Rotterdam auf fast gleichem Niveau

ROTTERDAM AUF FAST GLEICHEM NIVEAU
Im Rotterdamer Hafen wurden im ersten Quartal ungefähr genauso viele
Güter umgeschlagen wie im Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Dem
Wachstum – vor allem beim Rohöl und Ölprodukten – stand ein fast
gleicher Rückgang beim Umschlag von Trockenmassengut und Containern gegenüber.
Der gesamte Umfang der umgeschlagenen Güter wuchs um 0,2% auf 116,9
Millionen Tonnen. Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam: „Letztes Jahr stieg der Umschlag um 4,9%. Unser ehrgeiziges Ziel ist es,
dieses hohe Umschlagsvolumen im laufenden Jahr ebenfalls zu erreichen.
Bislang läuft alles nach Plan, aber wir haben noch drei Quartale vor
uns.“
Im Marktsegment „flüssiges Massengut“ wurden sowohl mehr Rohöl (+2,0%;
26,0 Millionen Tonnen) und mehr Mineralölprodukte (+7,0%; 24,4 Millionen Tonnen) als auch mehr sonstige flüssige Massengüter (+2,1%; 7,8
Millionen Tonnen) umgeschlagen. Der niedrige Ölpreis führt zu beträchtlichen Margen bei Raffinerien, viel Raffinage und viel Handel
mit Ölprodukten. Im Segment „sonstiges flüssiges Massengut“ wurde etwas weniger MTBE (Bleiersatz im Benzin) und etwas mehr Biodiesel
umgeschlagen. Nur LNG verzeichnete einen bedeutenden Rückgang (-72,6%;
0,1 Millionen Tonnen). Die Wiederausfuhr von LNG sank deutlich. Es
wird erwartet, dass der LNG-Umschlag sich im restlichen Jahr wieder erholt. Insgesamt stieg der Umschlag von flüssigem Massengut um 3,3% auf
58,4 Millionen Tonnen.
Beim Trockenmassengut sind Eisenerz sowie Schrott und Kohle die
wichtigsten Gütersorten. Der Umschlag von Eisenerz und Schrott sank beträchtlich (-6,1%; 7,8 Millionen Tonnen). Der wichtigste Grund dafür
ist das Dumping des chinesischen Stahls auf dem europäischen Markt.
Das in Rotterdam umgeschlagene Kohlevolumen verzeichnete einen leichten Anstieg (+2,9%; 7,9 Millionen Tonnen). Der wichtigste Grund dafür
liegt in der Konzentration der Koks-Transporte von Thyssenkrupp über
Rotterdam. Die Schließung der Kohlekraftwerke in Nijmegen und Geertruidenberg (Amer 8) und der sehr milde Winter sorgten für etwas niedrigere Lieferungen von Energiekohle. Die Reduktion der Rohstoffimporte für die Metallindustrie und den Bausektor in Kombination mit dem
Sinken der Flugascheexporte führte zu einem Rückgang im Segment der
sonstigen Trockenmassengüter (-18,6%; 2,7 Millionen Tonnen). Der Umschlag von Agrarmassengut stieg ein wenig (+1,2%; 2,5 Millionen Tonnen).
Insgesamt sank der Umschlag von Trockenmassengut um 4% auf 21,0 Millionen Tonnen.
Der Containerumschlag sank um 3,1% auf 31,0 Millionen Tonnen und um
3,9% auf 3,0 Millionen TEU (Standardmaß für Container). Das fehlende
Wachstum ist vor allem auf die ungünstigen Wirtschaftsentwicklungen in
China, Russland und Brasilien zurückzuführen. Es wurden auch weniger
leere Container abtransportiert, insbesondere nach Asien (-14,5%), unter anderem infolge der rückläufigen chinesischen Exporte.
Gleichzeitig ist der Handel mit den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Irland, Spanien und Portugal gestiegen. Auch der Ro-Ro-Verkehr
nach Großbritannien verzeichnet immer noch einen Aufwärtstrend (+1,8%;
5,4 Millionen Tonnen). Der Umschlag an sonstigem Stückgut stieg
(+6,7%; 1,2 Millionen Tonnen), sodass der Gesamtumschlag im Marksegment Stückgut (Ro-Ro- sowie sonstiges Stückgut) um 2,7% auf 6,6 Millionen Tonnen anstieg.
Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam