Forschung & Lehre 7/2015

22. Jahrgang | 7,– $
www.forschung-und-lehre.de
Forschung
& Lehre
7 |15
a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t
Entschleunigung
| ab Seite 524
Großer
Akademischer
Stellenmarkt
| ab Seite 584
PRO & CON T R A
Science Slams
| ab Seite 542
W I S S E N S C H A F TL I C H E R N AC H W U C H S
Professor ist Professor
| ab Seite 544
RUSSL A N D
Wandlungen
und Hoffnungen
| ab Seite 548
SRH
HOCHSCHULEN
SSTARK
TARK FÜR
FÜR UNSERE
UNSERE STUDIERENDEN
STUDIERENDEN
LE
LEHRE
HRE B
BEI
EI DER
DER SRH
SRH
EN
ENTWICKELN
T WICKELN SIE
SIE STARKE
STARKE IDEEN
IDEEN FÜR
FÜR ERFOLGREICHE
ERFOLGREICHE K
KARRIEREN!
ARRIEREN!
V
Verstärken
erstärken Sie
Sie unser
unser Team
Team als
als
\
\
\
\
\
\
\
\
Unsere
Unsere Hochschulen
Hochschulen
Akademischer/ Wissenschaftlicher Mitarbeiter w/m
Professor w/m
Dozent w/m
Honorarkraft w/m
Psychologe/Sozialarbeiter w/m
Therapeut w/m
Konferenzmanager w/m
Management/ Verwaltungsfachkraft w/m
oder
oder absolvieren
absolvieren Sie
Sie bei
bei u
uns
ns IIhr
hr
\ Praktikum/Ausbildung
\ SRH Hochschule Berlin
\ design akademie berlin, SRH Hochschule
für Kommunikation und Design
\ SRH Hochschule der populären Künste (hdpk)
\ SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien Calw
\ SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera
\ SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft
Hamm
\ SRH Hochschule Heidelberg
\ SRH Fernhochschule Riedlingen
\ Universidad Paraguayo Alemana (UPA)
Erfahren Sie persönliche Geschichten von SRH Mitarbeitern und entdecken Sie unsere Stellenangebote unter:
W
WWW.SRH-KARRIERE.DE
W W.SRH-K ARRIERE.DE
TO
TOP
P
NATIONALER
NA
AT
TIONALER
ARBEITGEBER
ARBEITGEBE R
2015
2015
DE
UT SC HLAN DS
DEUTSCHLANDS
BE
ST E
BESTE
AR
BE ITGE BE R
ARBEITGEBER
IM VE
RGLE IC H
VERGLEICH
In Kooperation mit:
7|15
S TA N D P U N K T
Forschung & Lehre
517
Früher war alles besser?
In „DIE Zeit“ vom 12.
Juni 2015 zeichneten
mehrere Wissenschaftler ein düsteres Bild
von deutschen Universitäten: Als erfolgreicher Forscher gilt,
wer sich zum Sklaven
von Drittmittelgebern
macht, seine Produkte
in möglichst vielen
Einzelpublikationen
vermarktet
und so geElsbeth Stern ist
Professorin für Lehrschickt netzwerkt, dass
und Lernforschung an
die Artikel nicht unbeder ETH Zürich.
dingt gelesen, aber auf
jeden Fall zitiert werden. Von geistigen Höhenflügen keine Spur. Noch
elender sieht es seit der Bolognareform in der
Lehre aus: Inhalte sind nachrangig, goutiert wird
vor allem die reibungslose Administration des
ECTS, durch das die vorwiegend im „Bulimielernen“ geübten Studenten im Akkord geschleust
werden. Wehmütig erinnert man sich da an die eigene Studienzeit, in der man sich noch die
Freiheit nahm, Interessen zu vertiefen, und mit
Professoren kritisch-konstruktive Diskussionen
führte.
Auch ich nehme sowohl absurde Entwicklungen im Publikationswesen wahr als auch eine
Tendenz zur Bürokratisierung der Lehre, die nicht
der Qualitätssicherung dient. Aber als jemand, der
nahezu zwei Drittel seines Lebens an wissenschaftlichen Einrichtungen verbracht hat, sehe ich
nicht, dass wir uns in einer Abwärtsspirale befin-
den – im Gegenteil. Zu gut erinnere ich mich
noch an Professoren, die die Freiheit von Forschung und Lehre sehr wörtlich nahmen und in
der Versenkung verschwanden. Das ist schwieriger
geworden, seitdem Fachbereiche regelmäßig evaluiert werden und vor allem seitdem bei Berufungen transparente Leistungskriterien herangezogen
werden. Kommissionen, die die besten Bewerber
erst gar nicht zum „Vorsingen“ einluden, um den
präferierten Kandidaten vor Konkurrenz zu schützen, waren früher keine Seltenheit. Beklagt wird,
dass Studenten heute nur noch ECTS Punkten
hinterherjagen, aber was ist der Unterschied zum
„Scheinstudium“ vergangener Tage? Wenn Professoren rückblickend ihr eigenes Studierverhalten
mit dem heutiger Durchschnittsstudenten vergleichen, vergessen sie, dass die meisten von ihnen
hinsichtlich Interesse und Leistungsbereitschaft
schon im Studium Ausnahmeerscheinungen waren.
Universitäten haben eine gesellschaftliche Verantwortung und unterliegen institutionellen Regeln, aber der große Gestaltungsrahmen bleibt.
Was kann einen beamteten Professor davon abhalten, lieber zwei Jahre lang an einem größeren
Werk zu arbeiten, statt alle paar Monate einen
Miniartikel zu publizieren? Wer befürchtet, dass
den Studierenden durch die vielen Einzelprüfungen der Blick für das Ganze verlorengeht, kann
ECTS-Punkte für verpflichtende Veranstaltungen
anbieten, in denen Inhalte früherer Abschlussprüfungen thematisiert werden. Es stimmt, dass sich
Professoren vermehrt für ihre Arbeit rechtfertigen
müssen, aber gute Begründungen zu liefern gehört
seit jeher zum Kerngeschäft von Wissenschaftlern.
518
I N H A LT
Forschung & Lehre
Inhalt
7|15
Entschleunigung
S TA N D P U N K T
Elsbeth Stern
517
Früher war alles besser?
520
Befristungsregelungen: Allianz für Leitlinien, aber
gegen Gesetze
ENTSCHLEUNIGUNG
Foto: dpa-picture-alliance
NAC H R IC HTE N
Ralf Konersmann
524
Die Beschleunigung als Phänomen der
hochtechnisierten und weltweit vernetzten Welt ist auch in der Wissenschaft ein Alltagsphänomen. Die Rede
ist von „Slow Science“. Ist das Phänomen der Beschleunigung pathologisch,
ein Defekt, dem man „schleunigst“ begegnen muss? Oder verfällt man sofort
wieder in die Denkmuster, die man
überwinden will? Beiträge zu einem
Phänomen unserer Zeit.
Schwerpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524
Lektionen der Unruhe
Über das Bekannte, das unbekannt geblieben ist
Axel Haunschild
528
Arbeitshetze und Zeitdruck
Be- und Entschleunigung in der Wissenschaft
Christoph Küffer
532
„Slow Science“
Denkfreiräume statt Beschleunigung
Hans Beck
536
Science Slams
Entschleunigung und lokale Welt
Geschwindigkeit im alten Griechenland
538
Politik unter Zeitdruck
Gibt es eine richtige Geschwindigkeit für
demokratische Prozesse?
540
„Eile mit Weile“
Fundsachen über entschleunigtes Leben
PRO&CONTRA
Pro: Julia Offe | Contra: Magnus Klaue
542
Science Slams
WI SS E N SC HAFTLIC H E R NAC HWUC H S
Rüdiger Bachmann
544
Professor ist Professor
Der wissenschaftliche Nachwuchs in den USA und in
Deutschland am Beispiel der Ökonomik
Foto: picture-alliance
Jan-Werner Müller
Wissenschaftler stellen ihre Forschungsprojekte vor und das Publikum
als Jury vergibt Punkte: In immer mehr
Städten treffen sich Wissenschaftler
und Öffentlichkeit zum Science Slam.
Während die Befürworter mit diesem
Format Wissenschaft und wissenschaftliches Denken populär machen wollen,
halten andere die Veranstaltungen für
populistisch und infantil.
Pro & Contra . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542
7|15
I N H A LT
Forschung & Lehre
Russland
Foto: dpa-picture alliance
RUSSLAND
Gregor Berghorn
548
Wendungen und Hoffnungen
Hochschulen und Wissenschaft in Russland
HOC H SC H U LSTE U E RU NG
Wer heute über Russland spricht, hat
vor allem die aktuelle Krise und die
Spannungen zum Westen vor Augen.
Die Beziehungen sind fast wieder so eisig wie zu Zeiten des Kalten Krieges.
Betrifft dies auch die Bildungs- und
Wissenschaftsbeziehungen zu Deutschland, oder gibt es Hoffnungsschimmer?
Wendungen und Hoffnungen . . . . 548
Christian Scholz | Volker Stein
552
Sag mir, wo die Uni ist…
Eine Systemdiagnose nahe an der Resignation
DIALOG
Wolfgang Sonne
556
Hochschulsteuerung
Schluss mit Ranking!
Ein Gespräch zwischen Bürokrates und Sokrates
WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ?
Foto: picture-alliance
Harald Welzer
Universitäten sind komplexe Systeme
und deren Steuerung eine herausfordernde Aufgabe – ein Mehr an echter
Autonomie ist sicher zu begrüßen. Doch
ist die vielbeschworene „Autonomie der
Hochschulen“ nicht vielmehr zu einer
„Autonomie der Hochschulleitung“ mutiert? Ist der zunehmende Drang nach
Zentralismus gut für die universitäre
Identität? Ergebnisse eines Forschungsprojekts.
Sag mir, wo die Uni ist... . . . . . . . . 552
Was ist eigentlich...
Für heute notwendige Transformationsprozesse gibt es keinen Masterplan. Der
sich in der Entwicklung befindende
Master-Studiengang
„Transformation
Studies“ beschäftigt sich mit Alternativen zum business as usual und erforscht
neue Pfade gesellschaftlicher Praxis.
Transformationsdesign? . . . . . . . . . 558
558
Was ist eigentlich Transformationsdesign?
Gestaltungsmöglichkeiten des Vorhandenen
KARRIERE-PRAXIS
Wilhelm Hofmann
570
Fürsorge und Schädigung
Moral in Alltag und Beruf
RUBRIKEN
523
560
562
564
566
568
572
574
582
583
584
602
603
604
Fundsachen
Forschung: Ergründet und entdeckt
Zustimmung und Widerspruch
Lesen und lesen lassen
Entscheidungen aus der Rechtsprechung
Steuerrecht
Preise
Habilitationen und Berufungen
Rektoren, Präsidenten und Kanzler
Impressum und Informationsservice
Akademischer Stellenmarkt
Exkursion
Enigma
Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Michael Hagner
519
520
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre
7|15
Nachrichten
Befristungsregelungen: Allianz für Leitlinien, aber gegen Gesetze
D
ie Allianz der Wissenschaftsorganisationen
hat Vorbehalte gegen eine
Änderung des WissenschaftsZAHL DES MONATS
22 500
Studierende
erhielten im Jahr 2014 ein
Deutschlandstipendium.
Das ist ein Anteil von
0,84 Prozent aller
Studierenden.
Quelle: Statistisches Bundesamt vom 28. Mai 2015
zeitvertragsgesetzes angemeldet, das kurzzeitige Befristungen von Arbeitsverträgen
in Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen verringern soll.
Das geht laut „Süddeutscher
Zeitung“ und „Tagesspiegel“
aus einem Schreiben der Allianz an Bundesministerin
Johanna Wanka und die Koalitionsfraktionen hervor. Dabei geht es der Allianz um
nichtwissenschaftliche Mitarbeiter, die die SPD aus dem
Wissenschaftszeitvertragsge-
setz herauslassen will. Die
Wissenschaftsorganisationen
verlangten, sowohl wissenschaftliches als auch nichtwissenschaftliches Personal
weiterhin flexibel beschäftigen zu können. Mindestlaufzeiten für Zeitverträge bei
wissenschaftlichen Mitarbeitern gesetzlich festzulegen sei
nicht notwendig, weil sich
wissenschaftliche Einrichtungen schon durch Leitlinien
verpflichten würden, Nachwuchswissenschaftler so zu
beschäftigen, dass sie ihre
Qualifizierungsziele erreichen
könnten.
Da die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Kritikpunkte der Wissenschaftsorganisationen prüfen wolle,
werfe ihr die SPD-Fraktion
vor, eine Blockadehaltung
einzunehmen. Ein Eckpunktepapier zum Zeitvertragsgesetz sei bereits zwischen dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung und den
Berichterstatterinnen beider
Fraktionen abgestimmt gewesen.
Stratmann will „Max-Planck-Schools“
D
er Präsident der MaxPlanck-Gesellschaft
(MPG), Professor Martin
Stratmann, hat den Aufbau
von „Max-Planck-Schools“
angeregt, in denen sich MaxPlanck-Forscher mit Spitzenforschern deutscher Universitäten in überregionalen Bildungs- und Forschungsnetzwerken zusammenschließen
sollen. Anders als beispiels-
weise in den USA sei wissenschaftliche Exzellenz in
Deutschland nicht an wenigen Orten konzentriert, erklärte Stratmann. Nur wenn
die in Deutschland bereits
vorhandene, räumlich verteilte Exzellenz produktiv zusammengebracht werde, könne die individuelle Sichtbarkeit der besten deutschen
Wissenschaftler erhöht und
die Attraktivität deutscher
Spitzenforschung gestärkt
werden. „Wenn sich führende
Wissenschaftler der MaxPlanck-Gesellschaft mit führenden Kollegen der Universitäten auf zukunftsträchtigen
Wissenschaftsgebieten zusammentun, dann entstehen
Bildungs- und Forschungsnetzwerke, die mit den TopEinrichtungen der Welt kon-
kurrieren können“, so Stratmann. Innerhalb solcher
„Max-Planck-Schools“ solle
es dann auch Tenure-TrackStellen geben. Nur so könnten die Schools die besten
Nachwuchswissenschaftler
anziehen und in Deutschland
halten.
werde, ebenso wie die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern durch das MarieSklodowska-Curie-Programm. In den EFSI fließen
Steuermittel für Kreditausfälle von Banken, die gemeinsam mit der Europäischen
Investitionsbank (EIB) Kredite vergeben.
Die HRK befürchtet, dass
die verbleibenden Kürzungen
von 2,2 Milliarden Euro voll
auf die Ausschreibungen zur
europäischen Verbundforschung durchschlagen könnten. Dies war im vergangenen
Jahrzehnt die Kooperationsform für Hochschulen, Forschungsorganisationen und
Unternehmen, die auf Augenhöhe mit EU-Förderung
zusammenarbeiten wollten.
HRK kritisiert Horizon-Kürzungen
A
ls „schlechte Nachricht
für Europa“ hat der
Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Professor
Horst Hippler, die Einigung
von EU-Kommission, -Parlament und Europäischem Rat
auf einen Kompromiss zur
Finanzierung des so genannten „Juncker-Fonds“ bezeichnet.
Um 2,2 Milliarden Euro
wird das Rahmenprogramm
für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ in der
Periode 2016-2020 zugunsten
des „Europäischen Fonds für
Strategische Investitionen“
(EFSI) gekürzt. Ursprünglich
hatte die Europäische Kommission Kürzungen um 2,7
Milliarden Euro vorgeschlagen.
Hippler begrüßte, dass
der Europäische Forschungsrat (ERC) ganz verschont
7|15
Ranking-Optimierung
D
ie Universitäten Tübingen und Dresden haben
sich durch eine bloße Optimierung ihrer Angaben für
das Times Higher EducationRanking um etwa 100 Ränge
verbessert. Dies ist das Ergebnis eines Pilotprojektes,
das das Auswärtige Amt finanziert hat, um dazu beizutragen, dass deutsche Universitäten im Ausland besser
wahrgenommen werden. Ziel
sei es laut einem Bericht der
Süddeutschen Zeitung, die
„Stärken des deutschen
Hochschulsystems adäquat
und bestmöglich in internationalen Ranglisten“ abzubilden. Über die Hochschulrektorenkonferenz sollen nun
alle Hochschulen von den
Ergebnissen profitieren.
Die Zeitung verweist weiter darauf, dass manche Experten die Rolle der Rankings
dagegen kritisch sehen. Auch
der Rektor der TU Dresden,
K O M M E N TA R
Hans
Müller-Steinhagen,
räumt ein, dass die Vielfalt
von Lehre und Forschung
auf wenige Parameter reduziert werde. Andererseits
weiß die Wissenschaft um
die Macht solcher Rankings.
„Wir können nicht aussteigen“, meint der Rektor der
Universität Tübingen, Bernd
Engler. Also müsse man
schauen, wenigstens nicht
durch eigene Fehler schlecht
dazustehen.
Union will Selbstverpflichtung zum Landarzt
D
er gesundheitspolitische
Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jens
Spahn (CDU), hat sich für eine Reform des Medizinstudiums ausgesprochen. Ein einstelliger Prozentsatz aller Studienplätze soll für Bewerber
vorgehalten werden, die sich
verpflichten, nach dem Studi-
um als Hausarzt auf dem
Land zu arbeiten, sagte Spahn
laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung. Es sei
zwar von einem 18-jährigen
„viel verlangt“ zu wissen, was
genau er mit 31 Jahren beruflich tun wolle, doch dies erwarte man von Bewerbern bei
der Bundeswehr auch. Spahn
sprach sich auch für die Einführung von Studiengebühren
aus. Humanmedizin sei das
teuerste Studium, das es gebe,
noch dazu werde es vom
Steuerzahler finanziert, so
Spahn laut Zeitungsbericht.
Bundesverfassungsgericht lässt BTU-Fusion passieren
D
er Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts
hat Verfassungsbeschwerden
gegen die Fusion der TU Cottbus mit der FH Lausitz zur
BTU Cottbus-Senftenberg teilweise stattgegeben. Die vorübergehende Leitung der BTU
Cottbus-Senftenberg durch einen vom Wissenschaftsministerium eingesetzten Gründungsbeauftragten ist laut
Pressemeldung nicht mit der
Wissenschaftsfreiheit des Art.
5 Abs. 3 Satz 1 GG vereinbar,
weil der Gesetzgeber die wesentlichen Regelungen nicht
selbst getroffen hat.
Die
Beschwerdeführer
sind Fakultäten und Professoren der ehemaligen Universität Cottbus. Einen Antrag der
Fakultäten auf Erlass einer
einstweiligen Anordnung gegen das Inkrafttreten des Fusionsgesetzes hat die 3. Kammer des Ersten Senats mit Be-
521
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre
schluss vom 27. Juni 2013 abgelehnt.
In formeller Hinsicht begegnet das Gesetz keinen verfassungsrechtlichen Bedenken. Das Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit des Art. 5
Abs. 3 Satz 1 GG begründe
keine gesonderten Beteiligungsrechte der Hochschulen,
Fakultäten oder einzelner
Wissenschaftlerinnen
und
Wissenschaftler beim Zustandekommen eines Gesetzes zur
Fusion zweier Hochschulen.
Weiter heißt es beim Bundesverfassungsgericht, das angegriffene Gesetz verletze keine Grundrechte der Fakultäten. Aus Art. 5 Abs. 3 Satz 1
GG ergebe sich kein Recht auf
Fortbestand einer konkreten
wissenschaftlichen Einrichtung. Die Garantie der Wissenschaftsfreiheit verpflichte
den Staat lediglich, für funktionsfähige Institutionen eines
freien universitären Wissenschaftsbetriebs zu sorgen. Der
Gesetzgeber war insoweit
nicht gehindert, sich für die
Fusion einer Universität mit
einer Fachhochschule zu entscheiden. Hinsichtlich der
Eignung neuer Organisationsformen stehe ihm ein Einschätzungs- und Prognosespielraum zu. Dieser werde
durch das Freiheitsrecht des
Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG bestimmt und begrenzt. Das
Bundesverfassungsgericht
überprüfe jedoch nicht, ob der
Gesetzgeber mit einer Organisationsentscheidung
die
zweckmäßigste, vernünftigste
oder gerechteste Lösung gefunden hat.
Richtig ranken
Je komplexer die moderne
Welt, desto größer die
Sehnsucht nach Vereinfachung. Dabei wird auch
das Unvergleichliche verglichen und in Tabellen
gepresst. Das Besondere
findet Beachtung, soweit
es kategorisierbar ist. Ein
Zahlenwerk als Schlüssel
zum (besseren) Verständnis der Welt?
Wie die Kunst ist die
Wissenschaft in Zahlen
höchst unvollkommen abbildbar. Wissenschaft ist
zumeist das Gegenteil von
Komplexitätsreduzierung.
Jeder Wissenschaftler weiß
das. Noch gehört es zum
guten Ton in der Wissenschaft, nur mit dem „üblichen Vorbehalt“ über deren Vermessung zu sprechen. Gleichwohl erscheint es folgerichtig,
wenn das Auswärtige Amt
Universitäten Mittel zur
Verfügung stellt, um universitäre Welt-Rankings
und ihre Kriterien besser
zu begreifen und zukünftige Platzierungen zu verbessern. Auch wenn man
ein Spiel nicht mag, sollte
man seine Regeln kennen,
wenn man mitspielen
muss. Und wer wollte aus
der Sicht von Hochschulleitungen und Politik bezweifeln, dass dieses Spiel
gespielt werden muss?
Aber: Ist folgerichtig
auch richtig? Rankings
haben mehr mit Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation als mit der
Suche nach Wahrheit und
Erkenntnis zu tun. Es gibt
eine Logik, der man sich
kaum entziehen kann, die
aber gleichwohl einen
schalen, bitteren Nachgeschmack hinterlässt.
Michael Hartmer
522
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre
7|15
Abiturnoten variieren nach Bundesländern
W
elche Gesamtnote
ein Abiturient erwarten kann, hängt auch vom
Bundesland ab, in dem er die
allgemeine Hochschulreife erwirbt. Eine Datenanalyse des
Magazins Der Spiegel zeigt,
dass der Anteil der Einserabiturienten in manchen
Ländern regelmäßig deutlich
vom Bundesdurchschnitt abweicht.
Dem Spiegelbericht zufolge schlossen 2013 in Thüringen 38 Prozent aller Prüflinge
mit einer Eins vor dem Komma ab; im angrenzenden Niedersachsen gelang das nicht
einmal halb so vielen Schülern, nämlich 16 Prozent.
Auch die Durchfallquoten unterscheiden sich stark: In
Rheinland-Pfalz scheiterten
nur 1,3 Prozent der Kandidaten, in Mecklenburg-Vorpommern fünfmal so viele.
Insgesamt haben sich laut
Spiegel fast überall in
Deutschland die Noten in
den vergangenen Jahren verbessert. In Berlin lag der Anteil der Einserabiture 2013
sogar fast doppelt so hoch
wie sieben Jahre zuvor.
Nach eigenen Angaben
hat der Spiegel Daten aus
den Kultusministerien der
Länder und vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden ausgewertet. Sie zeigen
unter anderem die Entwicklung der Abiturgesamtnoten
an Gymnasien, Gesamtschulen und beruflichen Schulen
von 2006 bis 2013 und in allen 16 Bundesländern.
Nach Ansicht des Vorsitzenden des Wissenschaftsrates, Manfred Prenzel, sei die
Abiturnote „nur begrenzt geeignet“, den Studienerfolg
vorherzusagen. „Wenn die
Schulnoten das alleinige Kriterium bei der Vergabe sind,
kann dies dazu führen, dass
die Schüler aus dem einen
Bundesland bessere Karten
haben als die aus dem anderen“, wird Prenzel im Spiegel
zitiert.
Bei der Benotung gebe es
„Subkulturen“ in einzelnen
Schulen und in den Bundesländern. „Die ostdeutschen
Bundesländer haben eine
ausgeprägte Tradition, Spitzenleistungen zu fördern und
zu honorieren“, sagt Prenzel,
„andere Länder neigen eher
dazu, Abiturienten gleichzumachen, vielleicht aus politischen Gründen.“
Prenzel fordert die Hochschulen deshalb auf, ihre Studienplätze nicht nur nach Abiturnote zu vergeben. Sie sollten vielmehr auch den Lebenslauf, ein Motivationsschreiben
oder ein persönliches Gespräch berücksichtigen.
Zahl der Habilitationen steigt wieder
I
nsgesamt 1 627 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Jahr
2014 ihre Habilitation an
wissenschaftlichen
Hochschulen in Deutschland erfolgreich abgeschlossen. Wie
das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, stieg die
Zahl der Habilitationen im
Vergleich zum Vorjahr um
vier Prozent. Verglichen mit
dem Jahr 2002, in dem die
Zahl der Habilitationen einen Höchststand erreicht
hatte, wurden im Jahr 2014
rund 29 Prozent weniger Ha-
bilitationsverfahren
abgeschlossen.
Die größte Anzahl an
Habilitationen gab es – wie
in den Vorjahren – in der Fächergruppe
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (828). Darauf folgten die
Fächergruppen Mathematik,
Naturwissenschaften (276),
Sprach- und Kulturwissenschaften (261) sowie Rechts-,
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (143).
Der Frauenanteil bei den
Habilitationen lag 2014 bei
knapp 28 Prozent. Vor zehn
Jahren hatte der Anteil noch
23 Prozent betragen. Danach
erhöhte sich der Frauenanteil
an den Habilitationen langsam, aber stetig. In der Fächergruppe Sprach- und Kulturwissenschaften, in der die
meisten Habilitationsschriften von Frauen verfasst wurden, stieg die Quote im Vergleich zum Vorjahr um gut
zwei Prozentpunkte auf 43
Prozent. In der Fächergruppe
Mathematik, Naturwissenschaften stieg der Frauenanteil sogar um fast 4 Prozentpunkte auf 21 Prozent.
Im Jahr 2014 wurden 148
Habilitationen in Deutschland von ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erfolgreich beendet. Der Ausländeranteil
bei den Habilitationen lag
damit bei neun Prozent. Die
meisten Habilitationsverfahren schlossen ausländische
Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler in den Fächergruppen Mathematik,
Naturwissenschaften
(55)
und Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (45) ab.
Habilitationen nach Fächergruppen 2002 – 2014
Jahr
Insgesamt
Sprach- und
Kulturwissenschaften
Rechts-, Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften
Mathematik,
Naturwissenschaften
Humanmedizin/
Gesundheitswissenschaften
Übrige Fächer
2002
2 302
467
225
557
849
204
2003
2 209
439
242
477
873
178
2004
2 283
466
241
478
910
188
2005
2 001
371
225
371
856
178
2006
1 993
374
195
377
894
153
2007
1 881
354
163
376
846
142
2008
1 800
343
176
330
811
140
2009
1 820
349
182
337
816
136
2010
1 755
318
139
295
867
136
2011
1 563
268
114
257
799
125
2012
1 646
288
126
259
847
126
2013
1 567
269
140
243
789
126
2014
1 627
261
143
276
828
119
Quelle: Statistisches Bundesamt
7|15
FUNDSACHEN
Forschung & Lehre
523
Fundsachen
Mars
„Der Mensch wird es sich nicht nehmen lassen, den Mars zu betreten. Aber
das wird wohl frühestens um 2050 gelingen.“
Professor Johann-Dietrich Wörner, Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA; zitiert nach Der Spiegel 25/2015
Fortschritt
„Ich fürchte, der Fortschritt wird seine Kinder als elektrisch
beleuchtete Barbaren entlassen.“
Theodor Fontane
Zitat I
Wilson
Wahrheit
„Drei Dinge passieren, wenn sie im Labor sind: Du verliebst Dich in sie, sie
verlieben sich in Dich und wenn Du sie
kritisierst, fangen sie an zu heulen.“
„Wie sehr die Hochschulbildung in
Deutschland geschätzt wird, geht indirekt aus der großen Anzahl von Hochschulabsolventen im politischen Leben
hervor. Während neun der neunzehn
Politiker, die die Geschicke Deutschlands nach dem Krieg, sei es als Kanzler oder als Bundespräsident, gelenkt
haben, promoviert waren, hatte Amerika in seiner ganzen Geschichte nur
einen Präsidenten mit einem den deutschen Maßstäben entsprechenden
Doktorhut: Woodrow Wilson.“
„Es ist fast unmöglich, die Fackel der
Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.“
Nobelpreisträger Tim Hunt als Begründung für seinen Vorschlag getrennter Labore
für Frauen und Männer; zitiert nach Spiegel
online vom 15. Juni 1015
Zitat II
„Ich bin erledigt.“
Nobelpreisträger Tim Hunt nach der Empörung in Medien und Wissenschaft und der
Distanzierung seiner Universität; zitiert nach
Spiegel online vom 15. Juni 1015
Zitat III
„Der alte Chauvinismus hat sich noch
mal laut zu Wort gemeldet, aber – zack
– hat er einen auf die Rübe bekommen,
so dass nun wieder eine Weile Ruhe
sein dürfte. Recht so.“
Ariane Bemmer; zitiert nach Der Tagesspiegel vom 18. Juni 2015
Professor Mark Roche, University of
Notre Dame, USA; zitiert nach Frankfurter
Allgemeine Zeitung vom 13. Juni 2015
Brücken
„Bildung und Austausch selbst können
helfen, Not und Krisen zu überwinden
(...). Denn mit ihrer gemeinsamen Sprache sind Wissenschaftler geradezu dafür bestimmt, Brücken zu bauen, wo diplomatische Pfade versperrt oder noch
nicht etabliert sind.“
Georg Christoph Lichtenberg
Mühe
„Lange schon versuchen endlose Kataloge von ‘Kompetenzen’, die angeblich
erworben und jedenfalls gefordert werden, darüber hinwegzutäuschen, was
alles nicht mehr verlangt wird, von der
Schreibschrift über die Rechtschreibung bis zur Kenntnis ganzer Bücher
(stattdessen: Auszüge) oder älterer Vokabulare (stattdessen: Übersetzung von
Droste-Hülshoff ins TagesschauDeutsch). Und warum wird es nicht
mehr verlangt? Nicht weil es unsinnig
wäre, sondern weil es Mühe macht und
vermeintlich exklusive Folgen hat.
Nicht alle sollen alles gleich gut können? Da sei die Schulpolitik vor.“
Jürgen Kaube; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. Juni 2015
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier; zitiert nach dpa-Dossier Bildung und
Forschung vom 22. Juni 2015
Ernst
„In der DDR haben wir immer gesagt:
,Wir sind im Durchschnitt spitze’. Das
war aber eine Parodie. Jetzt wird es
ernst.“
Professor Jan-Hendrik Olbertz, Präsident
der Humboldt-Universität; zitiert nach Der
Tagesspiegel vom 18. Juni 2015
Wissen
„Übrigens aber ist der Mensch ein dunkeles Wesen, er weiß
nicht, woher er kommt noch wohin er geht, er weiß wenig von
der Welt und am wenigsten von sich selber. Ich kenne mich
auch nicht, und Gott soll mich auch davor behüten.“
Johann Wolfgang Goethe zu Eckermann, 10. April 1829
524
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
7|15
Lektionen der Unruhe
Über das Bekannte, das unbekannt geblieben ist
Foto: dpa-picture alliance
| R A L F K O N E R S M A N N | Schnelligkeit, Beschleunigung und Unruhe prägen den Alltag der Menschen des 21. Jahrhunderts auf der ganzen Welt. Ist die Unruhe ein Defekt oder gar eine pathologische Verirrung, der man
einfach mit Ruhe und Entschleunigung begegnen muss? Gehört dieser Trend zur Entschleunigung, mit dem man „schleunigst“ den Schalter umlegen will, selbst zu den Denkschablonen einer Unruhekultur? Ein Beitrag zur Situation der Zeit
jenseits der Kulturkritik.
7|15
Forschung & Lehre
W
ENTSCHLEUNIGUNG
525
ir alle haben die Lektiomal die Namen des Glücks gewesen
führt zurück zu den mythischen Quellnen der Unruhe gelernt.
sind, gegen das Versprechen der Unrugebieten der westlichen Kultur. Nach
Sie sind uns in Fleisch
he eingetauscht haben? Und wer ist,
Auskunft dieser ältesten Erzählungen
und Blut übergegangen, ohne dass wir
von all diesen Überzeugungsroutinen
ist nicht die Unruhe ursprünglich, sonuns dafür hätten anstrengen müssen.
einmal abgesehen, dieses Wir? Wer sind
dern die Ruhe. Nach dem Verstoß
Um sie zu verinnerlichen, hat es volldie Propagandisten der Unruhe?
gegen das göttliche Gebot ging diese
kommen ausgereicht, sich ihnen nicht
Die eingangs zitierten Faustregeln
Ruhe jedoch verloren und musste der
zu widersetzen.
deuten darauf hin, dass wir es weniger
Unruhe weichen. Die Unruhe, das ist
Die Alltagsregeln, mit denen wir
mit einer natürlichen Veranlagung zu
die Lehre namentlich der alttestamenuns zur Ordnung rufen, die zahllosen
tun haben, mit dem arttypischen Vertarischen Ursprungserzählung, ist etwas
Selbstermutigungen, die uns durch den
halten des Homo sapiens sapiens, als
Sekundäres und schon nicht mehr der
Tag helfen, sprechen eine deutliche
mit einer kulturellen Konvention, die
Ursprung, sie ist ein Mal und ein MaSprache. Sie versichern uns,
kel.
»Es bleibt erstaunlich, wie ein
dass noch nicht aller Tage
Alles, was den Menschen seither
Abend ist und jeder es schafwiderfuhr,
stellt der religiöse Mythos in
Kulturkonsens der Unruhe
fen kann; dass wir nicht zuden Horizont des uranfänglichen Ververbindlich werden konnte.«
rückbleiben und aus jeder
stoßenseins und des strafenden Entzugs
Krise gestärkt hervorgehen;
der Ruhe. So stiftet die Urgeschichte
dass es so nicht bleiben kann und dass
darüber entscheidet, was für uns das
des Mythos einen Weltentwurf, in dem
das Bessere der Feind des Guten ist.
Normale ist. Basis dieser Grundeinstelauch er selbst, seine eigene BesinnungsSie ermahnen uns, dass wir den Mut
lung ist die verbreitete Gewissheit, dass
leistung, ihren Ort hat: als erzählerische
nicht sinken lassen, dass wir nichts verdie Welt nicht ist, wie sie sein soll, dass
Vergewisserung einer zunächst bloß besäumen, nicht trödeln und nicht zögern
sie also ihren eigenen Idealwert fortwusstlos gelebten und dann, eben
dürfen; dass wir mithalten müssen und
während verfehlt. Diese Ausgangslage,
durch den Mythos, mit sich selbst beden Anschluss nicht verlieren dürfen;
dieses ontologische Gefälle und die
kanntgemachten Situation. Im Zuge
dass man etwas aus sich machen, dass
Überzeugung, dass ein richtiges Leben
dieser Vergewisserung, dieser Verdeutliman vorankommen, durchstarten und
im falschen undenkbar sei, lässt nur eichung der Unruhesituation, hat der
öfter mal was Neues anfangen muss;
nen Schluss zu: dass die Welt so, wie
Mythos die Unruhe als Zeichen verdass wir uns immer wieder neu erfinsie ist, nicht bleiben kann, und in einer
ständlich gemacht, das den Nachgeboden; dass wir die Hände nicht in den
permanenten, niemals nachlassenden
renen aller Zeiten vor Augen führt, was
Schoß legen; dass wir mit der Zeit geVeränderungsbewegung zurechtgerückt
sie seither sind: Wesen in Unruhe.
hen und am Ball bleiben; dass wir imwerden muss.
mer wieder aufstehen und niemals aufUnd doch bleibt erstaunlich, wie ein
Herkunft aus dem Mythos
geben; dass wir Schritt halten, dass wir
solcher Kulturkonsens hat entstehen
Rund zweitausend Jahre hat es gedauuns nicht festlegen dürfen, nicht einroskönnen, wie er für die gleiche Kultur,
ert, bis diese Erzählung, ohne dass ihre
ten, kein Moos ansetzen und nicht
die über Hast und Ruhelosigkeit, über
Sinnstruktur gelitten hätte, neuen und
schlappmachen …
Nervosität, Stress und neuerdings auch
freieren Lesarten Raum bot. Aus der
Gemeinsam mit den Refrains aus
über Burnout laut und vernehmlich
Unruhe, die einmal das Verhängnis geden Charts („Keep On Moving“), den
Klage führt, verbindlich werden konnte.
wesen war, wurde plötzlich das nicht
Filmtiteln („Run All Night“) und den
Noch einmal also die Frage, wie, auf
weniger glaubwürdige Versprechen,
Werbejingles („Always In Motion“) füentweder zu jenem Urgen sich die Gemeinplätze der alltäglisprung der Ruhe zu»Rund zweitausend Jahre hat es
chen Mobilmachung, ohne sonderlich
gedauert, bis diese Erzählung neuen rückzukehren oder ettiefschürfend zu sein, zu einem Konsens
was ihm Ebenbürtiges
und freieren Lesarten Raum bot.«
der fortgesetzten Selbstüberbietung. In
vollkommen neu zu erdiesen Konsens einzuwilligen fällt uns
schaffen.
umso leichter, als wir des allgemeinen
welchen Wegen dieser Grundsatz des
Entscheidend ist, dass im Zuge dieEinvernehmens sicher sein dürfen. Mal
ontologischen Gefälles die Menschen
ser Übernahmen und Fortentwicklunum Mal erneuern diese Selbstermahüberzeugt hat. Wie sind wir dahin gegen des Mythos der zentrale Gedanke,
nungen das Bekenntnis zu dem, was
kommen, der wirklichen Welt, die wir
der Gedanke der nachparadiesischen
durch das Meinungssystem, was durch
haben, die möglichen Welten vorzuzieund deshalb unvollkommenen Welt, erSitte und Gewohnheit schon im Vorhen, die wir nicht haben und vielleicht
halten blieb. Allerdings trat an die
hinein als fraglos beglaubigt ist.
niemals haben werden?
Stelle der Vorsehung der Mensch, der
Die kulturelle Selbstbefragung, die
nun zu der Überzeugung kam, dass ihm
Ontologisches Gefälle
Frage nach der Herkunft dieses Denkmit der Unruhe das Werkzeug seines
Wie aber sind wir dahin gekommen?
und Verhaltensschemas der Unruhe,
Weltbemächtigungsverlangens immer
Woher die verbreitete Sorge, nicht voAUTOR
ranzukommen und auf der Stelle zu treten? Was ist das für eine Gedankenordnung, in der Stillstand als Rückschritt
Professor Dr. Ralf Konersmann ist Direktor des Philosophischen Seminars der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sein Buch über Die Unruhe der Welt ergilt und Abwarten als Lähmung? Wie
schien im Mai 2015 (S. Fischer Verlag) und liegt inzwischen in zweiter Auflage vor.
konnte es geschehen, dass wir die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden, die ein-
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
Foto: dpa-picture alliance
526
schon an die Hand gegeben war. Die
frühneuzeitlichen Philosophen haben
den Mythos, der vom Verstoßensein in
die Unruhe gesprochen hatte, neu gelesen und als die bereits in grauester Vorzeit ausgegebene Lizenz verstanden,
die doch offenbar gottgewollte Situation
der Unruhe als offenen Raum ungeahnter Möglichkeiten zu erkennen und bereitwillig anzunehmen.
In dieser Lesart ist es nicht der Logos, der die Herrschaft des Mythos beendete, sondern der Mythos selbst, der
borgenheit, für verfehlt. Solche Darstellungen bleiben in der Spur des Mythos
und klammern sich an sein zentrales
Motiv: den Verlust des Paradieses.
Die Unruhe ist jedoch etwas anderes; sie ist weder ein ruckartiger, von
anonymen Mächten erzwungener Tempowechsel noch das Zeichen der Entfremdung. Sie ist, im Gegenteil, genau
das, was die europäische Zivilisationsgeschichte ausmacht und worauf diese
Kultur, nachdem der vermeintliche Verlust erst einmal als Generator ungeahnter Möglichkeiten verstanden war, von Anfang an
»Nicht die Unruhe ist das Neue
gesetzt hat. Nicht die Under Neuzeit, sondern ihre fraglose ruhe ist das Neue der Neuzeit, sondern ihre fraglose
Anerkennung.«
Anerkennung, ihre totale
Entgrenzung und überwälsich mit der Erzählung von der Verstotigende Normalität.
ßung des Menschen aus der Ruhe des
Die Freisetzung der Unruhe geschah
Ursprungs die Basis seines Glaubwürzulasten der Ruhe. Mit einer Entschlosdigkeitsversprechens ungewollt und
senheit, deren Bildprogramm die poledoch folgerichtig selbst entzog. Seit den
mische Abhängigkeit von jenen ältesten
Tagen dieser Umwertung ist die Unruhe
Erzählungen gar nicht erst leugnet, hat
der Modus eines unabsehbaren Gedie westliche Kultur die Ruhe als Leschehens, das alles bisher Bekannte
thargie, als Lähmung und Stillstand unund im Augenblick Sagbare überschreiter Verdacht gestellt: als das zusehends
tet. Was in uns schafft, heißt es einmal
unbegreifliche, strategisch abwegige und
bei Paul Valéry, trägt keinen Namen.
auch moralisch bedenkliche Außerhalb
Und dennoch ist uns die Unruhe nur
der Schritt für Schritt ins Recht gesetzallzu vertraut. Sie ist das Bekannte, das
ten Inquietät.
unbekannt geblieben ist.
Angesichts dieser Vorgeschichte halNormalisierung der Unruhe
te ich die verbreitete Vorstellung, die
Die Unruhe ist also weder ein Defekt
Unruhe sei in Gestalt der Beschleuninoch eine pathologische Verirrung. Sie
gung oder der Gier in die eben noch inist eine Normalität, die dem inneren
takte Welt eingebrochen, in die Welt
Kreis jener Übereinkünfte zugehört,
des Ursprungs und der natürlichen Geüber die wir nicht zu reden brauchen,
7|15
weil ihre Anerkennung fraglos ist.
Bis heute entfaltet sich das Regime
der Unruhe auf der Ebene eines stillschweigenden Konsenses, der, noch bevor wir uns besinnen, unseren Entscheidungen vorgegriffen und uns seine
Schemabildungen auferlegt hat. Dass
wir die Dinge nicht auf sich beruhen
lassen, ist ausgemacht, und eben diese
Ausgemachtheit, ihre Geräuschlosigkeit,
bildet den negativen und gerade als
diese Negativität zur Absolutheit fähigen Konsens der Moderne.
Die neuzeitlich bewegte Wissenschaft hat den Auffassungswandel maßgeblich mitgetragen. Mit ihrer Gründergestalt Francis Bacon war die Wissenschaft unter den ersten (und unter den
ersten die Entschlossenste), die aus der
Unruhe, die einmal ein Zeichen der
Sündhaftigkeit gewesen war, ein Versprechen gemacht hat. „Man ruht
nicht“, mit diesen Worten wirbt Bacon
im Jahr 1620 für die „Erneuerung der
Wissenschaft“, „sondern stellt fest, dass
man weiter suchen muss.“ In äußerster
Verknappung resümiert dieser Satz die
Revolution der Einstellungen, den
Wechsel vom kontemplativen, vom
staunenden Weltverhältnis der Theorie
zu den ruhelosen Suchbewegungen der
Forschung. Weiterungen wie diese vermitteln aber auch eine Vorstellung davon, wie weit uns das Glücksversprechen der Ruhe in diesem historischen
Augenblick des Überschreitens der
Schwelle entrückt ist.
Wir leben in einer inquietären Kultur. Es wäre deshalb zu kurz gegriffen,
die Unruhe, wie es derzeit mit der Gier
oder der Beschleunigung geschieht, als
fremd und unzugehörig zu stigmatisieren und an den Pranger der Kulturkritik
zu stellen. Erwartungen wie die, man
könne kulturelle Selbstverständlichkeiten wechseln wie Kleider und müsse
nun schleunigst „den Schalter umlegen“,
entspringen ihrerseits den Denkschablonen der Unruhekultur. Dabei ist nicht
mal die Unruhe selbst das Problem,
sondern die Tendenz, es sich in einer
Art Quietismus der Unruhe aufs Neue
bequem zu machen.
Wir wissen jetzt, was die NichtRuhe ist. Aber besitzen wir auch nur eine Vorstellung davon, was jenseits von
Wellness und Chillout, mit denen wir
uns abspeisen lassen, die Ruhe ist? Davon, was heute, inmitten der Kultur der
Unruhe, die Ruhe für uns sein könnte?
Die Rekonstruktionen der Unruhe,
ihrer Tragweite und Unwiderstehlichkeit, laufen auf genau diese Frage zu.
Eine Klasse
für sich.
Der Bildungsmarkt der
WELT und WELT am SONNTAG.
Von Grundschule bis Business-School, von Fernstudium
bis Management-Training: Der Bildungsmarkt der WELT
und WELT am SONNTAG bietet das optimale Umfeld für
Ihr Angebot. Profitieren Sie von anspruchsvollem
Qualitätsjournalismus, einem breiten Spektrum an Sonderveröffentlichungen und einer überdurchschnittlich
leistungsorientierten und bildungsinteressierten Leserschaft.
Platzieren Sie Ihre Anzeige, wo Wissen gefragt ist!
Ich berate Sie gern:
Theresia Maas-Jacobs
Telefon: 0 30/25 91-7 30 88 • E-Mail: [email protected]
528
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
7|15
Arbeitshetze und Zeitdruck
Be- und Entschleunigung in der Wissenschaft
| A X E L H A U N S C H I L D | Beschleunigungstendenzen
lassen sich besonders in der Arbeitswelt feststellen. In welchem Zusammenhang stehen Beschleunigung und Arbeitsintensivierung? Wie wirken sie sich auf
die wissenschaftliche Arbeit an Universitäten aus? Vorschläge für eine konkret
gedachte Entschleunigung.
tensivierung? Arbeitstätigkeiten schneller ausführen und mehr in einer bestimmten Arbeitszeit erledigen zu müssen sind offensichtlich nicht dasselbe.
So kann die Durchführung bestimmter
Arbeitsaufgaben durch technische Unie Forderung nach gesellwas genau als beschleunigt wahrgeterstützung beschleunigt werden, ohne
schaftlicher Entschleunigung
nommen wird und wie dies arbeitswisdass dies zu einer Arbeitsverdichtung
verweist auf eine Problemlage:
senschaftlich erklärt werden kann. Soführt.
Gerade
personenbezogene
Trotz einer längeren Lebenserwartung,
wohl Beschleunigungsdiagnosen als
Dienstleistungen, z.B. in Gesundheitsverringerter Arbeitszeiten und Zeiterauch Entschleunigungsansätze werde
berufen, lassen sich dagegen in ihrem
sparnissen durch technische Entwickich am Beispiel der wissenschaftlichen
Kern häufig kaum beschleunigen. Dies
lungen scheinen wir nicht mehr, sonArbeit an Universitäten konkretisieren.
gilt auch für immaterielle Arbeit mit eidern weniger Zeit zu haben als Mennem hohen kreativen Anteil wie in den
schen, die z.B. um 1900 lebten. Die
Beschleunigung und ArbeitsKünsten und in der Forschung. Wenn
Summe der Aktivitäten, die wir für erintensivierung
aber zusätzliche Aufgaben hinzukomstrebenswert und erreichbar halten,
Mehr als die Hälfte der deutschen Armen oder mit weniger Mitarbeitern die
steigt und passt nicht mehr in die uns
beitnehmer empfinden Arbeitshetze
gleichen Arbeitsergebnisse erzielt werverfügbare Leden müssen, führt dies
benszeit. Der Bezur Arbeitsintensivie»Bestimmte Aufgaben können durch technische
griff „BeschleuniDie Ergebnisse des
Unterstützung beschleunigt erledigt werden, ohne rung.
gung“ umreißt
DGB Index Gute Arbeit
dass dies zu einer Arbeitsverdichtung führt.«
diese Lebenserzeigen jedoch, dass in
fahrung und geder Tendenz eine emphört spätestens seit den Arbeiten von
und sehen sich häufig oder sehr häufig
fundene Arbeitsintensivierung auch mit
Hartmut Rosa zum Kanon sozialwisunter Zeitdruck. Mehr als 60 Prozent
einer empfundenen Arbeitshetze einsenschaftlicher Gegenwartsdiagnosen.
empfinden, dass sie in den letzten Jahhergeht.
Rosa zeigt, dass seit Beginn der Moderren in derselben Zeit immer mehr schafne technische Beschleunigung, eine Befen müssen (Arbeitsintensivierung).
Ursachen und Folgen
schleunigung des Lebenstempos und eiDies sind aktuelle Ergebnisse einer im
Als Ursache für die Wahrnehmung von
ne Beschleunigung des sozialen WanRahmen des DGB Index Gute Arbeit
Beschleunigung und Arbeitsintensiviedels ineinandergreifen. Die Arbeitswelt
durchgeführten Repräsentativbefragung
rung kann ein Bündel von in der Arist sowohl Treiber sozialer Beschleuniunter den Arbeitnehmern in Deutschbeitsforschung empirisch untersuchten
gung als auch eine gesellschaftliche
land. Zu sehr ähnlichen Ergebnissen
Entwicklungen ausgemacht werden:
Sphäre, in der die Folgen dieser Bekommt eine 2014 von der Personalbera– Informations- und Kommunikationsschleunigung besonders sichtbar sind.
tung Rochus Mummert durchgeführte
technologien, die mit höherer KomBevor möglichen Ansatzpunkten für
Befragung von 1 000 Arbeitnehmern.
munikationsgeschwindigkeit und Ereine Entschleunigung der Arbeit nachDoch in welchem Zusammenhang
reichbarkeitserwartungen verbunden
gegangen werden kann, ist zu klären,
stehen Beschleunigung und Arbeitsinsind und damit zu einer Entgrenzung
von Arbeit beitragen.
AUTOR
– Die Zunahme an Projektarbeit. Die
Arbeit in verschiedenen Projekten parallel führt zur Synchronizität unterAxel Haunschild ist Professor für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft und Direktor
des Instituts für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft an der Leibniz Universität Hanschiedlicher Arbeitsaufgaben und danover.
mit zu einem erhöhten Koordinationsbedarf.
D
7|15
529
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
– Die Allgegenwart und Permanenz beLeistungen, die interessenbezogene Aushängt von der jeweils individuellen Betrieblicher Restrukturierungsprozesse,
handlung von Veränderungsprozessen
anspruchungssituation ab. Fakt ist jedie mit Unsicherheiten und Mehrarund die gegenwärtige Kompetenzentdoch, dass die Krankschreibungen aufbeit verbunden sind.
wicklung mit dem Ziel zukünftiger Begrund psychischer Erkrankungen im
– Ein Fokus auf Kundenorientierung,
schäftigungsfähigkeit.
letzten Jahrzehnt stark gestiegen sind.
der es Arbeitgebern ermöglicht, eine
Dass all dies mit zunehmenden Bezunehmende Arbeitsbelastung mit
lastungen verbunden ist, steht arbeitsWissenschaft als HochWettbewerbsdruck und Kundenwünwissenschaftlich außer Frage und kann
leistungssport
schen zu begründen.
auch nicht dadurch entkräftet werden,
Alle oben genannten Ursachen einer
– Indirekte Steuerung z.B. durch Zieldass es sich „nur“ um Wahrnehmungen
zunehmenden Wahrnehmung von Zeitvorgaben und Kennzahlensysteme,
handele. Empfundener Zeitdruck oder
druck und Arbeitsintensivierung finden
die hohe Anforderungen
sich an Universitäten.
an die Selbstkontrolle und
Ein Blick auf die von
»Ob Belastungen auch zu Erkrankungen
eine Tendenz zur SelbstJuniorprofessoren einausbeutung mit sich bringt.
führen, hängt von der jeweils individuellen gereichten Zwischene– Flexible Beschäftigungsvaluationsanträge zeigt,
Beanspruchungssituation ab.«
verhältnisse wie Leiharbeit
dass offensichtlich von
oder Befristungen, die eiNachwuchswissennen permanenten Profilierungs- und
Zukunftsangst bleiben psychische Beschaftlern heute mehr in derselben Zeit
Bewährungsdruck ausüben.
lastungen, auch wenn es schwer fallen
geleistet werden muss – und das in eiDiese Entwicklungen verändern somag, deren Ursachen quantitativ nachner Multioptionsgesellschaft, in der
ziale Zeitstrukturen, denn das Ausfühzuweisen. Eine besondere Herausfordeauch die Erwartungen an ein erfüllenren einer Arbeit in ihrer Eigenzeit wird
rung für die Arbeitswissenschaft ergibt
des Privatleben steigen. Gleiches lässt
überlagert und verdrängt von vielfältisich daraus, dass der Zusammenhang
sich bei Berufungen auf unbefristete
gen Anforderungen: das Jonglieren unzwischen psychischen Belastungen und
Professuren beobachten. Im Durchterschiedlicher Aufgaben, Grenzziehungesundheitlichen Folgen keiner einfaschnitt jüngere Bewerber legen mit Aufgen zwischen Arbeit und anderen Lechen Kausalität folgt, denn ob Belassatzpublikationen, Auslandsaufenthalbenssphären, die Darstellung eigener
tungen auch zu Erkrankungen führen,
ten, Drittmitteleinwerbungen, GutachAnzeige
FALLING WALLS
LAB + CONFERENCE
IRB
BEW H!
DIC
IN
FALL
BERLIN 8/9 NOV 2015
G-W
ALLS
.COM
/LAB
Wer kann sich bewerben?
Wir suchen junge Talente aus aller Welt: Bachelorund Master- Studenten, PhDs, Post-docs, Professoren,
Forscher, Jungunternehmer und Innovatoren, deren
letzter Universitätsabschluss nicht länger als 5 Jahre
zurückliegt.
Stipendium & Gewinner
• Die drei Gewinner des Lab werden von der Jury zu
den „Falling Walls Young Innovators of the Year“
gekürt, bekommen einen Geldpreis und treten mit
NACHWUCHSWISSENSCHAFTLER UND YOUNG PROFESSIONALS
MIT INNOVATIVEN IDEEN GESUCHT!
ihren 3-Minuten-Vorträgen als Sprecher auf der
Falling Walls Conference am 9. November vor
internationalem Publikum auf.
• Alle 100 Teilnehmer erhalten ein Stipendium von
DAS FALLING WALLS LAB BERLIN AM 8.11.
DIE FALLING WALLS CONFERENCE AM 9.11.
• Präsentiere Dein Forschungsprojekt, Deine
• Das Falling Walls Lab findet im Rahmen der inter-
Geschäftsidee oder Deine Initiative zu den
nationalen Falling Walls Conference statt, die im-
gesellschaftlichen Herausforderungen unserer
mer am Jahrestag des Mauerfalls am 9. November
Zeit – in 3 Minuten.
20 Spitzenforscher einlädt, ihre wissenschaftlichen
• Vernetze Dich mit Teilnehmern aus der
ganzen Welt und aus allen Disziplinen.
2015
Durchbrüche zu präsentieren. Unter den Sprechern
sind Nobelpreisträger, Künstler und Politiker.
A.T. Kearney, das ein Ticket zur Falling Walls
Conference sowie die Übernachtung vom 8. auf
den 9. November beinhaltet.
Bewerbung
Bewirb Dich bis zum 31. August unter:
falling-walls.com/lab/apply.
FRAGEN?
TWITTER:
[email protected]
#fallingwalls
530
ENTSCHLEUNIGUNG
tertätigkeiten usw. gesättigte Lebensläufe vor. Ist all dies ohne signifikante Arbeitsintensivierung zu schaffen?
Bemerkenswert ist, dass auch nach
der Berufung in derselben Zeit mehr
und diverseres zu leisten ist, nur um
den Status quo zu halten. Dies liegt u.a.
an der Projektifizierung der Wissenschaft, an Rankings, Leistungsvereinbarungen und Ressourcensteuerungsmodellen sowie an erhöhten Lehrdeputaten, vermehrtem Prüfungsaufwand und
anspruchsvoller werdenden Ämtern in
der Selbstverwaltung.
In manchen dieser Entwicklungen
mag man im Hinblick auf Produktivitätssteigerungen eine gewisse positive
Entwicklung erkennen. Zusammengenommen aber stellt sich für die meisten
Wissenschaftler eher die Sinnfrage.
Denn für die als Kern der eigenen wissenschaftlichen Arbeit wahrgenommenen Tätigkeiten fehlt trotz der vorhandenen Autonomie zunehmend die Zeit.
1. Arbeitsgestaltung
Zeitdruck und Arbeitsintensivierung
können thematisiert und ihnen kann
entgegengewirkt werden, wenn z.B. im
Rahmen von Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen beteiligungsorientiert Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt werden. Hierzu
zählt auch, die Belastungen durch chronische Unterbesetzungen in manchen
Abteilungen ernst zu nehmen und nach
Lösungen zu suchen. Dass dies an Universitäten im Rahmen öffentlicher, oft
gedeckelter Haushalte geschehen muss,
schränkt Handlungsspielräume ein,
rechtfertigt aber nicht, dauerhafte Arbeitsüberlastung zu ignorieren.
Forschung & Lehre
7|15
auf Entschleunigung widersprüchliche
Merkmale auf. Während das Durchreichen durch verschiedene Gremien hin
und
wieder
Veränderungsprozesse
(aus)bremst und damit die Organisation
entschleunigt, trägt die Arbeit in den
Gremien selbst zur Zeitknappheit ihrer
Mitglieder bei.
4. Arbeitsmarkt und Politik
Wissenschaftliche Karrieren orientieren
sich in weiten Teilen gerade nicht an von
einzelnen Universitäten festgelegten Kriterien, sondern an Standards wissenschaftlicher Communities. Maßnahmen
gegen eine zunehmende Arbeitsverdichtung müssten daher an diesen Standards
ansetzen und einen Wettbewerb um be2. Strategische Entscheidungsgehrte Stellen und Drittmitteltöpfe nicht
prozesse
als einen Kampf um Positionen konstituHierunter fasse ich u.a. Entscheidungen
ieren, bei dem immer weiter steigende
über Restrukturierungen, über Systeme
Anstrengungen notwendig sind, ohne
der organisationsinternen Ressourcendass insgesamt mehr zu verteilen ist. Der
verteilung und über das LeistungsspekAnsatz der DFG, sich von Antragstellern
trum (z.B. Forschungsschwerpunkte,
nur eine begrenzte Anzahl an PublikaEntschleunigen – aber wie?
Studiengänge). Solche Entscheidungen
tionen nennen zu lassen, war ein Schritt
Der Markt für Seminare über Achtsamsind zum Teil direkte Reaktionen auf
in diese Richtung.
keit und Muße boomt. Aktuell kehrt soUmweltanforderungen
(ministerielle
Beschleunigung und Arbeitsintensigar Lafargues Schrift „Das Recht auf
Vorgaben, Studierendenverhalten). Aus
vierung gehen aktuell auch von einer
Faulheit“ in die öffentlichen Debatten
der Organisationsforschung wissen wir
leistungsorientierten Mittelvergabe in
zurück, und es finden sich Aufforderunaber, dass häufig auch mimetische Proeinigen Bundesländern aus, bei der die
gen zum Nichtstun bzw. zur
Universitäten in einem
Zeitverschwendung.
Wettbewerb um Budgetan»Aber kann es gelingen, wieder weniger
Aber kann es gelingen,
teile angehalten sind, messin derselben Zeit zu tun oder sogar
wieder weniger in derselben
bare Outputgrößen zu madasselbe langsamer zu erledigen?«
Zeit zu tun oder sogar dasximieren. Auch hierdurch
selbe langsamer zu erledinehmen die Anstrengungen
gen? Die beschriebene Verzahnung
zesse, d.h. die Orientierung an anderen
(sowie die universitätsinternen Konflikverschiedener Ursachen der BeschleuOrganisationen, Ausgangspunkte orgate) aller Konkurrenten zu, ohne dass
nigung legt nahe, dass z.B. die zeitliche
nisationaler Veränderungen sind. Dies
hierfür eine Belohnung sichergestellt
Einschränkung des betrieblichen Emailist an sich nicht problematisch, allerwäre. Man könnte sagen: ja, genau das
verkehrs kaum zu einer echten Entdings sind größere organisationale Verzeichnet (Pseudo-)Marktwirtschaft aus
schleunigung führen wird. Auch das
änderungen bei gleichbleibender Persound ist Katalysator für Produktivitätsbessere Managen der eigenen Zeit vernalausstattung immer auch mit Mehrarsteigerungen. Es ist aber zugleich die
spricht wenig Linderung. Denn das
beit, sog. Organisationsarbeit, verbunLogik einer sozialen Beschleunigung,
Streben nach einer Optimierung der
den. Es sollte daher hinterfragt werden,
deren Dynamik sinnerfüllte Arbeit verZeitverwendung wirkt sich auch auf die
ob jede woanders beobachtete Reform
drängt und als deren Folge eine Zunah(vermeintlich) gewonnene Zeit aus.
mitgemacht werden muss.
me psychischer Erkrankungen zu beobZeitnot wird so zum paradoxen Ergebachten ist.
nis von Zeitmanagement (J. Rinderspa3. Mitbestimmung
cher).
Eine zentrale EntschleunigungsfunktiUnd was ist mit der DigitalisieGegen das Wiedererlernen von Müon in Organisationen kommt Mitberung?
ßiggang und Achtsamkeit ist wenig einstimmungsinstitutionen, z.B. PersonalEs mag überraschen, dass ich die Begrifzuwenden. Die Leistungspolitik von
räten, zu. Aus Managementsicht wird
fe Digitalisierung und Science 2.0 bis
Betrieben und die Beschleunigung in
deren Prüfung und Diskussion von Enthierhin gemieden habe. Selbstverständder Arbeitswelt ändern diese weitere in
scheidungsvorlagen häufig als unnötige
lich ist mit diesen Veränderungen von
das Leben zu integrierende Option je„Bremse“ empfunden. Aus einer EntForschungspraktiken und Publikationsdoch nur als Bestandteil einer fundaschleunigungsperspektive aber trägt
prozessen auch die Gefahr weiterer Bementalen Transformation in Richtung
Mitbestimmung zur Reflexion und sorgschleunigung verbunden. Für wesentPostwachstumsgesellschaft. Für eine
fältigen Abwägung von Entscheidungslich bedeutsamer aber halte ich, unter
konkret gedachte Entschleunigung auf
konsequenzen und damit zum Innehalwelcher Leistungspolitik und unter welorganisationaler Ebene sehe ich vier
ten bei. Die Gremienstruktur an deutchen Marktregeln Wissenschaftler mit
Handlungsfelder:
schen Universitäten weist im Hinblick
neuen Techniken arbeiten.
Forschung & Lehre
jetzt auch als ePaper
Das ePaper ist die vollständige digitale
Ausgabe von Forschung & Lehre für PC,
Tablet und Smartphone. Es bietet eine
praktische Navigation, Suchfunktionen
und Vergrößerungsmöglichkeiten.
Die jeweilige Ausgabe ist online und
offline (als PDF) lesbar und steht
bereits vor der Postauslieferung zur
Verfügung.
Die Vorteile auf einen Blick:
– Weltweiter 24-Stunden-Zugriff
– Noch vor der Zustellung der
Print-Ausgabe verfügbar
– Mit PDF-Download
– Für Mitglieder des Deutschen
Hochschulverbandes und
Abonnenten von Forschung &
Lehre kostenlos
– Auf mobilen Empfangsgeräten nutzbar
Weitere Informationen mit Login-Hinweis unter
http://forschung-und-lehre.epaper-archiv.de
532
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
7|15
„Slow Science“
Denkfreiräume statt Beschleunigung
| C H R I S T O P H K Ü F F E R | Zu den Grundeinsichten wissenschaftlichen Denkens gehört seit der Antike, dass es Muße und Freiraum benötigt. Davon hat sich die gegenwärtige Wissenschaft weit entfernt, steht sie
doch unter dem permanenten Druck, rasch verwertbare Ergebnisse zu erzielen.
Doch es gibt Widerstand.
V
ermehrt tauchen an Universifer. Geldgeber erwarten, dass Fortäten Rufe nach einer langsaschungsresultate sofort in die Öffentmeren Wissenschaft auf. Vor
lichkeit getragen werden, und Foreinigen Jahren hat ein Slow Science
schende erhoffen sich, via den Umweg
Manifest zu einer Debatte in der Wisüber die Medien die Zitierungen ihrer
senschaftspresse geführt. Neuerdings
Publikationen zu erhöhen. Wissenvertritt die Science in Transition Beweschaftliche Zeitschriften informieren ihgung in Holland ähnliche Anliegen.
re Autoren, wie man Titel von Artikeln
Kritisiert wird, dass eine Wissenschaft,
so wählt, dass diese in Google promidie immer schneller überraschende
nent erscheinen.
Durchbrüche produzieren
will, dies auf Kosten der
»Es gibt kein Entkommen von
Qualität und Vielfalt tut.
Viele sehen die Wurzel
dem Druck der Beschleunigung.«
des Übels im Druck, so
viel wie möglich zu publizieren („publish or perish“), und in der
Man könnte argumentieren, dass
Vermessung der akademischen Leistung
diese Entwicklungen zu einer zunehvon Wissenschaftlern und Universitäten
mend globalisierten und entsprechend
durch einseitige Indikatoren und Rankompetitiven Wissenschaft gehören.
kings. Auch akademische Karrieren
Der Ruf nach einer langsameren Wismüssen zunehmend gradliniger erfolgen.
senschaft erscheint aus dieser Sicht als
Wer heutzutage Professor werden will,
nostalgisch. Aber diese Analyse greift
muss dieses Ziel bis 35 erreicht haben.
zu kurz. Die Beschleunigung bedroht
Da bleibt kaum Zeit für eine breite
diejenigen Qualitäten der WissenschafAusbildung, Umwege in der Karriere,
ten, welche diese für die Gesellschaft
aufwändige Datenerhebungen oder risunersetzbar machen. Erstens sind die
kante Forschungsideen. Es gibt kein
Wissenschaften der primäre Garant
Entkommen von diesem Beschleunivon verlässlichem und breit akzeptiergungsdruck, weil neben Professuren zutem Wissen. Um dies zu erreichen,
nehmend entfristete Mittelbaustellen
führt kein Weg an einem langwierigen
als Alternative fehlen. Schließlich bePrüfen von Fakten vorbei. Wissenschleunigt sich auch der Wissenstransschaftler haben keinen Schlüssel zu ei-
ner geheimen Tür zur Wahrheit. Es gibt
keine Abkürzungen. Zweitens sind Universitäten ein Freiraum für innovatives,
kritisches und vielfältiges Denken. Zudem tragen Universitäten zu einer gerechten Gesellschaft bei, indem sie Forschung für Minderheiten und zu marginalisierten und finanzschwachen Themen ermöglichen. Eine gerechte Verteilung von Wissen ist die vielleicht fundamentalste Voraussetzung für eine
funktionierende Demokratie.
Bei der Diskussion zu einer Entschleunigung der Wissenschaften geht
es um nichts weniger als die Frage, wie
die Universitäten als Garant von verlässlichem, breit abgestütztem und vielfältigem Wissen in einer kompetitiven
Wissensgesellschaft erhalten oder neu
erfunden werden können.
Verlässliches Wissen
Vertrauen in die Wissenschaften ist eines der wertvollsten Güter in einer Wissensgesellschaft. Wie wären demokratische Entscheide zu Umweltproblemen,
medizinischen Entwicklungen oder
neuen Technologien möglich, wenn
nicht eine Mehrheit in einer Demokratie glauben würde, dass die Wissenschaften fundiertes Wissen statt nur
Meinungen produzieren. Und tatsächlich, auch wenn die Wissenschaften zu
Diskussionen Anlass geben, insgesamt
ist das Vertrauen in die Wissenschaft in
Europa zumindest momentan noch
hoch. Eigentlich überraschend, wenn
man bedenkt, dass die Wissenschaften
gar nicht leisten können, was sie ver-
AUTOR
Christoph Küffer ist Privatdozent am Department Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich und Professor für Siedlungsökologie
an der Universität für angewandte Wissenschaften Ostschweiz (HSR Rapperswil). Als Pflanzenökologe beschäftigt er sich aus inter- und
transdisziplinärer Sicht mit der Ökologie des Anthropozäns.
Forschung & Lehre
ENTSCHLEUNIGUNG
533
Foto: picture-alliance
7|15
sprechen, nämlich schnell und zuverlässen, dass wissenschaftliches Wissen unDie Qualität der wissenschaftlichen
sig verlässliches Wissen zu produzieren.
fehlbar ist. Es bleibt einzig das ArguArbeit nimmt ab, wenn weniger Zeit
Neues wissenschaftliches Wissen stellt
ment, dass sehr rigorose Qualitätsstanbleibt für eine sorgfältige Kontrolle der
sich später oft als falsch heraus. Erst das
dards gelten. Es sind das Ethos einzelDaten und ihrer Interpretation und für
zeitaufwändige Ausfiltern von gesicherner Wissenschaftler und die rigorose
das kritische Prüfen von Forschungsreten Fakten wird zu verlässlichem WisEinhaltung von Qualitätsstandards
sultaten durch peer review Verfahren.
sen führen. Mit der zunehmenden
durch aufwändige Kontrollverfahren,
Eine schnelle Produktion von PublikaKomplexität gesellschaftlich relevanter
welche das Vertrauen der Bevölkerung
tionen führt auch auf subtileren Wegen
Fragestellungen ist zu erzu weniger verlässliwarten, dass wissenschaftchem Wissen. Es wer»Die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit
liches Wissen in Zukunft
den weniger Replikate
eher öfters (zunächst)
pro Studie verwendet,
nimmt ab, wenn weniger Zeit für Kontrolle
falsch sein wird. Immerund eine publizierte
und kritische Prüfung bleibt.«
hin produzieren die WisStudie wird von einer
senschaften weiterhin das
anderen Forschungsbest-mögliche
Wissen.
gruppe nicht geprüft.
Aber eben nicht fehlerfreies Wissen und
in die Wissenschaften erhalten. Beides
Nur erfolgreiche Studien, nicht aber
daher leicht kritisierbares und manipuist durch eine beschleunigte Wissennegative Resultate, werden publiziert.
lierbares. Und diese Schwäche wird tatschaft gefährdet. Es droht, dass eine
Und Daten werden gewagt interpretiert,
sächlich ausgenutzt. Interessenvertreter
Ethik der Kooperation, Sorgfalt und
um möglichst unerwartete Aussagen
versuchen immer wieder, wissenschaftPräzision – wie sie zumindest ein Idealmachen zu können, welche in einer
liche Fakten zu sabotieren. Wissenbild des Wissenschaftlers charakterisiert
Zeitschrift mit hohem impact factor puschaftler werden also zunehmend unter
– durch eine Ethik der Konkurrenz, Eibliziert werden können. Zeitdruck führt
Druck sein, die Verlässlichkeit ihres
geninteressen, Oberflächlichkeit und in
auch dazu, dass nur Daten erhoben
Wissens zu verteidigen. Dabei können
extremen Fällen offensichtlichen Bewerden, welche einfach und schnell gesie sich nicht auf das Argument verlastrugs ersetzt wird.
sammelt werden können. Als Konse-
534
ENTSCHLEUNIGUNG
quenz basieren viele Analysen auf
nicht-repräsentativen Datensätzen.
Schließlich wird die Verlässlichkeit
der Wissenschaften durch den zunehmend schnelleren Transfer von wissenschaftlichen Resultaten an die Öffent-
klärt, sie hätten ihre genialen Einsichten in der heutigen akademischen Welt
nicht erarbeiten können. Denkfreiräume braucht es aber nicht nur für die Exzellenzförderung. Wichtiger scheint mir
die Frage, wie eine große Vielfalt von
Forschungsperspektiven
und –themen erhalten
»Zu stark vereinfachende Modelle werden kann. Man denke
etwa an die Geisteswiskönnen leicht zu fehlgeleiteten
senschaften, welche sich
politischen Entscheidungen
durch die neuen Rahmenbedingungen einer beführen.«
schleunigten Wissenschaft
unter Druck gesetzt fühlen
lichkeit und in die Politik gefährdet. An
und nach Wegen suchen, ihre spezifisich ist Wissensaustausch mit der Geschen Qualitäten besser zu repräsentiesellschaft zentral, aber auch dieser
ren. Ähnliches gilt für die inter- und
sollte auf Geduld und Sorgfalt beruhen.
transdisziplinäre Forschung, welche im
Durch evidenzbasierte Wissenschaft
aktuellen
akademischen
Umfeld
oder Expertenkommissionen wie der
schwierig zu erhalten ist. Zu bedenken
Klimarat IPCC wird Wissen für die Poist auch, dass wissenschaftliche Vielfalt
litik verantwortungsvoll evaluiert und
von der sozialen und kulturellen Vielaufbereitet. Oft aber fühlen sich Wisfalt der Forschenden abhängt. Die Forsenschaftler unter Druck, jede neue Puschung wird internationaler, aber sie
blikation – zum Teil bevor der peer rebleibt geprägt von Männern aus einer
view Prozess abgeschlossen ist – in die
internationalen Mittel- und OberMedien zu tragen und ihre Bedeutung
schicht. Das ist nicht nur ein Problem
für die gesellschaftliche Entscheidungsfür die soziale Gerechtigkeit, sondern
findung hervorzuheben. So können
auch für die Qualität und Konsensfähigkeit von wissenschaftlichem Wissen.
»Wir brauchen weiterhin
Ein weiteres kritisches
Problem
ist, dass sich eine
Universitäten mit einem breiten
beschleunigte
WissenAuftrag.«
schaft auf wenige Themen
fokussiert und andere verzum Beispiel zu stark vereinfachende
nachlässigt. Forschung zu bekannten
Modelle leicht zu fehlgeleiteten politiThemen lässt sich leichter finanzieren,
schen Entscheiden führen. Dabei greifen
ist weniger risikoreich, weil bereits die
Wissenschaftler auch auf rhetorische
fachlichen und methodischen GrundlaMittel zurück und verkaufen ihre Regen bekannt sind, und durch die rege
sultate durch gezielte MarketingstrateForschungstätigkeit werden Publikatiogien statt aufgrund ihrer wissenschaftlinen häufig zitiert. Offensichtlich ist ein
chen Aussagekraft.
solches Ungleichgewicht der Forschungsinteressen, wenn diese mit eiFreiraum für innovatives, kritinem ökonomischen Ungleichgewicht
sches und vielfältiges Denken
verknüpft sind. Die meiste Forschung
Universitäten sind Freiräume für innoerfolgt in reichen Ländern, viel weniger
vatives, kritisches und vielfältiges Denzu den Problemen von armen Ländern.
ken. Diese Freiräume sind durch einseiWestliche Zivilisationskrankheiten wertige Evaluation von wissenschaftlichen
den intensiv beforscht, tropische KrankLeistungen und Zeitdruck bei wissenheiten weit weniger. Investitionen in
schaftlichen Karrieren gefährdet. Wer
die Entwicklung von Innovationen und
kontroverse Ideen bearbeitet, welche
schlussendlich neuen Technologien lohdem Konsensus in einem Forschungsgenen sich, nicht aber in die begleitende
biet widersprechen, hat oft keinen
Risikoforschung. Gemäß Hansen und
schnellen Erfolg. Ohne Vielfalt in den
Gee macht Risikoforschung nur 0.09
Wissenschaften fehlt aber die GrundlaProzent bis 4 Prozent der totalen Forge für fundamentale Durchbrüche und
schungsbudgets in den Bereichen Inforgenereller für das kritische Abwägen,
mationstechnologie, Nanotechnologie,
welches die Wissenschaften ausmacht.
und Biotechnologie aus. Wird RisikoMehrere Nobelpreisträger haben erforschung betrieben, dann fokussiert
Forschung & Lehre
7|15
diese fast ausschließlich auf altbekannte
Probleme. Während pro Jahr über Tausend Artikel zu Gefahren von Blei,
Quecksilber und DDT publiziert werden, sind es weniger als 50 zu allen
neuen in großem Maßstab produzierten
Chemikalien.
Scheideweg
Die Universitäten sind an einem Scheideweg. In einer komplexen und von
kontroversen gesellschaftlichen Problemen geprägten Wissensgesellschaft sind
sie wichtiger denn je. Aber ihre Aufgabe
ist auch schwieriger geworden. Wir
brauchen nicht immer mehr Publikationen und neue Ideen, welche niemand
lesen, prüfen oder umsetzen kann. Vielmehr brauchen wir weiterhin Universitäten mit einem breiten Auftrag: Forschung, Bildung, kritische Debatten zu
neuen Forschungsresultaten und Technologien mit Öffentlichkeit und Praxis
und Freiraum für kritisches und vielfältiges Denken. Dafür braucht es insbesondere stille Schaffer, welche langfristig und kooperativ an einem Thema arbeiten. Daneben braucht es auch kreative Genies, welche überraschende Ideen
einbringen. Diese braucht es aber weniger als Vordenker des Mainstreams,
sondern vielmehr als Querdenker und
kritische Fragesteller. Sowohl die stillen
Schaffer als auch die Querdenker haben
es in einer beschleunigten Wissenschaft
schwer. Ohne diese überleben die Universitäten als Grundpfeiler einer Wissensgesellschaft aber nicht.
Eine Fassung des Textes mit Literaturhinweisen
kann bei der Redaktion von Forschung & Lehre
angefordert werden.
DHV-Symposium 2015
Familie im Spiegel
der Wissenschaft
Wissenschaftszentrum Bonn,
Mittwoch, 28. Oktober 2015, 10:00-17:45 Uhr
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Historikerin
Univ.-Professorin Dr. Gunilla Budde, Universität Oldenburg, Institut für Geschichte,
Vizepräsidentin für Studium und Lehre
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht eines Juristen
Univ.-Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio, Universität Bonn, Institut für öffentliches Recht,
Abteilung Staatsrecht, Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D.
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht eines Mediziners
Univ.-Professor Dr. Stefan Wilm, Universitätsklinikum Düsseldorf, Direktor des Instituts
für Allgemeinmedizin
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Soziologin
Univ.-Professorin (em.) Dr. Dr. h.c. Rosemarie Nave-Herz, Universität Oldenburg, Institut
für Soziologie, Schwerpunkt Familiensoziologie
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Psychologin
Univ.-Professorin Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Universität Koblenz-Landau, Institut für
Psychologie, Abteilung Entwicklungspsychologie und Psychologische Diagnostik
Familie im Spiegel der Wissenschaft – die Sicht einer Wirtschaftswissenschaftlerin
Univ.-Professorin Dr. Notburga Ott, Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft,
Sektion für Sozialpolitik und Sozialökonomie
Podiumsdiskussion mit allen Referenten
Moderation: Birgitta vom Lehn, freie Journalistin und Buchautorin
Teilnahmegebühr: EUR 50,-/ ermäßigte Teilnahmegebühr für Studierende: EUR 30,–
Informationen
und Anmeldung:
Deutscher Hochschulverband, Dipl.-Biol. Claudia Schweigele, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: 0228/90266-68, Fax: 0228/90266-97, [email protected]
https://www.hochschulverband.de/cms1/fachtagungen.html
536
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
7|15
Entschleunigung und
lokale Welt
Geschwindigkeit im antiken Griechenland
| H A N S B E C K | Ist die Klage über Beschleunigung in
einer globalisierten Welt ein moderner Topos? Es zeigt sich, dass schon in der
Antike ein Wettbewerb verschiedener Lebensstile stattfand, in dem sich Befürworter eines bäuerlichen und ruhigeren Daseins gegen beschleunigte Kommunikation, Warentransport und Wissenstransfer zur Wehr setzten.
D
as Landleben hat seine eigene
Die antike Tradition hat den KonGeschwindigkeit. Im 8. Jahrtrast zwischen den Welten Homers und
hundert vor Christus erinnerte
Hesiods zum Wettbewerb der Lebensder griechische Dichter Hesiod sein Pustile zugespitzt. Im fiktiven Preiskampf
blikum daran, dass eine gute Ernte nur
zwischen den Urvätern der griechischen
durch harte Feldarbeit zu bekommen
Dichtung soll Hesiod dabei übrigens
war. Erfolgreich war, wer Beharrlichkeit
den Sieg davongetragen haben. Der
zeigte und den langen Rhythmus der
bäuerliche Lebensstil hatte sich hier alJahreszeiten befolgte. Beides ging Heso gegen den Glanz der Globalisierung
siod über rasche Profitgier. Ein Entdurchgesetzt.
schleunigungsdiskurs war das noch
nicht. Aber immerhin stemmte sich He„Globale“ Welt der Antike
siod gegen einen allgegenwärtigen
Ob der Dichterstreit authentisch war
Trend seiner Zeit. In den in etwa zeitoder nicht, die Konstellation war immer
gleichen Epen Homers war von rasandieselbe. Ab dem 8. Jahrhundert weiteten
ten Abenteuern die Re»Mit dem Hellenismus brach der bis
de, bei denen die Helden kreuz und quer
dahin größte Beschleunigungsschub
durch die mediterrane
über die Menschen herein.«
Welt jagten, oft mit
atemberaubender Geschwindigkeit. Die Odyssee zeugte von
sich die Wahrnehmungshorizonte koneiner immer weiteren Welterschließung
tinuierlich aus. Von der Archaik bis in
und auch Welterfahrung, und mit dieser
den Hellenismus wurde der griechische
Horizontausweitung ging auch eine BeKulturraum immer größer. Ab dem 2.
schleunigung der Alltagswelt einher.
Jahrhundert v. Chr. ging diese Welt dann
Hesiod, aus einem winzigen Dorf in
im schnell wachsenden Imperium RoMittelgriechenland, war das alles zu
manum auf, dessen immense Ausdehviel. Nach eigener Aussage soll die
nung wiederum bald den Gedanken eiReise ins benachbarte Euboia die einziner „globalen“ Herrschaft evozierte. In
ge Gelegenheit gewesen sein, bei der er
der Zeit des Augustus machte ja das gejemals einen Fuß auf ein Schiff gesetzt
flügelte Wort von einer „Herrschaft ohne
hatte.
Grenzen“ die Runde. Mit der Expansion
AUTOR
Hans Beck, Anneliese Maier Preisträger 2015, ist MacNaughton Chair of Classics und
Professor of Ancient History an der McGill University in Montreal. Sein neues Forschungsprogramm „The Parochial Polis“ nimmt die Wirkkraft des Lokalen als gesellschaftliche Ordnungskategorie in den Blick. www.hansbeck.org/local.
ging eine Intensivierung der Binnenkontakte einher. In jeder Epoche der Antike
beschleunigten sich die Kommunikation,
der Warentransport und Wissenstransfer.
Am vorläufigen Ende dieses Prozesses,
in der hohen Kaiserzeit, hatten die städtischen Eliten des Imperiums Zugang zu
einem gigantischen Wirtschaftsraum,
und sie waren auch in weiträumige Netzwerke eingebunden, die die gesamte mediterrane Welt umspannten. Irad Malkin
hat das jüngst auf eine scheinbar paradoxe Formel reduziert: je größer und
schneller die sozialen Netzwerke, um so
kleiner wurde die Welt der Hellenen (A
Small Greek World, 2011).
Gegenbilder von Idylle
Soviel Konnektivität hat eine Kehrseite.
Das Eintreten für die lokale Welt ist in
der Geschichte der Mittelmeerwelt
ebenso alt wie die Faszination der Ferne.
Phokylides aus Milet pries die kleine,
wohlgeordnete Polis auf einem kargen
Fels gegenüber der Weltstadt Nineveh,
und zwar offenbar gerade weil es der Polis an Weltläufigkeit fehlte. Im Hellenismus, mit dem der bis dahin größte Beschleunigungsschub über die Menschen
hereinbrach, wuchsen solche Gegenbilder zu einer eigenen literarischen Gattung zusammen. Theokrit aus Sizilien
schuf in seinen Idyllen das prägnanteste
Beispiel dieser neuen bukolischen Dichtung, die Skizzen des einfachen Hirtenlebens entwarf. Die Bukolik wurde zur
Chiffre einer literarischen Idylle, in der
Ruhe und einfacher Lebensstil vorherrschten, fernab der pulsierenden Metropolen. Der von Theokrit gewählte
Schauplatz der Entschleunigung lag dabei noch am Rand der griechischen Welt,
auf Kos im Osten oder seiner Heimat Sizilien im Westen. Schon bald verlagerte
sich dieser Ort nach Arkadien im Herzen
der Peloponnes, dessen unwegsames Ter-
Foto: mauritius-images
rain das perfekte Ambiente für eine neue
Langsamkeitstopik bot. Der römische
Dichter Vergil setzte in seinen Eklogen
in lateinischer Sprache fort, was Theokrit
vorgezeichnet hatte – und trieb die Verklärung des einfachen Hirtenlebens in
Arkadien auf eine ganz neue Spitze; in
der Zwischenzeit hatte der Aufstieg
Roms zur Weltmetropole freilich eine
ganz neue Dynamik in das urbane Leben
der Mittelmeerwelt gebracht. Das poetische Bild, das von Arkadien erwuchs,
sche, ökonomische, gesellschaftliche
und religiöse Konstellationen entstanden. In der Politik hat die Polis auf diese Herausforderung mit lauten Forderungen nach ihrer Autonomie geantwortet; die ältere Forschung hat das seit
jeher gesehen. Im Zuge der Ethnizitätsund Identitätsdebatten wurden dann
auch die Wahrnehmungsmuster von
Vergangenheit breit erforscht, und wie
sie die Formierung lokaler oder regionaler Identität begünstigten. Der Verweis auf das Lokale
(lokale Eliten, lokale
»Arkadien mit seinem unwegsamen
Traditionen etc.) dient
dabei meistens als deTerrain bot das perfekte Ambiente
skriptives Feld, das den
für eine neue Langsamkeitstopik.«
Raum der Untersuchung absteckt. Das
hat die europäische Tradition nachhaltig
Lokale, als tatsächlicher und als metageprägt. Noch Goethe hatte sein Arkaphorischer Raum, ist selbst aber eine
dien gesucht und offenbar gefunden.
Ordnungskategorie. In der Gehirnforschung wurde jüngst erstmals die neuLokale Regimente
rologische Matrix entschlüsselt, die das
der Wahrheit
Verhältnis zu und die Verortung in loDie literarische Chiffre hatte indes Subkalen Räumen steuert. Die Humanwisstanz. Was in Arkadien aufgrund der
senschaften haben seit Foucault die
Abgeschiedenheit der Region besonders
Wirkkraft von lokalen Regimenten der
prekär war, galt mehr oder weniger für
Wahrheit im Visier. Die Erforschung
alle Polisgesellschaften. Sie alle waren
der vollen Bandbreite des Lokalen steht
dem Gegensatz zwischen bäuerlicher
aber auch hier erst noch am Anfang.
Lebenswelt und schnellem „globalen“
Den Ausschlag für einen dezidierten
Wandel ausgesetzt. In diesem SpanLokalismus gab die hohe Ökodiversität
nungsfeld mussten sich die griechischen
Griechenlands, wie sie Peregrine HorPoleis immer neu in einer Welt positioden und Nicholas Purcell eindringlich
nieren, in der ständig neue machtpolitiherausgestellt haben (The Corrupting
Hafenszene mit Odysseus’ Abfahrt
vom Phaiakenland (Ölgemälde Claude
Lorrain, 1646)
Sea, 2000). Wo die Anbau- und Weidebedingungen schon auf kleinem Raum
voneinander abweichen, erwachsen
schnell Systeme von divergierender lokaler Ordnung. In Arkadien aß man
Rübenbrei, in Megara Kohl und in Theben Bohnensuppe. In allen drei Fällen
war die Alltagsküche von agrarischen
Idiosynkrasien bestimmt, und diese
Idiosynkrasien wurden von ihren Polisbürgern wiederum zu lokalen Ordnungen stilisiert, die Verbindlichkeit signalisierten. Das Phänomen durchzog alle
Bereiche der Alltagswelt: In Kolophon
– und nur in Kolophon – ging man parfümiert, aufgebrezelt in die Volksversammlung; die Idee war, sich schon
rein äußerlich von den benachbarten
Milesiern abzusetzen.
Die aus solchen Alltagspraktiken
abgeleiteten Sinnmuster waren selbstevident, und sie waren soziozentrisch:
sie brauchten keine weitere Beweisführung, weil sie aus der Mitte der Bürgergemeinde stammten. Zwanzig Kilometer
weiter, in der nächsten Polis, regierten
andere Selbstevidenzen. In einer immer
schnelleren und auch größeren Welt
war – und blieb – das Lokale für die
Griechen der eigentliche Geschwindigkeitsmesser.
538
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
7|15
Politik unter Zeitdruck
Gibt es eine richtige Geschwindigkeit für
demokratische Prozesse?
| J A N - W E R N E R M Ü L L E R | Zeit haben und sich Zeit
nehmen scheint auch für Parlamentarier keine leichte Aufgabe mehr zu sein. Sie
sollen bedächtig Sachfragen diskutieren können und gleichzeitig zügig Entscheidungen fällen. Schwächt die allgemeine Beschleunigung den Parlamentarismus?
A
lles geht immer schneller.“
Viele Zeitgenossen würden
dieser Diagnose wohl ohne
Weiteres zustimmen. Wer mehr Zeit
hat, über derartige Phänomene nachzudenken, käme wohl bald zu dem
Schluss, dass die Beschleunigung, welche allerorten beklagt wird, der Demokratie nur schaden kann: Wem bleibt
noch die Zeit, Sachfragen ausgiebig zu
diskutieren und bedächtig Entscheidungen abzuwägen? Den Parlamentariern, die innerhalb weniger Stunden über Rettungsschirme in Milliardenhöhe entscheiden müssen? Den
führenden Politikern, die nicht mehr
auf die Tageszeitungen von morgen,
sondern auf die Twitter-Trends im Sekundentakt schielen? Angela Merkel
betont auf ihrer Homepage, was doch
eigentlich selbstverständlich sein dürfte:
dass sie froh sei, wenn sie Zeit habe,
Probleme und Lösungswege in Ruhe zu
durchdenken.
Nur: Wer kann sich Zeit nehmen?
Gilt vielleicht gar, in Abwandlung einer
berühmt-berüchtigten Formel des
Staatsrechtlers Carl Schmitt: Souverän
ist, wer sich Zeit nehmen kann? Das
Besondere an unserer Ära, so viele Beobachter, ist jedoch, dass die allgemeine
Akzeleration spezifisch den Parlamentarismus schwächt. Dieser Diagnose
Foto: Tor Birk Trads
AUTOR
Jan-Werner Müller lehrt Politische
Theorie und Ideengeschichte an
der Universität Princeton.
ihre vorstrukturierte Zeit, welche den
politischen Akteuren entzogen ist und
welche damit letztlich viel zur Qualität
politischer Entscheidungen beiträgt.
Die drei Gewalten und ihr
Umgang mit Zeit
Von Exekutiven wird generell erwartet,
dass sie schnell auf politische Ereignisse
reagieren. Parlamente debattieren selten, wie man mit einer dramatischen
Geiselnahme umgehen soll; Gerichte
spannen nicht kurzfristig finanzielle
Rettungsschirme auf. Aber der Ausnahmezustand ist nicht automatisch eine
Legitimation, alle rechtlichen Einhegungen der Exekutive auszusetzen. Fast
immer aber wird in Notlagen die ausführende Gewalt
»Beschleunigung ist schlecht für
zur allein entscheidenden
jegliche Opposition innerhalb und Gewalt. Die Exekutive hat
so gut wie immer einen Inaußerhalb von Parlamenten.«
formationsvorsprung
vor
Parlamenten oder Gerichinnerhalb und außerhalb von Parlaten. Sie kann das Tempo der Politik ermenten. Das allerdings kann de facto
höhen und Parlamentsentscheidungen
heißen, dass der Parlamentarismus an
forcieren. Niemand wird wohl behaupsich beschädigt wird, wenn man die
ten können, es habe während der nun
Auseinandersetzung mit einer legitimen
schon ein halbes Jahrzehnt dauernden
Opposition als entscheidendes CharakEurokrise eine große Redeschlacht im
teristikum von Parlamenten ansieht.
Parlament gegeben, während derer
Die Demokratie gerät vor allem inlangwierig diskutiert und verschiedene
folge der Eurokrise immer mehr von
Entscheidungsoptionen mit Leidenzwei ideologischen Seiten unter Druck:
schaft zugespitzt wurden. Zeitdruck, so
zum einen durch Technokraten, welche
auch der britische Politikwissenschaftstets schon die wirtschaftspolitisch einler Jonathan White, macht nicht so sehr
zig rationale Lösung kennen, und zum
der Demokratie an sich das Leben
anderen durch Populisten, welche im
schwerer, sondern ganz spezifisch der
Namen des vermeintlich einzig authenOpposition in einer Demokratie, und
tischen Volkswillens die Legitimität pozwar sowohl der Opposition im Hohen
litischer Eliten anfechten. Beide können
Haus als auch der auf der Straße.
mit einer für das moderne politische
Gerichte haben viel mehr MöglichDenken zentralen Idee nichts anfangen
keiten zur Entschleunigung. Sie können,
oder untergraben sie gar: die Vorstelwas ihre eigenen Entscheidungen anlung nämlich, repräsentative Demokrageht, oft souverän mit Zeit umgehen,
tie habe ihren ganz eigenen Rhythmus,
bisweilen aber auch Exekutive und Lemöchte ich hier widersprechen. Beschleunigung, wie wir sie vor allem seit
Ende des Kalten Krieges in einem
Hochfrequenz-Finanzmarkt-Kapitalismus erleben, hat ganz unterschiedliche
Auswirkungen auf verschiedene Institutionen der liberalen Demokratie. Sie ist
nicht automatisch schlecht für Parlamente an sich (welche ja schon seit
langem von Exekutiven dominiert werden), sondern für jegliche Opposition
7|15
Forschung & Lehre
gislative unter Druck setzen, innerhalb
eines bestimmten Zeitrahmens Gesetze
neu zu formulieren. Oft genug jedoch
sind die Tatsachen, vor welche die Exekutive Richter stellt, so gewichtig, dass
auch die kritischsten Urteile den Schaden nicht wieder annähernd gut machen – und natürlich schon gar nicht
die Zeit zurückdrehen können. In den
USA hat die Erfahrung seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001
einmal mehr die Befürchtung bestätigt,
dass in Zeiten starker Bedrohungen
(oder zumindest Zeiten, in denen sich
so gut wie eine ganze Nation sehr verwundbar fühlt) weder Legislative noch
Judikative einer Regierung, welche sich
unter Verweis auf eine „emergency“
selbst ermächtigt, viel entgegenzusetzen
haben. Man sollte sich aber davor
hüten zu meinen, die schnelle Exekutive
sei immer etwas Schlechtes und das
verlangsamende Parlament stets etwas
Gutes für die Demokratie. Man muss
nicht wie die Kritiker der Weimarer Republik, die den Reichstag als Quasselbude abtaten, Debatten grundsätzlich
für Zeitverschwendung halten, um doch
gleichzeitig darauf bestehen zu können,
Politik und politische Philosophie seien
zweierlei Dinge. Ludwig Wittgenstein
bemerkte einmal, im Rennen der Philosophie gewinne, wer am langsamsten
laufen könne. In der Politik geht es
aber nicht um letztendliche Wahrheiten,
sondern um die bestmögliche Verwirklichung von Prinzipien wie Freiheit,
Gleichheit und Gerechtigkeit hier und
jetzt. Der politische Zeittheoretiker
Mario Feit erinnert zu Recht daran,
539
müssen sich die Repräsentanten den
Wählern stellen, und über den Zeitpunkt dieses Showdowns können Eliten nicht frei verfügen. Dort, wo sie ihn
innerhalb einer bestimmten Zeitspanne
selbst festlegen können, wie beispielsweise in Großbritannien, ist diese Flexibilität der Demokratie selten zugutegekommen. Zwar werden Regierungen
wohl immer versucht sein, den Wählern
im Vorfeld eines Urnengangs Geschenke zu machen – aber perfekt timen lassen sich ökonomische und politische
Zyklen nicht. Es ist diese Idee vorstrukturierter politischer Zeit, die jüngst unter Druck geraten ist. Technokratische
Imperative vertragen sich nicht mit der
Tatsache, dass man in der Demokratie
ab und an auf die nächsten Wahlen
warten muss. Auf der anderen Seite finden sich Populisten, welche im Namen
des „wahren Volkes“ die Legitimität der
existierenden Eliten – und damit letztlich auch der existierenden liberal-demokratischen Institutionen – infrage
stellen. Wer sich wie Populisten vom
Schlage eines Viktor Orbán in Ungarn
oder einer Marine Le Pen in Frankreich
für die einzig echten Repräsentanten
des Volkes hält, verneint nicht nur den
unvermeidlichen Pluralismus moderner
Demokratien, sondern hat auch keinen
Grund, sich dem Rhythmus der parlamentarischen Demokratie anzupassen.
Als Oppositionsführer versuchte Orbán
beispielsweise 2006 mit Massendemonstrationen auf den Straßen Budapests ein vorzeitiges Ende der linken
Regierung zu erzwingen. Prozeduren,
bei denen man nicht vorher schon weiß,
wer die Mehrheit repräsentieren wird; Pluralismus, der es er»Ungeduld war für Martin
möglicht, dass sich über die Zeit
Luther King keineswegs eine
Mehrheiten immer wieder neu
bilden oder gar grundlegend ändemokratische Untugend,
dern; und eben ein besonderer
sondern gar eine Tugend.«
Rhythmus, welcher es weder
Populisten noch Technokraten
dass für Martin Luther King Ungeduld
erlaubt zu behaupten, man müsse erst
keineswegs eine demokratische Untunoch ein bestimmtes politisches Projekt
gend, sondern gar eine Tugend war.
zu Ende bringen, bevor man sich den
Langsamkeit kann nicht nur eine Sache
Wählern stellen könne – all dies sind
sorgfältig abwägender Politiker, sondern
Merkmale einer genuinen Demokratie,
auch der Vetospieler sein, die allein
die immer nur Macht pro tempore geneihre Privilegien bewahren möchten.
riert. Bei all diesen spezifischen Eigenschaften spielt Zeit eine entscheidende
Demokratie braucht bestimmRolle. Beschleunigung oder Langsamten Rhythmus
keit an sich ist für die Demokratie weEs gibt vielleicht gar keine an sich gute
der gut noch schlecht.
oder schlechte Geschwindigkeit für die
Demokratie. Viel plausibler ist der GeZuerst erschienen in: KULTURAUSTAUSCH –
danke, Demokratie brauche einen beZeitschrift für internationale Perspektiven, Ausgabe II/2014, www.kulturaustausch.de.
stimmten Rhythmus. Alle paar Jahre
Anzeige
25 Jahre
Wiedervereinigung
Neuinung
he
ersc
Herausgegeben vom
Deutschen Hochschulverband Bonn
Erschienen in der Reihe
„Forum“, Heft 85,
März 2015, 138 Seiten
ISBN: 978-3-944941-01-1
Preis: 11,80 Euro incl.
Porto (für Mitglieder des
Deutschen Hochschulverbandes 9,80 Euro
incl. Porto)
Die nach der Wiedervereinigung geborenen Generationen können oft mit Ost-West-Gegensätzen oder „Ossi“ und „Wessi“ nicht mehr viel
anfangen. Andere, insbesondere gesamteuropäische oder globale Fragen sind für die neuen Generationen wichtiger als ehemalige Gegensätze.
Bedeutet dies, dass die Einheit vollendet ist? Ist
die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse geglückt? Wie stellt sich die Situation in der
Wissenschaft und an den Hochschulen in den
neuen Ländern dar?
Die neue Buchdokumentation „25 Jahre Wiedervereinigung“ des Deutschen Hochschulverbandes geht diesen Fragen nach und versammelt dazu Stimmen aus Wissenschaftsorganisationen,
von Historikern und Zeitzeugen:
– Johanna Wanka: 25 Jahre Innovation in den
Neuen Ländern – ein retrospektiver Ausblick
– Horst Hippler: Zusammengewachsen, nicht
vereinnahmt
– Matthias Kleiner: Mit dem Rückenwind der
Wiedervereinigung
– Jürgen Mlynek: Welch ein Glück...
– Olaf Bartz: Rückblick und Resümee aus der
Perspektive des Wissenschaftsrates
– Bernhard Kempen: Die Wiedervereinigung als
bleibender Auftrag
– Roland Jahn: Hinter jeder Akte steht ein
menschliches Schicksal
– Dagmar Schipanski: Anmerkung zur 25-jährigen Entwicklung der Wissenschaftslandschaft
im vereinten Deutschland
– Hans Joachim Meyer: Vom Zentralismus zur
Globalisierung
– Thomas Petersen: Das Ende der „Mauer in den
Köpfen“
– Anita Krätzner-Ebert: Der Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Universitäten und Hochschulen in der DDR
– Gunnar Berg: Die Wiedervereinigung und die
Altersversorgung der Hochschullehrer
– Andreas Rödder: Ist die deutsche Einheit Geschichte?
– Raj Kollmorgen: Die deutsche Einheit als
vollendetes oder unabschließbares politisches
Projekt?
Deutscher Hochschulverband
Rheinallee 18-20
53173 Bonn
[email protected]
Fax: 0228 / 902 66 80
540
ENTSCHLEUNIGUNG
Forschung & Lehre
„Eile mit Weile“
Fundsachen über entschleunigtes Leben
„Die Zeit vergeht nicht schneller als
früher, aber wir laufen eiliger an ihr
vorbei.“
„Es gibt Wichtigeres im Leben, als
beständig dessen Geschwindigkeit
zu erhöhen.“
George Orwell
Mahatma Gandhi
„
Wir sind unmüßig, um Muße zu haben.
Aristoteles
“
„Das Lächerlichste vom
Lächerlichen auf dieser Welt sind
mir Leute, die es eilig haben, die
nicht schnell genug essen und
arbeiten können. – Was richten
sie aus, diese ewig Hastenden?
Ergeht es ihnen nicht wie jener
Frau, die in ihrem brennenden
Haus in der Verwirrung die
Feuerzange rettete?“
„Wenn man seine Ruhe nicht in sich
findet, ist es zwecklos, sie andernorts
zu suchen.“
François de La Rochefoucauld
„Ein breiter Rand von Muße ist im
Leben eines Menschen ebenso schön
wie in einem Buche.“
Henry David Thoreau
Soeren Kierkegaard
„
Der größte
Feind der
Qualität
ist die Eile.
Henry Ford
“
7|15
Hochschullehrer/in
des Jahres
preis des deutschen hochschulverbandes 20 15
Auszeichnungskriterium
Preissumme
Wer kann
vorgeschlagen werden?
Vorschlagsfrist
Der Deutsche Hochschulverband zeichnet diejenige Hochschullehrerin oder denjenigen Hochschullehrer aus, die oder der durch außergewöhnliches Engagement in herausragender Weise das Ansehen ihres bzw. seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit gefördert hat. Es besteht
keine Beschränkung, in welcher Art und Weise dies gelungen ist.
10.000,- Euro. Die Preissumme wird nicht zweckgebunden vergeben.
Jede Professorin und jeder Professor, der korporationsrechtlich einer deutschen Hochschule angehört, sowie deutsche Professoren im Ausland. Es kann eine Einzelperson oder
eine Gruppe von Hochschullehrern vorgeschlagen werden. Die wissenschaftliche Fachrichtung ist unerheblich. Ohne Belang ist ebenfalls, ob der Vorgeschlagene sich im aktiven
Dienst oder im Ruhestand befindet. Selbstbewerbungen sind möglich. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen. Mitglieder des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes können nicht
vorgeschlagen werden.
Die Frist zum Vorschlag endet am 30. September 2015.
Unterlagen
Vorschläge bedürfen der Schriftform. Zum Vorschlag gehört der Name des Vorgeschlagenen,
die Hochschule, der er angehört, eine Begründung des Vorschlags, die das Verdienst des
Vorgeschlagenen skizziert, sowie ggf. aussagefähige Unterlagen über die Leistung des Vorgeschlagenen. Die Unterlagen sind an die Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes
zu richten:
Deutscher Hochschulverband, „Hochschullehrer des Jahres“, Rheinallee 18, 53173 Bonn.
Auswahl der Preisträger
Die Preisträgerin/den Preisträger wählt das Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes
aus. Die Jury kann auch eine nicht vorgeschlagene Hochschullehrerin/einen nicht vorgeschlagenen Hochschullehrer prämieren.
Ansprechpartner und
weitere Information
Deutscher Hochschulverband
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Matthias Jaroch | Rheinallee 18 –20 | 53173 Bonn
Telefon: 0228-90266-66
E-Mail: [email protected]
Der Preis erhält die freundliche Unterstützung des Zeit-Verlages Gerd Bucerius GmbH & Co.KG.
Im Rahmen der Preisverleihung zum „Hochschullehrer des Jahres“ zeichnet academics den/die „Nachwuchswissenschaftler/-in des Jahres“ aus. Mehr Informationen zum Preis und zu academics – dem Karriereportal der
Wissenschaft von DIE ZEIT und „Forschung & Lehre“ – gibt es unter www.academics.de/nachwuchspreis.
542
PRO & CONTRA
Forschung & Lehre
7|15
Science Slams
Pro
Der Science Slam ist
keiten, andere Leute an ihrer Leidenschungseinrichtungen. Sie ermöglichen
ein seit 2006 in
schaft teilhaben zu lassen.
einen Blick hinter verschlossene LaborDeutschland entwickeltes Format der
Diese Gelegenheit schafft der Science
türen und in aktuelle wissenschaftliche
Wissenschaftskommunikation.
AngeSlam. Er bietet den Forschern eine BühDiskurse. Und sie machen damit ihre
lehnt ist er an den Poetry Slam: Dort
ne, um mehreren hundert Zuschauern
größtenteils öffentlich finanzierte Forkommen junge Dichter auf die Bühne,
die eigene Forschungsarbeit vorzustellen.
schung auch einer breiten Öffentlichlesen ihre eigenen Texte und werden
Das geschieht außerhalb des akademikeit zugänglich.
anschließend vom Publikum dafür beschen Umfeldes – auf Kleinkunstbühnen,
Beim Science Slam gelingt es, Leute
wertet. Genau so funktioniert der Sciin Theatern, in Clubs – und schafft den
mit wissenschaftlichen Themen zu erence Slam: Nur dass hier nicht junge LiRahmen für eine unmittelbare Kommureichen, die sonst wenige Berührungsteraten ihre eigenen Texte lesen, sonnikation zwischen Wissenschaftler und
punkte damit haben. Menschen, die
dern junge Wissenschaftler ihre eigenen
Publikum, ohne zwischengeschaltete Inabends gerne mit Freunden ausgehen
Forschungsprojekte vorstellen. Und im
stanzen wie den betreuenden Professor
und ein grundlegendes Interesse für
Anschluss bildet das Publikum die Jury,
(bei Fachkonferenzen) oder die Pressewissenschaftliche Themen mitbringen,
vergibt Punkte und kürt so den
die sich aber von RingvorleSieger des Abends.
sungen oder anderen öffentli»Der Science Slam ermöglicht es
Das Format ist überaus erfolgchen
Uni-Veranstaltungen
jungen Wissenschaftlern, mehreren nicht angesprochen fühlen.
reich: Es gibt inzwischen in praktisch jeder deutschen UniversitätsUnd der Science Slam bietet
hundert Zuschauern das eigene
stadt Science Slams, die jeweils
einen
niedrigschwelligeren
Forschungsprojekt vorzustellen.«
mehrere hundert Zuschauer anzieZugang zu den Themen als
hen. Bei Großveranstaltungen wie
andere Formen direkter Komder Langen Nacht der Wissenschaft gestelle des Instituts (bei Publikumsmemunikation zwischen Forschern und inhören Science Slams zu den am besten
dien). Der Science Slammer stellt sein
teressiertem Publikum. Das Lesen von
besuchten Einzelveranstaltungen.
Thema vor und gewährt gleichzeitig EinBlogs oder die Teilhabe über soziale
Warum wählen junge Wissenschaftblicke in den Forscheralltag. Dazu gehört
Medien erfordert größere Mühe vom
ler, oft Doktoranden, diesen Weg der
auch, dass in der Wissenschaft nicht imLeser, während beim Science Slam die
Wissenschaftskommunikation?
Die
mer alles nach Plan läuft und dass ein
Mühe vor allem auf Seiten des Wissenmeisten Forscher verbringen ihren AllForscher damit umgehen muss, dass Daschaftlers liegt. Gleichzeitig ist ein Livetag am Schreibtisch oder im Labor. Sie
ten unbrauchbar sind oder Messgeräte
Event weniger flüchtig als das Durchkliarbeiten oft sehr viel, bis spät abends
ausfallen.
cken verschiedener Internetseiten, so
und am Wochenende, und das in der
Die Slammer bereiten ihr Thema für
dass die Themen nachhaltig in ErinneRegel für wenig Geld. Ihre Motivation
die Bühne verständlich und spannend
rung bleiben. Und es besteht die Mögschöpfen sie aus dem Interesse für ihr
auf. Dabei nutzen sie unterschiedliche
lichkeit, nach der Veranstaltung inforThema und dem Spaß an der ErkenntWege, um das Publikum in den Bann zu
mell mit dem Forscher ins Gespräch zu
nis – aber nur wenige Menschen nehziehen: Einige faszinieren und bewegen
kommen. Schließlich bringt die Form
men davon Notiz. Und es bieten sich für
das Publikum schon durch ihren Einsatz
der Publikumswertung, bei der einige
junge Wissenschaftler kaum Möglichfür ihr Forschungsprojekt (z.B. HIVWertungstafel-Sets im Publikum verteilt
oder Migrationsforscher), manche eröffwerden und die Zuschauer sich in einer
AUTOR I N
nen den Zuschauern einen anderen
kurzen Diskussion mit ihren UmsitzenBlickwinkel für Alltägliches (z.B. Leden auf eine Punktezahl einigen, Leute
bensmittel, Online-Werbung), wieder anaktiv über wissenschaftliche Themen
dere präsentieren ein Thema, von dem
ins Gespräch.
Dr. Julia Offe
ist Neurobiologin und
die meisten Zuschauer noch nie etwas
Der Science Slam ist ein Mittel, um
organisiert seit 2009 Science Slams in
gehört haben (z.B. internationale
Wissenschaft und wissenschaftliches
mehreren deutschen Städten.
Schiedsgerichtshöfe, Kommunikation
Denken populär zu machen. Beim Scibei Krill).
ence Slam kommt die Wissenschaft aus
Gleichzeitig fungieren die Science
dem Elfenbeinturm und stellt sich der
Slammer als Botschafter ihrer ForÖffentlichkeit.
7|15
Forschung & Lehre
Contra
PRO & CONTRA
543
Die Science- Witzlosigkeit. War Bublaths Show als
länger als zehn Minuten der Erklärung
Slams sollen
Spiel ohne wissenschaftliche Relevanz
eines komplexen Sachverhalts zuzuhöAnschaulichkeit und Unterhaltung in die
angelegt, gehen die Science-Slammer,
ren; dass sie Dinge auch verstehen
Wissenschaften bringen. Tatsächlich sind
so sehr sie auch den Spaßfaktor ihrer
könnten, ohne sie zu sehen; dass sie in
sie populistisch und autoritär.
Veranstaltungen hervorkehren, nicht
der Lage sein könnten, Tätigkeiten inteDie beliebteste Wissenschaftssenspielerisch, sondern bierernst zu Werke.
ressant zu finden, deren unmittelbarer
dung im deutschen Fernsehen der späGeht es doch darum, möglichst zeitspaZweck ihnen nicht einleuchtet – das
ten achtziger Jahre hieß „Die Knoffrend und massenkompatibel die Allgegeht den Science-Slammern nicht in
Hoff-Show“. In ihr erklärte Joachim
meinverständlichkeit und gesellschaftden Kopf. Stattdessen gehen sie den
Bublath, ein studierter Physiker, anliche Unentbehrlichkeit ihres BrotWeg des Populismus, der schon immer
hand harmlos-spektakulärer Experierwerbs vor Augen zu führen. War die
darin bestand, die Bevölkerung dort abmente naturwissenschaftliche Zusam„Knoff-Hoff-Show“ im Grenzbereich
zuholen, wo sie vermeintlich steht.
menhänge. Außerdem konnten Hobbyzwischen Naturwissenschaft und ZauDoch Wissenschaftler können nicht
Tüftler ihre ausgefallenen Erfindungen
berei angesiedelt, nehmen sich die Scieinfach wieder zu den Leuten des Volvorführen. Zur Seite standen Bublath
ence-Slammer so wichtig, dass sie
kes werden, die ihre Ahnen gewesen
wechselnde Assistentinnen sowie
sein mögen. Die Arbeitsteider „Knoff-Hoff-Professor“ Charlung hat eine Spezialisierung
»Die Science-Slams behandeln ihr
ly, eine Karikatur des verrückten
in Gang gebracht, in deren
Wissenschaftlers. Schon dass sich
Folge das, was der Einzelne
Publikum, unabhängig vom realen
die Sendung mit der Figur des
tut, notwendig nicht mehr
Alter, als Kollektiv von Infantilen.«
Charly über sich selbst lustig
von jedem anderen unmittelmachte, zeigt, dass deren Macher
bar verstanden werden kann.
nie für sich in Anspruch genommen
gleich auch die Geistes- und SozialwisSeit das Prinzip der Abstraktion, unhätten, eine zeitgemäße Form der „Wissenschaften erobern wollen. Und wähtrennbar vom gesellschaftlichen Fortsenschaftskommunikation“ entwickelt
rend es bei Bublath keine Gewinner
schritt, alle Teilwissenschaften erfasst
zu haben. Obwohl die „Knoff-Hoffund Verlierer gab, geht es beim Sciencehat, ist die Behauptung, wissenschaftliShow“ bei vielen Zuschauern Interesse
Slam immer um den Platz im Publiche Erkenntnisse ließen sich stets proan den Naturwissenschaften geweckt
kums-Ranking. Die Slammer betreten
blemlos veranschaulichen, fadenscheihaben dürfte, stand in ihr nicht das Exdie Bühne denn auch mit der gleichen
nig geworden. Allein mit dem Verspreperiment, sondern die Unterhaltung im
Mischung aus grundlosem Siegesverchen, für zehn Minuten ein Star zu sein,
Mittelpunkt. Auch beweisen musste
trauen und verbissenem Konkurrenzwerden sich Forscher, die ihren Gegensich in ihr niemand. Wer mit der Vorneid wie die Teilnehmer des Eurovision
stand ernst nehmen, nicht massenhaft
führung seiner Erfindung scheiterte,
Song Contests.
dazu verleiten lassen, solche Einsichten
stand weder als Verlierer noch als TrotGehörte Bublaths Sendung zum
preiszugeben.
tel da, sondern wurde mit der biederen
Format des All-Ages-Entertainment,
Freundlichkeit behandelt, die das öfdas für die ganze Familie gemacht ist
fentlich-rechtliche Fernsehen jener Jahund auch Kinder ansprechen muss, bere für alle seine Mitspieler bereithielt.
handeln die Science-Slams ihr PubliHeute gibt es keine verrückten Prokum, unabhängig vom realen Alter, als
AUTOR
fessoren und keine skurrilen Erfinder
Kollektiv von Infantilen. Obwohl sie
mehr, sondern nur noch verbissen an
das Lob der Allgemeinverständlichkeit
der Optimierung ihrer Performance arim Munde führen, gehen sie in Wahrbeitende Existenzgründer. So ist es konheit davon aus, dass sich die WissenDr. Magnus Klaue
ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
sequent, dass die Stelle der verblicheschaften den Massen nur nahebringen
Simon-Dubnow-Institut für jüdische
nen „Knoff-Hoff-Show“ von den Scilassen, wenn man sich an deren beGeschichte und Kultur in Leipzig.
ence-Slams eingenommen wird. Diese
schränkten Alltagsverstand, Bodenstänunterscheiden sich von Bublaths harmdigkeit und Unterhaltungsbedürfnis anloser Abendunterhaltung durch ihre Mipasst. Dass die sogenannten einfachen
schung aus Populismus, Hybris und
Leute vielleicht auch in der Lage wären,
544
WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS
Forschung & Lehre
7|15
Professor ist Professor
Der wissenschaftliche Nachwuchs in den USA und in
Deutschland am Beispiel der Ökonomik
| R Ü D I G E R B A C H M A N N | Die amerikanischen Universitäten werden in der deutschen Hochschulpolitik immer wieder als Vorbild
beschworen. Oft wird gar von einem „Deutschen Harvard“ geträumt. Mit den
Realitäten hat dies oft wenig zu tun. Was aber wäre für deutsche Universitäten,
vor allem für den wissenschaftlichen Nachwuchs, nachahmenswert? Eine detaillierte Analyse.
Die Situation in den USA
dig, aber eben auch hinreichend ist, eine
Der Lebenslauf eines Ökonomen in den
Lebenszeitanstellung (tenure) erfolgt.
USA sieht stilisiert in etwa so aus: sehr
Finanziell, wenn auch nicht, was die
gute Noten in sogenannten advanced
dem Assistenzprofessor verliehenen
placement Kursen in Mikroökonomik,
akademischen Rechte angeht, bedeutet
Makroökonomik und Höherer Mathedas de facto, dass es an US Universitämatik an der High School; Doppelstuditen letztlich nur eine Art von Professoum (double major) in Ökonomik und
renstelle gibt, die man gewissermaßen
Mathematik, Bachelorabschluss mit 22
am Anfang auf Probe bekleidet: „ProfesJahren; oft direkt danach (oder ein bis
sor ist Professor“. Das bedeutet zum
zwei Jahre später) ein etwa fünf- bis
Beispiel auch, dass im Prinzip Gehalt
sechsjähriges PhD Studium in Ökonound Ausstattung der Assistenzprofessur
mik, das dann, jedenfalls für die guten
frei verhandelbar sind und sich nach
Doktoranden, in der
Regel mit spätestens
»Gehalt und Ausstattung der
28 Jahren direkt zu
Assistenzprofessur in den USA richten
einer Assistenzprofessur
(assistant
sich nach der Marktlage.«
professor) führt. Die
Doktoratsphase ist
damit in den USA länger als in
der Marktlage richten. Je nach MarktlaDeutschland, dafür gibt es in den USA
ge ist es dann auch durchaus möglich,
in der Ökonomik kein ausgeprägtes
dass das Gehalt eines vielversprechenPostdocwesen. Die Assistenzprofessur
den Assistenzprofessors höher ist als
ist in der Regel mit einem tenure track
das eines Professors mit Lebenszeitanausgestattet, der typischerweise sechs
stellung. Forschungsmittel der Universibis sieben Jahre dauert. Tenure track betät werden an vielen amerikanischen
deutet, dass die Universität schon bei
Departments hauptsächlich den AssisEinstellung des Assistenzprofessors sotenzprofessoren gewährt. Auch Lehrwohl akademisch als auch finanziell eiverpflichtungen sind in den USA bis zu
ne Garantie dafür übernimmt, dass bei
einem gewissen Grade Verhandlungsgeeiner positiven Evaluation, die notwengenstand, was dazu führen kann, dass
AUTOR
Rüdiger Bachmann ist Associate Professor am Department of Economics der University of Notre Dame und als Nachwuchsbeauftragter Vorstandsmitglied im Verein
für Socialpolitik.
Assistenzprofessoren an manchen Universitäten am Anfang, oft für die Dauer
der ersten drei Jahre der Assistenzprofessur, nicht mehr als umgerechnet zwei
Semesterwochenstunden lehren müssen
und das dann meist in einem Semester
bündeln können. Hinzu kommen großzügige Sabbaticalregelungen. So wird es
dem wissenschaftlichen Nachwuchs ermöglicht, schnell ein eigenständiges
Forschungsprogramm zu etablieren und
langsam auf die später höheren Lehrverpflichtungen hinzuarbeiten.
Zusammengefasst kann man sagen:
das entscheidende Charakteristikum
der Assistenzprofessur mit tenure track
ist es, dass sie als langfristiges Instrument der Spitzenpersonalgewinnung
verwendet wird und damit mit entsprechendem Prestige behaftet ist.
Bei einem solchen tenure track hat
der wissenschaftliche Nachwuchs in der
Ökonomik mit spätestens etwa Mitte
dreißig Gewissheit, ob eine wissenschaftliche Karriere auf Lebenszeit
möglich ist oder nicht; de facto sogar etwas früher, weil die Entwicklung des
wissenschaftlichen Lebenslaufes ja
schon vorher recht gute Prognosen zur
Eignung für Tenure erlaubt. Kernstück
der Tenure-Evaluation ist eine je nach
Universität unterschiedliche, sicherlich
aber sechs oder mehr betragende Anzahl von Begutachtungsschreiben renommierter Professoren außerhalb der
eigenen Fakultät, in denen die Forschungsleistung und die Sichtbarkeit
des Kandidaten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft bewertet werden.
Diese Begutachtungsschreiben sind
durch zwei Merkmale gekennzeichnet:
1) Sie sind nicht direkt vergleichend, jedenfalls nicht vergleichend zu anderen
potenziellen Mitbewerbern um die Lebenszeitstelle; 2) Sie sind keine Gefälligkeitsgutachten, sondern sehr ausführ-
7|15
545
WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS
Forschung & Lehre
liche Dokumente, die sehr ernsthaft
sen Übergangszeit die Fakultät verlasund mit hervorragender Kenntnis des
sen muss, um sich an einer anderen
wissenschaftlichen Oeuvres eines KanUniversität zu verdingen oder in den
didaten dessen wissenschaftliches Profil
außeruniversitären Bereich zu wechdiskutieren und bewerten. Als Faustreseln. Wird dagegen positiv entschieden,
gel gilt: ein negatives oder leidenerfolgt eine Lebenszeitanstellung, oft als
schaftsloses
Begutachtungsschreiben
sogenannter associate professor. Nach
kann eventuell wegdiskutiert werden,
einigen Jahren erfolgt dann meistens die
bei zwei solcher Gutachten wird dem
weitere Beförderung zum full professor,
Kandidaten die Lebenszeitanstellung
in einem formal ähnlichen, aber weniverweigert. Zur Evaluation
der
Forschungsleistung
»Bei Tenure-Verfahren gilt in der
kommt die interne Evaluation der Lehrleistung und
Regel das up-or-out-Prinzip.«
der Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung
hinzu. Die Mitglieder der Fakultät mit
ger einschneidenden, da nicht mehr
tenure entscheiden dann über die Eigüber die Lebenszeitanstellung entscheinung für Tenure des Kandidaten. Diese
denden Evaluationsverfahren.
Entscheidung wird noch durch verschiedene Gremien der Universität geDie Situation in Deutschland
prüft und rechtsgültig durch ZustimIm Jahr 2002 wurde in Deutschland die
mung der Universitätsleitung. Bei
Juniorprofessur eingeführt, damals siTenureverfahren gilt in der Regel das
cherlich ein Schritt in die richtige Richsogenannte up-or-out-Prinzip, d.h. dass
tung im Sinne eines Signals, dass die
der Kandidat nach einer TenureverweiKarrierewege zur Professur in Deutschgerung und eventuell nach einer gewisland oft sklerotisiert waren. Vor dem
Hintergrund der Situation in den USA
und der sich damit ergebenden Frage
der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Universitätslandschaft für den wissenschaftlichen Nachwuchs muss man allerdings letztlich feststellen, dass die Juniorprofessur auch Fehlentwicklungen
mit sich gebracht hat. Sie ist ein Beispiel
dafür, was geschieht, wenn man Elemente eines Systems, hier des Universitätssystems der USA, in ein völlig anderes System überträgt, dabei aber entscheidende Elemente nicht mitnimmt.
Dies sollte im Übrigen als grundsätzliche Warnung für die jetzt anstehenden
weiteren Reformbemühungen dienen.
Fehlkonstruktion Nummer 1 ist natürlich das de facto häufige Fehlen des
tenure tracks. Im Extremfall kann es einem hervorragenden Juniorprofessor
passieren, dass er gut publiziert, Lehre
der Ausnahmeklasse leistet und sich
stark in die Fakultät einbringt, von der
Fakultät auch gewollt wird, aber einfach keine Stelle für den Kandidaten
frei ist. Das bedeutet aber umgekehrt,
dass es in Deutschland den Fakultäten
Anzeige
KUNST
BERUF
Schreibaschram
Ein Intensiv-Schreibkurs
20.08. – 29.08.15 // KursNr 076 | 15
SICHERN
IHREN
SIE SICH
PLATZ!
WEITERBILDUNGSZENTRUM
ALANUS WERKHAUS
Johannishof — 53347 Alfter
Tel. 0 22 22 . 93 21-17 13
www.facebook.com/AlanusWerkhaus
360°
FERIEN
Egal ob Sie an einer wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeit, an einem
Antrags- oder Firmentext, an einem Buch oder an einem sonstigen
(literarischen) Text arbeiten: Der Schreibaschram bietet Ihnen ein optimales Umfeld für das Schreiben.
In Abgeschiedenheit vom Alltag und in Gemeinschaft mit anderen
Schreibenden finden Sie Zeit und Ruhe, um konzentriert, effektiv und
hochproduktiv an Ihren Texten zu arbeiten.
Im Zentrum stehen Ihre persönlichen Schreibphasen. Systemisches
Coaching, Workshops und künstlerisch-ästhetische Reflexion unterstützen Ihren Schreibprozess darüber hinaus optimal.
Weitere Kurse und Informationen finden Sie auf unserer Website:
www.alanus.edu/weiterbildung
Fokus 360 °
546
WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS
Forschung & Lehre
7|15
an strukturellen Anreizen fehlt, die Juwohl nicht geben, und wenn doch: umnure- und Berufungsentscheidungen
niorprofessoren gut auszuwählen und
so besser. Ich vermute, dass man dann
würden im Schnitt auf eine breitere Baein gutes Mentoring bereitzustellen,
um eine Universität ohne Mitarbeiter,
sis gestellt werden, da balkanisierte Verweil der junge Kandidat eben in der Rewie das der Berliner Philosoph Tobias
fahren in kleinen Berufungskommissiogel nicht perspektivisch auch der dauerRosefeldt in der FAZ (12. Februar 2015)
nen dann der Vergangenheit angehörhafte Kollege ist. Allzu häufig handelt es
gefordert hat, nicht herumkommen
ten. In einem Departmentsystem lassen
sich mehr um kostengünstige Hilfsprowird. In der Tat werden die Professosich darüber hinaus Zentralisierungsfessoren als um die intellektuelle Frischrenstellen irgendwo herkommen müsund Spezialisierungsvorteile im admizellenkur für ein Department, die Assissen, und da bieten sich vor allem die
nistrativen Bereich einfahren.
tenzprofessoren in den USA darstellen.
Mitarbeiterstellen an. Das wiederum
Nachteile dieser Entwicklung wäHinzu kommt, dass auch das Evahat zwei unmittelbare weitere Konseren: der soziale Status von Doktoranluationsverfahren für Juniorprofessoren
den kann sich veroft zu wenig rigoros und zu abhängig
schlechtern, wenn
»Das Evaluationsverfahren für
von einzelnen Professoren im Fachbesie von Mitarbeitern
Juniorprofessoren ist zu abhängig
reich ist: Entweder intern, wenn dann
zu Studenten werdoch einmal eine Stelle entfristet werden. Des Weiteren
von einzelnen Professoren im
den kann, oder extern auf eine Lebensisoliert das LehrFachbereich.«
zeitprofessur, wie überhaupt in vielen
stuhlprinzip in eher
deutschen Berufungsverfahren, in dedysfunktionalen Fanen Nachwuchswissenschaftler berufen
quenzen: erstens, das traditionelle
kultäten den einzelnen ehrgeizigen und
werden sollen.
Lehrstuhlprinzip, nach dem der Lehrerfolgreichen Professor von zu viel ZuFehlkonstruktion Nummer 2 sind
stuhl mit dem Lehrstuhlinhaber an der
und Durchgriff durch Kollegen, die gute
die de facto nicht verhandelbaren und
Spitze die konstitutive OrganisationsSeilschaftsorganisierer sind, aber wenidamit jedenfalls in der Ökonomik oft
einheit ist, wird zugunsten eines Deger gute Wissenschaftler. Im Departnicht international wettbewerbsfähigen
partmentprinzips aufgegeben werden.
mentsystem hätten es gute Professoren
Gehalts- und Ausstattungsstrukturen
Vereinfacht gesagt: wo keine Mitarbeischwer, wenn die Kollegen nicht mitziesowie die Lehrverpflichtungen. Gerade
ter, da auch kein Lehrstuhl. Es gäbe
hen. Dem einzelnen Professor würden
in den vielfältigen Verhandelbarkeitsdann wie in den USA nur noch Profesin einem Departmentsystem wahrelementen jedenfalls für junges Spitzensoren in einem Department, die eben
scheinlich auch gewisse Rechte genompersonal zeigt sich aber der konzeptioauch alle gemeinsam entscheiden, und
men werden, die man in Deutschland
nelle Unterschied zwischen deutscher
entscheiden müssen. Die zweite unmitvielleicht sogar als grundgesetzlich gaJuniorprofessur und amerikanischer Astelbare Konsequenz ergibt sich für die
rantiert ansieht, etwa das Recht der insistenzprofessur, die eben wirklich eine
Organisation der Doktorandenausbildividuellen Auswahl von Doktoranden,
volle Professur auf
die dann eben durch das Department
»Eine positive Konsequenz wäre,
Bewährung ist und
stattfinden würde. Alles in allem ist aldamit echte Verlerdings wohl einem Departmentsystem
dass ›Guttenbergpromotionen‹
handlungen
einder Vorrang einzuräumen; bei aller Vorunwahrscheinlicher würden.«
schließt. Ein weitesicht, Korrelationen nicht vorschnell als
res Indiz dafür ist
Kausalitäten zu interpretieren, haben
die Tatsache, dass in den USA ohne eidung: ohne Mitarbeiterstellen keine
sich nämlich bereits einige der besten
nen zeitgleichen auswärtigen Ruf die
klassischen Stellen für Doktoranden,
wirtschaftswissenschaftlichen FakultäGehaltsanpassungen vom assistant zum
die nun, übrigens ganz im Sinne von
ten in Deutschland diese Organisationsassociate professsor oft minimal sind,
Bologna, Studenten sind und gegebestruktur ganz oder teilweise gegeben.
die Frage der Lebenszeitanstellung mitnenfalls über Stipendien und zeitlich
hin zumindest partiell von der Frage des
gebundene Lehr- oder ForschungsassisImplementierung
Gehalts entkoppelt ist.
tenzaufträge durch das gesamte DepartEs sollen nun einige Prinzipien bei der
ment finanziert werden müssten.
Implementierung möglicher MaßnahMögliche Konsequenzen einer
Diese und weitere mittelbare Konsemen zur Förderung des wissenschaftliÜbertragung des US-Systems
quenzen muss man wollen, wenn man
chen Nachwuchses diskutiert werden.
Einer sehr oberflächlichen Zählung
die Idee „Professor ist Professor“ nach
Experimentieren mit neuen Ideen:
meinerseits zufolge sind an US ÖkonoDeutschland übernimmt. Eine sicherWas für die Wirtschaftswissenschaften
mikfakultäten zwischen einem Drittel
lich positive Konsequenz wäre, dass
mit dem Karriereweg Promotion-Assisund einem Viertel der Professoren As„Guttenbergpromotionen“
unwahrtenzprofessur gut sein mag, muss in ansistenzprofessoren, alle mit tenure
scheinlicher gemacht würden, da Dokderen Fächern nicht funktionieren, wo
track. Was würde passieren, wenn es in
toranden eben zu einem Department
etwa Postdocs eine viel größere Rolle
Deutschland nur noch Professorenstelgehören, nicht mehr zu einem Professpielen. Umgekehrt ist zum Beispiel das
len gäbe, von denen im Schnitt ein Viersor. Auch die oft schwierigen Konsean sich lobenswerte Modell der TU
tel auf Bewährung vergeben würde? Für
quenzen für Doktoranden bei Weg- und
München, das die Juniorprofessur zudie Analyse soll zunächst einmal weiNeuberufungen würden zumindest abgunsten einer W2 Bewährungsprofessur
testgehend Budgetneutralität unterstellt
gemildert. Für die Lehre würde dies beabschafft und damit viele der skizzierwerden, denn viel mehr Mittel für den
deuten, dass vor allem Bachelorstudenten und favorisierten Elemente des US
Hochschulbereich wird es bei allen geten mehr Professoren, also Experten,
Systems übernimmt, für die Ökonomik
genteiligen Bekenntnissen der Politik
und weniger Azubis sehen würden. Teauch nur bedingt geeignet. Jedenfalls
7|15
Forschung & Lehre
547
^ŽŶĚĞƌŬŽŶĚŝƟŽŶĞŶ
für DHV-Mitglieder
dann, wenn man (gesetzlich) bei der
W2 Professur auf ersten Publikationserfolgen für eine Berufung auf eine Professur besteht, die die meisten Doktoranden in der Ökonomik eben nicht haben, da die harte Auswahl erst auf dem
tenure track stattfindet. Bevor man also
jetzt wieder Reformen von oben beschließt, sollte man dem System vielleicht einmal eine Experimentierphase
einräumen und experimentierfreudige
Fakultäten etwa monetär durch mehr
Ihr Traumurlaub ist
ƵŶƐĞƌĞtŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌ͊
Unsere Urlaubsspezialisten buchen für
Sie Ihre Traumreise
nach Ihren Wünschen.
Ob Kreuzfahrt, Studienreise oder Strandurlaub,
ũĞƚnjƚ,sͲ<ŽŶĚŝƟŽŶĞŶ
sichern.
Fragen Sie nach
unseren exklusiven
^ŽŶĚĞƌŬŽŶĚŝƟŽŶĞŶ
für DHV-Mitglieder.
Ein Partner des:
Merkana Ihr Verbandsreisebüro
Thüringsberg 20
42897 Remscheid
Tel.: +49 2191 9288-0
Fax: +49 2191 9288-231
[email protected]
www.merkanareisen.de
EISEERLEBNIS
vor allzu großer politischer Einflussnahme, an einer Ressourcenkonzentration an den Spitzenfakultäten, einfach
um dem oft internationalen Nachwuchs
Deutschland als Wissenschaftsstandort
schmackhaft zu machen und ein dynamisches und intellektuell stimulierendes
Umfeld zu bieten, wird man nicht vorbeikommen. Vereinfacht gesagt: was
nützt es dem jungen Stardoktoranden,
wenn die einzige freie Juniorprofessur
in einer Feld-, Wald- und Wiesenuniversität ist. Und
den Studieren»Es muss davor gewarnt werden, jetzt
den scheint es
mir in einer
über Nacht die Zahl der Professorenstellen auf das neue Zielniveau zu erhöhen.« globalisierten
Welt durchaus
zumutbar
zu
Forschungsgelder oder neue Planstellen
sein, für bessere Qualität in Forschung
oder durch Lehrdeputatsreduktionen
und Lehre auch mal zu Hause ausziebelohnen.
hen zu müssen.
Langsamer Übergang: Auch wenn
Richtige Vorbilder: Es ist ganz wichdie Situation des wissenschaftlichen
tig, dass sich Bildungs- und WissenNachwuchses drängt und er berechtigschaftspolitiker endlich die richtigen
terweise ungeduldig ist, kann nur davor
Vorbilder suchen. Bei der Bolognaregewarnt werden, jetzt über Nacht die
form ging das zum Beispiel gründlich
Zahl der Professorenstellen auf das
schief. Hier hat man sich am verschulneue Zielniveau zu erhöhen. Das könnten, etwas schmalspurigen Bachelorsyste zu Qualitätseinbußen führen. Und
tem Großbritanniens orientiert, statt am
zweitens wäre das auch eine politische
stark am Humboldtschen Bildungsideal
Versündigung an zukünftigen wissenorientierten amerikanischen. Es dürfte
schaftlichen Nachwuchsgenerationen.
der breiten Öffentlichkeit in DeutschKonsequente Forschungs- und Lehrland weitestgehend unbekannt sein,
orientierung: Spitzenleistungen in Fordass es die amerikanischen Spitzenunischung und Lehre müssen wieder mehr
versitäten sind, die das Humboldtsche
ins Zentrum der Bewertung von ProfesBildungsideal weltweit hochhalten und
soren und Fakultäten rücken, ob bei Tepraktizieren. Amerikanische Spitzennureverfahren oder
im späteren Profes»Bildungs- und Wissenschaftspolitiker
sorenleben. Das ist
sozusagen
Nachmüssen sich die richtigen Vorbilder
wuchsförderung grasuchen.«
tis. Politikberatung,
Zeitungsartikel,
Gutachten, Drittmittelgewinnung und
universitäten sind dabei nicht nur elitäsolche durchaus auch wichtigen profesre Privatuniversitäten, sondern auch
soralen Nebenbeschäftigungen begünshervorragende öffentliche Universitätigen die Alten und Vernetzten. Forten. Statt sich also das deutsche Harschen am Rande der aktuellen Forvard zu erträumen – das man so nicht
schung, das kann der Spitzennacheinmal in den USA replizieren könnte –
wuchs, und begeistert Lehren mit neuen
sollte sich die deutsche Bildungs- und
Ideen und Methoden, das kann er oft
Wissenschaftspolitik an der Spitze der
auch. Ohnehin wird ja viel zu häufig der
öffentlichen amerikanischen UniversiGegensatz zwischen gutem Forscher
täten orientieren.
und gutem Lehrer aufgemacht, den ich
für einen Mythos halte. Nur wer für sein
Fach brennt, ist auch ein guter Lehrer,
und wer sein Fach anderen weitergeben
will, stellt die richtigen ForschungsfraDieser Artikel vertritt nicht die offizielle Meigen.
nung des Vereins für Socialpolitik. Eine ungeKonzentration von Ressourcen:
kürzte Fassung des Beitrages ist auf der InterWenn man hier auch Angst haben muss
netseite von Forschung & Lehre verfügbar.
548
RUSSLAND
Forschung & Lehre
7|15
Wendungen und Hoffnungen
Hochschulen und Wissenschaft in Russland
| G R E G O R B E R G H O R N | Das Jahr 2014 ist für Russland eines der bewegtesten der Nachkriegszeit. Im Ost-West-Verhältnis markiert
es eine strategische Wende. Russlands Beziehungen zum Westen sind fast wieder so eisig wie zur Zeit des Kalten Krieges, mehr noch: Längst für überwunden
gehaltene nationale Strömungen sind wieder aufgetaucht und bestimmen
Politik und Wirtschaft. Wie aber steht es um die Bildungs- und Wissenschaftsbeziehungen zu Deutschland? Gibt es trotz der Krise Hoffnungsschimmer?
I
nnerhalb der jetzigen Amtszeit von
Damit hebt er die Differenzierung
Präsident Putin wurde der Grundzwischen „Nation“ und „Staatsbürgerton des politischen Diskurses imschaft“ auf. Das macht die Nervosität
mer nationaler. Russland besinnt sich
der Präsidenten von Belarus und Kaauf seine Geschichte, seine – vermeintsachstan um ihre territoriale Integrität
liche – nationale Bestimmung, zurück
begreiflich, leben doch auf ihren Staatsund belebt die im 19. Jahrhundert entgebieten größere russische Minderheistandene Bewegung des Slawophilenten. In besonderer Weise gilt das für die
tums wieder, die Russland in Osteuropa
Gebiete der Ukraine östlich des Dnjepr,
und im eurasischen Bereich eine Führungsrolle zudenkt. Der
»Putin hob die Differenzierung
Isborsk-Klub mit Alexander
zwischen ›Nation‹ und
Dugin, einem ehemaligen Phi›Staatsbürgerschaft‹ auf.«
losophieprofessor der Moskauer Lomonossow-Universität als
Vordenker, ist eine Gruppe rechtsoriendie bereits mit dem Begriff „Neu-Russtierter Intellektueller, die unverblümt eiland“ bezeichnet werden und deren Benen hegemonialen Anspruch Russlands
wohner überwiegend russischsprachig
fordert. Personen wie der frühere
sind. Unter Bezugnahme auf die sogeSchriftsteller und jetzige Chefredakteur
nannte Korsuner Legende (Annahme
von „Sawtra“, Alexander Prochanow,
des Christentums durch Großfürst Wlaoder Sergej Glasew, Putins Berater bei
dimir 988 für die Kiewer Rus in der auf
„Fragen der eurasischen Integration“,
der Krim gelegenen Stadt Chersones –
vertreten die Idee, Russland solle die
alt: Korsun) versuchte Putin in seiner
Völker Eurasiens zu einem neuen, antiRegierungserklärung vom 4. Dezember
westlichen und antiliberal ausgerichte2014, die Krim-Annexion zu legitimieten Imperium vereinen. Dieser euraren. Die Krim sei für Russland wie der
sisch geprägten Auffassung folgend,
Tempelberg in Jerusalem für Juden und
sieht Putin Russland in der VerpflichMuslime ein Ort der nationalen Identitung, auch jene Russen zu schützen, die
fikation.
außerhalb Russlands leben.
Die russische Bevölkerung begrüßte
die Annexion der Krim begeistert und
AUTOR
die Popularität von Präsident Putin hat
sich in der Russischen Föderation erDr. Gregor Berghorn leitet die
heblich gesteigert. Selbst die MassendeAußenstelle des DAAD und das
monstration in Moskau im März gegen
Deutsche Haus für Wissenschaft
die Krim-Annexion oder die warnende
und Forschung in Moskau.
Stimme des Ex-Außenministers Jewge-
nij Primakow, die Rückwirkungen der
Annexion auf die in Russland lebenden
ethnischen Minderheiten – Kaukasier,
Tataren, Jakuten – seien nicht zu unterschätzen, haben keinen Meinungsumschwung bewirken können.
Innen- und außenpolitische
Auswirkungen der Krimannexion
In den Konflikten um Krim und Donbass hat Russland deutlich gemacht,
dass es nicht länger zu einem Dialog
über Partnerschaft mit dem Westen bereit ist, vor allem nicht mit der EU,
wenn vermeintliche Interessensgebiete
und Einflusszonen tangiert werden. Eine Abwanderung der Ukraine in Richtung EU und NATO – beide Organisationen haben bisher eine Mitgliedschaft
der Ukraine abgelehnt – und die demokratische Neuordnung eines kulturell
und historisch so nahestehenden Staates, wie die Ukraine es ist, bewertet die
Regierung der Russischen Föderation
als eine unmittelbare Gefahr für das
Land. Ein „failed state“ dagegen, mit
unklaren Grenzregionen, ist inakzeptabel für einen NATO-Beitritt und damit
für die russische Regierung als Pufferzone zum Westen willkommen. Russland
hat den seit Ende des Zweiten Weltkriegs beachteten Konsens, Staatsgrenzen zu akzeptieren, durchbrochen und
so Misstrauen und Furcht vor weitergehenden kriegerischen Aktionen in Osteuropa, aber auch in seiner weiteren
Region hervorgerufen.
Rubelverfall und Sanktionen
schwächen Wirtschaft
Die russische Wirtschaft wurde 2014
durch die Auswirkungen der Sanktionen, die in Reaktion auf die Annexion
der Krim gegen Russland verhängt wurden, spürbar getroffen. Die OECD hat
RUSSLAND
Forschung & Lehre
549
Foto: dpa-picture alliance
7|15
die Beitrittsverhandlungen mit Russland ausgesetzt, der Gipfel der wichtigsten Industrienationen fand ohne Russland statt, das angesetzte EU-Partnerschaftsabkommen mit Russland wurde
angehalten.
Bildung und Wissenschaft
Ein „Dauerbrenner“ der russischen Bildungspolitik ist das EGE, die einheitliche Staatsprüfung als Voraussetzung
zur Aufnahme in die Hochschule, die
inzwischen mit hohem technischem
und administrativem Aufwand zur Vermeidung von Korruption und Fälschungen betrieben wird. Erstmals wurden
2014 verschiedene Prüfungsaufgaben je
Zeitzone gestellt. Eine Analyse des Zusammenhangs von Resultaten des EGE,
Studienwunsch und Studienort hat ergeben, dass sich die Studierenden mit
den höchsten Punktzahlen auf zehn
Universitäten in Moskau und St. Petersburg verteilen und dass Internationale
Beziehungen,
Kulturwissenschaften,
Medizin, Jura und Wirtschaft sowie IT
und Informatik zu den beliebtesten Studienfächern zählen. Sehr zum Leidwesen der Regierung werden die klassischen Ingenieurfächer eher von Studienanfängern mit mittleren Leistungen
nachgefragt. Land- und Forstwirtschaft,
Meerestechnik oder Pädagogik rangieren am Ende der Leistungsskala.
Leistungsprinzip und Internationalisierung
Die strategischen Wenden in Politik und
Energiewirtschaft in den Ost-West-Beziehungen offenbaren eine deutliche Distanzierung zu Europa und einen Ausstieg aus einem lange gemeinsam gepflegten Diskurs. Im klaren Gegensatz
dazu steht der Wille zur Erneuerung des
Hochschul- und Wissenschaftssystems
und zur Annäherung an den internationalen Standard der Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Es ist eine noch intensivere Bemühung zu erkennen, die gewachsenen Kontakte gerade auch mit
Deutschland nicht zu verlieren.
Moskau, Roter Platz
RUDN (Völkerfreundschaftsuniversität) Wladimir Filippow sowie die Rektoren großer führender Universitäten in
Moskau und St. Petersburg dürften die
Steuerungsgruppe bilden.
Oberstes Ziel ist die rigorose Durchsetzung des Leistungs- und Wettbewerbsprinzips. Das russische Hochschul- und Wissenschaftssystem wird
kontinuierlich aus dem System staatlicher, institutionalisierter Zuwendung
herausgeführt. Es muss sich bei der Finanzierung auf einen
»Russland will sich an internationale Wettbewerb um staatliche oder private MitStandards der Bildungs- und
tel umstellen. Die
Wissenschaftspolitik annähern.«
Senkung der Zahl der
Hochschulen
und
Soweit für Außenstehende erkennHochschullehrer hält an: Gab es 2003
bar, steuert nur eine sehr kleine Gruppe
noch 1,4 Millionen Abiturienten, so wavon Experten zielsicher, beharrlich und
ren es 2014 aufgrund des Geburtenrückoffensichtlich eisern entschlossen einen
gangs nur noch 0,611 Millionen. 2008
Umbauprozess in Hochschule und Wisbetrug die Zahl der Studierenden 7,5
senschaft, für den es in diesem Ausmaß
Millionen – zurzeit sind es nur noch 5,7
keine Blaupause gibt. Ex-BildungsmiMillionen. In Kürze, und das dann für
nister und jetziger Berater des Präsideneinen längeren Zeitraum (bis etwa
ten Andrej Fursenko, Bildungs- und
2025), werden es nur noch 4,0 MillioWissenschaftsminister Dmitrij Liwanen sein. Der Kampf um die Studierennow, der Chef der Obersten Attestatsden ist in vollem Gange, und durch
kommission (VAK) und Rektor der
konstante Leistungskontrollen will das
550
RUSSLAND
Bildungsministerium verhindern, dass
schwache Hochschulen nur noch mithilfe leistungsschwacher Studierender
überleben können. Zur Belebung des
Wettbewerbs und zur Entwicklung von
Kriterien zur Qualitätskontrolle wurden
mehrere Instrumente erarbeitet.
Die Hochschulen werden auf die
Bedeutung der internationalen Rankinglisten verwiesen. Lediglich die Universität Moskau ist derzeit dort zu finden, als einzige russische Einrichtung
auf den ersten 200 Plätzen. Im Ranking
der BRIC-Universitäten schnitten die
russischen Universitäten 2014 besser ab,
Forschung & Lehre
7|15
soll das Ende 2013 von Putin unterzeichrichtungen entzogen oder sogar die Linete Programm „Global Education“ beizenzierung.
tragen. Bis zu 1.500 Studierende und
Für die Gruppe der Führenden UniPromovierende können auf Staatskosten
versitäten plant Liwanow, dass ihre
an einer ausländischen Universität einen
Hochschulräte die künftigen Rektoren
Masterabschluss oder eine Promotion
aus dem Bereich Wirtschaft, Manageablegen. Einzige Voraussetzung für den
ment oder Spitzenverwaltung wählen
Bewerber ist, dass die Universität, die
sollen. Das Ministerium werde sich
sich unter den ersten 300 Plätzen in innicht mehr einmischen.
ternationalen Rankings befinden muss,
Die Maßnahmen zur Sicherung der
die Studienzulassung garantiert. Eine inQualität im russischen Bildungswesen
dividuelle Auswahl nach Qualitätsgesind weitreichend: Sie umfassen den
sichtspunkten durch die russische Seite
Eintritt (EGE) in die Hochschule, die
findet nicht statt. Das Programm ist mit
Verbesserung der Lehrerausbildung für
65 Mio. Euro (4,4 Mrd. Rubel) dotiert,
die Schule, Durchsetzung von Bildungsdie Stipendiaten müssen nach
standards, Etablierung eines WettbeAbschluss des Studiums drei
werbsprinzips,
Internationalisierung
»Oberstes Ziel ist die rigorose
Jahre in einem russischen Unterund Umsetzung einer administrativDurchsetzung des Leistungsnehmen, bevorzugt außerhalb
wirtschaftlich effizienten Infrastruktur
und Wettbewerbsprinzips.«
von Ballungszentren, arbeiten.
sowie eine neue Besetzung der HochAllerdings steht dieses Proschulleitung durch Hochschulräte und
vor allem sind die führenden Universtägramm unter dem Vorbehalt der FinanVerwaltungsexperten als Rektoren. Für
ten vertreten. Zur Besserung ihres Prozierbarkeit in Anbetracht der wirtschaftletztere gibt es bereits überzeugende
fils bauen Technische Universitäten zulichen Krise und des damit verbundenen
Beispiele, etwa die Rektoren der Uninehmend praktische Elemente in das
Wechselkursverlustes.
versitäten Kasan, Belgorod oder JekateCurriculum ein. Promotionen werden
Die Qualitätskontrolle der russirinburg.
gemeinsam mit Forschungseinrichtunschen Hochschulen manifestiert sich in
Mit der Überprüfung der Frage der
gen außerhalb der Hochschule – wie
den jährlichen Effizienzüberprüfungen.
wissenschaftlichen Qualifikation haben
etwa mit einem Institut der Akademie
2014 wurden 382 Hochschulen in eine
sich das Bildungsministerium und die
der Wissenschaft oder dem Kurtscha„Risiko-Gruppe“ eingeordnet und mit
VAK unter Leitung des RUDN-Rektors
tow-Institut als nationale ForschungsAuflagen versehen, aber nur sieben kleiWladimir Filippow befasst. Nach dem
einrichtung – verfasst.
nere regionale Hochschulen und 57 FiAufdecken und Bekanntwerden zahlreiBereits 2013 ermittelte das Billialen geschlossen. Rektoren fürchten
cher Skandale wegen Plagiaten, Kordungsministerium 15 Hochschulen, die
vor allem das jüngst eingeführte neue
ruption und „akademischer Vetternwirtim Rahmen des Projektes „5 – Top 100/
Kriterium „Arbeitsmarktfähigkeit“ ihrer
schaft“, die durch eine Gruppe von Wis20“ eine Sonderfinanzierung (2014: 54
Absolventen.
senschaftlern („Dissernet“) systemaMrd. Rubel = ca. 700 Mio. Euro) erhieltisch publik gemacht wurten. Mindestens fünf sollen bis 2020 un»Die Hochschulen werden auf die den, standen alle 2.522 Dister die ersten 100 Plätze der internatiosertationsräte der HochBedeutung der internationalen
nalen Rankinglisten aufsteigen.
schulen und AkademieinstiRankinglisten verwiesen.«
Insbesondere bei der Gruppe der
tute Russlands auf dem
führenden Universitäten, die seit August
Prüfstand. Ende 2014 ver2014 um eine zehnte Föderale UniversiAuf der Rektorenkonferenz im Juli
kündete Filippow, dass 814 Dissertatität (Simferopol für die Krim) erweitert
2014 formulierte Bildungsminister Dmionsräte entweder wegen unzureichenwurde, finanziert das Bildungsministeritrij Liwanow seine Vorstellungen zur
der Qualität aufgelöst oder aus Synerum Maßnahmen zur Internationalisielangfristigen Absicherung der Qualität
giegründen mit anderen zusammengerung und fördert ausländische Wissenrussischer Hochschulen. Weil diese im
legt würden. Künftig wird es nur noch
schaftler, Dozenten oder AdministratoAusland zu wenig bekannt seien, ihre
1.708 Räte geben. Allein 40 Mitglieder
ren. Weiterhin hat das Ministerium ForStrukturen archaisch und ineffizient
der VAK-Expertenkommission sind entderungen der Gruppe „5 – Top 100/20“
und 1,7 Millionen Studierende in unlassen worden. Durch diese scharfe
erfüllt und diesen Universitäten (Eigentauglichen Programmen studierten, erSäuberung konnte aber das Prinzip der
bezeichnung: „Globalnye universitety“)
wartet er die Durchsetzung der inzwiDissertationsräte und vor allem die
das Recht zugestanden, in eigener Verschen erarbeiteten neuen BildungsstanExistenz der VAK „gerettet“ werden.
antwortung ausländische Abschlüsse andards, mehr Initiativen seitens der
Denn wiederum unter Wortführung des
zuerkennen, damit internationale StuHochschulen, mehr Flexibilität und
Petersburger Rektors Kropatschew wird
dierende angeworben werden können.
Selbstständigkeit bei der Lehrplangezumindest für 20 bis 30 führende UniWortführer war der Rektor der Staatlistaltung. Die regionalen Anforderungen
versitäten die Aufhebung der traditiochen Universität St. Petersburg, Nikolaj
und Bedürfnisse seien zu berücksichtinellen Dissertationsräte diskutiert, an
Kropatschew. Alle anderen russischen
gen. Sollten bis 2017 die neuen Bilderen Stelle das PhD-Prinzip nach weltHochschulen können ausländische Abdungsstandards an den Hochschulen
weitem Standard treten soll. Nur so sei
schlüsse nur im Rahmen bilateraler Vernicht mindestens bis zur Hälfte erfüllt
die persönliche Verantwortung garaneinbarungen anerkennen.
sein, würde den Hochschulen die Aktiert, die ein Dissertationsrat als Gruppe
Zur weiteren Internationalisierung
kreditierung für die schwachen Fachnicht haben könne.
Mit Inkrafttreten des neuen Wissenschaftsgesetzes zum 1. Oktober 2014 ist
die Akademie der Wissenschaften als
Einheit von Präsidium und Forschungsinstituten, wie sie seit 1724 bestanden
hat, aufgehoben worden. Bereits 2013
waren die Akademie der (Natur-)Wissenschaften, der Medizinischen Wissenschaften und der Agrarwissenschaften
in eine Vereinigte Akademie zusammengefasst worden (Präsident: Wladimir Fortow). Der Föderalen Agentur für
Wissenschaftseinrichtungen
(FANO)
wurden 450 Institute mit circa 10.000
551
RUSSLAND
Forschung & Lehre
Wissenschaft sollen helfen, den Lebensstandard zu heben.
Für 2014/2015 wurden folgende
Programmlinien bereits identifiziert:
– Informatik und Programmabsicherung von Rechnerkomplexen
– Industrielle Biotechnologie und Qualitätssicherung im Ernährungswesen
– Molekulargenetik und Zellbiologie
– Pflanzenproduktion und genetische
Pflanzenressourcen
Die Finanzierung für Personal und
Infrastruktur wird wohl auch künftig
staatlich gewährleis»Der Staat wird auch künftig Personal tet. Die Institute
müssen aber ab
und Infrastruktur gewährleisten.«
2015 höhere Gehälter zahlen, die nur
wissenschaftlichen Mitarbeitern und 42
durch Personaleinsparung zu erwirtgroßen Forschungslinien unterstellt.
schaften sind. Hier regt sich substanEinzelne Institute sind inzwischen auszieller Protest, da die jahrelange Untergegliedert und den Ministerien für Gefinanzierung insgesamt zu wenig Fisundheit oder Landwirtschaft unternanzsubstanz im Wissenschaftsbereich
stellt worden. Der Gesamtprozess des
bereitgestellt hat.
Umbaus ist noch nicht abgeschlossen.
Forschungsgelder sind nur noch im
Folgende Perspektiven hat PräsidentenAntrags- und Wettbewerbsverfahren bei
berater und Ex-Bildungsminister Andrej
dem 2013 gegründeten Russischen WisFursenko aber bereits aufgezeigt:
senschaftsfonds (RNF), bei der RussiDie Forschungsinhalte und die wisschen Stiftung für Grundlagenforschung
senschaftliche Entwicklung müssen sich
(RFFI) oder der Russischen Stiftung für
an den für den Staat prioritären Fachdie Geistes- und Sozialwissenschaften
richtungen orientieren. Forschung und
(RGNF) zu bekommen. Die For-
schungsfinanzierung über sogenannte
Föderale Forschungsprogramme ist beendet. Für 2014 standen RNF circa 18
Mrd. Rubel (ca. 234 Millionen Euro) zur
Verfügung, von knapp 12.000 Anträgen
konnten hier 800 gefördert werden.
Für viele Institute stellen sich ab
2015 folgende Fragen: Bestimmen Administratoren über Forschungsthemen
der Zukunft? Wer hat die institutionelle,
personelle und finanzielle Oberhoheit
über das Institut? Wie ist der juristische
Status der Institute nach einer Zusammenlegung? Was wird aus den langfristig eingegangenen Forschungskooperationen mit ausländischen Partnern?
Darüber hinaus hat sich eine Diskussion um Zusammenlegung peripherer Akademie-Institute wie beispielsweise in Archangelsk oder Wladiwostok mit den dortigen Föderalen Universitäten entwickelt. Zu beobachten ist
weiterhin der Aufbau neuer, wissenschaftlich ausgerichteter Fakultäten für
Grundlagenmedizin in Moskau, St. Petersburg sowie an den Föderalen Universitäten Kaliningrad, Kasan und Krasnojarsk, die Aufgaben der Institute der
Akademie der medizinischen Wissenschaften wahrnehmen.
Eine ausführliche Fassung des Beitrages ist zu
finden in: DAAD 2014 – Berichte der Außenstellen.
Anzeige
ÜBERSETZUNGS-SERVICE
FÜR WISSENSCHAFTLER
DHV
Deutsch-englischer Textservice
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) bietet in Zusammenarbeit mit einem Team von
ausgewiesenen Fachübersetzern einen wissenschaftsspezifischen Übersetzungsservice an.
Wir übersetzen und redigieren für Sie zeitnah
und qualitativ sehr hochwertig
– Bewerbungsunterlagen
– Forschungsanträge
– Fachtexte u.v.m.
„Vielen Dank für Ihren
prompten Service und
die wirklich erstklassige
Übersetzung!“
vom Deutschen ins Englische oder umgekehrt,
auf Anfrage auch in andere Sprachen.
„Ganz herzlichen Dank
für Ihre Unterstützung.“
„Die Übersetzung ist
wirklich gut geworden.“
Kontakt und Informationen:
Dr. Ulrich Josten | Tel.: 0228 / 902 6634 | E-Mail: [email protected],
Dipl.-Biol. Claudia Schweigele | Tel.: 0228 / 902 6668 | E-Mail: [email protected]
www.hochschulverband.de/uebersetzungsservice
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Foto: Doc RaBe - Fotolia
7|15
552
HOCHSCHULSTEUERUNG
Forschung & Lehre
7|15
Sag mir, wo die Uni ist…
Eine Systemdiagnose nahe an der Resignation
| C H R I S T I A N S C H O L Z | V O L K E R S T E I N | Die
Steuerung von Universitäten ist seit Jahren ein zentrales und kontrovers diskutiertes Thema der Hochschulpolitik. Ist aber die vielbeschworene Autonomie der
Hochschulen zu einer Autonomie der Hochschulleitung mutiert? Ergebnisse
eines dreijährigen Forschungsprojekts zur Steuerung von Universitäten, das zu
einer ernüchternden Schlussbilanz kommt.*
I
m Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Bildungsökonomie“ wollten und sollten wir einen systemkritischen Blick einnehmen. Dementsprechend war unser Auftrag nicht, den
Steuerungsverantwortlichen auch noch
die letzte Leistungskennzahl zur Professorendisziplinierung zu schärfen. Es
ging und geht darum, das System Universität steuerungsfähig zu erhalten und
es ihm zu ermöglichen, auch in Zukunft
seine gesellschaftliche Funktionalität zu
bewahren sowie seiner übergeordneten
Rationalität zu dienen.
Teams die Literatur, führten computergestützte Systemsimulationen durch
und nutzen die Gelegenheit, in verschiedenen Ländern (wie Australien,
Kanada, Japan und den USA) intensiv
mit Universitätspräsidenten, Dekanen,
Hochschulplanern und Regierungsvertretern zu sprechen. Hinzu kamen Vorträge auf Konferenzen und die Organisation einer internationalen Konferenz
zum Thema Hochschulorganisation.
Unsere zusammenfassende Diagnose:
Das deutsche universitäre System ist
tief in seiner Substanz geschädigt.
Dieser Befund stützt
sich auf zahlreiche Bele»Das deutsche universitäre
ge:
OrientierungslosigSystem ist tief in seiner Substanz
keit bei der Sozialisation
des
wissenschaftlichen
geschädigt.«
Nachwuchses, Unzufriedenheit mit der BolognaNach diversen Forschungsprojekten
Reform bei Wirtschaft, Wissenschaftim Hochschulbereich haben wir uns zulern und Studierenden, der anhaltende
letzt neben unserer persönlichen AktiDrang zur durchakademisierten Gesellonsforschung (in der Rolle eines Deschaft bei noch stärker verschulten Unikans beziehungsweise des Fachgrupversitäten und die zunehmend gestellte
pensprechers) vorrangig beschäftigt mit
Sinnfrage nach der Grundaufgabe von
„Korporatismus als ökonomisches GeUniversitäten. Zu konstatieren ist also
staltungsprinzip für Universitäten“ als
längst nicht mehr nur ein Verfall von
Alternative zur zentralen PlanwirtStrukturen, sondern ein zielloses und
schaft. Zu diesem Zweck veranstalteten
chaotisch vor sich hin treibendes Syswir Workshops, studierten mit unseren
tem mit einer zerstörten Kultur.
Strukturproblem: Fehler durch
noch mehr Zentralsteuerung
beheben
Wir sehen in deutschen Universitäten
die Dominanz einer feudalistischen
Zentralsteuerung durch die Universitätspräsidenten/Rektoren, die verbissen
veraltete Unternehmensmodelle zu kopieren versuchen, in denen ein starker
Vorstandsvorsitzender (CEO) als zentraler Denker und Lenker auftritt. Für
Universitäten bedeutet das Festhalten
an diesem Modell das permanente Ausbauen der Macht der Hochschulleitung.
Statt „Autonomie der Hochschulen“
wird „Autonomie der Hochschulleitung“ forciert.
Dieser Etikettenschwindel ist symptomatisch: Auch die Hochschulrektorenkonferenz stellt sich als „Stimme der
Hochschulen“ dar, obwohl sie lediglich
als Lobbyorganisation der Hochschulleiter agiert, die sich noch dazu durch
Steuergelder finanzieren lässt und – beispielsweise im Verbund mit dem DAAD
– sogar das erodierende deutsche Hochschulsystem ins Ausland exportieren zu
versucht.
In diesem Zentralismus an der Universität beansprucht der Universitätspräsident/Rektor die Letztentscheidung
über die Verwendung der öffentlich zur
Verfügung
gestellten
Finanzmittel;
gleichzeitig obliegen ihm alle Gestaltungsentscheidungen von Fakultäten
und Lehrstühlen. Deshalb hat er die
Entscheidungsmacht über Strategie,
Schließung oder völlige Umstrukturierung von Fakultäten, Wahl von Deka-
AUTOREN
Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation, Personal- und
Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Univ.-Prof. Dr. Volker Stein ist Inhaber des
Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insb. Personalmanagement und Organisation an der Universität Siegen. Beide
sind Herausgeber des Buches „The Dean in the University of the Future“ (Rainer Hampp Verlag, 2014).
Forschung & Lehre
HOCHSCHULSTEUERUNG
553
Foto: picture-alliance
7|15
nen, Berufung von Professoren, Schließen von Lehrstühlen, Forschungs- und
Lehrprogramme, Budgetverteilung oder
Leistungszulagen. Selbst Drittmittelanträge müssen über seinen Schreibtisch
gehen. Schließlich hat er auch die Entscheidungsmacht, nichts zu tun und damit innovative Initiativen anderer ins
Leere laufen zu lassen.
Aus der Systemtheorie wissen wir:
Zentralistische Steuerung ist bei hoher
Umweltdynamik und Systemkomplexität zum Scheitern verurteilt!
Je komplexer ein System und seine
Umwelt wird, desto fataler ist es, die Bewältigung an einer einzigen Stelle zu
bündeln: ausufernde ineffiziente Doppelstrukturen bei der Hochschulleitung,
sinkende Entscheidungsqualität und eskalierende Demotivation von Hochschulangehörigen sind nur einige der
folgerichtigen Schwierigkeiten.
Hinzu kommt eine typische strukturelle Pathologie zentralistischer Leitung: Ein Problem „oben“ produziert im
Extremfall Selbstähnlichkeit auf nachgelagerten Ebenen und wird dort sukzessive manchmal ebenfalls zum Problem – zum Beispiel durch selbstherrli-
che Amtsträger auf Fakultätsebene mit
Selbstoptimierungssucht.
Für diese Strukturproblematik ist
Australien ein treffendes Negativbeispiel: Hier stehen die Fakultäten unter
einem strengen Diktat der zentralge-
te man eigentlich von einer Hochschulleitung erwarten können – eine Erwartung, die nicht von allen Universitätspräsidenten/Rektoren erfüllt wird. Kurz
gesagt: Trotz personeller Aufrüstung
fehlt teilweise an der Universitätsspitze
nötiges Handwerkszeug.
»Zentralistische Steuerung ist bei
Zwar gibt es
Hochschulentwickhoher Umweltdynamik und Systemaber sie
komplexität zum Scheitern verurteilt.« lungspläne,
sind politische Dokumente. Sie implisteuerten Leistungsmessung, die sich
zieren weder zwangsläufig stimmige
primär auf Rankings und StudentenzahZiele noch strategisches Leitungshanlen ausrichtet; Forschungsoutput und
deln. Wenn beispielsweise eine universiuniversitäre Identität bleiben in diesen
täre Wirtschaftsfakultät erst einer Fachneotayloristischen Bildungsfabriken auf
hochschule zugeschlagen, dann aufgeder Strecke. Dahingegen verdanken
löst und schließlich unter das Dach eiSpitzenuniversitäten in den USA ihre
ner psychologischen Fakultät geschoPosition einer bewussten und umfassenben werden soll, dann zeugt das kaum
den Fakultätsautonomie.
von strategischer Kompetenz.
Fehlt die Rahmenstrategie auf der
Strategieproblem: Nicht jedes
Ebene der Universitätsleitung, wird es
präsidiale Bauchgefühl ist eine
schwierig, dieses Fehlen auf der FakulStrategie
tätsebene zu korrigieren. Nur wenige
Im Strategischen Management gibt es
Fakultäten können in derartigen Strukklare Vorgaben für eine formal „richtituren dauerhafte strategische Vorstelge“ Strategie. Eine solche Strategie solllungen entwickeln und sich damit ver-
554
STUDIE
bindlich gegenüber der Öffentlichkeit
positionieren. Hier helfen auch die unterschiedlichen Gremien einer Hochschule wie Senat und Hochschulrat in
den seltensten Fällen, weil diese sich
wechselseitig neutralisieren und eigene
Partikularprobleme lösen müssen.
Forschung & Lehre
eine lebensfähige Struktur denkbar. Angesichts der verfahrenen Situation erscheint eine „Rettung“ zurzeit fast
schon utopisch. Deshalb sollte man zumindest darauf achten, nicht noch mehr
kaputt zu machen und die gravierendsten Probleme abzumildern.
Kulturproblem: Was ist eigentStruktur: Fehlerhafte Gesetze sofort
lich eine Universität?
korrigieren!
Internationale
Spitzenuniversitäten
So schön es auch für sie anfühlt: Mit der
wissen, was eine Universität ist, sie wisimmer mehr anwachsenden Universalsen, wofür sie stehen, und sie wissen,
macht beim Universitätspräsidenten bewas an ihnen besonders ist. Dieses „Geziehungsweise Rektor sind diese Persofühl“ für ihre kulturelle Identität ist kein
nen zwangsläufig überfordert und zum
Luxus, den man sich leistet, wenn es eiScheitern verurteilt. Um einen Vergleich
nem gut geht. Vielmehr ist das gemeinaus der Politik zu bemühen: Auch Ansame Verständnis von dem, was eine
gela Merkel ist nicht gleichzeitig Parla„wirkliche Universität“ – auch in Abmentspräsidentin, Ministerpräsidentin
grenzung zu normalen Forschungszenaller Länder, Bundesbankpräsidentin
tren oder Weiterbildungseinrichtungen
und alleinige Richterin im Verfassungs– ist, zentraler Erfolgsfaktor erfolgreigerichtshof.
cher Universitäten.
Gesetze können die Universitäten
Natürlich gibt es auch in Deutschnicht retten. Aber es wäre schon viel geland (noch) einige Universitäten, die
wonnen, wenn aus ihnen alle die vielen
sich eine derartige universitäre Identität
Regelungen aus den letzten Jahren enterhalten konnten. Doch je mehr es beifernt würden, die universitär-kollegiale
spielsweise zur Trennung von ForEntwicklungen behindern: Die zentraschung, Lehre und
Verwaltung kommt,
»Mit dem Verfall des universitären
desto mehr verwässert der kulturelle
Seins geht der Verfall des
Kern und wird beuniversitären Bewusstseins einher.«
liebig. Mit dem Verfall des universitären Seins geht der Verfall des universilistischen Durchgriffsrechte gehören elitären Bewusstseins einher.
miniert, die Fakultätsautonomie geWas aber passiert, wenn die kultustärkt, der Senat mit echten Rechten
relle Grundidee einer Universität zerausgestattet und zu einem wirklichen
stört wird? Die wenigsten Akteure verKontrollgremium für die Universitätsstehen dann noch, was eine Universität
leitung ausgebaut. Dies alles ist nicht
im Kern bedeutet: nämlich akademinur ein frommer Wunsch idealistischer
sche Tradition, innovatives ForschungsForscher: Der von uns diagnostizierte
klima, Kollegialität, identitätsstiftende
Veränderungsdruck ist vielmehr zwinAbneigung gegen Machtakkumulation
gende Konsequenz aus unserem interund gegen vordergründigen Zeitgeist.
nationalen Benchmarking und aus der
Dann wundert es nicht, wenn es keiTatsache, dass aktuell einige Landesgenen Respekt mehr vor unterschiedlisetze (wie zum Beispiel das Saarländichen Fächerkulturen gibt, wenn als Folsche Universitätsgesetz) vor dem Hinge einer adversen Selektion drittmitteltergrund der Entscheidung des Bundesfokussierte Forscher die „normalen“
verfassungsgerichts vom 24.6.2014 einForscher dominieren und desavouieren
deutig gegen Art. 5 Absatz 3 Satz 1 des
und wenn der Kollateralschaden der
Grundgesetzes verstoßen.
Zentralsteuerung darin besteht, dass
sich einzelne Wenige an maßgeblicher
Strategie: Formulieren von Zielen der
Stelle gegen eine ruhiggestellte MehrUniversität
heit an der Basis durchsetzen können.
Notwendig sind strategische Ziele, die
kollegial definiert werden, einer Univer… und die Therapie?
sität angemessen sind und dann verlässWir können eine zerstörte Kultur nicht
lich umgesetzt werden. Nicht jede Uniwieder durch mechanistische Lösungen
versität muss riesig sein. Auch muss
aufbauen und ohne Kultur sind weder
nicht jeder in Deutschland an einer
eine wettbewerbsfähige Strategie noch
Universität studieren, aber diejenigen,
7|15
die das wollen, sollen in einer Universität mit Substanz arbeiten können. Dies
erfordert klare Positionierungen. Auch
kann es nicht angehen, dass eine Universität über die Drittmittelfokussierung
zur verlängerten Werkbank der Industrie wird – vielmehr muss der Staat die
Grundlagenforschung absichern.
Kultur: Nachdenken über universitätskulturelle Grundwerte
Das mag jetzt weit hergeholt wirken,
doch genau das machen erfolgreiche
Organisationen. „Modernisierter Humboldt“ statt „unternehmerische Universität“ – die Universität braucht keinen
Bildungszentralismus, keine Akkreditierung und keine top-down-Evaluation,
wohl aber eine deutschlandweite Meinungsbildung über die „deutsche Universitätskultur“.
Dabei geht es auch um Sprache: Eine „Autonomie der Hochschule“ ist
kein Freibrief für Universitätspräsidenten, eine Fachhochschule keine Universität und ein frisch promovierter Nachwuchswissenschaftler kein Universitätsprofessor mit Promotionsrecht.
Für den kulturellen Diskurs benötigt
werden zusätzlich zur Hochschulrektorenkonferenz deutschlandweit starke
Vertretungen von Fakultäten (Fakultätentage), von Professoren (Deutscher
Hochschulverband) und von Studierenden (analog zur Österreichischen
Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft). Alle vier Gruppen bedürfen des
gleichen Gewichts und der gleichen
staatlichen Finanzmittel.
Ergebnis
Deutschland braucht seine Universitäten. Deshalb gilt es zunächst einmal, die
Fehlentwicklungen anzusprechen, weitere Verwerfungen zu verhindern und
erste, zaghafte Veränderungen vorzunehmen: Sie sind notwendig, aber bei
weitem noch nicht hinreichend.
* Dieser Artikel ist Teil des Forschungsprojekts
„Korporatismus als ökonomisches Gestaltungsprinzip für Universitäten (KORFU)“. Die Autoren danken dem deutschen Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) für die Finanzierung dieses Projekts.
DAS K ARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAF T UND FORSCHUNG
556
DIALOG
Forschung & Lehre
7|15
Schluss mit Ranking!
Ein Gespräch zwischen Bürokrates und Sokrates
N
eulich belauschte ich nach eiS: „Und beim Gewinnen und Verlieren
ner der gewöhnlichen Verwalist es leicht, eine Rangfolge aufzusteltungssitzungen an einer deutlen...“
schen Wissenschaftsinstitution ein ungeB: „Ja, selbstverständlich.“
wöhnliches Gespräch. Ein alter BekannS: „Und Du stimmst auch zu, dass gerater, der ewige Besserwisser, nennen wir
de das System der Rangfolgenbildung in
ihn unprätenziös einfach Sokrates, traf
einer Tabelle, bei der es Sieger und Vereinen ebenso gut Bekannten, den smarlierer, Aufsteiger und Absteiger gibt, das
ten Organisierer, nennen wir ihn vorurZiel des Ganzen, nämlich zu gewinnen,
teilsfrei einfach Bürokrates. Sie unterangemessen abbildet und seinerseits behielten sich aus gegebenem Anlass über
fördert?“
den Sinn von Rangfolgenbildungen von
B: „Da bin ich ganz Deiner Meinung.“
Hochschulen, Studiengängen und wisS: „Würdest Du denn auch sagen, dass
senschaftlicher Forschung.
es ebenfalls das Ziel der Wissenschaft
Bürokrates: „Selbstverständlich maist zu gewinnen?“
chen wir auch bei dieser RankingumfraB: „Natürlich nicht! Du weißt doch selge wieder mit, denn die Ergebnisse lieber, oh weiser Sokrates, dass das Ziel
fern doch den Studierenden einen gu»Kommt es beim Erkennen darauf an,
ten Überblick über
die
unterschiedlidass einer besser ist als der andere?«
chen Qualitäten der
Ausbildungsgänge
und bilden nicht zuletzt auch einen Ander Wissenschaft ist zu erkennen.“
reiz für die Wissenschaftler, sich zu verS: „Und kommt es beim Erkennen dabessern.“
rauf an, dass einer besser ist als der anSokrates: „Aber, oh cleverer Bürokradere?“
tes, ist es denn das Ziel der WissenB: „Nein, ich denke, dass es darauf anschaft, besser als andere zu sein?“
kommt, dass man die Sache richtig erB: „Die Konkurrenz belebt das Gekennt.“
schäft, der Wettbewerb befördert die InS: „Und ist es nicht denkbar, dass zwei
novation, der Druck erhöht die Qualität
oder mehrere Wissenschaftler die unter– schau Dir doch einfach den DAX oder
suchte Sache gleich richtig erkennen?“
die Bundesliga an!“
B: „Ja, das ist gut möglich... Warte einS: „Du weichst meiner Frage aus...
mal, ich würde sogar sagen, es ist eiDoch nehmen wir einmal Deine Bungentlich das Ziel der Wissenschaft, dass
desliga als Beispiel: Ist es nicht das Ziel
möglichst viele zur Erkenntnis gelandes Sports zu gewinnen?“
gen.“
B: „Was denn sonst – das sage ich doch.“
S: „Wenn nun, wie Du sagst, im Ideal-
Foto: Baege
AUTOR
Professor Dr. Wolfgang Sonne lehrt Geschichte und Theorie der Architektur
an der Technischen Universität Dortmund.
fall möglichst viele zur Erkenntnis gelangen, so würden sie in einer Bewertungsskala doch auch denselben Platz
belegen.“
B: „Na klar.“
S: „Dann aber, mein bester Bürokrates,
macht es keinen Sinn, Rankings im Bereich der Wissenschaft zu erstellen.“
B: „Hm...“
S: „Um es Dir mit einem anderen Beispiel aus der wissenschaftlichen Praxis
noch einmal zu verdeutlichen: Du würdest ja auch in der Lehre kein Ranking
der Studierenden erstellen – denn auch
hier kommt es ja nicht darauf an, dass
der eine besser ist als der andere, sondern dass beide möglichst gut die Sache
verstehen. Es gibt also scheinbar in unserer Kultur Bereiche, die nicht wie der
Sport auf überbietender Konkurrenz,
sondern auf potentiell gemeinsamer
Sachbezogenheit beruhen. Und in eben
diesen Bereichen sind Rangfolgen sinnlos, da sie nicht dem Gegenstand entsprechen. Es wäre so, als wolltest Du
mit einem Thermometer Beethoven verstehen.“
B: „Wenn nun tatsächlich, oh scharfsinniger Sokrates, das Ranking nur in den
Bereichen konkurrierender Tätigkeiten
wie im Sport Sinn macht, dagegen aber
in Bereichen, die keine konkurrierenden Ziele haben, wie etwa der Wissenschaft, sinnlos ist, dann handelt doch
derjenige, welcher die Wissenschaft
rankt, nicht sachangemessen, sondern
unwissenschaftlich, ja sogar antiwissenschaftlich.“
S: „In der Tat, das will ich wohl sagen!“
B: „Warum aber nur machen bei diesem
unwissenschaftlichen Zirkus gerade so
viele Wissenschaftler mit?“
S: „Dies, mein lieber Bürokrates, ist mir
bis heute ein Rätsel.“
Agentur 42 | Foto: Axel Stephan
Köpfe die Wissen schaffen
Wissenschaft erfindet Welt,
indem sie erkennt, was
die Welt ist.
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Öffentliches Recht
Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D.
DHV-Mitglied seit 1993.
558
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
Forschung & Lehre
7|15
Was ist eigentlich
Transformationsdesign?
Gestaltungsmöglichkeiten des Vorhandenen
| H A R A L D W E L Z E R | Für heute notwendige Transformationsprozesse gibt es keinen Masterplan. Alternativen zum business as
usual und neue Pfade gesellschaftlicher Praxis werden erforscht, um zukunftsfähige Lebensstile und Wirtschaftsweisen zu realisieren.
Master-Studiengang
Transformation Studies
Der Master-Studiengang Transformation Studies, den wir gerade entwickeln,
soll Studierenden ein breit gefächertes
ie traditionelle Unterscheidung
mit der Geschichte tiefgreifender geselltheoretisches Wissen über gesellschaftlizwischen den „zwei Kulturen“
schaftlicher Wandlungsprozesse, andeche Naturverhältnisse sowie anwender Wissenschaft, also zwirerseits mit der Frage der Gestaltbarkeit
dungsorientierte Kompetenzen in Beschen der Erforschung einerseits der
wünschenswerter Entwicklungen. Der
zug auf Problemanalysen und Gestalkulturellen und andererseits der natuName unseres Forschungszentrums –
tungsmöglichkeiten vermitteln. Freilich
ralen Dimension von menschlichen
Norbert-Elias-Center – trägt dem Rechgibt es für die heute notwendigen TransÜberlebensbedingungen, lässt sich heute
nung, war Norbert Elias doch ein Soformationsprozesse keinen Masterplan,
kaum mehr aufrechterhalten. Diese
ziologe, der immer darauf bestanden
und es kann auch, anders als es die DeUnterscheidung von Natur- und Kulhat, dass man Gesellschaften nur in eibatte um die „große Transformation“
turwissenschaften wird im Zeitalter des
nem langfristigen historischen Betrachnahelegt, nicht um eine Transformation
Anthropozäns, da menschliche Wirktungsrahmen verstehen kann und dass
von Allem gehen. Vielmehr gilt es,
kräfte geologische Dimension angeman andererseits immer schon vor den
Kombinatoriken von bewährten oder
nommen haben, unscharf. Die NaturHandlungsbedingungen steht, die von
auch von schon fast vergessenen Nachverhältnisse sind Kulturverhälthaltigkeitspraktiken
und
nisse geworden; die Schaffung
neuen Strategien zu entwi»Es gilt, Kombinatoriken von bewähreiner co-evolutionären Entwickckeln.
Dabei
definiert
ten oder auch schon fast vergessenen
lungsumwelt für Menschen beTransformationsdesign keizieht sich nicht mehr ausne designerische Aufgabe,
Nachhaltigkeitspraktiken und neuen
schließlich auf die symbolischen
die sich an die Neu- oder
Strategien zu entwickeln.«
Formen und kulturellen PraktiUmgestaltung von Produkken, sondern zunehmend auf
ten, Häusern, Städten etc.
das, was einmal die naturalen Entwickanderen gestaltet worden sind. Wir unrichtet, sondern vor allem auf die Möglungsumgebungen menschlicher Übertersuchen mithin einerseits soziotechnilichkeiten der Umgestaltung des Vorlebensgemeinschaften waren. Natur ist
sche Innovationen, die, wie zum Beihandenen, des Verschwindens von
nicht mehr Natur, wenn ihre systemispiel künstliches Licht, zu rapiden geÜberflüssigem, der Vermeidung von
schen Abläufe und Funktionen durch
sellschaftlichen Wandlungsprozessen geAufwand, der Reduktion von Energie
menschliche Einwirkung verändert werführt haben, andererseits forschen wir
und Material.
den. Anthropogener Klimawandel etwa
in angewandter Perspektive zu den kulDas Design hätte demnach nicht
ist eine kulturelle Transformation naturellen Praktiken des Gebrauchs von
mehr die Aufgabe, unablässig hinzutürlicher Existenzvoraussetzungen, und
Energie, Stoffen und Produkten und
kommende Dinge zu gestalten, sondern
zwar eine, die niemand beabsichtigt
damit auch zu sozialen Kategorien wie
die, die man nicht braucht, aus der
hat.
Kommunikation, Handel, Konsum, VerWelt zu schaffen. Das hieße etwa: keine
Transformationsdesign beschäftigt
sorgung.
Flasche für ein neues Mineralwasser
sich vor diesem Hintergrund einerseits
designen, sondern den Hinweis auf den
nächsten Wasserhahn.
AUTOR
Es scheint daher gerade für diesen
Studiengang sinnvoll, möglichst viele
Räume für kreatives Denken und ForHarald Welzer ist Honorarprofessor für Transformationsdesign am Norbert-EliasCenter der Europa-Universität Flensburg und Direktor von Futur Zwei. Stiftung
schen im Studienprogramm zu veranZukunftsfähigkeit in Berlin.
kern. Eigene Forschungsprojekte im
Rahmen von Lehrforschungsmodulen
Foto: vhw
D
7|15
Forschung & Lehre
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
559
Rotor – mobiles Wasserkraftwerk aus Metallschrott/Recyclingmaterial, Fahrradteilen und gebrauchten Fahrzeugreifen, das als einfacher Bausatz
herstellbar und überall, wo Strömungen/Flüsse existieren, einsetzbar ist. Konzept / Design Markus Heinsdorff, entwickelt in Zusammenarbeit mit
dem Hydromechanik Labor der TU München.
sollen Studierende dazu befähigen,
Untersuchung der Geschichte des
Personal zu beschäftigen, noch mehr
nicht nur problemorientiert zu arbeiten,
künstlichen Lichts bis zu der Frage, ob
Papier und Powerpoints zu produziesondern selbst Probleme zu identifiziesich Gemeinwohlbilanzen auch für börren? Oder sind nicht gerade hier Strateren, Forschungsfragen zu entwickeln
sennotierte Unternehmen eignen – wie
gien der Reduktion, nennen wir es ruhig
und Untersuchungsdesigns zu entwerin der Lehre einen Typ reflexiver Wisslow publishing, angezeigt, ebenso wie
fen. Methodisch orientieren sich die
senschaft zu praktizieren, deren Befundie Entwicklung von Gütekriterien wisModule am Konzept des forschenden
de selbst auf das wissenschaftliche Besenschaftlicher Arbeit, die eben nicht
Lernens und der Idee, Wissenschaft als
triebssystem angewendet werden: Wie
rein quantitativ sind und damit einer
soziale Praxis erfahrbar zu
Steigerungslogik folgen, die
machen.
Probleme
»Es wird versucht, einen Typ reflexiver gesellschaftliche
„Reallabore“ schließlich,
nicht löst, sondern verurWissenschaft zu praktizieren, deren Be- sacht?
das heißt, eine zehnwöchige
Mitarbeit in einer Institution
Im Unterschied zu Wirtfunde selbst auf das wissenschaftliche
oder Organisation, die Handschaftsunternehmen, staatliBetriebssystem angewendet werden.«
lungsspielräume nutzt, um
chen Institutionen, Behörden
zukunftsfähige Lebensstile
usw. zeichnet Wissenschaft
und Wirtschaftsweisen zu realisieren
kann die wissenschaftliche Praxis selbst
sich ja dadurch aus, handlungsentlastet
(wie zum Beispiel Interkulturelle Gärökologisch nachhaltiger werden –
zu sein. Gerade der Umstand, dass sie
ten, Initiativen aus dem Bereich der sodurch Vermeiden von Reisen, durch
nicht unablässig Anwend- und Verwertlidarischen Landwirtschaft oder Geneue Typen von Kooperation mit Prabares produzieren muss, gibt ihr ja den
meinwohl-orientierte Unternehmen) biexispartnern und, ja, auch durch Redukerforderlichen Raum, neue Pfade geten den Studierenden die Gelegenheit,
tion des eigenen Aufwands und outputs.
sellschaftlicher Praxis anzuzeigen und
praxisnah Alternativen zum business as
Ist es tatsächlich intelligent, so viel wie
vorzubahnen. Transformationsdesign
usual kennenzulernen und zu erproben.
möglich in den high-ranking-journals
stellt mithin immer auch die eigene
zu publizieren, um die eigene Position
Praxis auf den Prüfstand, etwas, was für
Nachhaltige Wissenschaft
in Zitationsindizes zu verbessern?
die Studierenden ungewöhnlich und
Insgesamt versucht das Norbert-EliasDient es dem Erkenntnisgewinn, wenn
spannend ist. Man könnte sagen: hier
Center in seiner Forschungsarbeit – geman pausenlos mehr Mittel einwirbt,
lernen sie, dass die Welt nicht alternagenwärtig in einem Spektrum von der
um mehr Daten zu generieren, mehr
tivlos, sondern gestaltbar ist.
560
FORSCHUNG
Forschung & Lehre
7|15
Ergründet
und entdeckt
Biologische Homogenisierung
D
ie globale Verschleppung von Arten führt
zum Zusammenbruch von eigenständigen, über viele Millionen Jahre entstandenen
Verbreitungsmustern. Zu die-
schern zufolge in den letzten
Jahrzehnten massiv zugenommen und allein in Österreich
zu 1 100 neu angesiedelten
Pflanzen- und 600 neuen Tierarten, sog. Neobiota, geführt.
globalen Verbreitungsmuster.
Am Beispiel von Schnecken
untersuchten sie, wie sich die
Ähnlichkeit in der Artenzusammensetzung zwischen 56
Ländern und Inseln durch
Die Mittelmeersandschnecke wurde in den letzten Jahrzehnten u.a. nach Kalifornien, Südafrika, Argentinien und das südliche Australien verschleppt. Foto: Cesar Capinha
sem Schluss kommt ein internationales Forscherteam. Mit
dem globalen Handel wurden
Pflanzen- und Tierarten über
Kontinente
hinweg
verschleppt, andere Arten wurden absichtlich ausgesetzt.
Dieser Prozess hat den For-
So kämen heute z.B. in Österreich Waschbären aus Nordamerika vor, während in Australien Kamele und europäische Kaninchen wild lebten.
Die Forscher analysierten die
Folgen der Verschleppung von
Neobiota auf die klassischen
menschliche Verschleppung
von Arten geändert hat. Die
Ergebnisse überraschten die
Wissenschaftler: Während die
ursprüngliche Verbreitung der
Schneckenarten die bekannten Ausbreitungsgrenzen und
damit klassische biogeogra-
der Bauchspeicheldrüse leiden unter dem Krebsschmerz.
Schütten Tumore bestimmte
Botenstoffe aus, um das
Wachstum neuer Blutgefäße
in ihrer Umgebung anzuregen, reagieren benachbarte
Nervenzellen
empfindlich.
Das macht sie übersensibel
für Schmerzreize. Der Sensor
für diese Botenstoffe ist ein
sog. Rezeptorprotein (VEGFRezeptor 1), das zwar schon
länger bekannt ist, über dessen genaue Funktion bisher
wenig bekannt war. Es
phische Regionen widerspiegelte, galt dies für die Verbreitung vom Menschen verschleppter Schnecken überhaupt nicht mehr. Deren Verbreitung wurde fast ausschließlich vom Klima bestimmt. Daher wiesen sogar
so weit voneinander entfernte,
klimatisch aber ähnliche Regionen wie Österreich und
Neuseeland eine sehr ähnliche Artengemeinschaft von
verschleppten Schnecken auf.
Es sei sehr wahrscheinlich,
dass diese Erkenntnisse auch
für andere Tier- und Pflanzengruppen zuträfen. Artengemeinschaften würden sich in
ihrer Zusammensetzung weltweit rapide ändern und immer
ähnlicher werden. Diese „biologische Homogenisierung“
könnte weitreichende Konsequenzen haben, warnen die
Forscher. Während manche
Arten durch den Menschen
weltweit verschleppt würden,
gerieten viele andere Arten
aufgrund der Ansiedlung von
Neobiota immer stärker unter
Druck.
Capinha, Essl et al., Universität
Wien, DOI: 10.1126/science.aaa
8913
Krebsschmerz
W
ie Krebsschmerz seinen Anfang nimmt,
haben Wissenschaftler des
Universitätsklinikums
Heidelberg herausgefunden. Besonders Patienten mit Krebsabsiedlungen im Knochen
oder bestimmten Tumoren
kommt in Blutgefäßen und
Nervenendigungen vor. Wurde es im Tierexperiment blockiert, linderte das die Tumorschmerzen.
Deepitha Selvaraj et al., DOI:
10.1016/j.ccell.2015.04.017
7|15
FORSCHUNG
Forschung & Lehre
Philae
A
m 13. Juni 2015 hat sich
der Landeroboter „Philae“ aus seinem Winterschlaf
zurückgemeldet. Wie das DLR
mitteilte, hat der Landeroboter
über 300 Datenpakete zur Erde gesendet, weitere 8 000 stecken noch in Philaes Speichermedien. Philae ginge es sehr
gut: Er habe eine Betriebstemperatur von minus 35 Grad
Celsius und verfüge über 24
Watt, der Lander sei somit betriebsbereit. Die Wissenschaftler warten nun auf den nächsten Kontakt. Philae hatte sich
am 15. November 2014 um
1.15 Uhr abgeschaltet, nachdem er etwa 60 Stunden auf
dem Kometen in Betrieb war.
Seit dem 12. März 2015 war
immer wieder die Kommunikationseinheit auf dem Orbiter
Rosetta eingeschaltet, um den
Lander zu rufen und seine
Antwort zu empfangen.
Deutsches Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR)
561
Starke Zähne
E
inem interdisziplinären
Team um Forscher der
Charité-Universitätsmedizin
Berlin ist es gelungen, die
Biostruktur der Zahnsubstanz Dentin und deren innere Mechanismen zu entschlüsseln. Anders als Kno-
chen kann Dentin Risse oder
Brüche weder reparieren
noch heilen. Es gilt allerdings
als eines der beständigsten
organischen Materialien. Bei
der Analyse der Nanostrukturen von Dentin zeigte sich,
dass mineralische Nanoparti-
Biostruktur des Dentins: Tubuli und Netz von Kollagenfasern, in
denen mineralische Nanopartikel eingebettet sind – angespannt links,
entspannt rechts, Grafik: Jean-Baptiste Forien, © Charité – Universitätsmedizin Berlin
kel in ein dichtes Netz aus
Kollagenfasern
eingebettet
sind. Ziehen sich diese Strukturen zusammen, werden die
Mineralteilchen
komprimiert. Die dabei entstehenden inneren Spannungen erhöhen die Belastbarkeit der
Biostruktur. In weiteren Experimenten zeigte sich, dass
die Verbindung zwischen Mineralpartikeln und Kollagenfasern durch Erhitzen geschwächt wird, wobei die Belastbarkeit von Dentin abnimmt. Die Erkenntnisse erklärten auch, warum künstlicher Zahnersatz weniger belastbar sei als gesunde Zahnsubstanz: Die keramischen
Materialien seien zu „passiv“
gegenüber Belastung, da ihnen die inneren Mechanismen fehlten, die der natürlichen Zahnsubstanz zu Stabilität verhelfen.
Paul Zaslansky et al., DOI:
10.1021/acs.nanolett.5b00143
Alzheimer und Musik
I
m Vergleich zu anderen
Teilen des Gedächtnisses
bleibt das Langzeit-Musikgedächtnis von Alzheimer-Patienten oftmals erstaunlich
lange intakt und funktionsfähig. Einem internationalen
Forscherteam ist es nun gelungen, mittels einer Studie
erstmals das Musikgedächtnis
zu lokalisieren und zu zeigen,
dass dieses Gehirnareal weniger Nervenzellen verliert als
das übrige Gehirn. Auch der
Stoffwechsel sinkt nicht so
stark ab. Das Ausmaß der
Amyloidablagerungen
sei
zwar ähnlich wie in anderen
Gehirngebieten, führe aber
nicht zu den sonst damit einhergehenden weiteren Entwicklungsstufen der Krankheit. Für die Langzeit-MusikErinnerung konnten die Forscher ein Gebiet in der sog.
supplementär-motorischen
Hirnrinde identifizieren – einen Bereich, der bei Bewe-
gungen eine Rolle spielt.
Nicht wie bisher vermutet
seien die Temporallappen der
Großhirnrinde essentiell für
die Musikerinnerung, sondern vielmehr Bereiche, die
mit komplexen motorischen
Abläufen assoziiert seien. Außerdem unterstützt den Forschern zufolge dieser Befund
eine Vermutung, die bereits
im Zusammenhang mit anderen Studien angestellt worden war. Hier hatte man eine
erhöhte Netzwerkverbindung
zwischen dem vorderen Gyrus cinguli und anderen Knotenpunkten bei Alzheimerpatienten beobachtet. Das lege
nahe, dass diesem Gehirnbereich überdies noch spezielle
kompensatorische Funktionen
bei
fortschreitender
Krankheit zukommen.
hirn hochreguliert und führt
zu entsprechenden Symptomen. Für die Stress-Studie
entwickelten die Forscher die
synthetische Substanz, die
dem Koffein sehr ähnlich ist,
aber weniger Nebenwirkungen hat. Sie blockiere ausschließlich die A2A-Rezeptoren, wirke deutlich stärker als
das Koffein und entfalte bereits in geringerer Dosierung
ihren Effekt.
Jörn-Henrik Jacobsen et al., MPI
für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig/Universität Amsterdam/INSERM Caen
Koffein gegen Stress
K
offein kann die Folgen
von chronischem Stress
lindern, das haben Wissenschaftler der portugiesischen
Universität Coimbra und der
Universität Bonn herausgefunden. Insbesondere verbesserte sich durch die Koffeingaben die Gedächtnisleistung
der Tiere. Die Wissenschaft-
ler behandelten Mäuse, die
mehrere
Wochen
unter
Stresssymptomen litten, mit
Koffein oder einem synthetischen Wirkstoff, der – ähnlich wie das Koffein, aber viel
stärker und mit hoher Spezifität – den Adenosinrezeptor
„A2A“ blockiert. Bei Stress
wird dieser Rezeptor im Ge-
Müller et al., DOI: 10.1073/pnas.
1423088112
Vera Müller
562
LESERFORUM
Forschung & Lehre
7|15
Zustimmung
und Widerspruch
Heft 4/15: Fundsachen
„Blame the victim“Diskurs
Das bemerkenswerte
Zitat der Nobelpreisträgerin, Professor Dr.
Christiane NüssleinVolhard, zeigt die Dominanz
chauvinistischen Denkens im
deutschen Wissenschaftsbetrieb. Statt
Versäumnisse von Politik und Gesellschaft zu benennen, macht sie für die
Unterrepräsentation von Frauen in der
Wissenschaft primär diese selbst verantwortlich. Sie wirft ihnen mangelnde
Zielstrebigkeit und Durchsetzungsfähigkeit, ja sogar übertriebene Eitelkeit
vor („Seid nicht so zimperlich. Setzt
euch durch. Steht nicht so viel vorm
Spiegel!“). Solange dieser „blame the
victim“-Diskurs selbst den Intelligentesten den Blick auf die wahren Probleme
vernebelt, braucht man sich um die Zukunft des Patriarchats in der Wissenschaft keine Sorgen zu machen.
Professor Dr. Björn Alpermann, Universität
Würzburg, derzeit in Elternzeit
Heft 4/15: Mitbestimmung oder DozentenBashing?
Parameter der Lehrevaluation
Der Artikel spricht mir aus der Seele.
Als freiberufliche Dozentin gebe ich
sehr viele Kurse und erhalte somit auch
sehr viele Evaluationen – an verschiedenen Hochschulen, für verschiedene
Lehrformen. Dadurch bekomme ich einen breiten Überblick und einen Eindruck davon, von welchen Parametern
Lehrbewertungen abhängen. Viele haben mit der Qualität der Lehre nicht direkt zu tun.
Beispielsweise gelten an verschiedenen Hochschulen verschiedene Notenspiegel. An manchen Hochschulen
scheint die Vorlesung vor allem eine
Casting-Show zu sein, bei welcher der
Dozent in einer 32-stündigen mündli-
chen Prüfung seine Kompetenz beweisen muss, an anderen dagegen ist das
Lernklima freundlich, die Lernenden
interessiert und das gemeinsame Erarbeiten des Stoffs macht allen Freude.
Die Kursbewertungen (für denselben
Dozenten und sogar dieselbe Veranstaltung) hängen außerdem sehr stark von
der Gruppengröße ab und wie gut man
sich persönlich mit den Teilnehmern
verstanden hat. Je größer die Gruppe,
umso anonymer die Veranstaltung und
die Bewertung, umso höhnischer die
Kommentare. In einer Minigruppe bekommt der Dozent immer eine 1a-Bewertung. Ein Kurs in der Kleingruppe
macht mehr Spaß und jeder Dozent
wirkt aus der Nähe betrachtet immer
netter als aus zehn Metern Entfernung
aus der letzten Reihe eines Hörsaals.
Im Großen und Ganzen bewerten
die Studierenden eine Lehrveranstaltung weniger danach, ob sie didaktisch
brilliant ist oder ob sie dort nützliches
Wissen erwerben. Oft ist ein wichtigeres
Bewertungskriterium, ob der Kurs möglichst wenig anstrengend ist.
Grundsätzlich ist ja die Bewertung
einer Arbeitsleistung immer nützliches
Feedback, anhand dessen man sich verbessern kann. Der Zuschauer sieht
mehr als man selbst. Richtig ernst nehmen kann ich aber Bewertungen nicht,
die unsachlich und unhöflich sind.
Wenn ich einem Studenten in der
mündlichen Prüfung so unfaire Rückmeldungen geben würde, würde er sich
gleich an höherer Stelle darüber beschweren. Aber anonyme Beleidigungen in der Kursevaluation gegen Dozenten sind gang und gäbe.
Eine gute Idee ist es, schon während
des Kurses eine Evaluation einzuholen,
um als Dozent nochmal Rückmeldung
zur Rückmeldung zu geben, Missverständnisse zu klären und gegebenenfalls
den Kurs anzupassen, um zu zeigen,
dass man auch anders kann. Schließlich
beeinflusst der letzte Eindruck der diesjährigen Gruppe die Erwartungen der
Gruppe im nächsten Jahr.
Vielleicht wäre es mal ein lohnendes
Forschungsthema, Lehrevaluationen empirisch zu untersuchen, um den Einfluss
bestimmter Faktoren herausrechnen zu
können. Im Stil von: „Eine 2 an dieser
Hochschule entspricht einer 1- im
deutschlandweiten Vergleich“ oder „Eine 3 in einer Vorlesung mit 120 Studierenden entspricht einer 2 in einem 12Personen-Seminar.“ Datenmaterial für
eine solche Studie müsste ja umfangreich verfügbar sein.
PD Dr. Andrea Herrmann, Stuttgart
Heft 5/15: Koste es,
was es wolle?
Bewiesene Gier?
Dass folgender Wissenschaftswitz
von
heutiger universitärer
Experimentalforschung
als Witz überboten
werden könnte, kam
mir nie in den Sinn:
Ein Floh wird auf
Weitsprung dressiert. In guter Kondition ist es soweit. Auf den Befehl „Hüpf“
tut er das. Der Protokollant vermerkt
die Weite. Dann wird dem Tier ein Bein
entfernt, ein zweites und so fort. Die
Sprungleistung sinkt ab. Beinlos erreicht den Floh abermals der bekannte
Befehl, auf den er nicht reagiert. Das
Protokoll hält fest: Mit Verlust des letzten Beines verliert der Floh sein Gehör.
So wie das Protokoll des Flohwitzes
ganz anderes als das vorgegebene Ergebnis beweist, wird durch die Probanden,
die die vorgegebenen „Ballon-ErsatzBild-Stücke“ platzen lassen, keineswegs
deren Gier bewiesen, sondern das Gegenteil. Gierig sind nämlich die, die es in
Aussicht auf Belohnung nicht auf die
Spitze treiben. Sie riskieren es aus Gier
nicht, den Limes zu überschreiten. Sie
lassen den Ballon nicht platzen, denn sie
sind gierig auf Belohnung. (Freilich, dumme Gierige wird es auch geben.) Rattenexperimente lassen sich auf denkende
Wesen nicht sinnvoll abbilden. Witzig
sind die Experimentatoren allemal.
Professor Dr. Hans Brög, Viersen
Seit 2011 engagiert sich Santander Universitäten
in Deutschland. Erste Partner-Hochschule war die
älteste Universität Deutschlands, die RuprechtKarls-Universität Heidelberg, an der wir bis heute
den Aufbau des Iberoamerika-Zentrums, die
Vergabe von Deutschlandstipendien und auch die
Realisierung von internationalen Summer- und
Winterschools finanziell unterstützen. Mittlerweile zählen auch weitere neun renommierte
Hochschulen zu Santander Universidades, dem
größten Hochschulnetzwerk der Welt.
Außerdem bieten wir allen Hochschulangehörigen
deutschlandweit mit unseren Campus Produkten
attraktive Sonderkonditionen an.
Mehr erfahren: auch zu Vorteilskonditionen bei
Bankprodukten für die Wissenschaftsgemeinschaft.
www.santanderbank.de/universitaeten
564
BÜCHER
Forschung & Lehre
Lesen und
lesen lassen
Schon aufgegeben?
M
it dem Verschwinden des Bildungsbürgertums ist die Bildung
jeder Selbstevidenz beraubt. Sie taucht
bei Sonntagsreden oder im Gewand
selbstverwirklichungsdienlicher „social
skills“ noch auf, ansonsten geht es
selbstredend um Ausbildung. Man hat
sie stillschweigend aufgegeben.
Der Band versammelt vor allem
Texte von Autoren, die sich entweder
im Kontext des KIT (Karlsruher Institut
für Technologie), der Anthroposophie
und/oder der Hochschule Witten/Herdecke bewegen. Daneben sind es vor allem Philosophen, die sich äußern, auch
einige „Prominenz“: Christoph Markschies, Peter Sloterdijk.
Von Bürokratie, Ökonomisierung,
äußeren Zwängen und Standardisierungswut ist viel die Rede, von Europäisierung des Hochschulraums, Interdisziplinarität, Verschulungszwang und
Bachelorreform als notwendiger Antwort auf die Bummelstudenten. Aber
nirgendwo taucht die Frage auf: cui bono? Wer hat – an den Universitäten auf
der Ebene der Professoren – von dieser
ganzen „Kehre“ profitiert? Gab es
Nutznießer der Reform insbesondere
unter jenen, die sich heute in gesetzten
Worten als Kritiker präsentieren? Welchen „akademischen“ Typus hat die Reform begünstigt? Warum sagt nur Konrad Liessmann in aller Deutlichkeit,
dass „Bologna“ zu einem Etikett wurde,
„das in erster Linie die Aufgabe hatte,
Reformen und Initiativen aller Art,
man könnte auch sagen: die Zerstörung
der Universität gegen Kritik zu immunisieren“ (S. 104)? Gewinner der Reform, so sagt Liessmann richtig, sind
die Hochschulleitungen und das durch
sie gestiftete Netzwerk der „wohlunterrichteten Kreise“, die Bürokratien sowie
die Agenturen, die diese Prozesse organisieren, durchsetzen und überwachen.
Wenn die Logik der Bildung, wie es
im Vorwort zu lesen ist, individuelle,
„existentielle Praxis“ ist, dann ist es um
die „Bildungsgüter“ schlecht bestellt.
Wenn es am Ende (des Vorwortes)
heißt: „Die Aufgabe der Universität für
7|15
BÜCHER ÜBER
WISSENSCHAFT
die Bildung der Zukunft bleibt offen“,
zuckt der Leser schon gar nicht mehr
zusammen. Warum sollte man um die
„Idee“ der Universität kämpfen, wenn
man die Bildung schon aufgegeben
hat?
Philip Kovce, Birger P. Priddat
(Hg.): Die Aufgabe der Bildung.
Aussichten der Universität. Metropolis Verlag, Marburg 2015,
258 Seiten, 24,80,- €.
Professor Dr. Georg Kamphausen,
Universität Bayreuth
Aufs Korn genommen
A
us Diskussionen der Jungen Akademie zur Hochschulpolitik ist
ein „Wissenschaftssimulationsspiel“ entstanden, das von Cornelis Menke, Wissenschaftsphilosoph an der Universität
Bielefeld und Mitglied der Jungen Akademie, konzipiert worden ist. Ein Mitspieler zieht eine „Forschungskarte“.
Über das darauf angegebene Thema
muss er nun einen Vortrag halten, z.B.
über „Die tragischen Ursprünge der
deutschen Fußnote“ oder „War Leibnitz
ein Plagiator?“ Alle Themen sind wissenschaftliche Arbeiten, deren bibliographische Nachweise sich im Literaturverzeichnis finden. Im Anschluss diskutieren die Mitspieler über das Gehörte,
aber keinesfalls einfach so, sondern
unter Berücksichtigung der Standards
kollegialer Begutachtung, die auf unterschiedlichen „Desiderata“-Karten vorgegeben sind: „Wurden Autoritäten zitiert?“, „Kann der Kollege überhaupt
Latein?“. Je nachdem, wie die kollegiale
Kritik ausfällt, kann der Vortragende
„Meriten“-Karten erhalten, z.B. den Nobelpreis oder ein neues repräsentatives
Büro. Die Spielanleitung liest sich wie
eine Satire. Die Spieler können simulieren, sinnieren, fabulieren und die Wissenschaft, insbesondere das Peer Review,
spielend aufs Korn nehmen.
Cornelis Menke / Junge Akademie (Hg.): Peer Review. Ein
Wissenschaftssimulationsspiel, 16,- €. Zu beziehen:
office@ diejungeakademie.de
Ina Lohaus
Philipp Felsch: Der lange Sommer der Theorie
Geschichte einer Revolte 19601990. C.H. Beck Verlag, München
2015, 327 Seiten, 24,95
Jörg Hacker / Elmar Peschke
(Hg.): Gedenkfeier für Joachim-Hermann Scharf
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale
Akademie der Wissenschaften,
Halle (Saale) 2015, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 32 Seiten, 6,- €.
Thomas Höhne: Ökonomisierung und Bildung
Zu den Formen ökonomischer
Rationalisierung im Feld der Bildung. Springer Verlag, Heidelberg 2015, 39 Seiten, 9,99 €.
Antonio Loprieno: Von offener
Universität
Schwabe Verlag, Basel 2014,
25 Seiten, 10,50 €.
Karl-Heinz Plattig (Hg.): Der
Erlanger Physiologe Isidor
Rosenthal
Ein deutscher Jude zwischen
Labor und gesellschaftlicher
Verantwortung, Palm und Enke
Verlag, Erlangen und Jena 2015,
109 Seiten, 15,- €.
A. Simoes / M.P. Diogo / K. Gavroglu (Eds.): Sciences in the
Universities of Europe, Nineteenth and Twentieth Centuries
Academic Landscapes. Springer
Verlag, Heidelberg 2015, 393 Seiten, 100,95 €.
Thomas Suddendorf: The Gap
The Science of What Seperates
Us from Other Animals. Verlag
Perseus Books, 2015, 358 Seiten,
23,95 €.
Armin von Weschpfennig: Rechtliche Grenzen von allgemeinen Studienabgaben
Studienbeiträge oder Akademikersteuer? Nomos Verlag, BadenBaden 2015, 525 Seiten, 136,- €.
Seminartermine
September-Oktober 2015
STRESSMANAGEMENT
!
MINIERT
NEU TER
Geschäftsstelle des DHV Bonn
Donnerstag, 10. September 2015, 10:00-18:00 Uhr
Referentin:
Dipl.-Psych. Eva Klein-Heßling, Leibniz Universität
Hannover, Abteilung Personalentwicklung
•
•
•
•
•
•
3 Säulen der Stresskompetenz
Instrumentelle Stresskompetenz und Life-Leadership
Mentale Stresskompetenz
Regenerative Stresskompetenz
Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten
Transfer: Möglichkeiten der Stressprävention und
Stressbewältigung im eigenen Hochschulalltag
Themen:
• Stressoren im Hochschulalltag
• Mechanismen der Stressentstehung und Stressfolgen
RHETORIK IN DER LEHRE
!
MINIERT
R
E
T
U
E
N
Geschäftsstelle des DHV Bonn
Donnerstag/Freitag, 22./23. Oktober 2015,
1. Seminartag 10:00 Uhr bis 2. Seminartag 16:00 Uhr
Referentin:
Lydia Rufer, M.A., Trainerin für Rhetorik
und Kommunikation, Universität Bern, Zentrum
für Weiterbildung
Themen:
• Strategien für strukturiertes, prägnantes, konkretes
und anschauliches Sprechen
• Umgang mit Zeichensystemen der Kommunikation
(Verbalsprache, Intonation, Mimik, Gestik,
Körpersprache, Umgang mit Raum und Zeit)
• Publikumsorientierung von Beiträgen und Vorträgen
• Aufbaustrategien für Vorträge
• Verständliche Darstellung abstrakter und komplexer
Sachverhalte
• Strategien der Aufmerksamkeitserregung
• Umgang mit Medien
• Gestaltung von Vortragshilfen
Informationen und Anmeldung:
Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected]
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de
566
RECHT
Forschung & Lehre
Entscheidungen
Beamtenverhältnis
auf Lebenszeit?
Anspruch auf eine derartige Umwandlung bzw. „Entfristung“. Ein Anspruch
folge weder aus einer norm- und ermessensgerechten
Auslegung
diverser
dienst- und hochschulrechtlicher Normen noch aus Art. 33 Abs. 5 GG bzw.
dem insoweit zu beachtenden Lebenszeitprinzip. Dem Antragsteller sei nie
ein Amt im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit verliehen worden. Beamte auf
Zeit im Dienst einer Hochschule wüssten von Anfang an, wann ihre Tätigkeit
ie Beteiligten streiten um die
Übernahme des Antragstellers in
ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit.
Der Antragsteller war bei der Antragsgegnerin als Beamter auf Zeit im Amt
eines Akademischen Oberrats beschäftigt. Aufgrund einer angestrebten Habilitation wurde er zunächst für die
Dauer von drei Jahren zum Wissenschaftlichen Assistenten ernannt. Dieses
Beamtenverhältnis auf Zeit wurde für
weitere drei Jahre verlängert. Nach Abschluss seiner Habilitation wurde dem
Antragsteller die Lehrbefugnis (venia
legendi) für sein Fach sowie die Berechtigung, die Bezeichnung Privatdozent zu führen, verliehen. Mit Wirkung
zum 1. Dezember 2004 wurde er zum
Oberassistenten bis zum 31. März 2009
ernannt. Mit Urkunde vom 24. Februar
2009 wurde der Antragsteller erneut in
das Beamtenverhältnis auf Zeit für die
Dauer von vier Jahren zum Akademischen Oberrat berufen. Aufgrund einer
zweijährigen Professurvertretung und
der damit einhergehenden Beurlaubung
verlängerte die Antragsgegnerin antragsgemäß das Beamtenverhältnis auf
Zeit um zwei Jahre (bis zum 31. März
2015). Seit Mitte des Jahres 2014 bemühte sich der Antragsteller um die
Klärung seines Status nach Ablauf des
Beamtenverhältnisses auf Zeit. Eine
Dauerstelle stand nach Auskunft des
Dekans nicht zur Verfügung. Auf die
Möglichkeit einer eventuellen Weiterbeschäftigung im Angestelltenverhältnis
wurde hingewiesen. Sein Antrag auf
Übernahme in das Beamtenverhältnis
auf Lebenszeit wurde mit der Begründung abgelehnt, er habe keinen Anspruch auf Umwandlung des Beamtenverhältnisses auf Zeit in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. Die jeweilige
Berufung in das Beamtenverhältnis auf
Zeit habe den jeweils geltenden Rechtsvorschriften entsprochen.
Der hiergegen gerichtete Antrag auf
Erlass einer einstweiligen Anordnung
blieb vor dem Verwaltungsgericht erfolglos. Der Antragsteller habe keinen
Foto: mauritius-images
D
beginnt, was von ihnen erwartet wird,
was im Gegenzug gewährt wird und insbesondere wüssten sie, wann sie wieder
entlassen werden und welche Möglichkeiten es ggfs. für eine Anschlussbeschäftigung gibt. Darüber hinaus sei der
Einsatz von Beamten auf Zeit im Rahmen der Ausbildung der Hochschullehrer auch gerechtfertigt. Zunächst sei
hierbei zu berücksichtigen, dass die betroffenen Ämter nicht die Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse beinhalten,
so dass es nicht erforderlich wäre, die
betreffenden Personen überhaupt in ein
Beamtenverhältnis zu berufen. Darüber
hinaus diene die zeitliche Befristung dazu, die – insbesondere auch im Hinblick
auf Art. 5 Abs. 3 GG bedeutsame – Flexibilität der Hochschulen zu erhalten.
Dabei müsse es ihnen zum einen möglich sein, wissenschaftliches Personal
gewissermaßen zu erproben, zum anderen dürfe es ihnen aber auch nicht ver-
7|15
wehrt werden, zum Zwecke der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses Stellen neu zu besetzen. Darüber hinaus seien die Hochschulen der
sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung verpflichtet, so dass sich
auch vor diesem Hintergrund ein Bedürfnis dafür ergebe, Personal nur für
eine gewisse Zeit zu beschäftigen. Ein
Anspruch auf Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit folge auch
nicht aus der Fürsorgepflicht der Antragsgegnerin. Diese bestehe nur in den
Grenzen des bereits bekleideten statusrechtlichen Amtes. Ferner folge ein Anspruch auf Ernennung zum Lebenszeitbeamten weder aus einem denkbaren
Folgenbeseitigungsanspruch
wegen
rechtswidriger unterlassener Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit noch
aus einem Anspruch auf Schadenersatz
wegen Verletzung der Fürsorgepflicht
durch rechtswidrige Ernennung zum
Beamten auf Zeit. Ein Folgenbeseitigungsanspruch wäre schon insoweit
nicht einschlägig, da der Antragsteller
die Umwandlung seines Beamtenverhältnisses in ein solches auf Lebenszeit
begehrt und er damit etwas begehre,
was über den status quo ante hinausginge. Unabhängig davon hätten sich die
jeweiligen Ernennungen zum Beamten
auf Zeit auch stets im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen gehalten und
seien somit rechtmäßig. In den einschlägigen Normen finde sich auch kein
Anhaltspunkt für ein vom Antragsteller
angedeutetes Verbot der „Aneinanderreihung“ von Beamtenverhältnissen auf
Zeit. Eine solche Verkettung sei bereits
im alten Universitätsgesetz NRW angelegt gewesen und finde sich auch immer
noch im aktuellen Hochschulgesetz
NRW. Darüber hinaus lasse sich auch
nicht feststellen, dass die Ablehnung
unverhältnismäßig gewesen sei.
(VG Aachen, Beschluss vom 27. März 2015, 1
L 208/15)
Juliane Lorenz
LE S E R S E RVIC E
Die Entscheidungen der Rubrik
„Recht“ können in vollem
Wortlaut bestellt werden bei:
Forschung & Lehre,
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,
Fax: 0228/9026680,
E-Mail: [email protected]
Ausschreibung „Wissenschaftsstiftung des Jahres“
Die Deutsche Universitätsstiftung und die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung
des bürgerschaftlichen Engagements loben gemeinschaftlich einen Preis für die
Wissenschaftsstiftung
des Jahres
aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird je zur Hälfte von der Deutschen
Universitätsstiftung und der Dr. Jürgen Rembold Stiftung getragen.
Hinter den nahezu 3.000 Wissenschaftsstiftungen in Deutschland stehen vielfach
Stifterpersönlichkeiten, die aufgrund von Dankbarkeit, Wissens- und Forschungsdrang,
erkanntem Förderbedarf oder philanthropischen Motiven eine Stiftung ins Leben
gerufen haben.
Mit dem Preis „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ soll die öffentliche Aufmerksamkeit
auf das Thema Wissenschaftsstiftungen gelenkt werden. Die öffentliche Würdigung
und Hervorhebung der Wissenschaftsstiftung soll als „Best-practice“-Beispiel dienen,
motivierend auf potentielle Stifter, Förderer, Zustifter, Erblasser und Sponsoren wirken
und zur Nachahmung und Gründung weiterer Stiftungen anregen.
Die Jury besteht aus dem Präsidium der Deutschen Universitätsstiftung und dem
Vorstand der Dr. Jürgen Rembold Stiftung.
Der Preis wird vergeben auf der Gala der Deutschen Wissenschaft am 4. April 2016
im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin.
Bisherige Preisträger:
2014 Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse
2015 Carl Zeiss Stiftung
Vorschläge mit Begründung können bis zum
30.11.2015
bei der Deutschen Universitätsstiftung
zu Händen
Frau Cornelia Kliment
Tel.: 0228/90266-43
Fax: 0228/90266-97
[email protected]
eingereicht werden.
568
STEUERRECHT
Forschung & Lehre
Steuerrecht
aktuell
Zusammenveranlagung
G
Finanzgericht Baden-Württemberg, Urteil
vom 18.4.2103 – 3 K 825/13 – rechtskräftig
Doppelte
Haushaltsführung
N
ach § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 5 Satz 1
EStG gehören zu den Werbungskosten eines Steuerpflichtigen notwendige Mehraufwendungen, die
ihm wegen einer aus beruflichem Anlass begründeten
doppelten Haushaltsführung
entstehen, und zwar unabhängig davon, aus welchen
Gründen eine doppelte Haushaltsführung
beibehalten
wird. Beruflich veranlasst ist
die Errichtung eines Zweithaushalts am Beschäftigungsort, wenn der zweite Haushalt am Beschäftigungsort
konkreten beruflichen Zwecken dient. Dies ist der Fall,
wenn der Steuerpflichtige den
Zweithaushalt gegründet hat,
um von dort aus seine Arbeitsstätte schnell und unmittelbar aufsuchen zu können.
Dabei ist es unerheblich, ob
er diesen zweiten Haushalt
alleine führt oder gemeinsam
mit Freunden/Arbeitskollegen im Rahmen einer Wohngemeinschaft (Zweckgemeinschaft). Erst, wenn sich auch der
Mittelpunkt der Lebensinteressen des
Steuerpflichtigen an den Beschäftigungsort verlagert und die Wohnung
dort zum Ort der eigentlichen Haushaltsführung wird, entfällt die berufliche
Veranlassung. Bei der Überlassung der
Wohnung an einen Unterhaltsberechtigten (z.B. Tochter) wird die berufliche
Veranlassung jedoch durch die private
Veranlassung überlagert, wenn also der
Arbeitnehmer die Wohnung während
Foto: mauritius-images
rundsätzlich können nicht dauernd getrennt lebende Ehegatten
auf einen gemeinsam gestellten Antrag
zusammen zur Einkommensteuer veranlagt werden, unter Anwendung des
Splittingverfahrens, wenn ein Ehegatte
Staatsangehöriger eines EU-/EWR-Landes ist oder dieser auf Antrag als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig zu
behandeln ist, der andere Ehegatte seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einem EU-/EWR-Staat hat
und beide Ehegatten die Voraussetzungen der sog. fiktiven unbeschränkten
und das Finanzamt verbindlich. Insofern ist in der Schweiz ansässigen Ehegatten deutscher Staatsangehörigkeit,
die ihre gesamten Einkünfte in Deutschland versteuern, aufgrund der Auslegung des § 1a Abs. 1 EStG im Lichte
des Freizügigkeitsabkommens die Zusammenveranlagung zu gewähren.
Einkommensteuerpflicht erfüllen. Im
vorliegenden Fall hatten die Ehegatten
weder Wohnsitz noch gewöhnlichen
Aufenthalt in Deutschland. Da sie ihre
gesamten Einkünfte in Deutschland erzielten und keine Einkünfte an ihrem
Wohnsitz in der Schweiz hatten, sind
sie auf Antrag als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig in Deutschland
zu behandeln (§ 1 Abs. 3 EStG). Das
Finanzgericht hat den Anspruch auf
Zusammenveranlagung bejaht. Das in
der Sache ergangene EuGH-Urteil
(„Ettwein“) ist für das Finanzgericht
7|15
seines beruflich veranlassten Aufenthalts am Beschäftigungsort nicht nur
nutzt, sondern sie zugleich ganzjährig
einem Angehörigen in Erfüllung einer
diesem gegenüber bestehenden Unterhaltspflicht zur Mitnutzung überlässt.
Es lässt sich in diesem Fall nicht mehr
abgrenzen, welche der Wohnungskosten
noch beruflich und welche privat veranlasst sind. Insofern liegt dann eine
berufliche Veranlassung von Aufwendungen für die Wohnung am Beschäftigungsort nicht mehr vor.
Finanzgericht Münster, Urteil vom 15.11.2013
– 14 K 1196/10 E – rechtskräftig
Elektronische
Steuererklärung
D
ie grundsätzliche Verpflichtung
zur elektronischen Abgabe der
Umsatzsteuererklärung und der Umsatzsteuervoranmeldung liegt im Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers
und verstößt nicht gegen den Grundsatz
der Verhältnismäßigkeit.
Nach der bisherigen Rechtsprechung
ist die Übermittlung der Daten im ELSTER-Verfahren nicht manipulationsanfälliger als im papiergebundenen System. Zwar ist in jüngster Zeit eine Sicherheitslücke beim Verschlüsselungsverfahren SSL bekanntgeworden, doch
gibt dies keinen Anlass dazu, von der
elektronischen Abgabe der Erklärungen
abzuweichen. Es besteht lediglich die
Möglichkeit, dass ein Steuerpflichtiger
begründen kann, dass ihm die elektronische Abgabe aus wirtschaftlichen
oder persönlichen Gründen unzumutbar ist. Wirtschaftliche Unzumutbarkeit
im Sinne des § 150 AO ist gegeben,
wenn die Schaffung der technischen
Möglichkeiten für eine Datenfernübertragung nur mit einem nicht unerheblichen finanziellen Aufwand möglich wäre. Persönliche Unzumutbarkeit liegt
vor, wenn der Steuerpflichtige nach seinen individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten nicht oder nur eingeschränkt
in der Lage ist, die Möglichkeit der Datenfernübertragung zu nutzen. Diese
Voraussetzung ist gegeben, wenn der
Steuerpflichtige über keinerlei Medienkompetenz verfügt und z.B. aufgrund
seines Alters auch keinen Zugang zur
Computertechnik mehr finden kann.
Finanzgericht Bremen, Urteil vom 26.6.2014 –
2 K 12/14 (2), NZB eingelegt, Az BFH: XI B 79/14
Birgit Ufermann
Deutscher Hochschulbaupreis 2016
Die Deutsche Universitätsstiftung lobt unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) den
Deutschen Hochschulbaupreis
aus. Der Preis wird durch ein Preisgeld der Eberhard-Schöck-Stiftung in Höhe von 25.000 Euro unterstützt.
Mit dem Preis sollen beispielhafte Hochschulgebäude
oder -ensembles ausgezeichnet werden, sei es als Neubau, Sanierung oder Modernisierung, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen bzw. von vorbildlichem Umgang mit historischer Bausubstanz zeugen.
Sie sollen in herausragender Weise ästhetische und
funktionale Gesichtspunkte vereinen und als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrende attraktiv sein. Sie sollen dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Hinsicht
verpflichtet sein und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beitragen. Vor dem Hintergrund der weltweiten Bemühungen um eine Verringerung der CO2Emissionen und der Notwendigkeit eines Ressourcen
schonenden Bauens sollen ganzheitliche Konzeptionen
ausgezeichnet werden, die eine zukunftsweisende architektonische Gestalt- und Nutzungsqualität mit hoch
energieeffizienten Maßnahmen vereinen. Damit sollen
Anregungen für zukünftige Planungen gegeben und eine
breite Öffentlichkeit auf die heutigen und künftigen Belange nachhaltigen Bauens im Sinne der Baukultur aufmerksam gemacht werden.
Zugelassen zur Teilnahme sind Arbeiten auf dem Gebiet
der Architektur und des Städtebaus, die nach dem 1. Januar 2013 in Deutschland fertig gestellt und ihrer Bestimmung übergeben wurden.
Zur Einreichung berechtigt sind alle staatlichen und
staatlich anerkannten privaten Hochschulen in Deutschland in Kooperation mit den hauptverantwortlich für den
Entwurf zeichnenden Architekten.
Jedes Objekt kann nur einmal eingereicht werden.
Beurteilung
Die eingereichten Arbeiten werden beurteilt nach:
– Funktionalität für Studierende, Lehrende und Forschende
– Entwurfsidee und Gestaltungsqualität
– gestalterischem, konstruktivem, technischem und sozialem Innovationsgehalt
– Nachhaltigkeit, insbesondere energetische Qualität,
hoher Nutzerkomfort, Flexibilität, ökologische Aspekte
– Einbindung in das räumliche Umfeld
Die Jury
Abteilungsleiter B, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit
Prof. Dr. Klaus Sedlbauer, Fraunhofer Institut für Bauphysik, Valley (für die Eberhard-Schöck-Stiftung, BadenBaden)
Dr. Michael Hartmer (Deutsche Universitätsstiftung)
Prof. Dr. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart
Prof. Volker Staab, Staab Architekten
Prof. Hannelore Deubzer, Deubzer König + Rimmel Architekten
Prof. Anne-Julchen Bernhard, BeL Sozietät für Architektur
Eike Roswag, Ziegert Roswag Seiler Architekten Ingenieure
Nicola Borgmann, Geschäftsführung Architekturgalerie
München
Stellvertretende Jurymitglieder:
Armin Behles, Behles & Jochimsen Architekten
Christina Beaumont, CBAG Studio
Vorprüfung
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat A 2
Preis und Auszeichnungen
Die Gesamtpreissumme beträgt 25.000 Euro.
Der deutsche Hochschulpreis ist mit 15.000 Euro dotiert.
Für bis zu zwei weitere Auszeichnungen à 5.000 Euro
stehen weitere 10.000 Euro zur Verfügung.
Die Jury kann einstimmig die Gesamtpreissumme anders aufteilen oder, falls nicht genügend preiswürdige
Objekte eingereicht werden, reduzieren.
Ausgezeichnet werden die Bauherren mit einer Urkunde
und 1/2 des Geldpreises, die Entwurfsverfasser mit einer
Urkunde und 1/2 des Geldpreises.
Für das prämierte Gebäude erhält die jeweilige Hochschule darüber hinaus eine im Bereich des Haupteingangs anzubringende Plakette.
Die Entscheidung der Jury wird am 04. April 2016 auf
der Gala der Deutschen Wissenschaft bekannt gegeben.
Alle Teilnehmer sowie die Presse und Fachpresse werden über das Ergebnis informiert.
Einzureichende Unterlagen
Zur Beurteilung sind ausschließlich die folgenden Unterlagen einzureichen:
– das vollständig ausgefüllte Bewerbungsformular
(Formblatt 1)
– Erläuterungsbericht mit Beschreibung der Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Nachhaltigkeit in
deutscher Sprache (Formblatt 2)
– Lageplan, beurteilungsrelevante Grundrisse, Schnitte
und Ansichten
– Fotografien: Außenaufnahmen vom Gebäude/Ensemble im städtebaulichen Kontext sowie Innenaufnahmen, die Aufschluss geben über die Unterbringung der
jeweiligen hauptsächlichen Nutzung
Alle Unterlagen sind außerdem in digitaler Form als pdf
und/oder jpg/tiff auf USB-Stick oder CD-ROM einzureichen.
Die Darstellung ist pro eingereichtem Objekt auf einen
Plan DIN A1, Querformat, einseitig bedruckt, zu beschränken. Städtebauliche Ensembles gelten als ein Objekt. Formatüberschreitungen oder Verstöße gegen das
vorgegebene Format führen zum Ausschluss. Eine
Rücksendung der eingereichten Unterlagen erfolgt nicht.
Darüber hinausgehende Unterlagen und Modelle sind
nicht zugelassen.
Die auszufüllenden Bewerbungsformulare sind unter der
Internet-Adresse des Bundesamtes für Bauwesen und
Raumordnung, www.bbr.bund.de (Baubereich/Wettbewerbe/Deutscher Hochschulbaupreis 2016) erhältlich.
Alternativ können sie elektronisch über die Anschrift
unter Angabe der E-Mail-Adresse angefordert werden.
Termine
Die zur Teilnahme geforderten Unterlagen müssen für
den Empfänger kostenfrei bis zum 30. November 2015,
16:00 Uhr eingegangen sein bei:
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Referat A2
Kennwort: Deutscher Hochschulbaupreis 2016
Straße des 17. Juni 112
10623 Berlin
Für Sendungen, die per Kurierdienst eingereicht werden,
gilt das auf dem Einlieferungsschein angegebene Datum
als Nachweis des fristgerechten Versands. Verspätet
versandte sowie rechtzeitig versandte, aber nach dem
30. November 2015 eingehende Einsendungen werden
nicht berücksichtigt.
Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigt sind alle staatlichen und staatlich
anerkannten privaten Hochschulen in Deutschland
gemeinsam mit dem/den verantwortlichen Entwurfsverfasser/n. Jedes Objekt kann nur einmal eingereicht
werden. Die Entwurfsverfasser müssen zur Führung
der Berufsbezeichnung Architekt berechtigt sein (d.h.
in Deutschland Kammermitgliedschaft). Ist in dem jeweiligen Heimatstaat die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachliche Voraussetzung, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder
einen sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG und
der Richtlinie 2001/19/EG gewährleistet ist.
2. Mit der Teilnahme an dieser Auslobung werden die
hier festgelegten Bestimmungen anerkannt. Die Entscheidung der Jury ist endgültig und nicht anfechtbar.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
3. Den Teilnahmeberechtigten ist es freigestellt, Bauwerke oder Gebäudeensembles einzureichen, die
nach dem 1. Januar 2013 in der Bundesrepublik
Deutschland fertig gestellt wurden.
4. Mit der Teilnahme bestätigt der/die Bewerber/in, dass
er/sie geistige/r Urheber/in der eingereichten Arbeit/
Arbeiten ist.
Veröffentlichung der Ergebnisse
Die Deutsche Universitätsstiftung, das BMUB und der
Hauptsponsor und ihre Beauftragten haben das Recht,
die prämierten Arbeiten mit allen eingereichten und weiteren für eine Publikation notwendigen Unterlagen
(Fotos, Planmaterial usw.) im Rahmen von Ausstellungen und in sonstigen Publikationen sowie im Internet zur
Dokumentation des Deutschen Hochschulbaupreises
2016 honorarfrei unter Namensnennung der/des Verfasser/s zu veröffentlichen.
Die Teilnehmenden bestätigen mit ihrer Einreichung,
dass sie und ihre Bauherren sowie die Urheber der Fotografien mit den oben genannten Veröffentlichungen
einverstanden sind und stellen die hierfür notwendigen
Unterlagen honorar- und kostenfrei zur Verfügung.
www.deutsche-universitaetsstiftung.de
570
KARRIERE-PRAXIS
Fürsorge und
Schädigung
Moral in Alltag und Beruf
| W I L H E L M H O F M A N N | Wie oft und auf
welche Weise spielen moralische Taten und Erlebnisse in Beruf und Alltag eine Rolle? Welchen Einfluss nehmen dabei
das soziale Umfeld, der Bezug zur Religion und die politische Einstellung? Kann Moral glücklich machen? Erkenntnisse aus einer Studie über moralisches Empfinden.
E
gal, ob im beruflichen
Leben, in persönlichen
Beziehungen, oder im öffentlichen Leben: Überall ist unser Denken von moralischen
Urteilen mitbestimmt. Das
heißt, wir unterscheiden zwischen dem, was wir für „gut“
und „richtig“ halten, und
dem was wir für „schlecht“
und „falsch“ halten und richten unser Handeln danach
aus. Doch wie häufig sind
moralische Taten und Erfahrungen eigentlich im täglichen Leben? Welche Rolle
spielen dabei politische Einstellung, Religiösität und das
soziale Umfeld? Und macht
Moral glücklich? Zusammen
mit meiner Kollegin Linda
Skitka (University of Illinois
at Chicago) und den Kollegen
Daniel Wisneski (St. Peter’s
College) und Mark Brandt
(Universität Tilburg) bin ich
diesen Fragen der Alltagsmoral in einer groß angelegten
Feldstudie nachgegangen, deren Ergebnisse kürzlich in
der Fachzeitschrift Science
veröffentlicht wurden.
Einer unserer Ausgangspunkte war, dass es zwar einerseits eine sehr umfangreiche Forschungsliteratur zu
AUTOR
Wilhelm Hofmann ist Professor für Social and Economic
Cognition im Department Psychologie an der Universität
zu Köln.
Forschung & Lehre
moralischen Urteilen gibt. Allerdings wurden die bestehenden psychologischen Erkenntnisse zur Moral fast
ausschließlich über hypothetische und andere artifizielle
Urteilsaufgaben gewonnen.
In einem sehr populären Gedankenexperiment, dem sogenannten Trolley-Paradigma, werden Versuchsteilnehmer beispielsweise vor die
Wahl gestellt, ob sie eine
dickleibige Person von einer
Fußgängerbrücke auf die
Gleise schubsen würden, um
mit dieser Tat eine heranrasende, unbemannte Draisine
zum Stillstand zu bringen,
die ansonsten fünf Bahnarbeiter umbringen würde. Obwohl derartige Szenarien für
die Auslotung der Denkmechanismen beim moralischen
Urteilen sehr nützlich sein
können (in diesem Fall die
Rolle emotionaler Reaktionen), stellte sich uns die Frage nach der ökologischen
Validität der Gültigkeit und
Relevanz der gewonnen psychologischen Untersuchungsbefunde für das Alltagsgeschehen.
Alltagsnah messen
Um moralisches Verhalten
und Empfinden möglichst alltagsnah zu messen, wählten
wir ein für die Moralforschung neuartiges Paradigma:
Wir nutzten unterschiedliche
Kanäle um über 1 200 Erwachsene aus allen Regionen
der USA und Kanadas zu rekrutieren (sogar aus entlegenen Regionen Alaskas machten Menschen bei der Studie
mit). Allen Teilnehmern
schickten wir drei Tage lang
je fünf Kurznachrichten auf
ihre Mobiltelefone. Mit jeder
dieser SMS wurden die Teilnehmer aufgefordert, in einem kurzen Onlinefragebogen Auskunft zu geben über
etwaige in der letzten Stunde
begangene oder beobachtete
moralische bzw. unmoralische Handlungen. Insgesamt
rund 13 000 Antworten wurden auf diese Weise aus dem
täglichen Leben der Teilneh-
7|15
mer geschöpft. Etwa 30 Prozent davon handelten von
moralisch relevanten Ereignissen, in den restlichen 70
Prozent fiel laut Auskunft
der TeilnehmerInnen nichts
moralisch Relevantes vor.
Inhaltlich am häufigsten
waren Ereignisse, die mit
Fürsorge bzw. Schädigung zu
tun hatten – die wichtigste
Grunddimension
moralischen Verhaltens und Urteilens. Aber auch weitere
Grunddimensionen bestimmten den moralischen Alltag
der Teilnehmer, wie etwa
Fairness bzw. Unfairness (ob
es bei der Aufteilung von
Gütern „gerecht“ zugeht),
Aufrichtigkeit bzw. Unaufrichtigkeit (ob die Wahrheit
geachtet wird), Loyalität bzw.
Illoyalität (ob man der Familie oder nahe stehenden Personen treu ist), Reinheit bzw.
Unreinheit (ob etwas besonders „Reines“ oder „Unreines“, „Unanständiges“ getan
wird) und Autorität bzw. Unterwanderung von Autorität
(ob man Autoritätspersonen,
Gesetze und Regeln achtet).
Insgesamt reichten uns acht
derartige Tiefenstrukturen
aus, aufbauend auf den Arbeiten um Jonathan Haidt
und Jesse Graham, um die
gesammelten
Antworten
möglichst vollständig zu kategorisieren.
Unsere nächste Frage war,
ob die politische Einstellung
einen deutlichen Einfluss auf
die Betonung moralischer Inhalte hat. Einige Autoren haben zuletzt argumentiert, dass
(US-amerikanische) Konservative und Liberale bildlich
gesprochen „von anderen
Planeten“ seien, da ihre moralischen Geschmäcker so
unterschiedlich ausgeprägt
seien. Das konnten wir in
dieser Schärfe allerdings
nicht bestätigen: Zwar berichteten politisch eher links
ausgerichtete Teilnehmer etwas häufiger von Ereignissen,
die mit Fairness bzw. Unfairness und Aufrichtigkeit
bzw. Unaufrichtigkeit zu tun
hatten als politisch eher
KARRIERE-PRAXIS
Forschung & Lehre
571
Foto: mauritius-images
7|15
rechts ausgerichtete TeilnehmerInnen. Rechte wiederum
betonten Loyalität und Illoyalität und Reinheit und
Unreinheit mehr als Linke.
Diese gefundenen Unterschiede waren jedoch relativ
gering. Somit unterscheidet
sich das moralische Alltagserleben konservativer und liberaler Menschen eher in
Nuancen (was aber natürlich
nicht ausschließt, dass sich
beide Parteien in politischen
Angelegenheiten regelmäßig
im Clinch miteinander liegen).
Auch die These, dass religiöse Menschen mehr moralische Taten vollbrächten als
nicht-religiöse, stützen die
Daten aus dem Lebensalltag
nicht: So fanden wir mit unserer Methode keinerlei objektive Unterschiede in der
durchschnittlichen Häufigkeit
begangener moralischer oder
unmoralischer Taten zwischen religiösen und nichtreligiösen Teilnehmern. Zudem
konnten unabhängige Beurteiler, die die Kurzberichte
der Teilnehmer (ohne Kenntnis von deren Religionszugehörigkeit) bewerteten, kei-
nerlei Unterschiede in der
durchschnittlichen Qualität
moralischer Taten zwischen
Religiösen und Nichtreligiösen feststellen. Allerdings fanden wir auf der subjektiven
Ebene, dass religiöse im Vergleich zu nichtreligiösen
Menschen intensivere moralische Emotionen wie Schuld
und Abscheu beim Begehen
unmoralischer Taten erlebten,
sowie mehr Stolz und Dankbarkeit in Reaktion auf ihre
moralischen Taten.
Wir untersuchten auch
die Frage, ob die Häufigkeit
moralischen Verhaltens von
vorangegangenen
moralischen Ereignissen in der Lebensumwelt der Teilnehmer
abhängt. Die Analyse moralischer Dynamiken über den
Tag hinweg erbrachte u.a.
Evidenz für einen moralischen
Ansteckungseffekt:
Waren die Versuchsteilnehmer an einem gegebenen Tag
Ziel einer moralischen Tat,
so steigerte dies die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst
danach auch eine moralische
Tat vollbrachten. Anders ausgedrückt: „Gutes tut, wem
Gutes widerfährt“.
Glück und Sinn
Schließlich fragten wir uns
angesichts einer langen Tradition philosophischer Arbeiten zum guten Leben, ob
moralische Erfahrungen unmittelbare Auswirkungen auf
das Glücksempfinden und
das Erleben von Sinn haben?
Hier zeigten sich sehr deutliche Effekte: Moralische Erfahrungen standen mit deutlich höherem momentanen
Wohlbefinden und höherer
erlebter Sinnhaftigkeit in Zusammenhang als unmoralische
Erfahrungen.
Am
Glücklichsten im jeweiligen
Moment waren die Teilneh-
mer übrigens, wenn sie selbst
die Adressaten der moralischen Taten anderer waren.
Dagegen hing das Sinnerleben am stärksten von den eigenen Taten ab. Allerdings
erlauben diese Befunde lediglich Rückschlüsse auf das
Hier und Jetzt. Ob moralische Taten und Erfahrungen
auch langfristig Glück und
Sinn spenden, wie wir das
vermuten würden, müssen
stärker längsschnittlich angelegte Projekte klären. Der
sich stärker aus dem Labor
herausbewegenden empirischen Moralforschung stehen
aufregende Zeiten bevor.
L I T E R AT U R
Ehrlinger, R., Moral: Wie man richtig gut lebt. (Fischer, 2012).
J. Haidt, The righteous mind: Why good people
are divided by politics and religion. (Pantheon,
New York, 2012).
Hofmann, W., Wisneski, D. C., Brandt, M. J., &
Skitka, L. J. (2014). Morality in everyday life. Science, 345, 1340-1343.
S. Harris, The moral landscape: How science can
determine human values. (Free Press, New York,
2010).
KARRIERE
Preise
Forschung & Lehre
SKIN PACT Award
Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet.
Professor Gerd Faltings,
Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn und Hausdorff Center for Mathematics
an der Universität Bonn, erhält gemeinsam mit seinem
Kollegen Professor Henryk
Iwaniec, Rutgers University,
den mit einer Million USDollar dotierten Preis, der
von der Shaw Prize Foundation in Hongkong vergeben
wird.
Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft
Foto: Körber-Stiftung/Friedrun Reinhold
Professor Nicola Spaldin,
ETH Zürich, erhält den mit
750.000 Euro dotierten Preis
von der Körber-Stiftung.
Wasser-Ressourcenpreis
Professor Klaus Kümmerer,
Universität Lüneburg, wurde
von der Rüdiger Kurt BodeStiftung ausgezeichnet. Der
Preis ist mit 100.000 Euro
dotiert.
Eric Kandel Young Neuroscientists Prize
Professor Yasser Roudi, Kavli Institute and Centre for
Neural Computation an der
Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, erhält den mit 75.000
Euro dotierten Preis von der
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Tsungming TU Award
Professor Claudia Felser,
Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe,
Dresden, und Professor Rainer Waser, RWTH Aachen,
erhalten die mit jeweils
75.000 US-Dollar dotierte
Auszeichnung vom Ministry
of Science and Technology,
Taiwan.
Stifterverbandspreis
Professor Lothar Willmitzer,
Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie
in Golm bei Potsdam, wird
von der Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit dem
Stifterverband ausgezeichnet.
Der Preis ist mit 50.000 Euro
dotiert.
Marie Heim-Vögtlin-Preis
Assistant-Professor Armelle
Corpet, Universität Lyon,
und Dr. Anna Nele Meckler,
ETH Zürich, erhalten die
Auszeichnung vom Schweizerischen Nationalfonds.
Das Preisgeld beträgt jeweils
25.000 Schweizer Franken.
Maki Celiac Disease Tampere
Prize
Professor Detlef Schuppan,
Universitätsmedizin Mainz
und Harvard Medical School
in Boston, erhält den mit
15.000 Euro dotierten internationalen Preis für Zöliakie
von der Universität Tampere
in Finnland.
Foto: Peter Pulkowski/Universitätsmedizin Mainz
Professor Annegret Kuhn,
Universitätsmedizin Mainz,
wird von der International
League of Dermatological
Shaw Prize für Mathematik
7|15
Societies zusammen mit dem
Pharmaunternehmen Galderma mit einem Preisgeld in
Höhe von 15.000 US-Dollar
ausgezeichnet.
Novartis-Preis für therapierelevante pharmakologische
Forschung
CAS-PIFI-Professor-Award
Professor Knut Asmis, Universität Leipzig, erhält die
Auszeichnung von der Chinesischen Akademie der
Wissenschaften (CAS). Der
Preis ist mit 6.000 Euro dotiert.
Rudolf-Virchow-Preis
Privatdozentin Dr. Beate K.
Straub, Uniklinikum Heidelberg, wird von der Deutschen Gesellschaft für Pathologie ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe
von 5.000 Euro.
UNIVIE Teaching Award
Professor Miloš Vec, Universität Wien, erhält die mit
Professor Markus Schwaninger, Universität Lübeck, und
Professor Nina Wettschureck, Max-Planck-Institut für
Herz- und Lungenforschung
in Bad Nauheim, erhalten
die Auszeichnung von der
Novartis-Stiftung und der
Deutschen Gesellschaft für
Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie. Der Preis ist mit
10.000 Euro dotiert.
2.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Universität Wien.
Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis
Förderpreis Christlicher
Osten
Privatdozent Dr. Daniel Nowak, Medizinische Fakultät
Mannheim der Universität
Heidelberg, erhält die von
der Deutschen Hypothekenbank gestiftete Auszeichnung
mit einem Preisgeld in Höhe
von 10.000 Euro.
Privatdozent Dr. Mihai-Dumitru Grigore, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz, erhält die
mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Gesellschaft zum Studium des
Christlichen Ostens.
Forschungspreis der Heinz
Bürger-Büsing-Stiftung
Reichart-Preis
Professor Dan Ziegler, Deutsches Diabetes-Zentrum in
Düsseldorf, wird von der
Heinz Bürger-Büsing-Stiftung mit einem Preisgeld in
Foto: Barbara Mair
572
Dr. Michael Zürch, Universität Jena, wird von der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ausgezeichnet. Der Preis ist mit
2.000 Euro dotiert.
www.shutterstock.com (3)
Forschung & Lehre - Leserreisen
STUDIENREISE VOM 1. BIS 10. NOVEMBER 2015
Zypern
Insel der Aphrodite
Verehrte Leserinnen und Leser,
REISELEISTUNGEN
begleiten Sie uns auf eine Studienreise auf die für ihre kulturelle Vielschichtigkeit bekannte Mittelmeerinsel Zypern. Entlang der malerischen
Küstenlandschaften und in der bizarren Bergwelt des Tróodosgebirges
erzählen antike Ausgrabungen, byzantinische Klöster, mittelalterliche
Kreuzritterburgen und osmanische Moscheen die ereignisreiche
Geschichte einer Insel, die zum Schmelztiegel der Kulturen wurde.
Wir freuen uns, Ihnen bei unserer Leserreise kulturelle Höhepunkte aus
beiden Teilen der Insel zeigen zu können.
Erster Standort für unsere Erkundungen ist Larnaka, die „Stadt der
Palmen“ an der Südküste Zyperns. Von hier führt ein ganztägiger Ausflug
in den Nordteil der Insel zu den Ausgrabungen der antiken Stadt Salamis
und vorbei an den Ruinen des Barnabas-Klosters nach Famagusta. Die
frühere Königskathedrale beherbergt heute die Moschee Lala Mustafa
Pascha. Orient und Okzident begegnen sich auch in der bis heute geteilten Inselhauptstadt Lefkora/Nikosia, deren kulturelles Erbe wir bei einem
Rundgang durch beide Stadtteile kennenKyrenia
●
Agios
lernen.
Neophytos
Nikosia●
Akamas
Galata
●
Kakopetria●●
●
Omodos
●
●
Paphos
● ●
Aphroditefelsen Curium Kolossi
●
Salamis
● Famagusta
Flug mit Lufthansa, Air Berlin, Cyprus Airways oder einer anderen
namhaften Fluggesellschaft nach Larnaka
ROTALA Studien-Reiseleitung während der gesamten Reise
Abwechslungsreiches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm
inklusive Eintrittsgeldern
Unterbringung in Larnaka und Paphos in gepflegten Hotels
der Vier-Sterne-Kategorie
Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer
Zimmer mit Meerblick gegen Zuschlag
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Sat-TV,
Klimaanlage/Heizung und Balkon
Halbpension mit Frühstücksbuffet und Menüwahl oder
reichhaltigen Buffets zum Abendessen
Im Rahmen der Halbpension Mezé-Abendessen in einer Taverne
Reisepreissicherungsschein
Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur
REISEPREISE PRO PERSON IN EURO
Ausgehend von Paphos,
● Larnaka
unserem zweiten Stand●
ort, erkunden wir die
Kiti
Mittelmeer
Schönheit der Südküste und begegnen dem
antiken und frühchristlichen Erbe der Insel. Wir folgen den Spuren der
Aphrodite zu den Mosaiken von Curium und den hellenistischen Königsgräbern bei Paphos. Ein besonderes Landschaftserlebnis ist unser Ausflug in die Bergwelt des Tróodosgebirges, wo wir bedeutende Kirchen
und Klöster besichtigen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.
●
Düsseldorf und Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.289,–
Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.289,–
Stuttgart und München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.289,–
Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .156,–
Zimmer mit Meerblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93,–
WEITERE LESERREISEN 2015
Nordpolen
Bulgarien
| Studienreise vom 27. August bis 3. Sept. 2015
| Studienreise vom 15. bis 23. September 2015
INFORMATIONS-COUPON
Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen
für:
Zypern
Nordpolen
Bulgarien
Name
Vorname
Datum
Straße
PLZ/Ort
Unterschrift
Bitte einsenden an: „Forschung & Lehre“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: [email protected]
Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.
574
KARRIERE
Forschung & Lehre
Habilitationen
und Berufungen
Theologie
Prof. Dr. Peter Dabrock,
Universität Erlangen-Nürnberg, hat einen Ruf an die
Humboldt-Universität zu
Berlin auf die W3-Professur
für Systematische Theologie
mit dem Schwerpunkt Ethik
und Hermeneutik abgelehnt.
Philosophie und
Geschichte
Dr. phil. Gideon Botsch, Moses Mendelssohn Zentrum
für europäisch-jüdische Studien, Universität Potsdam,
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für
das Fach Politikwissenschaft
erteilt.
bilitierte sich, und es wurde
ihm die Lehrbefugnis für das
Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand, Delft University of
PD Dr. Sandra Hübenthal,
Universität Tübingen, hat eiFach Neuere und Neueste
Geschichte sowie Landesgeschichte erteilt.
Technology/Niederlande, hat
einen Ruf an das Karlsruher
Institut für Technologie
(KIT) auf die Professur Wissenschaftsphilosophie und
Technikethik angenommen.
nen Ruf an die Universität
Passau auf eine W3-Professur für Exegese und Biblische Theologie angenommen.
Dr. habil. Christian Kuhn,
Otto-Friedrich-Universität
Bamberg, habilitierte sich,
und es wurde ihm die Lehrbefähigung für das Fachgebiet Neuere Geschichte erteilt.
Homiletik erteilt. Er hat einen Ruf an die Paris-LodronUniversität Salzburg/Österreich auf die Professur für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie angenommen.
Prof. Dr. Dominic Sachsenmaier, Jacobs University Bremen, hat einen Ruf an die
Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Modernes China mit Schwerpunkt
auf globalhistorischen Perspektiven angenommen.
Gesellschaftswissenschaften
Prof. Dr. Dirk Baecker, Zeppelin Universität Friedrichshafen, hat einen Ruf an die
Universität Witten/Herdecke
auf den neu eingerichteten
Lehrstuhl für Kulturtheorie
und Management angenommen.
Dr. Alexander Zerfaß, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wurde die Lehrbefugnis für das Fachgebiet
Liturgiewissenschaft und
7|15
Prof. Dr. Andreas Glöckner,
Universität Göttingen, hat einen Ruf an die FernUniversität in Hagen auf eine W2Professur Allgemeine Psychologie: Urteilen, Entscheiden, Handeln erhalten.
Prof. Dr. Anna-Katharina
Hornidge, Universität Bonn,
hat zum 1. Mai 2015 einen
Ruf auf eine W2-Professur
an die Universität Bremen
und das Leibniz-Zentrum für
marine Tropenökologie
(ZMT) Bremen angenommen
und wird dort den Bereich
der Entwicklungs- und Wissenssoziologie leiten.
Dr. Katharina Kunze, Universität Hannover, hat einen
Ruf an die Universität Göttingen auf eine W2-Professur
für Erziehungswissenschaft
mit dem Schwerpunkt Pädagogisches Handeln und Professionalität angenommen.
Prof. Dr. Manuela Boatcă,
Freie Universität Berlin, hat
einen Ruf an die Albert-Lud-
PD Dr. Werner Leitner, Universität zu Köln, hat einen
wigs-Universität Freiburg auf
eine W3-Professur für Soziologie mit Schwerpunkt Makrosoziologie angenommen.
Ruf an die IB-Hochschule
Berlin auf eine ordentliche
Professur für Angewandte
Psychologie angenommen.
Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern, Universität Heidelberg,
hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3Professur für Wirtschaftsund Sozialgeschichte angenommen.
AOR PD Dr. Andreas Rutz,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, ha-
7|15
Prof. Dr. sc. mus. habil. Susanne Metzner, Hochschule
nen Ruf an die Fernuniversität in Hagen auf die W3-Professur für Internationale Politik erhalten.
Philologie und
Kulturwissenschaften
Magdeburg-Stendal, habilitierte sich an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg in dem Fach Psychosomatische Musiktherapie.
Dr. Jörg Potthast, Technische
Universität Berlin, hat einen
Ruf an die Universität Siegen
auf eine Professur für Soziologie, insbesondere Workplace Studies, angenommen.
Prof. Dr. Thomas Rixen,
Universität Bamberg, hat ei-
575
KARRIERE
Forschung & Lehre
PD Dr. Carolin Biewer, Universität Zürich/Schweiz (zzt.
Vertretungsprofessorin an der
Universität Bonn), hat einen
Ruf an die Universität Würzburg auf eine W3-Professur
für Englische Sprachwissenschaft erhalten.
versität Paderborn auf eine
W3-Professur für Didaktik
des Französischen und Spanischen erhalten.
Dr. Marco Coniglio, Humboldt-Universität zu Berlin,
hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine Junior-Professur für Deutsche
Philologie/Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt
historische Grammatik und
Korpuslinguistik (Tenure
Track) angenommen.
PD Dr. phil. Michael Fröhlich, Universität des Saarlan-
Jun.-Prof. Dr. Christoph Bürgel, Universität Osnabrück,
hat einen Ruf an die Universität Potsdam auf eine W2Professur für Didaktik der
romanischen Sprachen mit
den Schwerpunkten Französisch und Spanisch sowie einen weiteren Ruf an die Uni-
des, hat einen Ruf an die
Technische Universität Kaiserslautern auf die Professur
für Sportwissenschaft mit
dem Schwerpunkt Bewegungs- und Trainingswissenschaft angenommen.
Prof. Dr. Inga Mai Groote,
Université de Fribourg/
Schweiz, hat einen Ruf an
die Universität Heidelberg
auf die W3-Professur für Musikwissenschaft angenommen.
PD Dr. Andrew Steven
Gross, Universität ErlangenNürnberg, hat einen Ruf an
die Universität Göttingen auf
eine W2-Professur für Nordamerikastudien angenommen.
Dr. Lina Hammel, Universität Bremen, hat einen Ruf an
die Universität KoblenzAnzeige
UTS DIE EXPERTEN FÜR IHREN UMZUG
DIE
W E LT
BEWEGT
SICH
MIT
FULL SERVICE UND KOMPETENTE BETREUUNG
INTERESSIERT? Dann rufen Sie doch einfach an!
Jeder Umzug ist anders, stellt seine eigenen Anforderungen. Sie erhalten die
BERLIN
Haberling GmbH & Co.KG – Tel.: +49(0)30.349900-0 – [email protected]
BERLIN
Gerhard Kanitz KG – Tel.: +49(0)30.7879590 – [email protected]
COTTBUS
Michael Wenzel – Tel.: +49(0)35603.1600 – [email protected]
DÜSSELDORF
Henk International GmbH – Tel.: +49(0)211.998070 – [email protected]
DRESDEN
Paul v. Maur GmbH – Tel.: +49(0)35204.71210 – [email protected]
individuellen Lösungen dazu. Unsere Umzugsspezialisten garantieren einen Umzug
nach Ihren Wünschen und Vorstellungen, pünktlich und sicher, egal ob es nur ein paar
Straßen weitergeht oder in ein anderes Land.
Die Vorteile für Sie:
J
ausführliche Beratung im Vorfeld
J
klares Angebot unter Beachtung des Bundesumzugskostengesetzes (BUKG/LUKG)
FRANKFURT
Max Jacobi Spedition GmbH – Tel.: +49(0)69.40893393 – [email protected]
J
geschultes Fachpersonal
Max Jacobi Spedition GmbH – Tel.: +49(0)40.30309660 – [email protected]
komplettes Ein- und Auspacken Ihres Hausstandes
HAMBURG
J
J
fachgerechte De- und Remontage aller Möbelsysteme
KIEL
Max Jacobi Spedition GmbH – Tel.: +49(0)431.33939-0 – [email protected]
J
Spezialverpackungen, z.B. für Antiquitäten, Kunstgegenstände etc.
Einbauküchenservice mit allen Anschlussarbeiten
LEIPZIG
MS Umzüge GmbH – Tel.: +49(0)34297.1405-0 – [email protected]
J
MÜNCHEN
Intermove GmbH – Tel.: +49(0)89.189386-33 – [email protected]
OSNABRÜCK
Heinrich Koch GmbH – Tel.: +49(0)541.12168-50 – [email protected]
STUTTGART
Paul v. Maur GmbH – Tel.: +49(0)711.3276-100 – [email protected]
J
Lampenmontage und Dübelarbeiten
J
spezielle Transportlösungen für Pflanzen, Haustiere, etc.
J
Teppichbodenservice
J
dauerunabhängige Lagerung in klimatisierten Hallen
Headquarters
Germany
Wilhelm-Leuschner-Straße 41
60329 Frankfurt am Main
+49 (0)69.2445049-0
+49 (0)69.2445049-30
[email protected]
www.uts-germany.de
UNS
576
KARRIERE
Landau auf eine Professur
für Musikpädagogik angenommen.
Prof. Dr. Henning Klöter,
Universität Göttingen, hat einen Ruf an die HumboldtUniversität zu Berlin auf eine W3-Professur für Neuere
Sprachen und Literaturen
Chinas erhalten.
Prof. Dr. Michaela Konrad,
Otto-Friedrich-Universität
Bamberg, hat einen Ruf an
die Universität zu Köln auf
die Professur für Archäologie
der römischen Provinzen abgelehnt.
Dr. Olaf Kramer, Universität
Tübingen, habilitierte sich,
Forschung & Lehre
hat einen Ruf an die Universität Freiburg auf eine W3Professur für Europäische
Ethnologie mit dem Schwerpunkt Populäre Kulturen erhalten.
Prof. Dr. Iris Wenderholm,
Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
auf eine W3-Professur für
Kunstgeschichte abgelehnt.
Prof. Dr. Niels Werber, Universität Siegen, hat einen Ruf
an die Johannes GutenbergUniversität Mainz auf eine
W3-Professur für Neuere
Deutsche Literaturgeschichte
erhalten.
Rechtswissenschaft
gie und Rechtspolitik angenommen.
vilprozessrecht, Römisches
Recht und Rechtstheorie erteilt.
FAQ K A R R I E R E
Wie führe ich das Thema „Dual Career“ in
meine Berufungsverhandlungen ein?
Dr. Kai Lämmerhirt, Universität Jena, hat einen Ruf an
die Universität Heidelberg
auf die W3-Professur für Assyriologie mit dem Schwerpunkt Sumerologie erhalten.
Prof. Dr. Christoph Rösener,
Fachhochschule Flensburg,
hat einen Ruf an die Johannes Gutenberg-Universität
Mainz auf die Professur
Translationsrelevante
Sprachwissenschaft/Translationstechnologie angenommen. Seit Anfang April 2015
leitet er dort den Arbeitsbereich „Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaften sowie Translationstechnologie (ASTT)“.
Jun.-Prof. Dr. Markus Tauschek, Universität zu Kiel,
versitätsprofessur für Rechtsphilosophie, Rechtssoziolo-
PD Dr. Daniel Effer-Uhe,
Universität zu Köln, habilitierte sich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für die Fächer Bürgerliches Recht, Zi-
Prof. Dr. Matthias Klatt,
Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Universität
Graz/Österreich auf die Uni-
und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Allgemeine Rhetorik und Neuere deutsche Literaturwissenschaft erteilt.
7|15
Angesichts begrenzt vorhandener Planstellen und der
grundsätzlichen Pflicht zur Stellenausschreibung sind
die Spielräume der Hochschulen zur Realisierung von
Doppelkarrieren grundsätzlich eingeschränkt. Der Erfolg
von Dual Career-Lösungen ist dabei stets stark einzelfallabhängig; die Lösungsfindung meist mehr oder weniger komplex. Es bietet sich deshalb an, das Thema im
Berufungsverfahren möglichst frühzeitig, aber zugleich
mit Augenmaß gegenüber der Hochschule anzusprechen.
Hierbei geht es insbesondere darum, die Zeit bis zum
Vorliegen eines schriftlichen Berufungsangebotes für
eine Lösungsfindung seitens der Hochschule sinnvoll zu
nutzen. Konkret lässt sich das Thema gegenüber der
Hochschulleitung beispielsweise in einem Schreiben in
Vorbereitung auf die Berufungsverhandlung ansprechen.
Je umfassender und genauer die Hochschule dabei über
die persönlichen Wünsche und Vorstellungen der angestrebten Doppelkarriere informiert wird, desto leichter
wird die Prüfung fallen, ob und wie eine entsprechende
Stelle zur Verfügung gestellt werden könnte. Daneben
bietet es sich an, bereits zeitnah nach Ruferteilung auf
dezentraler Ebene Kontakt mit der Hochschule bzw. deren Verwaltung aufzunehmen und nach etwaigen Ansprechpartnern für das Thema „Dual Career“ zu fragen.
Diesen kann sodann frühzeitig ein Lebenslauf der Partnerin oder des Partners übermittelt werden, damit erste
Überlegungen zur Realisierung einer solchen Doppelkarriere-Konstellation angestellt werden können.
Sven Hendricks
Prof. Dr. Arnd Uhle, Technische Universität Dresden,
hat einen Ruf an die EuropaUniversität Viadrina Frankfurt (Oder) auf eine W3-Professur für Öffentliches Recht,
insbesondere Staatsrecht, abgelehnt.
PD Dr. Martin Zimmermann, Universität Osnabrück, wurde zum W2-Professor für Bürgerliches Recht,
Wirtschafts- und Sportrecht
an der Ruhr-Universität Bochum ernannt.
Wirtschaftswissenschaften
Dr. Valentin Bertsch, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hat einen Ruf an
die Universität Klagenfurt/
Österreich auf die Universitätsprofessur für Nachhaltiges Energiemanagement abgelehnt und einen Ruf an das
Economic and Social Research Institute und Trinity
College Dublin/Irland für
Energy Economics angenommen.
Dr. Alexander Burger,
Frankfurt am Main, hat einen Ruf an die accadis
Hochschule Bad Homburg
DHV-BILDUNGSTAG
FÜR HOCHSCHULFUNDRAISING
IN KOOPERATION MIT DER
HOCHSCHULREKTORENKONFERENZ UND
DEM DEUTSCHEN FUNDRAISING VERBAND
AM 25. SEPTEMBER 2015
IM KIT – KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE
Der DHV-Bildungstag richtet sich an alle mit Fundraisingaufgaben betrauten
Mitarbeiter in Hochschulen, Universitätsklinika und Wissenschaftsstiftungen.
Aus den Bereichen Alumni-Management, Fundraising-Events, Raumsponsoring,
Universitätsstiftungen, Gremienmanagement und Fundraiser-Profiling werden
Best Practice-Beispiele vorgestellt. Verschiedene Foren dienen dem fachlichen
Austausch. Das Programm umfasst unter anderem folgende Vorträge und
Workshops:
쮿 Die Praxisrelevanz von Fundraisingtheorien
– Wie die Wissenschaft die Praxis informieren kann
Fundraising-Theorien als Basis für eine erfolgreiche Fundraising-Praxis
Dr. Michael Lorz, Universität St. Gallen
쮿 Mit Multiplikatoren mehr erreichen: Wie aus Gremien Förderer
und Verbündete entstehen
Becky Gilbert, Fundraising-Beraterin, Berlin
쮿 Universitätsstiftungen als Instrument der nachhaltigen Hochschulentwicklung
Dr. Frank Frieß, Technische Universität München
쮿 Charity-Auktionen als Instrument des Gremienmanagements
und der Spenderbindung
Claus Weimann, Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin
Nähere Informationen unter:
Dipl. pol. Cornelia C. Kliment
Leiterin DHV-Funds-Consult
Consultant Leaders In Science
Rheinallee 18-20
53173 Bonn
0228/9026643
0160/96448803
[email protected]
578
KARRIERE
Forschung & Lehre
auf eine W2-Professur für Finance & Accounting angenommen.
Dr. Andreas Eckhardt, Universität Frankfurt am Main,
hat einen Ruf an die German
Graduate School of Management and Law (GGS) Heilbronn auf die neue Professur
für Personalmanagement angenommen.
Prof. Dr. Christoph Glock,
Technische Universität
Darmstadt, hat einen Ruf an
die Technische Universität
Darmstadt auf eine W3-Professur für BWL: Produktion
und Supply Chain Management angenommen.
PD Dr. Stefan Hüsig, Universität Regensburg, hat einen Ruf an die Technische
Universität Chemnitz auf eine Professur für Innovationsforschung und Technologie-
management angenommen
und ein Angebot als Senior
Lecturer in Innovation von
der Middlesex University
London/Großbritannien abgelehnt.
Prof. Dr. Sebastian Kaiser,
SRH Hochschule Heidelberg,
hat einen Ruf an die Hochschule Heilbronn/Künzelsau
auf eine W2-Professur für
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Dr. Stefan Märk, Universität
Innsbruck/Österreich, hat einen Ruf an die Fachhochschule Salzburg/Österreich
auf die FH-Professur für das
Fachgebiet Entrepreneurship
und Unternehmensgründung
erhalten.
Sportmanagement, angenommen.
Prof. Dr. Jan Krämer, Universität Passau, hat einen
Ruf an die Universität Duisburg-Essen, Mercator School
of Management, auf eine
W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre abgelehnt.
Dr. Ronald Langrock, University of St Andrews, hat einen Ruf an die Universität
Bielefeld auf eine W3-Professur für Statistik und Datenanalyse erhalten.
Prof. Dr. Indre Maurer,
Georg-August-Universität
Göttingen, hat einen Ruf an
die Wirtschaftsuniversität
Wien/Österreich auf eine
Professur für Organization
Design abgelehnt.
Prof. Dr. Lars Norden, Professor of Banking and Finance, Rotterdam School of
Management, Erasmus University, hat einen Ruf an die
Brazilian School of Public
and Business Administration, Getulio Vargas Foundation (EBAPE/FGV) in Rio
de Janeiro per 01.08.2015
angenommen.
FAQ R E C H T
Dürfen positiv evaluierte Juniorprofessoren
den Titel „Privatdozent“ führen?
Die Landeshochschulgesetze sehen vor, dass auf Grund
einer erfolgreichen Habilitation die Lehrbefugnis für ein
bestimmtes wissenschaftliches Fach verliehen wird. Mit
dieser Verleihung einher geht in der Regel die Führung
des Titels „Privatdozent“.
Im Rahmen einer Juniorprofessur kommt es am
Ende des dritten Jahres zur Zwischenevaluation, die als
Prüfung mit der Habilitation vergleichbar ist. Unter Umständen besteht insoweit für positiv evaluierte Juniorprofessoren ebenfalls die Möglichkeit, den Titel „Privatdozent“ führen zu dürfen. Regelungen dazu enthält das jeweilige Hochschulgesetz. Das Bayerische Hochschulgesetz sieht vor, dass die Lehrbefugnis im Einvernehmen
mit der zuständigen Fakultät den Personen erteilt
werden soll, die sich an der betreffenden Hochschule als
Juniorprofessor bewährt haben. Da mit einer Erteilung
der Lehrbefugnis das Recht zur Führung der Bezeichnung
„Privatdozent“ verbunden ist, können auch erfolgreich
zwischenevaluierte Juniorprofessoren in Bayern in den
Genuss des Titels kommen. Schleswig-Holsteins Hochschulgesetz sieht eine ähnliche Regelung vor. Allerdings
besteht hier erst nach Ablauf der sechsjährigen Amtszeit
die Möglichkeit, einen Antrag auf Erteilung der Lehrbefugnis zu stellen und fortan die akademische Bezeichnung „Privatdozent“ zu führen.
Sandra Möhlmann
7|15
Jun.-Prof. Dr. Sascha Raithel, Ludwig-MaximiliansUniversität München, wurde
zum W2-Professor für Marketing an der Freien Universität Berlin ernannt.
Prof. Dr. Katharina Spraul
hat das Bleibeangebot der
Technischen Universität Kai-
serslautern angenommen
und wurde zur W3-Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Sustainability Management, ernannt.
Mathematik,
Physik und
Informatik
Dr. Karen Alim, Harvard
University Cambridge/USA,
hat einen Ruf als Leiterin einer Max-Planck-Forschungsgruppe an das MPI für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen angenommen.
Dr. Bernd Bischl, Technische
Universität Dortmund, hat
einen Ruf an die LudwigMaximilians-Universität
München auf eine W2-Professur (Tenure Track) für
Computationale Statistik angenommen.
PD Dr. Daniel Fischer, MaxPlanck-Institut für Kernphysik, Heidelberg, hat einen
Ruf an die Missouri University of Science and Technology in Rolla/USA auf eine
Professur (mit Tenure Track)
angenommen.
Prof. Dr. Gregor Gassner,
Universität zu Köln, hat einen Ruf an die Technische
Universität Hamburg-Harburg auf die Professur für
7|15
KARRIERE
Forschung & Lehre
Numerische Mathematik/
Wissenschaftliches Rechnen
abgelehnt.
Prof. Dr. Harald Andres
Helfgott, École Normale Supérieure, Paris/Frankreich,
hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W3Professur für Zahlentheorie
und Gruppentheorie angenommen.
die Technische Universität
Graz/Österreich auf eine
Universitätsprofessur für 3D
Shape Analysis and Processing angenommen.
Jun.-Prof. Dr.-Ing. Thomas
Schlegel, Technische Universität Dresden, hat einen Ruf
an die Hochschule Karlsruhe
– Technik und Wirtschaft auf
die W3-init-Stiftungsprofessur, verbunden mit der Lei-
Jun.-Prof. Dr. Tobias
Schreck, Universität Konstanz, hat einen Ruf an
Professor Dr. Alfred Ziegler
Universität Osnabrück, Physik,
Professur für Nachhilfe
Der Andrang der Studenten, die Hilfe in Mathematik
und Physik von Ihnen brauchen, ist groß. Wie erklären
Sie sich das?
Es besteht eine große Lücke zwischen den Anforderungen im Studium und der Schulausbildung. Ein Grund
mag die ungenügende Vorbereitung durch die Schule
sein, ein anderer ist die oft übertrieben abstrakte Darstellung in den Vorlesungen sowie die mangelnde Einbettung in Sinnzusammenhänge. Es gibt sonst keine Ansprechpartner für die dadurch bedingten Probleme der
Studenten.
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
(RWTH) auf die W3-Professur für Informatik erhalten.
Prof. Dr. Matthias Tichy,
Universität Göteborg/Schweden, hat einen Ruf an die
Universität Ulm auf die W3Professur für Software Engineering für komplexe technische Systeme angenommen.
Biologie, Chemie,
Geowissenschaften und
Pharmazie
Dr. Philipp Adelhelm, Justus-Liebig-Universität Gießen, hat einen Ruf an die
Universität Jena auf eine
W3-Professur für Kohlenstoffnanomaterialien angenommen.
tung des Instituts für ubiquitäre Mobilitätssysteme, angenommen.
DR E I F R AG E N AN:
Prof. Dr. Martin Skutella,
Technische Universität Berlin, hat einen Ruf an die
Dr. Jochen Liske, European
Southern Observatory, ESO,
Garching b. München, hat
einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine W2-Professur für Beobachtende Astronomie zum 1. Juli 2015
angenommen.
Dr. Stefania Petra, Universität Heidelberg, hat einen Ruf
an die Universität Heidelberg
auf die W2-Professur für Mathematische Bildverarbeitung
angenommen.
579
Sie kritisieren, dass die Studenten keine Zeit mehr
haben, in der Tiefe die Dinge zu begreifen und zu verstehen. Ist das strukturbedingt oder gesellschaftspolitisch
bedingt?
Das ist hauptsächlich dem Bachelorstudium und dem
Punktesystem geschuldet. Dadurch herrscht ein enormer
Druck, der keinen Raum für die erforderliche Muße
lässt.
„They teach as they were taught“ – diesen Spruch nahmen Sie aus den USA mit. Was bedeutet das für Sie?
Dozenten haben oft keine klaren Vorstellungen davon,
wie Lehre effektiv gestaltet werden kann. Sie lehren deshalb einfach so, wie sie es selbst erfahren haben. Die
empirischen Untersuchungen der „Physics Education
Research“ haben gezeigt, dass das wenig effektiv ist. Das
bedeutet für mich, für eine alternative Hochschuldidaktik
einzutreten und in meiner Praxis präzise den dadurch
verursachten Verständnisproblemen entgegenzuwirken.
Dr. Manuel Alcarazo, MaxPlanck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim an der
Ruhr, hat einen Ruf an die
Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Organische Chemie angenommen.
Jun.-Prof. Dr. Kathrin H.
Dausmann, Universität
Hamburg, hat einen Ruf an
die Universität Hamburg auf
eine W2-Professur für Funktionale und molekulare Ökologie zum 15. Juni 2015 angenommen.
Prof. Dr. Guido Clever, Universität Göttingen, hat einen
Ruf an die Technische Universität Dortmund auf eine
W3-Professur für bioanorganische Chemie angenommen.
Dr. habil. Irina Engelhardt,
Forschungszentrum Jülich,
hat einen Ruf an die TU
Bergakademie Freiberg auf
die W3-Professur für Hydrogeologie und Hydrochemie
angenommen.
Dr. Patrick Fink, Universität
zu Köln, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Zoologie
erteilt.
Dr. Marcus Fulde, Stiftung
Tierärztliche Hochschule
Hannover, hat einen Ruf an
die Freie Universität Berlin
auf eine Professur für Mikrobiologie erhalten.
Dr. Tamara Gigolashvili,
Universität zu Köln, wurde
die Lehrbefugnis für das
Fach Botanik erteilt.
580
KARRIERE
Forschung & Lehre
7|15
Dr. Dominik Hezel, Universität zu Köln, wurde die
Lehrbefugnis für das Fach
Mineralogie erteilt.
Dr. Anja Linstädter, Universität zu Köln, wurde die
Lehrbefugnis für das Fach
Botanik erteilt.
Österreich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fach Architekturgeschichte
erteilt.
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für
das Fach Orthopädie und
Unfallchirurgie erteilt.
PD Dr. Felicitas Hillmann,
Freie Universität Berlin, hat
einen Ruf an die Technische
Universität Berlin, Institut
für Stadt- und Regionalplanung, auf die Professur
Transformation städtischer
Räume im internationalen
Kontext angenommen. Die
Professur ist verbunden mit
der Abteilungsleitung der
Forschungsabteilung „Regenerierung von Städten“ am
Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung in Erkner.
Prof. Dr. Sanjay Mathur,
Universität zu Köln, hat einen Ruf der Königlich-Technischen Hochschule (KTH)
Stockholm/Schweden auf die
Stelle des Direktors des Departments of Functional Materials abgelehnt.
Jun.-Prof. Dr. Conrad Völker, Technische Universität
Kaiserslautern, hat einen Ruf
an die Bauhaus-Universität
Weimar angenommen und
Dr. Sven Diederichs, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Pathologisches Institut am Universitätsklinikum Heidelberg, hat
einen Ruf an die Albert-Lud-
PD Dr. Christina Ifrim, Universität Heidelberg, habilitierte sich in dem Fach Paläontologie und Historische
Geologie.
Dr. Marcel Quint, LeibnizInstitut für Pflanzenbiochemie Halle (Saale), hat einen
Ruf an die Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg
auf eine W3-Professur für
Ertragsphysiologie der Kulturpflanzen angenommen.
Dr. Sandro Jahn, Deutsches
GeoForschungsZentrum
(GFZ) Potsdam, hat einen
Prof. Dr. Angela Möller, Universität zu Köln, hat einen
Ruf an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf
die Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur Oxidische Materialien
angenommen.
Dr. David Sandquist, Scion
(New Zealand Crown Research Institute), hat einen
Ruf an die Universität Göttingen auf eine Junior-Professur für Holztechnologie und
Holzchemie (Tenure Track)
abgelehnt.
Ruf an die Universität zu
Köln auf eine W2-Professor
für Mineralogie – Kristallographie angenommen und
wurde zum 1. April 2015
zum Universitätsprofessor
ernannt.
Dr. Tina Wenz, Universität
zu Köln, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Genetik
erteilt.
Claudio Joazeiro, Ph.D., The
Scripps Research Institute
La Jolla/USA, hat einen Ruf
an die Universität Heidelberg
auf die W3-Professur für Molekularbiologie angenommen.
Prof. Dr.-Ing. habil. Raimund
Rolfes, Leibniz Universität
Hannover, hat einen Ruf an
die Universität Stuttgart auf
die W3-Professur für Statik
und Dynamik der Luft- und
Raumfahrtkonstruktionen
abgelehnt.
Prof. Dr. Stefan Knapp, University of Oxford/Großbritannien, hat einen Ruf an die
Universität Frankfurt am
Main auf die Professur für
Pharmazeutische Chemie angenommen.
Ingenieurwissenschaften
Dr. Hermann Schlimme, Bibliotheca Hertziana, MaxPlanck-Institut für Kunstgeschichte, Rom/Italien, habilitierte sich an der Technischen Universität Wien/
wurde zum Universitätsprofessor für Bauphysik ernannt.
Prof. Dr. Alga Zuccaro, Universität zu Köln, hat einen
Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München auf
eine Professur für Genetik
abgelehnt.
Agrarwissenschaften,
Ernährungswissenschaften,
Veterinärmedizin
Prof. Dr. Bernhard Brümmer, Universität Göttingen,
hat einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin
auf eine W3-Professur für Internationalen Agrarhandel
und Entwicklung erhalten.
Prof. Dr. Korinna Huber,
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, hat einen
Ruf an die Universität Hohenheim auf eine W3-Professur für Anatomie und Physiologie landwirtschaftlicher
Nutztiere am Institut für
Nutztierwissenschaften, Fakultät Agrarwissenschaften,
angenommen.
Humanmedizin
PD Dr. med. Marc Banerjee,
Universität Witten/Herdecke,
wigs-Universität Freiburg auf
eine W3-Professur für Onkologische Forschung in der
Thoraxchirurgie erhalten.
Prof. Dr. med. Christian
Drosten, Universitätsklinikum Bonn, hat einen Ruf an
die Universität Hamburg auf
eine W3-Professur für Virologie erhalten.
Prof. Dr. Irene Esposito, Medizinische Universität Innsbruck/Österreich, hat einen
Ruf an die Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf auf
eine W3-Professur für Pathologie angenommen und wird
ab dem 1. August 2015 dort
die Institutsleitung übernehmen.
Dr. med. Christian Furth,
Universität Magdeburg, habilitierte sich in dem Fach Experimentelle Nuklearmedizin.
Dr. Peter Grimminger, Universität zu Köln, wurde die
Lehrbefugnis für das Fach
Chirurgie erteilt.
Dr. Maria Grosheva, Universität zu Köln, wurde die
Lehrbefugnis für das Fach
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde erteilt.
5.
UN
LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER
Anzeige
VE
RÄ
ND
ER
IN FORSCHUNG UND LEHRE
PROFESSIONELL AGIEREN
Die Leiter von Lehrstühlen stehen heute vor neuen Herausforderungen. Längst sind sie nicht mehr nur Wissenschaftler, sondern
zu Managern geworden. Sie sehen sich gestiegenen
Ansprüchen der Studierenden, einer zunehmenden Internationalisierung der Forschungslandschaft, der Beschaffung von
Drittmitteln und einer entsprechenden Außendarstellung in
der Öffentlichkeit gegenüber.
Mit dem Handbuch „In Forschung
und Lehre professionell agieren“ haben die Autoren ein Werk geschaffen,
das anhand von Checklisten, Vorlagen, Leitfäden und vielen Beispielen
aus der Praxis zeigt, wie mit den
neuen Anforderungen souverän, professionell und ergebnisorientiert
umgegangen werden kann.
INHALT
TEIL 1 beschäftigt sich mit dem internen Management eines Lehrstuhls.
Neben Hinweisen für die ersten 100
Tage bei Übernahme eines Lehrstuhls liefert das Kapitel wertvolle
Tipps zur persönlichen Arbeitsmethodik, für ein effektives Arbeitsmanagement oder zur Ausrichtung und
Strukturierung eines Lehrstuhls. Konkrete Checklisten erleichtern die
Organisation von internen Veranstaltungen sowie den Umgang mit Sitzungen und Arbeit in Gremien.
In TEIL 2 dreht sich alles um Präsentieren und Moderieren. Die klassischen Aspekte der Rhetorik und Präsentationsgestaltung werden ebenso
behandelt wie der Einsatz von Medien und unterschiedlichen Moderationsmethoden oder das eigene Auftreten und die damit verbundene Außenwirkung.
TEIL 3 widmet sich dem Umgang mit
Studierenden im Rahmen der Lehre.
Dazu zählen die Bewertung von Prüfungsleistungen sowie eine verständliche Anleitung zur Erstellung von
Hausarbeiten, Referaten und Abschlussarbeiten.
TEIL 4 betrachtet die Forschungsarbeit am Lehrstuhl: Hier geht es um
die Planung und Ausrichtung von
Forschungsprojekten, deren Organisation und Beantragung sowie um
das Publizieren. Da Patente in den
Universitäten eine zunehmende Rolle
spielen, finden sich auch hierzu wichtige Tipps.
In TEIL 5 zeigen die Autoren, wie eine
gezielte Öffentlichkeits- und Medienarbeit funktioniert und die Planung
von öffentlichen Events gelingt. Abgerundet wird das Kapitel durch einen „Lehrstuhl-Knigge.“
DIE AUTOREN
Prof. Dr. Lioba Werth und Prof. Dr.
Klaus Sedlbauer sind beide Lehrstuhlinhaber an verschiedenen Universitäten, in unterschiedlichen Fachbereichen. Beide sind in ihren Forschungseinrichtungen tagtäglich mit
Fragen des Managements befasst
und stellen mit diesem Buch ihren
Wissens- und Erfahrungsschatz vor.
TE
AU
F
STIMMEN ZUM BUCH
„Das vorliegende Buch eröffnet
thematisches Neuland. Es fasst
profunde Kenntnisse und
Erfahrungen in der Forschungsorganisation zusammen und bringt
hilfreiche Botschaften auf den
Punkt.“
PROF. DR. WOLFGANG HERRMANN,
PRÄSIDENT DER TECHNISCHEN
UNIVERSITÄT MÜNCHEN
„Daher kann ich dieses Buch jeder
ambitionierten Führungskraft in
Forschungseinrichtungen zur
Nutzung empfehlen.“
PROF. DR. HANS-JÖRG BULLINGER,
PRÄSIDENT A.D. DER
FRAUNHOFERGESELLSCHAFT
„Durch den kurzweiligen
Schreibstil macht es zudem Spaß,
sich der Welt des Forschungsmanagements zu nähern. Das Buch
ist eine praktische Hilfe für die
Arbeit jeder Forschungs- und
Entwicklungsabteilung.“
PETER ZÜRN, SPRECHER
DER KONZERNFÜHRUNG
LIOBA WERTH
KLAUS SEDLBAUER
IN FORSCHUNG UND LEHRE
PROFESSIONELL AGIEREN
Lioba Werth ist habilitierte DiplomPsychologin, hat an der TU Chemnitz
den Lehrstuhl für Wirtschafts-, Organisations- und Sozialpsychologie inne
und leitet ein Unternehmen für Beratung, Coaching und Training (auch im
wissenschaftlichen Bereich).
Klaus Sedlbauer studierte Physik,
promovierte in Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, hat den Lehrstuhl für Bauphysik an der Universität Stuttgart inne und leitet das
Fraunhofer-Institut für Bauphysik. In
seinem Ingenieurbüro und seiner
Firma beschäftigt er sich mit Aufgaben aus der Baupraxis.
BEQUEM BESTELLEN
Deutscher Hochschulverband, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
oder per E-Mail: [email protected]
Gebunden, fünfte unveränderte
Auflage 2013, 100 Abb., 844 Seiten,
79,- € (D) inkl. Porto; für Mitglieder
des DHV zum Sonderpreis von 70,00 €
LA
GE
582
KARRIERE
Prof. Dr. med. Oliver Gruber, Universitätsmedizin
Göttingen, hat einen Ruf an
die Universität Heidelberg
auf eine W3-Professur für
Experimentelle Psychopathologie und Bildgebung erhalten.
Dr. Christoph Hünseler,
Universität zu Köln, wurde
die Lehrbefugnis für das
Fach Kinderheilkunde erteilt.
Dennis Lal, Ph.D., Cologne
Center of Genomics, Universität zu Köln, hat einen Ruf
an die Universität zu Kiel auf
eine Junior-Professur für Epileptologie im Kindes- und Jugendalter angenommen. Voraussichtlicher Dienstantritt
ist der 1. März 2016.
Prof. Dr. rer. nat. Thomas
Ostermann, Private Universität Witten/Herdecke wurde
zum 1. Juni 2015 auf den
Lehrstuhl für Forschungsmethodik und Statistik in der
Psychologie an der Fakultät
für Gesundheit berufen.
Dr. Thorsten Persigehl, Universität zu Köln, wurde die
Lehrbefugnis für das Fach
Radiologie erteilt.
PD Dr. med. Stefanie Anne
Pilge, Universität Witten/
Herdecke, habilitierte sich,
und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin
erteilt.
PD Dr. med. Tobias Raupach, MME, Universitätsmedizin Göttingen, hat einen
Ruf der Universitätsmedizin
Göttingen auf die W2-Professur Lehrforschung und Lehrentwicklung angenommen.
PD Dr. med. Dr. med. habil.
Jonas Schmidt-Chanasit,
MD, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg, hat einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Arbovirologie erhalten.
Dr. med. Kerstin Schütte,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, habilitierte
sich in dem Fach Innere Medizin.
Forschung & Lehre
7|15
Rektoren,
Präsidenten
und Kanzler
Der Senat der CVJM-Hochschule in Kassel berief Dr.
Rüdiger Gebhardt für die
Professur „Kirchliche Hand-
Dr. Heide Naderer wurde
vom Hochschulrat im Ein-
Dr. med. Max Seidensticker,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, habilitierte
sich in dem Fach Radiologie.
PD Dr. med. Sven Turadj
Shafizadeh, Universität Witten/Herdecke, habilitierte
sich, und es wurde ihm die
Lehrbefugnis für das Fach
Orthopädie und Unfallchirurgie erteilt.
PD Dr. med. Oliver Christian
Thamm, Universität Witten/Herdecke, habilitierte
sich, und es wurde ihm die
Lehrbefugnis für das Fach
Plastische und Ästhetische
Chirurgie erteilt.
lungsfelder“ und als neuen
Rektor der CVJM-Hochschule. Er trat damit die Nachfolge des Gründungsrektors
Prof. Dr. Wolfgang Neuser
an.
Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard
Greif, Präsident der Stiftung
Tierärztliche Hochschule
PD Dr. Daniela Thorwarth,
Universitätsklinikum Tübingen, hat einen Ruf an die
Universität Heidelberg (gemeinsame Berufung mit dem
Deutschen Krebsforschungszentrum) auf die W3-Professur für Medizinische Physik
in der Radioonkologie abgelehnt.
Dr. Martin Uecker, University of California, Berkeley/
USA, hat einen Ruf an die
Universität Göttingen auf eine W2-Professur (auf Zeit)
für Echtzeit-MRT erhalten.
PD Dr. med. Arasch Wafaisade, Universität Witten/
Herdecke, habilitierte sich,
und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie erteilt.
vernehmen mit dem Senat
zur neuen Präsidentin der
Hochschule Rhein-Waal gewählt. Sie übernimmt das
Amt von Prof. Dr. Marie-Luise Klotz, deren Amtszeit am
30. April 2015 endete.
Prof. Dr.-Ing. Gudrun Stockmanns, Professorin für Praktische Informatik an der
Hochschule Niederrhein,
wird neue Präsidentin der
Hochschule Ruhr West
(HRW). Zum 1. Mai 2015
übernimmt Gudrun Stockmanns das Amt und tritt damit die Nachfolge von Gründungspräsident Prof. Dr.
Eberhard Menzel an.
Hannover wurde vom Senat
der Hochschule per Wahl am
26. Mai 2015 in seinem Amt
bestätigt .
Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen können
Sie auch per E-Mail an Marita Burkhardt senden:
[email protected]
7|15
KARRIERE
Forschung & Lehre
Impressum
22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes
(43 Jahrgänge)
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich
Deutscher Hochschulverband
583
Informationsservice
Präsident:
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.
Vizepräsidenten:
Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident)
Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.
Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.
Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.
Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.
Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.
Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.
Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,
Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hochschulverband.de
Forschung & Lehre
Redaktion:
Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,
Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.
Design-Konzept: Agentur 42, Mainz
Titelgrafik: Agentur 42, Mainz
Grafik und Layout: Robert Welker
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Sven Hendricks, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband
Juliane Lorenz, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Sandra Möhlmann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht
in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche
Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und
weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden.
Zitierweise: Forschung & Lehre
Verlag und Redaktion:
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: (02 28) 902 66-15
Fax: (02 28) 902 66-90
E-Mail: [email protected]
Internet: www.forschung-und-lehre.de
Druck:
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Postfach 1452, 47594 Geldern
Bezugsgebühr:
Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung
des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.
Bankverbindung:
Commerzbank AG Bonn
IBAN: DE 77 3708 0040 0268 3672 00; BIC: DRESDEFF370
Anzeigenabteilung:
Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39
Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23
Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Fax: (0228) 902 66-90
E-Mail: [email protected]
Preisliste Nr. 44 vom 1.1.2015
Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.
Druckauflage:
31.750 Exemplare (IVW 1/2015)
Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen:
(Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680,
E-Mail: [email protected])
Die Gesetze zur Reform der
W-Besoldung des Bundes
und der Länder
Baden-Württemberg,
Bayern,
Berlin
Brandenburg
Bremen,
Hamburg,
Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen,
NRW,
Rheinland-Pfalz,
Saarland
Sachsen,
Sachsen-Anhalt,
Schleswig-Holstein und
Thüringen
stehen zusammen mit Informationen des DHV als pdf
zur Verfügung unter
www.hochschulverband.de
– Infocenter – W-Portal.
A 314 | Drittes Hochschulrechtsänderungsgesetz Baden-Württemberg (Entwurf,
Stand: 15.10.2013) u. Stellungnahme des DHV,
280 Seiten, 12,- €.
22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €.
A 322 | Entwurf eines Gesetzes zur Besoldungsanpassung
Bremen (Stand: 5.5.2015) und
Stellungnahme des DHV, 33
Seiten, 4,50 €.
A 313 | Gesetzentwurf für
ein Zweites Gesetz zur Änderung personalvertretungsrechtlicher und richterrechtlicher Vorschriften Hamburg
und Stellungnahme des
DHV, 71 Seiten, 6,50 €.
A 319 | Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung
dienstrechtlicher Vorschriften
und weitere dienstrechtliche
Änderungen Hamburg (Stand:
26.8.2014) und Stellungnahme des DHV, 26 S., 3,- €.
A 323 | Anhörungsentwurf
eines Gesetzes zur Stärkung
der Beteiligungsstruktur innerhalb der Hochschulen
Niedersachsen (Stand:
6.2.2015) und Stellungnahme
des DHV, 47 Seiten, 4,50 €.
A 317 | Gesetzentwurf über
die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern
und Stellungnahme des DHV,
20 Seiten, 3,- €.
A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung),
143 Seiten, 8,- €.
A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des
Landes Brandenburg vom
28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €.
A 320 | Entwurf einer Neufassung der Leistungsbezügeverordnung Schleswig-Holstein (Stand: August 2014)
und Stellungnahme des
DHV, 5 Seiten, kostenlos.
A 321 | Entwurf des 3. Hochschulreformgesetzes, Artikel
1, Änderung des Bremischen
Hochschulgesetzes (Stand:
584
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Stellenmarkt
Veranstaltungen
Stiftungen | Preise
Professuren
Geistes- und Sozialwissenschaften
Betriebswirtschaftslehre, insb. Dienstleistungsmanagement
(Universität Siegen) .....................................................................................................589
Entwicklungsbezogene Arbeit
(Fachhochschule für Interkulturelle Theologie)....................................................591
Öffentliches Recht (Hengstberger-Stiftungsprofessur)
(Universität Heidelberg) .............................................................................................593
Private and Economic Law
(HHL Leipzig Graduate School of Management).................................................586
Forschung & Lehre
7|15
Junior Research Group Leader
for Multi-Scale Analysis
(Technische Universität Dresden - B CUBE und BMBF)...................................600
Leader of the Junior Research Group „Data Science
in Agriculture“ (Universität Potsdam und
Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. – ATB) ......................588
Wearable Computing (Technische Universität Braunschweig)...................587
Verwaltung | Management | Fachkräfte
Dozent w/m (SRH Hochschulen) ...........................................................................U2
Honorarkraft w/m (SRH Hochschulen) .............................................................U2
Konferenzmanager w/m (SRH Hochschulen)................................................U2
Leitung (Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention – DFK) ...............597
Management/Verwaltungskraft w/m (SRH Hochschulen) ...................U2
Mitarbeiterin/Mitarbeiter Drittmittelberatung
(Universität zu Köln) ....................................................................................................596
Praktikum/Ausbildung w/m (SRH Hochschulen).......................................U2
Psychologe/Sozialarbeiter w/m (SRH Hochschulen) ...............................U2
Therapeut w/m (SRH Hochschulen).....................................................................U2
Naturwissenschaften | Medizin
Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs
Anatomie (Universität Rostock) ..............................................................................586
Beschleunigertechnologie verbunden mit einer
10 - 15 außergewöhnliche Nachwuchswissenschaftler/innen
leitenden Funktion im ELBE Zentrum für
(Post-Docs) aller wissenschaftlichen Disziplinen
Hochleistungsstrahlenquellen
(Universität Rostock/Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V.) ..............592
Computer Engineering (Computer Architecture)
(Technische Universität Wien)..................................................................................593
(VolkswagenStiftung)..................................................................................................599
Akademischer/Wissenschaftlicher Mitarbeiter w/m
(SRH Hochschulen)......................................................................................................U2
Forest Operations (Georg-August-Universität Göttingen) .............................590 Nachwuchsforschungsgruppenleiter/-in
Geriatrie verbunden mit der Stelle der Chefärztin/
„Host-Fungal-Interfaces“
(ZIK Septomics und BMBF) .....................................................................................601
des Chefarztes an den Ruppiner Kliniken
(Medizinische Hochschule Brandenburg – MHB) ...............................................589 Nachwuchsforschungsgruppenleiter/-in
Inorganic Chemistry (Universität Freiburg/Schweiz).....................................585
„Translational Septomics“
(ZIK Septomics und BMBF) .....................................................................................601
Massivbau (Technische Universität Kaiserslautern) ...........................................585
Molekulare Medizinische Mikrobiologie
Postdoc Psychologie (Georg-August-Universität Göttingen) .......................598
(Medizinische Hochschule Hannover)....................................................................593 Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in
Numerische Mechanik (Universität Siegen) ...................................................590
Akademische/-r Rat/Rätin auf Zeit am Institut
Numerische Thermofluiddynamik
für Informatik (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ..........597
(Technische Universität Bergakademie Freiberg)..................................................585 Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in im MusikwissenPhysiologie (Ludwig-Maximilians-Universität München) ................................591
schaftlichen Institut (Universität zu Köln) ..................................................599
Plant Genetics (Technische Universität München)...........................................587 Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in im MusikwissenProfessor w/m (SRH Hochschulen).......................................................................U2
schaftlichen Institut (Universität zu Köln) ..................................................599
Psychiatrie und Psychotherapie verbunden mit der Stelle
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Institut für
einer Oberärztin/eines Oberarztes in der Klinik für
Informatik (Universität Rostock) .......................................................................598
Psychotherapie und Psychosomatik an den Ruppiner
Kliniken (Medizinische Hochschule Brandenburg – MHB) .........................596
Sensortechnologien (Universität der Bundeswehr München)......................595
Forschungsförderung | Preise
Sichere Digitale Schaltungen
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................595 Falling Walls Lab + Conference
(Falling Walls).................................................................................................................529
Wirtschaftsingenieurwesen, insb. Produktionsmanagement
(Jade Hochschule am Studienort Wilhelmshaven) ..............................................594 Hochschullehrer/in des Jahres 2015
(Deutscher Hochschulverband)................................................................................541
Verwalter_in einer Professur für das Gebiet Anwendungen
Nachwuchswissenschaftler/in des Jahres 2015
der Datenverarbeitung in Entwicklung und Produktion
(Jade Hochschule am Studienort Wilhelmshaven) ..............................................594
(academics.de – Das Karriereportal der Wissenschaft von
DIE ZEIT und Forschung & Lehre) .......................................................................555
Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin
Schreibaschram
(Weiterbildungszentrum Alanus Werkhaus) ...........................................................545
Didaktik der Elektrotechnik (Bergische Universität Wuppertal) ............591
Junior Research Group Leader
Stipendienprogramm 2016
for Bottom-up Synthetic Biology
für Postdoktoranden und Juniorprofessoren
(Technische Universität Dresden - B CUBE und BMBF)...................................600
(Daimler und Benz Stiftung).........................................................................................U3
7|15
Forschung & Lehre
585
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Ausstellungen | Veranstaltungen
58. Jahrestagung der Kanzlerinnen und Kanzler der
Universitäten Deutschlands - 24.-26.9.2015
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ................................................................U4
DHV Bildungstag für Hochschulfundraising
(DHV Funds-Consult in Kooperation mit der
Hochschulrektorenkonferenz und dem
Deutschen Fundraising Verband) ............................................................................577
DHV-Symposium 2015 – Familie im Spiegel der
Wissenschaft (Deutscher Hochschulverband)................................................535
PROFESSUREN
Im Fachbereich Bauingenieurwesen der Technischen Universität Kaiserslautern ist
zum 01.10.2016 die
W 3-Professur „Massivbau“
(Nachfolge Prof. Schnell)
zu besetzen.
Die Professur soll sich in Forschung und Lehre mit dem Stahlbeton-, Spannbetonund Mauerwerksbau befassen. Bewerberinnen und Bewerber sollen im genannten
Themenfeld über einschlägige Berufspraxis sowie nationale und internationale Forschungs- und Publikationserfahrungen verfügen. Voraussetzung zur Einstellung ist
eine überdurchschnittliche Promotion auf dem Gebiet des Konstruktiven Ingenieurbaus. Eine zukünftige intensive Zusammenarbeit mit den übrigen Fachgebieten
des Konstruktiven Ingenieurbaus und speziell der Professur „Baukonstruktion und
Fertigteilbau“ und der Juniorprofessur „Experimenteller Massivbau“ wird erwünscht.
Die Professur ist in die Infrastruktur des Fachgebietes Massivbau und Baukonstruktion
eingegliedert. Die Technische Universität Kaiserslautern bietet ein forschungsstarkes
Umfeld und sehr gute experimentelle Einrichtungen, die gemeinsam mit dem Fachgebiet Stahlbau betrieben werden. Die Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber soll
den Massivbau in den Lehrveranstaltungen der Bachelor- und Masterstudiengänge
des Fachbereiches Bauingenieurwesen vertreten. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden deshalb besondere didaktische Fähigkeiten und nachgewiesene Erfahrungen in der Lehre erwartet.
Das Land Rheinland-Pfalz und die TU Kaiserslautern vertreten ein Betreuungskonzept,
bei dem eine hohe Präsenz der Lehrenden am Hochschulort erwartet wird. Die Bereitschaft zur Mitarbeit an der Verwaltung der Hochschule wird vorausgesetzt.
Neben den allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen gelten die in § 49
des Hochschulgesetzes Rheinland-Pfalz geregelten Einstellungsvoraussetzungen
(Details unter: http://www.uni-kl.de/universitaet/verwaltung/ha-1/ha1-rechtsvorschrift).
'LH 7HFKQLVFKH 8QLYHUVLWlW .DLVHUVODXWHUQ HUPXWLJW TXDOL¿]LHUWH $NDGHPLNHULQQHQ
nachdrücklich, sich zu bewerben. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind
willkommen. Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt (bitte Nachweis beifügen).
An der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Fakultät für
Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik, ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt die
W3-Professur
1XPHULVFKH7KHUPRÀXLGG\QDPLN
Bewerbungen sind mit Lebenslauf, Schriftenverzeichnis sowie Nachweis über die
bisherigen Leistungen in der Lehre, Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges
und künftiger Forschungsabsichten bis zum 15.09.2015 zu richten an: TU Kaiserslautern,
Dekanat Bauingenieurwesen, Postfach 30 49, 67653 Kaiserslautern
zu besetzen.
Von besonderer wissenschaftsstrategischer Bedeutung ist für die Universität der
Ausbau der Modellbildung und der numerischen Simulation insbesondere in den
Ingenieurwissenschaften. Die TU Bergakademie Freiberg verfolgt daher das Ziel,
GLH6LPXODWLRQLQVEHVRQGHUHLQGHU7KHUPRÀXLGG\QDPLNDOVSUR¿OELOGHQGHQ%HUHLFK
auszubauen. Dabei kommen modernen Flameletverfahren, die sowohl den überstöchiometrischen als auch den unterstöchiometrischen (Partialoxidation/Vergasung) Bereich beschreiben können, eine besondere Bedeutung zu.
Die TU Bergakademie sucht eine in diesem Wissenschaftsgebiet international ausgewiesene Persönlichkeit, die umfangreiche Erfahrung in der Flameletmodellentwicklung und -anwendung insbesondere im Hinblick auf Partialoxidationsprozesse
XQG0HKUSKDVHQV\VWHPHPLWIHVWHQXQGÀVVLJHQ%UHQQVWRIIHQKDW9RQGHUJHsuchten Persönlichkeit wird eine mehrjährige Erfahrung in der wissenschaftlichen
Betreuung von universitären Großforschungsprojekten sowie der Leitung einer
Arbeitsgruppe mit entsprechender Personalführung und -verantwortung erwartet.
Entsprechend soll der/die zukünftige Stelleninhaber/-in ausgewiesen sein in der Einwerbung von Drittmitteln und HPC-Ressourcen. Um den Transfer der grundlagenorientierten Modellentwicklung in die angewandte Forschung zu ermöglichen, wird
eine mindestens 5-jährige Industrieerfahrung erwartet.
Die Fakultät legt großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Lehre. Daher wird
eine Persönlichkeit gesucht mit mindestens vierjähriger eigenständiger Lehrerfahrung auf universitärer Ebene mit nachweislich guter Evaluierung. Die Übernahme
und Gestaltung von Lehrveranstaltungen in englischer Sprache wird erwartet.
Der/Die Bewerber/-in muss die allgemeinen Berufungsvoraussetzungen für Professoren gemäß § 58 des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes vom 15.01.2013
(Sächs. Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 2013 Blatt-Nr. 1 S. 3) in der jeweils geltenden Fassung erfüllen. Die Universität leistet aktive Unterstützung bei
der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie bei der Vermittlung
von angemessenen Arbeitsstellen in der Region für Lebenspartner/Lebenspartnerin resp. Ehepartner/Ehepartnerin. Die TU Bergakademie Freiberg vertritt ein
Lehr- und Forschungskonzept, bei dem die Verlegung des Lebensmittelpunktes
nach bzw. in die Nähe von Freiberg erwartet wird.
The Faculty of Science of the University of Fribourg/Switzerland
(Department of Chemistry) invites applications for a tenured position
of an
Associate Professor
in Inorganic Chemistry
We seek an established scholar with a record of excellence in research
and teaching, along with a demonstrated track record of extramural
funding and successful mentoring of graduate research. Applications
are welcomed in the area of inorganic chemistry, preferably in relation
to the departmental focus on materials. The integration of the applicant's research programme into the NCCR Bioinspired Materials is
expected. The new professor will teach Bachelor courses (in French
and/or German) as well as Master level courses (in English), and
maintain an active research programme.
The closing date for applications is August 15, 2015. More information
is available at www.unifr.ch/science/positions.
Die TU Bergakademie strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Lehre und
)RUVFKXQJDQ4XDOL¿]LHUWH:LVVHQVFKDIWOHULQQHQZHUGHQGHVKDOEDXIJHIRUGHUWVLFK
zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum 31.07.2015 an die7HFKQLVFKH8QLYHUVLWlW
%HUJDNDGHPLH)UHLEHUJ'H]HUQDWIU3HUVRQDODQJHOHJHQKHLWHQ$NDGHPLHVWUD‰H)UHLEHUJ einzureichen.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Vorsitzenden der Berufungskommission, Herrn Prof. Dr.-Ing. Christos Aneziris ([email protected]),
Tel.: +49 (0)3731 39-2505.
Forschung
& Lehre
Alles was die Wissenschaft bewegt
Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59
Fax: 0228 / 902 66-90
[email protected]
www.forschung-und-lehre.de
586
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
7|15
Die Einstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis. Für die Wahrnehmung der Aufgaben
in Forschung und Lehre wird ein Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen.
HHL is a university-level institution and ranks amongst the leading international Graduate Business Schools. Its goal is to educate effective, responsible, and entrepreneurial business leaders through out-standing teaching,
research and practice. Today HHL stands out for its excellent teaching,
a clear research focus, its effective knowledge transfer into practice as
well as its outstanding student services and its strong international focus
with more than 120 partner universities worldwide. Its research and teaching approach is defined by the principles of effectiveness, responsibility,
and innovation from a global perspective.
To strengthen its profile within the group of Economics and Regulation, HHL
seeks to appoint for the following position at the earliest possible date:
Die/Der Bewerberin/Bewerber soll das gesamte Fach Anatomie (Makroskopie, Mikroskopie, Neuroanatomie, Embryologie) in Forschung und Lehre vertreten.
Professor
Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen.
Am Institut für Anatomie der Universitätsmedizin Rostock ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt vorbehaltlich haushaltsrechtlicher Regelungen eine
W2-Professur für Anatomie
unbefristet gemäß § 61 Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V)
zu besetzen. Die Professur ist mit der stellvertretenden Leitung des Institutes verbunden.
in
Von der/dem Bewerberin/Bewerber werden eine hervorragende Lehre und umfangreiche
Erfahrungen in der Weiterentwicklung und Umsetzung innovativer Lehrkonzepte erwartet.
Private and Economic Law
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die wissenschaftlich an molekularen und zellulären
Mechanismen der Gehirnentwicklung und an De- und Regenerationsprozessen im adulten
ZNS arbeitet. Dabei ist eine hohe Kooperationsbereitschaft mit vorklinischen und
klinischen Fächern gefordert, insbesondere die Mitwirkung an der Weiterentwicklung des
Forschungsschwerpunktes der Medizinischen Fakultät (Regenerative Medizin) und die
HQJH=XVDPPHQDUEHLWPLWGHPYRU2UWDQJHVLHGHOWHQ'=1(XQGGHU3UR¿OOLQLHGHU8QLversität „Altern des Individuums und der Gesellschaft“, die die/der Bewerberin/Bewerber
verstärken soll.
(part time with a 50% teaching commitment)
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 Abs. 1 LHG M-V. Insbesondere
gehören dazu ein abgeschlossenes Hochschulstudium, Promotion, Habilitation oder
gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die Anerkennung als Fachärztin/Facharzt für
Anatomie oder als Fachanatomin/Fachanatom sowie der Nachweis der hochschulpädagogischen Eignung.
Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am
ZLVVHQVFKDIWOLFKHQ3HUVRQDODQXQGIRUGHUWGDKHUTXDOL¿]LHUWH)UDXHQPLW%H]XJDXI†
Abs. 3 des Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich
zu bewerben.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, BefähiJXQJXQG4XDOL¿NDWLRQEHVRQGHUVEHUFNVLFKWLJW
Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen
Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf
ZHVHQWOLFKHQ 2ULJLQDODUEHLWHQ VRZLH HLQHU$XÀLVWXQJ ELVKHU HLQJHZRUEHQHU 'ULWWPLWWHO
sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan und Wissenschaftlichen Vorstand der Universitätsmedizin, Herrn Prof. Dr. med. univ. Emil C. Reisinger,
Ernst-Heydemann-Straße 8, 18057 Rostock, einzureichen.
Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter http://www.med.
XQLURVWRFNGH¿OHDGPLQYHUZDOWXQJGHNDQDWDQODJHBEHZHUEXQJVXQWHUODJHQB
professuren.pdf heruntergeladen werden kann, beizufügen.
Die Bewerbungskosten werden entsprechend der geltenden Regeln des Landes MecklenburgVorpommern nicht übernommen.
The successful applicant will be required to cover the area named above
in research, teaching and transfer. Therefore an excellent PhD (or equivalent) degree in law, scientific achievements beyond the doctorate, generally proven by a Habilitation or an equivalent scientific qualification as
well as a profound teaching competence in the English language and a
recognized publication record that aligns with all areas of Private and Economic Law, in particular Contract and Commercial Law, Product Liability
Law, Competition Law and Company Law are expected.
Teaching responsibilities will be within HHL’s English taught full and parttime programs as well as in its Executive Education. As a member of the
academic group of Economics and Regulation, the successful candidate is
expected to work across disciplinary boundaries, to contribute to external
fundraising, to participate in academic self-administration and to actively cooperate with all other faculty members in terms of teaching and research.
HHL seeks to increase the proportion of women in teaching and research
and therefore especially encourages qualified female academics to apply.
Handicapped applicants will be given preference (within the existing legal
provisions) in filling the vacancy. The employment requirements for
professors are governed by § 53 of the Act Governing Academic Freedom
in Higher Education in the Free State of Saxony.
For further information about this position, please contact Dr. Tim Metje,
Executive Assistant to Dean and Chancellor at HHL Leipzig Graduate
School of Management ([email protected]). Candidates should submit their
application along with the usual supporting documents in electronic form
([email protected]) no later than July 31, 2015, to the Dean of HHL
Leipzig Graduate School of Management, Prof. Dr. Andreas Pinkwart.
HHL Leipzig Graduate School of Management
Dean Prof. Dr. Andreas Pinkwart
Jahnallee 59 - 04109 Leipzig - Germany
www.hhl.de
STELLENANZEIGEN | PREISE
Bewerbungsfrist läuft noch bis:
Forschung & Lehre 6 | 2015
Data Science and Engineering
(Technische Universität München) .......................................................26.07.15
Didaktik der Geschichte
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................10.07.15
Massivbau (Universität der Bundeswehr München).........................31.08.15
Raumsensorik und Geographische Informationssysteme in der Raumplanung
(Technische Universität Kaiserslautern) ..............................................10.07.15
Sonderpädagogik IV - Pädagogik bei Geistiger
Behinderung (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ........09.07.15
Umweltchemie und Luftreinhaltung (TU Berlin) ..................10.07.15
Werkzeugmaschinen und Steuerungen
(Technische Universität Kaiserslautern) ..............................................15.07.15
Ausschreibung zur Förderung einer internationalen
Konferenz über "Das geldpolitische Ziel der
Preisstabilität und seine Operationalisierung im
Euro-Währungsgebiet im Lichte der Finanz- und
Schuldenkrise"
(Stiftung Geld und Währung).................................................................30.09.15
Call for Project Proposals – Invitation to submit draft
proposals for the Research Group 2017/18
(Universität Bielefeld – ZiF) ..................................................................01.10.15
Harkness Fellowships
in Health Care Policy and Practice
(The Commonwealth Fund)....................................................................16.11.15
Polytechnik-Preis 2015 für die Didaktik der
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
und Technik
(Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main).............31.07.15
7|15
Forschung & Lehre
Im Department für Informatik der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät ist eine
Juniorprofessur (BesGr. W1)
für Wearable Computing
(ohne Tenure-Option) zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Von der
Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird internationales Forschungsrenommee
im Bereich der Entwicklung und praktischen Umsetzung innovativer neuer Ansätze
und Verfahren zur Verarbeitung und Nutzung biosensorischer Daten erwartet.
Forschungsschwerpunkte sollten möglichst viele der folgenden Themen mit Bezug
zu Wearable Computing sein:
• Wearable Sensors
• Biomedical Signal Processing
• Machine Learning
• Mobile Human-Computer Interaction
• Wireless Sensor Networks
• Ubiquitous / Pervasive Computing
• Low-Power Computing
'LH6WHOOHQLQKDEHULQ'HU6WHOOHQLQKDEHUZLUGGDVEHUHLWVDXVJHSUlJWH3UR¿OGHV
Departments Informatik im Bereich Praktische Informatik weiter verstärken. Die
Einwerbung und Durchführung eigener Drittmittelprojekte (z. B. DFG, EU, BMBF)
wird erwartet. In der Lehre sollen themenbezogene Angebote unsere Bachelorund Masterstudienprogramme attraktiv ergänzen.
An der Technischen Universität Braunschweig (gegründet 1745) mit 18.000 Studierenden sind Ingenieur- und Naturwissenschaften als Kerndisziplinen eng vernetzt mit den Wirtschafts- und Sozial-, Geistes- und Erziehungswissenschaften.
Die TU Braunschweig ist Partner in der Allianz der TU9 German Institutes of
Technology. Es wird die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich in Forschung und Lehre einzubringen.
Braunschweig liegt im Zentrum einer der forschungsstärksten Regionen der EU.
Erstklassige Infrastruktur, regionale, deutschlandweite und internationale Partner
in Forschung und Lehre sowie die anregende Forschungsumgebung machen die
78 %UDXQVFKZHLJ DOV ]HUWL¿]LHUWH IDPLOLHQJHUHFKWH +RFKVFKXOH ]X HLQHP VHKU
attraktiven Ort sowohl für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch
für ihre Familien.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 30 des Niedersächsischen
Hochschulgesetzes. Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.
Die TU Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen
deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um ihre
Bewerbung gebeten. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden
bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.
Die Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet und kann nach einer positiven
Evaluation um weitere drei Jahre verlängert werden.
Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.
Dr.-Ing. Marcus Magnor, Tel. +49 (0)531 391-2101, [email protected].
Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 30.07.2015 an den Dekan
der Carl-Friedrich-Gauß Fakultät, Herrn Prof. Dr. Thomas Sonar, Rebenring 58a, 38106 Braunschweig. Zusätzlich wird um die elektronische Übersendung eines durchsuchbaren pdf-Dokumentes der Bewerbungsunterlagen
an [email protected] gebeten.
Forschung & Lehre 5 | 2015
ABWL, insbes. Internationales Management und
Unternehmensstrategie (TT Bergakademie Freiberg) ............15.08.15
Fundamentaltheologie und vergleichende
Religionswissenschaften (Universität Würzburg) ..................15.09.15
Kirchenrecht (Universität Würzburg) .................................................15.12.15
Feodor Lynen-Forschungsstipendium
(Alexander von Humboldt-Stiftung) ..................................................ganzjährig
Forschung & Lehre 3 | 2015
Promovieren mit Stipendium (Friedrich Naumann Stiftung) ..15.11.15
AKADEMISCHER STELLENMARKT
587
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a
comprehensive tenure track system. Based on best international standards
and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers merit-based academic career options for high-potential early-career
scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate Professor and on to Full Professor.
The TUM School of Life Sciences invites applications for a position as
Tenure Track Assistant Professor
for »Plant Genetics«
to be appointed in October 2015. The salary will consist of a base salary according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration
Act, initial pay-scale grade W2); candidates might be eligible for additional premiums.
We are searching for an excellent junior scientist with a high potential
for developing an internationally recognized research profile in the field
of Plant Genetics. The successful candidate is expected to develop a
cutting-edge research program, preferably in crop research, using innovative genetic tools for the molecular analysis of basic biological processes. The successful candidate is further expected to attract extramural
funding and to participate in the Collaborative Research Center “Molecular mechanisms regulating yield and yield stability in plants.”
(SFB 924).
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in
the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level.
In exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding achievements of the candidate and when the candidate
contributes to strategically shaping the university’s profile. The regulations according to “TUM Faculty Recruitment and Career System”
(http://www.tum.de/faculty-tenure-track) apply.
Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as
well as substantial international experience. Family leave will be taken
into consideration.
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected
to develop an independent and vigorous research program. Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/
graduate teaching and in supervising PhD students. Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered
by the department as well as courses for other academic TUM departments.
Prerequisites for this position are an university degree, a doctoral
degree, teaching skills at university level, and additional academic
achievements (according to Art. 7 and Art. 10 III BayHSchPG). The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors.
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and
applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching
strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families.
Applications accompanied by supporting documentation in English (CV,
certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a
short statement with a max. of 1,000 characters about their novelty impact, presentation of research strategy, list of courses taught, statement
on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as
well as the names and addresses of at least 3 references) should be
submitted by July 15, 2015 to:
Dean, Center of Life and Food Sciences
Weihenstephan
Technische Universität München
Alte Akademie 8, 85354 Freising (Germany)
E-Mail: [email protected]
588
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
7|15
The University of Potsdam, Faculty of Science, Department of Computer Science and the Leibniz Institute
for Agricultural Engineering Potsdam-Bornim (ATB) invites in a joint appointment the position of an
W1 Junior Professorship / Leader of the Junior Research Group
“Data Science in Agriculture”
Responsibilities:7KHVXFFHVVIXODSSOLFDQWLVH[SHFWHGWRGHYHORSDUHVHDUFKSURJUDPLQWKH¿HOGRIGDWDVFLHQFH
DQGFROODERUDWHZLWKUHVHDUFKHUVRIWKH$7%LQVWXG\LQJDSSOLFDWLRQVLQWKH¿HOGRI$JULFXOWXUDO(QJLQHHULQJ3RVVLEOH
research foci include the coupled analysis of data from various subsystems of agricultural production, weather
and climate information, environmental data, sensor data and agronomical parameters (properties of soil, plants,
livestock), modeling and optimization of production processes, and data-based decision support for the control of
DJULFXOWXUDOSURGXFWLRQSURFHVVHV$FFRUGLQJWRLWVPHGLXPWRORQJWHUPUHVHDUFKSODQQLQJWKHVFLHQWL¿FZRUNRI
WKH$7%IRFXVHVRQWKHSURYLVLRQRINQRZOHGJHDQGPHWKRGVIRULPSURYLQJWKHUHVRXUFHHI¿FLHQF\RIDJULFXOWXUDO
SURGXFWLRQ V\VWHPV$QDO\VLV DQG H[SORLWDWLRQ RI GDWD WKDW DUH H[FKDQJHG EHWZHHQ WKH HOHPHQWV RI DJULFXOWXUDO
production processes, ecological system, human, and production systems offer a great potential to improve the
HI¿FLHQF\RIWKHÀRZRIPDWHULDODQGHQHUJ\
4XDOL¿FDWLRQV&DQGLGDWHVDUHH[SHFWHGWRKDYHDVWURQJUHVHDUFKSUR¿OHLQWKHDUHDRIGDWDVFLHQFHPDFKLQH
learning, data mining, big data analytics, or related areas of computer science that offer a strong potential for
DSSOLFDWLRQVLQDJULFXOWXUH&DQGLGDWHVPXVWVKRZDVWURQJLQWHUHVWLQLQWHUGLVFLSOLQDU\UHVHDUFKGHPRQVWUDWHGIRU
LQVWDQFHE\MRLQWSXEOLFDWLRQVZLWKUHVHDUFKHUVIURPOLIHVFLHQFHVRUHQJLQHHULQJ
,QDGGLWLRQZHH[SHFWJRRGNQRZOHGJHRIWKH*HUPDQODQJXDJHRUDKLJKGHJUHHRIZLOOLQJQHVVWROHDUQ*HUPDQ
According to State law (Brandenburgisches Hochschulgesetz - BbgHG), preconditions for the appointment as a
-XQLRU3URIHVVRULQFOXGHDFRPSOHWHGXQLYHUVLW\HGXFDWLRQWHDFKLQJVNLOOVDQGDVSHFLDOTXDOL¿FDWLRQIRUDFDGHPLF
ZRUNZKLFKLVXVXDOO\GHPRQVWUDWHGWKURXJKDQRXWVWDQGLQJ3K'WKHVLV,QWHUQDWLRQDOH[SHULHQFHDQRXWVWDQGLQJ
SXEOLFDWLRQUHFRUGDQGDWHDFKLQJUHFRUGDUHDGYDQWDJHRXV7KHWRWDOWLPHIRUFRPSOHWLRQRIWKH3K'DQGVXEVHTXHQW
SRVWGRFHPSOR\PHQWVKRXOGQRWKDYHH[FHHGHGVL[\HDUV
$SSRLQWPHQWVDUHPDGHDFFRUGLQJWR††DQG%EJ+*7KHDSSRLQWPHQWDVDFLYLOVHUYDQWRUDSXEOLFHPSOR\HH
ZLOOEHPDGHIRUXSWRIRXU\HDUVLQWKH¿UVWLQVWDQFHDQGFDQEHH[WHQGHGWRXSWR\HDUVLQWRWDOFRQGLWLRQDOXSRQ
DSRVLWLYHHYDOXDWLRQIt is possible to be taken on for a permanent, tenured position at the ATB in conjunction
with a joint appointment at the University of Potsdam following positive evaluation.
7KH8QLYHUVLW\RI3RWVGDPDQGWKH$7%VWULYHVWRLQFUHDVHWKHSURSRUWLRQRIZRPHQLQUHVHDUFKDQGWHDFKLQJDQG
VSHFL¿FDOO\HQFRXUDJHVIHPDOHDSSOLFDQWVWRDSSO\IRUWKLVSRVLWLRQ+DQGLFDSSHGDSSOLFDQWVZLOOEHJLYHQSUHIHUHQFH
LQFDVHRIHTXDOVXLWDELOLW\3HRSOHZLWKDQLPPLJUDWLRQEDFNJURXQGDUHVSHFL¿FDOO\HQFRXUDJHGWRDSSO\
7KH8QLYHUVLW\RI3RWVGDPRIIHUVGXDOFDUHHUVXSSRUWDQGFRDFKLQJIRUQHZO\DSSRLQWHGSURIHVVRUV
KWWSZZZXQLSRWVGDPGHHQQHXHEHVFKDHIWLJWHLQIRUPDWLRQIRUQHZO\DSSRLQWHGSURIHVVRUVKWPO
)RU IXUWKHU TXHVWLRQV GR QRW KHVLWDWH WR FRQWDFW 3URI 'U 5HLQHU %UXQVFK 6FLHQWL¿F 'LUHFWRU RI $7% HPDLO
UEUXQVFK#DWESRWVGDPGHSKRQH
Applications (with a presentation of your research interests, curriculum vitae, copies of academic
FHUWL¿FDWHVDQGGRFXPHQWVDOLVWRISXEOLFDWLRQVDOLVWRIFRQGXFWHGFRXUVHVDOLVWRIH[WHUQDOO\IXQGHG
projects) should be sent to the University of Potsdam - [email protected] - within four
weeks of the publication of this notice.
Further Information
\RXµOO¿QGXQGHU
www.uni-potsdam.de
/verwaltung/dezernat3/stellen/
7|15
Forschung & Lehre
Die Universität Siegen ist mit ca. 19.200 Studierenden, 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
davon ca. 1.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär
ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und
Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und
)DPLOLH]XYHUHLQEDUHQ6LHLVWGHVZHJHQVHLWDOVIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOH]HUWL¿]LHUW
und bietet einen Dual Career Service an.
An der Fakultät III - Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht - ist
zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
Universitätsprofessur
(Bes.-Gr. W2 ÜBesG NRW)
für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Dienstleistungsmanagement
als befristete Stelle für die Dauer von fünf Jahren zu besetzen.
Gesucht wird eine national und international ausgewiesene Persönlichkeit, die das Gebiet Dienstleistungsmanagement in Forschung und Lehre vertritt mit einem Schwerpunkt auf mittelständischen Betrieben einschließlich des Handwerks. Einschlägige Drittmittelaktivitäten sind erwünscht,
ebenso die Bereitschaft zur Kooperation mit der Praxis. Möglichkeiten zur fakultätsinternen sowie
fakultätsübergreifenden und externen Zusammenarbeit, etwa dem Institut für Mittelstandsforschung Bonn, sind gegeben. In der Lehre wirkt die/der künftige Stelleninhaberin/Stelleninhaber
in den Studiengängen der Betriebswirtschaftslehre, insbesondere im Masterstudiengang Management und Märkte sowie Entrepreneurship and SME Management der Fakultät III mit. Die Bereitschaft zu englischsprachigen Lehrveranstaltungen wird vorausgesetzt, die Mitarbeit in akademischen Selbstverwaltungsgremien wird erwartet.
Die Einstellungsvoraussetzungen für diese Universitätsprofessur sind neben den allgemeinen
dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität
einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich
und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden, umfangreiche Lehrerfahrung und der
Nachweis didaktischer Kompetenz. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im
Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären
Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.
Es werden exzellente wissenschaftliche Leistungen erwartet, die sich nach der Zahl und der Qualität der wissenschaftlichen Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften und nach Erfahrungen mit der Einwerbung und der Durchführung von Drittmittelprojekten bemessen.
'LH8QLYHUVLWlW6LHJHQVWUHEWHLQH(UK|KXQJGHV$QWHLOVGHU)UDXHQDQ(QWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWH
Frauen werden um ihre Bewerbung gebeten. Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind
erwünscht.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis und
Darstellung der bisherigen Forschungs- und Lehrtätigkeit sowie der Drittmittelprojekte) richten Sie
bitte bis zum 13.08.2015 schriftlich an den Dekan der Fakultät III der Universität Siegen, Herrn
Universitätsprofessor Dr. Volker Wulf, 57068 Siegen (E-Mail: [email protected]).
,QIRUPDWLRQHQEHUGLH8QLYHUVLWlW6LHJHQ¿QGHQ6LHDXIXQVHUHU+RPHSDJHZZZXQLVLHJHQGH
„30.000 bis 2017“
Dem DHV gehören zurzeit schon über 29.000
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an.
Jetzt will der DHV durchstarten: Seit dem 1. Januar 2015 läuft eine Mitgliederwerbekampagne
mit dem Ziel, 2017 das 30.000ste DHV-Mitglied
zu begrüßen.
Bitte beteiligen Sie sich an dieser Kampagne!
Helfen Sie mit, die Zukunft Ihrer Berufsvertretung zu sichern.
Unter allen Mitgliedern, die seit dem 1. Januar
2015 bis zum Kampagnenende mindestens ein
neues Mitglied geworben haben, und unter allen
neuen Mitgliedern, die im genannten Zeitraum
DHV-Mitglied werden, wird ein Preis im Wert
von jeweils 1.000 Euro verlost.
Flankiert wird die Kampagne von der Aktion
„Mitglieder werben Mitglieder“, die für die Werbung von zwei neuen Mitglieder unter anderem
eine Beitragsfreiheit für ein Jahr vorsieht.
Mehr dazu hier: www.hochschulverband.de/mitglieder-werben-mitglieder.pdf
AKADEMISCHER STELLENMARKT
UNIVERSITÄTSPROFESSUR FÜR GERIATRIE,
VERBUNDEN MIT DER STELLE EINER
CHEFÄRZTIN/EINES CHEFARZTES
An der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB)
Theodor Fontane ist zum WS 2015/16 die
Universitätsprofessur für Geriatrie (W3-analog)
in Verbindung mit der Stelle
der Chefärztin/des Chefarztes der Klinik für Geriatrie an
den Ruppiner Kliniken (Hochschulklinikum der MHB)
zu besetzen. Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das
Fach Geriatrie in seiner gesamten Breite in Lehre, Forschung
und Krankenversorgung vertreten. Eine spezielle klinische
Expertise im Hinblick auf geriatrische früh-rehabilitative
Komplexbehandlung wird ebenso erwartet wie die Bereitschaft zur wissenschaftlichen Kooperation mit universitären
und außeruniversitären Einrichtungen.
Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
ist eine staatlich anerkannte private Hochschule in kommunaler und kirchlicher Trägerschaft. Sie steht für innovative Lehrkonzepte, fachübergreifende und multidisziplinäre Lehre
und Forschung. Einen speziellen Forschungsschwerpunkt
der MHB bildet das Thema Medizin und Psychologie des
Alterns und des Alters.
Die Klinik für Geriatrie als Bestandteil des Departments Generationenmedizin an den Ruppiner Kliniken verfügt über
55 vollstationäre und 10 teilstationäre Behandlungsplätze
(Tagesklinik). Darüber hinaus besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
der Ruppiner Kliniken (interdisziplinäre internistisch-psychiatrische Station mit Schwerpunkt Geronto-Psychiatrie).
Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber sollte eine langjährige klinische Tätigkeit einschließlich mehrjähriger Erfahrungen in klinischen Leitungsfunktionen nachweisen. Voraussetzungen für die Berufung sind darüber hinaus der Nachweis
exzellenter Forschungsleistungen sowie ein herausragendes
Engagement in der Lehre. Ferner sollten Erfahrungen in der
Drittmitteleinwerbung nachgewiesen werden. Einstellungsvoraussetzungen sind die Facharztanerkennung für Innere
Medizin mit der Schwerpunktbezeichnung Geriatrie bzw. mit
vergleichbaren, für die Weiterbildungsberechtigung Innere
Medizin und Geriatrie erforderlichen Leistungen, sowie die
Habilitation oder äquivalente wissenschaftliche Leistungen.
Es gilt §39 Abs. 1-4 des Brandenburgischen Hochschulgesetzes (GVBl. I/14, [Nr. 18]) vom 28.4.2014. Die Anstellung erfolgt im Rahmen eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses.
Für die Wahrnehmung der Aufgaben wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit den Ruppiner Kliniken geschlossen.
Die Medizinische Hochschule Brandenburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen im wissenschaftlichen Bereich
an und lädt Frauen nachdrücklich zur Bewerbung ein. Bei
gleicher Eignung werden schwerbehinderte Bewerber/innen
bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher Werdegang einschließlich Lehrtätigkeit, Publikationsverzeichnis, Drittmitteleinwerbungen,
kurzgefasste Forschungsperspektive, Zusammenfassung der
bisherigen klinischen Tätigkeit) in Papierform oder elektronisch (PDF) bis zum 31.8.2015 an den Dekan der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Prof.
Dr. med. Dieter Nürnberg, Fehrbelliner Straße 38, 16816
Neuruppin, E-Mail: [email protected]. Informationen zu den einzureichenden Unterlagen Ƭnden Sie unter
www.mhb-fontane.de.
www.ruppiner-kliniken.de | www.mhb-fontane.de
589
590
AKADEMISCHER STELLENMARKT
An der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der GeorgAugust-Universität Göttingen ist eine
Professur für Forest Operations
(BesGr. W2 NBesO)
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Die Professur soll die Forschungsschwerpunkte „Nutzung von Wäldern
und Waldprodukten“ und „Sustainable Forestry and Global Change“
der Fakultät stärken. Die Forschung soll auf die Entwicklung, Analyse
und Optimierung von Systemen und Prozessen der Holzlogistik (Holzernte und -transport) mit besonderem Augenmerk auf naturnahe Nutzungssysteme ausgerichtet sein und tropische Wälder einschließen.
Mit der Wahrnehmung der Stelle sind die folgenden Aufgaben in der
/HKUHYHUEXQGHQ)DFKVSH]L¿VFKH$XVELOGXQJLQGHQ%DFKHORUXQG
Masterstudiengängen der Fakultät, vor allem in den Masterschwerpunkten „Forstbetrieb und Waldnutzung“ und „Tropical and International Forestry“. Aufgrund des hohen Anteils an Studierenden aus dem
Ausland im zuletzt genannten Schwerpunkt ist ein Teil der Lehrveranstaltungen in englischer Sprache abzuhalten. Es wird erwartet, dass sich
die Professur in ihrer Disziplin aktiv an der Internationalisierung des
Lehrangebots beteiligt.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes in der zurzeit geltenden Fassung. Die
6WLIWXQJVXQLYHUVLWlW*|WWLQJHQEHVLW]WGDV%HUXIXQJVUHFKW(LQ]HOKHLWHQ
werden auf Anfrage gerne erläutert.
%HZHUEXQJHQYRQ:LVVHQVFKDIWOHULQQHQXQG:LVVHQVFKDIWOHUQDXVGHP
Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Schwerbehinderte Menschen
werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Die Universität Göttingen plant, die Professur in das Professorinnen-Programm
GHV%XQGHVXQGGHU/lQGHUHLQ]XEULQJHQXQGIRUGHUWGDKHUTXDOL¿]LHUWH
)UDXHQDXVGUFNOLFK]XU%HZHUEXQJDXI7HLO]HLWEHVFKlIWLJXQJNDQQ
unter Umständen ermöglicht werden.
%HZHUEXQJHQPLW/HEHQVODXI6FKULIWHQYHU]HLFKQLVXQG'DUVWHOOXQJ
der Lehr- und Forschungstätigkeit werden als pdf-Dokument bis zum
30.09.2015 erbeten an den Dekan der Fakultät für Forstwissenschaften
und Waldökologie, E-Mail: [email protected].
„Mit dem strategischen Aufbauprozess
unseres Fundraisings, den wir gemeinsam
mit DHV-Funds-Consult entwickelt haben,
konnten wir unser Fundraising erfolgreich
weiter entwickeln. Und zudem macht es
auch noch Spaß, Netzwerke auf- und
auszubauen!“
Prof. Dr. Beate Schücking
Rektorin der Universität Leipzig
DHV-FUNDS-CONSULT
Forschung & Lehre
7|15
Die Universität Siegen ist mit ca. 19.200 Studierenden, 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
davon ca. 1.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär
ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und
Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendes Lehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und
)DPLOLH]XYHUHLQEDUHQ6LHLVWGHVZHJHQVHLWDOVIDPLOLHQJHUHFKWH+RFKVFKXOH]HUWL¿]LHUW
und bietet einen Dual Career Service an.
In der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen ist im Department
Maschinenbau eine
Universitätsprofessur
(Bes.-Gr. W2 ÜBesG NRW)
für Numerische Mechanik
zu besetzen.
Der/Die Stelleninhaber/-in vertritt das Fachgebiet in Forschung und Lehre.
In der Forschung soll der/die zukünftige Stelleninhaber/-in numerische Verfahren über die FiniteElemente-Methode hinaus entwickeln und auf dem Gebiet nichtkonventioneller Diskretisierungsmethoden ausgewiesen sein. Der Schwerpunkt seiner/ihrer Arbeit sollte daher auf einem der
folgenden Gebiete liegen: Partikel-Methoden/Quasi-Kontinuums-Methoden, netzfreie Diskretisierungen und/oder großskalige Simulationen mit Kontakt. Dabei wird erwartet, dass der/die
Stelleninhaber/-in seine/ihre Expertise einbringt, um an der Entwicklung des Forschungsschwerpunkts „Innovative Materialien“ der Fakultät mitzuarbeiten.
Die Lehre beinhaltet neben der Vermittlung der Forschungsinhalte die klassischen Fächer zur
Mechanik für die Studiengänge Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Wirtschaftsingenieurwesen
(B.Sc./M.Sc.) sowie für den englischsprachigen Studiengang Mechatronics (M.Sc.).
Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen
ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu
wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird,
zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren
bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung oder
im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.
Die Bereitschaft zur aktiven und konstruktiven Teilnahme in den Selbstverwaltungsgremien der
Universität wird erwartet. Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in
)RUVFKXQJ XQG/HKUHDQ(QWVSUHFKHQG TXDOL¿]LHUWH :LVVHQVFKDIWOHULQQHQ ZHUGHQXPLKUH%Hwerbung gebeten.
%HZHUEXQJHQHQWVSUHFKHQGTXDOL¿]LHUWHU6FKZHUEHKLQGHUWHUVLQGHUZQVFKW
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis, Lehrund Forschungskonzepte, Lehrevaluation) richten Sie bitte bis zum 13.08.2015 an den Dekan der
Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät, Universität Siegen, 57068 Siegen.
Für Fragen steht Ihnen ebenfalls der Dekan, Herr Universitätsprofessor Dr. Ullrich Pietsch, Tel.:
0271/740-4411, E-Mail: [email protected], zur Verfügung.
,QIRUPDWLRQHQEHUGLH8QLYHUVLWlW6LHJHQ¿QGHQ6LHDXIXQVHUHU+RPHSDJH
http://www.uni-siegen.de, http://www.mb.uni-siegen.de/institute/?lang=de
7|15
Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
591
TIERÄRZTLICHE FAKULTÄT
„Forschen und Studieren mit Perspektive“
Die Bergische Universität Wuppertal ist eine moderne, dynamische und forschungsorientierte Campusuniversität mit interdisziplinär ausgerichteten Pro¿OOLQLHQLQ)RUVFKXQJXQG/HKUH*HPHLQVDPVWHOOHQVLFKKLHUPHKUDOV
)RUVFKHQGH/HKUHQGHXQG6WXGLHUHQGHGHQ+HUDXVIRUGHUXQJHQLQGHQ%HUHLFKHQ*HVHOOVFKDIW.XOWXU%LOGXQJgNRQRPLH7HFKQLN1DWXUXQG8PZHOW
Im Fachbereich E – Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik
LVW]XPQlFKVWP|JOLFKHQ=HLWSXQNWHLQH
Juniorprofessur
Didaktik der Elektrotechnik
%HV*UXSSH:h%HV*15:JHP†+*15:
]XEHVHW]HQ
*HVXFKW ZLUG HLQH HQJDJLHUWH 3HUV|QOLFKNHLW GLH LQ GHU 9HUPLWWOXQJ YRQ
HOHNWURWHFKQLVFKHQXQGLQVEHVRQGHUHDXWRPDWLVLHUXQJVWHFKQLVFKHQ,QKDOWHQ
DXVJHZLHVHQLVW(LQHU]LHKXQJVZLVVHQVFKDIWOLFKHU+LQWHUJUXQGXQGHLQHEHUXIV
ZLVVHQVFKDIWOLFKH([SHUWLVHVLQGJHZQVFKW'LH6WHOOHQLQKDEHULQ'HU6WHOOHQ
LQKDEHUVROOGLH6FKQLWWVWHOOH]ZLVFKHQGHQ%LOGXQJVZLVVHQVFKDIWHQGHUJHZHUE
OLFKWHFKQLVFKHQ)DFKULFKWXQJHQXQGGHU(OHNWURWHFKQLNDXVIOOHQXQGLQGLHVHP
%HUHLFKGLH$XVELOGXQJGHU/HKUDPWVVWXGLHUHQGHQEHWUHXHQ'LH3URIHVVXULVWLQ
GHP3URMHNWÄ)|UGHUXQJNRRSHUDWLYHU6WXGLHQJlQJH³DQJHVLHGHOW
'LH %HZHUEHULQ E]Z GHU %HZHUEHU VROO GXUFK IROJHQGH .RPSHWHQ]HQ DXVJH
ZLHVHQVHLQ
z HLQVFKOlJLJHV/HKUDPWVVWXGLXPRGHULQJHQLHXUZLVVHQVFKDIWOLFKHV6WXGLXP
YRU]XJVZHLVHLQGHU)DFKULFKWXQJ(OHNWURWHFKQLN$XWRPDWLVLHUXQJVWHFKQLN
RGHUYHUZDQGWH6WXGLHQJlQJH
z (UIDKUXQJ LQ GHU 9HUELQGXQJ YRQ )DFKZLVVHQVFKDIW XQG )DFKGLGDNWLN YRU
]XJVZHLVHLQGHU(UZDFKVHQHQELOGXQJ
z )RUVFKXQJ ]XU EHUXÀLFKHQ )DFKDUEHLW LQ GHQ PHWDOO HOHNWURWHFKQLVFKHQ
und informationstechnischen Berufen oder in vergleichbaren Berufsfeldern, ins EHVRQGHUHDXIGHP*HELHWGHU$XWRPDWLVLHUXQJVWHFKQLN
z )RUVFKXQJVHUIDKUXQJHQ LQ GHP %HUHLFK GHV (LQVDW]HV GLJLWDOHU 0HGLHQ LQ
/HKUXQG/HUQNRQWH[WHQ
z (UIDKUXQJHQLQGHU$XVXQG:HLWHUELOGXQJQLFKWQXULPZLVVHQVFKDIWOLFKHQ
Bereich
,P =HQWUXP GHU 3URIHVVXU VWHKW GLH /HKU/HUQIRUVFKXQJ LP %HUHLFK GHU$XWR
PDWLVLHUXQJVWHFKQLN LQVEHVRQGHUH LP 6FKZHUSXQNW $UEHLW7HFKQLN%LOGXQJ
'LH -XQLRUSURIHVVXU LVW DQ GDV =HQWUXP IU JHZHUEOLFKWHFKQLVFKH /HKUHUELO
GXQJ DQJHEXQGHQ XQG LP )DFKEHUHLFK (OHNWURWHFKQLN ,QIRUPDWLRQVWHFKQLN
0HGLHQWHFKQLNYHURUWHW*OHLFK]HLWLJZLUGGLHDNWLYH$XVJHVWDOWXQJGHU.RRSH
UDWLRQPLWGHQ)DFKKRFKVFKXOHQLQVEHVRQGHUH]XU6WlUNXQJGHU$XVELOGXQJYRQ
/HKUNUlIWHQIU%HUXIVNROOHJVHUZDUWHW'LH0LWZLUNXQJDP$XIEDXGHVGLGDN
WLVFKHQ =HQWUXPV GHU EHUXÀLFKHQ )DFKULFKWXQJHQ LQ GHP GLH )DFKGLGDNWLNHQ
GHUEHUXÀLFKHQ)DFKULFKWXQJHQJHEQGHOWZHUGHQZLUGHEHQIDOOVHUZDUWHW
=XP $XIJDEHQJHELHW GHU 3URIHVVXU JHK|UW GLH 'XUFKIKUXQJ YRQ /HKUYHUDQ
VWDOWXQJHQ LP %HUHLFK GHU NRPELQDWRULVFKHQ %DFKHORU XQG 0DVWHUDXVELOGXQJ
VRZRKOLPIDFKGLGDNWLVFKHQDOVDXFKIDFKZLVVHQVFKDIWOLFKHQ%HUHLFKVRZLHGLH
%HWUHXXQJGHU/HKUDPWVVWXGLHUHQGHQZlKUHQGGHU6FKXOSUDNWLND(UJlQ]HQGLVW
HLQHhEHUQDKPHYRQIDFKZLVVHQVFKDIWOLFKHQ/HKUYHUDQVWDOWXQJHQLQGHU(OHNWUR
WHFKQLNYRU]XJVZHLVHLP%HUHLFK,QIRUPDWLRQVXQG.RPPXQLNDWLRQVWHFKQLN
P|JOLFK,QGHU)RUVFKXQJVROOGLH3URIHVVXUVLFKPLWGHQEHUXIVZLVVHQVFKDIW
OLFKHQ$QVlW]HQ ]XP DUEHLWVSUR]HVVRULHQWLHUWHQ /HUQHQ GHU WKHRULHJHOHLWHWHQ
(QWZLFNOXQJWHFKQLVFKHU/HUQXPJHEXQJHQXQGGHU]LHOJUXSSHQRULHQWLHUWHQ9HUPLWWOXQJYRQDQVSUXFKVYROOHQWHFKQLVFKHQ=XVDPPHQKlQJHQEHIDVVHQ
An der Tierärztlichen Fakultät ist im Veterinärwissenschaftlichen
Department zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
Professur (W3) für Physiologie
(Lehrstuhl)
zu besetzen.
Der Stelleninhaberin / dem Stelleninhaber obliegt die Vertretung des
Faches in Lehre und Forschung.
Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) möchte eine
hervorragend ausgewiesene Persönlichkeit gewinnen, die ihre wissenschaftliche Qualifikation im Anschluss an ein abgeschlossenes
Hochschulstudium und eine überdurchschnittliche Promotion durch
international sichtbare, exzellente Leistungen in Forschung und Lehre
nachgewiesen hat und die über eine entsprechende Anerkennung als
Fachtierarzt verfügt.
Bei einer Einstellung im Beamtenverhältnis darf das 52. Lebensjahr
zum Zeitpunkt der Ernennung noch nicht vollendet sein. In dringenden Fällen können hiervon Ausnahmen zugelassen werden.
Die LMU strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in Forschung
und Lehre an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich,
sich zu bewerben.
Schwerbehinderte werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher
Eignung bevorzugt.
Die LMU bietet Unterstützung für Doppelkarriere-Paare an.
Bewerbungen in Deutsch und Englisch sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrverzeichnis, Drittmittelaufkommen) in
Papierform und zusätzlich auf elektronischem Wege einzureichen bis
zum 30. September 2015 beim Dekan der Tierärztlichen Fakultät
der Ludwig-Maximilians-Universität München, Veterinärstraße 13,
80539 München, E-Mail: [email protected].
Kennziffer: P15010
'LH0LWDUEHLWLQGHUDNDGHPLVFKHQ6HOEVWYHUZDOWXQJZLUGDOVVHOEVWYHUVWlQGOLFK
HUDFKWHW
'LH%HUJLVFKH8QLYHUVLWlWEHWUDFKWHWGLH*OHLFKVWHOOXQJYRQ)UDXHQXQG0lQQHUQ
DOVHLQHZLFKWLJH$XIJDEHDQGHUHQ8PVHW]XQJGLH]XNQIWLJH6WHOOHQLQKDEHULQ
GHU]XNQIWLJH6WHOOHQLQKDEHUPLWZLUNW
An der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie Hermannsburg
(FIT) ist zum SoSe 2016 folgende Professur zu besetzen:
Der vollständige Ausschreibungstext einschließlich der EinstellungsvorDXVVHW]XQJHQLVWXQWHUZZZVWHOOHQXQLZXSSHUWDOGH]X¿QGHQ
Professur für „Entwicklungsbezogene Arbeit“
%HZHUEXQJHQ VLQG PLW /HEHQVODXI =HXJQLVNRSLHQ 6FKULIWHQYHU]HLFKQLV XQG
JJI 9HU]HLFKQLV GHU ELVKHULJHQ /HKUYHUDQVWDOWXQJHQ unter Angabe der
Kennziffer - zu richten an den Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik,
Informationstechnik, Medientechnik, Herrn Univ.-Prof. Dr. A. Kummert,
Bergische Universität Wuppertal, 42097 Wuppertal.
Bewerbungen sind folgende Unterlagen beizufügen:
$XIHOHNWURQLVFKHP:HJHEHUPLWWHOWH%HZHUEXQJHQN|QQHQQLFKWEHUFNVLFKWLJWZHUGHQ
- Lebenslauf mit Auflistung der Publikationen, Lehrveranstaltungen,
Berufserfahrungen, Forschungsprojekte,
- Angaben zu den zukünftig geplanten Lehr- und Forschungsprojekten,
- drei ausgewählte Publikationen (möglichst in einer integralen PDF-Datei).
)UDXHQZHUGHQEHLJOHLFKHU(LJQXQJ%HIlKLJXQJXQGIDFKOLFKHU/HLVWXQJEHYRU]XJWEHUFNVLFKWLJWVRIHUQVLHLQGHU2UJDQLVDWLRQVHLQKHLWXQWHUUHSUlVHQWLHUW
VLQGXQGVRIHUQQLFKWLQGHU3HUVRQHLQHV0LWEHZHUEHUVOLHJHQGH*UQGHEHUZLHJHQ 'LH 5HFKWH GHU 6FKZHUEHKLQGHUWHQ EHL JOHLFKHU (LJQXQJ EHYRU]XJW
EHUFNVLFKWLJW]XZHUGHQEOHLEHQXQEHUKUW
Bewerbungen sind bis zum 31. August 2015 in elektronischer Form an
die Fachhochschule für Interkulturelle Theologie Hermannsburg,
Geschäftsführung, Herrn Erich Fiebig, Missionsstraße 3-5, 29320
Südheide, E-Mail: [email protected] zu senden.
Bewerbungsfrist: 24.07.2015
Weitere Informationen finden Sie unter www.fh-hermannsburg.de
oder unter www.elm-mission.net .
592
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
7|15
Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V. (HZDR) ist eine Forschungseinrichtung mit ca. 1.000 Mitarbeitern und
Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF). Seine fachübergreifenden wissenschaftlichen
Schwerpunkte liegen in den Forschungsbereichen Energie, Gesundheit und Materie. Die Arbeiten werden in enger Zusammenarbeit innerhalb der HGF sowie mit Hochschulen, außeruniversitären Instituten und der Industrie durchgeführt. DetailOLHUWH,QIRUPDWLRQHQ¿QGHQ6LHXQWHUKWWSZZZK]GUGH
An der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik ist im Rahmen eines gemeinsamen Berufungsverfahrens mit dem HZDR
zum schnellstmöglichen Zeitpunkt die
W3-Professur für „Beschleunigertechnologie“
verbunden mit einer leitenden Funktion im „ELBE Zentrum für Hochleistungsstrahlenquellen“ im Institut für
Strahlenphysik des HZDR
zu besetzen.
Am „ELBE Zentrum für Hochleistungsstrahlenquellen“ sind etwa 80 Mitarbeiter tätig. Für die zu besetzende Position wird
eine international herausragende Forscherpersönlichkeit mit ausgewiesener Expertise im Bereich der Beschleunigerphysik
und -technologie gesucht. Der Schwerpunkt der experimentellen Forschungstätigkeit wird auf dem Gebiet der supraleitenden
Beschleunigertechnologie und deren Weiterentwicklung als Treiber innovativer Strahlenquellen vom Terahertz- bis zum
Röntgenbereich liegen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit den Forschungsgebieten Hochleistungslaser, Strahlenphysik,
0DWHULDO XQG (QHUJLHIRUVFKXQJ GHV +='5 VRZLH PLW GHU )DNXOWlW IU ,QIRUPDWLN XQG (OHNWURWHFKQLN LQ GHU 3UR¿OOLQLH
„Light, Life and Matter“ der Universität Rostock essenziell. Außerdem wird eine aktive Rolle bei der Koordinierung der
Beschleunigerforschung und der Konzipierung von Zukunftsprojekten in der Helmholtz-Gemeinschaft erwartet.
Für Rückfragen wenden Sie sich an:
+U3URI'U'UKF56DXHUEUH\:LVVHQVFKDIWOLFKHU'LUHNWRUGHV+='57HO)D[
(0DLOUVDXHUEUH\#K]GUGH
)U3URI'UUHUQDWKDELO8UVXODYDQ5LHQHQ9RUVLW]HQGHGHU%HUXIXQJVNRPPLVVLRQ8QLYHUVLWlW5RVWRFN7HO
(0DLOXUVXODYDQULHQHQ#XQLURVWRFNGH
****
'LH (LQVWHOOXQJVYRUDXVVHW]XQJHQ EHVWLPPHQ VLFK JHPl‰ † $EV /DQGHVKRFKVFKXOJHVHW] 0HFNOHQEXUJ9RUSRPPHUQ
/+*09DEJHVFKORVVHQHV+RFKVFKXOVWXGLXPLP%HUHLFKGHU3K\VLN(OHNWURWHFKQLNRGHUYHUZDQGWHQ)lFKHUQSlGDJRgische Eignung, Promotion, Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel im Rahmen einer
Juniorprofessur erbracht worden sind. Engagement in der Lehre und Erfahrung in der Leitung interdisziplinärer Forschungsgruppen sowie im Umgang mit internationalen Nutzern werden vorausgesetzt.
'LH3URIHVVXUZLUGJHPl‰†$EV/+*09QDFKGHPVRJHQDQQWHQÄ7KULQJHU0RGHOO³8QLYHUVLWlWVSURIHVVRUXQGSULYDWrechtlicher Anstellungsvertrag im HZDR) berufen.
Besondere Fähigkeiten und Leistungen in der Lehre sowie in der Wissenschaftsorganisation und akademischen SelbstverZDOWXQJ¿QGHQ%HUFNVLFKWLJXQJ=XGLHVHP=ZHFNVLQGGLH(UJHEQLVVHLQGHU/HKUHGLH9RUVWHOOXQJHQ]XUNQIWLJHQ/HKUH
inkl. zur didaktischen Gestaltung von Lehrveranstaltungen darzulegen und die Erfahrungen im wissenschaftlichen Management
zu beschreiben.
Die Universität Rostock bekennt sich zu ihren universitären Führungsleitlinien.
Die Universität Rostock und das HZDR streben eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen Personal an
XQG IRUGHUQ GDKHU TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI † $EV GHV *OHLFKVWHOOXQJVJHVHW]HV 0HFNOHQEXUJ9RUSRPPHUQ
QDFKGUFNOLFKDXIVLFK]XEHZHUEHQ)UDXHQZHUGHQEHLJOHLFKZHUWLJHU4XDOL¿NDWLRQYRUUDQJLJEHUFNVLFKWLJWVRIHUQQLFKW
in der Person des Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
6FKZHUEHKLQGHUWH %HZHUEHULQQHQ XQG %HZHUEHU ZHUGHQ EHL JOHLFKHU (LJQXQJ %HIlKLJXQJ XQG 4XDOL¿NDWLRQ EHVRQGHUV
berücksichtigt.
%HZHUEXQJHQPLWGHQEOLFKHQ8QWHUODJHQWDEHOODULVFKHU/HEHQVODXI'DUVWHOOXQJGHVZLVVHQVFKDIWOLFKHQXQGEHUXÀLFKHQ
Werdegangs, Schriftenverzeichnis, Sonderdrucke der fünf wichtigsten Publikationen, Aufstellung der bisherigen LehrtätigNHLWHYHQWXHOOKRFKVFKXOGLGDNWLVFKHU=XVDW]TXDOL¿NDWLRQHQXQGGHUELVKHULJHQ'ULWWPLWWHOHLQZHUEXQJ
sowie Beschreibung künftiger Forschungsabsichten) sind bitte in zweifacher Ausfertigung bis zum
20. Juli 2015 zu richten an die Universität Rostock, Dekan der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, Albert-Einstein-Straße 2, 18059 Rostock.
Die Bewerbungsunterlagen werden den zuständigen Gremien der Universität Rostock und des HZDR z
gänglich gemacht. Bewerbungskosten werden vom HZDR entsprechend dem Bundesreisekostengesetz
übernommen.
Cartoon: Meissner
Forschung & Lehre
593
AKADEMISCHER STELLENMARKT
SPITZENMEDIZIN IN HANNOVER
7|15
Medizinische Hochschule
Hannover
Am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Medizinischen Hochschule Hannover (Leitung
Prof. Dr. med. S. Suerbaum) ist eine
UNIVERSITÄTSPROFESSUR FÜR
MOLEKULARE MEDIZINISCHE
MIKROBIOLOGIE
(Nachfolge Prof. Dr. M. W. Hornef)
im Beamtenverhältnis oder außertariflichen Angestelltenverhältnis entsprechend W2 BBesO zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Die Stelle ist zunächst befristet auf 5 Jahre,
nach positiver Zwischenevaluation kann nach frühestens 3
Jahren eine Entfristung erfolgen.
Der Bewerber oder die Bewerberin sollte auf einem Teilgebiet der Medizinischen Mikrobiologie internationales Ansehen erworben haben und das Forschungsprofil der Abteilung
(akute und chronische Infektionen des Gastrointestinaltrakts
und der Lunge) komplementieren. Mitarbeit in den an der
MHH bestehenden Sonderforschungsbereichen, insbesondere
im SFB 900 (‚Chronische Infektionen: Mikrobielle Persistenz
und ihre Kontrolle’), im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung und in anderen Forschungsschwerpunkten der
MHH (siehe www.mh-hannover.de) ist erwünscht. Weitere
Einstellungsvoraussetzungen sind eine exzellente Publikationsleistung, Erfahrung in der Einwerbung von Forschungsdrittmitteln und Lehre sowie die Bereitschaft zur fachübergreifenden Kooperation. Für die Besetzung der Stelle kommen Mediziner/Medizinerinnen oder Naturwissenschaftler/
Naturwissenschaftlerinnen in Betracht. Ärztliche Bewerber/
Bewerberinnen sollten die Facharztausbildung für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie abgeschlossen
haben und sich als Oberarzt/Oberärztin an der mittelbaren
Krankenversorgung im Bereich der Medizinischen Mikrobiologie beteiligen.
Besonderes Engagement in der studentischen Lehre, auch in
fächerübergreifenden Lehrveranstaltungen nach der neuen
Approbationsordnung Humanmedizin im Modellstudiengang
„HannibaL“ der MHH, wird vorausgesetzt.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.
Die MHH strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb Frauen nachdrücklich auf, sich zu
bewerben.
Announcement of an open position at the Faculty of Informatics,
Vienna University of Technology (TU Wien), Austria
FULL PROFESSOR of COMPUTER ENGINEERING
(Computer Architecture)
The Vienna University of Technology (TU Wien) invites applications for a Full Professor position at the Faculty of Informatics.
The successful candidate will have an outstanding research record in computer engineering, with a particular emphasis on one or (ideally) more of the following comSXWHUDUFKLWHFWXUHUHODWHG¿HOGVWKDWFRPSOHPHQWH[LVWLQJDFWLYLWLHVDWWKH)DFXOW\RI
Informatics:
‡ $UFKLWHFWXUHVIRUPL[HGFULWLFDOLW\DSSOLFDWLRQV
• Multi- and many-core architectures
• Massively parallel architectures (e.g. GPU architectures)
• Non-conventional architectures (e.g. neural computing)
• High performance architectures (multi-threading, superscalar, etc.)
‡ 5HFRQ¿JXUDEOHDUFKLWHFWXUHV
• Memory architectures
• Circuit design and modeling
:HRIIHUH[FHOOHQWZRUNLQJFRQGLWLRQVLQDQDWWUDFWLYHUHVHDUFKHQYLURQPHQWLQDFLW\
ZLWKDQH[FHSWLRQDOTXDOLW\RIOLIH
For a more detailed announcement and information on how to apply, please go to:
http://www.informatik.tuwien.ac.at/vacancies
$SSOLFDWLRQVLQ(QJOLVKVKRXOGEHVHQWWRWKHDean of the Faculty of Informatics,
3URI'U*HUDOG6WHLQKDUGWLQGLJLWDOIRUPDVLQJOHSGI¿OHWRGHNDQ#LQIRUPDWLN
tuwien.ac.at.
Application Deadline: August 20, 2015
Bewerberinnen/Bewerber müssen die Einstellungsvoraussetzungen gem. § 25 Niedersächsisches Hochschulgesetz (Habilitation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung)
erfüllen. Einzelheiten können auf Anfrage erläutert werden.
Bewerbungen in Schrift- und elektronischer Form mit tabellarischem Lebenslauf, Zeugnissen, wissenschaftlichem und klinischem Werdegang, vollständigem Nachweis der Lehrerfahrung, Vorlage eines Lehrkonzeptes und vollständigem,
gegliedertem Schriftenverzeichnis mit einer Auswahl von
Sonderdrucken der fünf wichtigsten Publikationen werden
bis 28.07.2015 erbeten an den
Präsidenten der Medizinischen Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover
E-Mail: [email protected]
Eine Kopie der elektronischen Bewerbung und etwaige Rückfragen richten Sie bitte an Prof. S. Suerbaum, E-Mail: suerbaum.
[email protected].
www.mh-hannover.de
594
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
An der Jade Hochschule mit ihren Studienorten Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth
studieren rund 7.500 junge Menschen, die Lust auf Zukunft haben. 180 Professor_innen
betreuen sie individuell. Die Hochschule fördert eigenverantwortliches, praxisorientiertes
Lernen und verknüpft akademische Ausbildung mit dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz.
LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN!
KOMMEN SIE ALS PROFESSORIN ODER
PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE!
An der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth ist im Fachbereich Management,
Information, Technologie am Studienort Wilhelmshaven zum 01.03.2016 folgende Stelle zu besetzen:
Professur (Bes.-Gr. W2) für das Gebiet
Wirtschaftsingenieurwesen,
insbesondere Produktionsmanagement Kennziffer MIT 85-FL
Gesucht wird ein_e Wirtschaftsingenieur_in oder ein_e Maschinenbauingenieur_in mit einschlägigen
Erfahrungen in Produktion, Qualitätsmanagement und im Bereich Produktionsmanagement.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG).
An der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth ist im Fachbereich Management,
Information, Technologie am Studienort Wilhelmshaven zum 01.09.2015, befristet bis zum
31.08.2017, folgende Stelle zu besetzen:
Verwalter_in einer Professur (Bes.-Gr. W2) für das Gebiet
Anwendungen der Datenverarbeitung in Entwicklung
und Produktion Kennziffer MIT/V 83-FL1
Gesucht wird ein_e Ingenieur_in mit Berufs- und Führungserfahrung in produzierenden Unternehmen
sowie fundierten Kenntnissen und Erfahrungen in Fertigung, Produktion, Automatisierung und Qualitätsmanagement. Vorteilhaft sind darüber hinaus Kenntnisse und Erfahrungen in der Produktentwicklung
sowie im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Die Stellen sind teilzeitgeeignet.
Ausführliche Informationen zu den Stellenangeboten erhalten Sie unter jade-hs.de/stellen.
Wir gewährleisten die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern und berücksichtigen vorrangig schwerbehinderte Menschen mit gleicher Eignung und Qualifikation.
Richten Sie Ihre Bewerbung bitte mit den vollständigen Unterlagen unter Angabe der jeweiligen
Kennziffer bis zum 22.07.2015 an den
Präsidenten
der Jade Hochschule
Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Dr. habil. Elmar Schreiber
Friedrich-Paffrath-Straße 101
26389 Wilhelmshaven
jade-hs.de
7|15
7|15
Forschung & Lehre
In der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der
Universität der Bundeswehr München ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:
W3-Universitätsprofessur
für Sichere Digitale Schaltungen
Persönlichkeiten mit ausgezeichneten akademischen, wissenschaftlichen
sowie didaktischen Fähigkeiten sind eingeladen, sich zu bewerben.
Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin soll
durch exzellente Forschungsarbeiten und praktische Erfahrungen im
Entwurf komplexer digitaler Schaltungen in hoch-skalierten CMOS
Technologien für die Kommunikationstechnik oder für die integrierte
Sensorik ausgewiesen sein. Ein besonderer Schwerpunkt der Professur
soll in der Entwicklung von Methoden zum Entwurf fälschungssicherer
digitaler Schaltungen liegen. Dies umfasst auch die Analyse und
Bewertung bereits bestehender digitaler Schaltungen in Bezug auf
Fälschungssicherheit. Erfahrungen im Bereich Schaltungsverifikation
und Testmethoden sind von Vorteil.
Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt
Information and Communications der Fakultät und dessen Professuren
wird vorausgesetzt. Erwünscht ist auch eine Vernetzung zu Forschungsaktivitäten der Fakultät für Informatik und zum Forschungszentrum
Cyber Defense (CODE).
In der Lehre ist in Zusammenarbeit mit dem Institutskollegen das Gebiet
der Schaltungstechnik, der Mikroelektronik und der Implementierung
integrierter Schaltungen in voller Breite zu vertreten. Für die von der
Fakultät getragenen Bachelor- und Master-Studiengänge sowie für
den Studiengang Mathematical Engineering sind entsprechende
Pflicht-Lehrveranstaltungen zu übernehmen. Darüber hinaus wird die
Entwicklung anspruchsvoller Wahlpflicht-Lehrveranstaltungen und die
Betreuung und Weiterentwicklung von Praktika erwartet.
Mehrjährige Industrieerfahrung oder industrienahe Forschungstätigkeit
im ingenieurwissenschaftlichen Bereich ist erwünscht. Die Einwerbung
von Drittmitteln und die Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung werden erwartet.
Voraussetzung für eine Bewerbung ist eine exzellente wissenschaftliche
Qualifikation, die durch eine Habilitation, im Rahmen einer Juniorpro-
fessur oder durch vergleichbare Tätigkeiten in einer Forschungseinrichtung oder in der Wirtschaft nachgewiesen werden.
Die Universität der Bundeswehr München bietet für Offizieranwärter/
-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird
durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen
Begleitstudiums studium plus ergänzt.
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von
Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag
der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.
Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an
und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung
auf. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum
20. September 2015 als vertrauliche Personalsache an den
Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.
AKADEMISCHER STELLENMARKT
595
In der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik ist am
Institut für Physik die
W3-Universitätsprofessur
für Sensortechnologien
zum 1. Oktober 2016 zu besetzen.
Persönlichkeiten mit ausgezeichneten akademischen, wissenschaftlichen
sowie didaktischen Fähigkeiten sind eingeladen, sich zu bewerben.
Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber sollte auf
mehreren der folgenden zentralen Themen der Technologie und Wirkprinzipien von Silizium Halbleitersensoren fachlich ausgewiesen sein:
l
Technologie physikalischer, chemischer oder biologischer Halbleitersensoren
l
Entwicklung neuer Materialien und Funktionalitäten
l
Herstellung und elektrische Charakterisierung von Sensorbauelementen
l
Anwendungstauglichkeit
Vor dem Hintergrund des expandierenden Internet of Things wird der
Bedarf an geeigneten Sensoren stark ansteigen. Der Forschungsschwerpunkt der Professur soll auf der technologischen Weiterentwicklung
von Halbleitersensoren unter Einbindung neuer funktionaler Materialien
und Wirkprinzipien liegen. Entsprechend ihrer Rolle als Schlüsseltechnologie sollen die entwickelten Bauelemente ein breites Einsatzgebiet
abdecken können.
Ein zertifizierter, institutseigener Reinraum zur Herstellung von Bauelementen und bestens ausgestattete Labore für die elektrische und
physikalische Charakterisierung von elektronischen Sensorbauelementen
stehen zur Verfügung.
In der Lehre wird erwartet, dass für die von der Fakultät getragenen
Studiengänge die Grundlagenvorlesungen in Physik und die Betreuung
der Praktika übernommen werden und dass - in Abstimmung mit den
anderen Professuren - Lehrveranstaltungen auch aus benachbarten
Fachgebieten angeboten werden.
Eine enge Zusammenarbeit innerhalb des Instituts und mit den benachbarten Fachgebieten sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Selbstverwaltungsgremien der Universität sind ebenso Voraussetzungen wie
Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln und hohes diesbezügliches Engagement.
Voraussetzung für eine Bewerbung sind exzellente wissenschaftliche
Leistungen, die durch eine Habilitation oder durch gleichwertige wissenschaftliche Leistungen nachgewiesen werden.
Die Universität der Bundeswehr München bietet für Offizieranwärter/
-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird
durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen
Begleitstudiums studium plus ergänzt.
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von
Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag
der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.
Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an
und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung
auf.
Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen unter Beilegung
der drei wichtigsten Publikationen bis zum 20. September 2015 als
vertrauliche Personalsache an den
Dekan der Fakultät EIT der Universität der Bundeswehr München,
85577 Neubiberg.
596
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
7|15
VERWALTUNG
MANAGEMENT
FACHKRÄFTE
UNIVERSITÄTSPROFESSUR FÜR PSYCHIATRIE
UND PSYCHOTHERAPIE, VERBUNDEN MIT DER
STELLE EINER OBERÄRZTIN/EINES OBERARZTES
An der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) Theodor
Fontane ist zum WS 2015/16 eine
Universitätsprofessur für Psychiatrie und Psychotherapie
(W2-analog)
in Verbindung mit der Stelle
einer Oberärztin/eines Oberarztes in der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik an den Ruppiner Kliniken
(Hochschulklinikum der MHB)
zu besetzen. Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach
Psychiatrie und Psychotherapie in seiner gesamten Breite in Lehre, Forschung und Krankenversorgung vertreten. Die Medizinische
Hochschule Brandenburg Theodor Fontane ist eine staatlich anerkannte private Hochschule in kommunaler und kirchlicher Trägerschaft. Sie steht für innovative Lehrkonzepte, fachübergreifende
und multidisziplinäre Lehre und Forschung. Einen speziellen Forschungsschwerpunkt der MHB bildet das Thema Medizin und Psychologie über die Lebensspanne.
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik verfügt über 137 vollstationäre und 44 teilstationäre Behandlungsplätze (2 Tageskliniken) sowie über eine Institutsambulanz. Die
Klinik hat einen überregionalen Versorgungsauftrag und bietet
das gesamte Spektrum der Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen des Erwachsenenalters an. Darüber hinaus
besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinderund Jugend-Psychiatrie und Psychotherapie (Adoleszenten-Station
sowie mit der Klinik für Geriatrie (interdisziplinäre internistischpsychiatrische Station). Sowohl in der Patientenversorgung als auch
in Forschung und Lehre verfolgt die Klinik das Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Medizin, Psychologie und neurobiologischer Grundlagenforschung.
Die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber
sollte eine langjährige klinische Tätigkeit nachweisen. Voraussetzungen für die Berufung sind darüber hinaus der Nachweis exzellenter Forschungsleistungen im Bereich der klinischen Psychiatrie
und Psychotherapie sowie ein herausragendes Engagement in der
Lehre. Der von der MHB angebotene Brandenburgische Modellstudiengang Medizin folgt didaktisch der Methodik des Problemorientierten Lernens (POL), ist praxisorientiert und wissenschaftsbasiert. Die Bereitschaft zur Kooperation in der Lehre mit den
vorklinischen Fächern in gemeinsamen Lehrveranstaltungen wird
erwartet. Ferner sollten Erfahrungen in der Drittmitteleinwerbung
nachgewiesen werden.
Einstellungsvoraussetzungen sind die Facharztanerkennung für
Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Habilitation oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen. Es gilt §39 Abs. 1-4 des
Brandenburgischen Hochschulgesetzes (GVBl. I/14, [Nr. 18]) vom
28.4.2014. Die Anstellung erfolgt im Rahmen eines auf fünf Jahre
befristeten Arbeitsverhältnisses (mit Option auf Verlängerung). Für
die Wahrnehmung der Aufgaben wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit den Ruppiner Kliniken geschlossen.
Die Medizinische Hochschule Brandenburg strebt eine Erhöhung
des Anteils von Frauen im wissenschaftlichen Bereich an und lädt
Frauen nachdrücklich zur Bewerbung ein. Bei gleicher Eignung werden schwerbehinderte Bewerber/innen bevorzugt berücksichtigt.
In der Zentralen Hochschulverwaltung der Universität zu Köln, Dezernat 7 - Forschungsmanagement ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt für
die Abteilung 71: Analyse und Beratung eine Stelle als
Mitarbeiterin/Mitarbeiter
Drittmittelberatung
in Vollzeit (39,83 Wochenstunden) zu besetzen, die Stelle kann auch in Teilzeit (19,92 Wochenstunden) ausgeübt werden. Die Stelle ist befristet im Rahmen einer Mutterschutzvertretung
(eine Verlängerung als Elternzeitvertretung bis 30.06.2016 wird angestrebt). Bei Vorliegen
der tarifrechtlichen Voraussetzungen erfolgt die Eingruppierung bis Entgeltgruppe 13 TV-L.
Das Dezernat Forschungsmanagement der Universität zu Köln bietet den Wissenschaftlern/-innen der Universität zu Köln eine professionelle Unterstützung bei allen Drittmittelund Transferprojekten. Um die Serviceleistungen in der Beratung weiter auszubauen und die
Bereitstellung von Informationen für die Universitätsleitung zu optimieren, wurde die Abteilung
Analyse und Beratung eingerichtet.
Aufgaben:
• Beratung zu allen Aspekten der (inter)nationalen Forschungsförderung
• Entwicklung, Erprobung und Evaluation moderner und zielgruppengerechter Beratungsund Veranstaltungskonzepte in der Forschungsförderung
• abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mit allen Projektmanagern/-innen des Dezernats
Qualifikationen und persönliche Voraussetzungen:
• abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium
• sehr gute Kenntnisse der Anforderungen von EU-Förderungen
• gute Kenntnisse der Anforderungen von nationalen Mittelgebern wie DFG, BMBF etc.
• praktische Erfahrung im Management von Drittmittelprojekten wünschenswert
• fundierte Kenntnisse von universitären Strukturen, der wissenschaftlichen Arbeitsweise,
der Rahmenbedingungen einer Universität sowie unterschiedlicher Fächerkulturen
• Erfahrungen in der Konzeption und Koordination von Projekten und Veranstaltungen
• sehr gute englische Sprachkenntnisse
• Serviceorientierung, Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke
Es erwartet Sie eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe in einem serviceund leistungsorientierten Team an einer zentralen Schnittstelle zwischen Verwaltung, Wissenschaft und Forschungsförderung.
Wir wünschen uns für die Stelle eine dynamische und kreative Persönlichkeit, die sich durch
Eigeninitiative, Gestaltungswillen, Organisationstalent und Flexibilität auszeichnet und für das
Thema Forschungsmanagement begeistert. Eigenverantwortliche Arbeitsweise und ein hohes
Maß an Engagement sowie die Bereitschaft zu regelmäßiger Fortbildung setzen wir voraus.
Bewerbungen von schwerbehinderten Menschen sind besonders willkommen. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind
ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher
Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende
Gründe überwiegen.
Rückfragen richten Sie bitte an den Leiter der Abteilung 74 - Internationale Förderung Herrn Trempeck, Tel.: 0221/470-7730.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte per E-Mail in einer PDF-Datei bis zum 10.07.2015 an
[email protected] (Universität zu Köln, Der Kanzler, Abteilung 74 Internationale Förderung - Herrn Trempeck, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln).
Universität
zu Köln
www.uni-koeln.de
Bei Rückfragen steht Ihnen Prof. Dr. Joachim Behr, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unter Tel.: 03391 39-2110
gern zur Verfügung.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den Unterlagen (Lebenslauf,
wissenschaftlicher Werdegang einschließlich Lehrtätigkeit, Publikationsverzeichnis, Drittmitteleinwerbungen, kurzgefasste Lehr- und
Forschungsperspektive sowie Zusammenfassung der bisherigen
klinischen Tätigkeit) in Papierform und elektronisch (PDF) bis zum
31.08.2015 an den Dekan der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Prof. Dr. med. Dieter Nürnberg, Fehrbelliner
Straße 38, 16816 Neuruppin, E-Mail: [email protected].
www.ruppiner-kliniken.de | www.mhb-fontane.de
Die nächsten
Anzeigenschlusstermine:
Forschung
& Lehre
Ausgabe 8/2015
22. Juli 2015
Alles was die Wissenschaft bewegt
Ausgabe 9/2015
20. August 2015
7|15
Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
597
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER
POSTDOKTORANDEN
DOKTORANDEN
Die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) in Bonn,
im Jahre 2001 von Bund und Ländern gegründet, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt
die Leitung (m/w)
der Arbeitsstelle Nationales Zentrum für Kriminalprävention (NZK).
Im Rahmen des Zukunftsdialoges der Bundeskanzlerin der 17. Legislaturperiode ist die Einrichtung eines Nationalen Zentrums für Kriminalprävention vorgeschlagen worden. Zunächst wird bis Ende 2018 über
das Bundesministerium des Innern eine organisatorisch beim DFK in
Bonn anzusiedelnde Arbeitsstelle Nationales Zentrum für Kriminalprävention (NZK) eingerichtet, die unter anderem eng mit der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ) zusammenarbeiten soll.
Ihre Aufgaben:
Die Arbeitsstelle mit einem Leiter / einer Leiterin sowie zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern / Mitarbeiterinnen soll einen Beitrag für eine
an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierte Kriminalprävention
leisten und vorhandene Ressourcen integrieren. Dabei sollen einerseits
nationale und internationale Evaluationen ausgewertet und praxisrelevant aufbereitet werden. Andererseits sind eigene Forschungsprojekte
zu konzipieren und durchzuführen, darunter auch praxisorientierte Begleitevaluationen im Zuge der Dissemination und Implementierung von
wissenschaftlich fundierten Präventionsmaßnahmen und -programmen.
Ihr Profil:
Der/Die zukünftige Stelleninhaber/in soll im Bereich der interdisziplinären empirischen kriminologischen Forschung national wie international
ausgewiesen sein und muss aufgrund der bisherigen Forschungsarbeit
die für die genannten Aufgaben notwendigen Methodenkenntnisse
nachweisen können. Neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium im Bereich der Kriminologie, Psychologie, Rechtswissenschaften,
Soziologie oder eines verwandten Faches sowie dem Nachweis einer
Promotion wird die Befähigung für die Übernahme der Leitung einer
wissenschaftlichen Einrichtung erwartet. Soziale Kompetenz, ein teamorientierter Arbeitsstil, insbesondere im Hinblick auf den interdisziplinären Diskurs sowie den Austausch mit Praxiseinrichtungen, werden
ebenso vorausgesetzt wie die Fähigkeit zur erfolgreichen Einwerbung
und Durchführung von Drittmittelprojekten. Erwartet werden Publikationen in einschlägigen internationalen und deutschsprachigen Fachzeitschriften. Darüber hinaus soll die Bewerberin / der Bewerber im
deutschsprachigen und im internationalen Fachdiskurs vernetzt sein.
Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift werden vorausgesetzt. Eine einschlägige Forschungserfahrung im Ausland ist wünschenswert. Erwartet werden Flexibilität, Mobilität und die Bereitschaft
zu Dienstreisen.
Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sucht für das
Institut für Informatik VI, Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme zum nächstmöglichen Zeitpunkt zunächst befristet für die Dauer
von drei Jahren eine/einen
Wissenschaftliche/-n Mitarbeiter/-in
Akademische/-n Rat/Rätin auf Zeit
Es besteht die Möglichkeit der Verlängerung.
Sie haben:
- ein mit mindestens „sehr gut“ abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom/
Master) in Informatik, Mathematik, Elektrotechnik oder einem verwandten
Fach
- sehr gute mathematische Grundlagen und Programmierkenntnisse
- Kenntnisse in der Robotik, insbesondere in einem der Bereiche Simultane
Lokalisierung und Kartierung (SLAM), Umgebungswahrnehmung, Mustererkennung, Planung von Manipulation und Navigation, Maschinelles Lernen
für Roboter
- die Fähigkeit zur wissenschaftlichen Arbeit im Team,
- sehr gute Englischkenntnisse
Ihre Aufgaben:
- Unterstützung der am Lehrstuhl verankerten Forschung und Lehre im
Bereich Autonome Intelligente Systeme, insbesondere Mitwirkung bei
laufenden Forschungsprojekten in den Bereichen Flugroboter, Serviceroboter, Industrieroboter, Humanoide Roboter, Roboter zur Unterstützung von Einsatzkräften
/HKUYHUSÀLFKWXQJLP8PIDQJYRQ6HPHVWHUZRFKHQVWXQGHQLP5DKPHQ
von Seminaren/Praktika/Projektgruppen
Wir bieten:
- eine interessante und anspruchsvolle Tätigkeit in einem internationalen Arbeitsumfeld im Bereich Forschung und Lehre
- die Möglichkeit zur Promotion
- Entgelt nach Entgeltgruppe E13 TV-L bzw. Besoldung nach Besoldungsgruppe A 13 BBesO
- bei vorhandener Promotion kann ggf. eine Verbeamtung auf Zeit erfolgen
- die Möglichkeit, ein VRS Großkunden-Ticket zu erwerben
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Wenn Sie sich für diese Position interessieren, senden Sie bitte Ihre vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,
Publikationsliste) bis zum 28.07.2015 an das Institut für Informatik VI, Autonome
Intelligente Systeme, Prof. Dr. Sven Behnke, Friedrich-Ebert-Allee 144,
53113 Bonn, Kennziffer 08/15/3.13, Adenauerallee 39 - 41, 53113 Bonn.
Sollten Sie noch Fragen haben, kontaktieren Sie uns gern per E-Mail (behnke@
ais.uni-bonn.de) oder besuchen Sie unsere Website unter http://www.ais.unibonn.de.
Die Bewerbung hat ausschließlich auf schriftlichem Wege zu erfolgen.
E-Mail-Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden. Bewerbungsunterlagen werden nur dann zurückgesandt, wenn ein adressierter und
ausreichend frankierter Rückumschlag beigefügt ist.
Es wird gebeten, neben den üblichen Bewerbungsunterlagen (Wissenschaftlicher Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Lehr- und Vortragstätigkeit, Übersicht über bisherige Drittmittelaktivitäten) drei für die vorliegende Ausschreibung wichtige Publikationen beizufügen.
Die Anstellung ist als Vollzeitbeschäftigung vorgesehen. Anstellung
und Vergütung erfolgen in Anlehnung an die Entgeltgruppe 15 des
Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD-Bund). Die Stelle ist
bis zum 31. Dezember 2018 befristet.
DHV-SEMINARE
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt.
Dienstort ist Bonn.
Für Rückfragen steht Ihnen Herr Daniel, Tel. 0228 / 996813725,
E-Mail: [email protected] gerne zur Verfügung.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 31. Juli 2015 schriftlich an die
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention, Graurheindorfer
Straße 198, 53117 Bonn, oder per E-Mail an Herrn Daniel.
»BERUFUNGSVERHANDLUNGEN
EFFEKTIV FÜHREN«
Seminartermine unter:
www.karriere-und-berufung.de
598
AKADEMISCHER STELLENMARKT
An der Universität Rostock ist vorbehaltlich haushaltsrechtlicher Regelungen
an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, Institut für Informatik, Lehrstuhl für Architektur von Anwendungssystemen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt für die Dauer von 3 Jahren die folgende Stelle zu besetzen:
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in
(EG 13 TV-L, Vollzeitbeschäftigung, befristet)
(Kennziffer W 61-15)
Aufgabengebiet:
- Mitarbeit bei den Forschungs- und Lehraufgaben des Lehrstuhls
- eigenständige Forschung im Arbeitsgebiet des Lehrstuhls, z. B. im Gebiet
Middleware für ubiquitäre Systeme oder Cloud Computing
- Durchführung und Unterstützung von Übungen und Praktika
- Mitarbeit bei der Konzeption neuer Forschungsprojekte
Einstellungsvoraussetzungen:
- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Master oder
vergleichbarer Abschluss) im Fachgebiet Informatik oder einem verwandten Fach
- vorteilhaft sind Kenntnisse in mindestens einem der Gebiete Verteilte Systeme,
Middleware, Anwendungssysteme und selbstorganisierende Systeme
%HUHLWVFKDIW]XUZLVVHQVFKDIWOLFKHQ:HLWHUTXDOL¿]LHUXQJ3URPRWLRQ
- sehr gutes sprachliches Ausdrucksvermögen in Deutsch und Englisch
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen, die Sie
bitte bis spätestens 15. August 2015 unter Angabe der o. g. Ausschreibungsnummer (mit Angabe der E-Mail-Adresse und Telefonnummer) an uns senden.
Im Fall der schriftlichen Bewerbung bitten wir Sie, uns lediglich Kopien sowie
einen ausreichend frankierten Rückumschlag einzureichen, andernfalls werden
Ihre Unterlagen nicht zurückgesandt. Bewerbungen per E-Mail bitte nur im
PDF-Format als eine Datei an [email protected] senden.
Den vollständigen Ausschreibungstext mit den entsprechenden Hinweisen
¿QGHQ 6LH XQWHU IROJHQGHP /LQN http://www.uni-rostock.de/stellen/wissenschaftliches-und-nichtwissenschaftliches-personal/
Bewerbungs- und Fahrkosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider
nicht übernommen werden.
Für weitere Auskünfte stehen Ihnen zur Verfügung:
Herr Prof. Dr. Gero Mühl, Tel. 0381/498-7630
Postanschrift:
Universität Rostock
Dezernat Personal- und Personalentwicklung
D 18051 Rostock
Forschung & Lehre
In der Abteilung Experimentelle Psychologie am Institut für Psychologie
der Georg-August-Universität Göttingen ist eine 100 % Stelle einer/eines
Postdoc Psychologie
ab dem 01.10.2015 befristet für die Dauer von 3 Jahren mit der Option
einer Verlängerung um 3 weitere Jahre zu besetzen. Entgeltzahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L.
Unsere Arbeitsgruppe untersucht behaviorale und neurale Mechanismen
der Verarbeitung unbewusster visueller Stimuli und des maskierten
Primings. Wir verwenden psychophysische (RT, Fehler, Augenbewegungen), physiologische (EEG, fMRI, tDCS) und phänomenologische
Ansätze, um diese Mechanismen besser zu verstehen.
Ihre Aufgaben
Das Forschungsfeld fokussiert auf physiologische Ansätze zum Verständnis von Priming und visueller Maskierung. Es wird erwartet, dass
Sie innerhalb dieses Forschungsfelds ein eigenes Forschungsprogramm
entwickeln und dazu entsprechende Drittmittel einwerben. Sie werden
an den Lehrveranstaltungen der Abteilung im Bachelor und Masterstudiengang Psychologie und bei den Leistungsprüfungen mitwirken. Die
Lehre erfolgt in deutscher Sprache.
,KU3UR¿O
• %HVRQGHUVTXDOL¿]LHUWH3URPRWLRQLP)DFK3V\FKRORJLH
• Exzellente Programmiererfahrung (Matlab, Presentation, R).
• Publikationen psychophysiologischer Studien zu visueller Verarbeitung (bevorzugt fMRI).
• Exzellente Fähigkeiten im Bereich Selbstorganisation und Teamarbeit.
• Exzellente Sprachkenntnisse in Deutsch, einschlägige in Englisch.
• Kenntnisse im visuellen System, visueller Kognition, Neuroanatomie
und Statistik.
Die Stelle bietet die Möglichkeit zur Habilitation.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 12.07.2015 an: Georg-AugustUniversität Göttingen, Institut für Psychologie, Abteilung Experimentelle Psychologie, Gossler-Str. 14, 37073 Göttingen, E-Mail:
[email protected]
Ausführliche Infos: www.uni-goettingen.de/de/305402.html?cid=10715
Aus dem Hause
Wer begleitet mich auf
meinem Karriereweg?
academics.de — das Karriereportal!
Erforschen Sie jetzt unseren Stellenmarkt
für Wissenschaft und Forschung sowie
unsere vielfältigen Ratgeberangebote.
Das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung
7|15
7|15
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
Im Musikwissenschaftlichen Institut, bei der Professur für Historische Musikwissenschaft sowie am Cologne Center for eHumanities (CCeH) der Universität zu Köln ist im Rahmen eines DFG-Projektes zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine Stelle als
Wissenschaftliche/-r
Mitarbeiter/-in
in Vollzeit (39,83 Wochenstunden) oder Teilzeit (es stehen verschiedene Teilzeitoptionen zur
Verfügung) für Musikwissenschaftliche Forschungstätigkeiten zu besetzen. Die Stelle ist auf
drei Jahre befristet. Sofern die tariflichen Voraussetzungen vorliegen, richtet sich die Vergütung
nach der Entgeltgruppe 13 TV-L.
Aufgabengebiet:
• Durchführung von Forschung in dem Projekt „Musikalische Preisausschreiben: 1766-1870.
Ein Grundriss“. Das Projekt zielt darauf ab, ein bestimmtes Korpus von Zeitschriften auf
Informationen über musikalische Preisausschreiben abzusuchen, in einer zu entwickelnden
Datenbank zu sammeln und das Material aufzuarbeiten
Einstellungsvoraussetzungen:
• Abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium im Fach Musikwissenschaft oder in
einem in Hinsicht auf das Forschungsthema verwandten Fach
• Die Bewerber/-innen sollten nach Möglichkeit Grundkenntnisse in einigen der folgenden
Sprachen verfügen: Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch
• Bei gleicher Qualifikation ist eine abgeschlossene Promotion von Vorteil
Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen
werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Bitte schicken Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form bis zum
23.07.2015 an Herrn Prof. Dr. Frank Hentschel ([email protected]).
Universität
zu Köln
www.uni-koeln.de
www.academics.de
Im Musikwissenschaftlichen Institut, bei der Professur für Historische Musikwissenschaft sowie am Cologne Center for eHumanities (CCeH) der Universität zu Köln ist im Rahmen eines DFG-Projektes zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine Stelle als
Wissenschaftliche/-r
Mitarbeiter/-in
Teilzeit (19,92 Wochenstunden) für informatische Tätigkeiten (Digital Humanities) zu besetzen.
Die Stelle ist auf drei Jahre befristet. Sofern die tariflichen Voraussetzungen vorliegen, richtet
sich die Vergütung nach der Entgeltgruppe 13 TV-L.
Aufgabengebiet:
• Durchführung von Forschung in dem Projekt „Musikalische Preisausschreiben: 1766-1870.
Ein Grundriss“. Das Projekt zielt darauf ab, ein bestimmtes Korpus von Zeitschriften auf
Informationen über musikalische Preisausschreiben abzusuchen, in einer zu entwickelnden
Datenbank zu sammeln und das Material aufzuarbeiten
Einstellungsvoraussetzungen:
• Abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium und einschlägige Erfahrungen und
Kenntnisse im Bereich der Digital Humanities
• Kenntnisse und Erfahrungen in Digitalisierung, Datenmodellierung, Datenbanken, X-Technologien und Web-Technologien
Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen
werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Bitte schicken Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form bis zum
23.07.2015 an Herrn Prof. Dr. Frank Hentschel ([email protected]).
www.uni-koeln.de
Universität
zu Köln
599
600
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
IN SEARCH OF EXCELLENCE!
ZIK B CUBE /
Technische Universität Dresden
The Centre for Innovation Competence (ZIK) B CUBE – Center for Molecular Bioengineering of the Technische Universität Dresden
(www.tu-dresden.de/bcube) is an interdisciplinary research center focusing on research and teaching in the areas of Bioprospecting,
BioNano Tools and Biomimetic Materials.
B CUBE and the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) invite applications to fill the following two positions by latest
beginning of 2016:
Junior Research Group Leader for Multi-Scale Analysis
Equivalent to Junior (DE) or Assistant (USA) Professorship
The successful candidate will establish an international team of young, talented scientists to develop multi-scale analysis technologies for
the investigation of the molecular and structural features of natural and synthetic materials for understanding their functions. The resulting
technology will not only yield unique insights into the structure-function relationship of biological and biomimetic materials but also open
new opportunities for medical diagnostics. This requires the development of an integral measurement system combining various analytical
methods, e. g. spectroscopy, microscopy, rheology, image processing. Applicants should possess a university degree and PhD in biophysics,
bioengineering or related fields and demonstrate postdoctoral experience in instrumentation development.
Junior Research Group Leader for Bottom-up Synthetic Biology
Equivalent to Junior (DE) or Assistant (USA) Professorship
The successful candidate will establish an international team of young, talented scientists to work on the self-assembly of responsive
biofunctional systems. This preferably includes studies of biological sensor and actuator elements in reconstituted, lipid-based membrane
systems. Towards possible applications in the fields of synthetic biology and/or nanotechnology the group will seek to optimize the reconstituted systems with regard to robustness, resilience and autonomy. Applicants should possess a university degree and PhD in biophysics,
biochemistry or related fields and demonstrate postdoctoral experience in the in vitro investigation of sub-cellular functional units.
The group leader positions are funded initially for a period of five years with the option for an extension of at least two years. Subject to
personal qualification the group leaders are remunerated according to salary group E 15 TV-L. The period of employment is governed by
§ 2 Fixed Term Research Contracts Act (Wissenschaftszeitvertragsgesetz - WissZeitVG). Both groups will receive funding from the BMBF for
five years including start-up equipment, research staff (four full time positions) and consumables. Implementation of the expanded strategy
concept of B CUBE is a requirement for both group leaders. Candidates are required to demonstrate a commitment to excellence in both
research and teaching. Strong writing skills with a proven track record of successful research and publication is expected. Excellent communication skills in English are essential as this is the working language at the research center.
TU Dresden seeks to employ more women in leadership positions. Hence we should particularly like to encourage qualified women to apply.
Applications from disabled candidates or those with additional support needs are welcome.
Applications including a CV, a publication list and a short description of current and future research ideas (maximum 10 pages) as well as
three letters of reference should be sent to both ZIK B CUBE and the Project Management Jülich (representing the BMBF) until 19.07.2015
by email or regular mail (stamped arrival date applies) to:
TU Dresden
B CUBE
Prof. Nils Kröger
Arnoldstrasse 18
01307 Dresden, Germany
E-Mail: [email protected]
(in a single pdf-file)
and Project Management Jülich
Forschungszentrum Jülich GmbH
Dr. Christoph Wannek
Postfach 61 02 47
10923 Berlin, Germany
E-Mail: [email protected]
Please submit copies only, as your application will not be returned to you.
For further information please contact:
Prof. Nils Kröger or Ms. Ines Kästner via phone (+49-351-463 43000) or E-Mail ([email protected])
For further details on the application requirements please see: http://www.unternehmen-region.de/de/374.php
7|15
7|15
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
601
IN SEARCH OF EXCELLENCE!
ZIK SEPTOMICS
Friedrich-Schiller-Universität Jena / Universitätsklinikum Jena
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut Jena
Das Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) SEPTOMICS in Jena (www.septomics.de) ist eine interfakultäre Forschungseinrichtung, die gemeinsam
von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Universitätsklinikum Jena und dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie –
Hans-Knöll-Institut getragen wird. Das ZIK Septomics ist ein zentraler Partner der Infektions- und Sepsisforschung in Jena und verbindet angewandte
Grundlagenforschung und klinische Forschung unter einem Dach. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf der systembiologischen Charakterisierung
systemischer Infektionen mit dem Ziel der Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze. Dazu stehen in einem modernen Laborgebäude
Labors der Sicherheitsstufe S2 und modernste apparative Ausstattung zur Verfügung. Das Forschungsumfeld in Jena ermöglicht darüber hinaus die Translation von Ergebnissen der experimentellen Forschung in die Klinik sowie deren Überprüfung an humanem Probenmaterial. Im Rahmen einer Förderung
durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) werden in Ergänzung zu den bestehenden Forschungsgruppen am ZIK Septomics zwei
neue Nachwuchsgruppen eingerichtet.
SEPTOMICS sucht gemeinsam mit dem BMBF einen/eine
Nachwuchsforschungsgruppenleiter/-in „Host-Fungal-Interfaces“
(TV-L E14) – Reg.-Nr. 76/2015
Der/die Kandidat/-in sollte nach einer herausragenden Promotion (Naturwissenschaften oder Medizin) bevorzugt im Ausland Erfahrungen in der Erforschung
humanpathogener Pilze gesammelt und einen eigenen wissenschaftlichen Schwerpunkt entwickelt haben. Die Expertise des/der Kandidaten/-in sollte durch
exzellente Publikationen und gegebenenfalls die eigenständige Einwerbung von Drittmitteln dokumentiert sein. Es wird erwartet, dass der/die Kandidat/-in
eigenständig ein leistungsfähiges Forschungsteam etabliert und leitet, das die Interaktion zwischen humanpathogenen Pilzen und dem Wirt analysiert.
Dazu sollten in der zu etablierenden unabhängigen Nachwuchsgruppe innovative Modellsysteme und moderne immunologische, mikrobiologische und/
oder zellbiologische Methoden genutzt werden. Die Kooperation mit den anderen Forschungsgruppen im ZIK Septomics sowie mit weiteren Partnern am
Standort Jena sollte durch die Entwicklung einer komplementären Forschungsstrategie angestrebt werden. Es handelt sich um eine Vollzeitstelle (100 %).
Die Vergütung richtet sich nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) entsprechend der persönlichen
Voraussetzung nach Entgeltgruppe 14.
Nachwuchsforschungsgruppenleiter/-in „Translational Septomics“
(TVÄ) – Reg.-Nr. DM 13/2015
Der/die Kandidat/-in muss wissenschaftlich als auch klinisch exzellent ausgewiesen sein. Erwartet wird neben einer herausragenden Promotion die
Beherrschung eines breiten Methodenspektrums. Erforderlich sind ebenso die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln sowie Publikationen in hochrangigen internationalen Zeitschriften und die Bereitschaft zur Kooperation mit den anderen Forschergruppen des ZIK Septomics sowie mit weiteren
Arbeitsgruppen am Standort. Parallel dazu ist die Facharztanerkennung für Anästhesiologie und Intensivmedizin oder für Innere Medizin mit entsprechender Zusatzqualifikation unerlässlich und Erfahrungen in oberärztlicher Tätigkeit sind erwünscht. Der Kandidatin/dem Kandidaten wird die Möglichkeit
gegeben, über die gesamte Förderperiode hinweg zu 50% oberärztlich in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin tätig zu sein. Sie/er soll die
Expertise des ZIK um Forschung zu Mechanismen und klinischer Bedeutung von Organdysfunktionen im Verlauf der Sepsis und bei Sepsisüberlebenden
durch den Aufbau eines eigenständigen interdisziplinären Teams erweitern und dabei neue Konzepte für eine frühzeitige Erkennung und Therapie der Sepsis
entwickeln. Die Eingruppierung erfolgt nach TVÄ.
Beide Nachwuchsforschungsgruppen werden für fünf Jahre vom BMBF gefördert. Neben der eigenen Stelle umfasst die Förderung die Bezahlung von je
vier wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern sowie eine attraktive Laborausstattung, Verbrauchsmaterialien und Reisekosten. Die Umsetzung des
Strategiekonzeptes 2.0 des ZIK Septomics durch die Nachwuchsgruppenleiter/-innen ist Bedingung. Die Stelle des Nachwuchsgruppenleiters/der Nachwuchsgruppenleiterin für die Nachwuchsforschungsgruppe „Host-Fungal-Interfaces“ kann im Anschluss nach positiver Evaluierung um mindestens zwei
Jahre durch das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut befristet verlängert werden. Die Stelle des Nachwuchsgruppenleiters/der Nachwuchsgruppenleiterin für die Nachwuchsforschungsgruppe „Translational Septomics“ kann als Oberarztstelle entfristet
werden. Zudem besteht für die Leiter/-innen der Nachwuchsforschungsgruppen die Möglichkeit, in bestehende Forschungsverbünde und Graduiertenschulen am Standort Jena integriert zu werden. In allen administrativen Belangen werden die Leiter von der Geschäftsstelle des ZIK Septomics unterstützt.
Septomics und seine Trägerinstitutionen streben eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordern Wissenschaftlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung auf.
Schwerbehinderte werden bei ansonsten gleicher Eignung, Befähigung und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung unter Angabe der entsprechenden Registriernummer bis 15.08.2015 sowohl an das ZIK Septomics als auch an den vom
BMBF mit der Abwicklung der Fördermaßnahme beauftragten Projektträger:
ZIK Septomics
Prof. Dr. med. Oliver Kurzai
Sprecher ZIK Septomics
Albert-Einstein-Str. 10
07745 Jena
E-Mail: [email protected]
und Projektträger Jülich
Forschungszentrum Jülich GmbH
Dr. Christoph Wannek
Postfach 61 02 47
D-10923 Berlin
E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Oliver Kurzai ([email protected]);
http://www.septomics.de
Nähere Informationen zu den Bewerbungsvoraussetzungen:
http://www.unternehmen-region.de/de/374.php
EXKURSION
Forschung & Lehre
7|15
Exkursion
cartoon: Meissner
602
ENIGMA
Forschung & Lehre
603
Enigma
Wer war’s?
E
ine deutsche Bezeichnung für den Anorak mit
Kapuze erschien erstmals in einem seiner Bücher. Bis heute ist er der Inbegriff des Naturforschers mit Leib und
Seele. Zahlreiche Tierund Pflanzenarten und
eine Insel vor Alaska
sind nach ihm benannt. Als Sproß eines
alten Adelsgeschlechtes in Frankreich lernte
er schon bald, was es
heißt, im heutigen
Sinne ein Weltbürger
zu sein. Durch die Wirren der Französischen
Revolution verschlug
es die verarmte Familie nach jahrelanger
Flucht schließlich nach
Berlin. Nach dem Militärdienst wandte er sich intensiv den Sprachen zu und stand als junger Dichter in enger Verbindung unter anderem zu Rahel
Varnhagen, Friedrich de la Motte Fouqué und August Wilhelm Schlegel. Mit dem Sohn des Dichters
August Kotzebue segelte er drei Jahre um die Welt,
erforschte Hawaii und Polynesien. Er kartographierte Küstenteile Alaskas und beschäftigte sich
mit der Flora und den Lebensgewohnheiten der
Eskimos und Aleuten. Er schrieb in sein Tagebuch:
„Wir hatten bis dahin häufige Windstillen gehabt
und einmal ein Nachtgewitter mit heftigen
Windstößen. Ein Delphin wurde harpuniert. Ein fabelhafter
Vorfall ergötzte ungemein unsere Mannschaft. Einer unserer
Matrosen trug eine
alte Mütze von Seehundsfell, die, vor
Teer, Tran und Alter
schier
unkenntlich,
ein Gegenstand der
Verhöhnung geworden war. Überdrüssig
warf er sie eines Morgens in die See. Ein Haifisch ward am selbigen Tage gefangen, in dessen Magen sich die Schicksalsmütze noch wohlbehalten vorfand.“ Die Suche
nach der Nordwestpassage blieb ergebnislos. Von
sich selbst sagte er einmal: „Ich singe gerne, trinke
gerne und liebe wohl, geliebt zu werden.“ Sieben
Kinder setzte er (offiziell) wie seine Eltern in die
Welt.
?
Lösung: Adelbert von Chamisso
7|15
604
ZU ENDE GEDACHT
Forschung & Lehre
7|15
Zu Ende gedacht
licht, abgearbeitet. Seitdem muss ich
nur einmal am Tag daran denken.
Kreativität entsteht ...
gar nicht. Wer hat sich nur diesen
Unsinn mit der Kreativität ausgedacht?
Freude an meinem Beruf ...
oh ja, immer wieder.
Die Zeit meines Studiums ...
liegt schon ein bisschen lange zurück.
Ich glaube aber, dass das Prinzip von
Einsamkeit und Freiheit für mich gut
war.
Wissenschaftler sind Menschen, ...
was sonst?
Foto: Isolde Ohlbaum
Wenn ich Wissenschaftsminister
wäre, ...
würde ich mich schleunigst bemühen,
Kulturminister zu werden.
Ich beginne meinen Tag ...
mit Rückenübungen.
Meine besten Einfälle habe ich ...
leider zu selten.
Wenn ich einen Rat brauche, ...
versuche ich, die richtige Telefonnummer zu wählen.
Am meisten ärgere ich mich, ...
wenn Borussia Dortmund verliert.
Das nächste Buch, das ich lesen
will, ...
wartet schon ungeduldig auf seinen
Auftritt. Allerdings warten mehrere.
Wenn ich das Fernsehen anschalte, ...
bin ich in einem Hotelzimmer, denn
ich besitze kein Fernsehen.
Energie tanke ich, ...
wenn ich Obst und Gemüse esse.
Wenn ich mehr Zeit hätte, ...
würde ich sie gern mit einigen anderen
teilen.
Der Fortschritt von Wissenschaft und
Technik ...
kann der Schönheit von Natur und
Kunst nicht das Wasser reichen.
STEC KB R I E F
Professor Dr. Michael Hagner
Mit einer unverhofften Million
würde ich ...
Ach!
Ich frage mich manchmal, ...
ob meine nach 1989 mit Selbstverständlichkeit vertretene Annahme,
dass zu meinen Lebzeiten Europa
von Diktatur, größerem Krieg bzw.
Bürgerkrieg oder sonstigen schlimmen
Unruhen verschont bleibt, haltbar ist.
Die Wahrheit zu finden, ...
bemühen sich Richter bei Strafprozessen.
Das Bewusstsein von der eigenen
Vergänglichkeit ...
habe ich in meinem allerersten Essay,
mit 24 geschrieben und unveröffent-
Alter: geboren 1960
Berufliches: studierte Medizin und
Philosophie an der FU Berlin und
arbeitete zunächst als Neurophysiologe, bevor er den Weg in die
Wissenschaftsgeschichte fand.
Seit 2003 ist er Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH
Zürich. 2008 wurde Hagner mit
dem Sigmund Freud-Preis für
wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und
Dichtung ausgezeichnet, deren
Mitglied er auch ist. Sein jüngstes
Buch widmet sich der Rolle des
gedruckten Buches in digitaler
Umwelt: Zur Sache des Buches
(Göttingen 2015).
Stipendienprogramm 2016
für Postdoktoranden
und Juniorprofessoren
Das Stipendienprogramm der Daimler und Benz Stiftung
wendet sich an junge Nachwuchswissenschaftler nach
der Promotion und soll sie auf ihrem Weg in die Wissenschaft unterstützen.
Das Programm
ist gemäß der Stiftungssatzung offen für alle Fachdisziplinen
und Themen und fördert eigenständige Forschungsvorhaben.
Das Stipendium ist auf die Dauer von zwei Jahren angelegt; die
jährliche Fördersumme beträgt 20.000 Euro.
Voraussetzung
für eine Bewerbung ist die institutionelle Anbindung an eine
deutsche Universität oder wissenschaftliche Einrichtung.
Die Bewerbungsfrist
Kontakt
endet mit Ablauf des 1.10.2015.
Susanne Hallenberger • Daimler und Benz Stiftung
Dr.-Carl-Benz-Platz 2 • 68526 Ladenburg
Telefon: +49 (0) 62 03-10 92-0
Weitere Informationen
zum Bewerbungsverfahren finden sich unter
www.daimler-benz-stiftung.de
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
58. Jahrestagung der Kanzlerinnen und Kanzler der
Universitäten Deutschlands – 24.-26.9.2015
Internationalisierung von Universitäten – Herausforderungen für Hochschulmanagement und -verwaltung
Internationalisierung ist seit vielen Jahren ein
diesjährigen Kanzlerjahrestagung an der Christian-
zentrales, strategisches Ziel deutscher Uni-
Albrechts-Universität zu Kiel werden diese Aspekte
versitäten. Im Fokus der Diskussion stehen dabei
aufgegriffen und gemeinsam mit hochrangigen
überwiegend akademische Kernthemen. Die
Vertreterinnen und Vertretern von Universitäten und
Herausforderungen, die Internationalisierung für
Wissenschaftseinrichtungen debattiert.
die Verwaltungen der Universitäten mit sich bringt,
werden dabei eher nachrangig diskutiert. Auf der
www.kanzlertagung.uni-kiel.de
Kontakt und Organisation: Dr. Anja Franke-Schwenk und Maike Schüßler
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, E-Mail: [email protected].
Präsidium