GEHALT. CONSILIUM 11/15 20 Zu Beginn der Verhandlungen

Foto: Tschank
GEHALT.
Nach … Berufsjahren
Turnusarzt
VP OA Dr. Ronald
Gallob
1
3
5
Assistenzarzt
1
1 mit jus practicandi*
5
5 mit jus practicandi*
Allgemeinmediziner
1
10
20
Facharzt
1
10
20
Facharzt mit OA-Zulage
Foto: Marco2811/Fotolia
10
20
Nach … Berufsjahren
Turnusarzt
Z
u Beginn der Verhandlungen betreffend Anpassung der Gehälter der Spitalsärztinnen und Spitalsärzte in Niederösterreich steht eine Bestandsaufnahme. Anhand der Tabellen auf den nachfolgenden
Seiten kann man sich ein Bild machen, wie 40 Stunden (brutto plus Gefahrenzulage) im Vergleich zwischen einigen Bundesländern und Niederösterreich entlohnt werden.
Wie auch schon 2011 muss betont werden, dass die Verhandlungen unter dem Siegel des Vertrauens
geführt werden. Zwischenergebnisse sind nicht relevant und werden daher auch nicht berichtet. Das
Endergebnis und der Zeitrahmen bis dahin sind entscheidend. Jede Woche, die kein sinnvolles Endergebnis gebracht hat, ist von relevantem Nachteil für unser Bundesland und dies im Zusammenhang
mit der Tatsache, dass vorhandenes Personal, geforderte Leistung (beziehungsweise von anderen versprochene Leistung, die wir Ärztinnen und Ärzte halten müssen) und bestehende Strukturen, nicht perfekt
harmonisieren.
VP OA DR. RONALD GALLOB
Kurienobmann angestellte Ärzte
1
3
5
Assistenzarzt
1
1 mit jus practicandi*
5
5 mit jus practicandi*
Allgemeinmediziner
1
10
20
Facharzt
1
10
20
Facharzt mit OA-Zulage
10
*) Wenn ein Assistenzarzt als Allgemeinmediziner oder Sekundararzt in einer Krankenanstalt bisher ein höheres Monatsentgelt erhalten hat
erfolgt eine höhere Einstufung in die betraglich nächsthöhere Stufe der Entlohnungsgruppe A2.
20
CONSILIUM 11/15
20
GEHALT
Vergleichsbeispiel - Grundgehalt
NÖ
Stmk
Differenz
Vorarlberg
Differenz
Wien
Differenz
Bgld
Differenz
OÖ
Differenz
2.968,93
2975
-6,07
3.774,51
-805,58
3.550,00
-581,07
3.179,60
-210,67
2.895,20
73,73
3.072,93
3086
-13,07
4.198,57
-1.125,64
3.750,00
-677,07
3.248,50
-175,57
2.964,00
108,93
3.176,73
3199
-22,27
4.622,63
-1.445,90
3.950,00
-773,27
3.316,70
-139,97
3.032,40
144,33
3.318,83
2999
319,83
3.774,51
-455,68
3.550,00
-231,17
3.591,80
-272,97
3.244,30
74,53
3.442,83
3663
-220,17
4.410,60
-967,77
3.750,00
-307,17
3.970,60
-527,77
3.532,20
-89,37
3.566,83
3763
-196,17
4.622,63
-1.055,80
3.950,00
-383,17
3.742,60
-175,77
3.532,20
34,63
3.691,93
3897
-205,07
4.669,27
-977,34
4.000,00
-308,07
4.485,30
-793,37
3.616,30
75,63
3.596,43
3589
7,43
4.427,56
-831,13
5.140,00
-1.543,57
3.732,20
-135,77
3.660,20
-63,77
4.219,43
4521
-301,57
5.114,53
-895,1
5.601,27
-1.381,84
4.830,50
-611,07
4.532,60
-313,17
4.844,83
5157
-312,17
5.275,68
-430,85
6.564,71
-1.719,88
5.465,30
-620,47
4.853,40
-8,57
5.173,53
4836
337,53
4.934,30
239,23
5.291,05
-117,52
5.069,40
104,13
4.698,10
475,43
5.834,53
6512
-677,47
6.565,85
-731,32
5.909,56
-75,03
6.696,40
-861,87
5.750,60
83,93
6.392,33
7188
-795,67
6.820,31
-427,98
7.001,48
-609,15
7.624,70
-1.232,37
6.149,00
243,33
5.989,32
6512
-522,68
6.565,85
-576,53
5.909,56
79,76
6.696,40
-707,08
5.750,60
238,72
6.805,11
7188
-382,89
6.820,31
-15,2
7.001,48
-196,37
7.624,70
-819,59
6.149,00
656,11
Vergleichsbeispiel - Stundenlohn Grundgehalt
NÖ
Stmk
Differenz
Vorarlberg
Differenz
Wien
Differenz
Bgld
Differenz
OÖ
Differenz
17,14
17,18
-0,04
21,79
-4,65
20,52
-3,38
18,36
-1,22
16,74
0,41
17,74
17,82
-0,08
24,24
-6,5
21,68
-3,93
18,76
-1,01
17,13
0,61
18,34
18,47
-0,13
26,69
-8,35
22,83
-4,49
19,15
-0,81
17,53
0,81
19,16
17,32
1,85
21,79
-2,63
20,52
-1,36
20,74
-1,58
18,75
0,41
19,88
21,15
-1,27
25,47
-5,59
21,68
-1,8
22,92
-3,05
20,42
-0,54
20,59
21,73
-1,13
26,69
-6,1
22,83
-2,24
21,61
-1,01
20,42
0,18
21,32
22,5
-1,18
26,96
-5,64
23,12
-1,81
25,9
-4,58
20,9
0,41
20,76
20,72
0,04
25,56
-4,8
29,71
-8,95
21,55
-0,78
21,16
-0,39
24,36
26,1
-1,74
29,53
-5,17
32,38
-8,02
27,89
-3,53
26,2
-1,84
27,97
29,77
-1,8
30,46
-2,49
37,95
-9,97
31,55
-3,58
28,05
-0,08
29,87
27,92
1,95
28,49
1,38
30,58
-0,71
29,27
0,6
27,16
2,71
33,69
37,6
-3,91
37,91
-4,22
34,16
-0,47
38,66
-4,98
33,24
0,45
36,91
41,5
-4,59
39,38
-2,47
40,47
-3,56
44,02
-7,12
35,54
1,36
34,58
37,6
-3,02
37,91
-3,33
34,16
0,42
38,66
-4,08
33,24
1,34
39,29
41,5
-2,21
39,38
-0,09
40,47
-1,18
44,02
-4,73
35,54
3,75
CONSILIUM 11/15
21
Foto: bilderbox.com
GEHALT
Vergleichsbeispiel - Jahresgehalt Grundgehalt
Nach … Berufsjahren
NÖ
Stmk
Differenz
Vorarlberg
Differenz
Wien
Differenz
Bgld
1
41.340,56
41.650,00
-309,44
52.359,94
-11.019,38
49.700,00
-8.359,44
44.514,40
3
42.796,56
43.204,00
-407,44
58.296,78
-15.500,22
52.500,00
-9.703,44
45.479,00
5
44.249,76
44.786,00
-536,24
64.233,62
-19.983,86
55.300,00
-11.050,24
46.433,80
1
46.239,16
41.986,00
4.253,16
52.359,94
-6.120,78
49.700,00
-3.460,84
49.597,60
1 mit jus practicandi*
47.975,16
51.282,00
-3.306,84
61.265,20
-13.290,04
52.500,00
-4.524,84
54.828,40
5
49.711,16
52.682,00
-2.970,84
64.233,62
-14.522,46
55.300,00
-5.588,84
51.680,00
5 mit jus practicandi*
51.462,56
54.558,00
-3.095,44
64.886,58
-13.424,02
56.000,00
-4.537,44
61.984,40
1
50.125,56
50.246,00
-120,44
61.502,64
-11.377,08
71.960,00
-21.834,44
51.762,40
10
58.847,56
63.294,00
-4.446,44
71.120,22
-12.272,66
78.417,78
-19.570,22
67.061,00
20
67.603,16
72.198,00
-4.594,84
73.376,32
-5.773,16
91.905,94
-24.302,78
75.864,80
1
72.204,96
67.704,00
4.500,96
68.597,00
3.607,96
74.074,70
-1.869,74
70.056,80
10
81.458,96
91.168,00
-9.709,04
91.438,70
-9.979,74
82.733,84
-1.274,88
92.693,40
20
89.268,16
100.632,00
-11.363,84
95.001,14
-5.732,98
98.020,72
-8.752,56
105.518,80
10
83.626,02
91.168,00
-7.541,98
91.438,70
-7.812,68
82.733,84
892,18
92.693,40
20
95.047,08
100.632,00
-5.584,92
95.001,14
45,94
98.020,72
-2.973,64
105.518,80
Turnusarzt
Assistenzarzt
Allgemeinmediziner
Facharzt
Facharzt mit OA-Zulage
22
CONSILIUM 11/15
LESERBRIEFE
Leserbriefe
Das Consilium als Medium der standespolitischen Diskussion hat sich gut entwickelt. Das zeigt sich auch in der Anzahl
der Leserbriefe, die uns erreichen. Wir sind bemüht, diese Lesermeinungen nach Maßgabe des vorhandenen Platzes zu
veröffentlichen. Allerdings bitten wir um Verständnis, dass wir nur eine beschränkte Auswahl der eingehenden Leserpost
auch abdrucken können. Wir stehen also vor der Notwendigkeit eine Auswahl treffen zu müssen. Wobei grundsätzlich
alle Beiträge, die keinen strafrechtlichen Tatbestand (etwa der üblen Nachrede, der Verleumdung, der Beleidigung, der
Kreditschädigung etc.) enthalten, zur Veröffentlichung freigegeben werden. Bei der in der täglichen Arbeit notwendigen
Auswahl bemühen wir uns darum die verschiedenen Meinungen so ausgewogen wie möglich, aber auch nach dem
Verhältnis der eingegangenen Reaktionen, wiederzugeben.
Zivildiener
Seit vielen Jahren leiden wir Ärzte unter
schwammigen Bestimmungen, was das
erforderliche Procedere betrifft, wenn
Zivildiener krank bzw. gesundheitlich
unfähig sind, ihren Aufgaben im Rahmen
des Zivildienstes nachzukommen. Immer
wieder haben wir zwischen ärztlicher
Schweigepflicht, Vertrauensverhältnis
zum Patienten, Persönlicher Meinung,
Interessen des Zivildieners, Interessen
der Zivildienstorganisation, krankenkassenvertragsrechtlichen Bedingungen und
auch ökonomischem Handlungsablauf
in der Ordination einen Spagat zu tun,
Differenz
OÖ
Differenz
-3.173,84
41.132,80
207,76
-2.682,44
42.096,00
700,56
-2.184,04
43.053,60
1.196,16
-3.358,44
47.220,20
-981,04
-6.853,24
51.250,80
-3.275,64
-1.968,84
51.250,80
-1.539,64
-10.521,84
52.428,20
-965,64
-1.636,84
53.042,80
-2.917,24
-8.213,44
66.456,40
-7.608,84
-8.261,64
70.947,60
-3.344,44
2.148,16
68.773,40
3.431,56
-11.234,44
83.508,40
-2.049,44
-16.250,64
89.086,00
182,16
-9.067,38
83.508,40
117,62
-10.471,72
89.086,00
5.961,08
ohne wirklich zu wissen, ob wir nicht im
Anlassfall über „rechtliche“ Fallstricke
stolpern werden.
Vor wenigen Wochen haben wir Kassenärzte nun diesbezügliche Information seitens der ÖÄK bekommen.
Im Glauben, dass ab sofort einigermaßen
Klarheit über das notwendige Vorgehen
von Vertragskassenärzten bei Krankschreibung von Zivildienern herrschen dürfte
und diese Information auch breitangelegt
an die Zivildienstorganisationen gelangen
würde, waren wir trotzdem gespannter
Erwartung, wie sich die ersten Fälle von
Krankschreibung darstellen werden.
Gleich bei der ersten Krankmeldung
kam es zum Problem. Als Vertragsarzt der
Gebietskrankenkasse wurde ein Zivildiener (ZV) des Roten Kreuzes, bei der GKK
pflichtversichert, mit dem üblichen Procedere, wie es bei allen anderen GKK-Versicherten auch abläuft, mittels eAUM (elektronischer Arbeitsunfähigkeitsmeldung)
krankgeschrieben. Als Grund wurde eine
der 3 Möglichkeiten, wie sie aus dem
Begleitschreiben ersichtlich sind, angegeben: „krank“, „Unfall“ oder „Arbeitsunfall“ (zusätzlich, über das bei der GKK
erforderliche Maß hinaus ein vermutetes
Ende der Arbeitsunfähigkeit angeführt).
Letzteres führt in Arztordinationen zu
einem Zusatzaufwand, weil die OriginaleAUM kein geschätztes (nur ein definitives) AU-Ende einzutragen ermöglicht.
Deswegen musste der ausgedruckte AUZettel zusätzlich mit einer entsprechenden handschriftlichen Bemerkung versehen und aus Dokumentationsgründen
eingescannt (!!) bzw. ein Vermerk in der
elektronischen Kartei gemacht werden
(rechtlich nicht ganz einwandfrei, wenn
eine Diskrepanz zwischen Karteieintrag
und handschriftlicher Ergänzung besteht
(Manipulationnachweis!). Postwendend
wurden wir danach vom Zivildiener in
Kenntnis gesetzt, dass diese Bescheinigung nicht genügt, eine genaue Diagnose
angeführt werden MUSS. Der ZV brachte
daraufhin beiliegendes Info-Schreiben
an seine RK-Dienststelle, was ihm eine
Drohung einer Vorführung zu einer
amtsärztlichen Untersuchung inklusive(!)
einer möglichen Geldstrafe wegen Nichtbefolgung der Richtlinien der Zivildienstagentur einbrachte. Nach einer Rücksprache mit der Bezirksverwaltungsbehörde
(Rechtsabteilung) erging von dort die
telefonische Information, dass die Ärztliche Verschwiegenheitspflicht gemäß §54
Ärztegesetz NICHT durchbrochen wird,
weil die Bekanntgabe der Diagnose Verpflichtung seitens des Zivildieners und
nicht des Arztes besteht.
Somit sind wir Kassenärzte wieder am Status vor jener Aussendung der Österreichischen Ärztekammer angelangt und sind
uns weiter im Unklaren, was zu tun ist.
Aus unserer Sicht handeln wir somit wie
folgt korrekt:
1.Wir schreiben einen arbeitsunfähigen
Zivildiener auf dem Formblatt der
eAUM krank
2.führen eine der drei oben angeführten
Ursachen an
3.tragen im Feld AU-Ende das geschätzte
Ende der Arbeitsunfähigkeit ein (was
gleichzeitig auch eine definitive Abschreibung bedeutet)
4.Geben dieses ausgefüllte Dokument
dem Patienten mit
5.auf diesem Dokument darf der Zivildiener selbst(!) eine Diagnose anführen
Zusätzlich erlauben wir uns zu bemerken:
Aus unserer Sicht könnte ein ZV uns
Ärzte natürlich von einer Verschwiegenheitspflicht befreien, doch impliziert das
einerseits bürokratische ZusatzerforderCONSILIUM 11/15
23