Kleines Wörterbuch zur Ausstellung: Geld-Wechsel / Wechsel-Geld Albus: Weißpfennig; silberne Münze des 14.–18. Jhs., zunächst Hauptsilbermünze des Rheinischen Münzvereins, dann rheinisch-hessische Kleinmünze in verschiedenen Systemen. fl.: Gulden; aus Florenz übernommene Goldmünze „Floren“ des 13. Jhs. Groschen: Mehrfachstück des Pfennigs (von lat. grossus „dick“), ab dem 13. Jh. Gulden: ursprgl. Gold-, später auch größere Silbermünze, auch Rechenmünze, in Süddeutschland: Gulden = 60 kr. = 240 Pfg. Heller: seit der Zeit Kaiser Friedrich Barbarossas zunächst in Schwäbisch-Hall geprägte leichte Pfennigmünze. Kipper und Wipper: Münzbetrüger, die schwere Silbermünzen mit schlechtem Kleingeld aufkauften, durch Wiegen („Wippen“ mit der Waagschale) und „Kippen“ nach der Seite, wo das gute, schwere Stück lag, wurden Münzen aussortiert, eingeschmolzen und zu minderwertigen kleinen Münzen umgeprägt. Die noch im Umlauf befindlichen „guten“ Reichstaler stiegen dadurch im Wert. 1 Reichstaler wurde 1611 gegen 90 Kreuzer, 1619 gegen 108, 1620 gegen 180, 1622 schon gegen 1000 minderwertige Kreuzer getauscht; Kipper- und Wipperzeit: deutsche Geldkrise 1619–1623. Kurantmünze: In Umlauf befindliche, vollwertige Münze. Siehe Scheidemünze Kreuzer (Xer.): Kleine silberne Groschenmünze, im 13. Jh. aus Tirol, seit dem 16. Jh. in Süddeutschland zu 4 Pfg., ab dem 18. Jh. auch in Kupfer. Mark: Rechnungseinheit (=160 Pfg.) und Metallgewicht (230–240 Gramm); in Norddeutschland seit dem frühen 16. Jh. Münze; seit 1873 Reichswährung. Mark, Kölnische: wichtigstes deutsches Münzgrundgewicht vom 15. bis 19. Jh. - 1 Köln. Mark = 233,856g. lb.: Pfund (lat. Libra); mittelalterliche Recheneinheit (240 Pfg.) Münzfuß: Vorschrift über die Anzahl von Münzen, die aus dem Münzgrundgewicht (siehe Mark) des Währungsmetalls (Gold, Silber) geprägt werden durfte. Nominal: Auf einer Münze aufgeprägter Nennwert, der ihrem Metallwert entspricht Oberrheinischer Kreis: einer der 10 Kreise des Deutschen Reiches (bis 1806), die als Verwaltungseinheiten mehrere Landesherrschaften umfaßten. Zum O.R. gehörten u.a. die Stifte Worms und Speyer, die Landgrafschaften Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt, die Besitzungen von Hanau, Nassau (walramische Linie) und Solms sowie die Reichsstädte Worms, Speyer, Frankfurt am Main, Friedberg und Wetzlar. Pfennig: Im Früh- und Hochmittelalter einzige geprägte Silbermünze, seit der Einführung anderer Großmünzen (Groschen, Taler) zunehmend siehe Scheidemünze mit verringertem Wert, seit 18. Jh. häufig aus Kupfer. Pfund: Siehe lb. Probation(stag): Versammlung, die in einem Reichskreis neugeprägte und umlaufende Münzen entsprechend den Vorschriften prüft („probiert“). Rechengeld: Nicht ausgeprägte Währungseinheit zur Berechnung. Scheidemünze: Kleinmünze aus minderwertigem Material (kein Edelmetall; z.B. heutiges Metallgeld) Schreckenberger: ursprünglich ab 1498 geprägte Silbermünze aus dem mit Silber des Schreckenberges im sächsischen Erzgebirge, im 17. Jh. Bezeichnung für siehe Kippermünzen zu 12 Kreuzern. Taler: Großsilbermünze, Ende 15. bis 19. Jh. – Reichstaler: im 17. Jh. = 1 1⁄2 Gulden = 90 Kreuzer = 45 Albus; ab1753 auch Konventionstaler zunächst zu 120 Kreuzern (20-Gulden-Fuß), später zu 144 Kreuzern (24Gulden-Fuß). Turnose: Französischer Groschen aus Tours von 1266, später auch in Deutschland nachgeprägt, in Frankfurt ab 1428 zu 20 Hellern. Wardein: Aufsichtsbeamter zur Prüfung der Münzen Weißpfennig: Siehe Albus
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