"Uschi hoch zu Beet" – Folge 3 (29.3.2016)

"Uschi hoch zu Beet" – Folge 3 (29.3.2016)
Vom richtigen Bepflanzen von Hochbeeten
Ein Hochbeet richtig zu befüllen und zu bepflanzen ist zwar nicht schwer, folgt aber
ganz klaren Regeln. Fragen wie: „Welche Pflanzen werden wann im Jahr gesetzt?“,
„Welche Pflanzen vertragen sich untereinander?“, „An welche Position im Beet setze
ich Kräuter und wo kommen Staudengemüsesorten hin?“ und „Wann im Jahr setzt
man welche Gemüsesorte?“ sollten beachtet werden.
Prinzipiell gilt: Kleine Pflanzen an den Beetrand, größere in die Mitte.
In weiterer Folge ist es von Vorteil über gute und schlechte PflanzenNachbarschaften und die Vorteile von Mischkulturen Bescheid zu wissen.
Außerdem ändert sich die Zusammensetzung der Erde von Jahr zu Jahr.
Daher ist es sinnvoll die jeweilige Qualität der Erde durch ausgewählte Pflanzen im
Rahmen der Fruchtfolge gut zu nutzen.
Wegen der hohen Nährstoffkonzentration in der Erde eines Gemüse-, Misch- und
Kräuterbeets, sollten im ersten Jahr solche Pflanzen angebaut werden, die einen
hohen Nährstoffbedarf haben.
Starkzehrende Gemüsepflanzen (sie speichern kein Nitrat, entziehen dem Boden
viel Stickstoff und brauchen viel Dünger) sind zum Beispiel Kohlsorten wie Lauch,
Zwiebeln, Möhren bzw. Karotten und Gurken, Tomaten, Erdbeeren und Paprika.
Zu den mittelzehrenden Gemüse- und Kräutersorten (sie speichern Nitrat)
gehören beispielsweise Rettich, Chinakohl, Spinat, Dill, Borretsch, Majoran und
Kartoffeln.
Schwachzehrende Gemüsesorten sind zum Beispiel Rosenkohl, Salat, Weißkohl,
Blumenkohl, Wirsing, Bohnen, Kohlrabi, Radieschen, Busch- und Stangenbohnen,
einjährige Kräuter.
Nicht für das Hochbeet geeignet sind z.B.: Zucchini, Kürbis und Rhabarber, denn
diese Gemüsesorten benötigen zu viel Patz.
In den kommenden Jahren ist es wichtig, auf die Fruchtfolge zu achten, denn
Gemüse aus der gleichen Pflanzenfamilie sollte nicht auf dem gleichen Platz
gepflanzt werden – Informationen dazu stehen meist auf den Samenpäckchen.
Mischkultur im Hochbeet
Pflanzen, die sich über und unter der Erde gut ergänzen, werden für die so genannte
Mischkultur ausgewählt.
Verschiedene Pflanzen entnehmen dem Boden unterschiedliche Nährstoffmengen
und geben selber wieder verschiedene Nährstoffe an den Boden zurück.
Pflanzen können sich durch ihren Duft oder ihre Wurzelausscheidungen gegenseitig
schützen oder einschränken.
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Verschiedenste Kräuter, die man zwischen das Gemüse pflanzt, dienen vielfach zur
Abwehr diverser Schädlinge.
Wann geht´s los?
Auf jeden Fall sollte das Aussäen in kalte und nasse Erde vermieden werden.
Zeitverzögerungen werden bei warmer Wetterlage schnell wieder aufgeholt.
Vor der so genannten Hauptkultur kann noch eine Vorkultur geplant werden.
Gurken, Busch- und Stangenbohnen sowie Mais werden erst ab Mai im Freiland
ausgesät. Dieser freie Platz kann zur Vorkultur von schnellen Gemüsesorten genutzt
werden.
Spinat, Salat, frische Kräuter und Radieschen können schon ab März ausgesät
werden und sind Anfang Mai erntereif.
Die Vorkulturen benötigen eine Mindest-Keimtemperatur von 4 Grad Celsius.
Nächtliche Minusgrade und geringe, einstellige Werte tagsüber lassen keine Saat
aufgehen.
Gemüse bis in den Winter hinein:
Hohes Nährstoffangebot erlaubt das Kultivieren und Ernten von
Rosenkohl, Spinat, Grünkohl, Lauch und Wirsing bis in den Januar hinein.
Eine Thermohaube, ein Vlies, aber auch eine Decke aus Laub schützen Gemüse
aber auch Zwiebel und Knollen vor Frost.
Blumen bis in den Winter hinein:
Wenn Hochbeete erst im Herbst gebaut wird, könnte man beispielsweise mit Erika
Astern und Chrysanthemen bepflanzen. Um auch im Frühjahr etwas Blühendes im
Beet zu haben, finden zwischen die blühenden Pflanzen auch noch verschiedene
Zwiebeln, wie Krokus, Narzissen und Tulpen einen Platz.
Auf gute Pflanzen-Nachbarschaft!
Der Winter ist eine gute Zeit, die Planung für die Bepflanzung im Frühjahr
vorzunehmen und welche Pflanze sich neben welcher wohl fühlt.
Gut zusammen passen Salate und Kräuter wie etwa Schnittlauch, Kerbel und Dill.
Karotten passen zu Lauch oder Zwiebeln; Kombinationen, die sich auch in der
Küche gut verstehen.
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Beispiel Stangen- und Buschbohnen – (Schwachzehrer)
Gute Partner sind Gurken, Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Pflücksalat,
Radieschen, Rüben, Sellerie und Tomaten. Schlechte Partner sind Erbsen, Fenchel,
Knoblauch, Lauch und Zwiebeln.
Beispiel Erbsen (Schwachzehrer)
Gute Nachbarn sind z.B Fenchel, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Rettich, Radieschen.
Schlechte Nachbarn sind Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Bohnen, Tomaten.
Beispiel Endiviensalat ( Mittelzehrer)
passt gut mit Kohl, Lauch und Bohnen zusammen. Schlechte Nachbarn für Endivien
wurden nicht gefunden.
Beispiel Fenchel (Mittelzehrer)
Er passt gut mit Endivien, Erbsen, Gurken, Kopfsalat und Pflücksalat zusammen,
aber nicht mit Bohnen und Tomaten.
Beispiel Knoblauch ( Mittelzehrer)
kann mit Erdbeeren, Gurken, Karotten und Tomaten zusammenstehen. Jedoch
verträgt er sich nicht mit Erbsen, Kohl und Stangenbohnen.
Beispiel Kopfsalat ( Mittelzehrer)
Er verträgt sich mit Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kohl, Lauch, Mais, Rettich,
Radieschen, Stangenbohnen, Tomaten und Zwiebeln, aber nicht mit Sellerie.
Beispiel Zwiebeln (Mittelzehrer)
Sie vertragen sich mit Erdbeeren, Gurken, Karotten, Kopfsalat, Rüben und Zucchini.
Kohl, Rettich, Radieschen und Stangenbohnen sollten allerdings nicht in ihrer
Nachbarschaft stehen.
Beispiel Erdbeeren (Starkzehrer)
Sie vertragen sich mit Knoblauch, Kohl, Kopfsalat, Lauch, Rettich, Radieschen,
Zwiebeln. Schlechte Nachbarn sind die verschiedenen Kohlarten.
Beispiel Gurken (Starkzehrer)
Sie können gemeinsam mit Fenchel, Knoblauch, Kohl, Kopfsalat, Sellerie,
Stangenbohnen und Zwiebeln zusammen, aber nicht mit Rettich, Radieschen und
Tomaten angebaut werden.
Beispiel Karotten (Starkzehrer)
Passen mit Erbsen, Knoblauch, Lauch, Mangold, Rettich, Radieschen, Tomaten und
Zwiebeln zusammen. Hier wurden keine schlechten Nachbarn gefunden.
Beispiel Kartoffeln ( Starkzehrer)
Sie können mit Kohlrabi, Mais, Meerrettich und Spinat zusammenstehen. Aber mit
Erbsen, Sellerie und Tomaten vertragen sie sich nicht.
Beispiel Kohlsorten ( Starkzehrer)
Sie vertragen sich mit allen Salatarten, Erbsen, Fenchel, Gurken, Sellerie, Spinat,
Knoblauch, Zwiebeln, Kartoffeln, Lauch, Rettich, Radieschen und Tomaten.
Erdbeeren, Knoblauch und Zwiebeln mögen sie nicht so gerne.
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Beispiel Tomate (Starkzehrer)
Sie verträgt sich mit Karotten, Rüben, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Salat, Lauch, Mais,
Rettich, Radieschen, Sellerie und Spinat. Jedoch sollte sie nicht mit Erbsen, Fenchel,
Gurken und Kartoffeln zusammenstehen.
Pflanzen sind nicht garstig zueinander …
aber einige Pflanzen vertragen sich nicht miteinander, weil sie eine unterschiedliche
Nährstoffaufnahme haben oder weil sie Stoffwechselprodukte durch die Wurzeln
ausscheiden, die für andere Pflanzen schädlich wären und sie am Wachstum hindern
würden.
Um ein starkes Austrocknen des Hochbeetes zu vermeiden, kann man am Rand
rankende Pflanzen setzen. Dadurch werden die Seitenwände vor zu großer
Sonneneinstrahlung geschützt. Für diese Bepflanzung eignet sich beispielsweise die
Kapuzinerkresse.
Auch für das mit Blumenerde befüllte Blumen- und Zier-Hochbeet gilt es im ersten
Jahr Starkzehrer, im zweiten Jahr Mittelzehrer und im dritten Jahr Schwachzehrer
anzupflanzen.
Zu den Starkzehrern gehören zum Beispiel: Chrysanthemen, Sonnenblumen,
Tulpen, Geranien.
Zu den Mittelzehrern: Löwenmäulchen, Dahlien, Gloxinien.
Und zu den Schwachzehren Azaleen, Begonien, Petunien, Primeln,
Stiefmütterchen.
Das Hochbeet als Frühbeet
In der Regel ist die Hauptpflanzzeit von Februar bis Oktober. Man kann das
Hochbeet im Frühjahr allerdings auch als Frühbeet nutzen, um Kulturen vorzuziehen
und Pflanzenableger groß zu ziehen. Diese müssen aber vor Kälte und Frost
geschützt werden. Das erreicht man durch das Abdecken mit Folie, Vlies und
Zeitungspapier. Man kann auch selber ein Dach bauen oder fertige Aufsätze und
Schutzhauben im Handel kaufen.
Der Gartenhandwerker passt die Maße des Hochbeets gleich so an, dass auf die
Ränder Glasscheiben etc. gelegt werden können. Wichtig ist, dass man das Beet
dazu nicht randvoll füllt, sondern nur bis ca. 15 cm unter den Rand.
Kein Dünger nötig
Bei richtiger Beschichtung benötigt ein Hochbeet keinerlei Dünger. Im ersten Jahr
taucht eher ein Problem mit zu viel gespeichertem Nitrat auf. Bei jährlichem
Aufarbeiten des Hochbeets kann man bei Bedarf etwas Kompost beimengen.
Allerdings wird das in den ersten 3 Jahren nicht empfohlen.
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