Hygiene-Report Wie unser Lebensalter unsere Hygiene beinflusst Wir haben Harris Interactive mit einer Studie beauftragt, in deren Rahmen 5.500 Menschen in ganz Australien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Singapur befragt wurden. Unser Ziel dabei war, das Hygiene-Verhalten und die Einstellung zur Hygiene in verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie Entwicklungen über die einzelnen Lebensphasen hinweg näher unter die Lupe zu nehmen. Was die Hygiene angeht, so macht das Alter weise. 46% aller Erwachsenen verzichten darauf, schmutzige öffentliche WCs zu benutzen. 86% aller Eltern achten stärker auf Handhygiene. 34% aller Frauen ver- 71% aller Eltern machen Wir vertrauen nur unseren eigenen vier Wänden. 45% aller Jugendlichen suchen, in öffentlichen Toiletten nichts anzufassen. Ältere Menschen haben einen natürlichen Selbsterhaltungstrieb. sich Gedanken über die Volksgesundheit. benutzen keine übelriechenden öffentlichen Toiletten. Schmutz, schlechte Gerüche und fehlende Nachfüllwaren sind die 3 Hauptgründe, öffentliche WCs zu meiden. Unsere Hygiene-Gewohnheiten unter der Lupe Einleitung Wir bekommen von klein auf beigebracht, dass wir durch ein gutes Hygiene-Verhalten die Verbreitung von Krankheitserregern vermeiden können. So ist den meisten von uns klar, wie wichtig gute Hygiene ist. Je nach Geschlecht, Lebensalter und Land gibt es aber sehr unterschiedliche Gewohnheiten. Das Hygiene-Verhalten, das wir an den Tag legen, ist das Ergebnis verschiedener Faktoren in unserem Leben und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Es kann durch unsere Umgebung, Gerüche, die Atmosphäre und natürlich die Sauberkeit beeinflusst werden, die wiederum unsere Hygiene-Vorstellungen und damit auch unsere Gewohnheiten über unser ganzes Leben hinweg prägen. Das Problem dabei ist jedoch, dass eine mangelnde Hygiene zu einem höheren Krankheits- und Infektionsrisiko führen kann. Um die Ursachen unseres Hygiene-Verhaltens aufzudecken, hat Initial das Marktforschungsunternehmen Harris Interactive mit einer Studie beauftragt, in deren Rahmen 5.500 Menschen in Australien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Singapur befragt wurden. Ziel war es, das Hygiene-Verhalten und die Einstellung zu Hygiene in verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie spezifische Entwicklungen bei Personen über die einzelnen Lebensphasen hinweg näher unter die Lupe zu nehmen. In diesem Bericht greifen wir nicht nur auf die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung zurück, sondern auch auf das Expertenwissen der Psychologin Emma Kenny, um den Ursachen für unser Verhalten auf die Spur zu kommen. „In der Kindheit wird die Grundlage für gute Hygiene-Gewohnheiten geschaffen, die sich im Laufe unseres Lebens weiterentwickeln.“ Emma Kenny, Medienpsychologin und psychologische Therapeutin Hygiene-Report 2015 | 3 Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Sauberkeit zu. Alter macht klug. „Die stärkere Ver breitung von sozialen Medien und Bildwerbung hat für ein zunehmend höheres Hygiene-Bewusstsein gesorgt.“ Hygiene ist ein Thema, das uns in jeder Lebensphase betrifft. Unsere Studie zeigt aber, dass wir im Alter weiser werden und unsere Hygiene-Praktiken immer besser werden. Unser Hygiene-Verhalten, unser Hygiene-Verständnis und unsere Einstellung zur Hygiene hängen jedoch von vielen Faktoren ab, denen wir noch weiter auf den Grund gehen werden. Am Anfang ihres Lebens haben Kinder noch wenig Einfluss auf das Umfeld, in das sie hineingeboren werden. Sie sind auf ihre Eltern angewiesen, um positive Hygiene-Gewohnheiten ent wickeln zu können. Wenn diese Kinder zu Jugendlichen heran wachsen, entwickeln sie ein Gespür für ihren eigenen Körper und dafür, wie sie von anderen wahrgenommen werden. Damit beginnen sich ihre Gewohnheiten zu wandeln. Laut Emma Kenny beginnen wir als Kind unser Hygiene-Verhalten zu verbessern, sobald wir uns der Welt um uns herum bewusst werden. In dieser Zeit hilft uns jede Begegnung mit Gleichaltrigen, automatisch ein neues Verhalten zu lernen und unsere Gesamthygiene zu verbessern. Auch im Kindergarten und in der Schule lernen wir, warum Körperhygiene wichtig ist. Hygiene-Report 2015 | 4 Teenager haben allerdings die schlechtesten Hygiene-Gewohnheiten und erfüllen damit das gängige Klischee für diese Altersgruppe. Mit den körperlichen Veränderungen in der Pubertät gehen neue Gewohnheiten einher. Laut Kenny hat die immer stärkere Verbreitung von sozialen Medien und Bildwerbung in den letzten Jahren für ein höheres Hygiene-Bewusstsein gesorgt. Die Medien haben Teenagern vor Augen geführt, welchen Effekt gute Hygiene und ein ange nehmes Erscheinungsbild auf ihr Leben haben kann. Wenn wir das Erwachsenenalter erreichen, erhalten wir noch mehr Eigenkontrolle über unsere Welt, vor allem als junge Erwachsene, wo wir unsere Erfahrungen ver gleichen und unsere eigenen Hygiene-Strategien entwickeln. Wie Kenny beschreibt, ist es in evolutionärer Hinsicht sinnvoll, dass wir als Menschen aufs Überleben ausgerichtet sind. Gute Hygiene erhöht unsere Überlebenschancen auf vielerlei Art. Daher ist es für den durchschnittlichen Erwachsenen von Vorteil, ausreichend Informationen und Erfahrungen zu sammeln, um eine gute Hygiene-Praxis zu untermauern. Wenn wir Kinder haben, werden wir uns bewusst, wie sich unsere Lebensweise auf unsere Kinder auswirkt. Der Initial-Report zeigt in dieser Phase eine sprunghafte Verbesserung der Hygiene. Unsere Verantwortung für andere erhöht unser eigenes Streben nach guten Hygiene-Standards, um Probleme durch schlechte Hygiene, denen unsere Kinder ansonsten ausgesetzt wären, zu minimieren. Menschen in reiferem Alter, die in größerer wirtschaftlicher Sicherheit leben und mehr Zeit zur Verfügung haben, können den kleinen Details ihrer Welt mehr Aufmerksamkeit widmen. Sie sind sich ihrer eigenen Vergänglichkeit stärker bewusst, was ihr Verhalten entscheidend beeinflusst. Dass wir durch eine gute Hygiene Krankheiten vermeiden können, hat zur Folge, dass wir ihr eher größere Aufmerksamkeit schenken. Da verwundert es nicht, dass diese Gruppe stärker als jede andere die Auffassung vertritt, dass Händewaschen wichtig ist, um eine gute Hygiene aufrechtzuerhalten und um die Gesundheit der Mitmenschen zu schützen. Jüngere Menschen achten oft weniger auf Hygiene, weil sie sich erstens ihrer Sterblichkeit weniger bewusst sind und sich zweitens für unbesiegbar halten. Unsere Untersuchung zeigt, dass Jugendliche die unregelmäßigsten und unbeständigsten Hygiene-Gewohnheiten haben. Dies ist insofern interessant, als es zeigt, dass das Hygiene-Verhalten einem kontinuierlichen Lernprozess unterliegt, der gegen Ende des Lebens seinen Höhepunkt erreicht. Hygiene-Report 2015 | 5 Frauen sind reinlicher als Männer. Das Klischee bestätigt sich. Frauen neigen grundsätzlich eher dazu, mögliche Kontaminationsquellen zu meiden. In der westlichen Welt haben zwar beide Geschlechter hervorragende Hygienestandards, unsere Studie zeigt aber, dass Frauen im Allgemeinen mehr Wert auf Hygiene legen als Männer. So stimmten 53 % der Frauen zu, dass eine gute Körperhygiene wichtig ist, um gesund zu bleiben. Bei den Männern waren es im Vergleich dazu 43 %. Kenny führt dies vor allem auf die traditionellen Geschlechterrollen bei der Haushaltsführung und Kinderbetreuung zurück. Die sprunghaft verbesserte Hygiene bei Eltern mit Kindern geht oft damit einher, dass die Frau als primäre Bezugsperson, die Führung übernimmt und die entsprechenden Hygiene-Impulse setzt. Männer erkennen die Wichtigkeit von Hygiene zwar ebenfalls an, doch akzeptieren sie eher, dass ihre Partnerin sich um diesen Bereich kümmert. Von klein auf wird Mädchen beigebracht, auf ihr Äußeres zu achten. Jungen dagegen werden ermutigt, draußen im Matsch zu spielen. Laut Kenny haben diese Schemata Einfluss auf unsere Weltanschauung. Das bedeutet, dass Mädchen eine natürliche Affinität zu Hygiene entwickeln. Bei öffentlichen Toiletten sind es eher die Frauen, die eine direkte Berührung von Gegenständen vermeiden, die andere vor ihnen angefasst haben (62 % der Frauen im Vergleich zu 58 % der Männer). Frauen neigen also grundsätzlich eher dazu, mögliche Kontaminationsquellen zu meiden, während Männer etwas weniger um ihre Gesundheit besorgt sind und durchaus Dinge in öffentlichen Toiletten anfassen, die andere vor ihnen ebenfalls angefasst haben könnten. Hygiene-Report 2015 | 6 Ähnlich wie bei den Alters gruppen gibt es auch bei den Geschlechtern landesspezifische Einstellungen und Gewohnheiten in Bezug auf Hygiene. So zeigen unsere Ergebnisse, dass sich französische, britische und australische Frauen am häufigsten die Hände mit Seife waschen, während Frauen in Großbritannien, Australien und Singapur Papierhandtücher bevorzugen, im Unterschied zu den Männern. Die Frage, ob unser Verhalten vor allem durch unsere Gene oder durch unsere Erziehung bestimmt wird, diskutieren Psychologen seit vielen Jahren. Es erscheint jedoch plausibel, dass Frauen von Natur aus eine fürsorgliche Ader haben. Das bedeutet, dass eine Frau, stereo- Frauen fassen auf öffentlichen WCs so wenig wie möglich an. typisch betrachtet, eher als ein Mann dafür sorgt, dass ihre Schutzbefohlenen sowohl psychisch als auch physisch gut aufgehoben, gesund und geschützt sind. Auf diesen Instinkt ist vielleicht auch zurückzuführen, dass die Auf rechterhaltung einer hygieni schen Umgebung mit Frauen in Verbindung gebracht wird. Hygiene-Report 2015 | 7 Sie schützt die Gesundheit der Familie – und der Gesellschaft. Volksgesundheit Die eigene Händehygiene ist wichtig für die Gesundheit der Familie. Wir wissen heute sehr genau, wie sich Krankheiten aus- und verbreiten. Genau das sensibilisiert uns für unsere eigene Körper hygiene und wie diese sich auf andere auswirkt. Dieser einfache Zusammenhang ist einer der Hauptgründe dafür, warum sich unsere Überlebensrate in den letzten hundert Jahren verdreifacht hat. Auch die gesellschaftliche Aufklärung durch Nachrichten – z. B. über globale Epidemien oder multiresistente Erreger – hat uns die Auswirkungen schlechter Hygiene-Gewohnheiten vor Augen geführt. Und so zu besseren Gewohnheiten beigetragen. Unser Verhalten wird sozusagen umprogrammiert. Wir machen uns die Vorteile dieser Informationen zu nutze und achten stärker auf unser Umfeld und die Menschen darin. Die Auffassung, dass Händewaschen wichtig für die Gesundheit unserer Familie ist, war bei zwei der befragten Gruppen stärker ausgeprägt als bei allen anderen: bei den Senioren und bei den Eltern. Die höchste Antwortquote hatten dabei die Eltern. Dies ist plausibel, wenn man bedenkt, dass sie sich um die Gesundheit und den Schutz ihrer Kinder kümmern. 94 % aller Eltern sind der Auffassung, dass eine gute Hände hygiene für die Gesundheit ihrer Lieben wichtig ist. Es ist nicht weiter überraschend, dass die beiden Gruppen, die am stärksten auf die Gesundheit ihrer Familie bedacht sind, sich auch über Fragen der Volksgesundheit Gedanken machen. Der Prozentsatz der Eltern liegt bei 71 %, der der Senioren bei 69 % – und damit höher als die durchschnittliche Hygiene-Report 2015 | 8 Quote von 65 %. Von allen befragten Ländern war die Bevöl kerung Singapurs diejenige, die sich die meisten Gedanken über die Volksgesundheit machte. 94% aller Eltern sagen, dass die eigene Händehygiene wichtig ist für die Gesundheit ihrer Familie. Hygiene-Report 2015 | 9 Angst vor den Hygiene-Standards auf öffentlichen Toiletten Vermeidungstaktik im Waschraum Es sind vor allem Jugendliche, die sagen, sie gehen nie auf öffentliche Toiletten. Eine dreckige öffentliche Toilette ist etwas, das wir alle, ob wir wollen oder nicht, manchmal in Kauf nehmen müssen. Die meisten Menschen versuchen aber, ihr ganzes Leben lang, schmutzige Toiletten zu meiden. Laut Kenny entwickelt sich diese Vermeidungsstrategie aus einem mangelnden Vertrauen in die Hygiene unserer Mitmenschen. 46 % der Erwachsenen geben an, sie hätten im letzten halben Jahr keine öffentliche Toilette benutzt, weil sie zu schmutzig war. Wir vertrauen zwar unserer eigenen Hygiene, zweifeln jedoch an der Hygiene anderer. Wie nicht anders zu erwarten, wird unser Verhalten auf öffentlichen Toiletten durch das Bedürfnis nach Sauberkeit, Aufrechterhaltung unserer Körperhygiene und Vermeidung von Krankheiten be stimmt. Dabei verhalten wir uns auf öffentlichen Toiletten anders als zu Hause. So reinigen zum Beispiel 39 % der Befragten vor der Benutzung einer öffentlichen Toilette regelmäßig den Toilettensitz, während es zu Hause nur 21 % sind. Außer Haus meiden es die meisten Menschen, etwas anzu fassen, was vor ihnen jemand anderes berührt hat. Hier liegt der Prozentsatz bei 29 % in öffentlichen Toiletten gegenüber 13 % zu Hause. Kenny hält die Meidung öffentlicher Toiletten für eine Abwehrreaktion in uns, die daher rührt, dass wir keinen Einfluss auf das Verhalten anderer haben, die die gleiche Toilette benutzen und dass wir Krankheitsrisiken aus dem Weg gehen wollen. Hygiene-Report 2015 | 10 Zu den Top-Gründen, warum Menschen öffentliche Waschräume meiden, zählen Schmutz (47 %), schlechte Gerüche (38 %) und fehlende Nachfüllware wie Seife, Toilettenpapier oder Papierhand tücher (30 %). Bei der Gruppe der Jugendlichen ist die Zahl derer, die öffentliche Toiletten meiden, am höchsten. 52 % der Jugendlichen weigern sich, eine öffentliche Toilette zu benutzen, weil diese zu schmutzig ist. Bei den Erwachsenen sind es im Vergleich hierzu 46 %. Auch die Zahl derer, die öffentliche Toiletten generell nicht benutzen, ist bei der Gruppe der Jugendlichen mit 20 % am höchs ten. Ihre Taktik: Vor dem Weg gehen die Blase zu Hause leeren und hoffen, dass das genügt. Laut Kenny zeigt unser Vermeidungsverhalten bei öffentlichen Toiletten anschaulich, warum sich unsere Lebenszeit verlängert hat: Dadurch, dass wir nicht bereit sind, unnötige Risiken einzugehen und stattdessen nur unseren eigenen vier Wänden vertrauen, senken wir das Risiko, uns mit Bakterien und Krankheitserregern anderer anzu stecken. Oft trägt das Wissen um unsere eigenen schlechten Angewohnheiten zu dieser Vorsicht bei. Wir setzen voraus, dass wenn wir selbst uns potenziell unhygienisch verhalten, alle anderen um uns herum das gleiche oder sogar ein schlechteres Verhalten an den Tag legen. Dies führt zu zahlreichen negativen Assoziationen gegen über unserem Umfeld. 20% der Jugendlichen benutzen NIE eine öffentliche Toilette, gefährden aber unter Umständen ihre Gesundheit, durch die Vermeidungsstrategie. Hygiene-Report 2015 | 11 Hygiene am Arbeitsplatz Wir trauen nur uns selbst. Die Mehrheit der Erwachsenen hält ihr Zuhause für sauber. Es leuchtet ein, dass wir, um glücklich zu sein, Vertrauen in unsere eigene Umgebung haben. Auch bei der Arbeit achten wir mehr und mehr darauf, was wir anfassen. Wenn zum Beispiel Ihr Kind oder Ihr Partner von Ihrem Essen probieren möchte, reichen Sie ihm ganz selbstverständlich Ihre Gabel. Würde ein Fremder mit der gleichen Freiheit von Ihrem Essen kosten wollen, wären Sie sicher vor den Kopf gestoßen. Laut Kenny vertrauen wir unseren Angehörigen und ihren Gewohnheiten in unseren vier Wänden. Sobald wir unsere Festung jedoch verlassen, sind wir den Hygiene gewohnheiten anderer ausgesetzt und potenziell gefährdet. Aus diesem Grund achten wir an unserem Arbeitsplatz oft mehr auf unser Hygiene-Verhalten, um uns selbst aus einem unbewussten Misstrauen anderen gegenüber zu schützen. Dieses Misstrauen erklärt unter anderem, warum 36 % der Befragten auch zu Hause die Berührung von Gegenständen vermeidet, die ihre Familienmitglieder nach ihnen anfassen könnten, während 59 % in einer Gemeinschaftstoilette an ihrem Arbeitsplatz die Berührung von Gegenständen vermeidet, die andere vor ihnen angefasst haben. Dieses Verhalten ist ein anschau liches Beispiel dafür, wie wir uns bemühen, unsere eigene Hygiene unserer Umwelt zuliebe zu verbessern. Hygiene-Report 2015 | 12 Mit zunehmender Aufklärung über Krankheitserreger am Arbeits platz achten wir nicht nur stärker darauf, uns die Hände zu waschen, sondern auch darauf, womit wir in Berührung kommen. Dies zeigt die Tatsache, dass 35 % der Befragten am Arbeitsplatz vor der Benutzung einer Toilette den Toilettensitz reinigen, während es zu Hause nur 21 % sind. Insgesamt zeigt sich, dass, obwohl beide Ge schlechter am Arbeitsplatz ein besseres Hygiene-Verhalten an den Tag legen, Frauen die besten Hygiene-Gewohnheiten haben. So zeigen sie beim Händewaschen mit Seife und beim Spülen der Toilette ein systematischeres Verhalten. Letzten Endes versuchen wir immer, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu schützen. Dieses Verhalten ist sowohl instinktiv als auch angelernt. Auch in den Waschräumen am Arbeitsplatz vermeiden wir es, etwas anzufassen. 59% Hygiene-Report 2015 | 13 Hygiene bei Teenagern Die jugendliche Welt ist voller Widersprüche. Nur 69 % der Teenager ist Händehygiene wichtig. Jugendliche stecken irgendwo in einem Stadium zwischen Kind und autonomem Erwachsenen. Dies ist eine verwirrende Zeit, in der sie unter großem Druck stehen und es ihnen schwerfällt, ihren eigenen Weg zu finden. Alles hat seine Zeit – auch Hygiene. In der Teenager-Welt mit ihren überwältigenden Eindrücken spielt sie aber eine untergeordnete Rolle. Ein Grund hierfür ist, dass Eltern in dieser Zeit einen Teil ihrer Kontrolle aufgeben und ihren halbwüchsigen Kindern mehr Eigenverantwortung übergeben. Da ist es nicht verwunderlich, dass nur 69 % der Jugendlichen – im Vergleich zu 77 % der Allgemeinbevölkerung – Händehygiene wichtig ist. Laut Kenny brauchen Jugendliche Zeit, um zu erkennen, inwiefern eine gute Hygiene ihre Lebens qualität verbessert – sie sind hier noch im Lernprozess. Für viele Teenager beginnt eine positive Hygiene mit der Pubertät. In dieser Zeit beginnen sie, ihre körperlichen Veränderungen zu beobachten und zu erkennen, dass gute Körperhygiene eine attraktive Eigenschaft ist. Wenn man sich eingehender mit der Meidung öffentlicher Toiletten insbesondere bei der Gruppe der Jugendlichen befasst, ist es wichtig zu berücksichtigen, dass Jugendliche sich ihrer selbst oft sehr bewusst sind. Dies macht sie gegenüber ihrer Umwelt äußerst empfindlich. Sie haben nur wenig selbstständige Erfahrungen gesammelt und rea gieren umso empfindlicher auf schlechte Gerüche und Schmutz. Hygiene-Report 2015 | 14 45 % der Jugendlichen geben an, dass sie eine übelriechende öffentliche Toilette aller Wahrscheinlichkeit nach nicht benutzen. Im Vergleich dazu sind es 37 % der Erwachsenen. Über die Hälfte (52 %) meidet eine öffentliche Toilette außerdem, wenn sie zu schmutzig ist. Der Prozentsatz bei den Erwachsenen liegt hier bei 46 %. Ein Grund dafür, dass Jugendliche öffentliche Toiletten meiden, liegt darin, dass sie darauf vertrauen, dass ihre Eltern nur das Beste für sie wollen. Daher betrachten sie ihr Zuhause als „sicheren Hafen“, der nicht die gleichen Vorsichtsmaß nahmen erfordert wie die „Welt da draußen.“ Die Psychologin Emma Kenny glaubt, dass Jugendliche dem Händewaschen zuhause keine Bedeutung schenken, weil sie der 45% aller Jugendlichen stinkt’s auf öffentlichen Toiletten – sie warten bis zu Hause. elterlichen Fürsorge vertrauen und ihr Zuhause als sauber empfinden. Daher müssen sie dort auch weniger auf Hygiene achten. Außerhalb dieser Umgebung haben sie jedoch weniger Vertrauen, was dazu führt, dass sie öffentliche Örtlichkeiten meiden. So lässt sich auch erklären, warum es vor allem Jugendliche sind (20 %), die öffentliche Toiletten generell meiden und stattdessen vor dem Weggehen die Toilette zu Hause benutzen, so dass sie unterwegs keine brauchen. Keine andere Bevölkerungsschicht pflegt dieses Verhalten so deutlich. Hygiene-Report 2015 | 15 Erwachsene mit Babys und Kindern Der Einfluss der Eltern Eltern prägen unser Hygiene-Verständnis von klein auf und legen bestenfalls eine positive Basis. Wenn wir Eltern werden, ist dies einer der größten Umbrüche in unserem Leben. Plötzlich dreht sich nicht mehr alles um uns selbst und unser eigenes Wohl, sondern wir sind untrennbar mit einem anderen Menschen verbunden, den wir unbedingt beschützen wollen. Wie Kenny erklärt, nimmt die Hygiene bei vielen Erwachsenen sprung haft zu, wenn sie Eltern werden. Plötzlich steht der Wunsch, ein Umfeld zu schaffen, in dem unsere Kinder gedeihen an erster Stelle. Die Studienergebnisse belegen, dass 86 % der Befragten mit Kindern im Alter von 0-14 Jahren angaben, mehr auf ihre Händehygiene zu achten. Bei der Allgemeinbevölkerung waren es im Vergleich dazu 80 %. Als fürsorgliche Eltern steht der Schutz unserer Kinder an erster Stelle und unsere gesamte Erfahrung in Sachen Hygiene sorgt dafür, dass wir auch mehr auf unsere eigene Händehygiene achten. Als Erwachsene wissen wir um die Folgen unserer eigenen Hygiene für andere und als Eltern auch für die Kinder, die wir lieben. Es leuchtet daher ein, dass wir den höchstmöglichen Hygienestandard aufrechterhalten. Jedoch geht es nicht nur darum, unsere Kinder zu schützen. Wenn wir als Eltern erfolgreich sind, so wird dies geschätzt. Daher rühren einige unserer Hygienepraktiken auch daher, dass wir unsere Fähigkeiten als Eltern zeigen wollen – sie sind also eine Demonstration unserer Kompetenz. Hygiene-Report 2015 | 16 Kinder sind leicht zu beeindrucken und Eltern haben Einfluss auf ihr Verhalten. Es ist wichtig, dass Eltern diesen Einfluss beim Thema Hygiene erkennen. Gewohnheiten, die uns irgendwann in Fleisch und Blut übergegangen sind, sind oft Teil unserer Erziehung gewesen und uns nicht aufgezwungen worden. In dieser Hinsicht können Eltern unser Verständnis von Hygiene entscheidend prägen und dabei eine positive Grundlage schaffen. Gut zu wissen: Unser Verhalten ist im Laufe unseres Lebens veränderlich. Auch wenn wir unter schlechten Hygienebedingungen aufgewachsen sind, so können wir doch – durch eine entsprechende Aufklärung und andere Blickwinkel aus den Medien – für uns selbst positive Assoziationen zu Hygiene entwickeln. Hygiene-Report 2015 | 17 Was die Hygiene anbelangt, so trifft das Klischee, dass das Alter weise macht, in hohem Maße zu. Hygiene-Report 2015 | 18 Hygiene im Alter Senioren am achtsamsten Ältere Menschen waschen sich häufiger die Hände, um Ansteckungen zu vermeiden. Es gibt viele Gründe, warum mit zunehmendem Alter auch unsere Affinität zu Hygiene steigt. Zunächst einmal sind wir aufs Überleben konditioniert. Je älter wir werden, desto mehr werden wir uns unserer eigenen Sterblichkeit bewusst. Im Gegensatz zu Kindern, denen Krankheiten abstrakt erscheinen, schätzen wir im Alter unsere Gesundheit und möchten deshalb auch gesund bleiben. Laut Kenny realisieren wir mit zunehmendem Alter, dass wir eine gewisse Kontrolle über unsere Gesundheit haben und dass diese zum Teil auf unsere eigene Hygiene zurückzuführen ist. Unser angeborener Selbster haltungstrieb lässt uns zusätzlich auf gute Hygiene achten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass bei der Gruppe der Senioren die Auffassung, dass bestimmte Hygienegewohnheiten wichtig sind, stärker vertreten ist als bei der übrigen Bevölkerung. So hielt ein hoher Prozentsatz zum Beispiel das Händewaschen nach dem Wasserlassen für genauso wichtig wie nach dem Stuhlgang. Außerdem maßen sie der Qualität der verfügbaren Nachfüllwaren höhere Bedeutung bei und es war ihnen mehr als jeder anderen Gruppe bewusst, dass durch Hände- waschen die Ausbreitung von Krankheitserregern vermieden wird. Unsere Studie zeigt, dass wir aus Erfahrungen lernen. Je älter wir werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir schon einmal mit Krankheitserregern in Berührung gekommen sind, Epidemien und Pandemien erlebt haben und natürlich auch selbst schon einmal krank gewesen sind. Mit jeder Erfahrung lernen wir, unsere eigenen Abwehrstrategien zu entwickeln und werden dadurch für Ansteckungsrisiken weniger anfällig. Was das Thema Hygiene angeht, so ist das Klischee, dass das Alter weise macht, also in vielerlei Hinsicht wahr. Hygiene-Report 2015 | 19 Was bedeuten die Ergebnisse? Zusammenfassung Durch die Einführung guter Hygienepraktiken sinkt die Ansteckungsgefahr. Unser Hygiene-Verhalten ist angelernt, wir entwickeln es im Laufe unseres Lebens aber weiter. Mit anderen Worten: Es wird durch unsere Umwelt beeinflusst. Die vorliegende Studie zeigt: Menschen gehen dann nicht auf eine öffentliche Toilette, wenn diese schmutzig ist (47 %), schlecht riecht (38 %) oder Seife, Toilettenpapier oder Papierhandtücher aus sind (30 %). Diese drei Probleme können ausnahmslos durch eine regelmäßige Wartung und Bereitstellung von Nachfüllwaren behoben werden. Menschen werden in der Folge nicht nur lieber auf öffentliche Toiletten gehen, sie gewöhnen sich auch ein besseres Hygiene-Verhalten an. Das fördert nicht zuletzt die Rücksichtnahme auf Mitmenschen. Schlechte Hygiene-Gewohnheiten fördern Grippe-Wellen, Epidemien und im schlimmsten Fall sogar Pandemien. Die Bereitstellung hygienischer Waschräume in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz hilft, ansteckende Krankheiten einzudämmen. Wichtig: Ein Waschraum muss regelmäßig gewartet werden. Diesen Service kann – in beliebiger Frequenz – Initial für Sie übernehmen. Mit über 100 Jahren Firmengeschichte hat sich Initial zu einem hochspezialisierten Anbieter für Spendersysteme und Hygiene-Dienst leistungen entwickelt. Hygiene-Report 2015 | 20 Unser Fachwissen ist jedoch nur ein Aspekt. Unsere Auftrag geber müssen sich sicher sein, dass wir die branchenspezifischen Anforderungen und die Gewohnheiten der Mitarbeiter über alle Bevölkerungsgruppen hinweg kennen. Nur so können wir gemeinsam ansprechende Waschraum-Umgebungen schaf fen, die ein gutes Hygiene-Ver halten fördern. Gute Hygiene in den Waschräumen senkt nachweislich die Ansteckungsgefahr – und damit die Krankheitstage, Produktionsausfälle und Liefer engpässe. Unsere Service-Mitarbeiter sind fest angestellt. Sie kennen die räumlichen Gegebenheiten „ihrer“ Kunden vor Ort ganz genau. Genau das macht sie zu wichtigen Vertrauenspersonen. Absolute Zuverlässigkeit Pünktlicher Service Flexible Lösungen Feste ServiceFachkräfte Innovative Spender-Lösungen Hohe Service-Qualität Kostengünstige Nachfüllwaren Hohe HygieneStandards Etablierung besserer Hygiene Hygiene-Report 2015 | 21 Gerne beraten wir Sie persönlich über unser vollständiges Leistungsspektrum: 0800 22 555 33 0800 88 88 90 0848 090 090 Initial Hygieneservice GmbH Robert-Perthel-Straße 81 50739 Köln www.initialservice.de Initial Hygiene Austria GmbH Brown-Boveri-Straße 8/2/8 A-2351 Wiener Neudorf www.initial.at Rentokil Initial AG Hauptstraße 181 CH-4625 Oberbuchsiten www.initial.ch in Deutschland www.rentokil-initial.com in Österreich in der Schweiz
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