Epheser 6, 10 – 18 „Die geistliche Waffenrüstung“ „Seid nüchtern

Epheser 6, 10 – 18 „Die geistliche Waffenrüstung“
„Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht
umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem
widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über
eure Brüder in der Welt gehen.“ 1. Petrus 5, 8 + 9
Es wäre ja schön, wenn das Brüllen des Löwen nur niedlich wäre und man
aus sicherer Entfernung über ihn lachen könnte – aber die geistliche
Realität ist eine andere.
Ein Leben mit Jesus ist kein Zoobesuch oder keine Safari, sondern ist ein
Kampf in offener Wildbahn.
Auf dem Weg der Nachfolge Christi werden darum auch nur Kämpfer
bestehen, Mitläufer werden auf der Strecke bleiben oder sich
irgendwann aus dem Staub machen!
Vielleicht erschrickt das einige jetzt. Das ist gut so. Doch ich möchte Euch
nicht Angst machen, sondern Euch aufwecken und zum Kämpfen
auffordern!
Viele von uns wissen, dass es nicht nur eine sichtbare, sondern auch eine
unsichtbare Wirklichkeit gibt. Wir rechnen damit, dass Gottes Gegenwart
und Macht uns umgibt, dass sein Geist um uns ist und sogar in uns, und
dass Jesus jetzt hier gegenwärtig ist.
Nicht immer ist uns genauso klar vor Augen, dass es in der unsichtbaren
Welt auch den Widersacher mit seinen Mächten und Kräften gibt.
„Er geht umher wie ein brüllender Löwe…“ und versucht Dich und mich zu
erschrecken und anzugreifen, ja, sogar zu verschlingen. Weder unser
Leben noch unsere Gemeinde noch unser Gottesdienst sind da eine
neutrale Zone.
Und wer nicht wachsam ist, ist besonders gefährdet!
Um Dein Leben findet in der unsichtbaren Welt ein Kampf statt. Aber
Jesus hat für Dich gekämpft und gesiegt. Glaube ihm, dann hast Du Teil
an diesem Sieg! Lass Dich von ihm retten, dann gehst Du nicht verloren!
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Doch auch, wenn wir schon zu Jesus gehören, müssen wir auf Kämpfe
eingestellt sein:
Je mehr Jesus Raum gewinnt im Leben von Menschen und im Leben von
Gemeinden und an ihnen und in ihnen wirkt und rettet, befreit und formt,
umso heftiger wird der Feind versuchen, sie anzugreifen und zu
schwächen oder zu Fall zu bringen.
Nach meiner Einschätzung erleben wir als Gemeinde solche Angriffe
gerade verstärkt. Und ich sage das so offen, weil ich Dich dazu auffordern
möchte zu prüfen, wo Du stehst und ob Du bereit bist, mitzukämpfen und
dem Teufel zu widerstehen!
Mancher ist heute Morgen hier, der im geistlichen Kampf verwundet
worden ist und sich vielleicht gerade so hergeschleppt hat – Dich wollen
wir ermutigen und mit Dir zu Jesus, dem Sieger und Heiland, gehen, damit
Du Heilung und Stärkung und Ermutigung erfährst und mutig weiter
kämpfst!
Bei diesem Kampf ist es nötig zu wissen,
- wofür kämpfe ich eigentlich,
- und gegen wen,
- und wie soll ich kämpfen,
- und womit?
Sonst wird der Kampf des Glaubens schnell zum Krampf des Glaubens!
Über all das gibt uns der Predigttext aus Epheser 6, 10 – 18 Hinweise und
Anweisungen.
V. 10 „Zuletzt: seid stark (oder: lasst euch stark machen) in dem Herrn
und in der Macht seiner Stärke!“
Nachdem Paulus im Epheserbrief entfaltet hat, was es bedeutet, als Christ
zu leben und „etwas zu sein zum Lob der Herrlichkeit und Gnade Gottes“
(s. Kapitel 1), macht er zum Schluss deutlich:
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Zu einem solchen Christsein ist Kraft nötig – große Kraft! Allerdings geht
es dabei nicht um menschliche Stärke, sondern um Gottes Kraft!
Schon in Epheser 1, 19 hatte Paulus davon gesprochen, dass in den
Glaubenden die gleiche unermesslich große Kraft wirkt, mit der Gott
seinen Sohn Jesus von den Toten auferweckt hatte.
Am Ende seines Briefes erinnert Paulus noch einmal an diese Kraft, weil
wir nur mit ihr und in ihr den Angriffen des Teufels standhalten werden.
Der Schlüssel zum Sieg und zu einem Leben als Überwinder ist die
Beziehung zu Jesus und das Vertrauen in seine Kraft, die in Dir und durch
Dich wirksam werden will. Getrennt oder entfernt von ihm kannst Du nur
verlieren!
Und manchmal führt Gott uns bis an die Grenzen unserer Kraft oder
darüber hinaus, damit wir unsere Abhängigkeit von ihm und Seiner Kraft
neu begreifen und annehmen und sie bejahen und aus ihr heraus leben
und überwinden lernen!
Wer allerdings mit stolz geschwellter Brust durchs Christenleben gehen
will, ist möglicherweise zu dick für die geistliche Waffenrüstung und
bleibt höchst angreifbar!
Bild: Vor einiger Zeit hatte eine Schwester, die noch nicht lange zu
unserer Gemeinde gehört und darum vieles noch überhaupt nicht wissen
kann, einen geistlichen Eindruck, dass die Gemeinde von einer Schlange
bedroht ist, die sich über den Köpfen schlängelt, und diese Schlange heißt
„Stolz“.
Ich glaube, jeder von uns weiß, wie gefährlich Stolz ist, vor allem, wenn er
gekränkt wird. Das theoretisch zu wissen, ist eines. Die eigene
Gefährdung zu erkennen und ihr zu widerstehen, ist etwas ganz anderes!
V. 11 + 12 „Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen
könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht
mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und
Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis
herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“
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Paulus fordert und ermahnt: Leute hört auf, Euch auf Menschen
einzuschießen und sie zu Feinden zu erklären. Es geht um ganz andere
Gegner. Der Teufel steckt hinter den Angriffen, und er handelt teuflisch,
seine Anschläge sind listig, hinterlistig sogar, und seine dämonischen
Mächte suchen zielgenau Eure Schwachstellen, um Euch zu verletzen und
zu besiegen und Euch von Christus wegzuziehen.
Verbraucht nicht Eure Kraft im sinnlosen Versuch, den Feind zu besiegen
– das schafft nur Christus, und Er hat ihn schon besiegt –, sondern sorgt
vielmehr dafür, dass Ihr geschützt seid. Dann können Euch die Angriffe
nichts anhaben!
Eure Aufgabe ist es, standzuhalten und Euch von dem Feind nicht
einschüchtern zu lassen. Er brüllt noch, aber er ist schon besiegt!
Worum geht es dem Teufel eigentlich bei seinen Angriffen?
Satan hat ein Interesse daran, das Werk Christi an uns zu verhindern bzw.
zu behindern!
Er versucht, mit allen Mitteln zu verhindern, dass Gott mit uns zu Seinem
Ziel kommt, nämlich uns Christus ähnlich zu machen, uns in sein Bild und
in sein Wesen zu gestalten, damit wir mit unserem ganzen Sein etwas
sind, was Ihn verherrlicht!
Der Teufel versucht das mit List, nicht offen, sondern hinterrücks, er ist
fies, er schlägt überraschend zu, er sucht und nutzt unsere
Schwachstellen.
Er probiert es mit Täuschungsmanövern, „wir kämpfen dann z.B. gegen
etwas Offensichtliches und übersehen völlig, was für ein Kampf sich da im
Hintergrund abspielt!“
Um dem Teufel auf die Schliche zu kommen, ist es wichtig zu sehen, wie
er in der Bibel genannt wird:
- Der Versucher wird er genannt – er versucht, Zweifel und
Misstrauen gegen Gott in unser Herz zu säen, er versucht uns
abzubringen von Gottes Wegen,
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- der Vater der Lüge nennt Jesus ihn – er wird versuchen uns
anzustiften, die Wahrheit zu vertuschen oder Halbwahrheiten zu
verbreiten oder falsche Informationen zu streuen, er wird uns darin
bestärken, in Lebenslügen gefangen zu bleiben anstatt durch die
Wahrheit frei zu werden,
- als Mörder von Anfang an bezeichnet Jesus ihn – er zerstört, er
nimmt Lebensmut, er vergiftet Lebensraum, er stiftet zur Gewalt an
– mit Taten und mit Worten,
- und er ist der Durcheinanderbringer, der Menschen unmündig
macht und orientierungslos, er verunsichert das Gewissen und
verkehrt Gottes Maßstäbe ins Gegenteil.
Der Kampf des Glaubens ist ein Kampf gegen die Macht des Teufels und
seiner Mächte, das muss uns Jesusleuten bewusst sein und bewusst
bleiben!
V. 13 „Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem
bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld
behalten könnt.“
Der böse Tag kann jeder Tag sein – er ist nicht zu planen und nicht voraus
zu ahnen. Er kommt, wenn der Teufel irgendwo eine Chance sieht, uns zu
erwischen, wenn er uns unaufmerksam oder geschwächt oder besonders
gefordert oder krank oder anders unter Druck sieht. Dann greift er uns an,
dann versucht er, uns in ermüdende Kämpfe zu verwickeln und uns
einzureden, wir hätten ein Recht, Unrecht zu tun.
Und dann müssen wir geistlich kämpfen und nicht menschlich!
Im Kampf unseres Glaubens geht es dabei nicht um Angriff auf „Teufel,
komm raus!“, sondern um Verteidigung, es geht darum, „das Feld zu
behalten“, es geht darum, stehen zu bleiben und nicht zu fallen!
Es gilt, das zu verteidigen und festzuhalten, was wir durch Christus und
mit ihm geschenkt bekommen haben. Es gilt, uns den Sieg Jesu in
unserem Leben nicht wieder streitig machen zu lassen.
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Immer wieder finden wir die Verheißung in der Bibel, vor allem und
gerade in den Sendschreiben an die Gemeinden in der Offenbarung, dass
die belohnt und gesegnet werden, die standhalten, die treu bleiben:
„Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des
Lebens, der im Paradies Gottes ist.“ Offenbarung 2, 7
„Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!“
Offenbarung 2, 10
„Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna…“
Offenbarung 2, 17
„Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich
Macht geben…“ Offenbarung 2, 26
„Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich
werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich
will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“
Offenbarung 3, 5
„Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone
nehme! Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem
Tempel meines Gottes…“ Offenbarung 3, 11 + 12
„Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf dem Thorn zu sitzen,
wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem
Vater auf seinen Thron!“ Offenbarung 3, 21
Um im Kampf des Glaubens bestehen und den Sieg Jesu in unserem
Leben verteidigen und die Anfechtung überwinden zu können, dazu
benötigen wir die Waffenrüstung Gottes, und zwar die ganze!
Der Teufel kennt uns und unsere Gefährdungen und Schwachstellen –
Gott aber kennt uns noch viel besser und gibt uns die richtige Ausrüstung:
„So steht nun fest…“ V. 14
Bild: Paulus hat einen römischen Soldaten vor Augen.
Dabei gibt es zunächst zwei Auffälligkeiten:
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1. Es gibt keinen Rückenpanzer, den Rücken schützten die anderen!
Ich bin sehr dankbar für die geistlichen Menschen, die mir den Rücken
schützen und stärken.
Hast Du solche Menschen? Du brauchst sie, aber Du musst sie dann auch
an Deine Schwachstellen heranlassen!
2. Die Starken kämpfen außen, die Schwachen innen in der zweiten
Reihe!
Ich bin sehr froh, dass ich nicht immer stark sein muss, sondern mich
manchmal auch hinter anderen bergen und schützen kann. Wir müssen
alle lernen, uns und einander das zuzugestehen!
Und nun werden sechs Ausrüstungsgegenstände genannt:
1. „…umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit…“ V. 14a
Ohne diesen Gürtel – in dem übrigens das Schwert des Geistes steckt und
ohne den es keinen Halt hat! – ohne diesen Gürtel brauchen wir erst gar
nicht den Rest der Rüstung anlegen und in den Kampf ziehen.
Es geht dabei gar nicht nur darum, immer die Wahrheit zu sagen, sondern
es geht vor allem darum, wahrhaftig zu sein und sich der Wahrheit über
sich selbst zu stellen und der Wahrheit, die Gott in unser Leben hinein
spricht, zu glauben.
Ohne den Gürtel der Wahrheit zieht der Feind uns nämlich ganz schnell
die Hosen runter und gibt uns der Lächerlichkeit preis, in dem er unsere
Blöße offenbar macht!
Stefan Vatter schreibt in einer Auslegung zu diesem Text: „Die Wahrheit
Gottes ist dein Gürtel, der deine Kleidung zusammenhält… Die Frage der
Wahrheit in deinem Leben ist die Frage nach deiner Substanz, Integrität
und Echtheit, die Frage nach deinem Charakter. Ein Leben in Lüge wird
immer schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen…Es geht zunächst
nicht darum, dass du andern die Wahrheit verkündigst, sondern dass du
sie selbst in dir zur Wirkung kommen lässt und dich danach ausrichtest. Es
geht um deinen Gürtel, der deine Hose hält…
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Die Wahrheit muss unser Leben immer wieder durchleuchten, und dies
geschieht ausschließlich darin, nahe an der Wahrheit, d.h. an Jesus zu
sein. Ohne dicht bei Jesus zu sein, ist der Kampf schon vorbei und verloren,
bevor er überhaupt angefangen hat!“
(Zitat: Stefan Vatter im Gemeindebrief Juli 2003, EFG Kempten, S. 3 + 4)
2. „…angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit…“ V. 14b
Wenn wir uns der Wahrheit über uns gestellt und sie wie einen Gürtel
angelegt haben, können wir den Panzer der Gerechtigkeit anlegen.
Nach 1. Korinther 1, 31 ist Jesus Christus uns von Gott zur Gerechtigkeit
gemacht worden. Es geht also nicht um unsere Gerechtigkeit, die wir
vorweisen können und die bestätigt: „Wir sind sündlos!“, sondern es geht
um Seine Gerechtigkeit, die wir geschenkt bekommen und die klar macht:
„Uns ist vergeben – und nun leben wir ein Leben, das darin immer weiter
voranschreitet, so zu leben, wie es Christus entspricht!“
Ausgerüstet mit diesem Panzer können uns die Anklagen des Teufels
nichts anhaben. Es ist ja alles bekannt, es ist ja alles bereut, es ist ja alles
bezahlt!
Der Panzer der Gerechtigkeit schützt unser Herz, das Zentrum unserer
Persönlichkeit. Wer so geschützt und bewahrt durch die Gerechtigkeit
Gottes lebt, ist sich bewusst, dass jede Regung seines Herzens und jedes
daraus resultierende Wort und jede daraus folgende Tat sich an Gottes
Maßstäben messen lassen muss. Er wird darum alle Form von
Selbstgerechtigkeit ablegen und allein die Gerechtigkeit in Christus
suchen!
3. „…an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium
des Friedens…“ V. 15
Manchen Jünger Jesu muss man fragen: „Wann hast du diese Stiefel
ausgezogen und warum?“
Mancher scheint die Jesuslatschen eines Wohlfühlchristseins angezogen
zu haben und stößt sich nun an jedem kleinen Stein des Anstoßes, anstatt
selbst ein Anstoß dafür zu sein, dass Menschen Frieden mit Gott finden!
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Der Weg für Jesusnachfolger wird steiniger, darauf müssen wir gefasst
sein. Aber Gott rüstet uns wunderbar dafür aus:
Die Bereitschaft, Sein Evangelium des Friedens weiterzutragen, die macht
unsere Füße fest und unseren Tritt sicher, weil es Glaubensschritte sind,
die wir dann tun.
Mit welcher Mission verlässt Du diesen Gottesdienst? Welche Botschaft
nimmst Du mit zu den Menschen, denen Du heute und morgen
begegnest?
Es geht nicht um einen falschen Missionseifer, sondern um die
Bereitschaft, sich zu Jesus als dem Friedefürsten zu bekennen!
4. „Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem
ihr auslöschen könnt die feurigen Pfeile des Bösen…“ V. 16a
Der Böse hat einen ganzen Köcher voller Pfeile und erschießt sie auf uns
ab:
Versuchungen,
Krankheiten,
Sorgen,
finanzielle
Probleme,
Schicksalsschläge, Ärger, Ungerechtigkeiten, Lieblosigkeiten…
Unser Glaube verhindert nicht diese Angriffe – darüber dürfen wir uns
nicht täuschen!
Doch unser Glaube an Gott, unser Vertrauen in seine Liebe und Fürsorge
und in seine Übersicht und Macht schützt uns davor, ernstlich getroffen
zu werden und mutlos zu Boden zu gehen und den Kampf aufzugeben!
Unser Glaube hilft uns, diese Pfeile abzuwehren und das Feuer zu
löschen, das sie versuchen in unseren Gefühlen und unseren Herzen
anzuzünden.
Paulus spricht hier von einem Langschild, also einem Schild, der die ganze
Person schützen kann. Vertrau darauf:
Dein Glaube, Dein Vertrauen in Gottes Liebe und Kraft, dieser Schild kann
Dich in all diesen Angriffen sicher schützen.
Darum ergreife ihn, stärke ihn, halte ihn hoch und halte ihn fest!
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5. „…und nehmt den Helm des Heils…“ V. 17a
Der Helm des Heils schützt unseren Kopf.
Im Kopf spielt sich unser Denken ab, da geht es um unsere Werte und
unsere Prinzipien und unsere Leitregeln.
Im Kopf werden die entscheidenden Schlachten geschlagen.
Was Deine Gedanken gefangen nimmt, das bestimmt Dein Reden und
Dein Tun!
Ein Gedanke ist wie ein Vogel, der sich auf unseren Kopf setzt. Wenn wir
ihm nachgehen, ihm Platz in unserem Denken zugestehen, beginnt er ein
Nest zu bauen und Eier zu legen und sie auszubrüten!
Es gibt sogar Gedankengebäude und Denksysteme, die uns binden und
bestimmen können und zum Spielball des Teufels machen können.
Es gibt Ideologien und Prägungen, die ganze Gesellschaften und Völker
gefangen halten.
Manche Denkweisen sind wie Festungen des Teufels, die im Namen Jesu
eingerissen und erobert werden müssen.
„Nehmt den Helm des Heils…“, fordert uns Gottes Wort auf. Lasst euch in
euerm Denken und Deuten und Urteilen und Planen vom Geist Gottes
erneuern und hört auf, nach den Maßstäben dieser Welt zu urteilen.
Gebt solchen Gedanken Raum, die Gottes Denken entsprechen. Dann
verlieren die zerstörerischen und bösen Gedanken ihre Macht.
6. „…und nehmt das Schwert des Geistes, welches ist das Wort
Gottes.“ V. 17b
Interessant ist, dass hier nicht das griechische Wort logos für Wort Gottes
steht, sondern das Wort rhema!
Hier ist also nicht nur von dem allgemeinen geoffenbarten Wort Gottes,
der Bibel, die Rede, sondern von dem Wort Gottes, das der Heilige Geist
Dir aufgrund der Bibel ganz persönlich und direkt in Dein Herz spricht.
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Das Schwert des Geistes in Deinem Leben ist nicht Dein allgemeines
Bibelwissen, sondern nur das Wort, das Dein Herz erreicht und erfüllt und
geformt und verändert hat!
Mit Deinem Bibelwissen kannst Du zwar um Dich schlagen und
Scheingefechte führen, aber der Teufel lässt sich dadurch nicht
einschüchtern. Er wird Dich trotzdem angreifen und verletzen und Dich
schwächen und zu Fall bringen können.
Es sei denn, das Wort ist zum Wort Gottes an Dich geworden und hat
Wurzeln geschlagen in Deinem Herzen und hat Mark und Bein
durchdrungen und ist zu einem Schatz in Deinem Herzen und zu einer
echten Waffe in Deiner Hand geworden. Dann wirst Du standhalten
können!
Zum Schluss bittet Paulus seine Geschwister:
„Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller
Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen, und für mich…“ V. 18 + 19a
Ihr Lieben! Mir ist bewusst geworden: Die Schuld an meinen geistlichen
Niederlagen haben nicht andere, sondern die habe ich selbst, weil ich die
Waffenrüstung, die Gott mir zum Schutz gegeben hat, nicht sorgfältig
genug getragen und eingesetzt habe.
Und trotzdem wünsche ich mir die Unterstützung meiner Geschwister
beim Kämpfen, indem sie für mich beten und ich für sie bete!
Vielleicht haben wir das vernachlässigt, dann lasst uns heute neu damit
beginnen, damit wir zusammen die Angriffe des Feindes abwehren und
das Feld behalten können, Christus zur Ehre!
Wie gut, dass wir heute Morgen auch als verwundete Kämpfer zum Sieger
von Golgatha und zum Heiland aller Welt gehen dürfen, um unsere
Wunden behandeln und unsere Herzen heilen zu lassen.
Komm doch mit zu dem, der Dich kennt und liebt und Dich an Seinem Sieg
teilhaben lassen will! Amen.
Volkmar Glöckner 2015