SiFa-Workshop 07.-08. Mai 2015 Dresden Aktueller Überblick über Vorschriften, Regeln und Handlungshilfen sowie Aktivitäten der BAuA zu Sicherheit und Gesundheit Dr. Volker Steinborn Gliederung Was ist neu seit dem letzten Workshop und was ist in Vorbereitung? 1. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2014 – 2020 2. EU-Richtlinien: Evaluation + Beispiel Baustellenrichtlinie 3. Gesetze und Vorschriften zum Arbeitsschutz 5. DGUV (DGUV-V, DGUV-R, DGUV-I, DGUV-G) 6. Veranstaltungen 2 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn 4. Technische Regeln, LASI-Leitlinien, GDA-Leitlinien 1. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2014 – 2020 Drei wichtige Herausforderungen • Bessere Umsetzung der geltenden Rechtsvorschriften über Sicherheit und Gesundheitsschutz, insbesondere durch die Verbesserung der Fähigkeit von Kleinst- und Kleinunternehmen zur Einführung wirksamer und effizienter Risikopräventionsstrategien • Verbesserung der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen durch die Bekämpfung neuer und aufkommender Risiken, ohne die bestehenden Risiken zu vernachlässigen • Berücksichtigung des Alterns der Erwerbsbevölkerung in der EU 3 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Dieser neue Strategierahmen soll dafür sorgen, dass die EU, entsprechend der Strategie Europa 2020, bei der Förderung hoher Standards für Arbeitsbedingungen sowohl in Europa als auch weltweit weiterhin eine Führungsrolle spielt (Strategischer Rahmen der EU 2014 - 2020). Sieben strategische Ziele • Weitere Konsolidierung der nationalen Strategien für Sicherheit und Gesundheitsschutz, beispielsweise durch Politikkoordinierung und wechselseitiges Lernen • Praktische Unterstützung von Klein- und Kleinstunternehmen, um ihnen die Einhaltung der Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz zu erleichtern. Die Unternehmen würden technische Unterstützung und praktische Hilfsmittel erhalten, wie beispielsweise das Online-Instrument für die interaktive Gefährdungsbeurteilung (OiRA), eine Web-Plattform, die branchenbezogene Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung anbietet • Bessere Durchsetzung der Vorschriften durch die Mitgliedstaaten, beispielsweise mittels Bewertung der Leistung nationaler Arbeitsaufsichtsbehörden 4 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn 1. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2014 – 2020 Sieben strategische Ziele • Vereinfachung der bestehenden Rechtsvorschriften, wo angezeigt, zwecks Beseitigung unnötigen Verwaltungsaufwands bei gleichzeitiger Wahrung eines hohen Sicherheits- und Gesundheitsschutzniveaus für die Arbeitnehmer • Berücksichtigung der Alterung der Erwerbsbevölkerung und Verbesserung der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen zur Bewältigung bestehender und neuer Risiken, die z. B. von Nanomaterialien, grüner Technologie und Biotechnologie ausgehen • Verbesserung der Erhebung statistischer Daten im Interesse einer besseren Informationsgrundlage und Weiterentwicklung von Monitoringinstrumenten 5 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn 1. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2014 – 2020 1. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2014 – 2020 Dr. Volker Steinborn Sieben strategische Ziele • Bessere Koordinierung mit internationalen Organisationen wie der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und internationalen Partnern, um zur Reduzierung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen weltweit beizutragen 6 Aktueller Überblick - BAuA 1. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2014 – 2020 Dr. Volker Steinborn Instrumente • Sozialer Dialog, • Sensibilisierung, • Durchsetzung von EU-Recht, • Synergien mit anderen Politikbereichen (beispielsweise öffentliche Gesundheit, Bildung) und • EU-Fonds wie der Europäische Sozialfonds (ESF) und das Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) 7 Aktueller Überblick - BAuA 2. EU-Richtlinien (Evaluation) Entwurf des Abschlussberichtes zu dem EU-Projekt Praktische Durchführung der 24 EU-Arbeitsschutz-Richtlinien • Das von der KOM beauftragte Institut COWI (DK) evaluiert zurzeit die Rahmenrichtlinie und 23 Einzelrichtlinien, unter Begleitung der ACSH Arbeitsgruppe ‚Evaluation‘. Es stehen Fragen im Raum, ob z.B. die gesamte Struktur des Regelwerks geändert werden soll, ob Richtlinien zusammengelegt werden, ob Anhänge zu Leitlinien werden, ob es Ausnahmeregelungen für Kleinst- und Kleinbetriebe bzgl. ihrer Dokumentationspflicht der Gefährdungsbeurteilung geben soll, ob Einzelrichtlinien ganz gestrichen werden, usw. 8 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Die Evaluation des sogenannten OSH-Acquis (Arbeitsschutz Regelwerk der EU) hat große Bedeutung für die Umsetzung des neuen Strategischen Rahmens 2014-2020 und für evtl. künftige Legislativmaßnahmen der Kommission. Ende 2015 muss die KOM dem Rat, dem Parlament etc. über die Ergebnisse der Evaluation berichten. 2. EU-Richtlinien (Evaluation) Entwurf des Abschlussberichtes zu dem EU-Projekt Praktische Durchführung der 24 EU-Arbeitsschutz-Richtlinien Konkret durch COWI durchgeführt: • Literaturrecherchen, • ca. 600 nationale und EU Stakeholder befragt (davon 31 in DE), • die nationalen Umsetzungsberichte (Ende 2013 erstellt) analysiert, • ein Validation Seminar durchgeführt, • Abschlussbericht liegt im Entwurf vor muss gemäß Vertrag im Juni fertiggestellt sein. GIG-Sondersitzung zur Evaluation stattgefunden, auf der insbesondere die nationalen Umsetzungsberichte diskutiert wurden. Letzte Kommentare zum COWI-Bericht bis zum 17. April (BMAS). 9 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Country Summary Reports, Evaluationsberichte pro Richtlinie und 3 Zwischenberichte erstellt, 2. EU-Richtlinien (Evaluation) Bericht über die praktische Durchführung der EU-Richtlinien • Die Bedeutung der RLen in den MS ist sehr hoch. • Die Struktur und generellen Prinzipien des OSH acquis (Rahmen-RL, Tochter-RLen) haben sich bewährt. • Arbeitsaufsicht: Gesetzliche Vorschriften und deren Überwachung sind die wichtigsten Gründe für die Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen auf betrieblicher Ebene. Bemängelt wird, dass die Zahl der Aufsichtsbeamten in vielen MS zurückgeht. Es wird empfohlen, sich auf die Überwachung und Einhaltung von Vorschriften zu fokussieren. 10 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Von gesetzlichen Sonderregelungen und Ausnahmen für KMU wird ausdrücklich abgeraten. Kapitel 8 geht z. B. auch nicht auf die Dokumentationspflicht für KMU ein. Empfehlung: Für KMU sollte es verstärkt wirtschaftliche Anreize geben. 2. EU-Richtlinien (Evaluation) Bericht über die praktische Durchführung der EU-Richtlinien • Bestehende Herausforderungen und zukünftige Risiken (vor allem in Verbindung mit einer älter werdenden Erwerbsbevölkerung): MSD, Nano, psychosoziale Gefährdungen („Stress“), Berufskrebs. Es gibt keine Festlegung auf geeignete Instrumente (legislative bzw. non-legislative Maßnahmen). Die Wirksamkeit von Kampagnen wird bestätigt. • Es werden keine besonderen „bürokratischen Lasten“ durch den OSH acquis identifiziert (nur marginale, einzelne Überschneidungen). Fazit: Klarer Bedarf in Europa für eine bessere Umsetzung, nicht für Regulierung und Vereinfachung. Stützt die Positionen des BMAS, jedoch nicht von allen Mitgliedstaaten (z.B. UK, IE, NL). Es bleibt abzuwarten, ob die Empfehlungen aus dem COWI-Bericht zur aktuellen KOM-Politik passen. 11 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Es gibt große Datenlücken und Probleme bei der Vergleichbarkeit der Daten im europäischen Arbeitsschutz (z. B. arbeitsbedingte Erkrankungen). 2. EU-Richtlinien (Evaluation) Beispiel Baustellenrichtlinie Entwurf Evaluationsbericht zur Richtlinie 92/57/EWG Konkret durch COWI durchgeführt: • 4 Themenschwerpunkte Umsetzung, Relevanz, Wirksamkeit, Kohärenz • Abschlussbericht liegt im Entwurf vor (März 2015), Schlussfolgerungen noch nicht enthalten Dr. Volker Steinborn • Stellungnahme des BMAS – einzelne Aspekte bei Evaluation nicht vollständig erfasst, da Baustellenrichtlinie in Deutschland nicht nur durch Baustellenverordnung umgesetzt wurde, sondern z. B. auch durch Arbeitsstättenverordnung 12 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Präventionsgesetz (Entwurf BT/BR) Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 11.03.2015 (vierter Anlauf), BT 18/4282 Änderung bestehender Gesetze, insbes. SGB V, Homepage des BMG Problem: • Reaktion auf - die Veränderungen des demografischen Wandels - den Wandel des Krankheitsspektrums hin zu chronisch-degenerativen und psychischen Erkrankungen - die veränderten Anforderungen in der Arbeitswelt • 13 „ … unter Einbeziehung aller Sozialversicherungsträger sowie der privaten Krankenversicherung und der privaten Pflege-Pflichtversicherung die Gesundheitsförderung und Prävention insbesondere in den Lebenswelten der Bürgerinnen und Bürger zu stärken, die Leistungen der Krankenkassen zur Früherkennung von Krankheiten weiterzuentwickeln und das Zusammenwirken von betrieblicher Gesundheitsförderung und Arbeitsschutz zu verbessern.“ Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Ziel: 3. Gesetze und Vorschriften Präventionsgesetz (Entwurf BT/BR) Dr. Volker Steinborn Lösung: • Verbesserung der Kooperation der Sozialversicherungsträger und weiterer Akteure sowie der Koordination der Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in betrieblichen und nicht-betrieblichen Lebenswelten unter Einbeziehung auch der privaten Krankenversicherung und der privaten Pflege-Pflichtversicherung im Rahmen einer an gemeinsamen Zielen orientierten nationalen Präventionsstrategie; • Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten wie Kindertageseinrichtungen, Schulen, Betrieben und stationären Pflegeeinrichtungen insbesondere durch eine zielgerichtete Neustrukturierung der finanziellen Grundlagen der Krankenkassen und der Pflegekassen für Leistungen zur primären Prävention und Gesundheitsförderung; 14 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Präventionsgesetz (Entwurf BT/BR) Dr. Volker Steinborn Lösung: • Verbesserung der Rahmenbedingungen für die betriebliche Gesundheitsförderung und deren engere Verknüpfung mit dem Arbeitsschutz; • Sicherstellung der Qualität und Förderung der Wirksamkeit von Leistungen zur Prävention und Gesundheitsförderung; • präventionsorientierte Fortentwicklung der Leistungen zur Früherkennung von Krankheiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen • Förderung des Impfwesens 15 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Kernelemente: • Stärkung der Primärprävention als Verantwortungsbereich und Aufgabe der KK; Erhöhung des Finanzbeitrags der KK für Prävention (auf jährlich 7€/Versichertem) • Aufstellung einer Nationalen Präventionsstrategie (analog zu GDA) • Primärpräventive Leistungserbringung 1. an Versicherte: individuelle Verhaltensprävention 2. zur Gesundheitsförderung in nicht-betrieblichen Lebenswelten 3. zur Gesundheitsförderung in Betrieben (BGF) • Qualitätssicherung finanzierter Präventionsmaßnahmen • Einbindung diverser Settings („Lebenswelten“), besonders aber des Settings „Betrieb“ und der Betriebsärzteschaft (Förderung eines „niederschwelligen Zugangs“) 16 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Präventionsgesetz (Entwurf BT/BR) 3. Gesetze und Vorschriften Gefahrstoffverordnung (In Vorbereitung) • Anpassung der Verordnung an EU-Recht ist 2015 erforderlich - Vollständige Umstellung auf die EU-CLP-Verordnung und Umsetzung der RL 2014/27/EU - Modernisierung der Anhänge zur Schädlingsbekämpfung und Begasung sowie Anpassung an die EU-Biozid-VO • Modernisierung der Regelungen zur Krebsprävention am Arbeitsplatz - Vollständige Implementierung des Risikokonzeptes - Nutzerfreundliche Gestaltung der Regelungen zu Asbest - Berücksichtigung psychischer Belastungen - Präzisierungen Gefährdungsbeurteilung, Gefahrstoffverzeichnis - Anhang „Partikelförmige Gefahrstoffe“ 17 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Anpassung an neue Erkenntnisse und Entwicklungen 3. Gesetze und Vorschriften Gefahrstoffverordnung (In Vorbereitung) Modernisierung der Anhänge zur Schädlingsbekämpfung und Begasung, Anpassung an die EU-Biozid-Verordnung • Regelungen zu Erlaubnis, Anzeige, Sachkunde und zum Befähigungsschein in einem eigenen Paragrafen • Abgleich mit den Vorschriften des Binnenmarktrechts zu BiozidProdukten (Verordnung (EU) Nr. 528/2012) und kompatibel zu ihrem Zulassungsverfahren • Verwenderkategorie der Zulassung wird als Anknüpfungspunkt für Regelungen genutzt 18 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Modernisierung und Zusammenfassung der Regelungen zur Schädlingsbekämpfung und zu Begasungen in einem Anhang „Biozidprodukte und Pflanzenschutzmittel“ 3. Gesetze und Vorschriften Gefahrstoffverordnung (In Vorbereitung) Risikokonzept: Akzeptanzkonzentration Akzeptanzkonzentration ist die Konzentration eines krebserzeugenden Gefahrstoffes in der Luft am Arbeitsplatz in Bezug auf einen gegebenen Referenzzeitraum • bei deren Überschreitung bis zur Toleranzkonzentration statistisch von einem mittleren Risiko für die Beschäftigten auszugehen ist , eine Krebserkrankung zu erleiden Dr. Volker Steinborn • bei deren Unterschreitung von einem niedrigen Risiko auszugehen ist 19 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Gefahrstoffverordnung (In Vorbereitung) Risikokonzept: Toleranzkonzentration Toleranzkonzentration ist die Konzentration eines karzinogenen Gefahrstoffes in der Luft am Arbeitsplatz in Bezug auf einen gegebenen Referenzzeitraum Dr. Volker Steinborn • bei deren Überschreitung statistisch von einem hohen Risiko für die Beschäftigten auszugehen ist, eine Krebserkrankung zu erleiden 20 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Gefahrstoffverordnung (In Vorbereitung) Neuregelungen zu Asbest 21 Anpassung an neue Fragestellungen bei Asbestarbeiten • Fest gebundene Asbestprodukte in Innenräumen (Putze, Estriche, Kleber) • Renovierungen im Bestand • Neujustierung der „Verfahren geringer Exposition“ • Anpassung an ERB (10.000/100.000 Fasern/m³) • Überarbeitung der ASI-Begrifflichkeiten • Was ist Abbruch? Was ist Sanierung? Was ist Instandhaltung? • Was ist wann, wie erlaubt? • Einführen eines Befähigungsscheines • Anforderungen an die Sachkunde Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • 3. Gesetze und Vorschriften 22 • Start Arbeiten an Novelle 2012, intensive Diskussionen mit allen Beteiligten • Beschlüsse Kabinett 29.10.2014 und Bundesrat 19.12.2014 mit Änderungen • Öffentliche Kritik an Einzelregelungen (Sichtverbindungen, Kleiderablagen, Heimarbeitsplätze) • Änderungen erforderlich, Kabinett kann nur ohne weitere Änderungen zustimmen oder ablehnen, bei Ablehnung ist die Änderung gescheitert • Stand: Verfahren noch nicht abgeschlossen • ASTA: 18 ASR erarbeitet und bekanntgemacht • Beratung neuer ASR-Entwürfe: A5.2 Straßenbaustellen, V3 Gefährdungsbeurteilung, A3.7 Lärm • Aktualisierung und Ergänzung: A3.4/3 Sicherheitsbeleuchtung, A2.2 Maßnahmen gegen Brände, V 3a.2 Barrierefreiheit (weitere Anhänge) Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Arbeitsstättenverordnung (In Vorbereitung) 3. Gesetze und Vorschriften 23 • Am 26. Juni 2014 ist die neue Druckgeräte-Richtlinie 2014/68/EU im Amtsblatt der EU veröffentlicht worden. Sie wird mit der Neufassung der 14. Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz (Druckgeräteverordnung – 14. ProdSV) in deutsches Recht umgesetzt. • Die Richtlinie muss bis zum 18. Juli 2016 in deutsches Recht umgesetzt sein. Die Ausnahme bildet Artikel 13, für den eine vorgezogene Umsetzungsfrist zum 28. Februar 2015 gilt. Anzuwenden ist diese Richtlinie zum 19. Juli 2016 bzw. zum 1. Juni 2015. • Mit der Neufassung der Druckgeräterichtlinie ist die Vorgängerrichtlinie 97/23/EG an den Beschluss Nr. 768/2008/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Juli 2008 über einen gemeinsamen Rechtsrahmen für die Vermarktung von Produkte und an die Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (im Folgenden: CLP-Verordnung) angepasst worden. Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Referentenentwurf zur Druckgeräteverordnung – 14. ProdSV 3. Gesetze und Vorschriften Referentenentwurf zur Druckgeräteverordnung – 14. ProdSV Die CLP-Verordnung regelt insbesondere die Einstufung gefährlicher Stoffe und Gemische und hebt die bisher gültige Richtlinie 67/548/EWG auf. Die Einteilung der in einem Druckgerät enthaltenen Fluide in "gefährlich" oder "nicht gefährlich" ist mit ausschlaggebend für die Kategorisierung des Druckgeräts und die sich dann anschließende Festlegung des anzuwendenden Konformitätsbewertungsverfahrens. • Weitere Informationen und den Verordnungsentwurf finden Sie beim BMAS. Dr. Volker Steinborn • 24 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Anti-Stress-Verordnung? Maßgabe Koalitionsvertrag: Gute Arbeit/ganzheitlicher Arbeitsschutz: Ein deutlicher Hinweis auf die Herausforderungen, die eine sich wandelnde Arbeitswelt für den deutschen Arbeitsschutz bedeutet, ist die drastische Zunahme psychischer Erkrankungen. Unser Leitbild ist ein ganzheitlicher, physische und psychische Belastungen umfassender Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Dr. Volker Steinborn • 25 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Anti-Stress-Verordnung? • Gemeinsame Erklärung Sozialpartner/BMAS zur psychischen Gesundheit • Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie, GDA-AP Psyche Qualifizierung von innerbetrieblichen Arbeitsschutzexperten und Aufsichtspersonen zu psychischen Fragestellungen • Erarbeiten von Handlungshilfen für das Erkennen arbeitsbedingter psychischer Belastungen und zum Ergreifen von Schutzmaßnahmen • Betriebsbesichtigungen, Gefährdungsbeurteilungen Aktualisierung Toolbox Instrumente zur Erfassung psych. Belastungen Dr. Volker Steinborn • • 26 Aktueller Überblick - BAuA 3. Gesetze und Vorschriften Anti-Stress-Verordnung? • 27 Forschungsprojekt BAuA F 2353 „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ 2014 - 2016, Informationen in baua: Aktuell 3/2014 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Aufnahme des Zieles Schutz der psychischen Gesundheit in bestehende Arbeitsschutzverordnungen: Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung, PSA-Benutzungsverordnung, Lastenhandhabungsverordnung, Gefahrstoffverordnung, Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung, Baustellenverordnung und eine künftige Verordnung zum Schutz vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder. 3. Gesetze und Vorschriften Anti-Stress-Verordnung? 91. ASMK Nov. 2014, TOP 6.22 Bitte an das BMAS, zu den Ergebnissen und Zwischenergebnissen des Forschungsprojektes im Rahmen der ASMK zu berichten und eine Rechtsgrundlage für eine angemessene Überwachung und Beratung der Betriebe zu arbeitsbedingter psychischer Belastung zu schaffen, unter besonderer Berücksichtigung des vom Bundesrat im Mai 2013 beschlossenen Verordnungsentwurfs der Länder • Verordnungsentwurf im Rahmen des Ergebnisses des BAuA-Projektes F 2353 Dr. Volker Steinborn • 28 Aktueller Überblick - BAuA 4. Technische Regeln, Leitlinien Technische Regeln zu staatlichen Verordnungen (Ausschüsse) Ausschuss für Arbeitsmedizin AfAMed: AMR 2. Ausschuss für Arbeitsstätten ASTA: ASR 3. Ausschuss für Betriebssicherheit ABS: TRBS, TRLV, TROS 4. Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe ABAS: TRBA 5. Ausschuss für Gefahrstoffe AGS: TRGS 6. Ausschuss für Produktsicherheit AfPS Dr. Volker Steinborn 1. 29 Aktueller Überblick - BAuA 4. Technische Regeln, Leitlinien • • • • • 30 LV 36 Handlungsanleitung für die Ausführung der Marktüberwachung in Deutschland, Neu 13.02.2015 LV 24 Handlungsanleitung für die Gefährdungsbeurteilung nach der Gefahrstoffverordnung, Umgang mit Lösemitteln im Siebdruck, Neu 23.12.2014 LV 1 Überwachungs- und Beratungstätigkeit der Arbeitsschutzbehörden der Länder - Grundsätze und Standards, Neu 12.01.2015 LV 60 Bußgeldkataloge zum Arbeitszeit-, zum Jugendarbeitsschutz- und zum Mutterschutzrecht, Neu 4. Juli 2014 LV 59 Handlungsanleitung zur Überprüfung der Gefährdungsbeurteilung, Neu 4. Juni 2014 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn LASI Leitlinien 5. DGUV (BGV, BGR, BGI, BGG) Nach § 15 SGB VII können die Unfallversicherungsträger unter Mitwirkung der DGUV Unfallverhütungsvorschriften über Maßnahmen insbesondere nur noch dann erlassen, wenn a. dies zur Prävention geeignet und erforderlich ist, b. staatliche Arbeitsschutzvorschriften hierüber keine Regelung treffen, c. eine Regelung der in den Vorschriften vorgesehenen Maßnahmen in staatlichen Arbeitsschutzvorschriften nicht zweckmäßig ist, d. das mit den Vorschriften angestrebte Präventionsziel ausnahmsweise nicht durch Regeln erreicht wird, die von einem gem. § 18 Abs. 2 Nr. 5 des Arbeitsschutzgesetzes eingerichteten Ausschuss ermittelt werden. (Verständigung Bund, Länder und UV-Träger im GDA-Leitlinienpapier zur Neuordnung des Arbeitsschutzrechts aus dem Jahr 2011) 31 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Erlass von Vorschriften der UVT 5. DGUV (BGV, BGR, BGI, BGG) Neue Bezeichnungen: DGUV Vorschrift, DGUV Regel, DGUV Information, DGUV Grundsatz Newsletter • Diese Newsletter geben quartalsweise Auskunft, welche Veränderungen innerhalb des Vorschriften- und Regelwerkes der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung erfolgt sind. Neuerscheinungen Regelwerk • Im letzten Jahr keine DGUV-V, 4 DGUV-R, 36 (viele!) DGUV-I, 5 DGUV-G Regeln: 101-005 Hochziehbare Personenaufnahmemittel 112-194 Benutzung von Gehörschutz 115-002 Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung Neuerscheinungen Weitere DGUV Medien 32 Dr. Volker Steinborn Beispiele: • Aktueller Überblick - BAuA 6. Veranstaltungen 1. Dresdner Treffpunkt „Sicherheit und Gesundheit“ 2. Dresdner Arbeitsschutzkolloquium 3. ERFA-Bau 4. Bundeskoordinatorentag Dr. Volker Steinborn 5. Veranstaltungsübersicht 33 Aktueller Überblick - BAuA Dresdner Treffpunkt Sicherheit und Gesundheitsschutz 2015 2015: 24 Veranstaltungen Flyer http://www.baua.de/transfer-dresden 34 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Ankündigungen und Archive der Dresdner Treffpunkte Arbeitsschutzkolloquien SiFa-Workshops 24. Dresdner Arbeitsschutzkolloquium „Körperlich schwer arbeiten – auch bis zur Rente?“ Aktuelle Daten und Fakten zu Belastungen sowie aktuelle Forschungsergebnisse zu Auswirkungen auf Gesundheit und Beschäftigung werden vorgestellt. Darauf aufbauend werden grundsätzliche Lösungsmöglichkeiten für die Gestaltung der Arbeit dargestellt. Beispiele aus Programmen, Kampagnen und aus den Branchen Pflege, Transport und Logistik sowie Bau zeigen auf, was jetzt schon möglich ist und welche Praxishilfen und Unterstützungsangebote für Unternehmen zur Verfügung stehen. 35 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn am 25. November 2015 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr BAuA Dresden 24. Dresdner Arbeitsschutzkolloquium 10:00 Einführung Dr. Beate Beermann, BAuA (angefragt) Themenblock 1 Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Arbeit, Altern und Gesundheit 10:15 - 10:45 Arbeit, Altern und Gesundheit - Herausforderungen und Chancen für die Hermann Burr, Prof. Hans Martin Hasselhorn, Arbeitswelt BAuA 10:45 - 11:15 Berufsspezifische MSE in Deutschland Dr. Falk Liebers, BAuA 11:15 - 11:35 Diskussion 11:35 - 12:00 Kaffeepause Themenblock 2 Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit erhalten 12:00 - 12:20 Körperlich schwere Arbeit belastet Ältere stärker Dr. Götz Richter, BAuA 12:20 - 12:40 Alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung - Ansatzpunkte für ein langes Inga Mühlenbrock, BAuA Arbeitsleben 12:40 - 13:00 Diskussion 13:00 - 14:00 Mittagspause 14:00 - 14:20 Themenblock 3 Branchenspezifisches Gestaltungswissen GDA-Arbeitsprogramm MSE, GDA-Arbeitsprogramm MSE, Dirk Römer, BGW 14.20 - 14.40 Physischen Belastungen bei der Bauarbeit – Belastungen, Ressourcen, Andrea Hauck, BG Bau Praxislösungen, Perspektiven Stephan Gabriel, BAuA 14.40 - 15.00 Kaffeepause 15:00 - 15:20 Schweres Heben und Tragen in der Pflege Dr. Ulrike Rösler, BAuA in Kooperation mit BGW 36 15:20 - 15:40 Physische Belastungen bei Transport und Logistik 15:40 - 16:00 Diskussion 16:00 Schlusswort und Ende der Veranstaltung Aktueller Überblick - BAuA Martin Küppers, BG Verkehr Dr. Beate Beermann, BAuA (angefragt) Dr. Volker Steinborn Kampagne „Denk an mich – Dein Rücken“ ERFA-Bau – Berlin, 04.11.2015 Gemeinsamer Erfahrungsaustausch der für den Arbeitsschutz zuständigen Behörden und der Unfallversicherungsträger gemäß der GDA-Leitlinie „Planung und Ausführung von Bauvorhaben“ 1. Aktuelle Entwicklungen in den für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz auf Baustellen relevanten Rechtsbereichen, Andreas Horst, BMAS 2. Anwendung von Vorschriften und Regelwerken auf Baustellen • Betriebssicherheit, Novellierung der BetrSichV, Vollzug auf Baustellen (Länder angefragt) 3. Revisionshandeln auf Baustellen • Unfallauswertung der BG BAU mit Festlegung von Revisionsschwerpunkten (Bernhard Arenz, BG BAU) • Durchsetzung von Vorschriften auf Baustellen (Aufsichtshandeln, Normadressaten), (Länder angefragt) 4. Aktuelle Informationen Marktplatz (Poster, Publikationen) Gesprächsabend am 04.11.2015 Verbindung mit Bundeskoordinatorentag möglich Veranstaltungsort Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, Oranienstraße 106, 10969 Berlin 37 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn • Informationen der BG BAU, neues im Regelwerk (DGUV-R, DGUV-I) Branchenregelungen der DGUV zu Hochbau, Tiefbau, Ausbau usw. (Dr. Marco Einhaus, Horst Leisering, BG BAU) • Novellierung der Gefahrstoffverordnung - Auswirkungen auf Bauarbeiten (Achim Sieker, BMAS) • SiGePlan in der Planungsphase/Digitalisierung im Bauwesen (Prof. Manfred Helmus, V.S.G.K.) • Ergebnisse der Evaluation der EU Baustellenrichtlinie (Stephan Gabriel, BAuA) Bundeskoordinatorentag – Berlin, 05.11.2015 3 Themenblöcke dienen der Information und Diskussion zu den Rahmenbedingungen der Koordination 1 Neue Vorschriften und Regeln - Informationen des BMAS Novellierung der Gefahrstoffverordnung – was ändert sich bei Asbest, Schadstoffe in Gebäuden 2 Digitalisierung in der Wertschöpfungskette des Bauens und Prävention Praxisberichte aus der Koordination 3 Unterlage für spätere Arbeiten – Beraten, Planen, Zusammenstellen 4 Frühzeitige Zusammenarbeit mit Planern Arbeit des Koordinators 5 Sichere Flachdächer 6 Abgase in Hallen und Gräben - ein Aufgabe für den Koordinator Podiumsdiskussion 7 Garantenstellung des Koordinators durch faktisches Handeln Eingangsstatements, Thesen, Moderation der Diskussion, Zusammenfassung, Schlussfolgerungen Marktplatz (Poster, Publikationen) Gesprächsabend am 04.11.2015 mit Vortrag über Berliner Bauvorhaben (angefragt), Gaststätte Berlin Mitte Veranstaltungsort Max-Taut-Schule, Berlin-Lichtenberg, am Nöldnerplatz Informationen und Anmeldung www.bundeskoordinatorentag.de 38 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Info-Container Digitalisierung Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft, Wuppertal Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Auf Wiedersehen! Dr. Volker Steinborn Tel. 0351/ 56 39 - 5450 Fax 0351/ 56 39 - 5210 [email protected] 39 Aktueller Überblick - BAuA Dr. Volker Steinborn Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Gruppe Regionaler Transfer, Branchen Fabricestr. 8 01099 Dresden
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