Sichere und sanfte Insulininjektion Kleiner Leitfaden zur korrekten Injektionstechnik Wohin wird Insulin injiziert? 1. 2. 3. 2 Die Injektion erfolgt immer in das Unterhautfettgewebe l Eine Injektion in das Unterhautfettgewebe ist die Voraussetzung für eine gleichmäßige und zuverlässige Insulinaufnahme und unterstützt eine stabile Blutzuckereinstellung. Insulindepot l Eine Injektion in den Muskel ist zu vermeiden, denn sie ist schmerzhaft und kann zur Blutzuckerschwankung bis hin zur Unterzuckerung führen1. l Die Hautdicke ist unabhängig von BMI oder Körperbau. Wie wird Insulin injiziert? 4. Haut (Hautdicke ca. 1,8 – 2,2 mm) Unterhautfettgewebe Muskel Die Injektionsbereiche l Bauch und Oberschenkel sind die gebräuchlichsten Injektionsbereiche. l Die Injektionsbereiche unterscheiden sich in der Geschwindigkeit, mit der sie Insulin aufnehmen. Bauch = schnelle Insulinaufnahme Schnelle Æ empfohlen für Insuline, die schnell ihre InsulinWirkung entfalten sollen aufnahme (z. B. vor den Mahlzeiten). Oberschenkel = langsamere InsulinLangsame Insulinaufnahme aufnahme Æ empfohlen für Insuline, die länger wirken sollen (z. B. vor dem Schlafengehen). Der Wechsel der Injektionsbereiche l Bei Humaninsulinen sollte immer der zum Insulintyp (schnell oder lang wirkend) passende Injektionsbereich gewählt werden. l Die Wirkung von Analoginsulinen ist weniger abhängig vom Injektionsbereich. Hinweis: Folgen Sie den Empfehlungen Ihrer Diabetesberatung! 5. 6. Die richtige Nadellänge l 4 und 5 mm kurze Pen-Nadeln sind am besten geeignet für eine sichere und sanfte Injektion in das Unterhautfettgewebe, auch bei übergewichtigen Menschen2. l Die Nadellänge ist so zu wählen, dass Injektionen in den Muskel möglichst sicher vermieden werden. Hinweis: Folgen Sie den Empfehlungen Ihrer Diabetesberatung! Die richtige Injektionstechnik l Der Injektionswinkel beträgt 90° – der Pen wird senkrecht auf die Haut aufgesetzt. l Bei 4 und 5 mm Pen-Nadeln ist bei Erwachsenen in der Regel keine Hautfaltenbildung nötig. l Die Bildung einer Hautfalte reduziert bei längeren Nadeln und/oder sehr schlankem Körperbau, wie bei Kindern, das Risiko einer Injektion in den Muskel. l Die Hautfaltenbildung erfolgt mit 3 Fingern ohne die Muskulatur mit anzuheben. 4 mm 4 | 5 mm 5 mm 8 mm 8 mm 8 mm Wechseln Sie nach jeder Injektion die Injektionsstelle! l Rechte Seite Linke Seite im Wochenrhythmus wechseln. l 3 cm Abstand zwischen der neuen und den vorherigen Injektionsstellen. Wir empfehlen als Hilfe die Verwendung von Rotationsschablonen, denn sie verdeutlichen den Wechsel der Spritzstellen. Bauch Oberschenkel 3 Vorbereitung des Pens 7. Sichere und sanfte Injektion mit dem Pen D) Funktionskontrolle des Pens und Entfernen von Luftblasen l Bei senkrecht gehaltenem Pen ein bis zwei Einheiten Insulin abspritzen. l Diesen Vorgang wiederholen, bis Insulin an der Nadelspitze austritt! A) Vorbereitung l Hände waschen mit Wasser und Seife. l Einsetzen der Insulin-Patrone bei wiederverwendbaren Pens (siehe Anleitung des Pen-Herstellers). B) Aufmischen von NPH- oder Mischinsulin Hinweis: bei klaren Insulinlösungen entfällt dieser Schritt! l NPH-Insulin, oder Mischinsulin, das NPH-Insulin enthält, ist an dem weißen Niederschlag in der Insulin-Patrone gut zu erkennen! l Den Pen mindestens 20 Mal im Wechsel langsam hin und her schwenken*. E) Durchführen der Injektion l Individuelle Insulinmenge einstellen. l Nadel in die Haut stechen. l Den Injektionsknopf des Pens sanft und gleichmäßig herunterdrücken. l Die Nadel nach vollständigem Eindrücken des Knopfes noch 10 Sekunden in der Haut lassen. l Nadel gerade herausziehen. *Angaben des Insulinherstellers können abweichen. Bitte Herstellerinformationen beachten. Nicht aufgemischt Aufgemischt C) Aufschrauben der Pen-Nadel auf den Insulinpen Hinweis: Bei einer Injektion in eine Hautfalte wird die Hautfalte bis zum Herausziehen der Nadel gehalten. Für jede Injektion eine neue Pen-Nadel verwenden! l l l l l Erst unmittelbar vor der Injektion die Nadel aufschrauben. Papiersiegel von der äußeren Schutzkappe vollständig abziehen. Nadel mit äußerer Schutzkappe gerade auf das Gewinde setzen und aufschrauben. Äußere und innere Schutzkappe gerade abziehen. Innere Schutzkappe entsorgen. Äußere Schutzkappe zur sicheren Entsorgung der Pen-Nadel aufbewahren (siehe Punkt F). Nicht verkanten! Kanüle 4 l Nadel sicher entsorgen. ODER: Die Kanüle mit einem BD Safe-Clip™ (siehe Produktübersicht) abknipsen und den Nadelhalter abschrauben. Papiersiegel Nadelhalter F) Abschluss der Injektion l Die Pen-Nadel mit Hilfe der äußeren Schutzkappe vom Insulinpen abschrauben. Hinweis: Schutzkappe wegen Gefahr von Stichverletzung vorsichtig aufsetzen! Innere Schutzkappe Äußere Schutzkappe 5 Lipos erkennen und vermeiden Was man noch wissen sollte ... Lipohypertrophie („Lipo“) l Eine „Lipo“ ist eine Veränderung des Unterhautfettgewebes (Wachstum und/oder Verhärtung) an der Injektionsstelle. l Die Ursachen sind meistens: – Kein/kaum Wechsel der Injektionsstelle („Lieblings“-Stelle). – Häufige Wiederverwendung der Pen-Nadel. l Die Folge ist eine kaum zu kontrollierende Blutzuckereinstellung, da die Aufnahme des in die Lipo injizierten Insulins stark schwankt. l Die Rückbildung ist möglich, wenn über einen längeren Zeitraum nicht mehr in die Lipo injiziert wird. Keine Injektion durch Kleidung Zwei Lipos rechts und links unterhalb des Bauchnabels Gründe, die dagegen sprechen: l Allgemeine Hygiene. l Die Injektionsstelle kann nicht auf Blutungen oder austretendes Insulin untersucht werden. Eine Reinigung ist dann auch nicht möglich. l Der Stoff kann den auf der Pen-Nadel aufgebrachten Gleitfilm entfernen und/oder die Nadel(-spitze) beim Durchdringen verbiegen. Die Injektion wird schmerzhaft! l Eine korrekte Hautfaltenbildung ist schwierig. Vorbeugen von Lipos: l Wechseln Sie bei jeder Injektion die Injektionsstelle mit mindestens 3 cm Abstand zur vorherigen. l Verwenden Sie eine neue Nadel für jede Injektion. l Hinweis: Untersuchen Sie Ihre Injektionsbereiche regelmäßig und fragen Sie bei Auffälligkeiten Ihre Diabetesberatung! Denn Lipos kann man besser tasten als sehen. Neue Injektion – neue Nadel aufschrauben! l Die Wiederverwendung von Pen-Nadeln beeinträchtigt Qualität und Sicherheit. Neue, unbenutzte Nadel 370-fache Vergrößerung Wiederverwendete Nadel 370-fache Vergrößerung Umgang mit Insulin Pen-Nadeln sind Einmalprodukte! Dieselbe wiederverwendete Nadel 2000-fache Vergrößerung Fotoaufnahmen von Dieter Look und Kenneth Strauss: „Nadeln mehrfach verwenden?“ Diabetes Journal 1998, 10: S. 31-34 Mit einer neuen Nadel bei jeder Injektion vermeiden Sie: Æ Schmerzhafte Injektionen. Denn bei Mehrfach-Verwendung wird der Gleitfilm der Kanüle abgenutzt. Æ Das Auskristallisieren von Insulin in der Pen-Nadel, was zum Verstopfen der Kanüle führt. Æ Die Bildung größerer Luftblasen in der Patrone, und damit Beeinträchtigung der Dosiergenauigkeit. Æ Das Auslaufen von Insulin. Insbesondere bei Mischinsulin kann die Zusammensetzung sich verändern und Auswirkung auf die Blutzuckereinstellung haben. Nach der Injektion benutzte Nadel abschrauben und sicher entsorgen! 6 Hinweis: Immer Herstellerempfehlung beachten! l Temperaturen unter 2° C (Gefahr des Gefrierens) und über 30° C vermeiden. l Ungeöffnete Insulin-Patronen im Kühlschrank bei 2 – 8° C lagern. l Insulin nicht direktem Sonnenlicht aussetzen. l Kaltes Insulin vor der Injektion auf Raumtemperatur erwärmen lassen. Kaltes Insulin kann zu brennendem Gefühl führen. l Geöffnete Kartuschen können bis zu einem Monat bei Raumtemperatur gelagert werden (beachten Sie bitte die Angaben des Insulinherstellers). 7 BD Micro-Fine Ultra™ Pen-Nadeln Seit 1924 ist BD Experte für die Insulininjektion und ermöglicht Ihnen heute mit der BD Micro-Fine Ultra™ Pen-Nadel eine zuverlässige, sichere und sanfte Injektion. Die NEUE BD Micro-Fine Ultra™ Pen-Nadel mit EasyFlow Technologie hat eine extra dünne Kanülenwand. Mit der deutlichen Vergrößerung des Innendurchmessers bei unveränderter Nadeldicke wird der Insulinfluss verdoppelt3. Das heißt für Sie: l Schnellere Injektion l Weniger Kraftaufwand erforderlich beim Drücken des Injektionsknopfes Passt auf ALLE gängigen Insulinpens!* NEU NEU 0,23 mm (32G) x 4 mm Packung zu 100 St. PZN 09372855 PhC: 5008029 0,25 mm (31G) x 5 mm Packung zu 100 St. PZN 09372861 PhC: 5008035 0,25 mm (31G) x 8 mm Packung zu 100 St. PZN 09372878 PhC: 5008041 BD Safe-Clip™ Zur sicheren Entsorgung von bis zu 1.500 Kanülen PZN 07111748 PhC: 1612076 0,33 mm (29G) x 12,7 mm** Packung zu 100 St. PZN 09372884 PhC: 5008058 ** Es gibt keinen medizinischen Grund, Nadeln mit einer Länge von mehr als 8 mm zu empfehlen (VDBD – Praktische Anleitung zur Injektion bei Diabetes Mellitus mit dem Pen, 2012) PM39 20-11/15 1. Frid Anders, Ostman Jan & Linde Brigitta. Hypoglycaemia Risk during Exercise After Intramuscular Injection of Insulin in Thigh in IDDM. Diabetes Care, Vol. 13, No 5, May 1990, 473-477. 2. Bergenstal R et al. Safety and efficacy of insulin therapy delivered via 4 mm pen needle in obese patients with diabetes. MAYO CLINIC PROCEEDINGS, Vol 90, Issue 3, 2015 3. Aronson R et al. Insulin Pen Needles: Effects of Extra-Thin Wall Needle Technology on Preference, Confidence, and Other Patient Ratings. Clinical Therapeutics /Volume 35, Number 7, 2013. * Stand November 2015 BD Medical – Diabetes Care Tullastraße 8-12 · D-69126 Heidelberg Tel. 0800 2323737 · www.bddiabetes.de Becton Dickinson AG – Diabetes Care Binninger Strasse 94 · CH-4123 Allschwil Tel: 0 61 485 22 22 · www.bddiabetes.ch BD, das BD Logo und alle anderen Marken sind Eigentum von Becton, Dickinson and Company. ©2015 BD
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