BERGSTRASSE−NECKAR Nr. 9 / Rhein-Neckar-Zeitung So erreichen Sie die Lokalredaktion: 0 62 21 - 519 57 31 0 62 21 - 519 957 31 [email protected] Bürgerbüro. 8 bis 17.30 Uhr geöffnet. Stadtbibliothek. 10 bis 13 Uhr geöffnet. VHS. 17.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. 19.30 bis 21 Uhr Vortrag. Syrien-Irak: Tonbildschau in Überblendtechnik (3 Euro), VHS-Haus, Vortragssaal. Feuerwehr. 18 Uhr Hauptversammlung Jugendfeuerwehr Schriesheim. DRK Schriesheim. 17 Uhr Jugendtreffen, ab 6 Jahren. Katholische Kirchengemeinde Schriesheim. 16.30 Uhr WEG-Gottesdienst der Kommunionkinder. 18 Uhr Eucharistiefeier. Evangelische Kirchengemeinde Schriesheim. 7.45 Uhr Grundschülergottesdienst, GHKi. 9.15 Uhr Krabbelgruppe (0 bis 3 Jahre), GHKu. 9.30 Uhr Miniclub (0 bis 3 Jahre), GHKi. 17.30 Uhr Gebetsgemeinschaft, Turmzimmer altes Gemeindehaus. 18.30 Uhr „Ladies Club“ – der Mädelshauskreis (14 bis 18 Jahre) bei Esther Hahn, In der Schanz 3. 19.30 Uhr Allianzgebet „Willkommen zu Hause“, GHKi. 20 Uhr Kirchenchorprobe, Begegnungszentrum „mittendrin“. ANZEIGE !# " $ $ $ $ Begegnungszentrum & Café „mittendrin“. 9.30 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr geöffnet. Evangelische Johannesgemeinde Altenbach. 8.30 bis 9.30 Uhr Offene Sprechzeit, Gemeindebüro. 16 Uhr Konfirmandenunterricht, Schriesheim, Kirchstraße. 19.30 Uhr Allianzgebetsabend, Schriesheim Ost, Kirchstraße. Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. 15 Uhr Gemeinschaftskreis. NOTDIENSTE Apothekennotdienst. Nachmittags: Sonnen-Apotheke, Hof-Apotheke. Nachts: Caspari-Apotheke, Wilhelmsfeld, Kirchstraße 4, Telefon: 0 62 20 / 428. anzi Stadtarchiv jetzt bei Facebook „Jüngeres Publikum erreichen“ Schriesheim. (sk) „Man kann ein deutlich jüngeres Publikum erreichen“, sagt Dirk Hecht. Das ist einer der Gründe, weshalb man das Schriesheimer Stadtarchiv nun im sozialen Netzwerk „Facebook“ findet. Dass man damit Menschen in der ganzen Welt erreichen kann, ist für den Stadtarchivar ebenfalls reizvoll. Bei archäologischen Funden „gucken von vorne herein 1000 Leute drauf“, ist er sicher. Und vielleicht könnte einer dabei sein, dem etwas auffällt, das anderen zuvor entgangen ist. Apropos Archäologie: Im „Facebook“Auftritt ist ein Schulprojekt zum Thema dokumentiert, es gibt eine Lese-Empfehlung und Muster alter Verkehrsschilder. Außerdem kann man sich Straßen-Ansichten aus der Zeit um die Jahrhundertwende ansehen; ein Bild um 1910 zeigt die heutige RNZ-Geschäftsstelle in der Bismarckstraße. Das Haus hat dunkel abgesetzte Verzierungen und erst wenige Nachbargebäude. Offenbar gab es im Erdgeschoss einen Laden, jedenfalls weist ein altertümliches Schild auf das Warenangebot hin: „Cigarren“. Von fern sieht man Spaziergänger auf der Kopfsteinpflasterstraße, etwas einsam steht im Vordergrund des Fotos eine Straßenlaterne, und das Grundstück auf der anderen Seite der Kreuzung ist noch nicht bebaut – hier stehen Obstbäume. Ein anderes Foto aus jüngerer Zeit erinnert daran, dass im Historischen Rathaus einmal ein Kindergarten untergebracht war; daneben findet man einen Bericht über die Jahrbuch-Vorstellung und den RNZ-Artikel über den Fund alter Epitaphe in der evangelischen Stadtkirche. Die ersten Kommentare der Leser befassen sich mit den alten Straßenansichten. Sie rätseln, was sich in ihrer Nachbarschaft befand.PassenderscheinthierderZusatz,den Hecht für den „Facebook“-Auftritt gewählt hat: „Stadtarchiv Schriesheim – Ort der Geschichte“. 3 Die Menschen auffangen LOKALREDAKTION SCHRIESHEIM Tel. Redaktion: Fax Redaktion: E-Mail: Mittwoch, 13. Januar 2016 Flüchtlingshilfe und Stadt informierten Dieses ehemalige Gewerbeobjekt mit Lagerhalle und Werkstatt in der Carl-Benz-Straße soll heute vom Rhein-Neckar-Kreis mit rund 60 Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und aus Gambia belegt werden, darunter eine siebenköpfige Familie und Paare. Fotos: Kreutzer (oben)/Dorn „Wir haben gelernt, spontan reagieren zu können“ Fadime Tuncer über die heutige Belegung der Carl-Benz-Straße 23 mit etwa 60 Flüchtlingen Schriesheim. (cab) Fadime Tuncer koordiniert in der Schriesheimer Flüchtlingshilfe die ehrenamtliche Unterstützung. Die RNZ sprach mit ihr über die am heutigen Mittwoch erwartete Unterbringung von rund 60 Flüchtlingen im ehemaligen Gewerbebetrieb in der Carl-Benz-Straße 23. > Frau Tuncer, hat das Landratsamt die Schriesheimer Flüchtlingshilfe schon um Unterstützung gebeten? Nicht direkt um Unterstützung gebeten, aber wir wurden von den Sozialarbeitern über das Kommen der neuen Personen informiert. Bürgermeister Höfer hat sich sogar persönlich bei mir gemeldet. > Wie werden Sie und Ihre Mitstreiter ab Mittwoch konkret helfen können? Wir werden die Neuankömmlinge erst einmal ankommen und in Ruhe ihre neue Unterkunft beziehen lassen. Und dann, je nach Lage und Situation, entscheiden. Es wird eine Erstversorgung mit Essen und Willkommenspaketen geben, einem Stadtplan und einer Übersicht mit den ortsansässigen Ärzten. Die Einkaufsmöglichkeiten sind ja direkt vor der Tür. Ein kurzer Rundgang wäre auch möglich – je nach dem, wann sie ankommen. > Ist die Situation für Sie und die Flüchtlingshilfe heute vergleichbar mit der Ankunft der Syrer im Kleinen Mönch im September vor zwei Jahren oder gibt es da Unterschiede? Sie ist nicht ganz vergleichbar. Heute kommen mehr als doppelt so viele, aber wir haben nun einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung und viele, viele Unterstützerinnen und Unterstützer. > Sind im Kleinen Mönch eigentlich noch immer die gleichen Familien untergebracht, die damals nach Schriesheim kamen? Ja, an der Belegung hat sich nichts geändert. Die Familien hatten zwar ihre Anhörung letztes Jahr im November, warten seitdem aber immer noch auf ihre Anerkennung. Vorher können sie leider die Gemeinschaftsunterkunft nicht verlassen und sich eine Wohnung suchen. > Konnten Sie sich die Unterkunft in der Carl-Benz-Straße im Vorfeld anschauen, um Erkenntnisse zu gewinnen, für welche Hilfe es gleich am Anfang Bedarf gibt, etwa für Sachspenden? Nein, leider nicht. Aber wir haben auch gelernt, spontan reagieren zu können. Daher bin ich da etwas entspannt. > Fürchten Sie vor dem Hintergrund der Geschehnisse an Silvester in Köln und anderen Städten, dass in Schriesheim die Bereitschaft zur Hilfe nachlässt oder es gar zu offener Ablehnung der Flüchtlinge kommt? Wir dürfen uns nicht von diesen Ängsten treiben lassen und stigmatisieren. Die Ereignisse bestätigen aber, wie wichtig Integration ist, und dass wir patriarchalische Strukturen nicht dulden. Das müssen wir den Personen klar machen, die zu uns kommen, ohne Wenn und Aber. Da gehe ich auch keine Kompromisse ein. Heute beginnt der Vorverkauf Schriesheim. (cab) Die Nachfrage ist so groß, dass die RNZ schon jetzt mit dem Vorverkauf beginnt: Ab dem heutigen Mittwoch kann man sich in der Schriesheimer RNZ-Geschäftsstelle, Bismarckstraße 30, seine Plätze für die dritte RNZ-Riesenradweinprobe auf dem Mathaisemarkt sichern. Am Donnerstag, 10. März, um 17 Uhr lädt die Rhein-Neckar-Zeitung gemeinsam mit dem Schaustellerbetrieb Göbel und der Schriesheimer Winzergenossenschaft wieder ins Riesenrad „Juwel“ auf dem Rummelplatz ein, um in luftiger Höhe vier gute Tropfen der hiesigen Winzer zu genießen. Dazu werden wie in den beiden Vorjahren leckere Weinknorzen gereicht. Eine süße Überraschung wird es begleitend zum letzten Wein geben: Konditormeisterin Katja Pieper aus dem „Café Linde“ in der Talstraße 28 wird exklusiv für die RNZ-Riesenradweinprobe eine Praline kreieren. Jeder Gast bekommt eine der süßen Verführungen geschenkt. Die Teilnahme an der Riesenradweinprobe kostet 15 Euro pro Person. Darin sind die vier Weine sowie die Fahrt im „Juwel“ enthalten. Die Teilnehmerzahl ist auf 180 Personen begrenzt. Für das Wetter übernimmt die RNZ auch in diesem Jahr natürlich keine Gewähr – doch nach den guten Erfahrungen in den vergangenen Jahren mit Sonnenuntergang und klarem Himmel sollte unvergesslichen Stunden erneut nichts im Wege stehen. Foto: Kreutzer > Der Bauausschuss wollte seinerzeit darauf bestehen, dass 25 Personen in der Carl-Benz-Straße 23 untergebracht werden. Bürgermeister Höfer beharrte auf 50 Personen, weil der Kreis deren Unterbringung „beantragt“ hatte. Nun sollen 60, gar bis zu 80 Flüchtlinge hier untergebracht werden. Zu viele an dieser Stelle im Gewerbegebiet? Hier stehen sich Wunsch und Wirklichkeit gegenüber. Wenn ich betrachte, wie viele Flüchtlinge die umliegenden Gemeinden bereits aufgenommen haben, so mag ich nicht über viel oder wenig oder angemessen reden. Es fliehen täglich Tausende von Menschen, die sich eine neue Zukunft suchen. Wir sollten uns mehr Gedanken machen, warum sie fliehen und wie geholfen werden kann. Darauf sollten wir unsere zukünftige Energie verwenden. > Halten Sie den Standort im Gewerbegebiet aus Sicht der Flüchtlingshilfe für geeignet? Ja, er ist in der Nähe der Einkaufsmöglichkeiten, am Öffentlichen Personennahverkehr und nicht weit zur Altstadt. Und es gibt Nachbarn. > Wie können hilfsbereite Bürger Ihre Arbeit unterstützen? Auf unserer Homepage flüchtlingshilfeschriesheim.de kann sich jeder und jede über unsere Arbeit informieren. Dort findet man auch aktuelle Hilfsaufrufe. Man kann sich auch persönlich an mich wenden, und wir überlegen dann gemeinsam, wie sich die Person einbringen und helfen kann. Viele melden sich aber auch mit direkten Angeboten und Sachspenden. Schriesheim. (cab) „Jetzt kommt die Welt zu uns“, sagt Bürgermeister Hansjörg Höfer und bezieht sich auf die etwa 60 Flüchtlinge, die der Rhein-Neckar-Kreis am heutigen Mittwoch in der Carl-Benz-Straße 23 unterbringen möchte. Im Laufe des Tages würden sie erwartet, „eine genaue Uhrzeit ist uns nicht bekannt“, so Höfer. Gemeinsam mit Fadime Tuncer von der Schriesheimer Flüchtlingshilfe informiert er gestern über die heutige Belegung der ehemaligen Lagerhalle samt Werkstatt im Gewerbegebiet. Höfer betont, dass 60 Personen an dieser Stelle verträglich seien, zumal das Landratsamt auf die Wünsche der Stadt eingegangen sei: „Es kommen keine Einzelpersonen.“ Dass der Kreis in der CarlBenz-Straße zunächst nur 50 Flüchtlinge unterbringen wollte, jetzt aber die Option für bis zu 80 Plätze in den Raum stellt, sei ein Zeichen der Überforderung der Behörde, so Höfer. Wie viele Kinder unter den Flüchtlingen sein werden, kann der Bürgermeister nicht sagen. Er unterstreicht jedoch, dass die Stadt nicht vom ersten Tag an zum Beispiel für Plätze in den Schulen sorgen müsse. Sprachkurse, die Erwachsene von montags bis freitags besuchen können, seien aber vorbereitet, so Tuncer. Integrationsbeauftragte kommt Auf den guten Erfahrungen, die sie mit den syrischen Familien im Kleinen Mönch gemacht hat, will die Flüchtlingshilfe auch in der neuen Unterkunft aufbauen: „Wir wollen hier die gleichen Strukturen schaffen, die Menschen auffangen und ihnen zeigen, dass sie willkommen sind“, so Tuncer. Sie kann auf 30 bis 40 ehrenamtliche Unterstützer zurückgreifen. Zudem verfügt sie über eine Liste weiterer Hilfsbereiter. Darüber hinaus wird ab 1. März bei der Stadt eine Integrationsbeauftragte eingestellt. Sie heißt Isabel Herschel, ist 24 Jahre alt und absolviert die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Im Schriesheimer Rathaus hat bereits sie ein Praxissemester hinter sich: „Wir kennen sie also“, sagt Höfer. Herschel wird eine unbefristete Ganztagsstelle erhalten, die dem Ordnungsamt zugeordnet ist und die vom Land mit 105 000 Euro für drei Jahre gefördert wird. Ihr Arbeitsprofil werde noch erstellt, so Höfer. Dabei werde man auch auf die Erfahrungen der Stadt Weinheim zurückgreifen. Tuncer ist froh, dass das Rathaus und die Flüchtlingshilfe nun gemeinsam Verantwortung übernehmen. Zudem seien die Sprachbarrieren zu den neuen Flüchtlingen nicht mehr unüberwindbar, seit man Dolmetscher gefunden habe: „Wir haben viel Potenzial in der Stadt“, so Tuncer. Vor diesem Hintergrund informiert Höfer darüber, dass rund sieben Prozent aller Mitbürger in Schriesheim einen Migrationshintergrund hätten. Die Flüchtlinge würden das Bild in der Stadt in den nächsten Jahren verändern: „Das war damals nach dem Kosovo-Krieg genauso. Ich habe da gar keine Bedenken“. Zudem habe es einer Gesellschaft immer gut getan, wenn sie von Menschen anderer Kulturkreise bereichert wurde. Ende der Woche will Höfer die Ankömmlinge besuchen, sich vorher aber mit Tuncer abstimmen.
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