Ausschreibung 1 Reinigung

Vorstandsinitiative Gemeinschaftsforschung
im Fachverband Nahrungsmittelmaschinen
und Verpackungsmaschinen
Nahrungsmittelmaschinen
und Verpackungsmaschinen
Aufruf zum Einreichen von Projektskizzen zum Themengebiet „Sensorbasierte
Überwachung des Reinigungsbedarfs und Reinigungsverlaufs bei Produktionsund Verarbeitungsanlagen der Lebensmittelindustrie“
Aufgrund einer Vorstandsinitiative des VDMA Fachverbands Nahrungsmittelmaschinen und
Verpackungsmaschinen fanden 2015 eine Reihe von Workshops zum Themengebiet
"Hygienic Design / Hygienische Produktion in der Lebensmittelproduktion" statt. In diesen
wurden gemeinsam mit Industrievertretern Themen für vorwettbewerbliche industrielle Gemeinschaftsforschung ermittelt.
In diesem Rahmen werden Forschungsinstitute bis zum 25.04.2016 aufgefordert, Projektskizzen zum Themencluster
„Sensorbasierte Überwachung des Reinigungsbedarfs und Reinigungsverlaufs bei
Produktions- und Verarbeitungsanlagen der Lebensmittelindustrie“
beim VDMA einzureichen.
Nach einer Vorbegutachtung werden ausgewählte Forschungsinstitute eingeladen, Ihre Projektskizzen am Montag, 30. Mai 2016 im Rahmen eines Workshops vorzustellen. Der Workshop ist primär darauf ausgerichtet, die Angebote der Forschungsinstitute mit dem Industriebedarf zu vernetzen und die Basis für Projektfinanzierungen zu schaffen.
Projektskizzen sind in elektronischer Form einzureichen bei:
Dr. Peter Golz
VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Lyoner Str. 18
60528 Frankfurt
[email protected]
Wir bitten die Skizzen auf ca. 5 Seiten zu begrenzen und mit entsprechenden Referenzen
(Literaturverweise, bisherige Projekte u.ä.) zu ergänzen.
Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V.
Fachverband
Nahrungsmittelmaschinen und
Verpackungsmaschinen
Vorsitzender:
Christian Traumann
Geschäftsführer:
Richard Clemens
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt am Main, Germany
Telefon +49 69 6603-1432
Fax
+49 69 6603-1211
E-Mail [email protected]
Internet www.vdma.org
VDMA
Technik für Menschen
Technischer Hintergrund
In der Lebensmittelproduktion müssen die Maschinen und Anlagen regelmäßig gereinigt
werden, um die hygienischen Vorgaben bei der Produktion zu erfüllen. Dabei tragen die Produzenten die rechtliche Verantwortung dafür, dass sich die Anlage stets in einem einwandfreien Hygienezustand befindet.
In modernen Verarbeitungsmaschinen werden wegen der guten Reproduzierbarkeit des Reinigungsergebnisses bevorzugt automatische Reinigungssysteme eingesetzt. Dennoch sind
Qualitätsschwankungen bei der Reinigung, z.B. aufgrund unterschiedlicher Verschmutzungsgrade möglich, weswegen die Reinigungsprozesse i.d.R. durch Sicherheitszuschläge
überdimensioniert sind. Ferner ist in vielen Fällen nicht klar, wann der Aufbau bzw. Zustand
von Verschmutzungsschichten so weit vorangeschritten ist, dass aus funktioneller oder hygienischer Sicht eine Zwischenreinigung notwendig wird.
Mit dem Einsatz der in dieser Ausschreibung thematisierten Verschmutzungssensorik und
automatisierten Inline-Überwachung sollen Reinigungsprozesse effizienter werden. Von der
Sensorik darf selbst kein hygienisches Risiko für das Produkt ausgehen.
Beschreibung der Aufgabenstellung
(1) Detektion von Verschmutzungen auf Oberflächen
Zur Sicherung der Lebensmittelqualität sind Detektionssysteme zur schnellen und automatisierten Erfassung von Verschmutzungen auf Oberflächen wünschenswert. Mittels dieser
Systeme sollen während der Produktion sowie Reinigung der Verschmutzungsgrad relevanter Oberflächen erfasst und Informationen für die Qualitätssicherung automatisch ermittelt
werden.
Gegenwärtige Systeme arbeiten meist offline, nicht kontinuierlich oder die systembedingte
Zeit bis zur Ergebnisauswertung wird als zu lang angesehen. Es werden deshalb alternative
technische Lösungen, innovative Ansätze und Verfahren gesucht.
Anforderungen an diese sind die
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zuverlässige und schnelle Detektion von fetthaltigen und/oder proteinhaltigen
und/oder mineralischen und/oder mikrobiellen Kontaminationen sowie deren qualitative und/oder quantitative Erfassung,
zeitaufgelöste Überwachung relevanter Bereiche und die
prinzipielle Möglichkeit zur Integration in vollautomatisierte Systeme.
Eine idealisierte technische Lösung erlaubt eine zeit- und ortsaufgelöste Detektion von Verschmutzungsablagerungen mit geringen Detektionsgrenzen inklusive automatisierter OnlineAuswertung. Für die effektive und optimale Steuerung des Reinigungsprozesses ist es zusätzlich von Vorteil, wenn das System an verschiedene Produktarten, z.B. über Teaching,
angepasst werden kann. Es werden technische Lösungen für Anwendungen mit trockenen
und feuchten Produkten bzw. Flüssigkeiten gesucht. Die Detektion kann mit oder ohne direkten Produktkontakt erfolgen.
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Es ist mindestens ein Ausführungsbeispiel des Sensors grob darzustellen (Einbauort, Baugröße, Randbedingungen etc.).
(2) Reinigungsmonitoring geschlossener Prozesse
Im Rahmen der vorwettbewerblich Gemeinschaftsforschung wird nach neuen Methoden,
Ansätzen und Technologien gesucht, mit denen kritische Stellen bzw. Bereiche in geschlossenen Systemen, wie z.B. Rohrleitungssystemen, während einer CIP-Reinigung automatisiert überwacht werden können.
Das gesuchte System soll in der Lage sein, kontinuierlich den zeitlichen Reinigungsverlaufs
(Abnahme der Verschmutzungsmenge) quantitativ zu erfassen. Alternativ können aber auch
Technologien vorgeschlagen werden, welche das Reinigungsende bzw. -ergebnis robust und
sicher anzeigen.
Darauf aufbauend ist es wünschenswert mit einem Gesamtsystem den weiteren zeitlichen
Reinigungsverlauf anhand von initialen Messwerten prognostizieren zu können. Dadurch soll
die Möglichkeit gegeben werden, den Reinigungsverlauf über die Einstellung von Reinigungsparametern gezielt zu beeinflussen.
Weitere Anforderungen an die neue Technologie sind die
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zuverlässige, quantitative Erfassung des Reinigungsverlaufs bei fetthaltigen und/oder
proteinhaltigen und/oder mineralischen und/oder mikrobiellen Kontaminationen,
Integrierbarkeit in vollautomatisierte Systeme,
Anwendbarkeit im industriellen Maßstab (z.B. Kosten, Baugröße),
Einsatzfähigkeit im gefluteten System und
Robustheit gegenüber variierenden Strömungsverhältnissen.
Mit dem vorliegenden Projekt soll ein Neuheitsgrad geschaffen werden, weswegen zu bereits
heute standardmäßig und zuverlässig arbeitenden Spülwasserkontrollen keine Skizzen eingereicht werden sollen.
Darüber hinaus sind jedoch auch Technologien von Interesse, welche eine quantitative Evaluierung des mikrobiologischen Zustands oder die Erkennung von Verschmutzungsrückständen während der Reinigung ermöglichen. Hierzu zählen beispielsweise in das Reinigungsbzw. Spülmedium eingebrachte Indikatoren, mit denen die zeitliche Abnahme der Restschmutzmenge in der Anlage erfasst werden kann.
Es ist mindestens ein Ausführungsbeispiel des Systems grob darzustellen (Einbauort, Baugröße, Randbedingungen etc.).
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