Hanf ist nicht gleich Hanf - es gibt eine Vielfalt an Varietäten. Ein Kriterium zur Unterscheidung ist der Gehalt an Tetrahhydrocannabinol (THC). THC werden die psychoaktiven Wirkstoffe genannt, welche die Pflanze als Harz an den dürfen, sind spezielle Blütenständen der weiblichen Pflanzen ausbildet. Alle Sorten die in Deutschland angebaut werden Züchtungen mit einem verschwindend kleinen Gehalt an THC (<0,3 %), durch ihren Gebrauch erzielt man deshalb keinerlei berauschende Wirkung. Als universell nutzbare Pflanze ist Hanf die ideale Rohstoffbasis für eine ökologische Kreislaufwirtschaft. Hanf ist in der Lage, ohne Umweltbelastung einen wertvollen Rohstoff zu liefern. Beim Anbau von Hanf müssen keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, da Hanf von Natur aus nur wenige Schädlinge hat, er nicht anfällig gegen Krankheiten ist und durch sein rasches Wachstum Unkraut unterdrückt. Hanffasern gehören zu den Bastfasern. Sie liegen im Stengel als Faserbündel. Ein Faserbündel (bei Hanf sind es zwischen 15 und 35) besteht aus Einzelfasern, die innerhalb eines Bündels ziemlich fest aneinander haften. Der Faseraufschluß beginnt schon direkt nach der Ernte, mit der sogenannten Feldröste. Dazu wird der Hanf gemäht und zunächst für 2-4 Wochen auf dem Feld liegen gelassen. Während der Feldröste lösen Mikroorganismen die Kittsubstanz zwischen Fasern und dem Holzteil des Stengels. Anschließend wird der Hanf in Großballen gepresst und kommt zur weiteren Faseraufbereitung nach Malsch zur BAFA, der Badischen Naturfaseraufbereitung GmbH. Je nachdem wie weit die Faserbündel durch die Aufbereitung aufgetrennt werden, können aus Hanffasern sehr feine, weiße, leinwandähnliche Textilien oder derbe, gröbere und festere Stoffe erstellt werden. © FELLMANN ´00, FOTOS: WWW.INARO.DE
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