Life Sciences-Magazin I 21. Jahrgang 10/2015 Interview ISSN 1435-5272 | A 49017 Charles Sabine im Gespräch über Chorea Huntington, neue Therapien und die damit verbundenen Hoffnungen E B O R P LESE Chorea Huntington Das Grauen im Kopf Schweiz: Österreich: LABORWELT: Santhera erhält im zweiten Anlauf die europäische Zulassung ihres Idebenon-Medikamentes Raxone. Nabriva Therapeutics gelingt der Sprung an die US-amerikanische Technologiebörse Nasdaq. Biotechnica und Labvolution – Vorschau auf die Messe und ihre neue Schwester in Hannover. Besuchen Sie uns: Halle 9 Stand D08 Hannover, 6. - 8. Oktober 2015 Cloning 2.0 Produkte für Cloning, Synthetische Biologie Gene Editing & DNA Assembly NEBuilder HiFi DNA Assembly Einfache und Restriktionsenzym-freie Assemblierung von DNA-Fragmenten in weniger als einer Stunde. NEB Golden Gate Assembly Mix Ermöglicht eine effektive, BsaI-basierte Verbindung von DNA-Fragmenten ohne störende zusätzliche Basen an den Übergängen. Rekombinante Cas9 Nuclease NLS und andere Produkte für Ihren CRISPR/Cas9 Workflow. Erfahren Sie mehr unter: www.neb-online.de/synbio Intro 5th Munich Biomarker Conference Editorial › 30 Jahre, das ist im allgemeinen Verständnis eine Generation. So lange, liebe Leser, gibt es schon die Fachmesse Biotechnica in Hannover. Sie wurde erstmals 1985 veranstaltet, lange vor der ersten BIO in den USA – und war in ihren ersten Jahren sehr international. Damals war die Suche der Firmen nach potentiellen Kunden noch ziemlich beschränkt: Man konnte in einer Fachzeitschrift inserieren, Vertreter losschicken oder eben auf einer Messe ausstellen. Das war‘s im Wesentlichen. Heute im Zeitalter der Multi-Channel-Kommunikation kaum noch vorstellbar. Dass viele Messen trotz des elektronischen Gedöns allerorten ihre Bedeutung erhalten oder sogar ausgebaut haben, liegt sicherlich ganz wesentlich daran, dass eine persönAndreas Mietzsch liche Begegnung für viele Geschäfte unverzichtbar ist und Herausgeber auch bleiben wird. Trotzdem müssen auch die Messen mit der Zeit gehen. Die Biotechnica ist in den vergangenen Jahren allerdings nicht mehr so recht vom Fleck gekommen. Trotz des stetigen Wachstums der angewandten Lebenswissenschaften stagnieren Aussteller- und Besucherzahlen mehr oder weniger schon lange. Im Rückblick fallen dabei zwei interessante Charakteristika der Veranstaltung auf: Zum einen das langfristige Durchhaltevermögen der Deutschen Messe AG, die dem Thema trotz vieler Aufs und Abs nun seit drei Jahrzehnten die Stange hält. Zum anderen aber eine erstaunliche Kurzatmigkeit bei den Versuchen, die Biotechnica den sich ändernden Zeitläufen anzupassen. Was wurde da im Laufe der Jahre nicht alles an Innovationen, Partnerschaften oder Erweiterungs- beziehungsweise Einsparmöglichkeiten ausprobiert und meist bei der nächsten Gelegenheit wieder gekippt. Nur ein Beispiel: Beim vorletzten Turnuswechsel von zwei Jahren auf jährlich konnte man es nicht aushalten, dass die erste Veranstaltung nach dem Wechsel etwas kleiner war als die vorangegangene und argumentierte, dies sei ja nur die Zwischenveranstaltung, die könne man nicht vergleichen. Damit war der jährliche Turnus samt Branchentreff-Funktion gleich so beschädigt, dass man nach einiger Zeit zurückrudern musste und zum Zwei-Jahres-Rhythmus zurückkehrte. In diesem Jahr nun wird der Biotechnica eine Labortechnik-Schwester namens Labvolution zur Seite gestellt, die über die Life Sciences hinaus neue Kundenkreise ansprechen soll. Damit wird das Messedoppel der Münchener Konkurrenz Analytica ähnlicher (an deren unrühmliche Versuche mit einer eigenständigen Bioanalytica sei hier auch kurz erinnert). Man darf gespannt sein, wie das ankommt. Da sich die beiden Veranstaltungen turnusbedingt jeweils im Jahr aus dem Weg gehen und mit Nord und Süd auch ein unterschiedliches Einzugsgebiet haben, könnte das Manöver angesichts immer schnellerer Innovationen sogar gelingen. In diesem Heft, liebe Leser, finden Sie ein umfangreiches SPEZIAL zur Vorbereitung, Berichte von der Doppel-Messe folgen in der nächsten Ausgabe. › ft, um gegen die Welt zu kämpfen: Augenerkrankungen, stellen wir uns täglich m Wettlauf gegen die Zeit. Wir forschen intensiv OUL\LUPUUV]H[P]LU>PYRZ[VɈLU\UKLYNpUaLU ere eigenen Fähigkeiten mit der Expertise mpetenter Partner aus akademischen Instituten der Industrie. Für eine bessere Lebensqualität alle. Clinical Practice and Targeted Therapies in Personalized Medicine Noch nicht ganz, aber fast eine Generation lang gibt es nun auch schon das Bio Technologie Jahr- und adressBuch, dessen 29. Jahrgang in diesen Tagen erscheint. So ein Handbuch ist immer noch ein wertvolles und konkurrenzlos schnelles Nachschlagemedium, wenn denn die Inhalte erstklassig sind. Und dafür steht das Datenbank-Team der BIOCOM AG. Das neue Jahrbuch stellt wieder eine aktuelle Momentaufnahme der Biotech-Branche in der D/A/CH-Region dar. Insgesamt enthält die neue Ausgabe 1.833 Eintragungen, die sich aus 1.318 Datensätzen deutscher Firmen und Institutionen sowie 303 Eintragungen aus der Schweiz und 212 aus Österreich ergeben. Aktualität ist dabei Trumpf: rund 67% der Einträge wurden im Laufe des Jahres 2015 verifiziert. Das BioTechnologie Jahr - und a dressBuch ist wie in den Vorjahren für wohlfeile 32,80 Euro im Buchhandel vor Ort oder online erhältlich (ISBN 978-3-928383-55-4). December 1st – 2 nd, 2015 RAMADA Hotel & Conference Center München Messe Key Topics: Stem Cell Technologies Biomarkers for Diagnosis and Therapy Monitoring New Horizons in Personalized Medicine Clinical Practice and Reimbursement Biomarkers of Common Diseases Omics and Big Data Breaking Highlights Register now! Early bird until October 9th, 2015 Keynote Speakers: Yves Champey | ITEEC, Genopole, Paris | France Thomas Deisboeck | ThinkMotu LLC., Boston | USA Michael Hallek | University Hospital, Cologne | Germany Lorenz M. Mayr | AstraZeneca, Cambridge | UK Kári Stefánsson | deCODE genetics, Reykjavík | Iceland Goldsponsor 29. Jahrgang | Herausgegeben von Andreas Mietzsch 978-3-928383-55-4 11.09.14 17:25 www.transkript.de Itranskript I Nr. 10 I 21. Jahrgang 2015 www.bio-m.org/mbc Wirtschaft TiTel Chorea Huntington Inhaltsverzeichnis Wissenschaft Aktuelles in Kürze: Leon Nanodrugs / Biametrics / Akari Therapeutics / Bayer Colaborator / Glyphosat-Bewertung / NDD Medizintechnik / Neurimmune . . . . 6 Krebsimmuntherapie – Großstudie an Hautkrebsproben findet keine Hinweise auf Biomarker für das Therapieansprechen . . 40 Wirtschaft ADC Therapeutics mit Privatplazierung über 71 Mio. Euro; Deutsche Börse gewinnt weitere Partner für Venture Network. . . . . 16 Alzheimer – neue Proteinbruchstücke identifiziert; Getrennte T-Zellaktivierung im Lymphknoten entdeckt . . . . . . . . . 41 Genscheren eliminieren Hepatitis-B-VirusDNA; Ist SynBio „Biotechnologie in einer neuen Komplexitätsstufe“? . . . . . . . 44 Börse aktuell . . . . . . . . . . . . . .17–19 Techniker Krankenkasse erstattet App . 24 Für Betroffene ist die Diagnose Chorea Huntington (HD) oft niederschmetternd. Doch derzeit werden vielversprechende Arzneikandidaten in klinischen Versuchen erprobt und auch in der Grundlagenforschung gibt es wichtige Fortschritte. Die Evotec AG in Hamburg hat gerade erst eine seit 2006 bestehende Forschungskooperation mit dem größten privaten Geldgeber für die HD-Forschung bis zum August 2018 verlängert. Gesucht werden sowohl Medikamente, die die Symptome lindern, als auch Therapien, die in den Krankheitsprozess eingreifen. An der Universität Düsseldorf wurde unterdessen ein Versuch erfolgreich beendet, bei dem Huntington-Patienten ein Hirnschrittmacher eingepflanzt wurde. Aleva gewinnt Vertrauen von ParkinsonStiftung; Cequr gelingt Folgefinanzierung 25 Patentkommentar, Gericht bestätigt Mologens Aufsichtsratswahl . . . . . . . 26 Vita 34 erschließt europäischen Markt . . 28 Biotech Elevator sucht Ideen und Geldgeber; Sieger ziehen in Grants4Apps-Accelerator ein; Bayer gibt Holding-Struktur auf; Lipid Therapeutics überzeugt Nestlé . . . . . 29 Schäubles Pläne zur Besteuerung von Kapitalgewinnen aus VC-Beteiligungen sorgen für Unmut. . . . . . . . . . . . . 30 Fehlstart für Crowdfunding-Plattform Aescuvest . . . . . . . . . . . . . . . . 31 „Magische Pille ist nicht in Sicht“ 12 Nachdem der ehemalige Reporter Charles Sabine erfuhr, dass er Träger des krankmachenden Huntington-Gens ist, entwickelte er sich zu einem der profiliertesten Sprecher der weltweiten Huntington-Gemeinschaft. Im Gespräch mit |transkript erläutert er, welche neuen Therapien Betroffenen Hoffnung machen und welche Probleme noch zu lösen sind. Sabine lobt dabei, dass viele Forschungseinrichtungen und Firmen mittlerweile nicht mehr allein an ihrem jeweiligen Projekt arbeiten. Inzwischen gäbe es ein zunehmendes Verständnis, dass es einer gemeinsamen Anstrengung bedarf. Denn eines sei klar: Es wird nicht die eine magische Pille geben, sondern eine Reihe verschiedener Behandlungen, die erst kombiniert ihre volle Wirkung entfalten. I4 LESEPROBE Curevac eröffnet US-Niederlassung; Taros erhält KMU-Innovativ-Förderung; Cevec überzeugt Généthon; Wacker Biotech kündigt Foldtec an; CE-Siegel für Biomays Immunapherese-Säule . . . . . . . . . 32 Meta-Analyse sieht ungenutztes Potential bei Biomasse; Schwung für MikroplastikForschung; USA überarbeiten Zulassungsregeln für GVMO . . . . . . . . . . . . . 33 Novartis und Amgen entwickeln BACEInhibitoren; Probiodrug lizenziert AlzheimerMausmodell aus; Addex findet Pierre Fabre als Partner . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Ticker: Klinische Studien . . . . . . . . 37 Mixer: |transkript persönlich, Kapital-O-Meter . . . . . . . . . . . . . 38 Zweite Chance für Stammzellzentrum CARE in München; Neue Fluoreszenzmarkierung zur Beobachtung von Einzelproteinen . . 45 Wie Chaperone Membranproteine Gramnegativer Pathogene stabilisieren; Hygiene eliminiert multiresistente Keime; Marker eröffnet Leberkrebs-Frühdiagnose . . . 46 Politik IQWiG bescheinigt Rheumahoffnungsträger keinen Zusatznutzen; BMBF pumpt Geld in Stammzellforschung mit iPSCs; Landwirtschaft: Streit um Veröffentlichung von Antibiotikaverbrauchsdaten . . . . . . . 47 Pro & Kontra: EU-IVD-Verordnung – Nutzlose Belastung für Entwickler? . . . 48 Europaparlamentarier fordern verschärfte Regeln für Klonfleisch; Politische Unterstützung entscheidend für Bioökonomie. . . 49 Gastbeitrag: G7, Dekarbonisierung und die Bioökonomie . . . . . . . . . . . . . 50 Regionales Sachsen-Anhalt: Kooperation für verbesserte Frühphasenfinanzierung; Nordrhein-Westfalen: Bayer expandiert in Wuppertal. . . . 52 Schleswig-Holstein: Bonebank gestartet; Österreich: Erber weiht Zentrale ein; Saarland: HIPS-Neubau fertig . . . . . . 53 Verbände . . . . . . . . . . . . . 54–57 Service Personalia / Preise Termine . . . . . Index . . . . . . . Bücher . . . . . . Letzte Seite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 59 60 61 62 Itranskript I Nr. 10 I 21. Jahrgang 2015 Abb.: nerthuz/fotolia.com 8 Gründergeist: Venneos GmbH, Stuttgart . . . . . . . . 22 Nabriva: US-iPO 21 bringt 81 Mio. euro ein Santhera: endlich am Ziel 20 Im zweiten Anlauf ist dem Schweizer Wirkstoffentwickler Santhera Pharmaceuticals in Liestal die Zulassung des synthetischen Benzochinons Idebenon gelungen. Anfang September hat die Europäische Kommission das Medikament Raxone zugelassen. Für Santhera ist es die erste Arznei mit unbeschränkter Zulassung am Markt. Das Mittel mit dem Wirkstoff Idebenon kann zukünftig in allen Staaten der Europäischen Union zur Behandlung der Leberschen Hereditären Optikusneuropathie eingesetzt werden. In ausgewählten europäischen Ländern soll Raxone nun binnen weniger Wochen verfügbar gemacht werden. Den Vertrieb will Santhera dabei weitestgehend selbst übernehmen. Das nächste Etappenziel wäre eine erfolgreiche Indikationserweiterung für Raxone. Das Wiener Wirkstoffforschungsunternehmen Nabriva Therapeutics AG hat 9 Millionen Zertifikate an die Technologiebörse Nasdaq gebracht. Bei einem Stückpreis von 10,25 USDollar kamen so 81,3 Mio. Euro zusammen. Genug, um eine Phase III-Studie mit dem hauseigenen Entwicklungskandidaten Lemafulin wie geplant durchzuführen. Das Mittel soll zur Behandlung von bestimmten Formen der Lungenentzündung sowie bakterieller Entzündungen der Haut eingesetzt werden. Positive Studienergebnisse vorausgesetzt, könnte bereits 2016 ein Zulassungsantrag folgen, heißt es von Seiten Nabrivas. Die Firma erblickte 2006 das Licht der Welt, als der Pharmakonzern Sandoz sein Antibiotic Research Institute (ABRI) unter neuem Namen abspaltete. Ein lebendiges Netzwerk. SPEZIAL: LABORWELT Abb.: Sterilgutassistentin/commons.wikimedia.org (oben), Butz.2013/flickr.com (mitte), Fraunhofer IZI (unten) Biotechnica / Labvolution iii iV Vi Viii X Xiii Intro: Labor-(r)evolution? Kontrollierter Nanoporen-Sequenzer Genotypisierung bei Mausschwänzen Immatics setzt auf T-Zelltherapien Interview: Margit Heinrich, DIN Produktinnovationen für die smarte Laborroutine XVi Wenn sich Proteine näherkommen XXi Komfortable Mikroskopie in einer Sicherheitswerkbank XViii Verbände XiX Expertenpanel: Liquid Biopsy XX Nichtinvasive Flussmessung für Bioprozesse XXiii Labormarkt im Umbruch: Agilent XXiV Produkte XXViii BMBF investiert in Infrastruktur XXX Ausblick Itranskript I Nr. 10 I 21. Jahrgang 2015 Life Sciences. Live erforschen. Berlin. Brandenburg. Berlin-Brandenburg ist einer der führenden Life-Sciences-Standorte Europas, Wissenschaftshochburg und Magnet für kluge .|SIH 6LH ¿QGHQ DWWUDNWLYH )|UGHUEHGLQgungen, HLQHHQJH9HU]DKQXQJYRQ:LUWschaft und Wissenschaft, die höchste )RUVFKXQJVGLFKWH Europas, eine dynamische Gründerszene sowie HLQ YLHOIlOWLJHV unternehmerisches Umfeld mit über 500 Pharma-, Biotechnologie- und MedizinWHFKQLN¿UPHQ(UIRUVFKHQDXFK6LHGLHVHV ganz besondere Klima für Wissenschaftler und Unternehmen. www.healthcapital.de Treffen Sie uns auf der BIO-Europe 2015 2. – 4. November | München Stand 60 Investition in Ihre Zukunft! EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung *HI|UGHUWDXV0LWWHOQGHU/lQGHU%HUOLQXQG%UDQGHQEXUJXQGGHU,QYHVWLWLRQVEDQN%HUOLQNR¿QDQ]LHUWYRQGHU(XURSlLVFKHQ8QLRQ±(XURSlLVFKHU)RQGVIU5HJLRQDOH(QWZLFNOXQJ,QYHVWLWLRQLQ,KUH=XNXQIW Wirtschaft Santhera: Endlich am Ziel Zulassung Im zweiten Anlauf ist dem Schweizer Wirkstoffentwickler Santhera Pharma ceuticals in Liestal die Zulassung des synthetischen Benzochinons Idebenon gelungen. in Frankreich einen erstatteten Zugang zu der Arznei zu ermöglichen. In anderen Ländern konnten Patienten im Rahmen von NamedPatient-Programmen von der Arznei profitieren. Tatsächlich dürfte dies ein Schlüssel zum Erfolg gewesen sein. Im Frühjar 2013 hatte das Unternehmen einen ersten Zulassungsantrag zurückziehen müssen, nachdem das CHMP eine Zulassungsempfehlung verweigert hatte. „Beim aktuellen Zulassungsantrag konnten wir etwa dreimal mehr Patientendaten vorlegen“, berichtet Meier nun gegenüber |transkript. Dafür wurden verschiedene Datenquellen angezapft: Zum einen die verblindete, randomisierte Phase III-Studie Rhodos, zum anderen das internationale Named-PatientProgramm. Hinzu kommen Daten zum natürlichen Krankheitsverlauf, die in Zusammenarbeit mit dem europäischen Forschernetzwerk EVCIR.net erhoben wurden. Neuer Datensatz belegt klinische Verbesserung All das führte offenbar dazu, dass das CHMP beim zweiten Anlauf von der Robustheit der Daten überzeugt war. „Die Daten zeigen, dass Patienten dank einer Behandlung mit Raxone entweder einen weniger starken Sehverlust erleiden oder sogar eine klinisch Der Wirkstoff Idebenon überbrückt einen Schritt der mitochondrialen Atmungskette. I 20 LESEPROBE relevante Verbesserung der Sehkraft erfahren“, fasst Meier die Studienlage zusammen. Schneller Marktstart geplant Idebenon, der Wirkstoff in Raxone, ist ein synthetisches Benzochinon und wirkt als Kofaktor für das zelluläre Enzym NAD(P) H:Chinon-Oxidoreduktase (NQO1). Der Wirkstoff kann Elektronen, unter Umgehung des bei LHON-Patienten defekten Komplexes I der mitochondrialen Atmungskette, direkt auf den Komplex III übertragen und dadurch die Energieversorgung in den retinalen Ganglionzellen wiederherstellen und somit die Sehkraft der Patienten verbessern. In einigen europäischen Ländern soll Raxone „binnen weniger Wochen“ verfügbar werden. Den Vertrieb will Santhera dabei weitestgehend selbst übernehmen. Nur für einige osteuropäische Märkte sollen Partner gesucht werden. „Wir werden eine Preisgestaltung anstreben, die nicht prohibitiv ist“, kündigt Meier an. Mondpreise soll es also nicht geben. Für europäische Märkte schätzt der Analyst Bob Pooler von Valuation Lab die Jahrestherapiekosten je nach Land im Durchschnitt auf rund 62.000 Euro. Bei einer wohl nur niedrigen fünfstelligen Patientenzahl in Europa wäre die Refinanzierung der Forschungsarbeit allein durch LHON-Patienten kurzfristigkaum vorstellbar. Umso wichtiger könnte eine angestrebte Indikationserweiterung für Raxone werden: Klinisch erprobt wird bereits der Einsatz bei Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) und primär-progrendienter Multipler Sklerose (ppMS). „Wir bereiten gerade die Zulassungsdossiers in der Indikation DMD vor, um sie in Europa beziehungsweise den USA einzureichen“, berichtet Meier. Die Daten der dazu gehörigen Phase III-Studie wurden bereits im Mai in der Zeitschrift Lancet (doi: 10.1016/S01406736(15)60025-3) veröffentlicht. Da Raxone/ Idebenon nun bereits für LHON zugelassen ist, könnte sich der Prüfvorgang beschleunigen. Über Indikationserweiterungen entscheidet die EMA häufig binnen eines halben Jahres. Bei Santhera können die Verantwortlichen also weiter aufs Tempo drücken. [email protected] Itranskript I Nr. 10 I 21. Jahrgang 2015 Abb.: Sterilgutassistentin / commons.wikimedia.org Es ist die Krönung nach elf Jahren harter Entwicklungsarbeit: Anfang September hat die Europäische Kommission auf Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur das Medikament Raxone zugelassen. Für die Santhera Pharmaceuticals AG in Liestal ist es die erste Arznei mit unbeschränkter Zulassung am Markt. Das Mittel mit dem Wirkstoff Idebenon kann zukünftig in allen Staaten der Europäischen Union, Norwegen, Island und Liechtenstein zur Behandlung eines seltenen Augenleidens, der Leberschen Hereditären Optikusneuropathie (LHON), eingesetzt werden. Die vererbte mitochondriale Erkrankung führt bei ansonsten gesunden Patienten ohne Behandlung üblicherweise zu einer raschen und permanenten Erblindung. „Die Zulasssung von Raxone als wirksame Behandlung von LHON und erste zugelassene Therapie für eine mitochondriale Krankheit in Europa ist ein bedeutender Meilenstein für uns und steht für die Wandlung von Santhera zu einem Spezialitätenpharmaunternehmen mit einem Produkt am Markt“, betont Thomas Meier, der Vorstandschef von Santhera. Bereits seit Anfang 2014 hatte die französische Arzneimittelbehörde ANSM Raxone ihren Segen gegeben – vorläufig und in Erwartung einer europäischen Zulassung, um Patienten Wissenschaft Imaging Neues Verfahren ermöglicht Beobachtung einzelner Proteine CARE Zweite Chance für alte Stammzell-Pläne Nachdem das Land Nordrhein-Westfalen Ende 2013 seine Finanzierungszusage für das Forschungszentrum CARE am Max-PlanckInstitut für molekulare Biomedizin zurückgezogen hatte (vgl. |transkript 12/2013), könnte das Renommierprojekt von Stammzellforscher Hans Schöler bereits Anfang 2017 in München seine Wiederauferstehung feiern. „Die Bereitstellung der Mittel wird mit der Verabschiedung des Nachtragshaushaltes 2016 Ende November gesichert“, erklärt der designierte CARE-Direktor Ulrich Gerth gegenüber |transkript. „Der Rückhalt aus gleich mehreren Staatsministerin ist sehr groß“. Nach Berichten der SüddeutSchen Zeitung will der Freistaat zunächst 15 Mio. Euro für zunächst drei Jahre bereitstellen, um Schölers ambitionierte Pläne doch noch wahr werden zu lassen. Abb.: BIOSS, Shastri/Jörgensen (rechts), MPI für molekula Biomedizin (links) Ziel: Zellmodelle für das Drug Screening „Wir wollen die Krankheitsbilder von einzelnen Patienten nachstellen“, erklärt Schöler das Prinzip. Dazu reprogrammieren die Stammzellforscher zunächst aus Körperzellen des Patienten entwicklungsfähige induziert pluripotente Stammzellen (iPSCs). Anschließend differenzieren sie aus den iPSCs für die Krankheit relevanten Körperzellen, die das krankheitstypische individuelle Muster an Biomolekülen bilden. Dann wollen sie testen, welcher Wirkstoff in dem Krankheitsmodell zu einer Linderung oder gar Heilung der Krankheit führt. „Wir haben große Fortschritte bei der Gewinnung von iPSCs gemacht“, so Gerth. „Den Flaschenhals bildet momentan eher die Produktion ausreichend großer Mengen hochqualitativer differenzierter Zellen für das Screening zu vertretbaren Kosten.“ Automatisierte Verfahren seien zum Teil bereits etabliert. Bei einem positiven Signal aus München stehen einige Arbeitsgruppen für den Wechsel in den Süden bereit. Anfänglich wolle man Itranskript I Nr.10 I 21. Jahrgang 2015 in den bereits vorhandenen Räumlichkeiten in München ein Team aus 60 Wissenschaftlern aufbauen. Mit der Anschubfinanzierung folgt der Freistaat den Planungen von Schöler weitgehend, der ursprünglich in Münster ein eigenes Zentrum mit Laborraum für Kooperationspartner gründen wollte, um die iPS-Technologie in Pharma-Anwendungen zu überführen. Gegenüber der 60 Mio. Euro-Förderung, die in NRW in Aussicht gestellt waren, nehmen sich die 15 Mio. Euro in Bayern nur auf den ersten Blick bescheiden aus. Sollte die NRWFörderung doch über zehn Jahre laufen. Doch am Ende war NRW-Ministerin Svenja Schulze das wirtschaftliche Risiko zu hoch. Experten hatten zuvor immer wieder betont, dass bei einer Technologie in so frühem Stadium genaue Projektionen der wirtschaftlichen Tragfähigkeit unmöglich seien. Schulze hatte jedoch auf einem Verstetigungskonzept bestanden. In Bayern weht diesbezüglich anscheinend ein anderer Wind. Hier sieht man angesichts vielversprechender Ergebnisse erster Screenings und passender lokaler Stammzellaktivitäten eher die Chancen der Stammzelltechnologie. Obgleich der Konzeptbeweis noch aussteht, dass die iPSC-Technologie tatsächlich das Auffinden geeigneter Medikamentenkandidaten erleichtert, ist die Hoffnung groß, eine zukunftsträchtige Kompetenz im Bereich frühe Abschätzung der Arzneimittelwirkung zu erwerben. „Wir schätzen uns glücklich, dass die bayerische Regierung fähig und bereit ist, ihre Entscheidungen trotz der Unsicherheit zu treffen, die nun einmal mit jeder echten jeder Innovation verknüpft ist. Denn das ist die Voraussetzung, um bei der Translation zukunftsträchtiger Technologien international ganz vorne mitzuspielen.“ Dem Manager in spe zufolge interessieren sich fast alle großen Pharmafirmen für das iPSC-basierte Drug Screening – „mehr als fünf und weniger als zehn“ hätten bereits einen Letter of intent unterschrieben. | Ein neues Verfahren erlaubt die schnelle, ortsspezifische und stöchiometrische Fluoreszenzmarkierung einzelner Proteine in der Zelle. Die bisher zur Lokalisation und Größenabschätzung von Proteinen in der Zelle genutzten fluoreszenzmarkierten Antiköper erschwerten aufgrund ihrer Größe bisher oft die Markierung, Größenbestimmung und exakte Quantifizierung kleiner Bestandteile von Proteinkomplexen. Mit der SLAP (Small LAbeling Pair) getauften Technik bestimmten die Erfinder Robert Tampé und sein Kollege Mike Heilemann von der Universität Frankfurt/Main erstmals die genaue Größe von Virusproteinfragmenten, die Zellen des Immunsystems prozessiert hatten und an ihrer Oberfläche präsentierten, sowie Bestandteile des Zellskeletts mit einer Auflösung von 50 Nanometern (Angew. chem. int. ed. engl., doi: 10.1002/ anie.201503215). Trick der Proteinchemiker: Sie verkleinerten die Fluoreszenzmarkierung. Statt wie bisher fluoreszenzmarkierte Antikör- per zur Markierung zu verwenden, versahen sie das interessierende Protein mit einem Histidin-Tag, an den sie das fluoreszenzmarkierte Molekül tris-Nitrilotriessigsäure (trisNTA) koppelten. Die größere Nähe der kleinen Fluoreszenzsonde zum Protein ermöglicht schärfere Bilder der Komponenten von Proteinkomplexen – wie etwa der Untersuchung der Rezeptor-Antigen-Bindung. Antibiotika In Tabak produzierte Toxine töten Durchfallerreger | Forschern der Firmen Nomad Bioscience und Icon Genetics in Halle (Saale) ist es gelungen, die Belastung von Lebensmitteln mit EHECBakterien durch in Tabak produzierte E. coliToxine um das Hundertfache zu reduzieren (PnAS, doi: 10.1073/pnas1513311112). Am effektivsten erwies sich eine Mischung aus den Colicinen M und E7, die alle pathogenen EHEC-Bakterien eliminierten. LESEPROBE 45 I Firmenindex EUCODIS Bioscience GmbH Evonik AG Evotec AG IMPRESSUM Das Life Sciences-Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppelausgaben pro Jahr) im Verlag der BIOCOM AG Lützowstraße 33 – 36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030/264921-0 Fax: 030/264921-11 E-Mail: [email protected] Internet: www.biocom.de Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Dr. Bernd Kaltwaßer (V.i.S.d.P.) Maren Kühr Dr. Martin Laqua Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Andreas Macht Tel. 030/264921-45, -49, -54 Vertrieb: Marcus Laschke Tel. 030/264921-48 Herstellung: Benjamin Röbig Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG Bessemerstraße 83 – 91 12103 Berlin 21. Jahrgang 2015 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986 – 88) und BioEngineering (1988 – 94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement beim BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahresbezugspreis beträgt für Firmen und Institutionen 186 €, für Privatpersonen 94 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 48 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Mitglieder der BIO Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung DGPF, der Fachabteilung LifeScience Research im VDGH, der VBU sowie der Biotechnologischen Studenteninitiative btS erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. 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Titelbild: nerthuz/fotolia.com © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin I 60 LESEPROBE 52 17 9, 36 F/G 4SC AG A Actelion AG ADC Therapeutics Addex Pharmaceuticals Advancecor GmbH Agilent Technologies AHF Analysentechnik AG Aleva Neurotherapeutics SA Amgen Inc Analytik Jena AG Arthurian Life Sciences AS Immunolita AstraZeneca AB ATHOS Service GmbH Auven Therapeutics Ayoxxa Biosystems 29 18, 58 16 36 16, 38 XXIII XXVII 25 36, 37 III 25 28 47 VIII 16 16, 58 B Bayer AG 6, 17, 29, 36, 37, 52 Bayer HealthCare 52 Bayern Innovativ GmbH 51 Berlin Partner GmbH U3 Berner International XVII, XXI, XXII Biametrics GmbH 6 Bio Save d o o 28 BioCampus Cologne Grundbesitz GmbH & Co KG 21 BioCat GmbH XXV BIOCOM AG 25, 27, 31, XXIV, 53 BioM Biotech Cluster Development 3 Biomay AG 32 BioPark Regensburg GmbH 52 BioPlanta GmbH 38 BioTOP Berlin-Brandenburg 5 bmp AG 52 Boehmert & Boehmert 26 Bristol Myers Squibb Company 40 C CANDOR Bioscience GmbH XXII Caterna Vision GmbH 24 Celgene Corp 17 Celltrion-Gruppe 36 Celsus Therapeutics 6 CEM GmbH 31, 37, XXIII, XXVI Cequr SA 25 CEVEC Pharmaceuticals 13, 32 Citigroup Global Markets Ltd 17 Coramaze technologies GmbH 25 Cosmo Pharmaceuticals 32 Covestro 29 CSL Limited 36 Curetis AG 16 Curevac GmbH 32 D Dako A/S XXIII Dentsply Int 25 Deutsche Messe AG III DiagnostikNet-BB e V XXXI Dievini Hopp Biotech Holding VIII Drifton A/S XXV, XXVI Dunn Labortechnik GmbH XXIV E em-tec GmbH XV, XX Endeavour Vision 25 Eppendorf AG 15, V, XIII, XIV, XV Erber Group 53 Erdmann Technologies GmbH 58 First Berlin Equity Research GmbH 17 FIT Biotech 25 Formycon AG 17 Gilead Ltd 17 Gilson International B V XXI GlaxoSmithKline 16 Global Bioenergies SA 36 GlycoVaxyn AG 16 Goldman Sachs 17 Green Gate Gatersleben 42, 43 greenovation Biotech GmbH 37 H HBM Partners AG 18, 58 Heptares therapeutics 36 Hewlett-Packard GmbH XXIII High-Tech Gründerfonds Manag 25 HMW Innovations AG U4 HP Wild Holding AG 16 I I&L Biosystems GmbH XIII Icon Genetics GmbH 45 immatics biotechnologies GmbH VIII Independent Research 17 XXX Innotere Isis Pharmaceutical Inc 10 Izvorna Celica 28 K/L KfW Bankengruppe Kuros Biosurgery AG Labfolder GmbH Laracompanion LBBW Venture Capital GmbH leon-nanodrugs GmbH Life Science Austria LISA Limmatech Biologics Lipid Therapeutics GmbH Lipocalyx GmbH Lupin Ltd 6 25 16 31 6 6 7 16 29 52 16 M M+W Central Europe 16 M+W Process Industries GmbH 16 MBG Mittelständische Bet 6 Medikeep ÖU 29 MedVenture Partners GmbH 6 Merck & Co 40 Merck KGaA 17 MicroDiscovery GmbH XVIII MIG Verwaltungs AG 16 MLM Medical Labs GmbH 11 Molecular Partners AG 16, 36 Mologen AG 26 MorphoSys AG 17, 18, 36 N NDD Medizintechnik AG 6 58 Neuway Pharma GmbH New England Biolabs GmbH U2 nicelinnovations GmbH 31 NMI TT Pharmaservices 6 Nomad Bioscience GmbH 45 Novartis AG 36, 37, 47 Novel Pharma S L 28 NOXXON Pharma AG 52 O/P Organobalance GmbH 49 Peppermint Venture Partners 16 PerkinElmer VI, VII, IX PerkinElmer chemagen XXV, XXVII, XXXI Pfizer Inc 10 Phenex Pharmaceuticals AG 16 Pierre Fabre Oncology Lab 36 PolyAn GmbH XVIII Privatbank Berenberg 17 ProBioDrug AG 36, 52 Promega GmbH XVI, XVII, XXVI Protagen AG 16 Proteros Biostructures GmbH 16 Provenion XXX Q/R Qiagen NV 17, XIX QPS Austria Neuropharmacology 36 Redhill Biopharma 36 Rentschler Biotechnologie GmbH 52 Replicel Life Sciences Inc 37 RESprotect GmbH 36 Rico Elastomere Projecting GmbH 25 RightsDirect 34, 35 RiNA GmbH 58 Roche AG 17, 36 S Sandoz 37 Sangamo Biosciences Inc 12 Santhera Pharmaceuticals AG 18, 20 Sanvartis 47 Sarstedt AG & Co VII, XXIV Sartorius Stedim Biotech GmbH 23 Schroder & Co Banque SA 25 Schweizer Wirtschaftsförd XII, XII Science4Life e V 53 Scienion AG XVIII SE Technologies GmbH 28 Seahorse Bioscience XXIII Secuvita S L 28 SeedCapital Dortmund 25 Sendinaden Ltd 29 Serona 29 SHS Beteiligungsmanagement 6 SIEMENS AG 25 Silcoplast AG 25 Sirona Dental Systems 25 Sonormed GmbH 24 STADA Arzneimittel AG 58 Stellacure GmbH 28 Stemcare Group 28 STRATEC Biomedical AG 17 Swiss Biotech Association XXIX Symetis SA 25 T Taconic Artemis GmbH VII Taconic Biosciences II Takeda Pharmaceutical Int 36 Taros Chemicals GmbH & Co KG 32 Temmler Pharma GmbH & Co 16 Teva Pharmaceutical Ltd 10 ThermoFisher Scientific XX Tosoh Bioscience GmbH XI U UBS Investment Bank Unavera Chemlab Universität Greifswald 17 XXX 39 V Varian Inc XXIII Venneos GmbH 22 Verlag C H Beck oHG 61 VI Partners AG 25 Viomedo UG 29 Vipergen ApS 36 Vita 34 AG 28, 38 Vitameter Inc 29 Volution Immuno Pharma S A 6 Vossius & Partner 52 W/Z Wacker Biotech GmbH 32 Woodford Investment Manag 25 Zinsser Analytic XIX, XXVI ZS Pharma 18 Itranskript I Nr. 10 I 21. Jahrgang 2015 POTSDAM DAYS ON BIOANALYSIS 2015 Nov 4 - 5, 2015 | POTSDAM | GERMANY November 4 International Technology Forum on In vitro-Diagnostics and Regenerative Medicine November 5 Potsdam Colloquium on Bioanalysis 7KHV\PSRVLXPZLOOLQFOXGHDQLQWHUQDWLRQDOVFLHQWL¿FOHFWXUH program with sessions on immunotherapy, transplantation medicine, development of non-clinical-assays for ATMP, biophotonics, point-of-care-testing – infectious diseases as well as m-health & diagnostics. Participating companies Alecdiag, Autoimmun Diagnostika, Bayer HealthCare, Beckman Coulter, co.don, Curetis, Exploris, Illumina, Novartis, NovoNordisk, Qiagen, R-Biopharm, Regenexx, 6DQR¿6LHPHQV&RUSRUDWH7HFKQRORJ\;LQWHOD$% Key speakers Till Bachmann | Edinburgh, UK Frank Emmrich | Leipzig, Germany Max Fleischer | Munich, Germany Matthias von Herrath | Seattle, USA Evy Lundgren-Åkerlund | Lund, Sweden Marc Martinez-Llordella | London, UK Joerg Neukammer | Berlin, Germany Alexander Schachinger | Berlin, Germany The accompanying program includes partnering, poster and industry exhibition. Call for posters: Deadline for abstract submission: October 15. Participation in the symposium is free of charge. Registration is requested. www.b2match.eu/potsdamdays-bioanalysis2015 Investing in your future! EUROPEAN UNION European Regional Development Fund SUBSTANZ ENTSCHEIDET ! ViroLogik Wir finanzieren Spitzentechnologien! 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