PRESSE-INFORMATIONEN

PRESSE-INFORMATIONEN
Liebe Pressedamen und Presseherren, Journalisten, Reporter!
Erstmal einen lieben Gruß aus Waltrop von mir. Ich erlaube mir einfach mal, diesen
Text hier selbst zu verfassen. Nicht dass er sich dadurch qualitativ verbessert, da
sei der Herrgott vor, aber immerhin ist es persönlicher. Oder? Ja sicher. Außerdem
ist dies hier ein guter Weg, einfach mal DANKE zu sagen. Ich treffe ja doch viele
Vertreter Ihrer Zunft, führe (und zwar gerne) Vorab-oder-hinterher-Interviews mit
Ihnen, und oft kreuzt der eine oder andere bei einer meiner Veranstaltungen auf.
Ich erzähle dann auch gelegentlich etwas weniger Unfug als sonst. Und zwar aus
Respekt. Wenn man totalen Humbug von sich gibt, wird dieser Käse oft nicht dadurch
besser, dass ihn nochmal jemand für die Zeitung wiederholt. Ist mir bewusst.
Auch ist mir im Herzen klar, dass Sie, ebenso wie meine Zuschauer, einen massiven
Batzen Anteil an meinem Erfolg haben. Wie oft haben Sie mir eine Halle vollgeschrieben? Oder zumindest Restkarten rausgehauen? Wie oft haben Sie mich im vorteilhaften Anschnitt fotografiert, damit meine Monsterpocke nicht so ins Auge
fällt? Oft, Leute. Und ich lese jeden Bericht, jede Kritik. Ich freue mich infantil über Lob, und ärgere mich kaputt über Verrisse. Falls Sie mich also für einen Blödmann halten, wissen
Sie nun, wie Sie mich drankriegen. Im Übrigen sind Menschen, die nach eigener Auskunft „niemals Kritiken lesen“ viel größere Blödmänner. Ich meine, für wen mache
ich das denn? Oder Sie? Damit sich einer unser Zeug durchliest oder ansieht. Außerdem mag ich Journalisten schon deswegen, weil ich Superhelden-Fan bin. Superman ist ja als Clark Kent Journalist, obwohl mir schleierhaft ist, wie man ein vernünftiges Wort auf die Kette bekommt, wenn man permanent ein Kostüm mit Umhang
unter den Alltagsklamotten trägt. Und Spider-Man verdingt sich als Mann für FotoReportagen. Eigentlich verkauft er nur Fotos von sich selbst, aber das lassen wir
mal gelten. Ich weiß gar nicht, wieviel Platz mir hier zur Verfügung steht, deswegen: Verfahren Sie mit dem Pressematerial, wie es Ihnen behagt. Gut, die Nutzungsmöglichkeiten sind ohnehin begrenzt, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn Sie mein
Gesicht nicht benutzen, um damit auf dem Gütersloher Straßenfest für Gulaschsuppe zu werben, und wenn’s geht: Bitte malen Sie mir mit Edding keinen Penis auf
die Jacke. Sie wären ohnehin nicht der erste.
Aber eigentlich ist es egal. Wir ziehen doch eh alle am gleichen
Strang, ne? Also: Alles Gute. Wenn was ist, melden Sie sich.
[email protected]
Und wenn Sie eine Show von mir besuchen, quatschen Sie
mich an, bitte. Wahrscheinlich stehe ich vor der Tür und
trinke Kaffee.
Der ältere Typ mit der Mütze… Sie wissen schon.
Bis bald, Ihr Torsten Sträter
TORSTEN STRÄTER
ALS ICH IN MEINEN ALTER WAR
Man ist immer im richtigen Alter, um sich bei Torsten Sträters hochkomischen, rotzfrechen und stets überraschenden
Geschichten vor Lachen zu kringeln. Der Poetry-Slammer und Satiriker aus dem Ruhrpott mit dem Herz fürs Lesen und
Vorlesen zeigt sich in seinem neuen Buch, „Als ich ich meinem Alter war“, in absoluter Höchstform!
Er spielt vor ausverkauften Hallen und tritt regelmäßig bei
„Nuhr im Ersten“, bei „extra 3“, der „heute-show“ und in
anderen TV-Sendungen auf.
Mit seinem unschlagbar lakonischen Humor surft Sträter in
seinem neuen Buch wieder durch den Irrsinn des Alltags.
In seinen neuen Geschichten erfahren wir unter anderem,
wie er bei „tv total“ landete; wie man ohne Geld eine
Fleischwurst ersetzt, die man in einem Heißhungeranfall
aufgegessen hat; und was man Nutzloses von Oppa
lernen kann. Torsten Sträter in Bestform. Oder, wie er
selbst von sich sagt: „So lyrisch wie der Bofrost-Mann“.
Der coole Comedian mit der Strickmütze hat den
Durchbruch geschafft! Dank seiner regelmäßigen
Auftritte bei „Nuhr im Ersten“ (ARD) und „Extra drei“
(NDR) und seiner erfolgreichen Live-Tour kennen ihn
inzwischenunzählige Comedy-Fans. In seine Shows
strömen weibliche und männliche Fans zwischen 12
und 70 Jahren. Mit seinem trockenen Humor und seiner
lässigen Ausstrahlung rockt Torsten Sträter die Säle.
www.torsten-straeter.de
„Mit dem Kauf dieses Buches sind sie humortechnisch auf
der sicheren Seite. Sie gehen garantiert kein Risiko ein.
Außer vielleicht, sich in die Hose zu machen vor Lachen.
Torsten Sträter ist großartig!“
CAROLIN KEBEKUS
ISBN 978-3-8303-3406-4
228 Seiten, Hardcover, EUR (D) 14,99
TORSTEN STRÄTER im ullstein-VERLAG
„Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben“
„Der David ist dem Goliath sein Tod“
TORSTEN STRÄTER über TORSTEN STRÄTER
Die etwas andere VITA ...
Geboren 1966 im Ruhrgebiet mit den üblichen Parametern: Gestrickte Pullis, Samstags Daktari, danach Badewanne. Später in den Achtzigern dann Zuwendung
zur Gothic-Szene, aber ohne rechten Ehrgeiz, eigentlich
nur wegen der schwarzen Mäntel. 900 Dosen Haarlack später dann Ausbildung zum Herrenschneider.
Literatur-Fokus damals: Stephen King. Heinz Erhard.
Ephraim Kishon.
Die Neunziger sind von völliger Orientierungslosigkeit geprägt: Sakko
zur Lederhose, nur eine
Herdplatte, wechselnde
Damenbekanntschaften,
aber immer am Arbeiten. Außerdem ziehe ich
oft um. Habe statistisch in
jeder vierten Wohnung
im Dortmunder Norden
gehaust. Immer dabei:
mein Sekretär. Möbel,
nicht Mann.
Folgebände erscheinen und der Verlag eine Postkarte in
die Bücher legt, die irritiert hinterfragt, WER ZUM GEIER
die ganzen Bücher kauft.
2008. Ein Kollege lädt mich ein, meine Texte in einer
Dortmunder Hafenkneipe vorzutragen. Da wäre Poetry
Slam. Mache ich. Nach zwanzig Minuten des Vortragens packt er mich am Ärmel. Ich müsse zum Ende
kommen. Sage ihm, ich hätte noch 17 Din-A-4 Seiten,
dann wäre ich durch. Er erklärt mir das Poetry Slam-Konzept: 6-7 Minuten
Vortragszeit, keine
Hilfsmittel
oder
Gesänge, danach
gibt das Publikum
Zensuren. Aha.
Macht aber Spaß.
Ich bleibe dabei
und arbeite mich
hoch.
NRW-Poetry-SlamChampion 2009,
2010 und 2012.
Das neue Jahrtausend: Hatte mir eigentlich nix vorgenommen,
wegen Milleniumuntergang. Findet dann doch
alles statt. Planlos bis
2002.
Beginne mit Sololesungen. Es läuft.
Mal kommen fünf
Zuschauer, mal
acht … aber es
werden nach und
nach mehr. Trete
meist mit Mütze
auf. Teuerste Mütze: Armani Exchange, 100 Euro.
Billigste: 3 Euro,
Flohmarkt (Neuware).
Danach
dann Bücher und
Preise und Fernsehauftritte –
2004 lese ich einen so
schlechten Thriller (markiger FBIMann, sexy israelische Agentinnen mit
permanent aufplatzender Bluse, Mafiosi, die
andere beim Nudelessen erschießen), dass ich
selbst mit dem Schreiben
beginne. Erste Geschichte kapitaler Käse, aber
ein Anfang ist gemacht.
Werde Vater. Wunderbar.
man kennt das.
2005: Ein Kleinverlag verlegt mein erstes Buch, „Jacks
Gutenachtgeschichten“. Verkauft sich so gut, dass zwei
Ich bin JETZT eher Ende als Mitte 40, fühle mich aber
gut. Ich darf die Republik bereisen, Geschichten erzählen, lästern, vorlesen. Bin genau im richtigen Alter. War
ich aber schon immer.
Foto © Guido Schröder
„Wer schreibt, der bleibt“
Zwischen zwei Auftritten hat sich Torsten Sträter die Zeit genommen, um mit uns übers Schreiben, Lesen, Vorlesen, Vorgelesen bekommen und Goethe zu sprechen. Danke, Torsten!
Lieber Torsten, wer sich dein neues Buch
zulegt, wird in der Geschichte „Die Vita“ in
aller Ausführlichkeit über deinen Werdegang
aufgeklärt. Kannst du uns, die wir keine Zeit
fürs Lesen haben, eine Kurzfassung geben?
Wo kommst du her, wo gehst du hin? Und
wie bist du Poetry Slammer geworden?
Echt Kurzfassung? Okay: die Sechziger, Ruhrgebiet,
Sex, Geburt, Zauberwürfel, Bonanzarad, Schule,
Schule, Lloret del Mar, Bundeswehr, Ausbildung zum
Schneider ... Und 2004 begann ich zu schreiben. Und
dann lud mich ein Freund in einen Club in Dortmund
ein, um an meinem ersten Poetry Slam teilzunehmen. Ich
erkannte das Konzept nicht sofort und las 28 Minuten
am Stück. Irgendwann hatte ich es kapiert, schrieb
kürzere Sachen, trat auf, las vor, es lief ganz
gut ... Und nun sind wir hier. Ich weiß: das war
jetzt echt kurz.
Wo schreibst du deine Stories? Bist du
jemand, der überall und nirgends seinen
Laptop aufklappt und loslegt, oder brauchst
du deine vier Wände, um kreativ zu sein?
Das hier tippe ich grad im Zug von Dresden nach Berlin.
Geht. Aber ich bevorzuge das Triptychon KAFFEEARBEITSZIMMER-MUSIK. Und Zigaretten. Ich schaff
das noch mit dem Abgewöhnen. Bei mir liegt es auch
immer an der Tastatur, da brauch ich was Gutes mit
großer Fläche. Wenn ich mein bevorzugtes Geraffel
im Zug aufbaue, wirkt das auf andere Mitreisende oft,
als würde ich eine Bürogemeinschaft gründen wollen.
Zuhause ist besser. Geht auch oft schneller.
Konzipierst du deine Texte primär fürs
Performen/Vorlesen oder hast du schon
Wie entsteht eine Sträter-Geschichte?
Tippst du einfach drauf los, oder
hast du den Text schon halb im
Kopf, bevor du mit dem Schreiben
loslegst? Und sind die Stories aus
„Als ich in meinem Alter war“
in deinen Auftritten getestet und
geschliffen worden, bevor sie ins
Buchmanuskript Einzug hielten?
Es gibt verschiedene Herangehensweisen: mal
habe ich eine gute Grundidee, die sich aber
dann beim Ausformulieren als schlimmer Kack
herausstellt, oft ist es aber auch andersrum,
und gelegentlich ist auch Trotz dabei, speziell
wenn ich von einem Thema nicht lassen kann
und dann stundenlang daran herumhäkele,
ohne dass sich etwas tut ... Aber recht häufig
offenbart sich beim Schreiben plötzlich eine oft absurde - Struktur im Text, und dann bleibe
ich dran wie ein Terrier. Ich finde übrigens
famos, wie zeitgenössische Elektronik die
Grammatik korrigiert. Mein Gerät hier wollte
„Terrier“ auf Biegen und Brechen in „Perrier“
umwandeln, und ich bin froh, es bemerkt zu
haben - weshalb jetzt keiner im Verlag denkt:
„Er hält sich für Tafelwasser. Schaffen wir uns
zügig diesen Idioten vom Hals.“
On the road: die meisten Tage im neuen Jahr 2016 sind schon
verplant für Auftritte und Fernsehdrehs.
Foto © Frank Teichmann
den Leser im Hinterkopf, der irgendwann
dein Buch in den Händen halten wird?
Wie meisterst du die Herausforderung,
Geschichten zu schreiben, die sowohl auf der
Bühne als auch später im Buch funktionieren
sollen?
Ich habe das zweifelhafte Glück, so zu schreiben wie
ich spreche. Zumindest sehr ähnlich. Deswegen eignen
sich meine Texte ganz gut zum Vorlesen - aber ich bin
literarisch auch nicht grade Paul Auster und bleibe immer
schön im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich möchte mir
da keinen abbrechen.
Bei Dieter Nuhr hast du unlängst eine Lanze
für den Buchhandel gebrochen - dein Aufruf,
mehr zu lesen und den stationären Handel
zu supporten, findet sich auch im neuen Buch
- in der Story „Läuft“. Wie nimmst du die
Entwicklungen auf dem Buchmarkt wahr?
Gehört ihr Literaten zu einer aussterbenden
Spezies?
Literaten werden niemals sterben. Na ja, gut, Literaten
sterben schon. Aber wer schreibt, der bleibt. Gilt sowohl
für Politessen als auch für die Literatenzunft. Es wäre
allerdings schön, nein, es ist von elementarer Wichtigkeit,
den deutschen stationären Buchhandel zu unterstützen.
Goethe hätte nicht gewollt, dass dein Buch in einem
Industriegebiet aus einem Hochregal gefummelt wird
und in den Versand kommt ... Und dein Postbote hat
dann noch mehr Zeug als ohnehin schon zu schleppen.
Goethe hätte gesagt: „Bursche, geh in den Buchladen,
dort malochen Menschen edlen Geblüts, kaufe dort,
du wirrer Typ, oder willst du den Literaturkrämern
Profession und Einkommen mit deiner Bequemlichkeit
kaputtmachen? Du Pillemann! Was?«
Und weil du uns mit deinem neuen Buchtitel
so eine Steilvorlage lieferst - zum Schluss
noch die Frage: Können Poetry Slammer in
Würde altern?
Logisch. Sie werden schleichend zu Kabarettisten.
Torsten Sträter in seiner Paraderolle als selbst ernannter Pressesprecher für missverstandene Politiker(-innen) und andere
Personen des öffentlichen Lebens, in die er regelmäßig in der NDR-Satiresendung „Extra 3“ schlüpft.
Foto © NDR
LESEPROBE
LÄUFT
Das Jugendwort des Jahres 2014 war: LÄUFT BEI DIR? Gut, das sind drei, außerdem fehlt eins, aber ich
will nicht klugscheißen. Ich mache es mir ja immer ziemlich leicht.
Deswegen werde ich häufig gefragt: Sachma Sträter, alte Surge – warum kannst du deine Texte nicht
auswendig? Warum immer dieses Gehocke und Vorgelese? Nun, zum einen habe ich mit etwa sieben
Jahren festgestellt, dass ich lesen knorke finde, und dann direkt als Nächstes, dass ich total super sitzen
kann. Dass ich meine Kernkompetenzen so früh herausarbeiten konnte, war schon toll für mich. Außerdem
kann ich alle meine Geschichten auswendig! Aber Vorlesen ist ein paar tausend Jahre alt. Und ich finde,
Sachen, die ein paar tausend Jahre alt sind, stehen mir irgendwie. Und vorgelesene Inhalte haben so eine
angenehme, langsame Tiefe. Man könnte sicher auch die Gutenachtgeschichte fürs Kind als Stand-upNummer präsentieren, so etwa:
Rentner»Kennen Sie das? Sie kommen als Rotkäppchen, original mit roter Kappe auf der Hirse, in Ommas völlig versiffte
ich den
Als
Sie?
kennen
Hütte, denn die Omma hat gesagt, komm vorbei und bring ne Flasche Aperol mit – Aperol Spritz,
BORKENKÄNamen das erste Mal hörte, dachte ich es wäre ein Insektenvernichtungsmittel, JÜRGEN! ICH HAB SOLCHE
BÄMM! N
und
liegend
FER! HOL DAS APEROL UND SPRITZ! – jedenfalls, du kommst da rein, erwartest die Omma im Bett
dahinter,
Tier. Du stehst da und rufst: KACK DIE WAND AN! EIN WOLF! Und er trägt Ommas Klamotten! Klar, du kommst
ist das
Was
an?
Zeugs
er hat die Omma gefressen, gut, da gehen wir konform, aber warum zum Schinder zieht er dann ihr
nach dem Fresfür ein kranker Shit? Ich mein, ich hab x-mal Der weiße Hai gesehen, kann mich aber nicht erinnern, dass er
heißt das
warum
t,
sen eines Schwimmers versucht hat, sich in dessen Badehose zu pressen, na ja Märchen, und überhaup
in die Wäsche
Mädchen Rotkäppchen, um Gottes willen? Wegen der roten Kappe. Gut. Läuft. Und wenn die Kappe mal
so: Warum?«
muss? Dann geht das Mädchen ohne Mütze raus, trifft den Wolf, sagt: Ich bin Rotkäppchen, und der Wolf
Aber bei sowas pennt Ihnen doch kein Kind ein. Vorlesen ist schön. Und Lesen erst recht. Das bringt uns zu
Punkt zwei auf meiner Liste. Ich hab’s schon mal gesagt, ich sag’s nochmal:
Bitte lesen Sie. Ich bin natürlich auch am Internet interessiert, klar, und es gibt ne Menge Sachen, die man
super im Internet kaufen kann:
Rübezahl als Lampe aus Beton.
Gestrickte Futterale für Kettensägen.
Einhornmützen für Hauskatzen.
Latexmasken mit Teekesselpfeife am Mundstück.
Was man nicht im Internet kaufen muss: Bücher. Ist nicht nötig. Wir haben, zumindest noch im Moment,
die Buchpreisbindung. Kostet also überall das Gleiche. Also bitte ich Sie lieb, kaufen Sie Bücher im Buchladen.
Das macht Spaß! Buchläden sind diese Geschäfte, in denen es nach Tee und Papier riecht, Läden, in
denen der Besitzer komplett in Cord gekleidet ist, aber wirklich komplett. Auch die Socken. Buchhändler
sind besondere Menschen! Bibliophile Leseratten und Kaufleute, die Kunden haben, die reinkommen und
sagen »Guten Tag, ich hätte gern einen historischen Roman, der darf aber nicht in der Vergangenheit spielen.« Also n harter Job. Antiquarische Bücher, die man sonst nirgends findet, kann man natürlich im Internet
LESEPROBE
ndel
suchen, Titel wie: 2000 JAHRE GÜTERSLOHER PENIS-LYRIK oder so. Aber der reguläre Buchha
en. Es
sollte erste Wahl bleiben. Sonst gibt’s den irgendwann nicht mehr. Ich gehe so gern in Buchläd
ist ein Abenteuer.
In Baden-Württemberg war ich mal in einem esoterischen Buchladen!
Fantastisch! Was für großartige Titel die da hatten. Kein Scherz:
nachts
TRAUMREISE MIT DEINEM KRAFT-TIER. Vielleicht bin ich der Einzige, der sich vorstellt, er wird
Traumreium drei von einem marodierenden Dackel mit Rucksack geweckt: »Wir müssen los! Komm!
se, Penner«. Jedenfalls bestimmt spannendes Buch. Oder:
DER ZWEITE KÖRPER.
ngen
Krass. DER ZWEITE KÖRPER! Ich hab dann auch gedacht, na wenn das n Buch über Beziehu
ER HOLT
ist, ist der Titel n bisschen lieblos formuliert: EY! WO IST DER ZWEITE KÖRPER? – IM REWE.
BUTTER.
onell.
Und mein Liebling, ein großartiger Lebensberater mit dem Fettgedruckten Titel JETZT! Sensati
für
JETZT! Hab mir das Buch geschnappt, bin zur Kasse und habe gesagt: »Können Sie mir das
später zurücklegen?«
aber die
Egal. Was wollte ich sagen? Lesen Sie bitte. Ruhig Bücher aus Papier. Nix gegen E-Books,
Zeit
kann man so schlecht verleihen. Oder verkaufen. Oder signieren. Und mir ist mal vor einiger
pie.
eine CD angeboten worden, auf der sich ein paar hundert digitale Bücher befanden. Als Raubko
Zack, so schnell geht’s.
Kopierer,
Wollen Sie jedoch ein ganz normales Buch raubkopieren, stehen sie die halbe Nacht vorm
rechnet
verquollen und arschmüde, und müssen dann für Ihr Raubexemplar 180 Euro nehmen, sonst
nächssich das nicht. Ich finde, das ist ein prima Kopierschutz. Also, wenn Sie mich fragen: ab in den
Ladenten Buchladen. Wenn wir das tun, gibt’s vielleicht irgendwann nicht mehr so viele leerstehende
lokale, vor denen wir dann wiederum stehen und rufen:
BUCHHÄNDLER? LÄUFT BEI DIR?
Okay?
Dankeschön.
Foto © Guido Schröder
Presse
„Als ich in meinem Alter war“
Lappan Verlag GmbH
Würzburger Straße 14, D-26121 Oldenburg
Filip Kolek
tel +49 (0)172 83 70 206
[email protected]
Ulrike Renneberg
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Management und Presse
Torsten Sträter
AGENTUR SUSANNE BUHR
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