Pressemitteilung Eröffnung LOCALIZE 2015

LOCALIZE e.V.
Friedrich-Ebert-Straße 53
14469 Potsdam
Ansprechpartnerin: Anja Engel
t. 0179 - 1895684
[email protected]
Potsdam, 14. Juli 2015 - Pressemitteilung Localize e.V.
Mit Bitte um Veröffentlichung
Einweihung der Platte mit Ausstellung und Balkonballett - Das LOCALIZE Festival eröffnet
in Potsdam Drewitz
Potsdam, 14. Juli 2015: Am Donnerstag, den 16. Juli um 18.00 Uhr beginnt das achte
LOCALIZE Festival "acht und null". Mit der Vernissage der Ausstellung in acht Wohnungen,
Keller- und Gewerberäumen, einem Konzert der Sons Of Settlers aus Südafrika und dem 1.
Potsdamer Balkonballett eröffnet das Festival, das seit 2008 leerstehende Gebäude und
ungenutzte Flächen temporär mit Kunst, Musik und Kultur füllt.
In diesem Jahr bespielt LOCALIZE über 1.500 qm in der Konrad-Wolf-Allee 59 bis 63, - in der so
genannten Rolle - mit Installationen, Fotografien, Performances und raumverändernden und
mechanischen Interventionen.
Festivaleröffnung mit Musik aus Südafrika und Balkonballett in der Gartenstadt
Nach einer Begrüßung durch den Localize e.V. und Horst Müller-Zinsius, Geschäftsführer der
ProPotsdam GmbH, spielen um 18.30 Uhr die Sons Of Settlers. Sie bringen Folk mit afrikanischen
Rhythmen aus Südafrika in die Gartenstadt. Das 1. Potsdamer Balkonballett, welches um 21.15
Uhr beginnt, macht den Plattenbau zum Bühnenbild, die Balkone zur Szenenfläche und die
Drewitzer Rolle zum Zuschauerraum. In dem ortsspezifischen Stück von Theaterpädagogin Gabi
Reinhardt aus Chemnitz erzählen Drewitzerinnen mit Text, Musik und Tanz vom Zusammenleben,
Ausziehen und von ihrem Blick auf Drewitz. Das Stück ist in zweiwöchiger Recherchearbeit vor Ort
entstanden.
Von Damaskus nach Potsdam bis Detroit und zurück, von der Lebensmitte in die Krise
Über 15 regionale und internationale KünstlerInnen und Gruppen beschäftigen sich in den bis vor
kurzem vermieteten Plattenbauaufgängen mit der Thematik rund um Abbruch und Aufbruch, dem
Ende, dem Neubeginn und dem Dazwischen.
Eine der 3-Zimmerwohnungen befasst sich mit der Flüchtlingsthematik. Die aus Syrien
geflüchteten Murhaf Husam Eddin und Mohammad Al Ghamian zeigen in ihren Arbeiten
"Traumstadt" und "Pfad der Hoffnung" in Fotografien und Videos persönliche Blickwinkel auf ihre
neuen Lebensorte Potsdam und Berlin. Wie beeinflussen die Lage im Heimatland, die Flucht, der
ungewisse Aufenthaltsstatus und die Eindrücke in Deutschland die künstlerische Arbeit? Wie setzt
man sein Leben fort nach einem Abbruch bedingt durch politische Umstände? In das Wohnzimmer
und das Badezimmer der gleichen Wohnung ziehen die Berliner Künstler Julien Fargetton, Julia
Herfurth und Jan Schönemann. Über 3 Ländergrenzen und 1.300 km hinweg brachten sie ohne
besondere Vorkommnisse eine Badewannenfüllung Mittelmeer und stellen diese in ein Potsdamer
Wohnzimmer. Markus Seibel aus Wiesbaden begleitete Flüchtlinge auf ihrem Weg von der
griechischen Küste, über Mazedonien hin zur serbisch-ungarischen Grenze. Seine Fotos
dokumentieren die täglichen Anstrengungen, Provisorien, das Warten, Scheitern und Weitergehen.
Auf ganz andere Weise füllt die Kammerakademie Potsdam eine Wohnung. Drei MusikerInnen des
Orchesters, das in der Grundschule am Priesterweg in Drewitz probt, legen ihre klassischen
Instrumente aus der Hand. Sie möchten zusammen mit den Gästen erkunden, wie eine Wohnung
klingt. Kann ein Schrank ein Instrument sein? Können Wasserrohre Musik machen? Das
Interaktive Klanglabor wird realisiert im Rahmen des Projekts "Musik schafft Perspektive Kiezkultur".
Das sechsköpfige Kollektiv Studio +/- 0 aus dem Wendland, Bremen, Hamburg und Potsdam, baut
eine "Musterwohnung" und lädt zu Wohnungsbegehungen ein. Sie lösen die wiederkehrende
Struktur der Plattenbauwohnung komplett auf. Übergänge, Verschiebungen und Durchdringungen
schaffen eine Wohnung zwischen Irrgarten, Geisterbahn und Schöner Wohnen. Das Studio +/- 0
zeigt außerdem das Mail-Art Projekt "Imagine Detroit". Über 30 Collagen, auf dem Postweg
verschickt und nacheinander bearbeitet, erzählen vom Umbruch, Verfall und Stillstand und dem
Neuanfang einer aus der Distanz imaginierten Stadt.
Eine andere Art von Abbruch verarbeitet Menno Veldhuis in "sudden break" im Keller der KonradWolf-Allee 61. Der Potsdamer Künstler erlitt Mitte Februar einen Schlaganfall, der ihn aus den
Alltag warf. Im Dokutainment-Format mit übermalten Fotos, Krankenakten und Zeichnungen wagt
er eine künstlerische Aufarbeitung und eine Bestandaufnahme von dem, was bleibt.
Details über die weiteren Arbeiten und Programmpunkte sind auf www.localizepotsdam.de/achtundnull zu finden.
Raus kommen und da bleiben
Der Weg nach Drewitz ist gar nicht so weit und kann mit Rad, Bahn und Auto zurück gelegt
werden. Am Freitag und Samstag gibt es vom Platz der Einheit eine begleitete Radtour mit
Stadtführer und Kulturlobbyist Andre Tomczak. Vom Treffpunkt am Platz der Einheit (Freitag, 18
Uhr, Samstag 15 Uhr) geht es vorbei am Staudenhof, dem Alten Markt über den Schlaatzweg und
entlang der Nuthe nach Drewitz. Zwischen Gartensparten und Gewerbegebiet wird die Vielfalt der
Stadt außerhalb des Zentrums deutlich.
Vier bis vor kurzem bewohnte Wohnungen in der Konrad-Wolf-Allee werden für die Festivalzeit
zum Pop-Up-Hostel "Pension Wolf". Hier können Gäste am Ende des Festivaltages übernachten
und so Drewitz am Morgen danach kennenlernen. Details zu künstlerischen Pensionsinstallation
gibt es auf www.localize-potsdam.de/hostel. Schlafplätze sind per E-Mail an [email protected] buchbar.
Hier finden Sie eine Auswahl von Fotos: http://tinyurl.com/qy23x6r
Wir freuen uns darauf Sie vor Ort in Drewitz begrüßen zu können.
Elena Arbter und Anja Engel
0157-84102113 / 0179-1895684
-LOCALIZE e.V.
Friedrich-Ebert Straße 53
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www.localize-potsdam.de