Rathausstraße 1 Telefon: 09431 41553 Telefax: 09431 960948 E-Mail: [email protected] Internet: www.schwandorf.de Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag und Sonntag: 14 bis 17 Uhr Donnerstag: 12 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung „Wie bei Mutti“ Sonderausstellung Kochen, Backen, Wohnen für Kinderhände Abb.: Spielzeugbesteck in Originalverpackung um 1950 „Wie bei Mutti“– Kochen, Backen, Wohnen für Kinderhände Spielzeug-Sonderausstellung vom 20. November 2015 bis 28. Februar 2016 Spielzeug für Kinder stellt oftmals die Welt der Erwachsenen in Miniatur dar: Aus diesem Blickwinkel betrachtet die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum Schwandorf „Wie bei Mutti – Kochen, Backen, Wohnen für Kinderhände“ Puppenmöbel, Kindergeschirre, Services für Puppen oder kleine Kochherde, Töpfe, Pfannen, Backformen, Bestecke – also allerhand Küchen- und Haushaltsutensilien mit reichlich Accessoires drumherum. Während der kommenden Wintermonate zeigt das Stadtmuseum diese besondere Ausstellung, deren schöne und seltene Exponate schwerpunktmäßig aus einer oberpfälzischen Privatsammlung stammen. Präsentiert werden Gegenstände für Kinderhände, die den Betrachter mitnehmen in eine bunte Welt des Spielens vergangener Tage. Diese gleicht der Wirklichkeit oder ist ihr zumindest sehr ähnlich nachempfunden. Aufgrund der großen Bandbreite, die das Thema Spielzeug umfasst, konzentriert sich die Schau im Stadtmuseum Schwandorf hierbei auf Spielsachen, die wohl in erster Linie von Mädchen benutzt wurden bzw. werden. In Rollenspielen ahmen Kinder schon immer gerne ihre Eltern oder das Verhalten der Erwachsenen nach. Besonders gut kann man dies beim Spielen mit Puppen und Plüschtieren beobachten, aber auch beim Hantieren der Kleinen mit Puppenstuben, Spielküchen oder Kaufläden. Vor allem in wohlhabenderen Familien gibt es bereits seit über zwei Jahrhunderten Puppenhäuser, Spielküchen und aufwendige Spielzeuge, die zunächst sogar in erster Linie dafür gedacht waren, die Kinder in ihre Rollen des Erwachsenenlebens einzuführen und sie auf ihre späteren Aufgaben vorzubereiten. Für die Männer war die (technische oder kaufmännische) Arbeitswelt bestimmt, die in der Ausübung ihres Berufes zum Geldverdienen und Ernähren ihrer Familien bestand. Frauen hatten sich hier bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts hauptsächlich um den Haushalt und ihre Familien mit der Erziehung der Kinder zu kümmern – ein eindeutiges Rollenschema, das selbst heutzutage nicht vom Tisch ist, auch nicht in der Gesellschaft des modernen und eigentlich „emanzipierten“ Europa! Beim Auswählen oder Kaufen der Spielsachen und selbst der Kinderkleidung erkennt man dieses Rollensystem noch heute: Mädchen sind im 21. Jahrhundert ebenso vorrangig die Puppenspielerinnen – gerne im (rosa) Kleid, erhalten daher Puppen, Puppenstuben und kleine Back- und Kochgeschirre, und Jungen technisches Spielzeug wie Autos, Eisenbahnen oder Bausteine. Einen Unterschied gibt es allerdings zu den Spielwelten vergangener Tage: Die Miniatur-Küchengeräte, kleinen Kaffee- oder Kinderservices oder Spielzeugherde waren einst vor allem in der Kriegs- und Vorkriegszeit verhältnismäßig teuer, daher kostbar und oftmals nur in den wohlsituierten Familien zu finden. Bekannte Porzellanfabriken stellten sogar ganz bewusst Kindertassen, Mini-Kaffeekannen, Kinder-Teeservices oder Essteller her in Mustern und Designs, die es auch in der Realität zu kaufen gab: Zukünftige Kundschaft, die sich schönes Porzellan leisten wollte, konnte ja schließlich bereits im Kinderzimmer angeworben werden. Und wie funktioniert das heute? Sehen, was früher war… Rathausstraße 1 · Tel. 09431 41553 · Telefax 09431 960948 E-Mail: [email protected] · www.schwandorf.de Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag und Sonntag: 14 bis 17 Uhr Donnerstag: 12 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung Foto: Herbert Bürger
© Copyright 2024 ExpyDoc