Roche erhält EU-Zulassung für Cotellic in Kombination mit Zelboraf

Medienmitteilung
Basel, 25. November 2015
Roche erhält EU-Zulassung für Cotellic in Kombination mit Zelboraf bei
fortgeschrittenem Melanom
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute bekannt, dass die Europäische Kommission die
Zulassung für CotellicTM (Cobimetinib) in Kombination mit with Zelboraf® (Vemurafenib) zur Behandlung
von erwachsenen Patienten mit inoperablem oder metastasierendem Melanom mit BRAF-V600-Mutation
erteilt hat. Die EU-Zulassung stützt sich auf Daten, die gezeigt haben, dass Patienten mit nicht
vorbehandeltem BRAF V600-Mutation-positivem fortgeschrittenem Melanom unter der Therapie mit
Cotellic plus Zelboraf über ein Jahr ohne ein Fortschreiten ihrer Erkrankung lebten1.
„Die Behandlung des Melanoms hat in jüngster Zeit grosse Fortschritte gemacht, da in den letzten fünf
Jahren mehr Medikamente dafür zugelassen wurden als in den vergangenen 30 Jahren“, so Sandra
Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung von Roche. „Zusammen
unterdrückten Cotellic und Zelboraf das Krebswachstum stärker als Zelboraf allein. Dies unterstreicht die
entscheidende Rolle von Kombinationstherapien, um bei Melanompatienten das Überleben ohne
Fortschreiten ihrer Erkrankung zu verlängern.“
Die heutige EU-Zulassung stützt sich hauptsächlich auf die Resultate der Phase-III-Studie coBRIM, die
gezeigt haben, dass Patienten mit nicht vorbehandeltem BRAF-V600-Mutation-positivem fortgeschrittenem
Melanom, die mit dem MEK-Hemmer Cotellic in Kombination mit Zelboraf behandelt wurden, im Median
ein Jahr (12,3 Monate) ohne Fortschreiten ihrer Erkrankung oder Tod überlebten (progressionsfreies
Überleben, PFS), verglichen mit 7,2 Monaten unter Zelboraf allein (Hazard Ratio [HR]=0,58; 95%Konfidenzintervall [KI] 0,46–0,72).1
Die objektive Ansprechrate (ORR) mit der Kombination betrug 70 Prozent (16 Prozent komplettes
Ansprechen [CR], 54 Prozent partielles Ansprechen [PR]), verglichen mit 50 Prozent (11 Prozent CR, 40
Prozent PR) in der Gruppe Zelboraf.1 Das Sicherheitsprofil von Cotellic plus Zelboraf entsprach den bereits
bekannten Sicherheitsdaten. Die häufigsten Nebenwirkungen in der Kombinationsgruppe waren Durchfall,
F. Hoffmann-La Roche Ltd
4070 Basel
Switzerland
Group Communications
Roche Group Media Relations
Tel. +41 61 688 88 88
Fax +41 61 688 27 75
www.roche.com
1/5
Hautausschlag, Übelkeit, Fieber, Sonnenlichtempfindlichkeit, veränderte Leberfunktionswerte, erhöhte
Kreatinphosphokinase (CPK, in den Muskeln produziertes Enzym) und Erbrechen.
Weitere Daten, die im November 2015 auf dem Jahreskongress der Society for Melanoma Research
vorgestellt wurden, zeigen, dass die Kombination von Cotellic plus Zelboraf die Kriterien für den sekundären
Endpunkt – die Verbesserung des Gesamtüberlebens verglichen mit Zelboraf allein – erfüllte. Diese Daten
werden bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur zur Prüfung und Aufnahme in die Fachinformation
eingereicht. Cotellic in Kombination mit Zelboraf ist jetzt in der EU und der Schweiz für die Behandlung von
Patienten mit BRAF V600 Mutation-positivem fortgeschrittenem Melanom zugelassen. In den USA ist die
Kombinationstherapie zur Behandlung von Patienten with BRAF V600E or V600K Mutation-positivem
Melanom zugelassen. Weitere Zulassungen werden 2016 erwartet.
Über die coBRIM-Studie
Bei CoBRIM handelt es sich um eine internationale, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte
Phase-III-Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit von einmal täglich 60 mg Cotellic plus
zweimal täglich 960 mg Zelboraf, verglichen mit zweimal täglich 960 mg Zelboraf plus ein Placebo. In der
Studie wurden 495 Patienten mit BRAF-V600-Mutation-positivem inoperablem, lokal fortgeschrittenem
oder metastasierendem Melanom (Nachweis mit dem cobas 4800 BRAF Mutation Test), deren
fortgeschrittene Erkrankung zuvor noch nicht behandelt wurde, nach Zufallskriterien (randomisiert) der
Behandlung mit Zelboraf einmal täglich über einen 28-tägigen Zyklus plus Cotellic oder Placebo an den
Tagen 1–21 zugeteilt. Die Behandlung wurde bis zum Fortschreiten der Erkrankung, Auftreten einer
unannehmbaren toxischen Wirkung oder Widerrufung der Einwilligung fortgesetzt. Primärer Endpunkt ist
das vom Prüfarzt beurteilte progressionsfreie Überleben (PFS). Sekundäre Endpunkte sind: Von einem
unabhängigen Überprüfungsgremium beurteiltes PFS, objektive Ansprechrate, Gesamtüberleben,
Ansprechdauer und weitere Messgrössen der Sicherheit, Pharmakokinetik und Lebensqualität2.
Über Cotellic plus Zelboraf
Cotellic und Zelboraf sind verschreibungspflichtige Medikamente, die kombiniert zur Behandlung eines
malignen Melanoms eingesetzt werden, das im Körper gestreut hat oder chirurgisch nicht entfernt werden
kann und bei dem das Gen für das BRAF-Protein mutiert ist. Das bei rund der Hälfte aller Melanome3
mutierte BRAF-Protein führt zu einer überaktiven Signalgebung in den Krebszellen und fördert dadurch das
Tumorwachstum4,5. Zelboraf blockiert bestimmte mutierte Formen des BRAF-Proteins, und Cotellic hemmt
bestimmte Formen von MEK. Sowohl BRAF als auch MEK sind Proteine in einem zellulären Signalweg,
2/5
durch den Wachstum und Überleben von Zellen gesteuert werden6. Bei kombinierter Anwendung zögern
Cotellic und Zelboraf das Wachstum von Krebszellen vermutlich länger hinaus als dies mit Zelboraf allein
der Fall ist. Vor der Therapie wird mit einem Test überprüft, ob Cotellic und Zelboraf für den Patienten
geeignet sind. Cotellic und Zelboraf werden nicht zur Behandlung von Melanomen mit normalem BRAFGen eingesetzt. Es ist nicht bekannt, ob Cotellic und Zelboraf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
sicher und wirksam sind.
Cotellic wird auch in Kombination mit einigen anderen Prüfmedikamenten, einschliesslich eines
Immuntherapeutikums, bei verschiedenen Krebsarten wie nicht-kleinzelliger Lungenkrebs und Dickdarmbzw. Enddarmkrebs untersucht. Cotellic wurde von Exelixis Inc. entdeckt und wird von Roche in
Zusammenarbeit mit Exelixis entwickelt.
Über das maligne Melanom
Das maligne Melanom („schwarzer Hautkrebs“) ist zwar seltener, aber aggressiver und bösartiger als andere
Formen von Hautkrebs.7,8 Das BRAF-Gen ist bei zirka der Hälfte aller Melanome mutiert.3 Wenn ein
Melanom frühzeitig diagnostiziert wird, ist es im Allgemeinen gut heilbar.9,10 Die meisten Patienten mit
fortgeschrittenem Melanom haben jedoch eine schlechte Prognose.8 Jedes Jahr wird bei mehr als 232 000
Menschen weltweit ein Melanom diagnostiziert.11 In den letzten Jahren gab es erhebliche Fortschritte bei der
Behandlung des metastasierenden Melanoms, sodass den Patienten mit dieser Erkrankung heute mehr
Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dennoch bleibt das maligne Melanom nach wie vor ein
ernstes Gesundheitsproblem mit hohem medizinischem Bedarf und kontinuierlich steigender Inzidenz in
den vergangenen 30 Jahren.12
Über Roche und Hautkrebs
Die Roche-Gruppe ist der weltweit führende Anbieter von Produkten zur Krebstherapie, darunter
Krebsmedikamente, Produkte zur unterstützenden Behandlung und Diagnostika. Wissenschaftler von Roche
erforschen seit fast zwanzig Jahren Medikamente gegen Hautkrebs. Über 28 000 Patienten wurden weltweit
bereits behandelt. Zu den medizinischen Durchbrüchen und neuen Therapiestandards zählen unter anderem
Zelboraf und Erivedge zur Behandlung des metastasierenden Melanoms und des Basalzellkarzinoms, zwei
der am schwersten zu behandelnden Hautkrebsarten. Roche prüft diese Hautkrebsmedikamente weiterhin
als Monotherapien und in Kombination mit anderen Prüfmedikamenten, wie z. B.
Krebsimmuntherapeutika, bei verschiedenen Krebsarten und Erkrankungen.
3/5
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten
Gesundheitswesen. Es vereint die Stärken der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics und
entwickelt als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen differenzierte Medikamente für die Onkologie,
Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften. Roche ist auch der
weltweit bedeutendste Anbieter von Produkten der In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests und
ein Pionier im Diabetesmanagement. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die
Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind Ziel der
Personalisierten Medizin, eines zentralen strategischen Ansatzes von Roche. Seit der Gründung des
Unternehmens im Jahr 1896 hat Roche zahlreiche wichtige Beiträge zur Gesundheit in der Welt geleistet. Auf
der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen 29 von Roche
entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Chemotherapeutika.
Die Roche-Gruppe beschäftigte 2014 weltweit über 88 500 Mitarbeitende, investierte 8,9 Milliarden
Schweizer Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 47,5 Milliarden Schweizer
Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von
Chugai Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 -61 688 8888 / E-Mail: [email protected]
-
Nicolas Dunant (Leiter)
-
Ulrike Engels-Lange
-
Nicole Rüppel
-
Claudia Schmitt
Weitere Informationen
Roche in der Onkologie: www.roche.com/media/media_backgrounder/media_oncology.htm
Literatur
1. Cotellic Summary of Product Characteristics (SmPC), Roche data on file 2015
2. Larkin JM, et al. Combined Vemurafenib and Cobimetinib in BRAF-Mutated Melanoma. N Engl J Med. 2014;371(20):1867-76.
3. Ascierto PA, et al. The role of BRAF V600 mutation in melanoma. J Transl Med. 2012;10:85.
4/5
4.
Safaee Ardekani G, et al. The prognostic value of BRAF mutation in colorectal cancer and melanoma: a systematic review and
meta-analysis. PLoS One. 2012;7(10):e47054.
5. Haferkamp S, et al. Vemurafenib induces senescence features in melanoma cells. J Invest Dermatol. 2013;133:1601-9.
6. Khavari TA, et al. Ras/Erk MAPK signaling in epidermal homeostasis and neoplasia. Cell Cycle. 2007;6:2928-31.
7. Algazi AP, et al. Treatment of cutaneous melanoma: current approaches and future prospects. Cancer Manag Res. 2010;2:197211.
8. Finn L, et al. Therapy for metastatic melanoma: the past, present, and future. BMC Med. 2012;10:23.
9. Leong SP. Future perspectives on malignant melanoma. Surg Clin North Am. 2003;83:453-6.
10. Creagan ET. Malignant melanoma: an emerging and preventable medical catastrophe. Mayo Clin Proc. 1997;72:570-4.
11. Ferlay J, Soerjomataram I, Ervik M, Dikshit R, Eser S, Mathers C, Rebelo M, Parkin DM, Forman D, Bray, F. GLOBOCAN 2012
v1.0, Cancer Incidence and Mortality Worldwide: IARC CancerBase No. 11 [Internet]. Lyon, France: International Agency for
Research on Cancer; 2013. Available from: http://globocan.iarc.fr/Pages/fact_sheets_population.aspx; Last accessed September
2015.
12. Bataille V. Risk factors for melanoma development. Expert Rev Dermatol. 2009;4:533-9.
5/5