2 JAHRE ÖSTERREICHISCHE

2 JAHRE ÖSTERREICHISCHE
LAUTENGESELLSCHAFT
Ein Zwischenbericht
Oktober 2015
Die Österreichische Lautengesellschaft (ÖLG) wurde im Mai 2013 in Innsbruck
gegründet mit der Zielsetzung, die Musik und die erhaltenen Instrumente
aus dem Kulturraum des von den Habsburgern verwalteten Großraumes
vom 15. bis zum 19. Jahrhundert einer interessierten Öffentlichkeit einerseits
wie der Lautenmusikforschung andererseits in wissenschaftlichen Standards
genügenden Publikationen zugänglich zu machen, deren Erforschung zu
initiieren und in Zusammenarbeit mit bereits existierenden Fach-Gremien
voranzutreiben. Ein weiterer zentraler Inhalt der Arbeit der Gesellschaft ist die
Förderung des Lautenspieles und die Erhöhung der öffentlichen
Wahrnehmung des Instrumentes und seiner Musik im Kulturleben der
Regionen im ehemals durch die Habsburger verwalteten Großreich vor 1740 in der
Öffentlichkeit.
Ihre
außergewöhnliche
Mitgliederstruktur
aus
namhaften
Musikwissenschaftlern, Museumsfachleuten, Verlegern und europaweit professionell
agierenden Künstlerpersönlichkeiten ermöglicht der Gesellschaft die Errichtung
effizienter und professioneller Netzwerke unter Einbeziehung öffentlicher
Institutionen zum Erreichen dieser Ziele. Dabei wird auch eine starke Einbindung
internationaler Fachwissenschaftler und Künstler außerhalb der
Gesellschaft im Besonderen angestrebt.
Auch die interne Organisation der ÖLG war von Anfang an bemüht, diesen
ambitionierten Zielsetzungen zu entsprechen: Die durch den Gesetzgeber
vorgesehene Verwaltungsstruktur einer gemeinnützigen Gesellschaft versehen
professionell im jeweiligen Aufgabenbereich befasste Personen. Diese Funktionen
werden in einem Wahlturnus von ca. 2 Jahren neu besetzt. Dies betrifft vor allem die
Position des die Gesellschaft nach außen vertretenden Obmannes. Diesem Apparat
ist eine für die Arbeit der Gesellschaft Impulse gebende „Präsidialebene“ vorgereiht.
Sie besteht aus je einem Musikwissenschaftler, einem Instrumentenbauer und einer
professionellen Spielerpersönlichkeit. Jedes Bundesland hat eine(n) „RegionautIn“
aufzuweisen, die (der) die allfälligen Arbeiten lokal völlig eigenverantwortlich
durchführt.
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Die Gesellschaft arbeitet vorrangig zum Gegenstand ihres Zusammenschlusses, der
Laute in allen ihren Formen und Ausprägungen vom 15. bis ins 19. Jahrhundert in
Österreich. Der interne Verwaltungsaufwand wird auf ein Minimum reduziert,
um ein möglichst effizientes Arbeiten von Mitgliedern der Gesellschaft zu
ermöglichen. Einziges Mitteilungsorgan der ÖLG ist die ständig aktualisierte
Homepage www.laute.at. Ein Mitgliedsbeitrag wird nicht eingehoben. Aus diesem
Grund tritt die Gesellschaft auch nicht als Veranstalter auf, sondern übt aktiv
eine beratende Tätigkeit aus und ist bemüht, Impulse im Sinne ihrer
Zielsetzungen zu geben. Alle Arbeiten der Mitglieder innerhalb der Gesellschaft
erfolgen ehrenamtlich.
In den ersten beiden Jahren ihres Bestehens war die ÖLG zunächst mit der
Errichtung möglichst effizienter Netzwerke zur Schaffung einer Infrastruktur für
ihre Arbeit befasst. Als eines der Resultate möge beispielhaft die Einrichtung
eines bundesweiten, aber zentral verwalteten Lauten-Lehrer-Registers stehen.
Für eine ausreichende Anzahl an Leihinstrumenten aller wichtigen LautenTypen ist zudem gesorgt.
Im Aufbau begriffen sind zahlreiche weitere Möglichkeiten interner Kommunikation,
wie zwanglose Spielertreffen, Kurse unter professioneller Anleitung, aber
ebenso Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches wie Werkstattkonzerte, das
alljährlich stattfindende Neujahrestreffen bei den „Resonanzen“ im Konzerthaus
in Wien, vertiefende Exkursionen in die großen Musikinstrumentensammlungen Mitteleuropas und im Besonderen der „Lautenherbst in
Admont“ am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober mit Workshops, Masterclasses
und Konzerten mit führenden Künstlern des Instrumentes.
Ab dem Jänner 2016 wird es zudem von der Gesellschaft durchgeführte „LautenImpulstage“ an mehreren (auch universitären) Ausbildungsstätten in ganz
Österreich geben.
An Forschungsvorhaben kuratiert die Gesellschaft bislang die umfangreichen
Arbeiten zu den Lauten (mit konservatorischen und dokumentierenden
Maßnahmen),
Lautenmusik
(Vorbereitung
und
Ausarbeitung
mehrer
Subventionsansuchen für die Drucklegungskosten der veranschlagten vierfarbigen
Faksimile Edition in 20 Bänden) und Lautenspiel im Stift Kremsmünster in
Oberösterreich. Als erstes Resultat dieser Recherchen konnte im Rahmen eines
Forschungs-Stipendiums aus Mitteln des „Austria Wirtschaft Service“ in der Wiener
Werkstatt Karl Kirchmeyrs ein exakter Nachbau der außergewöhnlichen Laute
Jacob Langenwalders aus den Beständen des Stiftes als Prototyp eines genuin
österreichischen kleinmensurierten Lauteninstrumentes entwickelt werden.
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Weiters war die ÖLG konsultatorisch an der Ausrichtung und Durchführung
eines Symposiums zu den Lauteninstrumenten (erneut mit der Durchführung
konservatorischer Maßnahmen und Dokumentation durch Mitglieder der Gesellschaft)
im Salzburg Museum im Rahmen der Ausstellung „Mythos Salzburg“ beteiligt und
setzte neue Impulse für die weitere Erforschung der Goess Manuskripte auf
Schloss Ebenthal in Kärnten, wo im Rahmen einer auf mehrere Jahre
angelegten Veranstaltungsreihe nach und nach alle in diesem umfänglichen
Tabulatur-Konvolut versammelte Musik im historischen „Fronmiller-Saal“ des
Schlosses wieder zur Aufführung gelangen soll und damit ein verstärktes
öffentliches Interesse geweckt werden dürfte.
Im November 2016 richten zwei führende Mitglieder der ÖLG ein international
besetztes Symposium „Wege zu Weiss“ am Koniklijk Conservatorium in Den
Haag unter Beteiligung namhafter Wissenschaftler und Künstler aus.
Seit Mai 2015 tritt die Gesellschaft zudem als Initiator der ersten regelmäßig in
Österreich stattfindenden, nur Lauteninstrumenten vorbehaltenen Konzertreihe, den
„Wiener Lauten-Nächten in St. Peter“ auf.
Vom Wechsel des Amtes des Obmannes von Hubert Hoffmann zu David
Bergmüller anlässlich des „3. Admonter Lautenherbstes vom 24. – 26.
Oktober 2015“ verspricht sich die noch junge Gesellschaft wesentliche neue
Impulse vor allem auf dem Gebiet der vielfältigen spielpraktischen Felder. Als
erste Veranstaltungsreihe ist eine bundesweite Tournee eines „Lauten ImpulsTages“ mit professionellen Akteuren aus der Gesellschaft in mehreren
österreichischen Landeshauptstädten bereits für das Jahr 2016 vorgesehen.
Hubert Hoffmann
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Zustelladresse:
p.A. Mag. Laszlo Szabo Rechtsanwalt
Claudiaplatz 2
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