hier - Broadway Variété

Region Luzern
Montag, 6. Juli 2015 / Nr. 153 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung 15
Parteien bitten ihre Politiker zur Kasse
WAHLKAMPF Wer in ein
politisches Amt gewählt wird,
muss einen Teil seines Lohns
an seine Partei abliefern.
Besonders teuer ist es für Politiker der Grünen und der GLP.
BEATRICE VOGEL
[email protected]
In der Region Luzern stehen in den
nächsten Monaten gleich mehrere politische Weichenstellungen an. Kriens
wählt im August einen neuen Gemeinderat und einen Gemeindepräsidenten,
im Herbst stehen die National- und
Ständeratswahlen an, und im Frühling
finden die Gesamterneuerungswahlen
in den Luzerner Gemeinden statt. Die
Kandidatensuche der Parteien ist teils
noch in vollem Gang. Was vielen potenziellen Kandidaten wohl zunächst nicht
bewusst ist: Sollten sie in ein Amt gewählt werden, müssen sie einen Teil
ihrer Einkünfte an die Partei bezahlen.
SVP Kriens fordert 4 Prozent
Die SVP Kriens hat im Zuge der Gemeinderatswahlen ihr Reglement zu den
sogenannten Mandatsbeiträgen auf ihrer
Website aufgeschaltet. Dort ist Folgendes
festgehalten: Ein Gemeinderat entrichtet
4 Prozent seines Nettolohns an die
Partei, Einwohnerräte und Kommissionsmitglieder geben 25 Prozent der
Nettovergütung ab. Der Nettolohn eines
Gemeinderats in Kriens beträgt zurzeit,
Basis 80-Prozent-Pensum, rund 144 000
Franken. 4 Prozent davon sind 5760
NACHRICHTEN
Neue Verbandsleitung gewählt
Franken. Wesentlich tiefer in die Tasche Beiträgen finanzieren die Parteien den
greifen muss in Kriens ein grüner Ge- Wahlkampf. So auch die Grünen: «Wir
meinderat. Gemäss den Richtlinien der haben den Grundsatz, dass KandidieKantonalpartei müssen voll- und haupt- rende ihren Wahlkampf nicht selbst
amtliche Exekutivmitglieder 8 bis 10 finanzieren müssen. Dieser wird von
Prozent ihres Nettolohns an die Partei der Partei über die Abgaben der Manabliefern. In Kriens können das also bis datsträger finanziert», erklärt Katharina
zu 14 000 Franken sein – mehr als ein Meile, Co-Präsidentin der kantonalen
Grünen. «So haben auch junge Leute
Monatslohn eines Gemeinderats.
Krienser Gemeindepolitiker der CVP die Chance, zu kandidieren und gehingegen sind zu gar nichts verpflichtet, wählt zu werden.»
da die Ortspartei kein Reglement zu
Mandatsbeiträgen hat. «Unsere Man- Es braucht auch Spenden
datsträger werden nicht gezwungen,
Meile selber rutschte mit 21 Jahren
etwas abzugeben. Sie leisten alle einen in den Kantonsrat nach. «Hätte ich den
freiwilligen finanzielWahlkampf zwei Jahlen Beitrag in die Parre zuvor selbst finanteikasse. So auch
zieren müssen, wäre
«Die Mandatsbeiträge das nicht möglich
unser Gemeinderat
Lothar Sidler», erklärt
gewesen.» Grüne Namachen 20 Prozent
Parteipräsident Franunseres Budgets aus.» tional- und Ständeco Faé. Da die Beiräte bezahlen 10 ProP I R M I N J U N G , P R ÄS I D E N T C V P
träge sehr individuell
zent der Nettoentschädigung
aus
seien, könne er keine
genauen Zahlen nendiesem Mandat an
nen. Auch Krienser FDP-Einwohnerräte die Kantonalpartei. Diese Abgaben reichen allerdings nicht immer, um die
sind von der Abgabepflicht befreit.
Wahlkämpfe zu finanzieren, räumt KaGeld für den Wahlkampf
tharina Meile ein. Gerade bei teuren
Absolut üblich sind Mandatsbeiträge Exekutiv-Wahlkämpfen sei man auch
hingegen bei Kantonal- und National- auf Spenden angewiesen.
politikern. Regierungs-, Kantons-, NaBei der SP geben Nationalräte, Richter,
tional- und Ständeräte sowie Richter Staatsanwälte und Gemeinderäte 5 Pround Staatsanwälte bezahlen substan- zent des Nettolohns an die Partei ab.
zielle Beiträge an ihre Parteien. Bei der Kantonsräte zahlen pauschal 800 FranSVP liegt der Beitrag von kantonalen ken pro Jahr. Allerdings ist die kantonaMandatsträgern im tiefen einstelligen le SP gemäss Parteipräsident David Roth
Prozentbereich des Nettolohns, erklärt im Moment daran, das Reglement zu
Franz Grüter, Präsident der SVP-Kan- überprüfen. Wie es künftig aussehen
tonalpartei. Hinzu kommt bei höheren wird, könne er noch nicht sagen. «Die
Mandaten – beispielsweise bei Natio- Mandatsbeiträge sind für uns elementar,
nal- oder Regierungsräten – eine ein- da wir uns aus Gründen der Unabhänmalige Wahlprämie hinzu. Mit den gigkeit nicht durch Sponsoren finanzie-
ren. Ich halte sie auch für gerechtfertigt,
da die Partei den Wahlkampf unterstützt», so Roth.
Die kantonale FDP nimmt gemäss
Präsident Peter Schilliger rund 100 000
Franken pro Jahr durch Mandatsbeiträge ein. Die Höhe orientiert sich an
den Lohnklassen und am Pensum der
Amtsträger. Schilliger: «Die Mandatsbeiträge sind für uns eine wichtige Einnahmequelle, um die Organisation am
Laufen zu halten, die Fixkosten abzudecken, Wahlkämpfe, Veranstaltungen
und Dienstleistungen für die Mandatsträger und Ortsparteien zu finanzieren.»
Über die genaue Höhe der Abgaben von
FDP-Politikern gibt die Partei keine
Auskunft. Auch der Luzerner CVP-Präsident Pirmin Jung gibt sich bedeckt.
Die Mandatsbeiträge seien für jedes Amt
anders. Auch Jung betont die zentrale
Bedeutung dieser Abgaben: «Wir brauchen die Mandatsbeiträge für unseren
Betrieb. Sie machen rund 20 Prozent
unseres Budgets aus.»
Etwa so viel zahlt ein grüner
Krienser Gemeinderat pro Jahr
an seine Partei.
10 Prozent
DES STEUERBAREN
EINKOMMENS
So viel zahlt ein Luzerner
GLP-Nationalrat an seine Partei.
100 000
FRANKEN
So viel Geld nimmt die Luzerner
FDP pro Jahr dank Abgaben ihrer
Mandatsträger ein.
GLP: Steuerbares Einkommen zählt
Am höchsten sind die Abgaben bei
der GLP. Kantonsräte entrichten 10 Prozent der jährlichen Grundentschädigung
an die jeweilige Wahlkreispartei. 10
Prozent der zusätzlichen Entschädigung
für das Fraktionspräsidium, die Präsidien der ständigen Kommissionen und
das Kantonsratspräsidium gehen an die
Kantonalpartei. Voll- und nebenamtliche Mandatsträger wie Richter, Regierungs- und Gemeinderäte entrichten 5
Prozent ihres Mandatsentgeltes an die
Kantonalpartei. Richtig teuer kann es
für gut verdienende GLP-Nationalräte
werden: Sie zahlen 10 Prozent ihres
steuerbaren Einkommens an die Partei.
Auch Kandidaten leisten laut GLP-Präsidentin Laura Kopp einen Beitrag an
den übergeordneten Wahlkampf. Dieser
wird von der jeweiligen Ortssektion
festgelegt. Den Kandidierenden steht es
frei, für den persönlichen Wahlkampf
zusätzliche Mittel zu investieren. Kopp:
«Die Mandatsabgaben sind ein Beitrag
an die Parteiarbeit. Sie sind eine wichtige Einnahmequelle für die Partei.»
Frachtstücke stranden auf dem Sonnenberg
2-mal 2 Tickets
zu gewinnen
Wir verlosen 2-mal 2 Tickets für
die Aufführung vom Dienstag,
14. Juli, des Broadway Variétés auf
dem Sonnenberg in Kriens.
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FRANKEN
«Wichtige Einnahmequelle»
GEMEINDESCHREIBER red. Der
Gemeindeschreiberverband Amt
Luzern hat an seiner Generalversammlung in Malters eine neue
Verbandsleitung gewählt: Roger
Eichmann, Gemeindeschreiber
Greppen, ist neu Präsident,
­Stephanie Meier (Gemeindeschreiber-Substitutin Adligenswil)
ist Aktuarin und Jennifer Bühlmann (Gemeindeschreiber-Sub­
stitutin Udligenswil) ist Kassierin.
Sie traten die Nachfolge von Pia
Maria Brugger Kalfidis, Andreas
Burri und Stephan Meier an.
Herausgeberin: Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76,
Luzern. Verleger Erwin Bachmann, Präsident des Verwaltungsrates,
E-Mail: [email protected]
Verlag: Jürg Weber, Geschäftsleiter; Ueli Kaltenrieder, Lesermarkt;
Edi Lindegger, Werbemarkt.
Ombudsmann: Andreas Z’Graggen,
[email protected]
Redaktionsleitung Neue Luzerner Zeitung und Regionalausgaben: Chefredaktor: Thomas Bornhauser (ThB); Stv. Chefredaktoren: Dominik Buholzer (bu, Leiter Zentralschweiz am Sonntag und
überregionale Ressorts); Jérôme Martinu (jem, Leiter regionale
Ressorts/Reporterpool), Kanton: Lukas Nussbaumer (nus); Gruppe
Gesellschaft und Kultur: Arno Renggli (are); Sport: Andreas Ineichen
(ain); Leiter Gestaltung und Produktion: Sven Gallinelli (sg), Visueller Blattmacher; Co-Leiterin Newsdesk: Andrée Getzmann (ast);
Leiter Regionalteil Zentralschweiz am Sonntag: Pascal Imbach (pi);
Online: Robert Bachmann (bac).
Ressortleiter: Politik: Kari Kälin (kä, Schweiz), Aleksandra Mladenovic (mla, Ausland); Wirtschaft: Hans-Peter Hoeren (hoe); Stadt/
Region: Robert Knobel (rk); Kanton Luzern: Lukas Nussbaumer
(nus); SportJournal: René Leupi (le); Kultur/Dossier: Arno Renggli
(are); Piazza: Hans Graber (hag); Apero/Agenda: Regina Grüter
(reg); Foto/Bild: Lene Horn (LH).
Adresse und Telefonnummern:
14 000
Das Broadway Variété auf dem Sonnenberg bietet Sinnesfreuden
mit feinem Essen und guter Unterhaltung.
Bild Dominik Wunderli
KRIENS Das BroadwayVariété-Theater verwandelt
den Sonnenberg in eine
Hafenwelt. Die neue Show
bietet Sinnesfreuden pur.
«Le Frachthafen», so der Titel der neuen Show des Broadway Variétés. Was
folgt, sind wahre Tiefseeperlen der Kleinkunst und ein Feuerwerk an kreativen
Ideen, wie man das Thema bis ins
kleinste Detail umsetzen kann. Die Dekoration zeigt einen Miniaturfrachtlift
an der Decke, der Bühnenaufgang ist
eine Schiffscontainer-Türe.
Es geht schon bei der Endstation der
Sonnenberg-Bahn los: Die eintreffenden
Zuschauer werden in Holzrahmen gestellt und gehen die letzten Meter als
Frachtstücke verwandelt zum Zelt. Beim
Einlass wird jeder zugeteilt: links die
Kuhhälften, rechts die Rohstoffe und
hinten das Gemüse. Willkommen im
Omeletten sausen durch die Luft
Wortakrobat Luca Botta erzählt von
seiner unerfüllten Liebe und mutmasst:
«Fischlaich hatte sie einen schlechten
Tag?», und jammert «Sie lachst mich
aus!» Einen Blick in die Kombüse gewährt Jongleur Criselly, der aus fliegenden Orangen hüpfende Gummibälle
macht, die trotzdem Saft geben, und
Omeletten durch die Luft sausen lässt.
Gwendolin (Marlis Brüggemann) ist das
leichte Mädchen am Hafen und zeigt
einen «brandheissen» Striptease. Sie
weint ihrer alten Liebe Johnny nach, der
«over the ocean» ist, ihr aber seinen
abgetrennten Arm da gelassen hat. Artistin Laura Tikka tanzt über den Köpfen
der Zuschauer auf dem Seil und beweist
viel Kraft und Anmut beim Handstand –
auf einem der Esstische! Näher kann
man Akrobatik nicht erleben.
Das Broadway Variété bietet viel
Schräges, Skurriles und trifft damit den
Nerv des Publikums. «Ich bin das 5. Mal
hier und erlebe wieder Neues. Das
Ensemble bleibt nicht stehen, es ent-
wickelt sich immer weiter», schwärmt
Zuschauerin Manuela Ming aus Sachseln. Das Premierenpublikum ist zu
einem grossen Teil Stammpublikum, was
man an der Schildkröte Adamo (Raphaël Diener) erkennt: Als einzige Figur hat
sie jedes Jahr ihren umjubelten Auftritt,
und wenn sie fragt, «abt ihr longweilisch?», prallen Poesie und Komik in
ihrer schönsten Form aufeinander. Dieses Jahr erzählt Adamo von seinen Erfahrungen im «Schneckenbook».
Sinnesfreuden für den Gaumen
Ein «Like» von jedem anwesenden
Gast dürfen Küchenchef Max Läubli und
sein Kombüsen-Team einheimsen. Das
3-Gang-Menü bietet auch dem Gaumen
Sinnesfreuden auf hohem Niveau. Das
Ensemble schreibt im Programmheft
«Warengut immer gut» – dieses Wortspiel ist kein Seemannsgarn.
YVONNE IMBACH
[email protected]
HINWEIS
Vorstellungen bis 31. Juli jeweils dienstags bis
samstags um 19 Uhr auf dem Sonnenberg, Kriens.
Preis inklusive 3-Gang-Menü: 120 Franken.
Reservation unter Telefon 079 407 14 14 oder
www.broadway-variete.ch