2015-10-25 Taufgottesdienst. Das Riesenfest, Pfrn. U.Vock

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Taufgottesdienst mit den 3.KlässlerInnen
25.10. 2015: Das Riesenfest
Max Bolliger und Nele Palmtag, Das Riesenfest
Bild 1: In einer Burg wohnten zwei Riesen. Einer war nicht größer als du. Er war
trotzdem ein Riese, weil es im Land der Riesen nur Riesen gibt.
Bild 2: Als die Eule den beiden die Einladung zum Riesenfest brachte, wollte der große
Riese den kleinen Riesen nicht mitnehmen. Doch der kleine Riese bestand darauf. Also
machten sie sich auf den Weg.
Bild 3: Bald kamen sie zu einem Bach. Der große Riese überquerte ihn mit einem
Riesensprung. Der kleine Riese musste von einem Stein zum anderen hüpfen. Dann
kamen sie zu einem Hügel. Der große Riese überstieg ihn mit einem Riesenschritt. Der
kleine Riese musste zuerst hinaufkraxeln.
Bild 4: Nachher kamen sie zu einem Apfelbaum. Sie waren hungrig. Der große Riese
hob seine Riesenarme. Der kleine Riese musste den Stamm hinaufklettern. Er pflückte
zwei Äpfel. Den einen aß er unterwegs, den anderen steckte er in die Tasche.
Bild 5: Als es heiß wurde, gingen sie in den Wald. Der große Riese kegelte mit
Baumstämmen. Der kleine Riese spielte mit Tannenzapfen. Der große Riese wollte
seinen Spaß haben.
Bild 6: Er nahm den kleinen Riesen und warf ihn in die Luft, bis ihm schwindlig wurde.
Aber der kleine Riese ließ nicht einschüchtern. Er lief weiter, auch wenn er zehnmal
mehr Schritte machen musste als der große Riese.
Bild 7: Als sie endlich auf die Riesenwiese kamen, war das Fest schon in vollem Gange.
„Ihr kommt zu spät!“ schrieen die anderen Riesen. „Daran ist der Kleine schuld“, sagte
der Große.
Bild 8: Dann warteten alle gespannt darauf, welche Aufgabe sich der älteste Riese
diesmal ausgedacht hatte. „Hört zu!“ rief er; „König des heutigen Tages soll derjenige
sein, der den größten Bissen verschlucken kann.“ - „Bravo! Bravo!“ schrieen die Riesen.
Das war ganz nach ihrem Sinn. „Ich verschlucke eine Torte!“ sagte einer.
Bild 9: „Ich verschlucke einen Kürbis!“ prahlte ein anderer. „Ich verschlucke einen
Käselaib!“ schrie der größte Riese. „Da kann ich nicht mitmachen“, dachte der kleine
Riese. Aber plötzlich kam ihm der Apfel in den Sinn. „Und ich“, sagte der kleine Riese,
„ich verschlucke einen Apfelbaum!“
Bild 10: Er holte den Apfel aus seiner Tasche, brach ihn entzwei und löste aus dem
Apfelgehäuse zwei schwarze Kernchen. Das eine verschluckte er, das andere steckte er
in die Erde.
Ref. Kirchgemeinde Holderbank-Möriken-Wildegg, 25.10.2015 Taufe - das Riesenfest.docxPfrn Ursula Vock, 25.10.2015
Taufgottesdienst das Riesenfest
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Die großen Riesen hielten sich die Bäuche vor Lachen. „Aufschneider!“ schrieen sie und
machten den zum Festkönig, der den Käselaib verschluckt hatte.
Bild 11: Als sich im Jahr darauf die Riesen wieder versammelten, stand dort, wo der
kleine Riese den kleinen Kern in die Erde gesteckt hatte, ein winziger Apfelbaum. Der
kleine Riese hatte also die Wahrheit gesagt! In dem winzigen Kern, den er verschluckt
hatte, verbarg sich ein Baum.
Bild 12: Die großen Riesen staunten. Der kleine Riese stieg gewaltig in ihrer Achtung,
und sie machten ihn zum König, nicht nur für einen Tag, sondern für ein Jahr. Und der
Apfelbaum wuchs und wuchs, von Jahr zu Jahr, zu einem – Riesenapfelbaum.
Gedanken zur Bedeutung der Taufe anhand der Geschichte
De Riis i de Gschicht isch chlii. Also eigetli isch er so gross wie Ihr – und drum
gägenüber em grosse Riis winzig. Chlii sii isch nöd immer eifach – das hämmer i de
Gschicht ghört. De gross Riis isch nöd sehr früntlich zum chline Riis.
Di Chliine chömed öppedie under d’Reder. Si möged nani ufe, si chömed nanig drus, si
törfed nöd mitmache. Chlii sind nöd nume Chind. Chlii sind au Lüüt, wo wenig
verdiened, denig, wo schlächt sind i de Schuel – eifach alli, wo ned so vill Möglichkeite
und Chance händ wie anderi.
Bi Gott sind die Chliine gross: De Jesus hät das vorgläbt. Er hät d’Chind und di chliine
Lüt zu sich choo laa. Er hät ene zueglost und mit ene gredt. Er isch früntlich gsi mit ene.
Und er hät vo de Chline gseit: Ihne ghört s’Himmelriich.
Drum taufed mir au Chind – und nöd erscht erwachseni Lüüt. Gott staat de Chliine
bsunders bii, wells die am nötigste händ. Di Grosse chönd nämli sälber für sich iistaa.
Das gseemer am grosse Riis. Er chunt scho dur d’Wält, ohni d’Hilf vo andere. Er merkt
nöd emal, wänn öppis für de chlini Riis nöd eso luschtig isch.
Wie hät das ächt de chlii Riis gmacht, dass er de Muet gha hät zum säge, er welli
mitchoo as Riisefäscht? Und woher hät er d’Chraft gna, zum mit em grosse Riis mithebe
uf em Wäg det ane. Er isch zäch, de chlini Riis!
Er haltets sogar us, wo di andere Riise uf em umehacked. Sogar bim Bluffer
Wettbewerb, woner als Chliine doch kei Chance hät, laat er sich nöd uf d’Siite schiebe.
Er wird am Änd Köngi vo de Rise, well er schlauer isch als die andere. Und well er
Geduld hät zum Warte.
I de Bible heisst’s vo Gott mängisch, er seg wie en König. Und mir Mänsche seged wie
d’Königschind vo Gott – gschaffe nach sim Vorbild: Prinze und Prinzässine. Vilicht
spilled ir das mängisch au gern, legged schöni Chleider aa und e Chrone, befehled anderi
ume oder gönd go anderi Länder erobere.
Als Köngischind vo Gott simmer gross. Doch andersch als en richtigi Prinzässin oder en
Prinz. Es gaat nöd ums Befehle, ums Gäld haa und sich über anderi erhebe. Es
Ref. Kirchgemeinde Holderbank-Möriken-Wildegg, 25.10.2015 Taufe - das Riesenfest.docxPfrn Ursula Vock, 25.10.2015
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Köngischind vo Gott sii bedüütet: Du bisch i de Auge vo Gott so wertvoll und wichtig
wie es Königschind.
Wie de chlini Riis am Schluss vo de Gschicht (letztes Bild).
Doch bi Gott müemer nöd wie de chlii Riis z’erscht Muetprobe bestaa und Ufgabe löse.
Vo Aafang aa simmer bi Gott gross – und au, wänn mer öppis nöd eso guet chönd.
D’Taufi hilft eus, zum da dra tänke. Si isch wie wänn Gott eus würd e Königschrone
ufsetze.
Au de Jesus hät sich taufe laa, woner nanig berüemt gsi isch. Er hät bi siner Taufi erläbt,
dass er es Köngischind vo Gott isch. E Gschicht verzellt devo. Es seg gsi, wie wänn de
Himmel über ihm würd ufgaa – hell und warm. Vilicht wie wänn Gott ihn würdi
umarme. De Jesus mues sich Gott ganz näch gfühlt ha.
D’Bible bruucht de für e schöns Bild: De Geischt vo Gott seg vom Himmel zu ihm
abegschwäbt wie e Tuube.
Und denn heb de Jesus e Stimm ghört us em Himmel: „Du bisch min liebe Sohn. Du
bisch für mich wertvoll und wunderbar.“
Das gilt nöd nume für de Jesus, sondern für jede und jedi vo eus. Für Gott simmer alli
sini gliebte Chind. Bi de Taufi fiired mer das. Gott seit zu dir: Du bisch mini Tochter,
min Sohn, woni gern ha. Du bisch für mich wertvoll und wunderbar.
Taufi heisst au: Das will ich aanää. Da dra will ich tänke – das git mir Chraft zum Läbe.
Das törf i mim Läbe wachse wie de chlini Öpfelchern, wo zumene grosse Baum wird. Ja,
ich wett e Königstochter, en Königssohn vo Gott sii. Und ich säge tanke defür, dass du
mich kännsch und gern häsch, Gott!
Ref. Kirchgemeinde Holderbank-Möriken-Wildegg, 25.10.2015 Taufe - das Riesenfest.docxPfrn Ursula Vock, 25.10.2015
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