Dubuque in Dornbirn

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Dubuque in Dornbirn
Nachfahren der Rhomberg-Familie auf den Spuren ihrer Ahnen
Bereits mehrfach - seit der Begründung der Städtepartnerschaft Dornbirns mit der
amerikanischen Stadt Dubuque – haben sich Nachfahren der vor rund 150 Jahren in die USA
ausgewanderten Dornbirnerinnen und Dornbirner auf die Spuren ihrer Vorfahren begeben.
Vergangene Woche besuchten Franz Marty Rhomberg mit seiner Gattin Dornbirn, um in den
Unterlagen des Dornbirner Stadtarchivs zu stöbern. Dabei besichtigten sie auch das
Geburtshaus des im Jahr 1887 ausgewanderten Jakob Rhomberg in der Bahnhofstraße.
Dessen Vater betrieb an der „Lindenkreuzung“ ein Gasthaus. Dubuque und Dornbirn sind seit
dem Jahr 2012 Partnerstädte. Die Stadt am Mississippi war für rund 220 Dornbirnerinnen und
Dornbirner die erste Anlaufstelle in den USA und beherbergt auch heute noch zahlreiche
Familien mit direktem Dornbirner Hintergrund.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres besuchten mit Ellen und Joe Rhomberg zwei „Dubuque-Dornbirner“
ihre Partnerstadt, um sich über ihre Vorfahren zu informieren. Während des Besuches in Dornbirn
nutzten die Gäste, die mehrere Tage in Dornbirn verbrachten, die Möglichkeit, sich im Stadtarchiv
über die Geschichte ihrer Vorfahren zu informieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten
zahlreiche originale Schriftstücke vorlegen, welche die Familie betreffen. Darunter auch die OriginalPläne des Geburtshauses in der Bahnhofstraße. Franz Martin Rhomberg (1869-1919), Ur-Großvater
von Ellen und Franz-Marty, wanderte 1887 in die USA aus. Das Geburtshaus ließ dessen Vater Jakob
Rhomberg im Jahr 1867 errichten, der dort eine Schreinerwerkstätte und später das Gasthaus zur
Linde betrieb. Da dieses Haus mit der Anschrift „Bahnhofstraße 16“ noch existiert, war ein
Spaziergang zum ehemaligen Wirkungsort der Vorfahren selbstverständlich. Im Zuge der Recherchen
ergab sich als interssantes Detail, dass gleich zwei Vorfahren der Rhombergs in Dornbirn
Bürgermeister waren und dass die Thomas-Rhomberg-Straße nach einem dieser Vorfahren benannt
wurde.
Historische Verbindung zwischen Dubuque und Dornbirn
Die historische Verbindung zwischen den beiden Städten war seit längerem bekannt. Erst vor etwas
mehr als fünf Jahren wurden die Kontakte der beiden Städte intensiviert. Im Zuge der Einladungen der
Drexel University nach Philadelphia machten zwei Dornbirner Delegationen einen Besuch am
Mississippi. Die geschichtliche Verknüpfung, aber auch Parallelen in der wirtschaftlichen Entwicklung
haben sowohl in Dornbirn als auch in Dubuque dazu geführt, eine engere Zusammenarbeit im
Rahmen einer Städtepartnerschaft einzugehen.
Weitere Informationen zu Dubuque finden sich im Internet unter der Adresse:
http://www.cityofdubuque.org/
20150903 Dubuque Besuch Franz Marty Rhomberg
-2Dubuque und Dornbirn verbindet die Geschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts sind rund 220
Dornbirnerinnen und Dornbirner nach Dubuque ausgewandert und haben die Entwicklung der Stadt
erheblich mitgestaltet, nachdem Josef Andrä Rhomberg als erfolgreicher Unternehmer in der
Kleinstadt Arbeit und Unterkunft für neue Einwanderer aus seiner Heimatstadt anbieten konnte. Die
„Rhomberg Avenue“ ist eine bedeutende Straße in Dubuque und der Name Rhomberg nach wie vor
sehr angesehen. Dubuque war damals ein wichtiger Brückenkopf für die Erschließung des
amerikanischen Westens. Noch heute finden sich zahlreiche Zeugnisse aus dieser Zeit wie etwa die
vielen Dornbirner Namen auf dem katholischen Friedhof in Dubuque.
Buch über die Dornbirner Auswanderer in die USA von Meinrad Pichler
Die Geschichte der Auswanderer Vorarlbergs in die USA wurde vom Mag. Meinrad Pichler in seinem
Buch „Auswanderer“ wissenschaftlich aufgearbeitet. In den vergangenen Jahren wurde diese Arbeit
ergänzt und ausgebaut. Mag. Meinrad Pichler hat von der Stadt Dornbirn den Auftrag erhalten, eine
Dokumentation der Dornbirner Auswanderer zu erstellen. Dabei wird den Kapiteln „Franz Martin
Drexel“ und „Dubuque“ ein erheblicher Stellenwert eingeräumt. Das Buch ist Rahmen des neuen
„Dornbirn Portraits“ erschienen und im Buchhandel erhältlich. In den vergangenen Jahren gab es
verschiedene Kontakte zwischen Dubuque und Dornbirn, unter anderem beschäftigte sich Altstadtrat
Franz Albrich mit den Auswanderern aus Dornbirn in die USA und reiste selbst nach Dubuque.
Dubuque – Zeittafel
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Gegend wird besiedelt vom Stamm der Fox (Eigenbezeichnung: Mesquakie > Volk der roten
Erde)
1785 der Pelzhändler Julien Dubuque lässt sich als erster nicht-indigener Siedler nieder
um 1800 Bleivorkommen entdeckt und abgebaut
1810 J. Dubuque stirbt
1833 Territorium von Dubuque zur Besiedlung freigegeben
1833 Kath. Kirche St. Raphaels (von Dubuque aus Katholisierung des Westens)
1836 Dubuque Visitor (erste Zeitung) – 1841 Miners Express (politisches Blatt) – 4 Zeitungen
1837 von der US-Regierung Stadtrecht verliehen bekommen
1837 Errichtung der Diözese Dubuque (erster Bischof Mathias Loras)
1839 Loras College (zuerst nur Priesterseminar)
Erwerbsquellen in dieser frühen Zeit: zuerst hauptsächlich Bergbau und Pelzhandel, dann
auch Holz- und Fleischverarbeitung
1846 Iowa wird Staat
1848 Ankunft der ersten Vorarlberger in Dubuque (Gottfried Ganahl und Anton Manahl aus
dem Montafon)
1849 erste deutsche katholische Kirche: Church of „most holy trinity“ > heute St. Mary's
Church
1850: 3.000 Ew / 1860: 13.000 Ew / 1900: 36.000; 2010: 57.600
1851 Demokrat - erste deutschsprachige Zeitung
1852 Ankunft der ersten Dornbirner: Brüder Gabriel und Josef Bobleter
1856 Dubuque School District (DCSD) gegründet (Verband der öffentlichen Schulen) heute
10.000 Schülerinnen und Schüler sowie größter Arbeitgeber in Dubuque
1857 Bau der City Hall
1858 Errichtung des Dubuque County Jail (heute Museum)
1861 Gründung des Mout Calvary Friedhofs (ursprünglich für deutsche Katholiken)
1868 Streetcar (von Pferden gezogen) – 1890 elektrisch (bis 1932)
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1869 erste Mississippi-Brücke (für Eisenbahn) – bis dorthin nur Fährbetrieb
1874 Eröffnung des „Museum of Art“
1879 Gründung des Mercy Hospital (Sisters of mercy) heute 260 Betten
1890 Finley Hospital (heute 160 Betten)
1890 Grand Opera House eröffnet (später Kino)
1893 Eröffnung des ersten Aufzugs zum Fenelon Place (up the bluff)
1910 Nahe dem Eagle Point Park wird mit starker Förderung durch die Rhomberg-Familien
eine neue Holy Trinity Kirche errichtet
1945 Ansiedlung von John Deere > 1975: 8.000 Arbeitsplätze (dann Rezession)
1965 letzte große Mississippi Überschwemmung (dann große Dammbauten)
1970 Eröffnung der Kennedy Mall (erstes großes Einkaufzentrum Iowas außerhalb der Stadt)
1973 Eröffnung des Swiss Valley Naturparks
1980 Theaterstück von Edward Albee: The Lady from Dubuque in NY uraufgeführt
1984 Beginn des „Main Street Programm“
1993 US Highway 61 als Umfahrung für die Innenstadt von Dubuque fertiggestellt
2006 Sustainable Dubuque
o Environmental and Ecological Integrity
o Economic Prosperity
o Social and Cultural Vibrancy
Dubuque is now the major retail, medical, education and employment center for the tri-state
area (Iowa/Wisconsin/Illinois).
2012 Städtepartnerschaft Dubuque und Dornbirn