56 OSTEN Tageblatt Dienstag, 20. Oktober 2015 • Nr. 244 2014er-Riesling gewinnt Gold BERNARD-MASSARD Hoher Besuch in der Kellerei Gestern war ein besonderer Tag für die Kellerei Bernard-Massard in Grevenmacher. Zum einen wurde der 2014er-Jahrgang der Presse vorgestellt. Zum anderen hatte sich das erbgroßherzogliche Paar angekündigt. GREVENMACHER Vorgestellt wurden gestern drei Domäne aus dem Hause Bernard-Massard: die „Domaine Thill Frères“, das „Clos des Rochers“ sowie die verschiedenen Crémants. Der Auxerrois des „Domaine Clos des Rochers“ wurde am 1. Oktober gelesen. Mit seiner fruchtigen Nase passe er besonders gut zu Spargelgerichten, erklärte Antoine Clasen von Bernard-Massard. Der Auxerrois von „Thill Frères“ wurde in der letzen Woche im September gelesen, die Traubenreben befinden sich in Schengen. Der dortige Lehmboden gibt diesem Wein eine besondere geschmackliche Note. Die Lese des „Pinot Blanc“ begann vergangenes Jahr rund zwei Wochen früher als gewohnt, da der März außergewöhnlich warm war. Der „Pinot Blanc“ eignet sich hervorragend als Essensbegleiter. Als Star unter den Weinen gilt der „Pinot Gris“. Bei einer großen Weinverkostung in Deutschland wurde der Grauburgunder der „Domaine Thill Frères“ zum besten trockenen Weißwein gewählt, während der „Pinot Gris Domaine Clos des Rochers“ mit seiner reifen Fruchtnase überzeugen kann. Die Rieslingsorten werden traditionell zum Schluss gelesen, da man für einen solchen Wein reife Trauben benötigt. Bei der Vergabe des international anerkannten Weinpreises „Mundus Vini“ konnte Bernard-Massard mit einem Riesling der „Domaine Thill Frères“ eine Goldmedaille gewin- nen. „Wir nehmen nicht an vielen Weinwettbewerben teil. 'Mundus Vini' ist in unseren Augen jedoch der objektivste. Aus diesen Gründen haben wir uns dort mit unserem Riesling beworben. Die Goldmedaille zeigt die gute Arbeit, die geleistet wurde“, freute sich Antoine Clasen. Die „Fleurs des Rochers“ besteht zur Hälfte aus „Pinot Blanc“ und zur Hälfte aus Chardonnay. Hier hat sich die Kellerei an den bekannten internationalen Weinen inspiriert. Die Menge ist auf 2.500 Flaschen limitiert. Export nach Finnland Zu den beliebtesten Crémants des Hauses gehört die „Cuvée de l’éclusson“, die zum 50. Jubiläum von Bernard-Massard ins Leben gerufen wurde. 40 bis 50 Prozent aller Flaschen sind für den Export bestimmt. Hauptabnehmer ist das Nachbarland Belgien mit über einer Million Flaschen, doch auch auf den Export nach Finnland, wo sich der luxemburgische Crémant einer großen Beliebtheit erfreut, ist die Kellerei sehr stolz. „Die finnische Fluggesellschaft Finnair bietet ihren Passagieren unseren Crémant auf allen Flügen an“, gab der sichtlich stolze Hubert Clasen von Bernard-Massard an. „Wer im Ausland Erfolg haben möchte, muss sehr gut sein, denn die Konkurrenz ist sehr hart. Die Verkaufszahlen sprechen hier eine eindeutige Sprache“, ergänzte Antoine Clasen. Die Nachfrage nach Crémants aus Luxemburg steigt immer weiter an, was auf die gute Qualität zurückzuführen sei. Das erbgroßherzogliche Paar sowie Weinbauminister Fernand Etgen ließen sich gestern die Kellerei zeigen. Der Rundgang dauerte rund eine Stunde und zeigte die verschiedenen Etappen von der Presse bis hin zur Etikettierung der Flaschen. Fotos: Jean-Claude Ernst Armand Hoffmann Hubert Clasen (r.) führte das erbgroßherzogliche Paar durch die Kellerei Kunst an den Feiertagen Für die Feiertage hat man sich bei Bernard Massard etwas ganz Besonderes ausgedacht. Vier bekannte Künstler aus Luxemburg und Belgien haben die Champagnerdeckel („plaque de muselet“) mit ihren Kunstwerken veredelt. Bei den Künstlern handelt es sich um die beiden Luxemburger Sumo und Eric Mangen sowie Vexx und Line Helleput aus Belgien. Die Flaschen mit den kunstvol- len Champagnerdeckeln werden in Belgien und dem Großherzogtum vor und nach den Feiertagen verkauft. Auf der Rückseite finden die Käufer einen Code, den sie auf der ebenfalls angegebenen Internetseite eingeben können, um eventuell einen der zahlreichen Preise abzusahnen. Das Gewinnspiel ist vom 2. November bis zum 15. Januar freigeschaltet. Nachhaltiger Umbau im ehemaligen Steinbruch Vor fünf Jahren erwarb die Echternacher Gemeinde zu einem äußerst günstigen Preis ein 12 Hektar großes Gelände mit verschiedenen Bauten rund um den ehemaligen Laubach-Steinbruch im Alferweiher. Genutzt wird dieses seitdem von den technischen Diensten und dem Forstamt der Abteistadt. Nun stellte der Gemeindeförster Tom Muller die neuen Räumlichkeiten für die lokalen Forstdienste vor. ECHTERNACH Rund 18 Monate hat die Renovierung des früheren Büro- und Wohnhauses gedauert, dessen Bausubstanz so weit wie möglich erhalten blieb. Nur 180.000 Euro hat der Umbauprozess gekostet, da viele Arbeiten in Eigenregie von den Staats- und Gemeindearbeitern verrichtet wurden. Das Holz, das zur Umkleidung des Steinhauses benutzt wurde, stammt aus den Gemeindewäldern. Zwei halbe Baumstämme in Y-Form stützen das Dach. Dort ist ab jetzt das lokale Forstamt untergebracht. An Platz wird es den 18 Mitarbeitern nicht man- geln. Auf 560 Quadratmetern stehen ihnen Büros, Aufenthaltsund Umkleideräume, Duschen, eine Küche, eine Werkstatt, Lagerräume usw. zur Verfügung. Geheizt wird der Bau mit zwei Pelletsöfen. Des Weiteren soll noch ein Trockenschrank für die nasse Kleidung der Waldarbeiter hinzukommen. Direkt daneben befindet sich ein geräumiger Schuppen für den Fuhrpark des Forstamtes, ein Sägewerk und eine alte, noch funktionsfähige Lastwagenwaage. In Planung sind zudem eine Holzhackschnitzel-Heizanlage und die ökologische Bepflanzung des Geländes. Bürgermeister Yves Wengler hat dem neuen Forsthaus schon einen Namen gegeben: „Toms Chalet“. Umweltministerin Carole Dieschbourg hob den Nachhaltigkeitsaspekt des Projektes hervor: die Einbindung lokaler Firmen, Eigenregie sowie regionales Bauund Heizholz. Anschließend mussten sich die beiden Politiker als Pferdetreiber beweisen. Es waren die vierbeinigen Arbeitskollegen, die das zwischen zwei Baumstämmen befestigte Einweihungsbändchen durchrissen. A.M. Foto: Alain Muller FORSTAMT Neue Räumlichkeiten für den lokalen Forstdienst Das verbaute Holz stammt aus den Gemeindewäldern
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