Gemeinsame Pressemitteilung anlässlich des 1. Chinesisch

Gemeinsame Pressemitteilung anlässlich des 1. Chinesisch-Deutschen Strategischen
Außen-und Sicherheitspolitischen Dialogs
Der Außenminister der Volksrepublik China Wang Yi und der Bundesaußenminister FrankWalter Steinmeier haben am 19. Dezember 2015 in Berlin den ersten Chinesisch-Deutschen
Strategischen Außen- und Sicherpolitischen Dialog in freundschaftlicher und kooperativer
Atmosphäre geführt. Beide Minister haben sich über bilaterale und internationale Fragen
gemeinsamen Interesses offen und intensiv ausgetauscht und folgende Vereinbarung zur
Erweiterung und Vertiefung der Zusammenarbeit und Kontakte zwischen den
Außenministerien Chinas und Deutschlands getroffen:
1. Die Außenministerien werden ihren Dialog zur Unterstützung von Afghanistan –
einschließlich
der
Ermöglichung
eines
innerafghanischen
Friedens
-und
Versöhnungsprozesses - intensivieren. Sie werden weiterhin gemeinsame Projekte zur
Stärkung der regionalen Kooperation prüfen. Außerdem werden gemeinsame Projekte zur
Unterstützung des Wiederaufbaus in Afghanistan geprüft.
2. Die Außenministerien werden zur Unterstützung des Fortgangs des Wiener Prozesses für
eine politische Lösung des Konfliktes in Syrien im regen Austausch bleiben. Sie werden
ebenfalls in eine engere Abstimmung darüber eintreten, wie die Zivilbevölkerung in Syrien
sowie syrische Flüchtlinge in benachbarten Aufnahmeländern verstärkt unterstützt werden
kann.
3. Die Minister werden sich gemeinsam für die Stärkung des VN-Peacekeeping einsetzen.
Beide Seiten werden in regelmäßigen Konsultationen über Angelegenheiten zu Afrika
bleiben.
4. Die Minister werden sich für den Austausch zwischen China und der NATO im
bestehenden Rahmen u.a. im Bereich aktueller nicht-traditioneller Sicherheitsbedrohungen
einsetzen.
5. Die Außenministerien werden sich zum Thema wirtschaftliche Konnektivität zwischen
Europa und Asien austauschen. China ist eingeladen, an der hochrangigen
Wirtschaftskonferenz des deutschen OSZE-Vorsitzes 2016 teilzunehmen.
6. Die Außenministerien werden sich zum Umgang mit Krisenszenarien austauschen.
7. Die Außenministerien werden ihre bestehenden regelmäßigen, thematischen Dialoge
ergänzen um Dialoge zu Angelegenheiten des Völkerrechts, zu sicherheitspolitischen Fragen,
einschließlich Fragen der internationalen Zusammenarbeit gegen den Terrorismus, zu
Außenwirtschaftsfragen sowie zu regionalen Themen. Der Austausch zwischen den jeweils
zuständigen Abteilungen der Außenministerien soll intensiviert werden. Ferner werden beide
Seiten den Austausch und die Zusammenarbeit im G20-Rahmen weiterhin verstärken und
gemeinsam dazu beitragen, die G20-Gipfel im Jahr 2016 und 2017 erfolgreich auszurichten.
8. Beide Seiten streben weitere Erleichterungen im gegenseitigen Personenverkehr an. Auf
der Grundlage der Gegenseitigkeit setzten sich beide Seiten dafür ein, Listen vorzulegender
Unterlagen für Visumsanträge weiter zu verkürzen. Beide Seiten begrüßen und unterstützen
die baldige Unterzeichnung einer Vereinbarung über den visafreien Verkehr für Inhaber von
Diplomatenpässen zwischen China und der EU sowie die von Deutschland beabsichtigte
Eröffnung von Visumantragsannahmezentren in weiteren chinesischen Städten, in denen
Deutschland nicht konsularisch vertreten ist.
9. Die Außenministerien unterstützen das Chinesisch-Deutsche „Jahr des Schüler- und
Jugendaustauschs 2016“. Beide Minister begrüßen die Bestrebungen, das Erlernen der
Partnersprache zu fördern. Der Umfang des bestehenden Austauschs von
Nachwuchsdiplomaten soll ausgebaut werden. Im Jahr 2016 soll eine gegenseitige Teilnahme
von chinesischen und deutschen Nachwuchsdiplomaten an einem Element der
Diplomatenausbildung realisiert werden.
10. Die Außenministerien werden bei der Aus- und Fortbildung von Dolmetschern und
Übersetzern für die chinesische und deutsche Sprache verstärkt zusammenarbeiten.
11. Die deutsch-chinesische Zusammenarbeit wird wichtiges Diskussionsthema der nächsten
deutschen Botschafterkonferenz im Sommer 2016 in Berlin sein. Die chinesische Seite
begrüßt dies.