Polizei registriert Straftaten durch Asylbewerber Bericht: Frank

Polizei registriert Straftaten durch Asylbewerber | Manuskript
Polizei registriert Straftaten durch Asylbewerber
Bericht: Frank Wolfgang Sonntag
Die Landesaufnahmebehörde in Braunschweig Kralenriede. Bundesweit bekannt wurde die
Erstaufnahmeeinrichtung durch eine Massenschlägerei von mindestens 200 Beteiligten.
Christine Möricke-Abifade, Leiterin Erstaufnahmelager:
„Wir versuchen natürlich dann die Hauptakteure auch zu trennen, indem wir den einen
auch eher auslagern und sagen, Mensch, dass die sich dann hier auch nicht immer wieder
begegnen.“
Doch manche Asylbewerber fallen auch außerhalb der Unterkunft negativ auf. So haben sich
im Umfeld des Lagers in diesem Jahr die Ladendiebstähle verdreifacht, die Straftaten
insgesamt nahmen um die Hälfte zu.
Die Braunschweiger Polizei hat deswegen eine 13-köpfige Sonderkommission gegründet, die
sich nur mit den mehr als 1000 Straftaten der Asylbewerber seit August beschäftigt.
Torsten Heuer, Leiter Soko:
„Davon sind, das kann man schon so sagen, die Hälfte etwa Ladendiebstähle und eine
hohe Anzahl von Körperverletzungsdelikten.“
Auch die Einbrüche sind rund um die Erstaufnahmestelle angestiegen. Beim italienischen
Wirt Cesar Lamoratta wurde vor allem Sachschaden angerichtet. Die Täter, drei Tadschiken
wurden gefasst.
Caesar Lamoratta, Wirt:
„Hier sind die reingekommen da haben die eine Scheibe kaputtgemacht und sind die
dadurch reingegangen. Und die Tür haben die nach innen gedrückt und das mussten wir
alles neue Tür machen, da war nichts mehr zu reparieren. Großer Schaden? Ja großer
Schaden und hier hat unsere Registrierkasse gelegen.“…
Inzwischen schützt sich der Wirt mit schwerem Gerät vor weiteren Einbrüchen.
„Das hier praktisch die Tür nicht mehr reingedrängelt wird und hier ist zu klein zum
Einsteigen.“
Zwei Tage nach dem Interview allerdings schickt uns der Wirt Fotos vom nächsten Einbruch.
Die so geschützte Tür hielt stand, das Dachfenster aber nicht. Normales Leben in
Braunschweig Kralenriede ist schwieriger geworden.
Ein paar 100 Meter von der Erstunterkunft entfernt gibt es drei Supermärkte. Viele
Asylbewerber gehen dort gern einkaufen. Allerdings sind die Supermärkte auch zum
Brennpunkt des Ladendiebstahls geworden. Inzwischen wurden die Öffnungszeiten abends
verkürzt und Wachleute angestellt. Aldi und Penny blocken Interviews und Dreherlaubnis ab.
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Zwischen den Supermärkten befindet sich der Fernsehladen von Ralf Krügel – ohne
Wachschutz. Als ein Asylbewerber an den Zaun seines Geschäfts pinkelt, ruft er den Mann
zur Ordnung. In dem Moment wird er von zwei anderen von hinten angegriffen.
Ralf Krügel:
„Ich habe dann mein Gesicht geschützt anfangs, weil einer saß auf mir drauf, hat auf mich
eingeschlagen einer trat auf mich ein, und dann kam noch einer und versuchte mir das
Portemonnaie zu klauen, da habe ich die Hand weggenommen, habe das Portemonnaie
geschützt, da habe ich richtig welche gekriegt. Ein Freund von mir hat das gesehen und hat
dann einen runtergezogen oben von mir. Da sind zwei andere auf ihn drauf und haben ihn
zusammengeschlagen.“
Die Täter flüchteten Richtung Asylbewerberheim, das Opfer kam ins Krankenhaus.
Spätnachmittags sind wir auf der zuständigen Polizeiwache zur Streifenfahrt verabredet. Der
Arbeitsschwerpunkt der Polizei hat sich in die Erstaufnahmeeinrichtung verlagert. In diesem
Jahr fuhr die Polizei schon zu mehr als 850 Einsätzen dorthin und das mit bis zu 25
Fahrzeugen gleichzeitig.
Karsten Geißler:
„Da hat der eine dem anderen nicht genug Respekt gezollt und da drinnen wird das dann
ausgetragen. Diebstähle, dann ist es auch so, dass die Herrschaften auch gern einen über
den Durst trinken, die nordafrikanischer Herkunft sind. Da gibt es dann alkoholbedingte
Ausfallerscheinungen, die dann zu Auseinandersetzungen führen.“
Solche teilweise folgenreichen Trinkereien beginnen oft auf dem Parkplatz vor den
Supermärkten und dass nicht erst abends, sondern auch tagsüber.
Vor drei Wochen gab es allerdings auch schon eine schwerere Straftat. Auf Streifenfahrt traf
Karsten Geißler vor der Erstaufnahmestelle auf einen verzweifelten Äthiopier, dessen Frau
verschleppt worden war.
Karsten Geißler:
„Da haben wir kehrt gemacht und sind dem Mann hinterhergefahren bis zu einer Stelle wo
da der Wald beginnt Und dann hörten wir auch schon die Hilfeschreie einer weiblichen
Person. Der Kollege sprang dann raus und rief irgendwas mit Polizei und dann kam uns
dann auch eine halb entblößte Frau entgegen.“
Die Polizei kam wohl gerade noch rechtzeitig, um eine Vergewaltigung zu verhindern. Die
Täter, ein Algerier und ein Marokkaner, konnte Karsten Geisler stellen.
Unsere Abendstreife bleibt heute ohne Zwischenfälle, mittags allerdings war ein
Asylbewerber aufgefallen, der sich das Taschengeld zweimal abholen wollte.
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Uwe Stolzenberg, Leiter Polizeiwache:
„Und man muss feststellen in den letzten Wochen kommt das immer häufiger vor, dass
man mit gefälschten oder anderen Heimausweisen versucht, das Taschengeld zu
verdoppeln oder gar zu verdreifachen.“
Das Taschengeld jenseits der kostenlosen Verpflegung beträgt 143 Euro pro Monat und wird
mit einem Mal ausgezahlt.
Bilanz der Soko: von den insgesamt 30.000 hier vorübergehend untergebrachten
Asylbewerbern sind 1.050 straffällig geworden, das entspricht drei Prozent.
Aber die Anwohner haben trotzdem erheblich zu leiden. Z.B. bewohnt der gebürtige Pole
Marian Gamon mit seiner Familie das erste Privathaus nach dem Lager. Seine Bilanz: vier
Einbrüche, elf gestohlene Fahrräder, zwei gestohlene Kinderroller. Täter wurden bislang
nicht ermittelt. Außerdem sinnloser Vandalismus.
Marian Gamon, Anwohner:
„Die ganze Straße vorher, vor ein paar Monaten, vor ein paar Wochen, war die Straße bis
unten ist Aldi beziehungsweise bis zur Kreuzung alles noch vollgeparkt. Von den Nachbarn,
von den Besuchern, von den Mitarbeitern. Selbst die Firmen, die hier arbeiten parken alle
bei uns auf dem Hof. Da traut sich keiner den Wagen hinzustellen. Die werden zerstochen,
zerkratz und demoliert.“
Durch Kriminalität fallen vor allem Asylbewerber mit ohnehin
Erfolgsaussichten auf, die jetzt mit den Kriegsflüchtlingen ins Land kamen.
zweifelhaften
Torsten Heuer:
„Weniger Probleme bereiten uns Personen aus Syrien und dem Irak und die Masse der
Straftäter kommt aus dem Nordafrikanischen Raum und dem Westbalkan.“
Die Länder des Westbalkans sind Ende Oktober als sichere Herkunftsländer eingestuft
worden. Das heißt, diese Asylanträge werden mit wenigen Ausnahmen abgelehnt werden.
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