Briefe SPIEGEL TV MAGAZIN SONNTAG, 15. 2., 22.15 – 23.25 UHR | RTL Ukraine, Syrien, Nigeria, „Islamischer Staat“ – Kriege beherrschen seit Monaten die Schlagzeilen, es sind Auseinandersetzungen ohne Grenzen und Spielregeln. Alle Kriegsschauplätze haben eines gemeinsam: Die Lage ist unübersichtlich, das Völkerrecht ohne Bedeutung. Es dominiert der Terror. In einer Sondersendung berichten Reporter von den Krisenherden der Welt. SPIEGEL GESCHICHTE MONTAG, 16. 2., 22.00 – 23.45 UHR | SKY Kim Philby – Doppeltes Spiel im Kalten Krieg Harold Kim Philby war der wohl berühmteste Doppelagent der Spionagegeschichte. Er horchte einen Freund beim britischen Geheimdienst MI6 aus, Nicholas Elliott, bis der die Wahrheit herausfand. Der britische Autor Ben Macintyre erzählt in seiner Dokumentation die Geschichte der beiden Männer. Kim Philby sei ein Mann mit zwei Gesichtern gewesen – charmant und zuvorkommend, aber auch fanatisch und rücksichtslos. SPIEGEL TV REPORTAGE MITTWOCH, 18. 2., 0.30 – 1.00 UHR | SAT.1 Unplugged – Mit Revolverheld auf Tour Die Konzerte der Hamburger Band Revolverheld sind ständig ausverkauft. SPIEGEL-TV-Autorin Beate Schwarz hat die Musterschüler des Psychopathische Charaktere Nr. 6/2015 Wie Koch-Azubis leiden Als Tester in der Gastronomie bedaure ich, dass Sie den Konsumenten außen vor lassen. Das in Deutschland so gelobte PreisLeistungs-Verhältnis hat eine degenerierte Kundschaft erzeugt, deren Gaumenanspruch (zu) eng mit dem Geldbeutel verbunden ist. Unsere Gastronomie lebt von der preiswerten Arbeit eines Lehrlings. Pedro Carlos de Castro, Essen Ihre Fälle bilden leider nur die Spitze des Eisbergs. Die systematische Deckelung durch die Mächtigen des Gastgewerbes, streng hierarchische Strukturen und oft psychopathische Charaktere der Küchenchefs führen zu einer Eigendynamik, die aufgrund der Selbstherrlichkeit und zum Teil drogenumnebelten Wahrnehmung vieler Spitzengastronomen nicht infrage gestellt wird. Wer die Branche kritisiert, wird als Nestbeschmutzer hingestellt. Bettina Eberan-Krause, Lehrerin für Gastronomie, Hamburg Eine wirklich sehr gute und vor allem differenzierte Darstellung, wie der Salafismus Jugendliche gewinnt und an sich bindet. Insbesondere die Aussage, wonach die Salafisten vorgeben, allein neben Gott die absolute Wahrheit zu kennen, dies aber nach islamischem Verständnis einen Frevel darstellt, sollte uns allen, nicht nur den Muslimen, zu denken geben. Auch die Folgerung, wonach nach dem gleichen Muster, wie die Salafisten Jugendliche an sich binden, der Rechtsradikalismus funktioniert, ist nachvollziehbar und sollte dazu führen, dass alle Organisationen sowie die Öffentlichkeit hierauf achten und reagieren. Erwin Schumacher, Neunkirchen-Seelscheid (NRW) Durchgeknallte Männlichkeit Nr. 6/2015 Richard David Precht über die Ähnlichkeiten zwischen Pegida und dem Islam Prechts Versuch, Pegida und Islam gleichzustellen und als Auslaufmodelle zu deklarieren, ist missglückt. Die Prognose für die Religion Islam wirkt als naive Utopie. Christian Hausen, Neumünster Wer zulässt, dass unqualifizierte Betriebe Jugendliche ausbilden dürfen, der braucht sich nicht zu wundern, wenn für diese Berufe kein Interesse mehr besteht. Vielen Dank an Precht für diese klare und lesbare Feststellung, wo die wirkliche Frontlinie in dieser Gesellschaft verläuft. Ludwig Gäng, Küchenmeister, Berlin Christof Löwe, München Lassen Sie doch bitte das nächste Mal auch die Chefs zu Wort kommen. Denn es prallen mittlerweile auch hier von den Eltern verhätschelte Azubis, die den Anforderungen nicht gewachsen sind, auf gestresste Chefs, die extrem wirtschaftlich effizient arbeiten müssen, um überhaupt schwarze Zahlen zu schreiben. Precht beschert uns Allerweltsweisheiten, daneben aber auch allerlei semantische Ungereimtheiten. So steigert er sich von der wahren, aber trivialen Aussage, man müsse nicht in der Mehrheit sein, um sich als Volk zu fühlen, bis zu der Behauptung, in einem freien Land habe jeder das Recht, sich für das Volk zu halten. Cosima Schlichte, Lehrerin, Nürnberg Prof. Dr. Gisela Zifonun, Angelbachtal (Bad.-Württ.) Kompetent und unaufgeregt Leider übersieht auch Precht die größte Gemeinsamkeit von radikalen Islamisten und Rechtspopulisten: Beide führen die Abwehrkämpfe durchgeknallter Männlichkeit gegen jegliche Form von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit, bei Pegida ausdrücklich gegen Gender-Mainstreaming. Nr. 6/2015 Die Islamkunde-Lehrerin Lamya Kaddor über ehemalige Schüler, die zu Dschihadisten wurden Textauszug aus Kaddors Buch und Präsentation sind außerordentlich geglückt. Es zeigt eine kompetente, problembewusste und unaufgeregte Haltung, die bei allen nichtmuslimischen Deutschen verständnisfördernd wirken dürfte, weshalb ich dem Buch viele Leser wünsche. Und Kaddor eine glückliche Hand darin, ihre differenzierte Haltung weiterzugeben. Dr. Rüdiger Krechel, Savièse (Schweiz) Prof. Dr. Thomas Harmsen, Rheine (NRW) Man mag von Precht halten, was man will, aber schreiben kann er. Und das Schönste: Es stellt sich beim Lesen dieses hoffnungslos altmodische Gefühl ein – da hat jemand erst nachgedacht und dann geschrieben. Rainer Fiedler, Wiesbaden Popband Revolverheld Pop bei deren Tournee in Deutschland beobachtet und gibt Einblicke in eine Welt, die den Konzertbesuchern normalerweise verborgen bleibt – vom Frühstück in der Mehrzweckhalle bis zum Feierabendbier in den Schlafkojen. Wenn man Kindern nicht beibringt, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen, sondern irrationales Denken fördert, muss man sich nicht wundern, wenn religiöse Fantasterei eine Eigendynamik entwickelt. Deshalb ist Kaddors Frage, ob man etwas anders hätte machen können, mit einem klaren Ja zu beantworten: den Religionsunterricht abschaffen und kritisches Denken fördern. Margot Neuser, Mainz 14 DER SPIEGEL 8 / 2015 Prechts Schmalspurphilosophie hilft nicht weiter zur Analyse unserer Zeit. Mit sprachlichem Witz übertüncht er geistigen Dünnschiss. Joachim Wehrenbrecht, Herzogenrath (NRW) Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt und auch elektronisch zu veröffentlichen: [email protected]
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