GÄSTE LESUNGEN GESPRÄCHE ise e W r de n s a a h a t h a l h :N Lessing ic ha e l Ko: FAUST I Goethe K l e is t : M Eine Veranstaltungsreihe von: LpZ Stuttgart und SWR2 Wissen In Zusammenarbeit mit: Hospitalhof Stuttgart · Evangelisches Bildungszentrum Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg „Warum müssen wir im Deutschunterricht 200 Jahre alte Texte lesen?“ Das fragen viele Schülerinnen und Schüler, wenn Lessings Dramen, Goethes „Faust“ oder eine Novelle von Kleist auf dem Lehrplan stehen. Die „Klassiker der Schullektüre“ sind nicht nur ein wichtiger Teil der literatur- und geistesgeschichtlichen Bildung, sondern thematisieren grundlegende Fragen des menschlichen Lebens und Zusammenlebens, die bis heute von Bedeutung sind. Doch wie gelingt es im 21. Jahrhundert ein Verständnis für die Gedankenwelt des jeweiligen Autors zu entwickeln? Wie entsteht Begeisterung für die oft als schwierig empfundene Sprache? Und wie lassen sich die literarischen Kunstwerke für unsere Gegenwart lebendig machen? Dies und mehr erkunden die Schriftstellerin Ulrike Draesner und der Dramaturg und Autor John von Düffel in Gesprächen über „Nathan der Weise“, „Michael Kohlhaas“ und „Faust I“. Der Stuttgarter PerformancePoet Timo Brunke begleitet die Abende mit poetischen Kommentaren. Parallel spürt SWR2 Wissen in der Sendereihe „Klassiker der Schullektüre“ der Aktualität der drei Werke nach. Erwin Krottenthaler (Literaturhaus Stuttgart) Anja Brockert (SWR 2 Wissen) 1 Freitag, 02.10.2015, 20 Uhr Nathan der Weise Lessings Lehrstück der Toleranz Mit Ulrike Draesner und John von Düffel Moderation: Anja Brockert (SWR2 Wissen) Poetischer Kommentar von Timo Brunke Lessings Drama „Nathan der Weise“ gilt als Plädoyer für Toleranz und Humanität im Zeichen der Aufklärung. Bis heute wird es im Deutschunterricht als Beispiel für eine Haltung gelebter Toleranz gelesen, die sich angesichts aktueller gesellschaftlicher Probleme immer wieder neu bewähren muss. Das 1779 veröffentlichte Stück war damals ein Tabubruch: Lessing hatte einen Juden zum positiven Helden gemacht, einen Angehörigen einer seinerzeit in Europa meist verachteten Minderheit. Seine NathanFigur streitet gegen religiöse Engherzigkeit und für ein aufgeklärtes Gottesverständnis. Gotthold Ephraim Lessing (Anton Graff) Das Drama spielt in der Zeit der Kreuzzüge, thematisiert das Verhältnis der drei großen monotheistischen Religionen und bezieht den muslimischen Sultan Saladin als historische Figur mit ein – „Nathan der Weise“ bietet auch im 21. Jahrhundert Stoff für aktuelle Diskussionen. Außer Haus: Hospitalhof Stuttgart · Evangelisches Bildungszentrum Büchsenstraße 33, Stuttgart · Eintritt: 10,--/8,--/5,-- € Sendung zum Thema: 01.10.2015, 08.30 Uhr, SWR 2 Wissen „Nathan der Weise“ – Lessings Lehrstück der Toleranz Von Dagmar Lorenz Sendung zum Nachlesen und Nachhören auf www.swr2.de/wissen 2 Donnerstag, 29.10.2015, 20 Uhr Kleists „Michael Kohlhaas“ Die Eskalation der Gewalt Mit Ulrike Draesner und John von Düffel Moderation: Anja Brockert (SWR2 Wissen) Poetischer Kommentar von Timo Brunke Heinrich von Kleists Erzählung „Michael Kohlhaas“ aus dem Jahr 1810 wird bis heute als eine präzise Studie über die Eskalation von Gewalt gelesen. Kleist erzählt vom rechtschaffenen Rosshändler Kohlhaas, dem an der Grenze zwei Pferde als Pfand abgenommen werden. Als er zurückkehrt, sind die Rösser durch Feldarbeit ruiniert. Kohlhaas verlangt vor Gericht Schadensersatz. Als ihm dieser verwehrt wird, beginnt er einen Rachefeldzug, der zusehends seiner Kontrolle entgleitet. Unschuldige werden getötet und ganze Landstriche verwüstet. Heinrich von Kleist (Peter Friedel, 1801) Ähnlich wie bei heutigen Gewaltexplosionen – in den Randbezirken der Großstädte, den Slums der Metropolen – geht es in Kleists „Kohlhaas“ um den Widerstand der Wehrlosen, der aus berechtigtem Grund beginnt, aber in einem Blutbad endet. Außer Haus: Hospitalhof Stuttgart · Evangelisches Bildungszentrum Büchsenstraße 33, Stuttgart · Eintritt: 10,--/8,--/5,-- € Sendung zum Thema: 29.10.2015, 08.30 Uhr, SWR 2 Wissen Kleists „Michael Kohlhaas“ – Die Eskalation der Gewalt Von Michael Reitz Sendung zum Nachlesen und Nachhören auf www.swr2.de/wissen 3 Mittwoch, 02.12.2015, 20 Uhr Faust I #Goethe #Science #Sex Mit Ulrike Draesner und John von Düffel Moderation: Anja Brockert (SWR2 Wissen) Poetischer Kommentar von Timo Brunke Der Forscher Heinrich Faust sitzt in seinem Labor am Notebook und klickt sich im Internet von Quantenphysik über Informatik und Erkenntnistheorie zur Reproduktionsmedizin. Als er völlig frustriert den Stecker ziehen will, erscheint Mephisto auf dem Bildschirm, der ihm einschlägige erotische Webseiten zeigt und ihn zu Dates in der realen Welt verführt. Bald darauf wird Faust die lästige Gretchenfrage hören: „Wie hältst du es in dieser hochtechnisierten und sexualisierten Welt mit Moral und Verantwortung – wohin soll das alles führen?“ Johann Wolfgang von Goethe (Joseph Karl Stieler, 1828) So könnte ein Szenario von „Faust“ im 21. Jahrhundert aussehen. Goethes Tragödie ist zeitlos aktuell. Bis heute spiegelt sie den rastlosen abendländischen Umgang mit der Welt, der im Namen des Fortschritts, aber auch der Liebe und Befreiung über Leichen geht. Außer Haus: Hospitalhof Stuttgart · Evangelisches Bildungszentrum Büchsenstraße 33, Stuttgart · Eintritt: 10,--/8,--/5,-- € Sendung zum Thema: 26.11.2015, 08.30 Uhr, SWR 2 Wissen „Faust I“ – #Goethe #Science #Sex Von Sabine Stahl Sendung zum Nachlesen und Nachhören auf www.swr2.de/wissen Ulrike Draesner John von Düffel Timo Brunke Ulrike Draesner wuchs als Tochter eines Architekten in München auf. Von 1989 bis 1993 war sie wissenschaftliche Assistentin am Münchner Institut für Deutsche Philologie. 1999 promovierte sie im Fachbereich Mediävistik. Sie lebt seit 1994 als freie Schriftstellerin in Berlin und schreibt Romane, Gedichte, Essays. Darüber hinaus arbeitet sie häufig mit bildenden Künstlern und Schriftstellerkollegen an sogenannten intermedialen Projekten, in denen Draesners Texte mit Kunstformen wie Bildhauerei, Aktionskunst und Musik in ein Spannungsverhältnis treten. John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren. Er studierte Philosophie, Volkswirtschaft und Germanistik in Stirling/Schottland und Freiburg im Breisgau, wo er 1989 mit einer Arbeit über Erkenntnistheorie promovierte, und war anschließend Theaterkritiker. Seit 1991 arbeitet er als Autor und Dramaturg. Seit Herbst 2009 ist er Dramaturg am Deutschen Theater Berlin. John von Düffel hat Romane, Essays, Übersetzungen und Bearbeitungen veröffentlicht. Timo Brunke, der Wortkünstler und Performance-Poet, steht mit seinen Texten auf Bühnen im In- und Ausland. Als eine der Gründungsfiguren der deutschen Poetry Slam-Szene hat er zahlreichen jungen Menschen zu ersten schöpferischen Sprech- und Schreiberfahrungen verholfen. Klassische Lesung, Rezitation, Spoken-Word-Performance und Sprachspiele mit dem Publikum lässt er spontan ineinander abwechseln. So entstehen geplante, aber offen gehaltene, frische Begegnungen zwischen Mensch und Wort. © Fotos: Daniel Biskup (Ulrike Draesner), Katja von Düffel (John von Düffel), privat (Timo Brunke) EINTRITTSKARTEN: Hinweise zu den einzelnen Veranstaltungen bzw. zum Kauf der Eintrittskarten finden Sie auf der Website des Literaturhauses unter www.literaturhaus-stuttgart.de. Zudem werden die Einzelveranstaltungen in den jeweiligen Monatsprogrammen des Literaturhauses noch einmal gesondert angekündigt. Eintritt für Einzelveranstaltung: EUR10,-- (Normalpreis) EUR 8,--(ermäßigt) EUR 5,-- (Mitglieder, Schülergruppen mit Lehrkraft) Ermäßigungen: Der ermäßigte Eintrittspreis gilt für Studenten, Schwerbehinderte, Mitglieder der Kulturgemeinschaft Stuttgart, Gedok-Stuttgart und arthaus-Filmtheater gegen Vorlage eines gültigen Ausweises. Vorverkauf Buchhandlung im Literaturhaus: Eintrittskarten erhalten Sie vorab in der Buchhandlung im Literaturhaus (Mo - Fr 12 - 20 Uhr / Sa 10 - 16 Uhr). Vorverkaufsstellen in Stuttgart und Umland: Viele Vorverkaufsstellen in Stuttgart und Umland bieten ebenso Eintrittskarten für das Literaturhaus an (siehe unter www.literaturhaus-stuttgart.de). Online-Bestellung: Informationen hierzu erhalten Sie ebenfalls über die Website des Literaturhauses unter den angekündigten Veranstaltungen. Sie haben die Wahl, sich Ihre Eintrittskarte zusenden zu lassen (zuzüglich der von reservix erhobenen Versandgebühr) oder sich die Karte selbst zu Hause auszudrucken. Verkauf Abendkasse: Die Abendkasse öffnet jeweils 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Der Vorverkauf läuft durchgehend bis zum Veranstaltungstag. Daher kann es vorkommen, dass es kurzfristig an der Abendkasse keine Karten mehr gibt. In diesem Fall finden Sie einen Hinweis auf unserer Homepage. Reservierung für Literaturhausmitglieder: Literaturhausmitglieder können für alle unsere Veranstaltungen telefonisch Karten reservieren (Kartentelefon 0711/220 21 747) und an der Abendkasse abholen. Bitte bringen Sie hierfür immer Ihren Mitgliedsausweis mit und holen Sie die Karten bis spätestens 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn ab. Die Reservierungen werden danach automatisch gelöscht und die Karten gehen wieder in den Verkauf. Rückgabe & Umtausch von Karten: Die Rückgabe oder der Umtausch von verkauften Karten ist ausgeschlossen. Veranstaltungsort: Hospitalhof Stuttgart Evangelisches Bildungszentrum Büchsenstraße 33 70174 Stuttgart www.hospitalhof.de Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Kontakt: Literaturhaus Stuttgart / Literaturpädagogisches Zentrum Erwin Krottenthaler Boschareal, Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart Tel. 0711/220 21 741, Fax 0711/220 21 748 E-Mail: [email protected] Websites: www.lpz-stuttgart.de · www.literaturhaus-stuttgart.de
© Copyright 2024 ExpyDoc