Die umgekehrte Wahrheit Sind die Herrscher wirklich der Grund der Probleme oder wir? Von: Saleh As-Saleh „Verdorbene Glaubensansichten, Lüge, Betrug, Unrecht, Neuerungen, niedere Begierden, Liebe zur Dunjah, Ignoranz, Mystik, Grabanbetung, stures blindes Befolgen, usw. ... und wir sagen stetig: „Unser Problem sind unsere Führer (Könige und Präsidenten)...!!!“ Ist es wirklich so? Allah der Erhabene sagt (in ungefährer Bedeutung): „Gewiss, Allah ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie nicht selbst das ändern, was in ihren Herzen ist.“ [13:11] Imam Ibn ul-Qayyim (rahimahullah) sagt: „Denkt über diese Hikmah (Weisheit) Allahs nach, der den Leuten Könige, Führer und Autoritäten gab, die ihnen gleich sind. Es ist so, als wären die Taten der Menschen in Form von Königen und Führern erschienen. Wenn die Menschen rechtschaffen sind, dann sind es auch ihre Führer und Könige, wenn sie (die Menschen) sich von Rechtschaffenheit entfernen, dann werden sich ihre Führer gegen sie stellen. Und wenn sie (die Menschen) tyrannisch und unterdrückend sind, dann werden ihre Herrscher unterdrücken und tyrannisieren. Wenn Täuschung und Betrug sich manifestiert unter ihnen, dann werden auch ihre Herrscher so sein. Wenn die Leute vom Erfüllen der Pflichten gegenüber Allah zurücktreten und vernachlässigen, dann werden ihre Könige und Herrscher ihnen ihre Rechte nehmen und sie vernachlässigen. Und wenn sie von denen nehmen, von denen sie nicht nehmen sollten, dann werden ihre Könige von ihnen nehmen, was ihnen nicht gebührt, sie werden ihnen Steuern auflegen und ihnen schwere Pflichten auferlegen. Und was Leute unrechtmäßig erwerben, werden auch ihre Könige durch Gewalt einfordern. Deshalb werden ihre Führenden, in Form ihrer Taten erscheinen. Und es ist nicht von der göttlichen Weisheit, dass die Boshaften und Verdorbenen über Leute herrschen, außer über ihresgleichen. Und, weil die frühen Muslime, die besten und die Rechtschaffenen jeder Generation waren, waren auch ihre Herrscher ihresgleichen. Aber, als die Leute schwach wurden, wurden es auch ihre Herrscher. www.selefiyyah.de 1 Deshalb gehört es nicht zur Hikmah Allahs, dass in diesen Tagen (den Tagen Ibn ul-Qayyims1) Herrscher wie: Muawiyyah und Umar Ibn Abd il-Aziz über uns herrschen und schon gar nicht solche wie: Abu Bakr oder Umar. Unsere Herrscher sind wie wir und auf gleicher Stufe und diejenigen die vor ihnen herrschten, sind genau wie sie waren. Und beide Angelegenheiten (die Stufe der vorherigen und jetzigen Herrscher) sind durch Allahs Hikmah verursacht.“ 2 Es ist stark bewiesen, dass aufgrund der legalen Ansicht und durch den Konsens der frühen Muslime, sowie durch den Intellekt und durch Erfahrung, die wahre Verbesserung der Ummah, nur eintritt, wenn sie zu Allah zurückkehrt und wenn sie den Weg beschreitet, durch den die frühen Generationen erfolgreich wurden. Imam Malik (rahimahullah) fasste es in ein paar Worten zusammen, die jedoch viel Bedeutung haben: „Nichts wird der Ummah nutzen bringen, außer das, was der frühen Ummah nutzen brachte.“ Diejenigen die den Pfad der Konfrontation mit den Herrschern wählen, denken dass dadurch ein Wandel herbeizuführen sei, beschreiten in Wahrheit den Weg der Verirrung und einen Pfad dessen Konsequenzen bewiesenermaßen falsch sind. Dieser Pfad wurde schon früher von den Abtrünnigen (den Khawaridj) gewählt, die den Mutaschabih (unklaren) Texten folgten, anstatt den Muhkam (klaren) Texten zu folgen und sie erhoben alles unklare, über das, was Muhkam ist. Das Befolgen des Mutaschabih, ist der Pfad der Fitan (Kummer), dies führte zur Rebellion gegen die Führer der Sahabah und in unseren Tagen führt es zu Blutvergießen und Leid und zur Blockierung der Dawah. Allah ulMusta'an. Diese Sache, ist eine Sache der Religion und nicht der Gefühle. Und da die textlichen Beweise klar befehlen, dass man der Autorität gehorchen muss, selbst wenn sie unterdrücken und den Besitz nehmen usw. Solange sie den Gläubigen keine Sünde auferlegen, müssen wir gehorchen und uns fügen. Sonst führen wir einen Din ein. Allah der Perfekte und Höchste sagt: „So mögen diejenigen, die sich seinem (Muhammads) Befehl widersetzen, hüten, dass sie nicht Drangsal befalle oder eine schmerzliche Strafe ereile.“ [24:63] „Was nicht Teil der Religion zur Zeit des Propheten war, kann heute erst recht kein Teil davon sein.“ [Imam Malik] Wenn jemand nicht den Pfad des Gesandten (sallallaahu alaihi was sallam) beschreitet, dann soll er über folgende Ayah nachdenken: „Jener aber, der sich dem Gesandten widersetzt, nachdem ihm der rechte Weg klar geworden ist, und einen andern Weg befolgt als den der Gläubigen, den werden Wir verfolgen lassen, was er verfolgt, und werden ihn in die Hölle stürzen; und schlimm ist die Bestimmung.“ [4:115] Möge Allah der Barmherzige, uns zur Wahrheit leiten und uns daran festhalten lassen, möge Allah der Höchste, der Herrschende, uns von aller Fitan schützen und uns (die Beherrschten und die Herrscher) zu Seinem Pfad leiten. 1 Ibn ul-Qayyim ist 691 n.H. / 1292 n.Chr. Geboren und 751 n.H. / 1350 n.Chr. Gestorben. 2 In Muftaah Daar us-Sa'aadah, Band 1, Seite 177-178, Herausgeber: Daar Ibn Affan (1416/1996, al-Khubar, K.S.A) www.selefiyyah.de 2
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