Wertschätzende Kommunikation

Wertschätzende Kommunikation und Umgang mit Konflikten zwischen Kindern
Dipl.-Psych. Markus Wutzler, Friedenskreis Halle e.V.
Welche Bedeutung hat Wertschätzung für Einzelne und das Gruppenklima? Was macht wertschätzende Kommunikation aus? Wie kann ich
wertschätzend Grenzen setzen? Wie kann ich Kindern helfen, ihre Konflikte zu klären? Um diese Fragen soll es im Workshop gehen. Wir arbeiten
dazu vor Allem mit interaktiven Methoden, Erfahrungsaustausch, Übungen und kleinen Inputs. Ziel ist, praktische Anregungen für den Arbeitsalltag
mitnehmen zu können.
Ablauf
Abkürzungen: AB – Arbeitsblatt, FC – Flipchart, KG – Kleingruppe. TN - Teilnehmende, TR – Trainer_in
Zeit
Ziel
Methode
Soziale und
räumliche
Orientierung
Begrüßung,
Vorstellungsrunde,
Inhalt
Material
10:30
10`
5`
Inhaltliche und
Input
zeitliche Orientierung,
Transparenz
Vertrag
•
•
Begrüßung + Vorstellung TR und Friedenskreis Halle e.V.
Vorstellungsrunde: Name + Als was arbeite ich?
vorbereitete Mitte
mit Büchern etc.
Ablauf vorstellen, anhand Ausschreibung:
• Welche Bedeutung hat Wertschätzung für Einzelne und das
Gruppenklima?
• Was macht wertschätzende Kommunikation aus?
• Wie kann ich wertschätzend Grenzen setzen?
• ( Wie kann ich Kindern helfen, ihre Konflikte zu klären? )
… Hinweis: nur 2 statt 4 Stunden
… sieht jemand seine Lernziele gefährdet?
Hinweise / Vereinbarungen:
* Freiwilligkeit
* Vertraulichkeit
* Stein im Schuh / Sagen, was mich stört
* ...Was ist noch wichtig?
5`
Soziale Orientierung, Raumlauf
Energie, Kontakt mit
Thema
Flyer Friedenskreis,
nach Signal jeweils kurz zu zweit oder dritt zusammen kommen.
Austausch über:
◦ Eine Sache, die ich gut kann. (sich selbst Wertschätzung
entgegen bringen)
◦ Eine Situation, in der mir Wertschätzung entgegen gebracht
wurde. Jemand hat …. gesagt / getan.
◦ Eine Situation, in der ich Wertschätzung gebraucht hätte,
FC – Ablauf
Zettel mit
Hinweisen
aber nicht bekommen habe
10:50 Warum und wozu
10'
Wertschätzung?
40'
Was macht
wertschätzende
Kommunikation
aus?
→ verstehen und
üben
Interaktiver Input
Welche Bedeutung hat Wertschätzung für Einzelne und das
FC als Mindmap Gruppenklima?
Bedeutung
• Einzelne: Universelles Grundbedürfnis, Strategie zur
Bedürfniserfüllung (Anerkennung, Selbstwert, Verbundenheit
etc.), Basis für Lernen und Entwicklung
• Gruppenklima: Vertrauen und Sicherheit (und -vorschuss für
Problemsituationen), Basis für Lernen und Entwicklung
• (Reden über Probleme erzeugt Probleme, Reden über Lösungen
erzeugt Lösungen.)
• reinfragen: Erfahrung der Tln...?
Was macht wertschätzende Kommunikation aus?
• Zwei Situationen vorlesen: Stellen Sie Sich vor, es war
Weihnachtsfeier in Ihrer Einrichtung und Sie haben spontan ein
Spiel angeleitet, das für großes Hallo und Lachen gesorgt hat.
Unterschied erklären
Später kommt der/die Leiter_in der Einrichtung zu Ihnen:
5'
• Ganz große Klasse Frau/Herr XY, das haben Sie super
gemacht! Sie sind ein kreatives Köpfchen, machen Sie
weiter so!
Übung 25'
• Danke, dass sie das Spiel angestoßen haben. Das hat
Freude in die Runde gebracht und die Stimmung war
hinterher viel gelöster... da war ich richtig erleichtert, weil es
+ Einschränkungen 5'
mir wichtig ist, dass sich hier alle wohl fühlen!
• Wie war das jeweils? Was haben Sie gedacht?
...gefühlt? ...was werden Sie nun tun?
Botschaften anhören
5'
•
was ist echte Wertschätzung / Lob → wertschätzender Dank für
Beitrag zum Wohlergehen? Was ist instrumentelles Lob etc.?
• Wertschätzender Dank hat drei Bestandteile: 1. Die
Handlungen, die zu unserem Wohlbefinden beigetragen
haben; 2. unsere jeweiligen Bedürfnisse, die sich erfüllt
haben und 3. die angenehmen Gefühle, die sich durch die
Erfüllung dieser Bedürfnisse eingestellt haben.
FC Mindmap
ergänzen
- Wie? = ...
- Haltung vs.
Technik?
FC Wertschätzung
nach GFK
Handout
Bedürfnisse,
AB „6.5
Wertschätzung
üben“ p147
AB Übung2
+ Thesen
•
Lob und Komplimente als Urteile: „Lob und Komplimente – auch
wenn sie noch so positiv klingen – sind oft Urteile über andere!“
(Rosenberg), „Manipulation hinter der Anerkennung“
•
Übung1: Klarheit und Schätze heben, 15'
• AB individuell ausfüllen, 10'
• Fragen oder Erkenntnisse, die Sie teilen möchten?
•
Übung2: Alltägliche Situationen, 10'
• zwei kleine alltägliche Situationen, wo Kinder etwas „gut“
machen / Sie einen Impuls zum Loben spüren
• oder diese Beispiele:
• Frieda (5) hat heute die Ecke mit den Bauklötzchen
selbstständig aufgeräumt, was sie sonst selten tut...
• Hannes (9) hat seine Hausaufgaben in ausgesprochen
leserlicher Schönschrift abgegeben...
Was war einfach / schwierig...? Chancen und Risiken?
•
•
•
Haltung vs. Kommunikationstechnik
Sender-Nachricht-Empfänger, es liegt nicht alles an der
Formulierung! ...aber wir können versuchen, möglichst klar und
eindeutig zu sprechen.
11:40 Energie, Kontakt mit WUP
5'
Thema
Feuer-Wasser-Schild
11:45 Konzept
Interaktiver Input 10'
35'
verdeutlichen,
Übung und Transfer
Wie kann ich wertschätzend Grenzen setzen?
• Reinhören: An welche Situationen aus ihrem Berufsalltag
denken Sie?
•
•
•
FC vorbereitet und
ergänzt
Grenzen nach Juul: persönliche Grenzen (stabil vs. situativ) vs. Handout/AB
soziale Grenzen
w. als Achtung und Anerkennung des Wertes und der Würde der
Person als solche; seine Bedürfnisse schützen ohne die der
anderen zu verletzen
Nicht gemeint: nachgeben / aufgeben, Gewaltanwendung
(körperlich, verbal, auch keine Urteile und Zuschreibungen),
„auch mal loben“, Drill
Erläuterung und
Übung I, 20'
Erläuterung und
Übung II, 5'
10'
Sensibilisieren für
eigene Rolle bei
Konflikten von
Kindern,
Impuls zur
Eigenarbeit
mitgeben
Interaktiver Input
•
Wie geht’s? Annäherungen / Konzepte / Hilfsmittel:
• bei leichten Grenzverletzungen: persönliche Mitteilung (IchBotschaften, GFK, Jesper Juul)
• Übung Übersetzen:
• Es ist Freitag Mittag, anstrengende Tage liegen hinter
Ihnen, Sie sind müde, haben Kopfschmerzen und
brauchen Ruhe. Vor Ihrem Aufenthaltszimmer
schreien ein paar Kinder herum. Sie: „HEY! RUHE!
MERKT IHR GAR NICHTS MEHR!? IHR SEID HIER
NICHT IM STADION!“
Ich will / will nicht im Moment, statt dessen... Weil...
• Situation 2: …
• für sich selbst notieren (5'), dann Partner_in
vortragen → wie wirkt es? (5')
• Erfolgsfaktoren z.B.: Kongruenz der Botschaft, Klarheit
des Vorgehens, Verantwortung für meine Bedürfnisse
und Gefühle bei mir lassen
•
bei heftigeren / längeren Grenzverletzungen:
• Neue Autorität / Stärke statt Macht (Schlippe, Omer),
• Schützender vs. Strafender Machteingriff (GFK)
• Anregung: Übung zuhause machen
Wie kann ich Kindern helfen, ihre Konflikte zu klären?
• Bsp.-Situation: reinfragen oder „Neele und Tim streiten sich um
einen Stuhl. Beide betonen, es sei ihrer. Sie zerren hin und her,
bis Tim Neele auf den Arm boxt...“
• Verschiedene Rollen klarmachen:
• keine Präsenz, ignorieren
• Präsenz, aber nicht intervenieren
• Schutzmacht → nimmt Partei für eine Seite und hilft ihr bei
Visualisierungen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
5'
Offene Fragen,
Feedback,
Ergebnisse
festhalten
12:30 Ende
der Interessendurchsetzung
Polizist_in und Richter_in → beobachtet, stellt Täter und
Opfer fest, verurteilt und bestraft gegebenenfalls
Schlichter_in → Anrufen einer Schiedsperson/-stelle, die
einen Schlichterspruch unterbreitet bzw. Lösungsvorschläge
macht
Vermittler_in / Mediator_in → gemeinsame Suche nach
Lösungen unter Vermittlung eines allparteilichen Dritten
...
Wie reagiere ich meistens?
Worum geht es mir in der Situation? (meine Bedürfnisse als
Erzieher_in oder Lehrkraft)
Welches Rollenangebot wird mir von Seiten der Kinder
gemacht?
Welches Vorgehen/Rolle meinerseits hilft den Kindern am
Besten, ihren Streit selbst zu klären?
(Ab wann geht selbst Klären entwicklungspsychologisch und
was braucht es individuell und systemisch dazu)
Welche Anregung nehmen Sie aus dem WS mit?
FC