Dirigent, Pianist, Komponist: Ausnahme-Musiker Fazil Say zusammen mit der Camerata Salzburg am 4. Februar im Großen Saal der Heinrich-Lades-Halle (20 Uhr) Seit vielen Jahren ist er in den Konzerten des gVe in Erlangen ein immer wieder begeistert aufgenommener Gast: Fazil Say, der kosmopolitische türkische Musiker mit der besonderen Doppelbegabung für brillantes Klavierspiel und sprechendes Komponieren, kommt am 4. Februar 2016 (20 Uhr, Heinrich-Lades-Halle, Konzerteinführung um 19.15 Uhr) erneut und präsentiert sich als Komponist, als Pianist und als Dirigent. Nach frühen Wettbewerbserfolgen machte der heute 46-Jährige Pianist eine brillante Karriere, die ihn nach wie vor in alle bedeutenden Musikzentren auf der gesamten Welt führt. Fazil Say punktet dabei mit seinen fulminanten technischen Fähigkeiten und mit seiner tiefen Musikalität, die den Zuhörer auch bei ganz bekannten und populären Klavierwerken plötzlich in völlig neue, spannende, ungewöhnliche HörDimensionen entführt. Auf politischer Ebene Schlagzeilen machte Fazil Say 2013, als er in der Türkei von einer Strafkammer wegen angeblicher Blasphemie zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde. Dieses Urteil löste weltweit Empörung aus, Say hatte sich kritisch über die Inhalte des Korans und über einen Muezzin geäußert. Im Gepäck hat Fazil Say bei seinem Erlanger Gastpiel – neben Werken von Mozart – eine frühe und eine brandneue Eigenkomposition: „Silk Road“ ist ein kurzes Klavierkonzert des 24-jährigen, komponiert 1994, ein buntes, in vielen Farben expressiv schillerndes Porträt von Stimmungen und Ansichten einiger Länder und Landschaften an der „Seidenstraße“, der Verbindung zwischen dem Mittelmeer und Ostasien. Ein ganz neues Werk hingegen ist die Kammersymphonie für Streichorchester, die im April 2015 vom Orpheus Chamber Orchestra in New York uraufgeführt wurde. Die Musik kündet in ihrer bunten Vielfalt diverser exotischer Tonfälle von der türkischen Identität des Komponisten-Pianisten. Außerdem auf dem Programm stehen zwei exquisite Werke von Wolfgang Amadeus Mozart: Das abgeklärt-schöne Klavierkonzert KV 414 aus Mozarts früher Wiener Zeit, und die Symphonie KV 201 von 1774, die in ihrer erlesenen Mischung aus Charme, Leichtigkeit und kunstvoller Satztechnik das Juwel unter den frühen Salzburger Symphonien Mozarts darstellt.
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