Die Philipp-Weiß-Schule stellt sich in Form eines Zeitungsinterviews vor »TRADITIONSPFLEGE UND MODERNER UNTERRICHT - KEIN WIDERSPRUCH -« Kollegium der Philipp-Weiß-Schule Herzlichen Glückwunsch, Frau Martins, Ihre Grundschule ist auf Grund der vielen Aktivitäten von unserer Zeitung für ein Portrait ausgesucht worden. Was kennzeichnet Ihre Schule? Fangen wir mit einer Kleinigkeit an: Wir gehen an unserer Schule höflich miteinander um. Daher reiche ich Ihre Gratulation an mein Kollegium weiter, denn eine Rektorin ist nur so gut, wie ihre Lehrer sind. Ohne sie ist es unmöglich innovativ zu sein. Meinem Kollegium gebührt also vornehmlich die Ehrung. Aber nun: Unser Schulprogramm basiert auf drei Schwerpunkten - wir vermitteln unseren Schülern Werte wie Höflichkeit, setzen moderne Unterrichtsmethoden ein und öffnen unsere Schule nach außen - das heißt, wir arbeiten eng mit den Eltern zusammen und kooperieren mit vielen Institutionen und Hilfsorganisationen, wie Sparkasse, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Tafel FFB, Tierheim FFB oder dem Verein „Ziel 21“, der sich für innovative Energien einsetzt. Der Zahnarzt ist genauso selbstverständlicher Gast wie der Polizist, der unsere Kinder auf den realen Verkehr vorbereitet. Traditionelle Werte vermitteln, mit Verlaub, das klingt nicht gerade innovativ. Aber in den letzten Jahrzehnten ist ein Wertevakuum entstanden, dem wir entgegenwirken wollen. Es sind vor allem die Schüler selbst, die das wünschen. Wir haben sie gefragt, was ihnen wichtig ist. Sie nannten Ordnung, Ehrlichkeit und Rücksichtnahme. Wie erzieht man Kinder zur Ordnung? Damit haben wir uns in vielen Konferenzen auseinandergesetzt und für jeden Monat ein pädagogisches Motto erarbeitet, das von allen Lehrern und Eltern in diesen Zeitraum besonders beachtet werden soll. Wichtig dabei ist, dass die Kinder selbst lernen einzuschätzen, wie gut sie die Regeln einhalten. Und es funktioniert, denn der Hausmeister und die Putzfrauen sind ganz angetan davon, wie ordentlich unsere Schule aussieht. Und die Schüler begrüßen sich höflich? Ja, meistens. Wir bringen Ihnen aber auch bei, sich zu bedanken und keine Schimpfwörter zu verwenden. Und wie sehen die modernen Unterrichtsformen aus, die ja auch Bestandteil Ihres Hauses sind? Wir machen zum Beispiel Projektarbeit, bei der sich die Klasse eine Woche nur mit einem Thema beschäftigt; oder die Schüler bekommen einen Plan mit den Pflicht- und Wahlaufgaben, die sie in dieser Woche erledigen müssen, aber die Zeit teilen sie sich selbst ein. Die Schüler erarbeiten Portfolios zu bestimmten Themen. Wenn die Kinder selbstständig arbeiten, bleibt den Lehrern viel mehr Zeit, auf einzelne Schüler einzugehen. Außerdem nehmen wir die Hilfe einiger Eltern an, die mit Kindern das Lesen oder die Arbeit am Computer üben. Seit dem Schuljahr 2010/11 unterrichten wir auch unsere Kinder in jahrgangsgemischten Klassen. Wird den Grundschulen seit den Ergebnissen der Pisa-Studie mehr Beachtung geschenkt? Ja, Gott sei Dank. Wir betreiben keine Kuschelpädagogik, wie das Grundschulen gern vorgeworfen wird. Leistung, aber auch Förderung, wird bei uns groß geschrieben. Nur haben sich eben die Bedingungen, unter denen Kinder aufwachsen, in den letzten zwanzig Jahren gewaltig verändert - der Einfluss der Medien, die Berufstätigkeit häufig beider Elternteile, die Explosion des Wissens. Man muss Kindern heute andere Schlüsselqualifikationen vermitteln als früher: Eigenverantwortung, Arbeit im Team oder die Fähigkeit, sich Wissen z. B. via Internet selbst anzueignen. Das versuchen wir. Ist es im Einzugsgebiet Ihrer Schule schwierig, ein anspruchsvolles Schulprogramm durchzusetzen? Nein. Wir haben natürlich Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen. Der Anteil der ausländischen Schüler ist gering. Doch die fördern wir gezielt. Wir nehmen bereits frühzeitig Kontakt mit den umliegenden Kindergärten auf und bieten eine Arbeitsgemeinschaft Vorschule an. Außerdem bieten wir einen Vorkurs Deutsch für ausländische Kindergartenkinder an, die noch Probleme mit der deutschen Sprache haben. Aber auch deutsche Kinder fördern wir in kleinen Gruppen zusätzlich, sei es im Lese- Rechtschreibkurs oder in der Mathe-AG. Was leistet Ihre Schule sonst noch? Unsere Erstklässler werden von „Paten“ (Schüler der 4. Klassen) betreut, für die Pausen haben wir ein riesiges Angebot an Spielen, Luzia, statt und geht auf ein Gelübde aus dem Jahr 1785 zurück. Damals waren die Brucker Bürger von einem Hochwasser bedroht. Deshalb versprachen sie, immer am 13. Dezember nach einem Bittgottesdienst, Abbildungen ihrer Häuser der Amper zu übergeben, wenn sie von der Flut verschont blieben. Die Katastrophe blieb aus; der Brauch hat sich mit Unterbrechungen bis heute gehalten. auf dem Hof befindet sich ein Theatron, das zu Unterrichtszwecken Verwendung findet oder in dem Siegerehrungen stattfinden. An das Theatron grenzt ein Berg, der im Winter zum Rutschen und Herumtollen genützt wird. Außerdem haben wir eine nigelnagelneue Kletterwand, die die Schüler selbst bemalt haben sowie ein großes Fußballfeld, das besonders bei den Jungs großen Anklang findet. Mit diesem Pausenangebot ist es uns gelungen, Aggressionen deutlich abzubauen. Von den Schülern selbst gestaltete Adventsfeiern stimmen uns regelmäßig auf Weihnachten ein, Am 1. Mai schmücken wir im Rahmen einer kleinen Feier den Maibaum, Kurse zur Stärkung des Selbstbewusstseins unserer Schüler werden zusammen mit dem Elternbeirat angeboten, wir nehmen an lokalen und bundesweiten Wettbewerben teil, fordern unsere Schüler in Netzball- und Völkerballturnieren sportlich heraus, erkennen die Leistungen der Kinder mit Siegerehrungen an, wobei wir bemüht sind die Verlierer entsprechend zu würdigen. Geburtstagsfeiern, durch unseren großen Chor unterstützte Schul- und Abschlussfeste, Lesenächte oder der Besuch der örtlichen Bücherei sind selbstverständliche Bestandteile unseres Schullebens. Besonders stolz sind wir auch auf den Ausbau unserer hauseigenen Schulbücherei und unser Lesezelt. Der Katalog ließe sich noch mit vielen Beispielen, wie die Herausgabe einer Schülerzeitung, der Generationen verbindende Besuch von Klassen in Alterheimen oder Ramadama-Aktionen z. B. erweitern. Wie Sie sehen, schließen sich Traditionspflege und moderner Unterricht nicht aus. Gehen Sie morgens gern zur Arbeit? der Nikolaus besucht alle Schüler und beschenkt sie aus Mitteln des Fördervereins. Wir pflegen einen deutschlandweit einzigartigen Brauch: das Luzienhäuslschwimmen. Es findet jedes Jahr am 13. Dezember, dem Tag der heiligen Ja. Weil bei uns so eine lebensbejahende Grundeinstellung herrscht. Ich glaube, das ist schon was Besonderes. In unserem Kollegium wird viel gelacht und hart gearbeitet. Dieser Frohsinn und unsere Einstellung zur Arbeit überträgt sich auf die Kinder. Vielen Dank für das Interview. Bitte nennen Sie mir noch relevante Schuldaten. Name: Volksschule an der PhilippWeiß-Str. 4 (Grundschule) Anschrift: Grundschule Fürstenfeldbruck Philipp-Weiß-Str. 4 82256 Fürstenfeldbruck Tel.: 08141/ 10 450 Fax: 08141/ 18 256 E-Mail: [email protected] Homepage: grundschule-philippweiss.de Geburtstag der Schule: 1951 Klassen: 12 (2 jahrgangsgemischt)* Schüler: 312 Schulleitung * Isabel Martins (Rektorin, rechts) Martina Kolb (Konrektorin, links) Kollegium* 25 Personen Verwaltung Frau Gerlinde Letz ( Sekretärin) Herr Georg Maly (Hausmeister) Schulpsychologen* Frau Ismene Rehm Beratung* Isabel Martins (Beratungslk) Elternbeirat*Elke Polzer (Vorsitz) Förderverein* Martin Jungbauer (Vorsitz) Mittagsbetreuung (täglich von 11.20 Uhr bis 14.00 Uhr – mit/ ohne Verpflegung) Frau Sailer mit Team Hausaufgabenbetreuung (bis 15.30 Uhr) durch Fachpersonal sowie Caritas Unter der Telefonnummer 08141/ 3 555 866 können Sie die Betreuerinnen direkt erreichen. Anmeldeformulare erhalten Sie im Sekretariat der Schule. Hortbetreuung (bis 17.00 Uhr) – mit Verpflegung Tel. 08141/ 22 79 97 75 * Genauere Informationen zu Sprechzeiten und Aufgabengebiet erfahren Sie im jährlich erscheinenden Elternbrief, der im Oktober Ihren Kindern ausgehändigt wird oder auf unserer Homepage
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