Intaktes Proinsulin Biomarker für die Insulinresistenz mit gestörter ß-Zell-Funktion n Biomarker für die β-Zell-Dysfunktion bei Typ-2-Diabetes n Wichtiger Sekretionsmarker für die Stadieneinteilung der β-Zell-Dysfunktion n Frühe und schnelle Identifikation der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes n Verlaufsmarker zur Abschätzung des Therapieerfolges always your partner Clinical Bulletin Intaktes Proinsulin Die Insulinresistenz steht in einem engen Zusammenhang mit makrovaskulären Komplikationen und einer erhöhten Mortalitätsrate. Während viele Patienten in der Lage sind einen z.B. durch Übergewicht steigenden Insulinbedarf dauerhaft zu kompensieren, kommt es bei ca. einem Drittel dieser Patienten zusätzlich zu einer Fehlfunktion der Betazellen und damit zu einem klinisch manifesten Typ-2-Diabetes. Stadieneinteilung der β-Zell-Dysfunktion anhand des Sekretionsmusters Die Stadien zur Entwicklung einer β-Zell-Dysfunktion (siehe Abb 1) und damit eines Typ-2-Diabetes können anhand der Dynamik des Sekretionsmusters im morgendlichen Nüchternzustand dargestellt werden [1,2] Die Stadien I und II zeigen die zunehmende Insulinresistenz mit ansteigender Insulinausschüttung an - die Glukosewerte schwanken zwischen normal und erhöht (Tab.1). In dieser Phase ist die Bestimmung der Insulinresistenz mit dem Homa-Score (Verhältnis Insulin zu Glukose) möglich [1,2]. Proinsulin reflektiert Störungen der β-Zell-Sekretion Mit zunehmender Insulinresistenz kommt es bei genetischer Disposition zu einer Störung der β-Zell-Sekretion (Stadium IIIa), die sich in ansteigenden Proinsulinwerten im Nüchternzustand widerspiegelt. Da intaktes Proinsulin ebenfalls einen Glukose-senkenden Effekt hat (etwa 10 - 20% von Insulin) können die Glukosewerte weiterhin zwischen normal und erhöht bleiben. Im finalen Stadium IIIb kommt es zum Zusammenbruch der β-Zell-Funktion - das Verhältnis Insulin- zur intakten Proinsulinausschüttung verschiebt sich weiterhin zugunsten des intakten Proinsulins (niedrige Insulinwerte) bevor es in der Endphase auch zum Stillstand der intakten Proinsulinsekretion kommt. Spätestens in dieser Phase entgleitet die Glukosebalance komplett und es liegen konstant erhöhte Glukosewerte vor. Das kardiovaskuläre Risiko steigert sich im Krankheitsverlauf bereits ab der Phase II deutlich. Diagnostischer Wert der Bestimmung von intaktem Proinsulin Intaktes Proinsulin wird in den β-Zellen gebildet und durch enzymatische Spaltung in C-Peptid und Insulin prozessiert. Während der qualitativen Sekretionstörung kommt es zu einer Erschöpfung der Spaltungsenzyme und somit zur vermehrten Freigabe von intaktem Proinsulin in die Blutbahn. Das in Tabelle 1 gezeigte Sekretionsmuster mit dem klaren Konzentrationsanstieg von intakten Proinsulin in Phase IIIa im Nüchternzustand verdeutlicht den diagnostischen Wert des Proinsulins. Intaktes Proinsulin ist ein Biomarker der β-Zell-Dysfunktion und damit der klinisch relevanten Insulinresistenz Phase I Phase II Phase III a Phase III b Insulin Resistenz ß-Zellen Sekretion Insulin Intaktes Proinsulin Abbildung 1:Stadieneinteilung der β-Zell-Dysfunktion anhand der Insulinresistenz und Zusammensetzung des Sekretionsproduktes (Insulin und intaktes Proinsulin) unabhängig vom Glukosewert (übernommen von [2]). Für die Diagnostik ergeben sich hieraus (unabhängig von den Glukosewerten) folgende Anwendungen und Aussagemöglichkeiten: 1. Erkennung einer fortgeschrittene β-Zell-Dysfunktion, klinisch relevante Insulinresistenz und somit eines (Prä)Typ-2 Diabetes Bei einem Nüchternwert für intaktes Proinsulin über 11 pmol/L kann von einer Insulinresistenz mit gestörter β-Zell-Sekretion ausgegangen werden. Die Spezifität für das Vorliegen einer Insulinresistenz beträgt dabei unabhängig von den Glukosewerten 100% [1,3]. Erkennung eines deutlich erhöhten Risikos für HerzKreislaufereignisse Bei Patienten mit normalen Glukose- oder HbA1c-Werten ist erhöhtes intaktes Proinsulin im morgendlichen NüchternZustand oft der einzige Hinweis auf eine bereits progrediente Diabetesentwicklung. Aufgrund der Schäden, die die Insulinresistenz an den Gefässen anrichten kann, kann es in dieser Phase zu atherosklerotischen Veränderungen bis hin zu makrovaskulären Ereignissen kommen, bevor der Diabetes durch eine Erhöhung des Blutzuckers auch nach klassischen Kriterien sichtbar wird. In prospektiven Studien hat sich intakt Proinsulin daher auch als prädiktiver Marker für das Infarkt- und Schlaganfallrisiko bewährt [4,5]. Stadium Beschreibung Insulin Intaktes Proinsulin Glukose Kardiovaskuläres Risiko I Insulinsensitiv, aber mangelnde akute Insulinantwort normal niedrig normal normal II Insulinresistenz ohne qualitative erhöht Sekretionsstörung niedrig normal oder erhöht erhöht IIIa Insulinresistenz mit schwerer β-Zell-Sekretionsstörung normal bis erhöht erhöht normal oder erhöht hoch IIIb Zusammenbruch der β-Zell-Sekretion niedrig erhöht bis niedrig (im Endstadium ) erhöht hoch Tabelle 1: β-Zell-Dysfunktion: Beschreibung der glukoseunabhängigen Stadieneinteilung anhand des Sekretionsmusters (Insulin, Intaktes Proinsulin) [2]. 2. Aussagekraft des intakten Proinsulin im oGTT Die Glukoseverläufe bei Normalpersonen und Diabetikern unterscheiden sich dramatisch voneinander, wohingegen die Patienten mit gestörter Glukosetoleranz ein intermediäres, eher undeutliches Bild (Abbildung 2) geben. Im Gegensatz hierzu zeigen die intakt Proinsulinverläufe bei Prädiabetikern und Diabetikern einen nahezu gleichlaufenden 2.5-fachen Konzentrationsanstieg auf Werte über 15 pmol/L (Abbildung 2). Diese nahezu identischen Verlaufskurven offenbaren auch bei Prädiabetikern bereits das Vorliegen einer gestörten ß-Zell-Dysfunktion - 5 Jahre nach oGTT hatten alle Prädiabetiker einen Diabetes Typ-2 entwickelt [6]. Diabetes 200 Glucose (mg/dl) Deutlicher Anstieg von intaktem Proinsulin bei Patienten mit Prädiabetes-Typ-2 Glucose 250 Prädiabetes 150 Normal 100 50 0 0 60 120 Zeit (min) Intaktes Proinsulin 30 Intaktes Proinsulin (pmol) Der oraler Glukosetoleranztest (oGTT ) dient zur Bestimmung der Blutglukose-Regelungsfähigkeit des Körpers unter „Glukosestress“ - dabei zeigen Normalpersonen, Patienten mit Prädiabetes und Patienten mit Typ-2Diabetes unterschiedliche Verläufe in den Glukose- und intakt Proinsulinwerten [6]. 25 Diabetes 20 Prädiabetes 15 Normal 10 5 0 0 60 120 Zeit (min) Abbildung 2: Verläufe der Glukose- und intakt Proinsulinspiegel im oGTT Prädiktive Aussagekraft des intakten Proinsulins für die Diabetesentwicklung bei Patienten mit Hochrisikoprofil 200 180 160 140 Glucose (mg/dl) In Abbildung 3 sind die Konzentrationsverläufe der Glukose- und intakt Proinsulinwerte bei Normalpersonen ohne (n=7) und mit (n=4) späterer Diabetesentwicklung dargestellt (Bestätigung der Befunde 5 Jahre nach oGTT (6)). Während die Glukose in beiden Gruppen den klassischen Verlauf zeigt und keine Störung vermuten lässt, bieten die intakt Proinsulinwerte eine klare Unterscheidung beider Gruppen. Normalpersonen mit späterer Diabetesentwicklung zeigen im oGTT einen steilen Konzentrationsanstieg über das Dreifache der Ausgangswerte (>15 pmol/L) und somit eine bereits gestörte β-Zell-Funktion an. Normalpersonen ohne spätere Diabetesentwicklung 120 100 Normalpersonen mit späterer Diabetesentwicklung 80 60 40 20 Ein erhöhter 2-Stunden-Wert für intaktes Proinsulin von > 15 pmol/l im oralen Glukose Toleranz Test (oGTT) deutet auf eine progrediente β-Zell-Dysfunktion und somit auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung: n eines progredienten Typ-2-Diabetes und n einer kardiovaskulären Erkrankung vor Verschlechterung der Glukosetoleranz hin. Die 2-Stunden-Messung von intaktem Proinsulin im oGTT kann ein Prädiktor für die spätere Diabetes- Entwicklung sein und erlaubt eine frühzeitige Intervention 0 0 60 120 25 Intaktes Proinsulin (pmol) Im Rahmen des oGTT werden die β-Zellen unter „Glukosestress“ gesetzt und stossen je nach pathophysiologischer Situation an die Kapazitätsgrenzen der Insulinsynthese. Dies spiegelt sich in den intakt Proinsulinwerte nach 2 Stunden wider und ermöglicht selbst bei Patienten mit normalen bzw. leicht erhöhten Glukosewerten (Prädiabetiker) die rechtzeitige Erkennung von β-Zell-Funktionsstörungen als Indikator für die zukünftige Verschlechterung der Hyperglykämie und der Entwicklung eines Diabetes Typ 2. 20 Normalpersonen ohne spätere Diabetesentwicklung 15 Normalpersonen mit späterer Diabetesentwicklung 10 5 0 0 60 120 Zeit (min) Abbildung 2: Glukose und intaktes Proinsulin im oGTT bei Normalpersonen ohne und mit späterer Diabetesentwicklung 3. Folgende Untersuchungen werden empfohlen: oGTT mit Messung des Nüchternglukosewertes und der Glukosewerte nach 1 und 2 Stunden sowie die Bestimmung des intakten Proinsulins nüchtern und nach 2 Stunden: - Ein Nüchternwert für intaktes Proinsulin von > 11pmol/l lässt auf eine β -Zell-Dysfunktion im Spätstadium und Insulinresistenz schliessen - Ein 2-Stunden-Wert für intaktes Proinsulin von > 15 pmol/l weist auf ein erhöhtes Risiko für die die Entwicklung eines progressiven Diabetes und einer kardiovaskulären Erkrankung hin. n Der durch Änderung in der Lebensweise und therapeutische Intervention erzielte Therapieerfolg zur Normalisierung der intakten Proinsulinspiegel und der β-Zell-Funktion, kann bereits nach einem Monat durch eine erneute Durchführung der oben genannten Untersuchungen beurteilt werden. n Intaktes Proinsulin als Verlaufsmarker während der Therapie In prospektiven Untersuchungen wurde gezeigt, dass die eher pathophysiologisch-orientierte Intervention mit Bewegung, Metformin, Thiazolidindionen, SGLT-II-Inhibitoren, GLP-1–Agonisten oder Insulin zu einer Schonung der Betazelle und in der Folge zu einem Abfall der Nüchtern-Spiegel von intaktem Proinsulin beiträgt. Unter der rein glukozentrischen Sulfonylharnstofftherapie konnte ein solcher Effekt nicht beobachtet werden [7-10]. Testverfahren zur Messung von totalen Proinsulin und intakten Proinsulin Bei Patienten, die unter einer Dysfunktion der β-Zellen leiden, kommt es zur Ausschüttung sowohl von intaktem Proinsulin als auch von des31,32-Proinsulin-Fragementen im Blut. Dabei hat intaktes Proinsulin eine Halbwertszeit von 15 Minuten, während das des31,32 - Fragment über Stunden im Blut persistiert. Aufgrund dieser Unterschiede in den Halbwertszeiten erlaubt die spezifische diagnostische Messung von intaktem Proinsulin eine bessere funktionelle Beurteilung der Aktivität/Dynamik der β-Zellen und führt mithin zu einer besseren diagnostischen Trennschärfe [11-12]. Optimale Diagnostik des Diabetes-Typ-II und Prädiabetes sowie Einschätzung des kardiovaskulären Risikos anhand von Glukose und intaktem Proinsulin Messung des HbA1c Anhand des HbA1c-Wertes kann eine erste Unterscheidung von Diabetikern und Nicht-Diabetikern vorgenommen werden. HbA1c ≥ 6.5% ≥ 48 mmol/mol 5.7 - 6.4% 39 - 47 mmol/mol < 5.7% < 39 mmol/mol Diagnose Diabetes Weitere Abklärung erforderlich Kein Diabetes Therapie Gemäß Leitlinie Nüchternglukose oder oraler Glukosetoleranztest (oGTT) Keine Bei Patienten im Graubereich des HbA1c ist ein Nüchternglukosetest bzw. ein Glukosetoleranztest (oGTT) angezeigt. Messung der Nüchternglukose Eine weitere Differenzierung von Diabetikern bzw. Nicht-Diabetikern wird möglich und Patienten mit erhöhten Glukosewerten werden erkannt. Nüchternglukose ≥ 126 mg/dl ≥ 100 - 125 mg/dl < 100 mg/dl Diagnose Diabetes Erhöhte Glukosewerte Kein Diabetes Therapie Gemäß Leitlinie Aufklärung über Diabetes-Risiko; Lifestyle-Intervention Behandlung von Risikofaktoren; erneute Risikobestimmung und HbA1C nach einem Jahr Keine Messung der Nüchternglukose und intakte Proinsulin zwecks Erfassung des β-Zell-Status Die zusätzliche Bestimmung von intaktem Proinsulin gibt wertvolle Hinweise auf den funktionellen β-Zellstatus und erlaubt somit eine differenziertere Diagnostik. Der Nüchternwert für intaktes Proinsulin >11 pmol/l weist bereits auf eine vorhandene β-Zell-Dysfunktion (Stadium III) unabhängig vom Glukosestatus hin und ermöglicht u.a. die Erkennung von Prädiabetikern. Auch bei Glukose-normalen Patienten gibt der intakt Proinsulinwert Hinweise auf das spätere Auftreten eines Diabetes oder auf das Vorliegen einer makrovaskulären Erkrankung. Anhand der Stadieneinteilung kann eine Abschätzung des kardiovaskulären Risikos vorgenommen werden (siehe auch Tabelle 1). Nüchternglukose ≥ 126 mg/dl Nüchtern Intakt Proinsulin < 11 pmol/l Diagnose ≥ 100-125 mg/dl < 11 pmol/l Diabetes > 11 pmol/l < 11 pmol/l Diabetes Typ II Keine qualitative ß.ZellSekretionsstörung (Stadium II) < 100 mg/dl < 11 pmol/l > 11 pmol/l < 11 pmol/l Erhöhte Glukosewerte Prädiabetes Keine Diabetes Spätere Diabetes oder makrovaskuläre Erkrankung möglich Keine qualitative ß-ZellSekretionsstörung ß-ZellDysfunktion Keine qualitative ß-ZellSekretionsstörung ß-ZellDysfunktion Stadium III Stadium I oder II Stadium III ß-Zell-Funktion Keine qualitative ß-ZellSekretionsstörung ß-ZellDysfunktion Stadium der ß-ZellDysfunktion Stadium I oder II Stadium I oder II Aufklärung über Diabetes-Risiko Lifestyle Intervention; Behandlung Hoch Normal oder erhöht erneute von Risikofaktoren, Risiko-bestimmung und HbA1c Gemäß Leitlinie, Aufklärung über Diabetes-Risiko; nach einem Jahr bevorzugt TZD Lifestyle-Intervention, Behandlung in Kombination von Risikofaktoren; erneute Risikomit Insulin/ bestimmung und HbA1C nach GLP1; ohne einem Jahr Sulfonylharnstoffe Kardiovaskuläres Risiko Normal oder erhöht Therapie Gemäß Leitlinie Stadium III < 11 pmol/l > 11 pmol/l Hoch Normal oder erhöht Hoch Ggfs. temporär mit kombinierten niedrig-dosierten Antidiabetika zur ß-Zellschonung (keine Sulfonylharnstoffe) Keine Ggfs. temporär mit kombinierten niedrig-dosierten Antidiabetika zur ß-Zellschonung (keine Sulfonylharnstoffe) Oraler Glukosetoleranztest (oGTT) basierend auf den Glukose Eine weitere Differenzierung von Diabetikern bzw. Nicht-Diabetikern wird möglich und Patienten mit gestörter Glukosetoleranz werden erkannt. Nüchternglukose ≥ 126 mg/dl ≥ 100-125 mg/dl < 100 mg/dl Glukose in 2h-oGTT ≥ 200 mg/dl 140-199 mg/dl < 140 mg/dl Diagnose Diabetes Gestörte Glukosetoleranz Kein Diabetes Therapie Gemäß Leitlinie Aufklärung über Diabetes-Risiko; Lifestyle-Intervention Behandlung von Risikofaktoren; erneute Risikobestimmung und HbA1C nach einem Jahr Keine Oraler Glukosetoleranztest (oGTT) basierend auf den Glukose- und intakt Proinsulinwerten zwecks Erfassung der pathophysiologischen Abläufe Der zusätzliche 2-Stunden-Wert von > 15 pmol/l erlaubt eine weitere Erkennung von Prädiabetikern und gibt auch bei Glukose-normal erscheinenden Patienten wichtige Hinweise auf eine spätere Prä-/Diabetes oder makrovaskuläre Erkrankungen. Anhand der Stadieneinteilung kann eine Abschätzung des kardiovaskulären Risikos vorgenommen werden (siehe auch Tabelle 1). Nüchternglukose ≥ 126 mg/dl Glukose in 2h-oGTT ≥ 200 mg/dl ≥ 100-125 mg/dl < 100 mg/dl 140-199 mg/dl Nüchtern Intakt Proinsulin < 11 pmol/l < 11 pmol/l > 11 pmol/l Intakt Proinsulin in 2h-oGTT < 15 pmol/l > 15 pmol/l < 140 mg/dl < 11 pmol/l < 11 pmol/l > 11 pmol/l > 15 pmol/l < 15 pmol/l > 15 pmol/l > 15 pmol/l Diabetes Typ II Gestörte Prädiabetes Glukosetoleranz < 11 pmol/l < 11 pmol/l > 11 pmol/l < 15 pmol/l > 15 pmol/l > 15 pmol/l Keine Diabetes Spätere Prä-/Diabetes möglich Spätere Diabetes oder makrovaskuläre Erkrankung möglich ß-ZellDysfunktion Keine qualitative Beeinträchß-Zell-Sekreti- tigte onsstörung ß-Zellfunktion ß-Zell-Dysfunktion Stadium I oder II Stadium III Stadium I oder II Stadium III Normal oder erhöht Hoch Normal oder erhöht Hoch Ggfs. temporär mit kombinierten niedrig- dosierten Antidiabetika zur ß-Zellschonung (keine Sulfonylharnstoffe) Keine Ggfs. temporär mit kombinierten niedrig-dosierten Antidiabetika zur ß-Zellschonung (keine Sulfonylharnstoffe) Diagnose Diabetes ß-Zell-Funktion ß-ZellKeine qualitative Beeinträchß-Zell-Sekreti- tigte Dysfunktion onsstörung ß-Zellfunktion Keine qualitative Beeinträchtigte ß-Zell-Sekreti- ß-Zellfunktion onsstörung Stadium der ß-ZellDysfunktion Stadium I oder II Stadium III Kardiovaskuläres Risiko Normal oder erhöht Hoch Therapie Gemäß Leitlinie Gemäß Leitlinie, bevorzugt TZD Aufklärung über Diabetes-Risiko; in Kombination mit Insulin GLP1; Lifestyle-Intervention, Behandlung von Risikofaktoren; erneute Risikoohne Sulfonylharnstoffe bestimmung und HbA1C nach einem Jahr Aufklärung über Diabetes-Risiko Lifestyle Intervention; Behandlung von Risikofaktoren, erneute Risikobestimmung und HbA1c nach einem Jahr Der orale Glukosetoleranz-Test mit der zusätzlichen Bestimmung von intaktem Proinsulin, nüchtern und nach 2 Stunden, ermöglicht die besten diagnostische Aussagen im Hinblick auf die Erkennung von Diabetes-Typ II und Prädiabetes sowie eine Einschätzung des kardiovaskulären Risikos. Darüber hinaus werden durch die intakt Proinsulinwerte auch bei Glukose-normalen Patienten β-ZellFunktionsstörungen erkannt und liefern Hinweise auf eine makrovaskuläre Erkrankung bzw. das Risiko einer späteren Prä-/Diabetes. Die Kenntnis der β-Zellfunktion ermöglicht eine Behandlung, die auf eine Schonung der β-Zellen abzielt und damit den pathophysiologischen Abläufen des Diabetes Typ II Rechnung trägt. Intaktes Proinsulin ELISA - Kat. Nr.: TE1012 (CE) / TE1011 (RUO) Probentyp Serum, EDTA / Heparin Plasma, Zellkultur Probenvorbereitung Blutentnahme - Nüchtern. Aufgrund besserer Stabilität werden EDTA-Plasma und Heparin Plasmaproben gegenüber Serumproben bevorzugt. Referenzwerte Nüchtern: Mittelwert 3.99 pmol/l +/- 1.58 SD < 11 pmol/l (normale Sekretion) > 11 pmol/l (Sekretionsstörung) 2-Stunden-Wert im oGTT: >15 pmol/l (progrediente ß-Zell-Dysfunktion) Literaturverweise 1: Pfützner,A. et al. 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