3 Zweite Turnhalle mit Statikproblemen Sofortige Sperrung für die Regierung die einzige Möglichkeit. Samstag, 3. Oktober 2015 138. Jahrgang Nr. 224 17 21 Borgmann könnte FATCA-Klage endgültig abgewiesen Das Urteil des Staatsgerichtshofes unter der Lupe. Die Tageszeitung Direktduell mit dem FC Thun FCV will sich Luft verschaffen sein Debüt feiern für Liechtenstein Heute Jahrmarkt Für ein paar kurzweilige Stunden in die Residenz KVG-Revision landet vor dem Volk Abstimmung Einen Tag, nachdem der Landtag die KVG-Revision verabschiedet hat, kündigt die Gruppe «FL21» ein Referendum an. Den Vorwurf, das Gesetz sei unsolidarisch, kann Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini nicht nachvollziehen. VON DANIELA FRITZ Ganz der Tradition gehorchend, lädt Vaduz am ersten Oktoberwochenende zum Jahrmarktbummel. Neben Fahrgeschäften und Ständen gehört auch der obligate Prämienmarkt zum Programm. volksblatt.li Anpfiff Liechtensteins 1. Liga-Fussballteams sind heute gefordert. Der USV empfängt um 17 Uhr Leader Winterthur II, Balzers gastiert zur gleichen Zeit in Seuzach. Fotogalerien Auch heute finden Sie Fotogalerien zu aktuellen Veranstaltungen in Liechtenstein und Umgebung im Media Center auf www.volksblatt.li. Wetter Zeitweise sonnig und am Nachmittag angenehm 13° 20° warm. Seite 29 Zitat des Tages «Waffenkontrollen sind nicht das Thema. Es geht um die Mentalität dieser Täter und darum, ob es irgendwelche Frühwarnzeichen gibt.» BEN CARSON DER REPUBLIKANISCHE US-PRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDAT ZIEHT SEINE EIGENEN SCHLÜSSE AUS DEM AMOKLAUF AN EINEM COLLEGE IN OREGON. www.volksblatt.li Web-TV Einzigartiges Web-TV von volksblatt.li: Aktuelle Filmbeiträge zu Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur Turnhalle am SZM II weist Statikprobleme auf www.volksblatt.li Die am Donnerstag vom Landtag beschlossene Revision des Krankenversicherungsgesetzes trete «die traditionellen Grundwerte einer Sozialversicherung mit Füssen», findet die Gruppe «FL21» in einer Mitteilung harsche Worte. Die Reform sei unsolidarisch und die finanzielle Belastung für die Versicherten werde deutlich erhöht. «Personen, die ärztliche Leistungen in Anspruch nehmen müssen, zahlen zusätzlich zu den bereits hohen und praktisch jedes Jahr steigenden Krankenkassenprämien im schlimmsten Fall weitere 1400 Franken pro Jahr aus dem eigenen Geldbeutel», heisst es weiter. Dadurch würden die Kranken, wirtschaftlich Schwächeren, der Mittelstand sowie Senioren benachteiligt. Die Regierung und der Landtag würden das Ziel verfolgen, den Staatsbeitrag auf Kosten der Versicherten tief zu halten. «Doch irgendwann ist die Spar-Schmerzgrenze erreicht», heisst es seitens «FL21». Wenig überraschend Wo die Schmerzgrenze tatsächlich liegt, soll nun das Volk klären. «FL21» kündigte gestern an, das Referendum zu ergreifen. Dazu hat die Gruppe nach Veröffentlichung des Landtagsbeschlusses 30 Tage Zeit. Ganz unerwartet kommt der Schritt freilich nicht. Schon im Vorfeld des Oktober-Landtags hatte der Liechtensteiner Seniorenbund (LSB) die Abgeordneten aufgefordert, im Falle einer Verabschiedung der KVG-Revision das Referendum zu beschliessen. Dem war der Landtag allerdings nicht nachgekommen, im Gegenteil: Eine Volksabstimmung wurde in der über sechsstündigen Diskussion nicht einmal debattiert. Es ist daher nicht besonders verwunderlich, dass der LSB mit Präsidentin Christl Gstöhl in «FL21» vertreten ist. Zudem Die Gruppe «FL21» will das Volk entscheiden lassen, ob die KVG-Revision in Kraft tritt. (Symbolfoto: Michael Zanghellini) gehören den Referendumswerbern neben dem ehemaligen VU-Präsidenten Adolf Heeb und dem ehemaligen VU-Abgeordneten Heinz Vogt auch Karl Jehle, Arnold Laternser, Walter Noser, Walter Bruno Wohlwend, Alfons Schädler sowie Günther Wohlwend an. Vergeblich sucht man auf der Liste von «FL21» dagegen nach Vertretern der Ärzte. «Die Ärztekammer wird aufgrund der Debatten in erster und zweiter Lesung kein Referendum ergreifen, da die Ärztekammer mit ihren Argumenten offensichtlich nicht durchdringen kann», erklärte Geschäftsführer Stefan Rüdisser auf «Volksblatt»-Anfrage. Ob sich die Kammer an einem Referendum beteiligen würde, schloss Rüdisser dagegen nicht explizit aus. Bisher seien keine offiziellen Ansuchen einge- gangen. Zudem müsse dies erst vorstandsintern diskutiert werden. Pedrazzini zum Referendum Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini zeigt sich dagegen zufrieden mit der verabschiedeten Reform. Trotz einiger Änderungen seien die Kernpunkte erhalten geblieben. Dass die die Revision unsolidarisch sei, bestreitet Pedrazzini. Immerhin sinken durch die höhere Kostenbeteiligung die Prämien für alle Versicherten. Zudem bleiben chronisch Kranke weiterhin befreit von der Kostenbeteiligung. «Rentner bezahlen auch in Zukunft eine markant geringere Kostenbeteiligung als die übrigen Erwachsenen und profitieren damit weiterhin von der Solidarität der jüngeren Generation», kommentiert der Regierungsrat den Vorwurf, Deponie Rain Nach Urteil des EFTA-Gerichtshofs liegt der Ball nun wieder beim Staatsgerichtshof VADUZ Ein soeben ergangenes Grundsatzurteil des EFTA-Gerichtshofs stärkt die Kontrollrechte von Umweltorganisationen im UVP-Verfahren zu Bauprojekten. Im konkreten Fall geht es um die Erweiterung der Deponie Rain in Vaduz, wo neben einer Lagerstätte für unproblematischen Aushub von Hausbauten auch eine Lagerstätte für mit chemischen Reststoffen verschmutzten Bauschutt vorgesehen ist. Um zu verhindern, dass chemische Rückstände durch Regen und Sickerwasser ins Grundwasser gelangen, muss der Untergrund unter einer Bauschuttdeponie nachgewiesenermassen sicher abgedichtet sein. Doch obwohl die Projektbetreiber der Deponieerweiterung im UVP-Verfahren diesen Nachweis im Detail nicht erbringen konnten, gab die Regierung 2013 grünes Licht für den Ausbau der De- ponie. Mit der Auflage, in einem nachgelagerten Bewilligungsverfahren, bei der öffentliche Institutionen wie die LGU oder Anrainer keine Kontroll- und Beschwerdemöglichkeiten mehr haben, die Detailplanungen zur Untergrundsicherung nachzuliefern. Dagegen lief die LGU Sturm – zuletzt beim Staatsgerichtshof, der Grundsatzfragen über die UVP-Beteiligung von Umweltorganisationen dem EFTA-Gerichtshof zur Beurteilung vorlegte. UVP zurück an Regierung Der EFTA-Gerichtshof entschied nun zugunsten der beschwerdeführenden LGU, dass der Staatsgerichtshof entscheiden muss, ob der Nachweis einer sicheren Lagerung von Bauschutt in der Deponie Rain eine entscheidungswesentliche Frage im UVP-Verfahren gewesen wäre. Sollte sich herausstellen, dass entscheidungswesentliche Fragen hinsichtlich der Umweltauswirkungen des Projekts Deponie Rain in nachgelagerte Bewilligungsverfahren verlagert wurden, in denen Umweltschutzorganisationen keinen Zugang zu einer gerichtlichen Überprüfung haben, folgt für den EFTAGerichtshof daraus, dass das UVPVerfahren nicht ordnungsgemäss durchgeführt wurde oder unvollständig war. Eine geeignete Abhilfe in einer solchen Situation könnte dann nur die Auf hebung der UVPEntscheidung und ihre Rückverweisung an die Regierung zur Neubeurteilung sein, so das EFTA-Urteil. (jm) dass Senioren schlechter gestellt werden würden. Die Erhöhung der Kostenbeteiligung gehe also mit einer Reihe von flankierenden Massnahmen einher. Die Kostenbeteiligung von neu 1400 Franken stelle ausserdem den Maximalbetrag dar, falls in einem Jahr sehr hohe Leistungen benötigt werden. Die Belastung des Versicherten setze sich jedoch aus Prämien und Kostenbeteiligung zusammen. Mit der Revision wurde das Gleichgewicht zwischen Prämien und Kostenbeteiligung in Richtung Kostenbeteiligung verschoben, was zu geringeren Prämien für alle Versicherten – auch für Rentner und chronisch Kranke – führe. «Das Referendumskomitee scheint diesem Effekt zu wenig Beachtung geschenkt zu haben», meint Pedrazzini. Seiten 3 und 10 Inhalt Inland 2–15 Kultur 27+28 Ausland 16 Kino/Wetter 29 Wirtschaft 17–20 TV 30+31 Sport 21–25 Panorama 32 Fr. 2.50 www.volksblatt.li Verbund Südostschweiz 60040 9 771812 601006 ANZEIGE Noch wenige Plätze frei Doktoratsstudium Rechtswissenschaften (Dr. iur.) Beginn: 22. Oktober 2015 Dauer: 6 Semester, berufsbegleitend fJetzt anmelden: www.ufl.li Verlag: Liechtensteiner Volksblatt AG, Im alten Riet 103, 9494 Schaan, Telefon +423 237 51 51, Fax +423 237 51 66, [email protected]; Täglich aktuelle Nachrichten: www.volksblatt.li Inserate: Telefon +423 237 51 51, [email protected]; Aboservice: Telefon +423 237 51 41, [email protected]; Redaktion: Telefon +423 237 51 61, Fax +423 237 51 55, [email protected] 10|Inland | SAMSTAG 3. OKTOBER 2015 RSE-Projekttage: Erfinden, erleben, basteln Tradition Die Schüler durften von Mittwoch bis Freitag aus verschiedenen Projekten auswählen. «Kreative, kulinarische, gesellige und sportliche Aktivitäten», schreibt die Realschule Eschen. J eden Herbst läuft in der Realschule Eschen für drei Tage alles anders: Es gibt keinen Unterricht nach Stundenplan, die Klassen werden aufgelöst und die Schulhefte weggeräumt. Denn dann ist Projektzeit. Auch dieses Jahr hatten die Schüler die Möglichkeit, an unterschiedlichen Projekten teilzunehmen. So fuhr eine Schülergruppe mit ihren «Töff s» in Begleitung zweier Lehrpersonen von Eschen bis zum Zürichsee, eine andere Truppe erkundete den Eschner Wald mit einem Förster und half bei der Pfl anzung diverser Bäume in Bendern. Sportliche und geschichtlich Interessierte radelten mit dem Fahrrad ins Mittelalter, assen grosse Schat- Auch dieses Jahr hatten die Realschüler während der Projekttage die Möglichkeit, an unterschiedlichen Projekten teilzunehmen. (Fotos: ZVG) tenburgschnitzel und besichtigten das Schloss Werdenberg. Technisch Begabte bauten motorbetriebene Flugobjekte und besuchten die Mo- dellfluggruppe Liechtenstein. Aber auch im Schulhaus passierte einiges: Drei-Gänge-Menüs wurden gekocht, «Patchwork»-Kissen genäht, Skulp- turen und Figuren erschaffen, Papier hergestellt und kreative Dekorationsartikel gebastelt. «Die Schüler sowie auch die Lehrer genossen es, wieder einmal abseits des Unterrichtsgeschehens miteinander zu arbeiten», halten die Verantwortlichen abschliessend fest. (red/pd) LG-Projektwoche Kapellen, Kraft und Kettenöl: FahrradKirchturm-Rallye der Gymnasiasten VADUZ Ora et labora. Bete und arbei- te. Diesen Satz hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört. Eine Gruppe aus der Unterstufe des Gymnasiums verband diese Woche die beiden Begriffe miteinander. Mit einem ehrgeizigen Ziel. Montagmorgen, 7.45 Uhr: Die Schüler pflegen ihre Fahrräder und machen sich bereit für eine Woche, angefüllt mit Fahrradtouren und Kirchen. Das klingt anfangs vielleicht etwas ungewohnt. Bald jedoch offenbart sich, was das Fahrradfahren mit Kirchen zu tun haben kann. Die Schüler besichtigen in dieser Woche alle Kirchen und Kapellen in Vaduz, Schaan, Steg und Malbun. Jeder der besichtigten Orte wird dokumentiert. Über die Jahre hinweg wird somit jeweils in der Projektwoche im Herbst ein kleiner Kirchen- und Kapellen-Führer ÜBER DIE LG-PROJEKTWOCHE Wie jedes Jahr fand in der Woche vor den Herbstferien im Liechtensteinischen Gymnasium (LG) eine Projektwoche statt. Auf dem Programm stand also nicht der Unterricht nach Stundenplan, sondern die intensive Beschäftigung mit jeweils einem Projektthema pro Gruppe. Was darunter zu verstehen ist, beschrieben die Schüler auf den Themenseiten «LG-Projektwoche» im «Volksblatt». Eine kleine Gruppe aus der Oberstufe verfasste die Kurzberichte und Reportagen für diese Seite. Mit dabei waren heuer: Fritz Amport, Noah Büchel, Martina Eberle, Rebecca Gassner, Noah Gross, Livia Halbeisen, Lisa Jenny, Martin Marxer, Patrick Nutt, David Seger, Sophie Sele und Eva Wenaweser. Sie wurden unterstützt von Renate Gebele Hirschlehner und Olivia Büchel. Die heutige «LG-Projektwoche»Seite ist die letzte in diesem Jahr. Die gesammelten Texte beziehungsweise Seiten sind auf www.lg-vaduz.li und in den Räumlichkeiten des Gymnasiums zu betrachten: Dort hängen die vier Zeitungsseiten in naher Zukunft laminiert in den Gängen. (red/pd) durch Liechtenstein entstehen. Natürlich steht beim Projekt der Spass am Fahren im Vordergrund, auch wenn anfangs etwas Unmut über die bevorstehende Malbun-Tour zu spüren war. Vier Schüler schafften es sogar bis ganz nach oben, ohne den Bus zu Hilfe zu nehmen, und durften stolz sein auf das, was sie geleistet hatten. «Ich schäme mich nun dafür, dass ich in Triesenberg schon aufgeben wollte», sagte einer der Schüler nach der überstandenen Tour. Mit ihrem Lehrer und Leiter Georg Fischer hatten sie auch das Glück, einige interessante Infos zu erhalten. Aber es gab noch andere Helfer: Schwester Regina Hassler gewährte ihnen Einlass in die Räumlichkeiten des Klosters in Schaan und erklärte ihnen durch ihre Ausführungen, wie das Leben im Kloster war und ist. Somit verbindet sich der Begriff «ora» mit «labora». Durch die körperliche Arbeit, die die Schüler leisteten, erlebten sie zugleich die Vielfältigkeit unserer Kirchen und Kapellen und blickten am Freitag auf viel schöne Erlebnisse zurück. Noah Gross Die Projektgruppe vor und in der Duxkapelle im Kloster St. Elisabeth. (Fotos: Noah Gross) ANZEIGE Seniorenbund Mit «Horizonte 60+» im Kunstmuseum VADUZ Am Freitag, den 6. November, findet um 14 Uhr im Rahmen des Programmes «Horizonte 60+» des Seniorenbundes für interessierte Se- nioren im Kunstmuseum Vaduz eine Führung durch die Sonderausstellung «150 Jahre Ferdinand Nigg» statt. Nigg (1865–1949) ist der bedeutendste Liechtensteiner Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit seinem künstlerischen und gestalterischen Werk ist er der wichtigste Vertreter für den Auf bruch zur Moderne. Ursprünglich aus einer ärmlichen, kleinbäuerlichen Familie in Liechtenstein stammend, verbrachte Nigg seine Lehr- und Berufsjahre im Ausland und wurde 1903 zum Professor für Buchschmuck, Buchgewerbe und textiles Arbeiten der Magdeburger Kunstgewerbeund Handwerkschule berufen. An- lässlich seines 150. Geburtstages widmet ihm das Kunstmuseum eine umfangreiche Einzelausstellung, die von den Senioren unter kompetenter Führung besucht wird. (pd) nen. Das widerspricht dem Grundgedanken der Generationensolidarität und ist daher ungerecht. Regierung und Landtag verfolgen mit der beschlossenen KVG-Revision das Ziel, den Staatsbeitrag auf Kosten der Versicherten tief zu halten. Doch irgendwann ist die SparSchmerzgrenze erreicht. Kranke sind keine «Kostenverursacher», sondern Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Gerade für sie hat eine Sozialversicherung da zu sein. Versicherte sind keine «Verschwender», die es über den Geldbeutel zu erziehen gilt. Sie sollen medizinische Leistungen nach ihrem Bedarf und nicht nach ihren finanziellen Möglichkeiten beanspruchen dürfen. Senioren sind keine «Milchkühe», die ihr ganzes Leben lang gemolken werden. Sie haben es verdient, im Alter von ihrer jahr- zehntelangen Solidarleistung zu profitieren. Weil die KVG-Revision ein Angriff auf die Kranken, ein Angriff auf die ältere Bevölkerung, ein Angriff auf den Geldbeutel des Mittelstandes und letztlich ein Angriff auf unsere Gesundheit ist, sagen wir Nein zu dieser KVG-Revision. Weitere Informationen und Anmeldungen (bis 25. Oktober) bei der IBA: Telefon 230 48 01; E-Mail-Adresse: [email protected]. FORUMSBEITRAG KVG-Revision Diese unsolidarische KVG-Revision gehört vors Volk! An seiner Sitzung vom 1. Oktober 2015 hat der Landtag die von der Regierung vorgelegte Neufassung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) beschlossen. Wir, die diesen Beitrag unterzeichnen, ergreifen gegen diesen Landtagsbeschluss aus nachfolgenden Gründen das Referendum. Indem sie ausgerechnet die Kranken, die wirtschaftlich Schwächeren bis hinauf zum eh schon geplagten Mittelstand und nicht zuletzt auch die ältere Bevölkerung benachteiligt, tritt die vom Landtag beschlossene KVG-Revision die tra- ditionellen Grundwerte einer Sozialversicherung mit Füssen. Grundgedanke jeder Sozialversicherung ist, dass die versicherten Risiken von allen Versicherten gemeinsam getragen werden. Auch unser KVG ist eine solche Sozialversicherung, bei welcher der Mensch und seine Gesundheit im Mittelpunkt stehen müssen; eine Versicherung, bei welcher kranke Menschen und sozial Schwächere in der liechtensteinischen Solidargemeinschaft gut aufgehoben sein müssen. Mit der unsolidarischen Revision seines Krankversicherungsgesetzes verabschiedet sich Liechtenstein von diesen Werten. Das darf nicht passieren. Mit der beschlossenen KVG-Revision wird die finanzielle Belastung für die Versicherten (Franchise, Selbstbehalt) deutlich erhöht. Personen, die ärztliche Leistungen in Anspruch nehmen müssen, zahlen zusätzlich zu den bereits hohen und praktisch jedes Jahr steigenden Krankenkassenprämien im schlimmsten Fall weitere 1400 Franken pro Jahr aus dem eigenen Geldbeutel. Das ist für eine grosse Zahl von Versicherten und ganz besonders für Familien mit Kindern schlicht unzumutbar. Mit der beschlossenen KVG-Revision erfolgt eine Angleichung der finanziellen Belastung der älteren Versicherten an die jüngeren. Als Junge haben die heutigen Seniorinnen und Senioren während Jahrzehnten in die Krankenkasse einbezahlt und mit ihren Beiträgen auch die damals ältere Generation unterstützt. Nun sollen sie nach dem Willen von Regierung und Landtag plötzlich nicht mehr von diesem solidarischen System profitieren kön- Gruppe «fL21» (für Liechtenstein 21) für ein solidarisches und zukunftsgerichtetes Liechtensteiner Sozialund Gesundheitswesen: Heinz Vogt (Triesen), Adolf Heeb (Vaduz), Karl Jehle (Triesen), Arnold Laternser (Triesen), Walter Noser (Vaduz), Christl Gstöhl (Eschen), Walter Bruno Wohlwend (Schaan), Alfons Schädler (Triesenberg) und Günther Wohlwend (Eschen) www.volksblatt.li
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