Die kombinierte Anwendung von Cotellic und Zelboraf hilft

Mitteilung an die Medien
Basel, 23. November 2015
Die kombinierte Anwendung von Cotellic und Zelboraf hilft Patienten mit einer
bestimmten Form von fortgeschrittenem Melanom deutlich länger zu leben als
mit Zelboraf allein, wie aktuelle Daten zeigen
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute Daten aus der zulassungsrelevanten coBRIM-Studie
bekannt. Diese zeigten, dass Cotellic (Cobimetinib) in Kombination mit Zelboraf (Vemurafenib) bei
Patienten mit BRAF-V600E- und BRAF-V600K-Mutation-positivem inoperablem oder metastasierendem
Melanom zu einem signifikant längeren Überleben führte (Gesamtüberleben, OS) als bei der Behandlung mit
Zelboraf allein1. Cotellic in Kombination mit Zelboraf verringerte das Sterberisiko um 30 Prozent und trug
dazu bei, dass die so behandelten Patienten ein medianes Gesamtüberleben von fast zwei Jahren hatten (22,3
Monate) im Vergleich zu17,4 Monaten für Patienten, die mit Zelboraf allein behandelt wurden, (HazardRate [HR] = 0,70, 95-Prozent-Konfidenzintervall: 0,55–0,90, p=0,005) 1. Die laufende Überwachung der
Studie ergab keine neuen Sicherheitsbedenken. Die finalen coBRIM-Studiendaten zum Gesamtüberleben
wurden auf dem 12. internationalen Kongress der Society for Melanoma Research (SMR) vorgestellt, der
vom 18. bis 21. November 2015 in San Francisco, Kalifornien (USA) stattfand.
„Rund die Hälfte der Patienten, welche die Kombinationstherapie mit Cotellic und Zelboraf erhielten, waren
nach zwei Jahren noch am Leben. Diese Daten unterstreichen den Fortschritt in der heutigen
Krebsforschung mit immer besseren Behandlungsergebnissen für Patienten “, so Sandra Horning, Chief
Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung. „Vor fünf Jahren wurde die Überlebenszeit
von Patienten mit BRAF-Mutation-positivem fortgeschrittenem Melanom noch in Monaten gemessen –
heute sind es Jahre.“
Die abschliessende Analyse der Gesamtüberlebensdaten der coBRIM-Studie zeigte, dass 74,5 Prozent der
Patienten mit BRAF-V600-Mutation-positivem fortgeschrittenem Melanom, welche die
Kombinationsbehandlung Cotellic plus Zelboraf erhielten, nach einem Jahr bzw. 48,3 Prozent der Patienten
nach zwei Jahren noch am Leben waren.
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Diese Ergebnisse wurden im Rahmen einer Präsentation am 21. November von Victoria Atkinson,
medizinische Onkologin am Princess Alexandra Hospital, Queensland, Australien, vorgestellt.
Die Präsentation der Studienergebnisse folgt auf die Zulassung von Cotellic durch die amerikanische
Gesundheitsbehörde FDA zur Behandlung von Patienten mit BRAF-V600E- oder BRAF-V600K-Mutationpositivem inoperablem oder metastasierendem Melanom in Kombination mit Zelboraf. Der Entscheid
seitens der Europäischen Kommission wird noch vor Ende 2015 erwartet. Die finalen Ergebnisse zum
Gesamtüberleben werden bei beiden Behörden zur Prüfung eingereicht.
Über die coBRIM-Studie
Bei CoBRIM handelt es sich um eine internationale, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte
Phase-III-Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit von einmal täglich 60 mg Cotellic plus
zweimal täglich 960 mg Zelboraf, verglichen mit zweimal täglich 960 mg Zelboraf plus ein Placebo. In der
Studie wurden 495 Patienten mit BRAF-V600-Mutation-positivem inoperablem, lokal fortgeschrittenem
oder metastasierendem Melanom (Nachweis mit dem cobas 4800 BRAF Mutation Test), deren
fortgeschrittene Erkrankung zuvor noch nicht behandelt wurde, nach Zufallskriterien (randomisiert) der
Behandlung mit Zelboraf einmal täglich über einen 28-tägigen Zyklus plus Cotellic oder Placebo an den
Tagen 1–21 zugeteilt. Die Behandlung wurde bis zum Fortschreiten der Erkrankung, Auftreten einer
unannehmbaren toxischen Wirkung oder Widerrufung der Einwilligung fortgesetzt. Primärer Endpunkt ist
das vom Prüfarzt beurteilte progressionsfreie Überleben (PFS). Sekundäre Endpunkte sind: Von einem
unabhängigen Überprüfungsgremium beurteiltes PFS, objektive Ansprechrate, Gesamtüberleben,
Ansprechdauer und weitere Messgrössen der Sicherheit, Pharmakokinetik und Lebensqualität2.
Über Cotellic plus Zelboraf
Cotellic und Zelboraf sind verschreibungspflichtige Medikamente, die kombiniert zur Behandlung eines
malignen Melanoms eingesetzt werden, das im Körper gestreut hat oder chirurgisch nicht entfernt werden
kann und bei dem das Gen für das BRAF-Protein mutiert ist. Das bei rund der Hälfte aller Melanome3
mutierte BRAF-Protein führt zu einer überaktiven Signalgebung in den Krebszellen und fördert dadurch das
Tumorwachstum4,5. Zelboraf blockiert bestimmte mutierte Formen des BRAF-Proteins, und Cotellic hemmt
bestimmte Formen von MEK6. Sowohl BRAF als auch MEK sind Proteine in einem zellulären Signalweg,
durch den Wachstum und Überleben von Zellen gesteuert werden7. Bei kombinierter Anwendung zögern
Cotellic und Zelboraf das Wachstum von Krebszellen vermutlich länger hinaus als dies mit Zelboraf allein
der Fall ist. Vor der Therapie wird mit einem Test überprüft, ob Cotellic und Zelboraf für den Patienten
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geeignet sind. Cotellic und Zelboraf werden nicht zur Behandlung von Melanomen mit normalem BRAFGen eingesetzt. Es ist nicht bekannt, ob Cotellic und Zelboraf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
sicher und wirksam sind.
Cotellic wird auch in Kombination mit einigen anderen Prüfmedikamenten, einschliesslich eines
Immuntherapeutikums, bei verschiedenen Krebsarten wie nicht-kleinzelliger Lungenkrebs und Dickdarmbzw. Enddarmkrebs untersucht. Cotellic wurde von Exelixis Inc. entdeckt und wird von Roche in
Zusammenarbeit mit Exelixis entwickelt.
Über das maligne Melanom
Das maligne Melanom („schwarzer Hautkrebs“) ist zwar seltener, aber aggressiver und bösartiger als andere
Formen von Hautkrebs.8,9 Das BRAF-Gen ist bei zirka der Hälfte aller Melanome mutiert. Wenn ein
Melanom frühzeitig diagnostiziert wird, ist es im Allgemeinen gut heilbar. 10,11Die meisten Patienten mit
fortgeschrittenem Melanom haben jedoch eine schlechte Prognose.8Jedes Jahr wird bei mehr als 232 000
Menschen weltweit ein Melanom diagnostiziert. 12 In den letzten Jahren gab es erhebliche Fortschritte bei der
Behandlung des metastasierenden Melanoms, sodass den Patienten mit dieser Erkrankung heute mehr
Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dennoch bleibt das maligne Melanom nach wie vor ein
ernstes Gesundheitsproblem mit hohem medizinischem Bedarf und kontinuierlich steigender Inzidenz in
den vergangenen 30 Jahren. 13
Über Roche und Hautkrebs
Die Roche-Gruppe ist der weltweit führende Anbieter von Produkten zur Krebstherapie, darunter
Krebsmedikamente, Produkte zur unterstützenden Behandlung und Diagnostika. Wissenschaftler von Roche
erforschen seit fast zwanzig Jahren Medikamente gegen Hautkrebs. Über 28 000 Patienten wurden weltweit
bereits behandelt. Zu den medizinischen Durchbrüchen und neuen Therapiestandards zählen unter anderem
Zelboraf und Erivedge zur Behandlung des metastasierenden Melanoms und des Basalzellkarzinoms, zwei
der am schwersten zu behandelnden Hautkrebsarten. Roche prüft diese Hautkrebsmedikamente weiterhin
als Monotherapien und in Kombination mit anderen Prüfmedikamenten, wie z. B.
Krebsimmuntherapeutika, bei verschiedenen Krebsarten und Erkrankungen.
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten
Gesundheitswesen. Es vereint die Stärken der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics und
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entwickelt als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen differenzierte Medikamente für die Onkologie,
Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften. Roche ist auch der
weltweit bedeutendste Anbieter von Produkten der In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests und
ein Pionier im Diabetesmanagement. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die
Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind Ziel der
Personalisierten Medizin, eines zentralen strategischen Ansatzes von Roche. Seit der Gründung des
Unternehmens im Jahr 1896 hat Roche zahlreiche wichtige Beiträge zur Gesundheit in der Welt geleistet. Auf
der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen 29 von Roche
entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Chemotherapeutika.
Die Roche-Gruppe beschäftigte 2014 weltweit über 88 500 Mitarbeitende, investierte 8,9 Milliarden
Schweizer Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 47,5 Milliarden Schweizer
Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von
Chugai Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Medienstelle Roche-Gruppe
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Nicolas Dunant (Leiter)
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Ulrike Engels-Lange
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Nicole Rüppel
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Claudia Schmitt
Weitere Informationen
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Roche in der Onkologie: www.roche.com/media/media_backgrounder/media_oncology.htm
Referenzen
1. Atkinson V, Larkin J, McArthur GA et al. Improved overall survival with cobimetinib (COBI) and vemurafenib (VEM) in
advanced BRAFV600-mutated melanoma and biomarker correlates of efficacy. Abstract presented at the 12th International Congress
of the Society for Melanoma Research in San Francisco, California, 21 November 2015.
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