Highlights der Statthalterkarriere: Elefant und Budget

GZA/PP 8048 Zürich
81. Jahrgang
Donnerstag, 22. Oktober 2015
Nr. 43
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Highlights der Statthalterkarriere: Elefant und Budget
Der amtierende Statthalter
Hartmuth Attenhofer tritt
Ende Jahr zurück. Im Interview mit «Zürich 2» spricht
er auch über die Highlights
seiner Amtszeit: Den ausgebrochenen Zirkuselefanten
etwa oder das von den Bürgerlichen zurückgewiesene
städtische Budget.
Was macht eigentlich ein Statthalter?
Beim Statthalteramt und Bezirksrat Zürich arbeiten insgesamt 26
Personen plus 4 Bezirksräte. Der
Statthalter befasst sich mit folgenden Aufgaben und Bereichen:
• Übertretungen: Für Bussen über
500 Franken ist der Statthalter
zuständig. Der Fehlbare wird
vorgeladen, und es gibt ein Verfahren mit Einvernahme. Von
insgesamt 1 Million Übertretungen in Zürich werden ungefähr
10 000 Fälle vom Statthalter behandelt – vor allem Verkehrsübertretungen, aber auch etwa
falsche Entsorgung von Abfallsäcken.
• Aufsicht der Polizei und des Feuerwehrwesens:. Wer gegen Anordnungen der Polizei wie etwa
Verkehrstafeln rekurrieren will
oder mit der Leistung der Feuerwehr nicht einverstanden ist,
kann ans Statthalteramt gelangen.
• Inspektion der 13 Feuerwehren
der Stadt Zürich.
• Waffenwesen: Die Polizei bringt
Interview: Pia Meier
Der 67-jährige Hartmuth Attenhofer
hatte das Statthalteramt – dessen
Sitz sich im Gebäude der neuen Börse befindet – im Juli 2009 übernommen. Vorher war er zwölf Jahre lang
Bezirksrat. In dieser Zeit erwarb er
seine juristischen Kenntnisse. «Bei
meiner Wahl war es der Partei wichtig, die linke Mehrheit zu behalten»,
erinnert er sich. Zudem sass Attenhofer 18 Jahre lang für die Sozialdemokraten im Kantonsrat, den er
2006/2007 auch präsidierte.
Hartmuth Attenhofer, viele sagen, dass
Sie im Gegensatz zum Beispiel zu Ihrem Vorgänger Bruno Graf während Ihrer Amtszeit sehr ruhig waren. Was waren die Highlights in Ihrer Amtszeit?
Bruno Graf ist vor allem bekannt geworden durch seinen Befehl, den
Platzspitz zu räumen. Bei mir möchte ich vor allem zwei Fälle erwähnen: Als der Elefant aus dem Zirkus
Knie ausgebrochen war, hat die Polizei Strafanzeige eingereicht. Ich habe dann das Verfahren eingestellt.
Der zweite Fall war das städtische
Budget, das die Bürgerlichen zurückwiesen, ohne zu sagen, wo gekürzt werden soll. Dies war zum
ersten Mal, dass ein Statthalter bei
einem zurückgewiesenen Budget
eingriff. Es gab noch zahlreiche andere Fälle, die ich aber nicht an die
grosse Glocke gehängt habe.
«Statthalter ist nicht nur ein Job»: Hartmuth Attenhofer.
Ist es von Vorteil, wenn der Statthalter
Jurist ist?
Ja, es gibt viel Juristisches in diesem
Amt. Allein schon das Strafrecht. Ich
hatte den Vorteil, dass ich vorher
zwölf Jahre im Bezirksrat war. Jurist
zu sein, ist extern und intern von
Vorteil.
Haben Sie viele Repräsentationsanlässe?
(lacht) Ja, ungefähr zehn bis zwölf.
Was macht die Spannung dieses Amts
aus?
Personalführung, viel Verantwortung
und anderes. Ich kümmere mich
auch um sogenannte Spezialfälle, wie
wenn ein VIP involviert ist oder gefährliche Menschen und Spinner.
konfiszierte Waffen jeglicher Art,
aufs Statthalteramt. Es handelt
sich aber nicht um Tatwaffen.
Wer eine solche Waffe zurückhaben will, muss entsprechende
Abklärungen über sich ergehen
lassen. Auch werden Waffentragscheine ausgestellt.
• Präsident des Bezirksrats: Dieser
besteht aus vier Mitgliedern und
hat die Aufsicht über den Rest
der Stadt, die Verwaltung, den
Stadtrat etc. Fälle sind zum Beispiel Löhne oder Fürsorgegelder.
Der Bezirksrat fällt einen Entscheid, wenn eine Bürgerin oder
ein Bürger rekurriert.
• Vormundschaftsgericht: Seit zwei
Jahren ist der Bezirksrat auch
das Vormundschaftsgericht, das
heisst, er trifft etwa Entscheidungen im Zusammenhang mit
der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb). Der Bezirksrat hat eine Richterfunktion,
aber keine Aufsicht über die
Kesb. Weiter kontrolliert der Bezirksrat Alterszentren, IV-Einrichtungen und Spitex.
Foto: zvg.
Die Kesb ist in den letzten Jahren stark
in die Schlagzeilen gekommen. Wie gehen Sie damit um?
Ich schaue genau hin, Ich nehme Anhörungen vor, verbunden mit intensivem Aktenstudium. Wir hören ebenfalls die Kinder an. Gerade wenn es
um die Kinder geht, ist oft viel Gewaltpotenzial vorhanden. Da ist auch
manchmal die Polizei vor Ort.
Beschäftigen Sie schwierige Fälle auch
nachher, zu Hause?
Nein, ich kann gut abschalten und
nehme nichts mit nach Hause. Ich
vertraue meinen Mitarbeitern.
Wann sind Sie zufrieden?
Wenn die Leute aufhören zu streiten
und mein Entscheid akzeptiert wird.
Wenn die Stadtregierung mehrheitlich
rot-grün ist, muss dann der Bezirksrat
auch mehrheitlich rot-grün sein?
Ja, das ist überall im Kanton der Fall.
So ist es besser, wenn mein Nachfolger auch in einer linken Partei ist.
Denn es geht nicht darum, den Stadtrat und seine Verwaltung politisch zu
bekämpfen, sondern es geht um
Rechtsprechung und Rechtsfindung.
Wie ist Ihr Verhältnis zum Stadtrat?
Ich bin auf Distanz zum Stadtrat und
zur Verwaltung. Ich muss ja den
Stadtrat beaufsichtigen – da haben
weder Schmusereien noch Querelen
Platz.
Der Statthalter wird vom Volk gewählt.
Hat er trotzdem einen Lebensjob?
Ich glaube, es ist noch nie ein Statthalter abgewählt worden. In dieser
Beziehung, ja. Statthalter ist aber
nicht nur ein Job, sondern eine Aufgabe. Man muss grosse Verantwortung tragen und auch einfache Sachen machen. Ich arbeite zum Beispiel über 100 Prozent.
Was planen Sie für die Zeit nach Ihrem
Rücktritt?
Das habe ich noch nicht definiert. Ich
bin nun 51½ Jahre lang erwerbstätig
gewesen. Jetzt brauche ich eine Pause. Mein politisches Interesse bleibt,
auch ohne Amt.
Chronist der Zeit
Ordnung der Zeit
Zeugen der Zeit
Harry Gmür (1908–1979) war Journalist, Kommunist, Zürcher PdA-Gemeinderat – und Autor eines Niederdorf-Romans. Das Zeitdokument aus den antikommunistisch geprägten 50er-Jahren ist nun im Europa-Verlag erschienen. Seite 5
Am 26. Oktober wird die zweite Etappe der Durchmesserlinie offiziell eingeweiht, und am 13. Dezember findet der
grösste Fahrplanwechsel seit 2004 statt. Eine grosse Herausforderung für die SBB. Mehr dazu auf
Seite 8
Mit zahlreichen Schätzen lässt das Ortsmuseum Wollishofen
vergangene Zeiten wieder aufleben. Ein Besuch in den neu
gestalteten Museumsräumlichkeiten an der Widmerstrasse
und ein Blick auf die Highlights der Ausstellung auf Seite 11
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Stadt Zürich
Nr. 43
22. Oktober 2015
MARKTPLATZ
Rohstoff Erde – wie die Welt gesund bleibt
Im Rahmen von Treffpunkt Science
City finden an der ETH vom 25. Oktober bis 22. November Vorlesungen,
Experimente und Talkrunden zum
Thema «Rohstoff Erde – wie unsere
Welt gesund bleibt» statt.
Die Gletscher schmelzen, es wird
heisser. Sieben Milliarden Menschen
müssen essen und trinken, streben
nach immer grösserem Wohlstand.
Wasser, Erde, Pflanzen oder Tiere:
Wie gehen wir sinnvoll und nachhaltig mit diesen Ressourcen um? Was
können wir selber tun? Diesen Fra-
gen widmet sich Treffpunkt Science
City in diesem Herbst. Erstmals wird
ein Jugendprogramm für 13- bis 17Jährige angeboten. Das Science-CityKids-Programm wird weitergeführt.
Ein Erlebnissonntag steht am 25.
Oktober an der ETH Hönggerberg auf
dem Programm. Themen sind Wasser, Erde und Luft. Der zweite Erlebnissonntag findet am 1. November an
demselben Ort statt. Er widmet sich
Tieren und Pflanzen. Einen Erlebnissonntag der besonderen Art wird am
15. November in der Umwelt Arena
Spreitenbach angeboten: Unter dem
Motto «Ideen für eine Welt von morgen» zeigen Vereine, Schüler, ETHSpin-offs und Forscher, wie eine
nachhaltige Welt aussehen könnte.
Der vierte Erlebnissonntag am 22.
November, wiederum an der ETH
Hönggerberg, widmet sich dem Thema «Mensch und Gesellschaft».
Am Mittwoch, 4. November, wird
unter dem Titel «Visit» eine Führung
zur nachhaltigen Gastronomie durch
die ETH-Mensa Polyterrasse durchgeführt. Am Dienstagabend, 10. No-
Wie lebt es sich, wenn
nicht mehr alles geht?
vember, wird bei einem Podium mit
dem Titel «Essen wir die Erde auf?»
über die Folgen des Essverhaltens
und was sich ändern muss diskutiert.
Und am 19. November berichten drei
Personen, die viel erlebt haben, von
ihren Erfahrungen in Kenia und der
Schweiz. Thema ist die Frage «Macht
Besitz glücklich?» Neu werden alle
Vorlesungen und Gesprächsrunden
etwa eine Woche später auf der Website der ETH aufgeschaltet. (pd./pm.)
www.treffpunkt.ethz.ch
CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK
Publireportage
Mit einer gewerblichen Bürgschaft zu Ausbaukapital
Die Schweiz ist ein Land der KMU.
Kleine und mittelgrosse Unternehmen dominieren das hiesige Gefüge
und sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Im städtischen Umfeld wie auch
in ländlichen Gebieten angesiedelt,
übernehmen KMU eine wichtige
volkswirtschaftliche Rolle. Einer ihrer
herausragenden, aber auch überlebenswichtigen Charakterzüge ist der
Innovationsgeist. Ihm entspringen
die Ideen für spezialisierte Angebote,
mit denen sie lukrative Nischen besetzen und sich gegen Grossanbieter
behaupten können.
Ortet jedoch ein KMU-Betrieb interessantes
Wachstumspotenzial,
sprengen die damit verbundenen Investitionen oft den Rahmen der betriebseigenen Mittel. Um das dafür
erforderliche, bei einer Bank ange-
fragte Fremdkapital zu erhalten, sind
im Gegenzug Sicherheiten vorzulegen, über die viele KMU nicht ausreichend verfügen. Doch weder fehlende Mittel noch fehlende Sicherheiten
müssen für das zukunftsträchtige
Projekt das vorzeitige Aus bedeuten.
Vertrauenswürdige Partnerschaft
Mit einer Solidarbürgschaft, die die
Kreditwürdigkeit des Unternehmens
verbessert und der Bank die geforderte Sicherheit bietet, kann der finanzielle Freiraum erweitert werden.
Gewerbliche Bürgschaften gewähren
bspw. Bürgschaftsgenossenschaften,
deren Ziel es ist, entwicklungsfähige
KMU auf partnerschaftliche Weise zu
fördern. Die eingereichten Bürgschaftsgesuche prüfen und beurteilen
sie nach den Vorgaben der dafür relevanten eidgenössischen und kanto-
nalen
Bestimmungen.
Das
Bürgschaftswesen ist
in der Schweiz
ein anerkanntes
System. Auch der
Bundesrat,
der
dieses durch das
Staatssekretariat
für
Wirtschaft Daniel Kräutli.
(Seco) einer umfassenden Prüfung unterziehen liess,
würdigt die operative Leistungsfähigkeit der Bürgschaftsgenossenschaften.
bei dieser wird dessen Investitionsvorhaben durch zwei weitere fachkompetente Seiten – nämlich den
Bürgschaftsgeber wie auch die kreditgebende Bank – nochmals genauestens auf seine Seriosität und Machbarkeit überprüft und nur gutgeheissen, wenn es die dafür erfolgsrelevanten Voraussetzungen erfüllt.
Haben Sie Ausbaupläne für Ihr
Unternehmen? Dann sprechen Sie
mit Ihrer Bank auch über diese Finanzierungsmöglichkeit.
Daniel Kräutli,
Leiter der Filiale Zürich,
Clientis Zürcher Regionalbank.
Das Friedhof Forum lädt am 1. November zu einem Podium ins Stadthaus ein. Thema ist «Wie lange wollen wir leben?».
Viele Menschen wollen möglichst
lange leben. Immer mehr können das
dank moderner Medizintechnik auch
realisieren. Wie aber lebt es sich
überhaupt, wenn die Erwartung von
etwas über 80 Jahren überschritten
ist? Wenn der Körper wehtut und
vieles nicht mehr geht? Wenn nahestehende Personen verstorben sind
und man vielleicht allein ist? Hat der
Tod einen Ort im Lebenslauf? Gibt es
einen Moment, in dem er gut passt?
Soll, muss das immer im hohen Alter
sein? Wie wichtig ist Selbstbestimmung im Umgang mit dem Tod?
Am 1. November findet in der
Eingangshalle des Stadthauses ein
Podium unter der Leitung von Christine Süssmann, Friedhof Forum der
Stadt Zürich, und Susanne Brauer,
Paulus-Akademie Zürich, statt. Podiumsgäste sind Judith Giovanni-Blocher, Autorin, Paul Riniker, Regisseur,
und Jörg Weisshaupt, Jugendbeauftragter des reformierten Stadtverbands Zürich und Gründer von www.
nebelmeer.net. Für die künstlerische
Umrahmung sorgen Maggie Ammann, Märchenerzählerin, Deborah
Marchetti, Violine, und Edmauro de
Oliveira, Gitarre.
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung des Friedhof Forums und
der Paulus-Akademie. (pd./pm.)
Zusätzliche Sicherheit
Die Kreditabsicherung durch eine
Bürgschaft kann dem KMU-Betrieb
nicht nur Kapital, sondern auch zusätzliche Sicherheit bringen. Denn
Clientis Zürcher Regionalbank
Goethestrasse 18, 8001 Zürich
Telefon 044 250 64 00
www.zrb.clientis.ch
Sonntag, 1. November, 17 Uhr, Stadthaus,
Eingangshalle, Stadthausquai 17. Freier
Eintritt. Anmeldung bis 26. Oktober auf
www.paulus-akademie.ch. Apéro.
ANZEIGEN
Modissa: Eine Shopping-Welt für die moderne Frau.
Foto: zvg.
Publireportage
Moderne Erlebniswelt
In rund drei Jahren Entwurfs- und
Planungszeit und einem halben Jahr
Bauzeit wurde das prestigeträchtige
Geschäftshaus an der Bahnhofstrasse
74 aus dem Jahr 1974 komplett saniert. Das denkmalgeschützte Gebäude sollte mit einem modernen Erscheinungsbild ins neue Jahrhundert
überführt werden und jede Etage den
Kunden eine inspirierende und überraschende Erlebniswelt bieten – qualitativ hochwertig und gleichzeitig
strukturiert und logisch aufgebaut.
Diese Wünsche wurden erhört und
umgesetzt.
Im Innern des Flagship-Stores
kreierten der Mailänder Star-Archi-
tekt Matteo Thun und sein Team
grosszügig wirkende und dennoch
Privatsphäre gewährleistende Shoppingwelten mit flexibel einsetzbaren
Möbeln und Warenträgern.
Doch auch der ganze Eingangsbereich und Teile der Fassade inklusive Sonnenschutz wurden neu entwickelt und geben dem Gebäude einen feminen Charme, der den Charakter des Modehauses unterstreicht.
Für die gesamte Umsetzung dieser
planerischen
Herausforderungen
zeichnet das Schweizer Architekturbüro steigerconcept verantwortlich.
Im Frühling dieses Jahres wurde
die neue Modissa eröffnet. (pm.)
Zürich 2
AKTUELL
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22. Oktober 2015
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AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Keine Kandidatur
Roger Tognella wird am 22. November nicht Statthalter in Zürich. Der FDP-Politiker hat seine
Kandidatur aufgrund eines Strafregistereintrags zurückgezogen.
Die Stadtzürcher FDP bedauert
den Entscheid, wie sie in einer
Medienmitteilung schreibt.
Elke Baumann
Lotteriefonds
Die Hotelfachschule Belvoirpark
erhält für Bauarbeiten 3,5 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds. Dies hat der Kantonsrat
entschieden. Wegen der Lage in
einer geschützten Parkanlage
mussten zahlreiche Auflagen für
den Ausbau erfüllt werden. Die
Gesamtkosten betragen rund 32
Millionen Franken.
Rütihof-Grossried
Von Mitte November 2015 bis
Mai 2016 sollen auf dem städtischen Grundstück Rütihof-Grossried archäologische Grabungen
durchgeführt werden. Erwartet
werden Reste von über 3000 Jahre alten Grabhügeln sowie römische Funde. Der Stadtrat entscheidet voraussichtlich Ende Oktober über die Bewilligung.
Kinderspital Zürich
Das Teddybär Spital des Kinderspitals Zürich feiert sein fünfjähriges Jubiläum. Medizinstudenten
der Universität Zürich bringen
Kindern dabei den Spitalalltag
näher, indem sie Plüschtiere
fachgerecht untersuchen und behandeln. Die Aktion findet am
Dienstag, 27. Oktober, und Mittwoch, 28. Oktober, im Schulungsgebäude am Bungertweg statt.
Neue Ausstellung
Das Atelier Righini Fries an der
Klosbachstrasse in Hottingen eröffnet am Donnerstag, 29. Oktober, eine neue Einzelausstellung.
Gezeigt werden Werke des Zürcher Malers Willy Fries. Die Ausstellung ist vom 31. Oktober bis
zum 19. Dezember jeweils donnerstags zwischen 17 und 20 Uhr
sowie samstags zwischen 10 und
17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist
kostenlos.
Bald gibt es wieder Möglichkeiten, das zauberhafte «Haus zu den drei Tannen» von innen zu erleben.
«Haus zu den drei Tannen» öffnet sich
Im Frühling lud Clara Luisa
Demar zur Besichtigungstouren durch ihr «Haus zu den
drei Tannen». Weil das Interesse riesig war, entschloss
sie sich, ihr Reich vermehrt
für Gäste zu öffnen: Im Winterhalbjahr finden nun im
ältesten Engemer Haus
erstmals öffentliche
Veranstaltungen statt.
Das «Haus zu den drei Tannen» an
der Kurfirstenstrasse 22 ist ein richtiges Märchenhaus. Im Innern gehen
seit einer Weile geheimnisvolle Veränderungen vor sich. Über Nacht und
wie von Zauberhand entstehen immer
wieder besondere Ecken und Winkel,
stilllebenartige Kompositionen und
kleine Gärten. Denn seit Anfang Jahr
wohnt Innenarchitekt Luca Rossire im
Haus. Im Estrich fand der Gestaltungskünstler bald viele spannende
Objekte, Möbel, Bilder, Kunstgegenstände, inszenierte sie in den Wohnräumen, geleitet von den Klängen der
Musik von Mozart und Chopin, und
erweckte sie so zu neuem Leben.
«Odeon» und Weihnachtsgeheimnis
Die erste Veranstaltung, die die Künstlerin auf die Beine gestellt hat, findet
am 15. November allerdings ausserhalb des Hauses, im Café Odeon, statt:
eine Lesung und Musik mit Clara Luisa Demar zum Thema «Das ‹Odeon›
und seine berühmten Gäste, in den
Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg».
Es war die Zeit, als Bertolt Brecht,
Carl Zuckmayer, Erich Kästner und
Max Frisch sich im «Odeon» zu Gesprächen zusammenfanden.
Neupositionierung
EWZ erscheint seit dieser Woche
in neuem Kleid. Im Rahmen einer
Neupositionierung wurde das Logo angepasst und der visuelle
Auftritt vereinfacht. Ausserdem
hat man sich dem Markenversprechen «Engagiert in die Zukunft» verpflichtet. Bei der kürzlich lancierten Werbekampagne
«ewz.zürinet» wird das neue Erscheinungsbild erstmals sichtbar.
Bergkalender 2016
Die Schweizer Patenschaft für
Berggemeinden präsentiert den
Bergkalender 2016. Dieser kann
bei der Geschäftsstelle an der
Asylstrasse 74 (Tel. 044 382 30
80) bestellt werden. Mit dem Erlös werden Berggemeinden bei
der Instandhaltung ihrer Infrastruktur unterstützt.
Foto: ls.
Man nennt sie Bordsteinschwalbe,
Marie Trottoir oder Strichmädchen. Wir kennen sie aus Filmen
wie «Pretty Woman», «Irma la
Douce» und «Die Wanderhure»
und sie sollen die Vertreterinnen
des ältesten Gewerbes sein. Aber
wo steht das geschrieben, und wo
stand ihre Wiege?
Da gibt uns vielleicht ein Song
aus «Die kleine Niederdorf-Oper»
eine Antwort: «Uns gabs im alten
Babylon und auch bei den Ägyptern schon, sogar im alten Griechenland war unser Stand recht
wohl bekannt.» Aber das reicht
uns nicht, denn nach einer alten
Journalistenregel ist eine Nachricht erst dann eine Nachricht,
Das älteste Gewerbe
Auch die Urgrossmutter (l.) gehört zum stil- und fantasievollen Reich der
Künstlerin Clara Luisa Demar, hier mit ihren sprechenden Tieren. Fotos: zvg.
Die begabte Herrin des Märchenschlosses
Clara Luisa Demar ist Künstlerin: Pianistin mit Konzerten im In- und
Ausland, Sängerin, Schauspielerin,
Gestalterin von Musiktheatern und
Ausstellungen. Ihr Interesse gilt
auch besonders der Verbindung von
Wissenschaft und Kunst. So hat sie
etwa 1998 in der Haupthalle der
ETH Zürich die Ausstellung «Der
Unter dem Motto «Weihnachtsgeheimnis» stehen die drei Veranstaltungen für Klein und Gross am 11.,
12. und 13. Dezember: Bei einer kleinen Vorweihnachtsfeier mit Schattenspiel und Demars sprechenden Tieren
(Bauchrednerpuppen), Glühwein, Saft
und Guetzli wird das Weihnachtsgeheimnis im «Haus zu den drei Tannen» auf wundersame Weise geweckt.
Beethovens ermutigende Musik
voll schöpferischer Kraft soll die Gäste
des Hauses dann am 23. Januar im
neuen Jahr willkommen heissen: Die
Hausbesitzerin spielt Beethovens Klavierkonzert in Es-Dur op. 73. Am 12.
März wird schliesslich der Frühling
eingeläutet: Unter dem Motto «Urmut-
zeichnende Rebell – Martin Disteli
und das Werden der Neuen
Schweiz» und ein dazugehörendes
Musiktheater gestaltet. Ein weiteres
Highlight sind ihre sprechenden Tiere: Bauchrednerpuppen, die in der
Form der Fabel tiefe Weisheiten vermitteln und auch Lieder oder Opernarien singen. (e./mai.
ter Natur und ihre vielen Gesichter»
laden Demar und Hildegard Flück zu
einer Wanderung durch das Gartenjahr, mit Bildern und Geschichten zu
Heilpflanzen und den um sie wirkenden Kräften.
Jeweils einmal im Monat findet im
«Haus zu den drei Tannen» zudem ein
Lesekreis statt. Interessierte sind jederzeit herzlich eingeladen, sich zu
beteiligen. Anregungen sind willkommen. (e./mai.)
Weitere Infos folgen. Voranmeldungen bitte an [email protected] oder Telefon 044 201 26 44 (auch Combox) bis 10
Tage vor der jeweiligen Veranstaltung. Bitte Namen, Anzahl Personen, E-Mail, Telefonnummer und Adresse angeben.
wenn der zweite Blick den ersten
bestätigt. Es soll nämlich neben
der Prostitution auch noch die
Spionage zum ältesten Gewerbe
gehören. Die Antwort darauf finden wir in Zürich.
Schauen wir uns die 32 Reliefminiaturen an der GrossmünsterBronzetür mal genauer an. Dort
sind in der untersten Reihe vier
biblische Frauen dargestellt. Eine
von ihnen ist die Dirne Rahab aus
Jericho. Wie bitte, eine Dirne an
der Bibeltür des Zürcher Grossmünsters? Hm! – Rahab versteckte zwei Agenten, die Jericho ausspionieren sollen, in ihrem Haus
und rettete ihnen so das Leben. In
Josua 2, 1 heisst es: «... die gingen
hin und kamen in das Haus einer
Hure, die hiess Rahab, und kehrten zu ihr ein.» Der Beweis ist also erbracht: Spionage und Prostitution sind die beiden ältesten
Gewerbe der Welt!
Machen wir noch rasch einen
Sprung ins 14. Jahrhundert nach
Zürich. Damit Nutten sich von
den ehrbaren Zürcherinnen abheben und, vor allem, damit die
Freier sie leicht erkennen, sind
die Damen des horizontalen Gewerbes verpflichtet, rote Kappen
zu tragen. Dass die rote Kappe eine Anlehnung an «Rotkäppchen
und der Wolf» sein soll, ist eine
üble Unterstellung – oder doch
nicht? In diesem Fall müssten wir
für weitere Recherchen einen Psychoanalytiker hinzuziehen.
KAMILS KOLUMNE
Archivieren zahlt sich
aus – manchmal
Kamil Krejci
Irgendwo auf dieser Welt kam wieder einmal ein alter Brief zum Vorschein und wechselte für eine horrende Geldsumme den Besitzer.
217 000 Dollar soll jemand für diese
knapp 230 Jahre alte, schriftliche
Botschaft bezahlt haben. Solche Meldungen machen mich immer wieder
sprachlos.
Es ist nicht die Tatsache, dass jemand so viel Geld für einen alten
Schrieb ausgeben will, muss oder
kann, die in mir so viel Unverständnis auslöst. Es ist der Umstand, dass
nach so vielen Jahren ein solches
Schriftstück überhaupt noch existiert. Wie oft passiert es mir, dass
ich nach dem
Briefkastenleeren erst eine halbe Stunde meine Lesebrille
suchen
muss;
und wenn ich
diese endlich
gefunden habe, die soeben
Kamil Krejci. zvg. geholte Postsendung nicht
wiederfinden kann? Gut, womöglich
würde sogar ich der Zuschrift von
Wolfgang Amadeus Mozart – um
dessen Zeilen handelte es sich bei
besagter, teuer veräusserter Zuschrift – etwas mehr Sorge tragen
als den unpersönlichen Rechnungen,
die vom Zusteller in meinen Briefkasten geflattert werden. Bei diesen
Gewinnmöglichkeiten muss man sei-
ne Gewohnheiten ja überdenken.
Fast tausend Dollar Zuwachs pro
Jahr, dafür, dass man so ein Papier
aufbewahrt!
Ich habe schon mal damit begonnen, meine Mails zu sortieren und
zu archivieren. Es gibt immer jemanden, der für irgendetwas Geld
ausgeben mag. Wer nicht 230 Jahre
warten will, um sein Geld zu investieren, kann aber heute schon etwas
Sinnvolles tun: für Hungernde,
Kranke, Kriegsversehrte, Obdachoder Heimatlose. Investitionen in ein
würdiges
Zusammenleben
der
Menschheit, in den Erhalt unserer
Erde sind die einzige Perspektive,
die wir haben. Mozart würde dies
bestimmt gefallen.
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
Autumn Klinge und Jacqueline
Mantovani (r.), NW Traders AG. F.: jg.
Ergänzung
In der Kolumne «Gourmesse goes vegan» in der letzten Ausgabe des «Zürich 2» (Nr. 42) ging aus Versehen
der Name des im Text beschriebenen
Weinstands verloren. Das Versäumnis holen wir hiermit nach: Autumn
Klinge und Jacqueline Mantovani
vertreten die NW Traders AG (NW
Naturweine)..
Die Redaktion
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Stadt Zürich
Nr. 43
E I D G E N Ö S S I S C H E WA H L E N
22. Oktober 2015
SP, SVP und FDP legen zu, Jositsch auf Anhieb gewählt
Bei einer schlechten Wahlbeteiligung von weit unter
50 Prozent haben die grossem drei Parteien ihre
Wahlanteile verbessert.
Zwei Personen schwangen
im Kanton obenaus: Daniel
Jositsch(SP) und Roger
Köppel (SVP).
Stimmen
aus dem Ausland
Im Auftrag des Kantons führt die
Stadt Zürich seit 2014 das zentrale Stimmregister für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer und zählt deren Stimmen aus. Zum ersten Mal kann
die Wahlbeteiligung der im Kanton Zürich gemeldeten Auslandschweizer bei nationalen Wahlen
separat ausgewiesen werden:
22,2 Prozent haben den Nationalrat gewählt, 20,9 Prozent die
Ständeratsmitglieder. (nsi.)
Nadine Siegle und Andreas J. Minor
Im Vergleich zu den gesamtschweizerischen Resultaten hat im Kanton Zürich neben der SVP (12 Sitze) und der
FDP (5) auch die SP (9) triumphiert.
Die Sozialdemokraten gewannen
zwei Zürcher Nationalratssitze dazu
und können damit den grössten Sitzzuwachs verbuchen. Sie erreichten
einen Wähleranteil von 21,4 Prozent
(+2,1 im Vergleich zu 2011). Direkt
dahinter stehen die SVP und die FDP,
die beide einen Sitz dazugewonnenen
haben. Der Wähleranteil der FDP ist
auf 15,3 Prozent (+3,7) gestiegen. Je
ein Mandat mussten die Grünliberalen, Grünen und BDP einbüssen. Sie
sind nicht nur im Kanton, sondern
auch in der gesamten Schweiz die
Verlierer der Nationalratswahlen.
Köppel schaffte es vom 17. Listenplatz an die Spitze und schloss mit einem Glanzresultat ab. Die Wählerinnen und Wähler gaben ihm mit Abstand die meisten Stimmen. Neben
dem «Weltwoche»-Chef sind HansUeli Vogt, Barbara Steinemann, Bruno Walliser, Claudio Zanetti und Mauro Tuena neu dabei. Doch trotz Sitzzuwachs bedeutete die Wahl vom
letzten Sonntag für drei langjährige
SVP-Nationalräte das Aus: Mit Ernst
Schibli, Hans Fehr und Christoph
Mörgeli wurde die alte Garde abgewählt.
Alte SVP-Garde abgewählt
Stadtzürcher Abordnung ist gross
Die SVP besetzt 12 von 35 Zürcher
Sitzen und ist mit einem RekordWähleranteil von 30,7 Prozent (+0,8)
im Kanton die stärkste Partei. Insgesamt sechs SVP-Politiker – die Hälfte
der Zürcher Delegation – wurde neu
in den Nationalrat gewählt. Roger
Auch zwei Bisherige von Mitteparteien – Thomas Maier (GLP) und Rudolf
Winkler (BDP) – müssen ihren Platz
im Bundeshaus wegen Sitzverlusten
ihrer Partei räumen. Unverändert
gross bleiben die Abordnungen von
CVP (2 Mandate) und EVP (1). In der
ANZEIGEN
Reichts oder reichts doch nicht? Szene im Wahlzentrum Walcheturm in Zürich am Sonntag.
50. Legislaturperiode erhalten die bewährten Stadtzürcher Nationalrätinnen und Nationalräte Verstärkung.
Mit Hans-Ueli Vogt und Mauro Tuena
von der SVP, Min Li Marti von der SP
und Regine Sauter von der FDP
schaffen vier Stadtzürcher den
Sprung in den Nationalrat. Ausserdem kann auch SP-Politiker Angelo
Barrile mit einem Mandat rechnen,
da Daniel Jositsch aufgrund seiner
Wahl in den Ständerat auf sein Nationalratsmandat verzichten wird – und
Barrile nachrücken dürfte.
Im Kanton Zürich beteiligten sich
47,3 Prozent der Wahlberechtigten
an der Gesamterneuerungswahl des
Nationalrats, 45,8 Prozent am ersten
Wahlgang des Ständerats. Damit liegt
Zürich unter dem nationalen Durchschnitt von 48,4 Prozent.
Am 30. November werden unter
den 200 Ratsmitgliedern 64 Frauen
vereidigt. Die gewählten National-
Foto: Béatrice Christen
rätinnen und Nationalräte starten sogleich in die Wintersession und wählen am 9. Dezember zusammen mit
dem Ständerat den Bundesrat.
Jositsch als grosser Wahlsieger
Überraschend für ihn selbst, hat Jurist und SP-Politiker Daniel Jositsch
mit 182 776 Stimmen den Sprung in
den Ständerat schon im ersten Wahlgang geschafft. Jositsch ist der erste
SP-Ständerat seit über 30 Jahren.
FDP-Unternehmer Ruedi Noser
(148 558 Stimmen) und SVP-Jurist
Hans-Ueli Vogt (123 144) verpassten
das Absolute Mehr (177 770) genauso wie der Grüne Umweltforscher
Bastien Girod (80 737). Er tritt nochmals an. Der zweite Wahlgang vom
22. November verspricht spannend
zu werden. GLP-Politiker Martin
Bäumle (57 125) hat schon am Wahltag angekündigt, nicht mehr teilzunehmen. Bis Redaktionsschluss war
noch nicht klar, wer sich sonst noch
zurückzieht respektive noch einmal
antritt. Treten Noser, Vogt und Girod
an, besteht für die Bürgerlichen die
Gefahr, den Ständeratssitz allenfalls
zu verlieren, da sich die Stimmen aus
dem bürgerlichen Lager aufsplitten.
Zur Erklärung: Im zweiten Wahlgang
gewinnt jener Kandidat den Sitz, der
am meisten Stimmen auf sich vereinen kann. Spannen also SP, Grüne,
GLP, CVP und EVP gegen die einzeln
antretenden SVP und FDP zusammen, könnte es rein rechnerisch für
Girod reichen. Anders sähe es aus,
falls sich FDP und SVP auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Verständlicherweise tun sich SVP wie
FDP schwer, ihren Kandidaten zugunsten des Mannes der bürgerlichen
Schwesterpartei zurückzuziehen.
Mehr zu den Wahlergebnissen: www.statistik.zh.ch, www.ch.ch/de/wahlen2015.
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22. Oktober 2015
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Niederdorf-Roman aus der Feder eines Kommunisten
Harry Gmür (1908–1979)
war Journalist, Kommunist,
Zürcher PdA-Gemeinderat –
und Autor eines NiederdorfRomans. Sein Sohn,
der bekannte Psychiater
und Gerichtsgutachter
Mario Gmür, hat das Zeitdokument aus den 50erJahren nun im Zürcher Europa-Verlag herausgebracht.
Am Dienstag ist Vernissage.
Lisa Maire
«Am Stammtisch der Rebellen» heisst
der dicke, in Rot gefasste Roman. Autor Harry Gmür erzählt darin die Geschichte einer linken Zürcher Gruppe
in der antikommunistischen Stimmung der 50er-Jahre. In den Beizen
des Niederdorfs träumen sie von einer
neuen Weltordnung – umgeben von
Künstlern, Romanciers, Ganoven,
Säufern, Huren und Vertretern der
besseren Zürcher Gesellschaft. Beim
gemeinsamen Trinken und Politisieren
suchen die Aussenseiter die Freiheit,
derer sie im Alltag entbehren.
Den roten Faden der Geschichte
bilden zwei Figuren: einerseits der
Maler Alfred Esch, kämpferischer Gewerkschaftler und gleichzeitig Schwiegersohn seines wohlhabenden Meisters, und andererseits die selbstbewusste, aber skrupellose Prostituierte
Doris Fontana. Auch Esch gehört zu
den vielen Männern, die ihr verfallen
und dadurch ins Verderben stürzen:
Er verliert Frau, Job und Geld. Immerhin bleibt er bis zum Schluss des
krimihaften und spannenden Romans
am Leben – im Gegensatz zu anderen
Protagonisten.
Wertvolles Zeitdokument
Harry Gmür hatte seinem Romanmanuskript den Titel «Die Fontana»
gegeben. In den Jahren 1953/54 am
Beizentisch entstanden, gewährt das
Werk tiefe Einblicke sowohl in die
bunt gemischte Halbwelt des Zürcher
Niederdorfs als auch in den damaligen, antikommunistisch geprägten
Zeitgeist. Einen Verlag, der dieses
Werk drucken wollte, fand Harry
Gmür nicht – weder in der Schweiz
noch in der DDR. So schlummerte das
Manuskript in einem Archivschrank in
der Wohnung der Wollishofer Genossenschaftssiedlung Neubühl dahin, wo
Gmür bis zu seinem Tod 1979 wohnte. Im Jahr zuvor war bereits seine
Frau Gena gestorben.
Sohn Mario Gmür, der seither das
publizistische Erbe seines Vaters hütet, hat nun das Kunststück geschafft
Seine linke Gesinnung stand im Widerspruch zu seiner konservativen Erscheinung: Harry Gmür an der Hochzeit seines Bruders Rudolf im Berner
Münster (links), in Moskau (oben rechts) und mit seiner Frau Gena, einer Kommunistin mit russisch-jüdischer Vergangenheit.
Fotos: Familienarchiv
und mit dem Zürcher Europa Verlag
einen Partner gefunden. Doch auch er
habe mehrere Anläufe gebraucht, erzählt er im Gespräch mit «Zürich 2».
Nach Absagen zweier Verlage in den
80er-Jahren entschied er, das Manuskript erst einmal liegen zu lassen.
«Wegen der Patina», lacht Gmür.
Denn heute sei es doch genau auch
diese Patina, die interessiere. Dazu
komme, dass die zeitliche Distanz zu
den 50er-Jahren heute wohl eine
leichtere, zumindest vorurteilsfreiere
Annäherung an das Werk ermögliche.
Er selber hatte schon bei der ersten
Lektüre des väterlichen Manuskripts
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Schwarzes Lamm und Burghölzli
Das seitenstarke Werk ist durchdrungen vom politischen Bekenntnis seines
Verfassers und dessen Anliegen, auch
Tabuisiertes zu thematisieren – die
Unterdrückung, die existenzielle Not
der Huren, die Arroganz der Reichen.
Auch die stacheldrahtumzäunte Welt
des Burghölzli mit ihren «Wärtern»,
«Wächtern» und «Blechnäpfen» wird
eindringlich beschrieben. Über mehr
als 500 Seiten hinweg fliesst der politisch-moralische Zeitgeist in atmosphärisch dichte, manchmal skurril,
manchmal melancholisch oder auch
melodramatisch anmutende Szenen
mit ein. «Mein Vater hatte halt auch
eine poetische Ader und liebte die
Oper», meint dazu Mario Gmür.
«Am Stammtisch der Rebellen» gilt
als Schlüsselroman. Zumindest von
den Beizen her: Neben dem «Weissen
Kreuz» (im Buch das «Schwarze
Lamm») kommen etwa auch das
«Odeon», das «Terrasse» oder die
«Dörflibar» vor. Aber auch einige Personen wie Gewerkschaftssekretär Otto
Schütz, der in linken Kreisen als
«Kommunistenfresser» betitelte Parlamentarier Niklaus Rappold und Doris’
vermögender Freier, der später zu einem angesehenen Wirtschaftsführer
wurde, sind erkennbar.
1945 geboren, erinnert sich der
Sohn noch an die persönliche Krise
des Vaters in den 50er-Jahren. «Ich
wusste aber nicht, dass er einen Roman schreibt, sondern nur, dass er in
der Beiz hockt und trinkt.» Erst etliche
Jahre später, als Harry Gmür sein
Werk mit zwei Fingern in die Schreibmaschine tippte, merkte der Sohn:
«Aha, ich habe also einen Vater, der
auch Schriftsteller ist!» Das habe ihn
überrascht, und auch etwas stolz gemacht. In sein Gedächtnis eingebrannt
hat sich jedoch genauso die «absolut
diskriminierende und existenziell bedrohende» Behandlung seines mit Arbeitsverbot belegten Vaters – und damit der ganzen siebenköpfigen Familie – durch die Behörden. «Wir hatten
zum Beispiel dauernd Angst vor einer
Kündigung unserer Wohnung im Neubühl», erinnert sich Mario Gmür, «obwohl wir in der Siedlung selbst eine
sehr beliebte Familie waren.»
Buchvernissage: Dienstag, 27. Oktober, 19
Uhr, Stüssihof, Niederdorfstrasse 13. Es liest
der Schauspieler Thomas Sarbacher.
Harry Gmür, «Am Stammtisch der Rebellen», Europa-Verlag, 2015. 518 Seiten, illustriert, mit Glossar. ISBN 978-3-906272-24-5.
Smartphonebetreuung
Hans Suter
Das Kind schreit im Kinderwagen. Die
Mutter steht daneben und telefoniert.
Fünf Minuten, zehn Minuten, das Kind
schreit immer noch. Die Mutter beugt
sich zum Kind und bewegt beiläufig
einige farbige Kugeln, die dort vor der
Nase des Kindes an einer Schnur baumeln. Das Kind ist 15 Sekunden ruhig,
dann schreit es wieder. Die Mutter telefoniert, schaut kurz in den Kinderwagen, bewegt die farbigen Kugeln
nochmals. Das Kind ist 20 Sekunden
lang still und schreit dann wieder.
Die Mutter hat ihr Gespräch beendet, schaut kurz in den Kinderwagen,
sagt, «Jo, Schätzeli», und gibt dem
Hans Suter.
Foto zvg.
Kind den Nuggi. Dann wählt sie noch
eine andere Nummer und telefoniert.
Es scheint sich um ein ernsthafteres
Problem zu handeln. Die Frau spricht
lauter als vorher. Das Kind schreit. Die
Mutter entfernt sich etwas vom Kin-
Bewegtes Leben
Über Harry Gmür ist 2009 eine
umfangreiche Biografie von Markus Bürgi und Mario König erschienen: «Harry Gmür. Bürger,
Kommunist, Journalist» (Chronos-Verlag). Darin wird das bewegte Leben des 1908 geborenen
Berner Bürgersohns beschrieben,
der in Bern, Paris, München und
Leipzig Geschichte und Germanistik studierte und mit 22 heiratete,
später in Zürich der SP beitrat,
die kulturpolitische Zeitschrift
«ABC» gründete, 1940 Mitglied
der (verbotenen) kommunistischen Partei wurde und 1944 die
Partei der Arbeit mitbegründete,
die er bis 1950 im Gemeinderat
vertrat. Danach trieben ihn Kalter
Krieg und Antikommunismus in
eine persönliche und politische
Krise. In dieser Zeit entstand sein
Niederdorf-Roman.
1958 gelang ihm schliesslich
ein journalistischer Neuanfang:
Unter mehreren Pseudonymen
schrieb er für die Ostberliner Zeitschrift «Weltbühne» Kommentare
und Reportagen. In der DDR als
Autor sehr geschätzt, stand Harry
Gmür in der Schweiz bis zu seinem Tod 1979 unter Observierung
durch die Polizei. (mai.)
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SUTERS SATIRE
Verkehrsbeschränkung
Seit Montag und noch bis zum 29.
Juli ist die Dreikönigstrasse zwischen
der Alfred-Escher- und der Claridenstrasse wegen Strassenbauarbeiten für den Verkehr gesperrt. Die
Umleitung erfolgt über die Genferstrasse, Gotthardstrasse bis zur Claridenstrasse. (zh2.)
vor 36 Jahren befunden: «Ein höllischen Roman!» Höllisch schon deshalb, weil der Roman eindrücklich die
Aura einer Zeit zeige, in der sein Vater
als Kommunist quasi ein Landesverräter war. «Sowohl in der Gesellschaft
als auch in der Herkunftsfamilie war
er ein Schwarzes Schaf.»
derwagen, um ungestört von Kindergeschrei besser verstehen zu können,
was ihr Gegenüber am Smartphone
sagt. Eine Passantin geht vorbei,
schaut in den Kinderwagen, sagt etwas zum Kind, das zu schreien aufhört. Die Mutter kommt mit skeptischer Miene näher und telefoniert etwas leiser, weil das Kind nicht mehr
schreit. Die Passantin entfernt sich.
Das Kind schreit. Die Mutter schimpft
noch irgendwas in ihr Smartphone,
dann drückt sie den «Gespräch beenden»-Knopf, bückt sich zum Kind,
sagt, «Jo, jetzt gö mer, Schätzeli», und
geht, den Kinderwagen mit einer
Hand stossend, weg. Mit der anderen
Hand hält sie ihr Smartphon und
checkt allfällige angekommene Mails.
Hans Suter ist Satiriker und wohnt in Wollishofen. www.satiren.ch.
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Stadt Zürich
Nr. 43
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AKTUELL
Genuss und Erholung im «FloraAlpina»
Im See- und Seminarhotel
FloraAlpina in Vitznau
lässt sich die Hektik des
Alltags vergessen und erholsame Tage vor dem einzigartigen VierwaldstätterseePanorama geniessen.
Eine Etagere mit Delikatessen gehört zum Carlton Afternoon Tea.
Foto: zvg.
Publireportage
Tea Time im neuen Interieur
Das Art-déco-Restaurant
Carlton pflegt seit Jahren
die Kultur des Afternoon
Teas, die wohl britischste
Art, Tee zu geniessen.
Seit kurzem hat das «Carlton» ein
neues Interieur, das sich noch besser
für die Zeremonie des English Afternoon Tea eignet: Der bekannte Künstler und Innenarchitekt Günther Thöny
hat das Restaurant in ein Speisezimmer verwandelt – mit verschieden unterteilten und eingerichteten Bereichen.
Das Angebot ist auserlesen und
wird auf hohem Niveau zelebriert. Auf
der dreistöckigen Etagere, die beim
Afternoon Tea serviert wird, befinden
sich das Queen-Alexandra-Sandwich,
eine mit Hühnchen und Roastbeef belegte Delikatesse, oder feine Patisserie
wie Raisin-Cake, Chocolate Caramel
Slices und natürlich Scones, die warm
und mit hausgemachter StrawberryJam serviert werden. Die Teekarte beinhaltet 20 verschiedene Tees und 5
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Publireportage
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Gutscheine
für ein Carlton-Afternoon-TeaErlebnis (Wert: Fr. 39.– pro Person). Wer einmal Tee auf die britische Art geniessen will, sendet
bis 26. Oktober eine Mail mit Betreffzeile «Carlton» an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Carlton
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Kräuteraufgüsse. Dazu gehören auch
Spezialitäten wie der Oolong-«Oriental
Beauty» – ein Tee der Superlative aus
Taiwan, zart und aromatisch, blumig,
fruchtig und honigsüss. Der Tee, der
aus puren, von Zikaden befallenen
Teetrieben hergestellt wird, war bereits der Lieblingstee von Queen Victoria. (pd./mai.)
Carlton English Afternoon Tea, jeweils
Mi–Sa 14.30–18 Uhr, Carlton, Bahnhofstrasse 41. Reservation: 044 227 19 19, [email protected]. www.carlton.ch.
Das Feriendorf Vitznau liegt im Herzen der Schweiz – am Vierwaldstättersee, in einer malerischen Seebucht am
Fuss der Rigi. Wer Ruhe und Entspannung sucht oder seine Ferien aktiv in
der Heimat von Wilhelm Tell verbringen möchte, fühlt sich hier heimisch.
Die idyllische Gegend ist bequem per
Zug und Schiff oder mit dem Auto zu
erreichen. In Vitznau, dem wohl beliebtesten Ort am Vierwaldstättersee,
steht ein romantisches Haus mit Persönlichkeit und ländlichem Charakter,
zudem ausserordentlich gemütlich
und grosszügig: das See- und Seminarhotel FloraAlpina.
Ausblick und Kulinarik geniessen
Das 3-Sterne-Hotel verfügt über einen Park mit beheiztem Swimmingpool und grosszügiger Liegewiese sowie über insgesamt 57 renovierte
Zimmer. Die angenehm modern gestalteten Zimmer bieten jeglichen
Komfort sowie eine herrliche Aussicht auf den See und die umliegende
Landschaft. Das traumhafte Panorama lässt sich auch auf der Aussichtsterrasse des Hotels geniessen.
Mindestens so genussvoll wie der
Ausblick sind die kulinarischen Köstlichkeiten. Frisch zubereitet und mit
Liebe präsentiert, werden erlesene
Köstlichkeiten aus dem See, von der
Wiese und aus dem Wald serviert.
Romantik pur: Sonnenuntergang über dem Vierwaldstättersee.
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost ein «Kuschel-Wochenende» für 2 Personen im «FloraAlpina» (im Gesamtwert von 500
Franken). Inbegriffen sind:
• 1 Übernachtung im Doppelzimmer mit Seeblick und freistehender
Badewanne
• romantisches Abendessen mit
Apéro
• Frühstückskorb im Zimmer
• 1 Flasche Prosecco im Zimmer
• Badeüberraschung im Zimmer
• Freie Benützung der Outdoor-
Wenn das Wetter mitspielt, lässt sich
darüber hinaus ein einzigartiger Sonnenuntergang über dem Vierwaldstättersee erleben.
Auch für Hochzeitsapéros, Familienfeiern oder verschiedenste Geschäftsanlässe bieten die Aussichts-
Wellness-Landschaft
• Benützung der Outdoor-Sauna
und des beheizten Badebottichs (60
Minuten).
Wer gewinnen möchte, schickt
bis 26. Oktober eine Mail mit Betreffzeile «FloraAlpina» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb FloraAlpina
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
terrasse, das Panoramarestaurant
und die Säle des «FloraAlpina» das
richtige Ambiente. (pd./mai.)
See- und Seminarhotel FloraAlpina AG,
Schibernstrasse 2, 6354 Vitznau, Telefon
041 399 70 70, [email protected],
www.FloraAlpina.ch.
Zürich 2
K U LT U R
Nr. 43
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Die Gospel Singers Wollishofen treten zusammen mit dem Gesangstrio Pechrima mit Mark B. Lay, Christer Løvold und Petter Udland Johansen (v.l.) auf.
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Fotos: zvg.
«Nie wirst du deinen Weg alleine gehen»
Unter dem Motto «You’ll
never walk alone» bringen
die Gospel Singers Wollishofen und das Gesangstrio
Pechrima sowohl klassische
als auch White Gospels in
die Alte Kirche Wollishofen.
Axel Zander
Ihre zwei Konzerte gestalten die Gospel Singers Wollishofen unter dem Titel eines der 16 Songs ihres Repertoires: «You’ll never walk alone» –
«Nie wirst du deinen Weg alleine gehen; wenn auch ein Sturm über deinen Weg hinwegfegt, halte deinen
Kopf aufrecht und fürchte keine Dun-
kelheit; am Ende des Unwetters erwartet dich ein goldener Himmel.».
Das aktuelle Konzertprogramm enthält verschiedene Stilrichtungen des
Gospels, neben klassischen Spirituals
auch Beispiele des White Gospels
(C&W, Bluegrass) und der australischen Hill-Song-Bewegung. Die meisten Arrangements stammen von
Chorleiter Christer Løvold und von
Petter Udland Johansen, einem Mitglied der Konzertband.
sches Angebot erweitert: mit besonderen Abendgottesdiensten mit Beteiligung einiger dieser Musiker und
unter der Leitung des Kilchberger
Organisten Christer Løvold. In den
diesjährigen Konzerten sind sie nun
zusammen mit den Gospel Singers
zu erleben, als grossartige Instrumentalisten und als Gesangssolisten.
Auch für diese musikalische Zusammenarbeit gilt also: «You’ll never
walk alone.»
Motto macht Sinn
Pechrima als Special Guests
Der Wollishofer Gospelchor wird
wiederum von international namhaften Musikern begleitet. In den vergangenen zwei Jahren hat die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen ihr kirchenmusikali-
In besonderer Weise, nämlich als
Special Guests im Konzert, werden
sich die Solisten von Pechrima vorstellen. Dieses Vokal-Trio wuchs aus
einer langjährigen Freundschaft von
Mark B. Lay, Petter Udland Johan-
Internationale Unterstützung
Auch die Bühnenauftritte und CDAufnahmen von Pechrima werden
jeweils von grossartigen Instrumentalisten internationaler Jazz-Formationen unterstützt. Die Wollishofer
Gospel Singers freuen sich, von ihnen auch in ihren Konzerten begleitet zu werden. Adam Taubitz, Costi
Topalidis und Felix Klaus werden in
diesem Jahr von Lluis Ribalta ergänzt, einem katalanischen JazzSchlagzeuger aus Barcelona.
Sonntag, 25. Oktober, 17 Uhr, Freitag, 6.
November, 20 Uhr, Alte Kirche Wollishofen.
Vorverkauf: Drogerie Jud am Morgental.
Unter dem Titel «Bezaubernde Klassik» tritt das
Trio Aurora im Rahmen der
Leimbacher Konzerte auf.
Foto: zvg.
Musik über die Zäune hinweg
Die musikalischen Grenzgänger Hans
Hassler (Akkordeon) und Christine
Lauterburg (Stimme, Violine und Örgeli) sind bekannt dafür, dass sie die
Schweizer Volksmusik gerne auf neue
und ungewohnte Weise interpretieren. Immer wieder lassen sie sich auf
Experimente und auf überraschende
Kombinationen
unterschiedlichster
tarre, Klavier) könnte man die drei
am ehesten in das Genre der Singer/Songwriter platzieren.
Trio Aurora: Klassik vom Feinsten
Begeistert und begeisternd: Die Musikerin Christine Lauterburg.
Das dritte Konzert im Zyklus
«Musik in St. Franziskus»
lässt sich keinem der gängigen Musikstile zuordnen.
sen und Christer Løvold heraus. Sie
haben zusammen in verschiedenen
Musical- und Gospel-Produktionen
in der Schweiz mitgewirkt. Irgendwann entstand der Wunsch, etwas
Besonderes zu machen; ihre drei
unterschiedlichen Stimmen haben
sich zu einem harmonischen Zusammenklang gefunden und musikalisch
wunderbar ergänzt.
Die drei Sänger und Musiker
sind als Solisten weltweit gefragt
und verwenden in ihren Liedern gekonnt ihre Erfahrungen aus Pop,
Rock, Gospel, Jazz, Klassik und
Folk. Der daraus resultierende Stil
ist schwer zu beschreiben. Mit den
ausgefeilten, sehr persönlichen Vokalarrangements und der selbst gespielten Begleitung (Mandoline, Gi-
Musikstile ein. Gemeinsam mit der in
Wien lebenden iranischen Jazzsängerin Golnar Shahyar erkunden sie an
diesem Abend im St. Franziskus
nicht nur das Terrain der aktuellen
Volksmusik in der Schweiz oder im
Iran auf ihre ganz eigene Art und
Weise; sie strecken ihre Fühler querbeet über musikalische Zäune in alle
Richtungen aus und servieren uns ihren «Kultursaft – frisch gepresst». (e.)
Sonntag, 25. Oktober, 19.30 Uhr, kath.
Kirche St. Franziskus, Wollishofen (Haltestelle Morgental). Eintritt frei, Kollekte, Information: www.musikinstfranziskus.ch.
Das Trio Aurora mit Anna Tchinaeva
(Violine), Anna Tyka Nyffenegger
(Violoncello) und Suguru Ito (Flügel)
möchte sich in die Herzen des Publikums spielen und echte Hörerlebnisse vermitteln – ganz nach Picassos
Devise «Kunst wäscht den Staub des
Alltags von der Seele». Sein Programm zeichnet sich durch gefühlvolle Werke aus: Trios von Debussy,
Juon, Arensky und Rachmaninov.
Das Konzert atmet die musikalischen Beziehungen der Komponisten und lässt – ausgenommen Debussy – Einblicke in die Tiefen der
sprichwörtlichen russischen Seele
zu. Mit Paul Juon steht auch ein
Schweizer Komponist, der 1872 in
Moskau geboren wurde und 1940 in
Vevey gestorben ist, auf dem Programm. Seine Vorfahren stammen
aus dem Bündnerland. Zudem gelangt mit dem Klaviertrio G-Dur ein
Jugendwerk von Claude Debussy
(geschrieben mit 18 Jahren) zur Aufführung. Debussy ist zugleich auch
der einzige Nichtrusse im Programm.
Gerade in diesen klassischen, romantischen Epochen spielten Widmungen von Stücken eine grosse
Rolle. So widmete Arensky sein Klaviertrio Nr. 1 g-Moll dem weltberühmten Cellisten Karl Davidoff in
memoriam, ebenso ehrte Rachmaninov mit seinem Werk «Trio Elegia-
Das Trio Aurora mit (v.l.) Anna Tyka Nyffenegger (Geige), Suguru Ito
(Flügel) und Anna Tchinaeva (Cello).
F.: zvg.
que», Nr. 1 g-Moll, den Komponisten
Peter Tschaikowsky.
Die drei in Zürich lebenden Musiktalente des Trios Aurora stammen
aus drei Nationen: Polen, Russland
und Japan. Zum Trio zusammengefunden haben sie sich 2011 über das
Zürcher Kammerorchester. Dabei
haben sie sich zum Ziel gesetzt, ihrem Publikum die Schönheit der
Kompositionen aus der Klassik bis
zur Romantik zu vermitteln – dies
mit frischem, zupackendem Klang
und einer grossen Liebe zu musikalischen Details. (pd./mai.)
Sonntag, 25. Oktober, 17 Uhr, ref. Kirche
Leimbach, Wegackerstrasse 42 (Bus 70
oder S4, Haltestelle Bahnhof Leimbach).
Eintritt frei, Kollekte. Künstlerapéro.
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Stadt Zürich
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AKTUELL
Fast alles ist bereit für den Fahrplanwechsel
Die Kohlendreieck- und die
Letzigrabenbrücke gehen
am 13. Dezember in Betrieb. Damit alles reibungslos funktioniert, führt die
SBB Testfahrten zwischen
HB und Altstetten durch.
Das Budget der Durchmesserlinie wurde mit 37 Millionen Franken Mehrkosten
leicht überschritten.
Pia Meier
«Die Durchmesserlinie ist fast fertig
gebaut», freute sich Gesamtprojektleiter Roland Kobel anlässlich einer
Medienkonferenz. Zurzeit seien mehr
als 95 Prozent der Arbeiten umgesetzt, sodass alles bei der Inbetriebnahme am 13. Dezember bereit sei.
Auch das Budget konnte grundsätzlich eingehalten werden. «Es sind
Mehrkosten von 1,8 Prozent, also 37
Millionen Franken, entstanden», so
Brunnenhof wurde in der Zwischenzeit der Stadt zurückgegeben. Dort
wurde die Zwischennutzung Brache
Guggach eingerichtet. Noch in Bau ist
der Aufgang Europaallee. Ein grosser
Bauplatz ist nach wie vor der Bahnhof Oerlikon. Dort werden aber am
13. Dezember alle Gleise in Betrieb
genommen.
Kobel. Diese seien auf Projektänderungen wie zusätzliche Fluchtstollen
und Personenunterführung Mitte in
Oerlikon sowie auf die nachträgliche
Verstärkung der Letzigrabenbrücke
zurückzuführen.
Kreuzungsfreier Betrieb
Die SBB führen bis zur Inbetriebnahme der Durchmesserlinie 150 Testfahrten durch. Getestet wird unter
anderem RCS-Hot, ein neues Steuerungsprogramm, das das optimale
Einfädeln der Züge von der Letzigrabenbrücke in den Bahnhof Altstetten
ermöglicht. Das Programm berechnet
für jeden einzelnen Zug das beste
Fahrprofil und signalisiert dieses
über die Signale oder einen Bildschirm im Führerstand den Lokführern. Ebenfalls berechnet das Programm die optimale Reihenfolge der
Züge und setzt diese automatisch in
der Leittechnik um. Damit können
die SBB die Trassenkapazitäten möglichst gut ausnützen. «Dies erhöht die
Fahrplanstabilität und reduziert Verspätungen», so die SBB. Weiter wird
In der Zwischenzeit ist die Letzigrabenbrücke befahrbar.
die neue Funktion der SMS-Abfahrerlaubnis getestet. Auch die Abläufe
der Logistik im Bahnhof Löwenstrasse sind Thema dieser Testfahrten,
wie Pascal Rechtsteiner, Leiter Inbetriebnahme Durchmesserlinie, erläuterte. Die Testfahrten dauern noch
bis zum 11. Dezember. Danach können auch die Fernverkehrszüge die
Durchmesserlinie befahren.
Die beiden Brücken Letzigraben
und Kohlendreieck erlauben den Zügen, von der Ausfahrt des Bahnhofs
Löwenstrasse auf der Südseite des
Gleisfelds kreuzungsfrei zu den
Schnellzugsgleisen in Altstetten auf
ANZEIGEN
Motivation der Teilnehmer und akademischer Anspruch.
Umfassende Modernisierung
Für die Volkshochschule ist der Umzug
an die Bärengasse Teil einer umfassenden Modernisierung. Dazu gehören aktuelle Themen, Zusammenarbeit mit
öffentlichen und privaten Institutionen,
Ausrichtung am Ideal klassisch-humanistischer Prägung, ein modernisierter
Auftritt und zeitgemässe Technik. An
die Bärengasse ziehen Tagessprachkurse, Kurse in Arbeitstechnik und Alltagspsychologie. Das Haus dient nicht
nur als atmosphärisch aussergewöhn-
Am 13. Dezember findet der grösste
Fahrplanwechsel seit der «Bahn
2000» im Jahr 2004 statt. Eine Herausforderung für die SBB. Der neue
Fahrplan wird nächste Woche online
aufgeschaltet. Beim Bahnhof Löwenstrasse werden 24 Züge pro Stunde
(bisher waren es 12) verkehren und
täglich ungefähr 100 000 Reisende
ein- und aussteigen. Das sind dreimal
mehr Reisende als heute.
Die offizielle Einweihung der
Durchmesserlinie zweite Etappe findet am 26. Oktober statt. Anwesend
sein werden unter anderen Andreas
Meyer, CEO der SBB, und Regierungsrätin Carmen Walker-Späh.
Publireportage
Dank gezieltem Lüften
Schimmelbildung vermeiden
Seit diesem Monat residiert
die Volkshochschule Zürich
an der Bärengasse 20/22.
Das Haus Bärengasse vereint Kultur, Bildung und
Begegnungsort. Am 24.
Oktober findet das Eröffnungsfest statt.
Mitten im Bankenviertel: Neues Domizil der Volkshochschule.
der Nordseite der Gleise zu gelangen.
Die 37 Promille Steigung sind kein
Problem, allerdings sollten die Züge
in der Steigung nicht anhalten.
Aber es wurde nicht nur auf die
Bahninfrastruktur geachtet, wie Kobel
betonte, sondern auch auf Nisthilfen
für Wildbienen sowie Steinkörbe für
Eidechsen und Gelbbauchunken. Zudem ist die Fahrt über die Brücken bei
gutem Wetter ein Erlebnis. Die Berge
bis zum Glärnisch können bei dieser
Panoramafahrt gesehen werden.
Kobel wies zudem auf andere
ehemalige und bestehende Baustellen
hin. Der ehemalige Installationsplatz
Fahrplanwechsel
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Volkshochschule feiert neues Domizil
Gegründet wurde die Volkshochschule Zürich 1920. Es war eine Epoche
der sozialen Spannungen, die in der
Schweiz im Landesstreik von 1918
mündete. «Bildung für die Arbeiterklasse» lautete die Lösung. Die Volkshochschule Zürich vermittelte akademisches Wissen an die breite Bevölkerung. Wissen galt und gilt heute
noch als Fundament des sozialen
Aufstiegs. Nach dem Krieg erweiterte
sich das Netz im Kanton Zürich auf
39 Niederlassungen. Die Spitzenzeit
erlebte die Volkshochschule in den
90er-Jahren, als Tausende den Umgang mit dem Computer lernen
mussten.
Heute verzeichnet die Volkshochschule 15 000 Teilnehmer pro Jahr
mit 130 000 Teilnehmerstunden. Es
kreuzen sich Lebenserfahrung, hohe
Archivfoto: pm.
Foto: zvg.
licher Unterrichtsort, sondern auch als
Begegnungszentrum. Dazu verfügt es
über eine Cafeteria.
Das Haus Bärengasse wird von der
Volkshochschule und von Jull (Junges
Literaturlabor Zürich) genutzt. Jull belegt Parterre und 1. Etage, die Volkshochschule die 2., 3. und 4. Etage mit
zwei kleinen sowie vier grossen Schulräumen. (pm.)
Eröffnungsfest am Samstag, 24. Oktober,
10 bis 18.30 Uhr. Gratis 26 Kurzvorlesungen von Latein über Islam bis Volksmusik,
Festwirtschaft, Musik, Bärendreck und
Mandelbären. Das Jull trägt mit einer Lesung von Schülern der Kantonsschule Enge zum Fest bei. www.vhszh.ch.
Bei tiefen Temperaturen bleiben Bewohnerinnen und Bewohner von
Häusern und Wohnungen gerne drin.
Das kann zu einem höheren Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft führen. In
städtischen Gebieten mit vielen Erwerbstätigen wird häufig nur morgens und abends gelüftet, nicht aber
tagsüber. Um in der Nacht dann in
«frischer Luft» schlafen zu können,
werden die Fenster die ganze Nacht
offengelassen. Dies führt in Nächten
mit tiefen Temperaturen zu einem
Auskühlen der Mauern. Dadurch
kann sich an exponierten Stellen
Kondenswasser bilden, das dann zu
einem willkommenen Nährboden für
Schimmel wird.
Am besten wird eine Wohnung
täglich zwei- bis viermal während gut
fünf Minuten durch vollständiges Öffnen der Fenster gelüftet. Idealerweise sind die Fenster je auf einer Seite
der Wohnung, damit ein erwünschter
Durchzug entsteht. Durch das Querlüften wird die feuchte und «verbrauchte» Luft rasch erneuert, ohne
dass sich die Wohnung zu sehr abkühlt und mit viel Energie wieder
Hans Barandun.
Foto: zvg.
aufgewärmt werden muss. Unbedingt
zu vermeiden ist ein Dauerlüften
durch offene Kippfenster: Damit wird
nur die Umgebung geheizt, nicht
aber die Wohnräume.
Hans Barandun,
Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
Zürich 2
AKTUELL
Foto: Jeannette Gerber
Aufatmen nach 15 Monaten
Jeannette Gerber
Sie ist fast beängstigend, diese ungewohnte Stille am Morgen. Man wird
nicht mehr vom höllischen Lärm der
Presslufthämmer, vom schrillen Sägen
oder von dröhnenden Baumaschinen
geweckt. Als direktbetroffene Anwohnerin freue ich mich zusammen mit
vielen anderen Bewohnern im Quartier, dass die Sanierung vor unseren
Häusern nun endlich, nach 15-monatiger Dauer, ein Ende gefunden hat.
Die Haltestelle Post Wollishofen ist
behindertengerecht und für die geplante Verlängerung mehrerer Buslinien zum Bahnhof Wollishofen gerüstet. Auf beiden Traminseln sind normierte Wartehäuschen errichtet, die
allerdings durch die beschränkten
Platzverhältnisse ziemlich schmal ausgefallen sind und bei schlechtem Wetter kaum den gewünschten Schutz
bieten. Die Tramgleise und die Werkleitungen sind erneuert, der Verkehr
rollt wie eh und je, vielleicht etwas ge-
dämpfter durch den neuen Belag? Die
Kaphaltestellen sind ausgeblieben, der
Autoverkehr ist somit nicht, wie befürchtet, beeinträchtigt. Weg sind inzwischen auch der Bauschutt, die
Container, die Absperrungen, die Umleitungen. Endlich können nun auch
die Betreiberinnen und Betreiber der
umliegenden Geschäfte und Restaurants nach ihren starken Umsatzeinbussen wieder aufatmen.
Nun haben wir eine intakte Infrastruktur vor der Tür. Die Sanierung
verdanken wir der Stadt Zürich respektive dem Tiefbauamt, den Steuerzahlern und – ganz wichtig – dem unermüdlichen Einsatz der Strassenarbeiter. Bei dieser Gelegenheit möchte
ich betonen, dass mir ihre Arbeit in
diesem langen, sehr heissen Sommer
als fast übermenschliche Leistung erscheint: Bei Temperaturen gegen 40
Grad mussten sie die Herausforderung stemmen, Asphalt zu giessen,
der im Flüssigzustand bis 120 Grad
Celsius erreicht.
Vom Tankwart zum Allrounder
Publireportage
Man kennt ihn einfach in
Wollishofen: Filippo Crameri
mit Schnauz und Pferdeschwanz gehört seit
45 Jahren zum Quartierbild. Leider bald nicht
mehr als Tankwart.
Nach seiner Pensionierung hatte
Filippo Crameri Anfang März 2014
die Avia-Tankstelle Lettenholz-/Albisstrasse gepachtet («Zürich 2» berichtete). Das Spezielle an dieser
Tankstelle war, dass sie bedient wurde, und dies freundlich und kompetent – was heute einen Seltenheitswert darstellt.
Leider gehört dieser Service, der
von vielen Firmen und speziell von
der älteren Generation sehr geschätzt
wurde, bald der Vergangenheit an.
Der befristete Pachtvertrag zwischen
Filippo Crameri und der Osterwalder
AG wurde nämlich nicht verlängert.
Dies aus verschiedenen Gründen: Die
Liegenschaft wurde per Ende Oktober verkauft, und die Tanksäulen
müssen laut Gesetz aus ökologischen
Gründen bis Ende Jahr erneuert werden. Die Tankstelle ist jetzt vollautomatisch angepasst, somit ist die Bedienung überflüssig.
Alle schätzen Baffo
Die neue Entwicklung bedeutet für
manche Kunden einen grossen Verlust. Oft wird Filippo Crameri auf
der Strasse von seiner Kundschaft,
die er sich in der kurzen Zeit aufgebaut hat, angesprochen, wie traurig
es sei, nicht mehr von ihm bedient
zu werden, und wie sehr man ihn in
Zukunft vermissen werde. Sie hätten
ihn richtig ins Herz geschlossen mit
seiner fröhlichen und hilfsbereiten
22. Oktober 2015
9
Moschten wie in alten Zeiten
EN PASSANT
Alles neu: Tramhaltestelle Post Wollishofen.
Nr. 43
Filippo «Baffo» Crameri.
Im alten Gemeinschaftszentrum Leimbach, am herbstlich gefärbten Waldrand, steht alles bereit: 1 alte Mostpresse, 4 Harassen Äpfel, 160 Pouletwürstli, 5 Kilo Teig, 4 Spiel- und Actionposten, 2 Dutzend fröhliche Helfer.
Dann treffen sie ein: Quartierbewohner, Familien mit Kindern sowie Jugendliche.
Und los gehts: Handwerk wie in alter Zeit – und die Kinder packen
gleich kräftig mit an. Teig auswallen,
Würstli einrollen, in den Steinbackofen schieben und warten aufs essbare Resultat. Nebenan kurbeln sie an
der Mostpresse: Äpfel zerkleinern,
dann mit hydraulischer Hilfe pressen,
was das Zeug hält. Herrlich, der frische Most plätschert in den Trichter.
Und wie er schmeckt, der erste
Schluck! Ein besonderer Schmaus
sind die inzwischen knusprig gebackenen Würstli im Teig. Alle 160 gehen
schneller weg als «frischi Weggli».
Auch für Unterhaltung zwischendurch
ist gesorgt: Die lustigen Wurfspiele bei
der Pfadigruppe Royal Ranger werden
höchstens übertroffen vom Spass an
der Mohrenkopfschleuder.
Das Moschtfäscht war ein voller
Erfolg. Dies freut Cäcilia Saravia, die
Initiantin, und die organisierende
Kleingruppe Leimbach vom Christlichen Zentrum Buchegg. (e).
Äpfel zerkleinern und dann kräftig kurbeln, bis der Most fliesst ...
Grosse und kleine Helfer (v.l.): Yvonne, Fritz und Brigitte am Stand,
Ricardo, Luis und Rafael beim Zubereiten der Würstli im Teig.
Fotos: zvg.
Leimbacher Schwimmratten müssen ausweichen
Das Hallenbad Leimbach
wird umfassend saniert
und bleibt deshalb vom
14. Februar bis im März
2017 geschlossen.
Wie im April vom Stadtrat beschlossen, wird das Hallenbad Leimbach
einer umfassenden Instandsetzung
und einem Umbau unterzogen. Der
Stadtrat hatte hierfür 13,86 Millionen
Franken bewilligt. Damit soll die 30jährige Anlage für weitere 20 bis 25
Jahre fit gemacht werden.
Neben den Schwimmerinnen und
Schwimmern profitieren insbesondere
Kinder und Saunafans von der Sanierung. Das Familienangebot wird ausgebaut: Der Planschbereich wird
rundum neu gestaltet und mit Wasserattraktionen ergänzt. In den Sommermonaten können die Kinder durch eine Schiebetüre auf die Dachterrasse
gelangen. Der dort bestehende Spiel-
Hallenbad Leimbach: Nach 30 Jahren sanierungsbedürftig.
platz erhält einen zusätzlichen Wasserspielplatz sowie Liege- und Sitzflächen. Auch ein Ausbau der Sauna ist
vorgesehen: Der bestehende Saunabereich mit Dampfbad wird flächenmässig verdoppelt und mit einer Niedertemperatursauna ergänzt. Die ganze
Anlage, inklusive Dachterrasse und
Planschbereich, wird zudem behindertengerecht und besser beleuchtet
sein.
Während der Bauzeit wird der
Schulschwimmunterricht ins Hallenbad City verlegt. Für die Gäste des
Foto: zvg.
Hallenbads Leimbach gibt es neben
den weiteren städtischen Hallenbädern Altstetten, Bläsi, Bungertwies,
Käferberg und Oerlikon auch die
Möglichkeit, zu bestimmten Zeiten
die nahe gelegene Schulschwimmanlage Tannenrauch zu benutzen.
Dieses Hallenbad an der Tannenrauchstrasse 67 in Wollishofen steht
der Öffentlichkeit montags und dienstags von 18 bis 19.30, mittwochs von
14 bis 15.30, donnerstags von 18 bis
19 und freitags von 17.30 bis 18.30
Uhr zur Verfügung. (pd./mai.)
FCW: Neun Tore bei strömendem Regen
Foto: jg.
Art. Deshalb möchte sich Filippo
Crameri bei seinen treuen Kundinnen und Kunden bedanken: Er habe
eine schöne Zeit mit vielen lieben
Menschen in «seiner» Tankstelle gehabt, wenn auch diese Zeit kurz bemessen gewesen sei.
Filippo Crameris Markenzeichen
ist der Schnauz, weshalb ihn seine
Freunde immer schon Baffo nannten. Mit Baffo im Logo bietet er bereits seit einiger Zeit nebenbei
Dienstleistungen an, und dieses Angebot will er nun weiter ausbauen.
Er räumt oder entrümpelt Wohnungen, Keller und Estriche, entsorgt,
was entsorgt werden muss. Er übernimmt Transporte aller Art, und für
sein Hobby, den Flohmarkt, kauft er
geeignete Objekte an. Er hilft gerne
älteren und natürlich auch jüngeren
Menschen im und ums Haus, erledigt Einkäufe, löst kleinere elektrische oder andere Probleme im
Haushalt. Immer unter dem Motto
«Lüted Sie a, Baffo isch da». (jg.)
«Lüted Sie a, Baffo isch da»: Telefon 079
667 79 82. Preise auf Anfrage.
Drei Tore in einem Spiel
geschossen und trotzdem
wieder eine Niederlage:
Der FC Wollishofen bleibt
nach dem 3:6 (1:3) gegen
den FC Schlieren im Abstiegsbereich. Aber die
Saison ist noch lange.
Bruno Lendenmann
Giuseppe Grimaldi überraschte alle,
die Spieler wie die schätzungsweise
hundert Zuschauer, als er schon nach
weniger als zwei Minuten das Sonnau-Team in Führung brachte. Die
Freude war von kurzer Dauer. Schon
in der 7. Minute gelang Anthony Gullo
der Ausgleich. Das ging einfach zu
schnell; das Wollishofer Kollektiv
schien noch nicht hellwach. Noch vor
Ablauf der ersten Viertelstunde (13.)
gingen die – begründet durch die Tabellenlage – favorisierten Gäste in
Führung. Mit seinem Erfolg krönte
sich Gullo zum doppelten Torschützen. Für die mutig, aber unpräzis an-
greifenden Gastgeber kam es noch
schlimmer: Suhel Muhi traf in der 23.
Minute zum 1:3.
Der FCW war von der Rolle. In den
folgenden drei Minuten glänzte Goalie
Thierry Huber zweimal mit tollen Paraden. Zuerst lenkte er den Ball an die
Torlatte, später konnte nach seiner
Abwehr ein Verteidiger den Ball gerade noch knapp vor der Linie wegschlagen.
Wollishofen kam auch zu vielversprechenden
Abschlussversuchen.
Ernsthaft geprüft wurde allerdings der
routinierte Schlieremer Goalie Würsten nie. Auch nicht bei Freistössen,
sonst eher eine Stärke der Wollishofer.
Nach 57 Minuten hiess es 1:4 für
die Limmattaler; erfolgreich war Emanuele Preite mit dem ersten Teil seines
Doppelpacks, das dann nach 70 Minuten mit dem 1:5 geschnürt war. Wingeier traf in der 73. Minute zum 2:5.
Eine turbulente Schlussphase hatte
begonnen – in einem gut geleiteten
Match mit bemerkenswert fair agierenden Spielern beider Teams.
Das 3:5 in der 78. Minute, eine Abwehr hinter der Torlinie, wurde als Ei-
gentor gewertet. Vielleicht war aber
auch Sodano der Schütze. Er, der
zwei- bis dreimal im gegnerischen
Strafraum am auffälligsten war.
Bemerkenswert, und auch von
neutralen Zuschauern gewürdigt, waren die bis zum Schluss andauernden
Bemühungen und der spürbare Wille
und Glaube, das Skore noch auszugleichen. Den Schlusspunkt zum 3:6
setzte Giuliano Gargiulo in der Nachspielzeit.
Darauf war im Festzelt auf der
Sonnau das Motto «Ein bisschen
Spass muss sein» angesagt – bei
Weisswurst und Brezn.
Am nächsten Sonntagmorgen
trifft der FC Wollishofen im Fronwald
auf den FC Zürich-Affoltern. Von dort
ist man schon mehrmals mit dem
Punktemaximum im Gepäck heimgereist. Warum nicht auch diesmal,
wenn auch noch immer als Tabellenletzter?
FCW-Startformation: Huber; Nolfi, Grimaldi, Hess, M. Iseli, Simao, Sodano, Baumberger, Loosli, M. Ibrahimi, Butler (Auswechselspieler: Wingeier, Lüönd, Wermelinger).
10
Stadt Zürich
Nr. 43
22. Oktober 2015
SPORT
Kinder treiben Sport im Winter
Kinder vom Kindergarten
bis zur 6. Klasse können
sich an sechs Sonntagen
im Winterhalbjahr in den
Sporthallen Buchwiesen
und Hardau vergnügen. Die
Spiel- und Sportaktivitäten
finden monatlich statt.
An der Billard-Schüeli können alle 2.- bis 8.-Klässler aus der Stadt Zürich teilnehmen.
Archivfoto: ho.
Wo sich Schüler wie Billard-Profis fühlen
Am 4., 7., 11. und 14.
November können Schüler
der 2. bis 8. Klasse gratis
an der Billard-Schüeli teilnehmen und sich für
den Final qualifizieren.
Thomas Hoffmann
Allen Schülerinnen und Schülern, die
es in den Final schaffen, winken tolle
Preise, letztes Jahr beispielsweise ein
ferngesteuertes Auto oder BillardQueues, zudem erhalten alle eine
ANZEIGEN
Medaille. Insgesamt liegen Preise für
2000 bis 2500 Franken auf dem Gabentisch. «Je mehr Vorrunden man
besucht, desto grösser ist die Chance,
in den Final zu kommen», verrät
André Keiser, «da die Punkte aus
allen Vorrunden zusammengezählt
werden.» Diese Vorrunden finden am
Mittwoch, 4. und 11., sowie Samstag,
7. und 14. November, ab 14 Uhr
statt: in Albisrieden in der Billardsporthalle Restaurant Ey, in Oerlikon
im Billard Golden 8. Anmelden kann
man sich telefonisch oder per Mail
(für Albisrieden unter 079 472 92 65,
[email protected], für Oerlikon
unter 079 688 05 27, [email protected]).
Die Teilnahme ist gratis. «Es ist auch
möglich, am Turniertag vorbeizukommen», sagt Keiser, meist habe es
noch freie Plätze. Er präsidiert den
Billard Club Altstetten Albisrieden,
der diesen Anlass für Schüler der
Stadt Zürich seit 1991 durchführt.
«Mehrheitlich nehmen an der Billard-Schüeli Jungs teil», weiss Keiser,
«aber meistens gewinnen Mädchen;
sie überlegen mehr und können sich
besser konzentrieren.»
Jene, die es in den Final schaffen,
treten am 21. November im «Ey» für
den Turniersieg an.
Am nächsten Sonntag startet «Spiel +
Sport» in die neue Saison. Einmal im
Monat verwandeln sich die Sporthallen Hardau und Buchwiesen in zwei
grosse Spiel- und Sportparadiese.
Kinder vom Kindergarten bis zur 6.
Klasse dürfen, betreut von Sportleiterinnen und Sportleitern, spielen und
sich bewegen. Mattenschaukeln, Minitramps, Balancierbalken und weitere Spielgeräte stehen zur Verfügung.
Daneben werden Teamwettkämpfe in
diversen Sportarten organisiert. Die
Teilnahme ist gratis und erfolgt ohne
Anmeldung.
ressantes und abwechslungsreiches
Programm.
In den kalten Wintermonaten ist
das Spielen draussen nicht immer einladend. Deshalb unterstützt das Sportamt zusätzlich zu «Spiel + Sport» die
«Open Sundays» von idée sport. Mit
diesen Angeboten steht den Kids in jedem Schulkreis mindestens einmal
wöchentlich eine offene Sporthalle zur
Verfügung. Das Sportamt der Stadt
Zürich kommt so dem Bedürfnis der
Kinder nach Bewegung entgegen.
Ein weiteres Angebot stellt die
ETH Zürich in der Sporthalle auf dem
Campus Hönggerberg bereit. Die
«Active Sundays» finden wie «Spiel +
Sport» einmal im Monat statt. (zk.)
Termine in den Sporthallen Buchwiesen
und Hardau in der Saison 2015/2016:
jeweils Sonntag, 25. Oktober, 29. November, 13. Dezember, 31. Januar, 6. März
und 3. April.
Mehr Bewegung im Winter
Die Sporthalle Hardau ist für Spiel
und Sport bereits morgens geöffnet.
Von 10 bis 13 Uhr dürfen sich die
Kids nach Lust und Laune austoben.
Das Sportamt setzt Juniorcoachs
ein, die unter fachkundiger Aufsicht
eines Sportleiterteams den Spielbetrieb leiten. Dadurch wird Jugendlichen ermöglicht, Verantwortung zu
übernehmen und den Umgang mit
Gruppen von Kindern zu lernen.
«Spiel + Sport Buchwiesen» findet
von 13 bis 16 Uhr statt. Die Kinder
erwartet unter der Leitung des TV
Seebach und von Sportleitenden des
Sportamts der Stadt Zürich ein inte-
Viele Turn- und Spielgeräte stehen
zur Verfügung.
Foto: zvg.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 43
22. Oktober 2015
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Wollishofer Schätze aus vergangenen Zeiten
Wollishofen blickt auf eine
bewegte Geschichte zurück.
Mit zahlreichen Schätzen
aus der Vergangenheit lässt
das Ortsmuseum diese wieder aufleben.
Manuel Sackmann
Wollishofen hat viel erlebt. Bevor der
Alemanne Wolo zwischen Sihl und
Zürichsee den Ort Woloshoven gründete, siedelten bereits Pfahlbauer
und Römer in der Gegend. Auch danach hat sich viel ereignet: Die ungewollte Eingemeindung in die Stadt
Zürich 1893, die Elektrifizierung der
Sihltalbahn in den 1920er-Jahren
oder der Bau der Siedlung Neubühl
im folgenden Jahrzehnt sind nur einige der vielen bedeutenden Geschehnisse.
Diese bewegte Geschichte lässt
das Ortsmuseum Wollishofen in seiner Ausstellung wieder aufleben.
Zahlreiche alte Fotografien ermöglichen wortwörtlich einen Blick in die
Vergangenheit. Dazu gesellen sich
viele weitere Schätze aus unterschiedlichen Epochen. Grosse Tafeln
an den Wänden versorgen die Besucher mit wissenswerten Informationen und Hintergründen.
Zu den Ausstellungsstücken gehört beispielsweise auch eine alte
Madas-Rechenmaschine aus der Fabrik von Hans W. Egli. «Das ist eines
meiner Lieblingsstücke in der Sammlung. Ein Meisterwerk der Mechanik», betont Museumsleiter Walter
Hollinger. Sie wurde zwischen 1931
und 1947 in Wollishofen an der Seestrasse 356 produziert und konnte
Die Siedlung Neubühl kurz vor Abschluss der Bauarbeiten (1932).
Ein Blick in die Rechenmaschinenfabrik von Hans W. Egli (1947).
Dokumente, Fotografien und Antiquitäten: Ein kostbares Stück Wollishofer Geschichte im Ortsmuseum.
nicht nur die vier Grundoperationen
durchführen, sondern war dank ihres
zweiten Walzwerks auch in der Lage,
Werte zu speichern. Dadurch stellten
auch Dreisatzrechnungen kein Problem mehr dar.
.
Das Ortsmuseum verfügt über verschiedene weitere Highlights. Zu bewundern sind unter anderem das
Protokoll einer konstituierenden Vorstandssitzung von 1900 oder ein
Konfirmandenschein
von
1832.
Ebenfalls ausgestellt ist eine Urkunde
von 1777, in der die Gebrüder Johannes und Heinrich Horner, in deren Haus sich heute das Ortsmuseum
befindet, ihr väterliches Erbe untereinander aufteilen.
Alte Fotografien sind ein Fenster
in die Vergangenheit. Sie zeigen, wie
die Welt vor vielen Jahren aussah. So
auch im Ortsmuseum, das über eine
grosse Sammlung verfügt. Zu sehen
ist beispielsweise das einstige Dorf-
zentrum, die damalige Vorzeigesiedlung Neubühl kurz vor Eröffnung
oder auch die Rechenmaschinenfabrik von Hans W. Egli.
Das Museum steht für ein kostbares Stück Wollishofer Ortsgeschichte.
Auf vielfältige Weise wird dabei die
Spannung zwischen Vergangenheit
und Gegenwart aufgezeigt.
Die Kreuzung Albis-, Kilchberg- und Tannenrauchstrasse auf einer im
Ortsmuseum ausgestellten Fotografie von 1925.
Eine Madas-Rechenmaschine aus
der Fabrik von Hans W. Egli.
Schon vor Tausenden von Jahren siedelten Menschen im heutigen Wollishofen. Das Ortsmuseum zeigt historische Fundstücke.
Fotos: msa.
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Urkunden und Fotografien
Ortsmuseum Wollishofen, Widmerstr. 8.
Öffnungszeiten: Sonntag 14 bis 16 Uhr, an
Feiertagen und während der Schulferien
geschlossen.
Eine Urkunde aus alten Zeiten.
IMMOBILIEN
RUND UM DEN WAFFENPLATZ
Stadt Zürich
AU TO M O B I L
Nr. 43
22. Oktober 2015
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Opels neuer Star greift nach den Sternen
Der Astra (Stern) steht im
ewigen Zweikampf in der
Kompaktklasse stets etwas
im Schatten des VW Golf.
Die neue, fünfte Generation
bläst erneut zum Angriff
auf den unbestrittenen
Klassenprimus.
nem schnell und sauber reagierenden Touchscreen, dazu eine ansprechende Grafik und eine verständliche
Menüstruktur – das ist zeitgemäss
und lässt sich ohne unnötige Ablenkung bedienen. Freilich lassen sich
Smartphones integrieren; AndroidBesitzer müssen sich allerdings noch
bis 2016 gedulden.
Auch sonst ist der neue Astra bemerkenswert ausgestattet, etwa mit
belüfteten Massagesitzen vorne, Sitzheizung auf allen Plätzen und allerlei
Assistenzsystemen. Leider wurde auf
ein Head-up-Display verzichtet, was
wir nicht nachvollziehen können. Es
sei, so sagte uns ein verantwortlicher
Entwickler, ein bewusster Entscheid
gewesen; wieso der aber so ausfiel,
konnte oder wollte man uns nicht beantworten. Dafür bringen die Rüsselsheimer im Astra als Novum in
der Kompaktklasse das LED-MatrixLicht, genannt IntelliLux, das die
Fahrbahn geradezu taghell ausleuchtet und andere Verkehrsteilnehmer
aus dem Lichtkegel ausblendet. Auf
einer nächtlichen Fahrt konnten wir
uns von der tadellosen Funktionsweise überzeugen – diese Option sollte
sich jeder Astra-Kunde gönnen.
Dave Schneider
Opel zelebriert das für Europa neue
Angebot OnStar mit solcher Nachdrücklichkeit, dass wir einfach darauf eingehen müssen: Es umfasst den
beschriebenen Conciergedienst, sinnvoller noch ein Notrufsystem, eine
Diebstahlsortung, einen 4G-WLANHotspot, Fernzugriff auf Funktionen
und Informationen des Autos – und
das mulmige Gefühl, dass immer jemand weiss, wo man gerade ist.
Doch daran wird man sich in Zukunft
wohl gewöhnen müssen, auch im Automobilbereich.
Auf neuer Plattform gebaut
Wichtiger als der Connectivity-Dienst
OnStar ist aus unserer Sicht hingegen
das Fahrzeug, das diesen Dienst als
Erstes zu uns bringt: der komplett
neue Astra. Opel hat den Volumenbringer im Kompaktsegment von
Grund auf neu entwickelt, hat auf einem weissen Blatt Papier begonnen,
wie man so schön sagt. Er basiert auf
einer völlig neuen Plattform, die
deutlich leichter baut als im Vorgänger. Das Fahrzeug ist 5 Zentimeter
kürzer und deren 2,5 flacher, die
Platzverhältnisse sind aber besser –
schlankere Sitze und eine clevere
Raumnutzung machen es möglich.
Rundherum wurde abgespeckt,
etwa dank kleineren Rädern oder
durch den grosszügigen Einsatz von
hoch- und ultrahochfesten Stählen.
Damit wiegt die fünfte Generation –
Neue Motoren
Reduziertes Gewicht, weniger Luftwiderstand, gesteigerte Effizienz: Opel lanciert den neuen Astra.
oder die elfte, wenn auch alle Kadett-Varianten dazugezählt werden –
bis 200 Kilogramm weniger als der
Vorgänger; 120 Kilogramm sind es in
jedem Fall. Das zieht freilich Vorteile
in der Fahrdynamik und im Verbrauch nach sich.
Auch optisch hat der neue Astra
abgespeckt. Chefdesigner Malcom
Ward erklärt uns, dass die Gestaltung
bewusst so gewählt wurde, dass man
dem Kompaktwagen die geschrumpften Dimensionen, das reduzierte Gewicht und die gesteigerte Effizienz
ansieht. Zudem wurde die im Vorgänger kritisierte Rundumsicht verbessert, dank schlankeren B- und CSäulen. Die Aerodynamik konnte beachtlich verbessert werden, der Luftwiderstandsbeiwert beträgt nunmehr
0,285 (Vorgänger 0,32). Auch das
dient primär dem Zweck der Ver-
Fotos: zvg.
brauchsminderung.
Abgenommen
hat auch der Innenraum – und zwar
an Knöpfen, Tasten und Reglern. Von
allen Seiten prasselte Kritik über das
umständliche Bediensystem des Vorgängers auf Opel nieder, und so wurde es natürlich geändert. Auch wir
waren keine Fans der Tastenflut und
finden das neue Bediensystem nun
sehr gut: Einige wichtige Direktwahltasten, der Rest erfolgt intuitiv auf ei-
Neues gibt es auch im Bereich der
Antriebe – alle Motoren stammen aus
neuen Familien, der 1,4-Liter-Benziner, der wahlweise als Sauger mit
100 PS oder dann turbogeladen mit
125 oder 150 PS angeboten wird, ist
sogar komplett neu. Daneben gibt es
einen
1-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 105 PS sowie einen
1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 200
PS. Das Angebot der Selbstzünder
umfasst den 1,6-Liter-Vierzylinder«Flüsterdiesel», der wahlweise mit
110 oder 136 PS angeboten wird. Der
neue Opel Astra steht ab Ende Oktober bei den Händlern und wird ab
20 900 Franken angeboten.
A-Klasse wird noch jünger, sportlicher und frecher
So präsentiert sich nach
einem dezenten Facelift
die Mercedes-Benz-A-Klasse.
Mit dem 381 PS starken
AMG A 45 4Matic figuriert
als Paradepferdchen der
momentan stärkste Kompaktwagen im Angebot.
grierte Endrohrblenden am Heck sind
die auffallendsten Merkmale. Dafür
geht es beim Prunkstück, dem AMG A
45 4Matic, unter der Haube so richtig
zur Sache. Dabei sieht der AMG recht
manierlich und überhaupt nicht wie
ein Vollblutsportler aus. Dass bislang
der 367 PS leistende Audi RS3 als
stärkster Kompaktwagen auftrumpfte,
hat den Mercedes-Ingenieuren offenbar keine Ruhe gelassen und ihren
Ehrgeiz angestachelt, in dieser Hinsicht «etwas» zu unternehmen. Mit
Erfolg. Denn das bisherige Topmodell
mit 360 PS hat jetzt eine Leistungsspritze von 21 zusätzlichen PS erhalten.
Peter Trösch
Die im September 2012 lancierte neue
Generation der A-Klasse hat sich für
Mercedes-Benz als ein wahrer Glückstreffer erwiesen. Aufgrund des weltweit grossen Erfolgs werden diese
Modelle nicht nur im deutschen Rastatt, sondern seit August 2013 zusätzlich beim finnischen Produktionsspezialisten Valmet Automotive gefertigt. Die Zahlen sind beeindruckend:
Im Jahr der Markteinführung waren
es 226 000 verkaufte Einheiten, im
vergangenen Jahr über 463 000. Und
für das laufende Jahr zeichnet sich
ein Rekordabsatz ab, wie Dirk Streichert, Leiter Entwicklung Compact
Cars, vor der internationalen Presse
erklärte.
Diese Erfolge haben die Stuttgarter
beflügelt, Hand anzulegen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass vermehrt eine jüngere Kundschaft angezogen wird. Die europäischen Fahrer
der A-Klasse sind heute durchschnittlich 13 Jahre jünger, als sie es bei der
Vorgängerbaureihe waren. Für jedes
Budget und die verschiedenen Temperamente stehen insgesamt 17 Versio-
381 PS, 471 Nm
Flotter Kompaktwagen mit sportlichem Flair wartet auf junge Kundschaft: Mercedes AMG A 45 4Matic.
nen der neuen A-Klasse zur Verfügung. Gegenüber den Vorgängermodellen ist der immer wieder monierte
Fahrkomfort merklich verbessert worden. Möglich macht dies der Fahrprogrammschalter Dynamic Select. Damit
lässt sich mit einem Tastendruck in
Sekundenschnelle die Charakteristik
der Fahrzeuge verändern – von komfortabel über sportlich bis zu besonders effizient. Die Ingenieure haben
somit den Spagat zwischen sportlichem Anspruch und einem Plus an
Komfort geschafft, wie Testfahrten mit
verschiedenen Versionen gezeigt haben. Bei rund der Hälfte der angebo-
Fotos: zvg.
tenen Varianten ist dieses System serienmässig eingebaut. Optisch ist nicht
viel geschehen, man muss schon seinen Blick schärfen, um zu erkennen,
dass es sich hier um die überarbeitete
A-Klasse handelt. Ein neuer, stärker
gepfeilter Frontstossfänger, der jetzt
serienmässige Diamantgrill und inte-
Mit nunmehr 381 PS Höchstleistung
und 475 Nm maximalem Drehmoment ist das Einstiegsmodell von Mercedes-AMG wieder der leistungsstärkste Serien-Vierzylinder der Welt.
Der Zwei-Liter-Turbomotor beschleunigt in gerade mal 4,2 Sekunden von
0 auf 100 km/h; der Vorgänger war
0,4 Sekunden «langsamer». Bei Tempo 250 gebietet die Elektronik dem
ungestümen Vorwärtsdrang Einhalt.
Das sind alles Werksangaben, genauso wie der durchschnittliche Verbrauch von 6,9 Litern pro 100 Kilometer. Die Neuauflage des kleinen
Benz bringt alles mit, um an der Verkaufsfront zu punkten. Die Fahrzeuge
sind ausgereift, das Preis-LeistungsVerhältnis ist attraktiv. In der Schweiz
sind die Modelle ab sofort lieferbar.
Zur Wahl stehen zehn Ausführungen
mit Benzinmotoren (102 bis 381 PS).
14
Stadt Zürich
Nr. 43
22. Oktober 2015
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Stimmgewaltig und starke Bühnenpräsenz (v.l.): Inez Martinez, Jutta
Habicht, Kira Primke und Sabine Urig (aus «Familie Heinz Becker»).
Rasante Revue um Hochzeitsrausch
Bei der Premiere von «Höchste Zeit»
(bis 25. Oktober) amüsierte sich die
ehemalige Vize-Miss-Schweiz, Juristin
Mascha Santschi. Die Mutter zweier
Mädchen ist glücklich verheiratet mit
Red-Bull-Manager Daniel Kallay. Einer der wenigen Männer bei der Premiere war Ernesto Graf von «Karl’s
kühner Gassenschau», der sich mit
Regula Horner «hingetraute». Im
Schlepptau seiner coolen Partnerin
Ehemalige Vize-Miss-Schweiz Mascha Santschi (r.), Freundin Eleonora Lottici.
Katharina Hoby genoss Pfarrer Andrea Marco Bianca den Abend. Der
Scheidungsritualexperte hatte neulich
Buchpremiere in der Kirche Küsnacht
gefeiert und interessiert sich quasi
«von Berufs wegen» für den Dramenstoff, aus dem Hochzeiten und Scheidungen gemacht sind. Die fabelhafte
Regisseurin Gerburg Jahnke («Ladys
Night») sorgt für Drive der in allen
Teilen stimmigen Musical-Revue.
Junge Musiker erobern den Tonhallesaal
Das 15. Förderkonzert von «Friends
Musical Olympus» unter dem Präsidium von Kommerzialrätin Ljuba
Manz-Lurje war ein berauschendes
Klangerlebnis. Im Tonhallesaal konzertierten junge Musiker, die als Preisträger aus internationalen Wettbewerben hervorgegangen sind. So etwa Pianist Andrew Tyson aus den USA, der
bereits den «Concours Geza-Anda
2015» in Zürich gewonnen hat. In seiner zupackenden und sensiblen Wiedergabe von Ravels «Valses nobles et
sentimentales» oder etwa dem grandiosen «Grande Valse brillante» von
Chopin offenbarte der junge Musiker
seine überlegene Technik, gepaart mit
kreativer Gestaltungskraft.
Aufhorchen liess auch das Fratres
Trio mit Hayrapet Arakelyan, Saxofon, Fedor Rudine, Violine, und Rudolfs Vanks, Klavier. Die drei Musiker
verblüfften mit einer farbigen Komposition des dem Konzertpublikum weitgehend unbekannten Russell Peterson
aus dem Jahr 2014. Die Verbindung
von Saxofon, Violine und Klavier bildet beim Fratres Trio eine spannende
und explosive Besetzung und sorgte
für ein Hörerlebnis in einer ganz neuen Dimension. Virtuos gelang auch die
Wiedergabe von Schoenfields «Freylak». Mit Stimmfülle verblüffte die
Russin Vasilisa Berzhanskaya. Begleitet von Alexander Anasenko am
Flügel, entführte die temperamentvolle Sopranistin in der Arie der Cleopatra in die tragisch-musikalischen Gefilde von Händels «Giulio Cessare». Die
Ausdrucksstärke von Berzhanskaya
liegt in ihrer dramatischen Ausgestaltung, basierend auf einer phänomenalen Technik und einer Naturwunderstimme. Ob in Musettas Walzer aus
Puccinis «La Bohème» oder Rossinis
«Tarantella», Berzhanskayas Auftritt
sorgte für ein Konzerterlebnis erster
Güte.
Das russische Sopran-Stimmwunder Vasilisa Berzhanskaya, begleitet von
Alexander Anasenko am Flügel, riss das Publikum zu Beifallsstürmen hin.
Begeistert vom Konzert:
Prinz Hans-Georg Yourievsky mit Frau Silvia.
Stadtrat Richard Wolff mit den Hotelerben
und Musikern Michael (l.) und Alexander
Manz.
Die früheren «Acapickels»: Regula
Esposito (Helga Schneider) und
Denise Geiser (r.)
Maag-Hallen-Chefs Darko Soolfrank und Guido
Schilling (r.) mit Gattin Jutta und Gerburg
Jahnke (2.v.l.).
Regula Horner und Ernesto Graf von «Karl’s
kühner Gassenschau».
Musiker und Mäzene (v.l.): Hayrapet Arakelyan, Madlen von Stockar,
Friends-Olympus-Präsidentin Ljuba Manz, Fedor Rudine, Vizepräsident
Thomas von Stockar und Rudolfs Vanks.
ANZEIGEN
Zürcher Puppen- und Spielzeugbörse
im Kongresshaus Zürich
Claridenstrasse, Gartensaal
Sonntag, 25. Oktober 2015, 10 bis 16 Uhr
Eintritt Fr. 8.–, Kinder bis 12 Jahre frei
Mit Tram bis Bürkliplatz, P in der Umgebung
Zum Verkauf gelangen: • Puppen und Puppenzubehör
• Eisenbahnen • Autos
• Plüschtiere • Kinderbücher • Puppenküchen • Kochherde
• Verkaufsläden • Puppenkleider • Barbie-Artikel
• Baukästen • Blechspielzeug • Schiffe • Dampfmaschinen
• Teddybären • Fachbücher usw.
Replikas und neue Künstlerpuppen sind nicht zugelassen!
Organisation: Puppenklinik J. und K. Alber,
Zelgstrasse 6, 8003 Zürich, Tel. 044 462 03 11,
www.spielzeugmesse.ch, E-Mail [email protected]
Musical-Olympus-Foundation-Gründerin Irina Nikitina und US-Pianist
Andrew Tyson.
Stadt Zürich
Nr. 43
22. Oktober 2015
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Musikkollegium im St. Peter
Wort und Musik zusammenführen
Programm Kirche St. Peter
3. November, 19.30 Uhr
Winterthurer Streichquartett: Roberto Gonzalez Monjas (Violine), Yuka
Tsuboi (Violine), Jürg Dähler (Viola),
Cäcilia Chmel (Violoncello), Valérie
Slavik (Viola)
– Joseph Haydn, Streichquartett Nr.
74 g-Moll
– Michael Haydn, Streichquintett CDur
– Joseph Haydn, Streichquartett Nr.
38 Es-Dur
– Wolfgang Amadeus Mozart,
Streichquintett g-Moll
Gast ist Patrick Frey, Schweizer Autor, Verleger und bekannter Schauspieler
11. Dezember
Musikkollegium Winterthur, Leitung
Douglas Boyd, Violine Isabelle Faust.
– Iris Szeghy «Im Park meines Vaters»
für Orchester «oeuvre suisse 20»
– Robert Schumann, Konzert für Violine und Orchester a-Moll
– Antonin Dvorak, Serenade für Bläser, Violoncello und Kontrabass dMoll
15. Januar
Musikkollegium Winterthur, Artist in
Resonance. Andreas Ottensamer,
Klarinette, Violine Robert Gonzalez
Monjas, Violoncello Cäcilia Chmel,
Klavier Alice Sara Ott
– «Olivier Messiaen «Quatuor pour la
fin du temps»
Ueli Greminger, Pfarrer der
reformierten Kirchgemeinde
St. Peter, freut sich über
die neue Konzertreihe zum
Thema «Freundschaft
zwischen Musik und Wort»
in der Kirche St. Peter.
Pia Meier
7. Februar
Musikkollegium Winterthur. Leitung
und Violine Christian Tetzlaff
– Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Violine und Orchester Nr. 3
G-Dur
– Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Violine und Orchester Nr. 2
D-Dur
– Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Violine und Orchester Nr. 5
A-Dur
29. März
Musikkollegium Winterthur. Leitung
Roberto Gonzalez Monjas, Klarinette
Andreas Ottensamer
– Carl Philip Stamitz, Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 7 Es-Dur
– Johannes Brahms, Ungarische Tänze
– Franz Schubert, Sinfonie Nr. 8 CDur.
Beginn der Konzerte jeweils um
19.30 Uhr.
Das Musikkollegium Winterthur konzertiert im St. Peter.
ANZEIGEN
Etwas Neues wagen
Man wolle Musik und Wort nicht nur
bei eigenen Veranstaltungen, sondern
auch bei Fremdveranstaltungen zusammenzubringen. Das ist etwas
Neues. Zusammen mit dem Musikkollegium Winterthur sei man auf das
Thema Freundschaft gekommen.
«Klassische Musik ist eine ernsthafte
Sache mit eigenem Publikum, andächtig und mit eigenen Regeln», hält
Greminger fest. Diese Kultur passe
sehr gut zum St. Peter.
Speziell an der neuen Konzertreihe sei die Anwesenheit eines Gastes,
so Greminger. Beim kurzen Gespräch
vor dem Konzert gehe es darum, dem
Geist auf die Spur zu kommen. Bereits Johann Caspar Lavater habe damals im St. Peter von einer himmlischen Sprache geträumt, wo sich die
Menschen unverstellt, ohne Worte
Ueli Greminger: «Die Konzertreihe soll zum Nachdenken anregen.»
verstünden, «pantomimisch, physiognomisch, musikalisch». Was ist aus
diesem Traum geworden? Die Reihe
«Klassische MUsik mit einem Gast»
will dieser Frage nachgehen. «Dies
passt zum Umfeld», so Ueli Greminger. Der St. Peter sei ein schöner Ort,
der dazu animiere, gleichzeitig klassische Musik zu geniessen und sich
gedanklich mit ihr auseinanderzusetzen.
Am Dienstag, 3. November, wird
Patrick Frey, Kabarettist und Kunstkritiker, im ersten Konzert der Reihe
«Musikkollegium im St. Peter. Klassische Musik mit einem Gast» sich dem
Gespräch stellen. Ueli Greminger
freut sich darauf und ist gespannt, ob
es gelingt, dem klassischen Konzert
im St. Peter eine neue Dimension zu
geben. Weitere Gäste werden noch
bekannt gegeben.
Foto: zvg.
«Wir passen gut in den St. Peter»
Die Auftritte im St. Peter bedeuten
für das Musikkollegium Winterthur
viel. «Es bedeutet für uns eine Chance, uns im Zentrum der Stadt Zürich
einem neuen Publikum zu präsentieren. In Winterthur sind wir der Stolz
der Stadt. Es kennt uns fast jeder. In
Zürich ist jedoch vielen Leuten nicht
bewusst, dass Winterthur ein Sinfonieorchester der Extraklasse hat.
Ueli Greminger ist seit acht Jahren
Pfarrer im St. Peter. «Wir sind eine
normale Kirchgemeinde mit Gottesdiensten am Sonntag», hält er fest.
«Aber die Kirche ist ein spezieller
Ort, der sich gut für Konzerte eignet.» In den 70er Jahren habe man
den Kirchenraum in einen Saal umgestaltet, und seither würden dort
auch Konzerte durchgeführt. «Die
Kirche St. Peter bietet die Akustik
und das Ambiente für Musik», ist
Greminger überzeugt. Die Kirchgemeinde führe eigene Konzerte wie
zum Beispiel Orgelkonzerte und Auftritte der Kantorei durch. Die allermeisten Konzerte aber seien Fremdveranstaltungen.
Als ein eher kleines Sinfonieorchester mit 44 Musikerinnen und
Musikern passen wir ausgezeichnet
in die Kirche St. Peter. Aufgrund der
Zusammenarbeit mit der Kirche werden wir auch einige Zuhörer erreichen, die sonst weniger in klassische
Konzerte gehen», so Samuel Roth,
Direktor des Musikkollegiums Winterthur. (pm.)
Der Turm vom St. Peter gehört der Stadt
Speziell an der Kirche St. Peter ist,
dass Turm und Kirchenschiff nicht
denselben Eigentümer haben. Bis
1798 gehörte der Turm dem Staat Zürich, seit 1803 tritt die Stadt Zürich
für seine Rechte ein. Die weltliche Behörde nutzte den Turm vor allem für
feuerpolizeiliche Aufgaben. Schon
1340 wurde der erste Hochwächter
(Feuerwächter) eingesetzt. Bis zum
heutigen Tag befindet sich der Turm
in städtischem Besitz. Glockenstuhl
und Glocken hingegen gehören der
Kirche, ebenso der Anbau des Treppenhauses, das zum Turmeingang
und zum Kirchenestrich führt.
In vor- und frühromantischer Zeit
war die Kirche St. Peter ohne Turm.
Der erste massive dreigeschossige
Turm entstand Anfang des 13. Jahr-
hunderts. Sein erstes Geschoss mit
romanischem rundbogigem Kreuzrippengewölbe ist noch original erhalten. Eine Erhöhung und einen
neuen Helm erhielt der Turm um
1450. Auf 40 Meter Höhe setzt der 24
Meter hohe achteckige Spitzhelm an.
Der Helm wurde letztmals 1996 mit
42 000 Lärchenschindeln aus dem
Engadin neu eingedeckt. (pd./pm.)
16
Stadt Zürich
Nr. 43
22. Oktober 2015
Musikkollegium
m im St. Peter
Cello- in Violinkonzert bearbeitet
Vom Streichquartett zum -quintett
Am 3. November präsentiert
das Winterthurer Streichquartett im St. Peter Werke
von Joseph Haydn, Michael
Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart.
Kammermusik war auf dem Kontinent um 1790 eine tendenziell private Angelegenheit. In London hingegen
konnte Joseph Haydn während seines ersten Aufenthalts 1791/92 öffentliche Kammermusikkonzerte besuchen – Erfahrungen, die wohl den
orchestralen Zug der sechs kurz nach
Haydns
Rückkehr
entstandenen
Streichquartette inspirierten. In besonderem Mass gilt dies für den
zweiten Satz des g-Moll-Quartetts, ein
anrührendes Largo über flächigen
Akkordfeldern in entlegener E-Dur.
Den freundlich anmutenden Beinamen «Reiter» – trügerisch angesichts
der ungewohnt düsteren Tonsprache
– verdankt das Werk der pointierten
Rhythmik seiner Ecksätze. Die DurWendung im Seitensatz des Finals
kostet Haydn seinerseits humoristisch aus: Auf die Themenvorstellung
folgen gut zwanzig Takte falsche
Schlusswendungen, eine Passage, die
in der Reprise sogar noch verlängert
wird, bis die ersehnte Kadenz eintritt. Wie verwirrt halten die Musiker
inne, bis sich in vorsichtigem Pianissimo verschiedene Satzmotive in polyfoner Verschränkung anschicken,
das Werk zu beenden.
Streichquintett C-Dur
Während Joseph Haydn kein einziges
Streichquintett komponierte, schrieb
sein jüngerer Bruder Michael deren
fünf. Mit dem Schaffen des grossen
Bruders wiederum ist das 1773 entstandene C-Dur-Quintett auf eigenartige Weise verbunden: In den 1790erJahren wurde es als dessen Werk in
London aufgeführt und in Offenbach
gedruckt. Die offenbar problemlose
Rezeption des Quintetts als Werk Jo-
Roberto González Monjas
seph Haydns verwundert wenig: Einerseits ähnelt dessen Londoner
Kammermusik dem konzertant-orchestralen Stil des Quintetts, vor allem aber ist es ein frisches, begeisterndes Stück eigenen Rechts. Überraschend ist die Bedeutung, die Michael Haydn der ersten Bratsche zuweist: mit der Primgeige wetteifernd
im Kopfsatz, im zärtlichen Dialog mit
ihr im Adagio, in dessen Reprise die
beiden Gesprächspartner die Rollen
tauschen. Ambitioniert das Finale –
ein Sonatensatz mit ausgedehnter
Durchführung, dessen Seitenthema
unerwartet in e-Moll einsetzt und am
Ende chromatisch absackt. Die
Schlussgruppe beeilt sich, Exposition
wie Reprise noch in der korrekten
Tonart schliessen zu lassen.
Streichquartett Es-Dur
Joseph Haydns 1781 als op. 33 veröffentlichte Quartette etablierten sich
schnell als Paradebeispiele der Gattung: Kaum ein Komponist der Folgezeit, der sie nicht studiert und von ihnen gelernt hätte. Haydn zielte auf
diese Sonderstellung bewusst ab; in
mehreren Briefen bewarb er die «auf
eine gantz neue und besondere art»
geschriebenen Werke, ein erfolgreicher Marketing-Coup, der in der Forschung bis heute Diskussionen darüber befeuert, von welcher Art diese
Neuerungen seien. Die Werkgruppe
als Ganzes wie auch die einzelnen
Quartette erhielten – wie stets bei
Haydn – nicht authentische Beinamen. Tatsächlich aber mutet im EsDur-Quartett, dem «Scherz», vieles
komisch an: sei es das an ein schunkelndes
Trinklied
gemahnende
Hauptthema des Kopfsatzes, die
durch schleifend-falsche Glissandi erreichten Spitzentöne im Trio des
Scherzos oder der stampfende Tanz
in dessen Hauptteil. Der namengebende Scherz freilich findet sich an
anderer Stelle; er wird seine Pointe
sicher auch heute Abend nicht verfehlen.
Streichquintett g-Moll
Die das heutige Konzert eröffnende
Tonart g-Moll ist bei Wolfgang Amadeus Mozart ein Topos für sich; es sei nur
an die beiden g-Moll-Sinfonien oder die
Verzweiflungsarien der Konstanze und
der Pamina erinnert. Trauergestik und
chromatische Schattierungen durchziehen den Kopfsatz auch des g-MollQuintetts. Selbst die fast widerwillige
Dur-Aufhellung des Seitensatzes wird
in der ganz in g-Moll stehenden Reprise zurückgenommen. Entspricht dies
zwar durchaus noch der Praxis der
Zeit für Moll-Sonatensätze, entpuppt es
sich mit dem erschüttert auffahrenden
Menuett als programmatisch. Und
wenn dort im Trio traumartig und erstmals im Werk G-Dur erklingt, beendet
die Wiederholung des Menuett-Hauptteils diese Episode abrupt. Auch in das
tröstlich beginnende Adagio schleicht
sich nach wenigen Takten wiederum
gequälte Chromatik. Umso brutaler
kontrastiert im Finale die resignative
langsame Einleitung mit einem vor Lebensfreude sprühenden G-Dur-Sonatenrondo. Dieser Satz hat bei den Rezipienten oftmals für Befremden gesorgt;
was Mozart mit ihm erreicht, ist eine
vollkommene Charakterveränderung
des traditionellen Schlusskehraus.
Durch die halbstündige Tragik, auf die
es folgt, wirkt dieses Finale nicht einfach heiter, sondern geradezu erlösend
– eine Dramaturgie, die weit in die musikalische Zukunft weist.
Dominik Kreuzer
Am 11. Dezember spielt das
Musikkollegium Winterthur
in der Kirche St. Peter
Werke von Robert Schumann
und Antonin Dvorak.
Das Musikkollegium Winterthur präsentiert in der Kirche St. Peter bis März 2016 fünf
f
Konzerte. .
Foto: zvg.
Raum für ein Experiment im St. Peter
Das Musikkollegium Winterthur
ist für die «St. Peter Classics»
eine Kooperation mit der Kirche St. Peter
eingegangen. Es bietet dem
Zürcher Publikum einzigartige
Musik mit herausragenden Instrumentalisten.
Pia Meier
Das 1629 gegründete Musikkollegium Winterthur ist eine der traditionsreichsten musikalischen Institutionen Europas, die weder auf höfische noch auf kirchliche Initiative hin entstand. Ursprünglich ein reines
Laiengremium, entwickelte sich die musikalische Vereinigung durch allmähliche
Beiziehung von professionellen Musikern
zu einem Ensemble, das sich auch an anspruchsvolle Werke heranwagte. 1875 entstand daraus das Berufsorchester mit dem
Namen «Stadtorchester Winterthur, welches heute in Anknüpfung an seine Anfänge «Musikkollegium Winterthur» heisst.
Im Zentrum des Repertoires des Musikkollegiums Winterthur stehen Klassik und
Frühromantik sowie Werke des 20. Jahrhunderts. Seit 2009 ist Douglas Boyd Chefdirigent des Orchesters, das pro Saison etwa 70 Konzerte, davon rund 40 in Winterthur im Rahmen der eigenen Konzertreihen im Stadthaus Winterthur, spielt.
In der Saison 2015/16 präsentiert das
Musikkollegium Winterthur neu in Zusammenarbeit mit der Kirche St. Peter die
In reizvoller Atmosphäre finden Sie
auserlesene Spezialitäten.
Wir haben die passenden Räume für
Gesellschaften von 5 bis 45 Personen.
Schlüsselgasse 8 / 8001 Zürich
Telefon: 044 225 40 40
E-Mail: [email protected]
Unsere Wildspezialitäten sind noch bis
Weihnachten im Angebot.
Konzertreihe «Musikkollegium im St. Peter
– klassische Musik mit einem Gast» in Zürich. Die Lokalinfo AG sprach mit Samuel
Roth, Direktor des Musikkollegiums Winterthur.
Samuel Roth, ist diese Zusammenarbeit mit
der Kirche St. Peter etwas ganz Spezielles?
Speziell ist, dass sich die Kirche St. Peter
als Mitveranstalterin engagiert und selbst
ihren Teil zur Konzertreihe beiträgt. Eine
solch starke Mitwirkung einer Kirche ist
unüblich, da die Konzertveranstaltung
nicht zum eigentlichen Aufgabenbereich
der Kirche zählt. Zwingli hatte ja die Musik ursprünglich sogar ganz aus der Kirche verbannt. Beim «Musikkollegium im
St. Peter – klassische Musik mit einem
Gast» formuliert der Pfarrer am Anfang
des Konzerts einen Gedanken, der ein
musikalisches Thema aufgreift und das
Publikum mit ins Konzert begleitet. In einem kurzen Gespräch mit einem prominenten Gast wird das Thema aus einer
weiteren Perspektive betrachtet, und es
werden allenfalls die Worte des Pfarrers
hinterfragt. Das Konzert ist kein Gottesdienst, die klassische Musik soll im Mittelpunkt stehen. In Winterthur spielt das
Musikkollegium seine Konzerte vor allem
im Konzertsaal des Stadthauses. In der
Kirche tritt es sonst nur gelegentlich und
fast nur mit geistlicher Musik auf. In diesem Sinn ist das auch für uns eine Premiere.
Der Anlass steht unter dem Motto «Freundschaft zwischen Wort und Musik», denn die
Konzerte sind so aufgebaut, dass das Gespräch genauso wichtig ist wie die Musik.
Wir haben aus diesem Motto heraus das
Konzept «Musik mit einem Gast» entwickelt. Der Pfarrer und der Gast sollen
sich in ihren Worten auf die Musik beziehen, es soll eine Wechselwirkung entstehen. Wenn man will, kann man dies als
eine Art «Freundschaft» interpretieren.
Ich denke jedoch, bei unserer Konzertreihe steht auch die Freundschaft zwischen
Personen, das heisst zwischen den Vertretenden der Kirche St. Peter und des
Musikkollegiums, und die Freundschaft
zwischen diesen beiden Institutionen im
Vordergrund. Diese Freundschaft ermöglichte erst diese unkonventionelle Zusammenarbeit und lässt Raum für Experimente.
Haben Sie die Werke speziell für die Konzerte im St. Peter ausgewählt?
Ja, wir haben geschaut, welche unserer
Winterthurer Konzertprogramme sich
besonders gut für die Kirche St. Peter
eignen. Kammermusik und Orchesterbesetzungen mit bis zu 40 Musizierenden
passen hervorragend in diesen warmen
und persönlichen Kirchenraum. Wir
möchten unserem Zürcher Publikum ein
abwechslungsreiches Programm bieten,
das einzigartige Musik mit verschiedenen
herausragenden
Instrumentalsolisten
kombiniert. Die Kirche St. Peter soll eine
Art Schaufenster für unser Programm im
Stadthaus Winterthur sein und entsprechend von den Zürcher Medien wahrgenommen werden.
Beim Konzert in a-Moll für Violine
und Orchester von Robert Schumann
handelt es sich um eine Alternativfassung des 1854 erschienenen Konzerts
für Violoncello. Doch während dieses
schon Ende des 19. Jahrhunderts zum
Standardrepertoire der Cellokonzerte
gehörte, wurde die Fassung für Violine erst 1987 per Zufall entdeckt. Auf
der Suche nach der Klavierbegleitung
Schumanns zur a-Moll-Caprice von
Paganini wurde der gesamte Nachlass
des
Geigers
Joseph
Joachim
(1831–1907), der in regem Kontakt
mit Schumann stand, durchgesehen.
Aber anstatt die Begleitung zu finden,
stiess man auf eine handschriftlich
notierte Violinstimme. Diese entpuppte sich als Bearbeitung der Solostimme des besagten Cellokonzerts: um eine oder zwei Oktaven transponiert
und mit veränderten Doppelgriffen,
um sie für die Violine spielbar zu machen.
Dies bedeutet nun wiederum, dass
beide Versionen des Konzerts mit
demselben Orchestersatz zu spielen
sind, denn durch die Transposition
wurde die Violinstimme quasi in die
bestehende Partitur eingepasst.
Doch warum richtete Schumann
eine zweite Version seines Cellokonzerts ein? An der eigenen Zufriedenheit mit dem Werk wird es kaum gelegen haben. Denn einerseits ging die
Komposition problemlos in weniger
als einem Monat im Herbst 1850 vonstatten. Andererseits war nicht nur
Schumann selbst, sondern auch seine
Gemahlin Clara, deren musikalisches
Urteil ihm stets viel bedeutete, ganz
und gar angetan von der Komposition. Sie notierte in ihrem Tagebuch:
«Ich spielte Roberts Violoncell-Konzert [...] und schaffte mir dadurch eine
recht musikalisch glückliche Stunde.»
Isabelle Faust.
Foto: zvg.
Trotzdem gestaltete sich die Suche
nach einem Cellisten für die Erstaufführung sowie nach einem Verleger
schwierig: vor allem aufgrund der
Fortschrittlichkeit des Werks, die sowohl im sinfonischen Charakter als
auch in der nicht alltäglichen Wahl
des Cellos als Soloinstrument begründet lag. Schumann ging es offenbar
darum, das Repertoire für Cello mit
einem neuartigen Konzertstück zu erweitern. Das geht aus einem Brief an
den Verlag Breitkopf & Härtel hervor,
der 1854 schliesslich noch für die
Drucklegung gewonnen werden konnte: «Das Violoncellkonzert ist vielleicht
auch etwas, das, da es an solchen
Compositionen sehr mangelt, Manchem erwünscht kommen wird.» Allerdings wird Schumann bewusst gewesen sein, dass das Cello viel weniger verbreitet war als die Violine. Vor
diesem Hintergrund erscheint die Umarbeitung für Violine als pragmatische
Lösung, seine originelle Komposition
einem breiteren Publikum anzubieten
und besser zu verkaufen.
Serenade für Blasinstrumente
«Sieh Dir die Serenade für Blasinstrumente von Dvorák an; [...] einen schöneren, erquickenderen Eindruck von
wirklichem, reichem und reizendem
Schaffenstalent kannst Du nicht leicht
haben. Lass es Dir doch vorspielen;
ich denke, es müsste eine Lust für die
Bläser sein.» Mit diesen geradezu euphorischen, 1879 an Joseph Joachim
gerichteten Worten pries Johannes
Brahms Dvoraks Talent und dessen
Bläserserenade op. 44. Diese erschien
im gleichen Jahr beim Verleger Nikolaus Simrock in Berlin, bei dem
Brahms den tschechischen Komponisten ebenso empfahl, und trug mit
zahlreichen anderen nun publizierten
und rege nachgefragten Werken zu
Dvoraks internationalem Durchbruch
als Komponist bei.
Mit der Bläserserenade op. 44 bediente Dvorak eine als Freiluftmusik,
also eigentlich im Freien zu spielende,
hauptsächlich auf Vergnügen und Unterhaltung ausgerichtete Gattung. Dafür bezeichnend ist die festliche Besetzung von Bläsern, Violoncello und
Kontrabass, die sich mit ihrem Tonvolumen ideal für Vorträge unter freiem
Himmel eignen würde. Das Stück
wird mit einem ebenfalls charakteristischen Marsch eröffnet. Der zweite
Satz ist zwei tschechischen Tänzen
nachempfunden: die im Menuett-Tempo stehenden Eckteile mit ihren gemächlichen ¾-Takten dem traditionellen Sousedská; das dazwischenliegende Trio, das presto gespielt wird, mit
seinen synkopischen Rhythmisierungen dem Furiant. Damit bewies sich
Dvorak – wie auch in anderen Kompositionen der Zeit – als bewusst nationaler Komponist. Im folgenden Andante antworten sich erst Oboen, Klarinetten und Fagotte über der ruhigen
Begleitung der anderen Instrumente,
ehe diese selbst einzelne Themen und
Motive aufnehmen und den Satz so einander beantwortend entwickeln.
Das abschliessende Allegro molto
wartet mit zahlreichen motivischen
Einfällen auf, bis kurz vor Schluss das
Anfangsmotiv des Marsches einfällt.
Unmittelbar danach schliesst eine auf
das Anfangsmotiv des Schlusssatzes
zurückgehende Coda das Werk in
strahlendem Dur ab.
Lion Gallusser
Bekannte
Solisten
Andreas Ottensamer: Der Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker tritt am 15. Januar und 29.
März 2016 im St. Peter auf.
Pianistin Alice Sara Ott tritt zusammen mit anderen Solisten beim
Konzert vom 15. Januar auf. Gespielt wird Olivier Messiaen «Quatuor pour la fin du temps».
Christian Tetzlaff: In der vergangenen Saison «Artist in Residence»
bei den Berliner Philharmonikern
spielt drei Mozart-Violinkonzerte.
18
Zürich 2
Nr. 43
22. Oktober 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Menschlich und lustig
Der 10-jährige
Junge Noel ist
umgeben von
interessanten,
ganz
eigenen
Frauen. Bevor
er wegen der
Evakuierung
der Kinder im
bombenbedrohten London des
Jahres 1939 bei der unkonventionellen Miss Vee landet, betreut
ihn seine immer wirrer werdende
Grosstante. Im Leben von Vera
Sedge alias Miss Vee verläuft
nichts wie geplant. Die 36-Jährige
schlittert von einer hausgemachten Krise in die nächste. Vee ist
ständig pleite, und um ihre Situation zu verbessern, macht sie
auch mal ein paar krumme Touren. Dann stolpert der 10-jährige
Noel in ihr Leben. Er ist hochbegabt, altklug und ganz anders als
alle Menschen, die Vee bisher
kennen gelernt hat. Zusammen
mit Noel schlägt sie sich mithilfe
einer guten Idee durch schwierige
Zeiten. Die beiden Originale verbindet eine wachsende, ungewöhnliche Freundschaft, und gemeinsam entdecken sie, was ein
echtes Zuhause bedeuten kann.
Das Setting in London während des Zweiten Weltkriegs, ein
für uns eher unbekanntes Kapitel
Geschichte, gibt der Story über
den aufgeweckten Jungen einen
spannenden historischen Hintergrund. Das Buch ist menschlich,
zärtlich und lustig.
Lissa Evans. Miss Vee oder wie man die Welt
buchstabiert. Verlag List.
Tiefe Liebe zur Welt
Das Tal, das
die Ich-Erzählerin
beschreibt,
ist
von
malerischer Natur. Es
ist geprägt vom
Rhythmus der
Jahreszeiten,
die auch die Arbeiten in der
Landwirtschaft vorgeben. Die ledig bleibende Rebecca möchte die
immer grösser werdende Familie
nicht missen. Sie nimmt Teil am
Leben ihrer blind geborenen Brüder und an deren akademischen
Laufbahn ausserhalb des engen
walisischen Tals. Wie einige ihrer
Vorfahren schreibt sie, um etwas
Bleibendes zu erschaffen. Der rote Faden: die Familiengeschichte,
der Wechsel der Generationen,
die Wechselfälle des Lebens, die
den ältesten Bruder ungewollt
zum Bauern machen und seine
blinden Brüder aus dem Tal treiben, weil sie nur ausserhalb geschult werden können.
Die Leserin erfährt von einem
würdevollen Leben und Altwerden, das von einer tiefen Liebe zur
Welt geprägt ist. «Ich habe keine
Wünsche. Nur dass diese Gegend
lebendig bleibt, mit ihrer Sprache
und all ihren Traditionen.» Eine
speziell schöne Biografie über eine
Familie aus Wales.
Angharad Price. Das Leben der Rebecca
Jones. Verlag dtv.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Freitag, 23. Oktober
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11 Uhr im
ref. Kirchgemeindehaus, Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78, Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch.
14.30 Ein sagenhafter Nachmittag: Sagen und Geschichten von Ausflugszielen. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
19.00–21.00 Vortrag und Podium: «Nur etwas vergesslich – oder schon dement?» Ref. Kirchgemeindehaus Adliswil, Kirchstrasse 2.
19.00–20.00 Lesung: Der Stadtzürcher Erfolgsautor Kaspar Schnetzler liest aus seinem neuen Roman «Das Modell». Restaurant Café Boy, Kochstrasse 2.
22.00–23.30 Nachtlesung: Der deutsch-iranische
Schriftsteller Said liest aus seinem Gedichtband
«Psalmen». Anlass im Rahmen von «Zürich
liest». Türöffnung 21.30 Uhr. Krypta des Grossmünsters, Zwingliplatz.
Jeden Montag
16.15-17.15 Fit-Gymnastik 50+: Vis-à-vis TC Kilchberg: Wir trainieren einfach und mit viel Spass
Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination.
Info/Anmeldung: Daniela Lüthi, dipl. Bewegungspädagogin BGB, Tel. 079 336 98 28/091 606 56
23. Hornhaldenstr. 49, Kilchberg.
Kilchbergsteig 21.
17.00 Konzert: Das Trio Aurora präsentiert Werke
von Debussy, Juon, Arensky und Rachmaninov.
Danach Künstlerapéro. Eintritt frei, Kollekte. Ref.
Kirche Leimbach, Wegackerstrasse 42.
Dienstag, 27. Oktober
14.00–18.30 Artikelannahme Wintersport-Börse: 50
Rappen pro angenommenen Artikel. Mit Kaffeestube. Ref. Kirchgemeindehaus Kilchberg, Stockenstrasse 150.
18.00–20.00 Abendcafé mit Musik: Pflegezentrum
Entlisberg (Cafeteria), Paradiesstrasse 45.
19.00–21.00 Buchvernissage: Harry Gmür (1908–
1979), «Am Stammtisch der Rebellen». Es liest
der Schauspieler Thomas Sarbacher. Stüssihof,
(Salle Pigalle), Stüssihofstadt 13.
Samstag, 24. Oktober
Donnerstag, 22. Oktober
14.30 Vortrag: «Gelingendes Alter». Vortrag von
Schwester Liliane Juchli. Ref. Kirchgemeindehaus
Wollishofen, Kilchbergstrasse 21.
17.00–20.00 Vernissage: Ausstellung Elisabetha
Bleisch, bis 14. November. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 13.30 bis 18 Uhr, Samstag 11
bis 16 Uhr. Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3.
17.30–18.30 Führung: Ausstellung «Alles Kaktus?». Kurator Urs Eggli bringt Licht ins Dunkel
der vertrackten Verwandtschaften und irreführenden Ähnlichkeiten bei den Sukkulenten. Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88.
15.00–16.30 Lesung: Lukas Hartmanns liest aus
dem Kinderbuch «Mein Dschinn». Bibliothek Pro
Senectute Schweiz, Bederstrasse 33.
19.00 Jahreskonzert Gospelchor: Einlass: 18.15 Uhr.
Ref. Kirche Kilchberg, Dorfstrasse 117.
20.00 Lesung «Der Lauf der Dinge»: Peter Stamm
liest aus seinem Band mit gesammelten Erzählungen. Schulhaus Kronenwiese (Singsaal), Schulhausplatz, Adliswil.
Mittwoch, 28. Oktober
10.00 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern
mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Manuela Runge. Pestalozzi-Bibliothek
Leimbach, Rebenstrasse 73.
10.00–11.00/16.00–18.00 Wintersport-Börse: Mit
Kaffeestube. Ref. Kirchgemeindehaus Kilchberg,
Stockenstrasse 150.
Donnerstag, 29. Oktober
Sonntag, 25. Oktober
17.00 Gospelkonzert: Mit den Gospel Singers Wollishofen und dem Trio Pechrima. Vorverkauf Drogerie Jud am Morgental. Alte Kirche Wollishofen,
10.15 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit.
Für Eltern mit Kleinkindern im Alter von zwei
und drei Jahren. Animation mit Marina Maffei.
Pestalozzi-Bibliothek Altstadt, Zähringerstr. 17.
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Donnerstag, 22. Oktober
14.00 Themennachmittag: «Gelingendes Alter» mit Schwester Juchli
Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Freitag, 23. Oktober
18.00 Salbungsfeier mit
Pfr. W. Wickihalder, Alte Kirche
Samstag, 24. Oktober
9.30 Familientreff, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Sonntag, 25. Oktober
10.00 Familiengottesdienst mit
Kindern vom «Club 4», der
Katechetin Hanni Dündar, dem
Organisten Benjamin Blatter und
Pfarrerin Heidi Scholz; Kollekte:
Albert-Schweizer-Spital
Junge Autoren lesen
ihre Pop-up-Märchen
Schon in der Antike erzählte man sie,
die Gebrüder Grimm sammelten sie,
Trudi Gerster las sie vor, und wir lassen uns noch heute gerne von ihnen
verzaubern: magische Märchen. Es
waren einmal 800 fleissige Lernende
der KV Zürich Business School, die
veranstalteten im Deutschunterricht
einen Wettbewerb im Schreiben von
Pop-up-Märchen. Stunde um Stunde
ersannen die tapferen Schreiber fantastische Geschichten und arbeiteten
an ihren Texten. Erfahrene Autoren
wie Gion Mathias Cavelty, Romana
Ganzoni und Richard Reich haben sie
dabei begleitet und schliesslich aus
diesen 800 «Märchen 2.0» 8 besonders gelungene ausgewählt.
Morgen Abend tragen die besten
Märchentalente ihre zauberhaften
Werke im Rahmen von «Zürich liest»
im Jungen Literaturlabor erstmals
dem Publikum vor. (pd.)
Freitag, 23. Oktober, 18.30 bis 20 Uhr,
Junges Literaturlabor (JULL), Bärengasse
20, 8001 Zürich.
Lambarene; Zentrum Hauriweg
11.15 Kirchgemeindeversammlung
Zentrum Hauriweg, anschliessend
wird ein kleiner Imbiss serviert
17.00 Konzert Gospel Singers
Wollishofen, Alte Kirche
Montag, 26. Oktober
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Dienstag, 27. Oktober
20.00 Probe Gospel-Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 28. Oktober
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 24. Oktober
10.15 Wortgottesdienst
PZ Entlisberg
ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 25. Oktober
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Familiengottesdienst
«Erntedank»
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Donnerstag, 22. Oktober
Ökum. Themennachmittag
Treffpunkt: 13.45, Bahnhof Enge,
jeder löst sein Billett selber. «Luege»
– Besichtigung der Laurentius-Werkstatt in Zürich-Seebach
Sonntag, 25. Oktober
9.30 bis 10.30 ordentl.
Kirchgemeindeversammlung
im Besinnungsraum der Kirche
10.30 Gottesdienst in der Kirche
Enge mit Taufen, Pfarrer Theo
Haupt, Kollekte: Spendgut
Dienstag, 27. Oktober
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau: 044 781 25 25
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Einladung zum Tag der offenen Tür:
Am Samstag, 31. Oktober und 7. November 2015
von 9 bis 16 Uhr
Er besitzt das chinesische Staatsexamen in TCM,
das SBO-TCM-Diplom in Akupunktur,
chinesischer Arzneimitteltherapie und
Tuina-Therapie und ist bei EMR registriert.
Unser Arzt Dr. Lu spricht schweizerdeutsch.
Giesshübelstrasse 106, 8045 Zürich
Tel. 043 811 51 11
www.tcm-hengfu.ch
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel,
Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.),
Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Züri-Littéraire-Spezial
mit Tomi Ungerer
Tomi Ungerer ist ein illustratives Universalgenie, aber auch ein wunderbarer Geschichtenerzähler und scharfsinniger Kommentator unserer Zeit.
Seine subversiven Kinderbücher haben ihn weltberühmt gemacht und
sind längst Klassiker. Ungerers künstlerisches Schaffen geht über alle Genre-Grenzen hinweg, nicht selten stiess
er wegen seiner politischen und bisweilen erotisch-provokativen Werke
auch auf Ablehnung.
In einer Spezialausgabe des LiveLiteraturclubs Züri Littéraire wird zurückgeschaut auf das bewegte Leben
des 83-jährigen Ausnahmekünstlers.
Das Gespräch mit Tomi Ungerer führt
Mona Vetsch. Als Special Guest mit
dabei ist Diogenes-Verleger Philipp
Keel. (pd./mai.)
Montag, 2. November, 20 Uhr, Kaufleuten,
Pelikanplatz, 8001 Zürich.
Streetfood in der Selnau
Von Vietnam-Banh-Mi zu Trüffelrisotto all’Alba, von Venezuelan-Arepas zu
Berlin-Raclette! Zehn fein ausgewählte
Foodstalls machen zwischen Oktober
und Dezember in den ehrwürdigen
Hallen des EWZ Selnau Halt. Dabei
kocht jeder Foodstand nur eine Spezialität, dies aber mit viel Herzblut! Eine
exquisite Getränkeauswahl, PingPong-Rundläufe, eine Streetart-Ausstellung sowie DJ-Sets machen den
Food Market zu einem Ort für Fans
des gepflegten, internationalen Streetund Soulfoods! (pd.)
Donnerstag, 29. Oktober, 12. November,
26. November und 10. Dezember, jeweils
von 17 bis 23 Uhr (Food bis 22 Uhr),
EWZ-Unterwerk Selnau, Selnaustrasse 25.
Foto: zvg.
Bald ist wieder Räbeliechtli-Zeit
Der Quartierverein Enge, die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Enge, die römisch-katholische Kirchgemeinde Dreikönigen, der Quartiertreff Enge und die Gemeinnützige Gesellschaft Enge laden am Samstag,
14. November, Kinder und Eltern einmal mehr herzlich zum gemeinsamen Räbenschnitzen und zum anschliessenden
Räbeliechtli-Umzug
ein. Der Musikverein Hütten wird
den Umzug musikalisch begleiten
und umrahmen.
Das Programm sieht folgendermassen aus:
• 15.30 Uhr: Räbenschnitzen im
Pfarreisaal Dreikönigen, Schulhausstrasse 22. Die Räben kann man für
einen Franken pro Stück kaufen (so
lange Vorrat). Selber mitbringen: 1
Aushöhler oder stabilen Löffel, 1 klei-
nes Messer zum Schnitzen, 1 Stecken
zum Tragen, 1 Kerze und Schnur
• 17.45 Uhr: Besammlung für den
Umzug vor dem Schulhaus Gabler
• 18.00 Uhr: Abmarsch. Der Umzug
führt durch das für den Anlass verdunkelte Quartier: Schulhausstrasse,
Engimattstrasse, Hügelstrasse, Gablerstrasse, Steinhaldenstrasse, Schulhausstrasse, Bürglistrasse, Bederstrasse bis zum reformierten Kirchgemeindehaus.
• 18.45 Uhr: Ausklang am Feuer hinter dem Kirchgemeindehaus. Für jedes Kind gibt es heissen Punsch (alkoholfrei) und eine frische MartiniBrezel. (e.)
Umzug: Samstag, 14. November, 18 Uhr,
ab Schulhaus Gabler. Kontakt: Quartierverein Enge, [email protected]. Homepage: www.enge.ch.
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Winter- und Sportartikelbörse: Fr, 23.
Okt., Annahme 14.30 bis 20 Uhr; Sa,
24. Okt., Verkauf 11 bis 16 Uhr;
Rücknahme 17 bis 18 Uhr.
Qi Gong und Taiji: Mo, 26. Okt., 10 bis
11 Uhr, für alle von 9 bis 99 Jahren.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Kleinkinder kreativ: Fr, 23. Okt., 15 bis
17 Uhr.
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«Räbeliechtli, Räbeliechtli, wo gasch hii?» (Kinderlied).
Mädchenabend: Fr, 23. Okt., 18 bis 21
Uhr, ab 3. Klasse.
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr.
Themenabend: Entwicklungsförderndes Spielmaterial. Do, 5. Nov., 19.30
bis 21 Uhr, für Eltern mit Kindern
zwischen 9 Monaten und 2 Jahren.
Anmeldung: Sekretariat Entlisberg.
Eltern-Kind-Singen: Mo 9 bis 9.50 Uhr.
Anmeldung unter 078 720 72 70
oder [email protected].
Tanzgruppe für Kinder: Jeden Do 16.15
bis 17.15 Uhr, Bewegungsraum Neubau. Anmeldung: Tel. 078 769 11 05.
ELDIS: Eltern lernen Deutsch in der
Schule. Anmeldung: P. Alonso, Tel.
079 300 68 93. Jeweils Mo und Mi
8.25 bis 10 Uhr (mit Kinderbetreuung!).
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 11.30
Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung.
Offenes Atelier: Fr, 23./30. Okt., je 14
bis 17.30 Uhr, ab Schulalter.
Holzatelier: Sa, 24. Okt., entfällt!
Aus Alt mach Schön: Mi, 28. Okt., 10
bis 11.30 Uhr, für Erwachsene.
Halloween: Mi, 28. Okt., 14 bis 17.30
Uhr, für Kinder ab Schulalter.
Mütter-/Väterberatung: Do 14–16 Uhr.
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Werken: Mi, 28. Okt., 14.30 Uhr, für
Kinder ab 5 Jahren. Anmeldung über
[email protected].
Offenes Singen: Mi, 28. Okt., 17 Uhr.
Offenes Singen: Do, 29. Okt., 16 Uhr.
Kerzenziehen: ab 6. Nov. Hilfe ist willkommen und nötig. Auskünfte unter
[email protected].
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
QV Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Während der
Schulferien und an Feiertagen geschlossen.
Theater PurPur
Grütlistr. 36, 8002 Zürich
Telefon 044 2013151
www.theater-purpur.ch
[email protected]
Premiere «Bienen, Brot und Blumen»:
Mi, 11. Nov., 15 Uhr. Figurentheater
Kathrin Irion, ab 5 Jahren.
Nr. 43
22. Oktober 2015
19
20
Zürich 2
Nr. 43
22. Oktober 2015
AKTUELL
Arbeiten im Blitzlicht der Fotokamera
Mit «Arbeit. Fotografien
1860–2015 » stellt das
Landesmuseum den arbeitenden Menschen der letzten 155 Jahre ins Zentrum
seiner Ausstellung.
Elke Baumann
Ob in der Werkstatt, im Büro, der Fabrik, beim Tunnelbau, im Hotel oder
Spital, die Fotoausstellung präsentiert Frauen und Männer bei der Arbeit, zeigt 155 Jahre Sozialgeschichte
und 155 Jahre Technik der Fotografie. Sie dokumentiert, wie sich Lohnund Fotoarbeit in den vergangenen
150 Jahren geändert haben. Die Sujets reichen von der Belegschaft einer
Baustelle um 1898, Arbeitern im
Jungfrautunnel 1910 über Kinderarbeit bis zum hypermodernen mit allen Schikanen ausgestatteten Büro.
Die Aufnahmen stammen nicht nur
von Profis, sondern mehrfach von
anonymen Fotografen, Laien und
«Hobbyknipsern».
Frühe Originalbilder und grossformatige Fotografien erzählen von
Dienstleistungs- und traditionellen
Berufen, von der Arbeit während des
Krieges, dem Gast- und Facharbeiter,
dem Lehrling, der Hausfrau, der Bäuerin und vielen mehr. Die Aufnahmen
stammen aus Familien- und Firmenalben sowie von alten Ansichtskarten. Fast jede Fotografie macht eine
Aussage, die Besucherinnen und Besucher zum genauen Hinschauen und
Vergleichen auffordert.
Nachtwächter, Ärztin & Co
Arbeiter der mechanischen Ziegelei in Allschwil, 1898.
Von der Heimstickerin über den
Drechsler, vom Arbeiter auf einem
Baugerüst in schwindelnder Höhe
zur ersten Schuhmacherin der
Schweiz, vom Kopfarbeiter der Wissenschaft bis zum Mitarbeiter eines
Unternehmens. Wer zählt die Berufe, die sich in der Ausstellung versammelt haben? Wer erinnert sich
noch an den Milchmann oder das
Fräulein vom Amt? An den Kondukteur im Tram, den Bäckerlehrling,
der morgens die frischen Brötchen
an die Haustür brachte, oder den
Hausierer? Sicher aber an die erste
hübsche Polizistin und Briefträgerin!
Korbflechter,
Scherenschleifer,
Strohflechterin, Löffelschnitzer und
Pinselhersteller vertreten Berufe,
von denen nur noch in alten Geschichten die Rede ist. Zahlreiche
Fotoreportagen auf eine Leinwand
projiziert erzählen von der harten
Arbeit in einem Kohlenbergwerk
(1941), vom Arbeitsalltag eines Berufsfischers (1943) und von der Ausbildung zur Stewardess (1946).
Touchscreens, Medienstation, iPad
und grosse Texttafeln führen die Be-
sucher durch die Geschichte der Arbeitswelt von damals bis heute, die
von der Technik völlig umgekrempelt wurde.
Die wirkungsvolle Präsentation
der Aufnahmen wirft auch einen
Blick auf die komplizierten Verfahren aus den Anfängen der Fotografie. Mit einer Belichtungsdauer von
10 bis 12 Minuten wurde ein Bild
auf einer versilberten Kupferplatte
festgehalten. Ernst und gefasst blickt
der Porträtierte in die Kamera. Kein
Wunder, bei der langen Wartezeit
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Foto: Eduard Müller /Schweizerisches Nationalmuseum.
vergeht einem das Lächeln! Im Zeitalter von Smartphone und Digitalkamera dauert ein Selfie oder
Schnappschuss nicht länger als ein
Wimpernschlag.
155 Jahre Sozialgeschichte
Die Inszenierung der spannenden
Schau lag in den Händen von Dario
Donati und Ricabeth Steiger. Für die
Szenografie zeichnet Alex Harb verantwortlich. Mit der sorgfältigen
Auswahl aus den umfangreichen
Bildbeständen des Museums und
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Neuer Segelverein
In Zürich hat sich unter dem Namen
«Sailing Team Zürichsee» (STZS) ein
neuer Segelverein etabliert. Er bietet
Mitgliedern Segelspass zu günstigen
Konditionen und besitzt zwei Segeljachten: die «Surprise» (7,65 m lang)
und die «Grand Surprise» (9,54 m),
Beide liegen am Zürichhorn im Bojenfeld und eignen sich sowohl für Regatten als auch für Segelausflüge.
Die bisher knapp 100 Mitglieder
des STZS bringen sehr unterschiedliche Segel-Kenntnisse mit. Erfahrene
Hochsee-Skipper trifft man hier genauso wie interessierte Segel-Laien.
Entsprechend vielfältig ist das Programm des Vereins. Um auch unerfahrenen Mitgliedern Gelegenheit zum
Segeln zu bieten, finden jeden Montagabend und Samstagnachmittag
kleine Törns statt, die von erfahrenen
Skippern geleitet werden.
Mitglieder mit dem erforderlichen
Segelausweis (D-Schein für die «Surprise», A- und D-Schein für die
«Grand Surprise») können die Jachten
auch für private Segelausflüge nutzen.
Wer den Verein gerne unverbindlich
näher kennen lernen möchte, kann
sich direkt im Eventkalender auf
www.stzs.ch zu einem MontagabendTörn anmelden. (pd./zh2.)
Weitere Infos und Kontakte: www.stzs.ch.
Leihgaben nehmen die Kuratoren
das Publikum mit auf 155 Jahre
Schweizer Sozialgeschichte. Berufsund Hobbyfotografen, aber auch
Neugierige sollten die Ausstellung
nicht verpassen.
Die Ausstellung läuft bis 3. Januar 2016.
Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr,
Do 10 bis 19 Uhr. Die Publikation «Arbeit.
Fotografien aus der Schweiz 1860 – 2015»
für 48 Franken erhältlich übers Internet
via [email protected], im
Museumsshop oder im Buchhandel. Weitere Infos:. www.arbeit.landesmuseum.ch.