Newsletter Ausgabe Nr.23/2015 vom 9. Juni 2015 Die Internationale Bodenseeregion ist ein zentraler Lebens- und Wirtschaftsraum im BodenseeDreiländereck. Viele gleichartige Interessen von Kommunen werden häufig durch die Ländergrenzen nicht abgestimmt und nicht gemeinsam vertreten. Der Städtebund Bodensee versteht sich als die gemeinsame ideelle Interessenvertretung der Kommunen in der Internationalen Bodenseeregion. Die wichtigste Aufgabe des Städtebundes Bodensee ist deswegen auch die Feststellung dieser gemeinsamen Interessen, deren Aufarbeitung und deren grenzübergreifende Vertretung gegenüber den politischen Entscheidungsträgern in den drei Ländern. Durch eine größere Mobilität und die grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Tätigkeiten ihrer Bewohner wächst auch die Internationale Bodenseeregion stärker zusammen. Der Städtebund Bodensee will dazu beitragen, ein regionales Bewusstsein über Ländergrenzen hinweg zu wecken. Eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Ökologie, Tourismus, Verkehr, Bildung und Kultur soll dies ermöglichen. Weitere Informationen: www.staedtebund-bodensee.org Bregenz Mit der Bevölkerung ein Stadtteilzentrum schaffen Kein Bregenzer Stadtteil hat sich in den vergangenen Jahren mehr verändert als das Vorkloster. Vor allem im Bereich Mariahilf hat sich einiges getan. Beispiele sind das Sozialzentrum, der Park, der Kindergarten, das Gewerbegebiet und anderes mehr. Das sehen auch die politisch Verantwortlichen so, die den öffentlichen Raum rund um die Mariahilf- und die Heldendankstraße jetzt mit dem Ziel neu gestalten wollen, Platz für ein echtes Stadtteil-zentrum zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde die im Zuge der weiteren Quartiersentwicklung geplante Bürgerbeteiligung im Stadtrat am 19. Mai 2015 nun definitiv beschlossen. Die Stadt rennt damit offene Türen ein, weil sich in dem Gebiet schon bisher einige Privatpersonen für Optimierungsmaßnahmen eingesetzt haben. Der Mariahilfpark in Bregenz. Zur besseren Steuerung soll – analog zur Mitwirkung der Bevölkerung am neuen Kornmarktplatz – auch beim Stadtteilzentrum Mariahilf ein „kooperatives Planungsverfahren“ greifen. Mit im Boot sind die Schweizer Planungsfirma Kobi sowie das Feldkircher Büro Besch und Partner. Ähnlich wie schon in der Innenstadt soll es auch für das neue Beteiligungsverfahren Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern, Geschäftstreibenden und anderen geben, deren Ideen und Vorschläge gesammelt und entsprechend ausgewertet werden. Das Projekt kostet in dieser ersten Phase – noch ohne konkret ausgearbeitete Gestaltungsvorschläge – rund 80.000 Euro brutto. Es soll noch vor dem Sommer starten. Dornbirn Start der Dornbirner Kulturtage 2015 100 Jahre danach: Berührungspunkte „Weltkrieg I“ Vor genau 100 Jahren zogen die Dornbirner Standschützen an die Dolomiten-Front. Mit dabei waren zwei Dornbirner Bürger mit ihren Fotoapparaten: Dr. Franz Bertolini und Franz Beer. Rund um die von Stadtmuseum Dornbirn und Stadtarchiv Dornbirn gemeinsam mit Studenten der Universität Liechtenstein erarbeiteten Ausstellung „Inszenierte Wirklichkeit“ mit originalen Fotografien dieser beiden Dornbirner Standschützen haben die Dornbirner Kultureinrichtungen ein begleitendes Programm erarbeitet. Die Ausstellung ist vom 23. Mai vom 27. September im Umfeld des Dornbirner Stadtmuseums zu sehen. Im Rahmen der Dornbirner Kulturtage sind nun begleitend zu dieser Ausstellung spezielle Programmpunkte geplant. Neue Versionen des „Standschützenabschieds“ Bei der Eröffnung der Ausstellung „Vorarlberg und der Erste Weltkrieg – ein Blick in die Gemeinden“ am 16. Juni um 18 Uhr im Stadtarchiv Dornbirn kommt es zu einer musikalischen Premiere der besonderen Art. Die Komponisten und Musiker Gerald Futscher und Florian King, die beide an der Musikschule Dornbirn unterrichten, haben den vom Pfarrer Emanuel Thurnher verfassten „Standschützenabschied“ nach der Melodie des Soldatenliedes „Wohlauf Kameraden“ neu bearbeitet. Im Rahmen der Eröffnung werden diese neuen Versionen von einem Ensemble der Musikschule „uraufgeführt. Die „inatura“ lädt am darauffolgenden Tag zu einem Vortrag um 19 Uhr mit dem Apotheker Günter Stadler zum Thema „Das Wissen um Heilkräuter in Krisenzeiten – Überleben in der Not“. „Die letzten Tage der Menschheit“ Zu einem weiteren Höhepunkt kommt es, wenn der bekannte Journalist (ORF, Deutschlandfunk), Literaturinterpret, Romancier und Kabarettist Martin Haidinger dem Monumental-Drama zum Ersten Weltkrieg, „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus liest. Am 24. Juni begleiten ihn um 20 Uhr auf der Hinterbühne des Kulturhauses die Geigerin Barbara Klebel-Vock (Concentus Musicus) und die Pianistin Christina Renghofer. Ausgewählte Szenen, Musikstücke und ein Stummfilm erzeugen eine irritierende Stimmung zwischen Lachen und Erschütterung. Am 27. August präsentiert um 20 Uhr die Schreibwerkstatt in der Stadtbücherei unter dem Titel „Schatz auf Papier“ ihre Beschäftigung mit Briefen aus den Kriegstagen, die vom Stadtarchiv Dornbirn zur Verfügung gestellt wurden. Ein besonderer Hinweis zum Schluss: bis 5. Juli ist im Kunstraum Dornbirn in der Montagehalle eine beeindruckende Installation der belgischen Künstlerin Berlinde de Bruyckere zu sehen, die ihre Pferde-Objekte inspiriert von Fotos der Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs geschaffen hat. Weitere Informationen: www.dornbirn.at/kulturtage2015 Radolfzell Fest der Kulturen: Der Internationale Tag am Samstag, 13. Juni Das wird wieder ein Fest der Kulturen: Auch in diesem Jahr findet in Radolfzell der Internationale Tag statt. Am Samstag, 13. Juni, präsentieren sich zahlreiche Vereine und Gruppen am Konzertsegel – bereits zum dritten Mal in Folge ist der Internationale Tag in unmittelbarer Nähe zum See. Veranstalter ist die Abteilung Integration, Soziales, Bürgerschaftliches Engagement und Senioren der Stadtverwaltung Radolfzell. Um 13 Uhr wird Oberbürgermeister Martin Staab die Veranstaltung eröffnen. Besucher können sich an diesem Tag auf eine kulinarische Reise um die Welt begeben. Internationale Spezialitäten aus Indien, Italien, Kamerun, Kosovo, Pakistan, Sri Lanka, Türkei, Ungarn und Vietnam werden angeboten. Doch das ist noch nicht alles. Für Groß und Klein haben sich die 13 teilnehmenden Gruppen und Vereine ein umfangreiches Rahmenprogramm einfallen lassen. Musikalische und tänzerische Darbietungen werden gezeigt. Außerdem stehen Kinderschminken, ein Quiz für Erwachsene sowie Ballonfliegen auf dem Programm. Doch beim kulinarischen „Ausflug“ um die Welt und dem abwechslungsreichen Rahmenprogramm soll es nicht bleiben. Vielmehr sollen sich die Menschen unterschiedlicher Nationalität austauschen – in ungezwungener Atmosphäre. „Die Menschen sollen ins Gespräch kommen“, bringt es Günter Wenger, Leiter der Abteilung Integration, Soziales, Bürgerschaftliches Engagement und Senioren auf den Punkt. Und da kann die Kulinarik die entscheidende Grundlage bieten. Fetzig geht es beim Abendprogramm weiter. Um 20 Uhr sorgt die Band „Son Pa Ti“ für eine Mischung aus Salso, Bolero und Rumba. Die international besetzte Formation hat sich in der Region und darüber hinaus einen Namen gemacht und blickt auf eine langjährige Bandgeschichte zurück. Der Internationale Tage hat in Radolfzell eine lange Tradition. Dazu sagt Bürgermeisterin Monika Laule: „Die Veranstaltung ist ein wesentlicher Baustein für die Integration in unserer Stadt und wird sicher auch in diesem Jahr wieder eine schöne Veranstaltung.“ Günter Wenger und Manuela Restle haben den Internationalen Tag maßgeblich organisiert. Sie sind mit viel Herzblut dabei und freuen sich, dass sich erneut neue Gruppen beteiligen. Unterstützung kommt vom Land BadenWürttemberg, genauer vom Ministerium für Integration. Programm Roma Balkan Express, Kinderchor Markelfingen Goldkehlchen, Alevitischer Kulturverein e.V., Djembe-Gruppe „Drums in the sun“ der Teggingerschule, Muslim-Gemeinde Radolfzell e.V., The Wild Rodeo-Dancers mit Workshop, Tamilen-Schule, United Flying Nation, Tanzgruppe „SH.K.SH. Scanderbeg“ aus Freiburg, Trommler Gruppe „Mussu tamtam follal“ sowie Zirkus Klarifari. Mitwirkung Alevitischer Kulturverein e.V., Balaton-Imbiss, Deutsch-Italienischer Kulturverein (C.C.R.I.T.), Indian Palace, Muslim-Gemeinde Radolfzell e.V., Familie Arshad, Asia-Hong, Tamilen-Schule, Log-IKwoln Kamerun Nachhaltig e.V., Zyla Dedia & Rasim Rzahna e.V., Terre des Hommes, Amnesty International und Freundeskreis Asyl. Ist am Samstag, 13. Juni, schlechtes Wetter angesagt, gibt es einen Ausweichtermin – Sonntag, 14. Juni. Kammgarn Flügel West: Eine Hochschule folgt auf "Das Kapital" Die ehemalige Kammgarn-Fabrik in Schaffhausen kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Ein Teil wird bereits seit längerer Zeit als Kulturzentrum genutzt. Im Westflügel waren bis vor kurzem die weltberühmte Kunstinstallation "Das Kapital" von Joseph Beuys sowie andere Werke in den "Hallen für Neue Kunst" untergebracht. Ein komplizierter Rechtsstreit zwischen den Besitzern der Installation, den früheren Ausstellern und der Stadt Schaffhausen führte dazu, dass das Werk kürzlich an einen Sammler nach Berlin verkauft wurde und die Hallen geschlossen wurden. Das machte eine Neunutzung für insgesamt 7500 Quadratmeter an bester Lage am Rhein plus grösserem Hofgelände nötig. Der Schaffhauser Stadtrat band von Anfang an mit Informationsanlässen die Bevölkerung in die Nutzungspläne ein. Seit letzter Woche ist man einen entscheidenden Schritt weiter. Der Stadtrat will den Flügel West des Kammgarngebäudes einer gemischten Nutzung zuführen. Neben wirtschaftlichen, sollen auch öffentliche und kulturelle Nutzungen möglich sein. Als erste Partnerin für die Nutzung des Flügels West der Kammgarn konnte eine private Hochschule gewonnen werden. Eine unterzeichnete Kaufabsichtserklärung für das zweite und dritte Stockwerk liegt vor. Die unter dem Namen «Hochschule Schaffhausen» geplante Institution will in Abstimmung mit der regionalen Wirtschaft eine breite Palette an Studienrichtungen anbieten. Das semi-virtuelle Unterrichtsmodell wurde bereits in Deutschland und Österreich erfolgreich umgesetzt. Während im Erdgeschoss und im ersten Stock des Flügels West öffentliche und kulturelle Nutzungen möglich werden sollen, ist im vierten Stockwerk eine wirtschaftliche Nutzung mit entsprechenden Arbeitsplätzen vorgesehen. Mit diesem Nutzungslayout soll ein erheblicher Mehrwert für die Region und die Stadt geschaffen werden, ohne die städtischen Finanzen übermässig zu belasten. Konkrete Pläne gibt es zwischenzeitlich auch für die Gestaltung des Hofes. Wichtigstes Element ist dabei die Erstellung eines unterirdischen, einstöckigen Parkhauses. Die Gesamtzahl öffentlicher Parkplätze soll dabei erhalten bleiben, was durch Kompensation in unmittelbarer Nähe möglich wird. Der Hof soll in verschiedenen Zonen diversen Nutzungsmöglichkeiten zulassen und mit Bäumen und einem Wasserelement gestaltet werden sowie Sitzmöglichkeiten auch für zukünftige Restaurationsbetriebe im Erdgeschoss des Flügels West erhalten. Die Hofgestaltung und die Frage nach der Neunutzung von Erdgeschoss und erstem Obergeschoss des Flügels West wurden wiederum im Rahmen eines öffentlichen Informationsanlasses detailliert vorgestellt und diskutiert.
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