönheit, die
zugleich die „ganze Skala menschlichen Empfindens abbildet“, wie
Richard Strauss es formulierte.
Dass dazu ein Werk von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dem
„Mozart der Romantik“, gestellt wird, erscheint nur konsequent, zumal das hochdramatische f-Moll Quartett, das kurz nach dem Tod der
geliebten Schwester Fanny und kurz vor dem eigenen Tod komponiert
wurde, ebenfalls von besonderer Tiefe ist.
Wenn solch großartige Musik dann von einem der gefragtesten
Nachwuchsquartette Europas präsentiert wird, darf man auf den
Konzertabend gespannt sein. Das junge Aris-Quartett hat in den
letzten beiden Jahren zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und konnte
bereits auf vielen wichtigen Bühnen Erfahrungen sammeln, so etwa
in der Alten Oper in Frankfurt, der Hofoper Wien, der Laeiszhalle
Hamburg, in Katrineholm (Schweden), dem Rheingau Musikfestival
und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und – zusammen
mit Jörg Widmann (Klarinette) – beim „Festival quartetto d´archi“ in
Reggio Emilia (Italien).
Für das Klarinettenquintett konnte das Aris Quartett Thorsten
Johanns, einen der führenden deutschen Klarinettisten, nach Ahaus
locken.
www.arisquartett.de
Sonntag, 15. November 2015
19.30 Uhr
Aris Quartett
Anna Katharina Wildermuth
Noémi Zipperling
Caspar Vinzens
Lukas Sieber
Thorsten Johanns
Violine
Violine
Viola
Violoncello
Klarinette
Joseph Haydn (1732 – 1809): Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791):
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847):
Streichquartett g-Moll op. 74/3
„Reiter“
Klarinettenquintett A-Dur KV 581
Streichquartett f-Moll op. 80
Man könnte den Konzertabend mit dieser „klassischen Band“, wie
sich Spark selbst gerne nennt, auch als „Das etwas andere Weihnachtskonzert“ bezeichnen.
Dieser Abend bricht mit den Konventionen, von denen im Einleitungstext dieses Faltblattes die Rede ist. Da ist zum einen die unorthodoxe Bühnenperformance dieser Gruppe, die bisweilen eher an eine
Rockgruppe erinnert als an den gepflegten Auftritt eines klassischen
Ensembles. Da sind zum anderen aber auch die ungewöhnlichen Bearbeitungen der Volkslieder, die zwischen Elementen des Barock, der
Klassik, des Jazz, der Minimal Music und der Avantgarde oszillieren.
Nicht zuletzt ist auch die Besetzung mit zwei Blockflöten, Violine,
Violoncello und Klavier ungewöhnlich – eine Zusammenstellung, die
eigentlich alle möglichen Schwierigkeiten im Bereich der klanglichen
Balance vermuten lässt. Probleme dieser Art scheinen aber die fünf
überragenden Musiker von Spark gar nicht zu kennen bzw. können sie
durch geschickte räumliche Choreografie professionell konterkarieren. Nicht grundlos wurden sie mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet
und sind inzwischen beim vielleicht wichtigsten deutschen KlassikLabel, der „Deutschen Grammophon“, aufgenommen worden.
Man ahnt also schon, dass sich hinter der Überschrift „Folk-Tunes
(=Volkslieder!)“ mehr Überraschungen verbergen, als der Titel vermuten lässt. Zwischen Ohrenschmeichler und wildem Ritt ist alles dabei
– hier und da auch mit vorweihnachtlicher „Note“!
Lassen Sie sich mitreißen von der Originalität, der Expressivität, der
ungewöhnlichen Energie und dem interpretatorischen Mut dieser
Gruppe, auf dass der „Funke“ (= Spark) überspringt. Nehmen Sie auch
gerne Ihre Kinder mit, denn Spark will sie erreichen, die Jugendlichen,
die zwar an klassischer Musik interessiert sind, den üblichen Konzertbetrieb aber eher meiden.
Wir laden Sie also ein zu einem Konzertabend, der alles Mögliche sein
wird, aber auf alle Fälle nicht langweilig!
www.spark-die-klassische-band.de
Sonntag, 6. Dezember 2015
19.30 Uhr
Spark
Andrea Ritter
Daniel Koschitzki
Stefan Glaus
Victor Plumettaz
Mischa Cheung
Blockflöte
Blockflöte
Violine
Violoncello
Klavier
Folk Tunes - Sounds like home
Europäische Volksweisen radikal modernisiert
Denken wir an Kammermusik, kommen uns in der Regel Streich- und
Holzblasinstrumente und das Klavier in den Sinn. Insbesondere bei
den Duo-Formationen dürfte die Trompete als Kammermusikinstrument überraschen und tatsächlich ist das genuin kammermusikalische Repertoire insbesondere für Trompete und Klavier eher schmal.
Offensichtlich erschien den meisten Komponisten die Trompete für
die kleineren Kammermusikformationen schlicht nicht geeignet, da
sie zum einen als Naturinstrument lange Zeit nur die sogenannten
Natur- oder Obertöne erzeugen konnte und zudem eine nicht sonderlich kammermusikaffine Tradition als Fanfareninstrument, als Signaloder Heroldstrompete und als Königin der Militärmusik hat. Zum anderen stand und steht sie – vielleicht nicht ganz zu Unrecht – schlicht
im Verdacht, die anderen Kammermusikpartner zu übertönen.
Gábor Boldoczki wird zusammen mit seinem Klavierpartner Gergely
Bogányi, einem der bekanntesten ungarischen Pianisten seiner
Generation, zeigen, dass die Trompete mehr kann, und uns die ganze
Palette dynamischer und klanglicher Möglichkeiten und auch die
kammermusikalische Bandbreite dieses Instrumentes aufzeigen.
Gábor Boldoczki gilt als Ausnahmeerscheinung seiner Zunft, wird von
vielen als legitimer Nachfolger des Jahrhunderttrompeters Maurice
André gesehen, seine „Lippentänze” werden als „Hexerei” bewundert.
Nicht zuletzt überzeugt er aber als einer der ganz wenigen Trompeter
eben auch als Kammermusiker: „Die raschen Passagen kamen mit der
Leichtigkeit einer Flöte, die Kraftstellen mit unaufgeregter Bestimmtheit, die Melodie mit innigster Sanglichkeit.“, urteilte der Kritiker des
Kölner Stadtanzeigers 2014.
Er hat in seiner Laufbahn alle wichtigen Wettbewerbe gewonnen.
Mit dem Gewinn des Ersten Preises beim ARD-Wettbewerb und des
Maurice André Wettbewerbes – beides im Jahre 1997 – gelang ihm
der internationale Durchbruch, er trat 2004 als erster Trompetensolist
überhaupt bei den Salzburger Festspielen auf, wurde 2003 und 2008
ECHO Klassik Preisträger und ist seit 2010 Professor für Trompete an
der renommierten Budapester Franz Liszt Akademie.
Boldoczki spielt zusammen mit Musikern wie dem Geiger Gidon
Kremer und war (und ist) Gast in allen großen Konzerthäusern der
Welt wie etwa dem Musikverein Wien, dem Concertgebouw Amsterdam, der Berliner Philharmonie, dem Théâtre des Champs-Élysées in
Paris, dem KKL Luzern, dem Palace of Arts in Budapest und der Great
Hall des Konservatoriums Moskau und folgt regelmäßig Einladungen
zu Konzerttourneen nach Südamerika, Japan und China.
Wie schön, dass in seinem vollen Terminkalender Ahaus einen Platz
finden konnte.
www.gabor-in-concert.com www.boganyigergely.com
Sonntag, 24. Januar 2016
19.30 Uhr
Gábor Boldoczki
Gergely Bogányi
Gábor Boldoczki
Gergely Bogányi
Trompete
Klavier
Werke von Vladimir Peskin, Franz Liszt, Gabriel Fauré, Oskar
Böhme, Claude Debussy, George Enescu, Jenö Hubay
Der Auftritt eines Saxophonquartetts bei den Ahauser Schlosskonzerten ist eine Premiere.
Bislang scheute ich auch immer ein wenig davor zurück, da ich – wie
ich gestehen muss – bis heute das Klangspektrum als etwas beengt
empfunden habe und sich das Saxophon ja, anders als von seinem
Erfinder Adolph Sax prognostiziert, in der Welt der klassischen Musik
nie recht durchsetzen konnte.
Im Jazz dagegen spielt das Saxophon mit seiner leicht rauen Tongebung seit jeher eine bedeutende Rolle, und hier gab es bereits
auch schon früh Saxophonquartette, man denke etwa an das 1958
gegründete berühmte „New York Saxophone Quartet“ oder das zwei
Jahrzehnte später entstandene „World Saxophone Quartet“, das sich
bereits früh zum Ziel setzte, ein dem klassischen Streichquartett
ebenbürtiges Klangspektrum zu erreichen. Ohnehin ist den in den
letzten Jahrzehnten zahlreich entstandenen Saxophon-Quartetten
fast immer eines gemeinsam: Die Grenzen zwischen den Genres
sind nachrangig. Da werden in Konzerten die wenigen „klassischen“
Originalwerke für Saxophonquartette wie etwa die Quartette eines
Jean Françaix oder Alexander Glasunow frei neben Transkriptionen,
Tangos, Jazz, Avantgarde und Folk Music gestellt.
Obwohl die Ahauser Schlosskonzerte ohnehin keine puristische
Klassikveranstaltung sind und derartiges Grenzgängertum immer
wieder Platz findet – gute Musik ist ja nicht allein im Bereich der im
engeren Sinne klassischen Musik beheimatet – konnte doch erst das
SIGNUM saxophone quartet letzte Zweifel an dieser ungewöhnlichen
Kammermusikformation beseitigen. Hier haben sich vier vielfach
preisgekrönte Saxophonisten gefunden, die in einzigartiger Weise zusammen musizieren: Ungeheuer lebendig, originell in der Programmgestaltung, meist ohne Noten spielend, unterhalten sie das Publikum
auf höchstem Niveau und dies in der Carnegie Hall in New York
ebenso wie in Ahaus, denn prätentiöses Gehabe ist ihnen trotz ihres
kometenhaften Aufstiegs völlig fremd. Vielmehr fühlen sie sich genau
dort wohl, wo sie angekommen sind: auf dem Zenit der Musikwelt.
Wir laden Sie also ein zu einem besonderen Konzert, dessen Zustandekommen in Ahaus auch glücklichen Umständen zu verdanken ist.
www.signum-saxophone.com
Sonntag, 21. Februar 2016
19.30 Uhr
SIGNUM
saxophone quartet
Blaz Kemperle
Erik Nestler
Alan Luzar
David Brand
Sopransaxophon
Altsaxophon
Tenorsaxophon
Baritonsaxophon
György Ligeti (1923 – 2006):
Samuel Barber (1910 – 1981): Marcelo Zarvos (*1969):
Alexander Glasunow (1865 - 1936)
George Gershwin (1898 - 1937)
Sechs Bagatellen
Adagio for Strings
“Memory” from Nepomuk‘s Dances
Quartett für 4 Saxophone Op. 109
Suite after themes of Porgy and Bess
Unter den Barockkomponisten gibt es unzählige unbekanntere
Komponisten, die gerne von Ensembles, die sich der historisch informierten Aufführungspraxis verpflichtet fühlen, ausgegraben werden.
Ich habe persönlich aber bei einigen dieser „neu-“ oder „wiederentdeckten“ Musiker das Gefühl, dass sie nicht ganz zu Unrecht dem
Kulturgedächtnis der Menschheit entschwunden sind. Ihr „Revival“
haben zumindest einige unter ihnen dem Umstand zu verdanken,
dass diese Ensembles in engem Kontakt mit der Musikwissenschaft
stehen und man mit der Neuentdeckung hofft, in der Musikwelt
einen Coup zu landen.
Dennoch ist es erstaunlich, dass man auch von Großmeistern wie
Antonio Vivaldi bis in die 1920er Jahre nicht viel mehr kannte als „Die
vier Jahreszeiten“. Wir dürfen im letzten Konzert der Saison diesen
wunderbaren „Schlager“ der Barockzeit und damit den bekannten
Vivaldi ebenso genießen wie mit der Ouvertüre zu „Olimpiade“ und
„Il grosso mogul“ den – hier aber tatsächlich einmal zu Unrecht – eher
unbekannten Vivaldi. Dazu gesellen sich mit Johann David Heinichen
und Guiseppe Antonio Brescianello zwei Tonsetzer, die ich persönlich
ebenfalls der Kategorie „besonders wertvoll“ subsumiere.
Das Barockensemble La Folia mischt seit einigen Jahren die AlteMusik-Szene kräftig auf und macht damit seinem Namen alle Ehre,
stand der Begriff „La Folia“ im Barockzeitalter doch für Kühnheit,
Wildheit, Ausgelassenheit und insgesamt für eine künstlerische Haltung der Freiheit und überbordenden Kreativität. Mit seinen Konzerten erobert das zumeist solistisch besetzte Ensemble das Publikum
auch deshalb, weil es ihm nicht um Effekthascherei geht, die man
inzwischen bei einigen „Mitbewerbern“ im Bereich der historisch
informierten Aufführungspraxis beobachten kann, etwa wenn die
Tempi ins Atemberaubende gesteigert werden, dabei aber tendenziell
die musikalische Essenz verloren geht. Dies lehnt La Folia ab: „Das
Schnittige kommt (bei La Folia) nicht wie sonst exzessiv effektvoll und
drahtig daher, sondern besitzt eine dramatische Spannung, die unmittelbar von den Solo-Stimmen aufgegriffen und weitergesponnen
wird. Und selbst die Pizzicati, die in den langsamen Sätzen allzu gerne
schematisch und liebreizend dahintröpfeln, besitzen einen unerwartet bohrenden und intensiven Kern. Aber auch in diesen Momenten
hat man nie den Eindruck, dass hier Musiker am Werk gewesen sind,
die zwanghaft auf der Suche nach neuen Facetten im Vivaldi-Bild
gewesen sind. Man hat sie entdeckt, indem man sie einfach spielt.“
(RONDOMAGAZIN 3/2014)
Zu diesem Konzert einer neuen Natürlichkeit in der Barockmusik laden wir Sie zum Abschluss der Saison 2015/2016 noch einmal herzlich
in das Schloss Ahaus ein.
www.lafoliabarockorchester.net
Sonntag, 13. März 2016
19.30 Uhr
La Folia Barockorchester
Robin Peter Müller Solovioline & Leitung
Antonio Vivaldi (1678 – 1741) Le quattro stagioni
(Die vier Jahreszeiten)
Ouvertüre zu „Olimpiade“
Il grosso mogul
J. D. Heinichen (1683 – 1729)
Concerto für Violine, Streicher und B.c.,
D-Dur
G. A. Brescianello (ca. 1690 – 1755) Concerto für Violine, Streicher und B.c.,
C-Dur
Die Konzerte finden im Fürstensaal im Schloss Ahaus,
Sümmermannplatz 1, D-48683 Ahaus statt. Konzertbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr an einem Sonntag.
Ihre Bestellungen für ein Abonnement für sechs Konzerte und / oder Einzelkarten werden bis zum
entgegen genommen.
Einzelkarten können auch nach dem Termin
bestellt werden.
Die Plätze sind nummeriert.
Garderobengebühr und Abendprogramm sind im
Eintrittspreis enthalten.
Erwachsene
Schüler/Studenten
90,00 Euro
45,00 Euro
70,00 Euro
35,00 Euro
Erwachsene
Schüler/Studenten
17,50 Euro
9,00 Euro
15,00 Euro
7, 5 0 Euro
Ihr Abonnement bzw. die Einzelkarte/n können Sie bestellen
beim:
Kreis Borken
Fachabteilung Kultur
Burloer Straße 93
D-46325 Borken
Tel.: 02861 – 82 13 50
Fax: 02861 – 82 13 65
Mail: [email protected]
www.tourismus-kreis-borken.de
Die Platzvergabe erfolgt soweit wie möglich nach Wunsch
in Verbindung mit dem zeitlichen Eingang der Bestellung.
Abonnementkarten werden bis Ende September 2015 gegen
Rechnung zugesandt.
Einzelkarten werden an der Abendkasse hinterlegt.
Weitere Informationen zu den Schlosskonzerten Ahaus
finden Sie auch im Internet unter:
www.tourismus-kreis-borken.de/kultur.html
Für die Saison 2015-2016 bestelle ich folgende
Abonnements:
_____ Abo der I. Kategorie à 90,00 Euro
_____ Abo der I. Kategorie à 45,00 Euro (erm.)
_____ Abo der II. Kategorie à 70,00 Euro
_____ Abo der II. Kategorie à 35,00 Euro (erm.)
Einzelkarten:
_____ Karten der I. Kategorie à 17,50 Euro
_____ Karten der I. Kategorie à 9,00 Euro (erm.)
_____ Karten der II. Kategorie à 15,00 Euro
_____ Karten der II. Kategorie à 7,50 Euro (erm.)
für das/die Konzert/e am ______________________
____________________________________________
Ich wünsche nach Möglichkeit einen Platz / Plätze
in der_____ Reihe, Platznummer _______________
Name: _____________________________________
Straße:_____________________________________
PLZ, Ort: ____________________________________
Tel: ________________________________________
Mail: _______________________________________
Sonntag, 18 Oktober 2015 19.30 Uhr
Cathy Krier
Leosˇ Janácek
Maurice Ravel Alban Berg Franz Schubert
ˇ
Sonntag, 15. November 2015, 19.30 Uhr
Aris Quartett
Joseph Haydn Wolfgang Amadeus Mozart Felix Mendelssohn-Bartholdy
Sonntag, 6. Dezember 2015, 19.30 Uhr
Spark
Europäische Volksweisen radikal modernisiert
Sonntag, 24. Januar 2016, 19.30 Uhr
Gábor Boldoczki & Gergely Bogányi
Vladimir Peskin Franz Liszt Gabriel Fauré Oskar Böhme Claude Debussy
Sonntag, 21. Februar 2016, 19.30 Uhr
SIGNUM saxophone quartet
György Ligeti Samuel Barber Marcelo Zarvos
Sonntag, 13. März 2016, 19.30 Uhr
La Folia Barockorchester
Antonio Vivaldi G. A. Brescianello J. D. Heinichen
Schlosskonzerte
Ahaus
2015 - 2016