Warum Ergonomie und Passform entscheidend sind

Schutzhandschuhe: Warum Ergonomie und Passform
entscheidend sind
Ergonomie und Sicherheit galten bei Schutzhandschuhen lange als Widerspruch. Je höher
der Schutz, desto dicker und steifer war auch das Material. Darunter litten nicht nur die
Bequemlichkeit und der Tragekomfort der Nutzer, sondern auch die Taktilität – also die
Fingerfertigkeit – beim Umgang mit Werkstücken und Werkzeugen. Dank neuer High-TechMaterialien und passgenauer Schnittmuster aus dem Sport und Militärbereich sind diese
Zeiten vorbei.
Über Jahrtausende hat sich die Hand zum wichtigsten Werkzeug des Menschen entwickelt.
Mit ihr ertastet er als Kind seine Umwelt und kann später selbst komplexe Werkzeuge und
Maschinen bedienen. Besonders der frei bewegliche Daumen spielte in der Evolution eine
entscheidende Rolle und ist bis heute für viele alltägliche Handgriffe unerlässlich. Das gilt
umso mehr für Arbeitsfelder, in denen Fingerfertigkeit gefragt ist. Umso ärgerlicher ist es,
wenn die natürliche Flexibilität der Hände durch dicke Materialien oder schlecht sitzende
Passformen beim Tragen von Schutzhandschuhen eingeschränkt wird. Dennoch galt im
Handschutz lange Zeit folgende Faustregel: je höher die Schutzfunktion, desto dicker die
Materialien, desto weniger Fingerbeweglichkeit und Ergonomie für den Träger. Gerade
Beschäftigte aus anspruchsvollen Arbeitsbereichen, wie Gießer oder Schweißer, hatten in
der Vergangenheit deshalb oft schon beim Anziehen der Schutzhandschuhe mit
Schwierigkeiten zu kämpfen. Denn das steife Material war zwar besonders widerstandsfähig
gegen hohe Temperaturen, ließ aber auch kaum Spielraum für präzise Bewegungen – und
auf die kommt es bei komplexen Tätigkeiten häufig an.
Ergonomie hilft, Unfälle zu vermeiden
Heute spielt die Ergonomie der Schutzhandschuhe eine Schlüsselrolle für den Schutz der
Nutzer. Denn längst haben die Hersteller erkannt: Nur wenn der Handschuh gerne getragen
wird, kann er seine Schutzfunktion im Arbeitsalltag angemessen erfüllen. „Je ergonomischer
sich ein Handschuh an die Struktur der Hand anpasst und je weniger er die Hand in ihrer
natürlichen Funktionsweise beeinträchtigt, desto besser ist die Fingerfertigkeit der Träger bei
der Arbeit“, sagt Manfred Weßbecher, Vertriebsleiter bei W+R Seiz. Unter dieser
gemeinsamen Marke kooperieren die beiden aus Metzingen stammenden
Familienunternehmen W+R und Seiz. Gemeinsam haben die Handschuh-Spezialisten mit
weit über 500 Produkten das größte Portfolio am Markt und sind Innovationsführer der
Branche. „Weil die Arbeitsmaterialien bei ergonomischen Handschuhen besser in der Hand
liegen, verringert sich auch das Unfallrisiko“, erklärt der Handschutzexperte.
Im Sport- und Freizeitbereich lässt sich der Trend zu ergonomischer Schutzausrüstung
schon länger beobachten. Besonders Anbieter von Sporthandschuhen etwa für Skifahrer
Kontakt:
Pressestelle:
W+R Seiz Gloves GmbH
Telefon: +49 (700) 42 63 72 48 89
www.handschutz.de
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document1 GmbH
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www.document1.de
E-mail : [email protected]
oder Bergsteiger legen großen Wert auf eine ausgeglichene Kombination von Tragekomfort
und angemessener Schutzfunktion. „Bei anspruchsvollen Sportarten ist es wichtig, dass der
Tastsinn und die Flexibilität der Hände erhalten bleiben. Deshalb kam der Ergonomie der
Handschuhe dort schon früh eine große Bedeutung zu“, weiß Weßbecher. Diese
Entwicklung ist mittlerweile auch im Arbeitsschutz angekommen, in dem Ergonomie und
Passform der Handschuhe heute eine Schlüsselrolle spielen. „Schutzfunktion und Ergonomie
sind schon lange kein Widerspruch mehr. Im Gegenteil. Sie bedingen sich sogar
gegenseitig.“
Auf der Suche nach der optimalen Passform
Ermöglicht wird diese Entwicklung vor allem durch die Verwendung von neuen High-Tech
Materialien. Die synthetischen Fasern mit ihren multifunktionalen Eigenschaften sind
wesentlich leistungsfähiger als die klassischen Strick- oder Lederstoffe und lassen sich
speziell auf die Gefahrenquellen der einzelnen Einsatzbereiche abstimmen. Für
Brandschutzeinsätze, bei denen der Hitzeschutz im Vordergrund steht, sind beispielsweise
hitzebeständige Nomex-Fasern besonders geeignet. Hochleistungsfasern wie Kevlar sind
dann gefragt, wenn eine Kombination aus Schnittschutz und Schutz gegen Kontaktwärme
gefragt ist. Geht es dagegen vor allem darum, die Hände vor scharfen Gegenständen zu
schützen, kommen High Density Polyethylene (HDPE-Fasern) zum Einsatz. Aus dem
Profisportbereich stammende Coolmax-Fasern ermöglichen dagegen die Herstellung von
besonders atmungsaktiven und weichen Handschuhen, die Feuchtigkeit nach außen
transportieren und so langfristig für trockene Hände sorgen. Ein weiterer Vorteil dieser HighTech-Materialien besteht in der Kombination der einzelnen Gewebearten, die teilweise mit
den Naturstoffen verarbeitet werden. So können etwa einfache Lederhandschuhe mit einem
Innenstrickhandschuh aus Kevlar zu Schweißerschutzhandschuhen aufgerüstet werden. „Die
verschiedenen Fasertypen lassen sich so kombinieren, dass multifunktionale Mischgewebe
entstehen. Aus diesen lassen sich dann Schutzhandschuhe herstellen, die vielen
Herausforderungen zugleich trotzen können“, sagt Weßbecher.
Auch bei der technischen Produktion der Schutzhandschuhe hat sich viel getan. So passt
sich der Handschutz durch spezielle Schnittmuster, die Verwendung von elastischen LycraFasern und neue Erkenntnisse bei der Vermessung von Handtypen mittlerweile optimal an
die Handform des Trägers an. Gerade beim Design der Handschuhe hielten sich die
Hersteller lange an die Vorgaben der Norm DIN EN 420. Sie legt Handumfang und -länge
des Handschutz fest. Zwar sind diese Maße entscheidend für eine optimale Passform,
allerdings berücksichtigt die jahrzehntealte Norm nicht, dass sich die Form der Hände in der
Entwicklung des Menschen stetig weiter verändert. Um diesem Aspekt bei der Herstellung
von Schutzhandschuhen künftig miteinzubeziehen, sammeln die Hohenstein Institute derzeit
in Zusammenarbeit mit Seiz in einer Vermessungsstudie aktuelle Daten. Im Rahmen des
Projekts werden mittels einer speziellen 3D-Software Hände von Freiwilligen eingescannt
und auf 48 verschiedene Längen- und Umfangmaße untersucht. Die Daten aus den
einzelnen Vermessungen fließen anschließend in eine Datenbank ein, wo sie von den
Forschern ausgewertet werden. Weßbecher: „Die Datenbank liefert uns Informationen
beispielsweise über das Verhältnis von Handumfang zu Fingerlänge oder über
Fingerumfänge und sogar dreidimensionale Forminformationen. Damit haben wir die
Möglichkeit, unsere Produkte im wahrsten Wortsinne passgenau den Anforderungen unserer
Kunden anzupassen.“
Eine weitere Neuerung neben den Materialien und der Passform sind spezielle Schnitte, die
mehr Beweglichkeit und Tragekomfort bei der Anwendung garantieren. Dazu gehört zum
Beispiel der sogenannte Schichtelschnitt, bei dem ein formgebendes Material an den
Fingerzwischenbereichen eingesetzt wird. So passt sich der Handschuh der Form der Hand
an, was eine bessere Grifffestigkeit bei der Handhabung von Materialien und Werkzeugen
ermöglicht. Eine ähnliche Funktion erfüllen Handschuhinnenflächen, die die Linien und
Gelenke der Hand nachahmen.
Auf dem Weg zu bequemen und sicheren Handschuhen wurden in den vergangenen Jahren
große Fortschritte erzielt. Das liegt nicht zuletzt an Herstellern wie W+R Seiz, die als einer
der wenigen Marktteilnehmer im eigenen Betrieb individuelle Produktmuster und Lösungen
entwickeln können. „Wir haben eine eigene Abteilung, in der wir mit Hilfe von
Computerprogrammen dreidimensionale Handschuhmuster entwickeln. Die 3-D-Muster
können wir dann in unserer Musternäherei umsetzen. Nur so können wir Schutzhandschuhe
mit optimaler Passform und Ergonomie produzieren“, sagt Manfred Weßbecher.
Auf den Fotos (© W+R Seiz Gloves GmbH)
„Modische, bequeme und zugleich höchst funktionale Handschuhe: Mit der Marke
Kinetixx vereint W+R, was früher als Gegensatz galt.“
„Berufstätige wollen Handschuhe mit einem hohen Tragekomfort, die ihnen viel
Bewegungsfreiheit und Fingerfertigkeit ermöglichen.“