Prof. Barz WS 2015/16 Bildungsreformen heute Innere Schulreform Unterrichtsentwicklung Methodentraining von Annette Adam, Ilkay Aktas, Anna Demmer und Florian Putz – 19.11.2015 Agenda § Innere Schulreform § Unterrichtsentwicklung § Methodentraining § Beispiele/praktische Übung Seite 2 INNERE SCHULREFORM Seite 3 Schulreform = Prozesse, die auf eine Änderung der Struktur des Schulwesens oder einer Schule abzielen, um angemessene Formen des Lernen und Lehrens zu finden. Sie ist ein Teil der weiter gefassten Bildungsreform. Dabei wird zwischen innerer und äußerer Schulreform unterschieden. Seite 4 Äußere Schulreform = Systematische Änderungen, die durch Politik und Verwaltung durchgesetzt werden § Kritik am bestehenden Schulsystem § Flexibilität: freie Einstiegs- und Übergangsmöglichkeiten in vertikaler und horizontaler Richtung § Selektivität: leistungsadäquate und leistungskoordinierte Auslese und Förderung § Änderung der Schulform und Schulsystem (Einheitsschule) § Chancengleichheit § Gleiche Leistungsanforderungen Seite 5 Innere Schulreform = Änderungen pädagogischer Strukturen auf der Ebene einzelner Schulen § § § § § § § § § § § neue Lehr- und Lernformen neue Lehrpläne fächer- und klassenübergreifender Unterricht Projektunterricht Fördernde Begabungsauslese Bildung als Investition Politische Erziehung durch Teilhabe Innovationswissen Schulkultur Schulregeln Gemeinschaftsgefühl Seite 6 Beispiel: amerikanische Schulsystem § horizontale Gliederung: Elementary (oder Primary) School, Middle School/Junior High School, (Senior) High School § prestigereiche, selektive Universität/ College § Ganztagsschule § Breites Lehrangebot § Kurse statt Klassenverbände § Bundesstaaten legen Lerninhalte fest Seite 7 UNTERRICHTSENTWICKLUNG Seite 8 Unterrichtsentwicklung (UE) § Das grundlegende Ziel der Unterrichtsentwicklung ist die Effektivierung des Lernen der Schüler/innen in allen Dimensionen § UE entsteht durch individuelles und organisationales Lernen § Organisationales Lernen: Das Kollegium innerhalb einer Schule muss gemeinsame Vorstellungen von Unterricht entwickeln § Individuelles Lernen: Lehrkräfte übernehmen einzelne Unterrichtsmethoden in ihr Repertoire Seite 9 Gründe für Unterrichtsentwicklung § Wandel der Gesellschaft § Veränderung des Zugangs auf Wissen § Gesellschaftliche Gruppen stellen Anforderungen § Gesellschaftliche Öffentlichkeit möchte Leidideen einbringen § Unzufriedenheit von Lehrkräften und Schülern Seite 10 Basisprozesse der Unterrichtsentwicklung Seite 11 Unterrichtsentwicklung kontrollieren § Austausch von Lernerfolgskontrollen § Kollegiales Feedback durch Unterrichtsbesuche § Feedback von Schülern Sicherung und Entwicklung unterrichtlicher Qualität soll garantiert werden Seite 12 Fazit „Unterrichtsentwicklung bedeutet, dass Lehrpersonen ihre Kompetenzen verbessern – und zwar die Sach-, Methoden- und Sozialkompetenzen als auch die Arbeit am ´professionellen Selbst`“ Horster & Rolff, 2001: 211 Seite 13 Heinz Klippert METHODENTRAINING Seite 14 Methodenlernen § Methodenlernen = Aneignung wesentlicher Lern- und Arbeitstechniken zur Aneignung informativer Inhalte à Förderung der Kommunikation, Teambildung, Schulentwicklung § mehrere deutsche & österreichische Bundesländer arbeiten mit den Ansätzen Klipperts Seite 15 Methodenlernen § geringe Bedeutungszuschreibung gegenüber dem Methodenlernen in der Schule § Ziel im Unterricht: fachlich-stoffliche Belehrung & enzyklopädische Kenntnisvermittlung à Konsequenzen im Schulalltag: Lehrer geben dem MethodenTraining im Unterricht keine Zeit § das „Lernen des Lernens“ erhält nicht genügend Aufmerksamkeit § Erwartungen der Lehrer an die Schüler: selbstständiges Finden einer Arbeitslinie Seite 16 Methodenlernen § mehr als 50 % der Schüler führen ihre Lernschwierigkeiten auf fehlende Methoden & Techniken für das Lernen zurück à Lernversagen bei v.a. lernschwächeren Schülern & mangelnde Methodenbeherrschung à führt zu folgenden Problemen: § § § § § § § § § Behalten des Lernstoffes und richtiges Einschätzen des Lernerfolges zielstrebiges Arbeiten und Überwindung von Lernschwierigkeiten Verständnis wesentlicher Informationen aus Materialien Zusammenfassen des Lernstoffes Vorbereiten von Klassenarbeiten freies Reden und Halten von Vorträgen vor der Klasse Eingehen auf Mitschüler bei Diskussionen Erläuterungen an der Tafel und mündliche Beiträge trotz Unsicherheit aufmerksames Folgen bei längeren Lehrervorträgen Seite 17 Methodenlernen § Mangel an Problembewusstsein und Selbstkritikfähigkeit à Methodentraining muss immer auch „SensitivityTraining“ sein § lehrerzentrierter Unterricht nur mit Erfolg, wenn die Schüler rezeptionsfähig und -bereit sind § abstrakt-verbaler Lerntyp v.a. in Gymnasien, Realschulen, berufsbildenden Schulen § motivierteres und effektiveres Lernen bei aktiv-kreativer Zugänglichkeit zum Lernstoff Seite 18 Methodenlernen § Filme, Videos, PC-Spiele à gestilltes Rezeptionsbedürfnis der Schüler à allgemeine Lernunlust à Lehrer müssen ihren Unterrichtsaufbau ändern à Ziel: aktive, kreative und kooperative Lern- und Arbeitsprozesse zur Ermöglichung konkreter Identifikation bei den Schülern § Selbststeuerungs- und Selbstbestimmungsfähigkeit abhängig vom Methodenrepertoire eines Schülers Seite 19 Methodenlernen § Messen des Lernerfolges von Schülern nicht nur an ihren fachspezifischen Reproduktionsleistungen, sondern auch an den von ihnen beherrschten Methoden à Methodenlernen im Unterricht wichtig § methodenzentriertes Arbeiten trägt zudem zur Steigerung des inhaltlich-fachlichen Lernens zu effektiveren Behaltensleistungen der Schüler bei § Lernmethodik und Fachkompetenz hängen miteinander zusammen Seite 20 Methodenlernen § auch die individuelle mentale Aktivität der Schüler ist von Bedeutung § damit Schüler erfolgreich lernen können, muss ihnen beigebracht werden, den Lernstoff in methodisch durchdachter Weise zu ordnen à nachhaltiges, vernetztes Wissen abhängig von richtiger Verankerung in den Schülern à geeignete Werkzeuge werden benötigt Seite 21 Methodentraining nach Klippert Beispiele § Im Zentrum der Übungen: eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen Fachkompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz à unausweichlich dafür: Lern- und Arbeitstechniken beherrschen § Methodik wird zum vorrangigen Lerngegenstand (Langzeitdenken auf Schülerseite) Seite 22 Beispiele für Übungen § Mnemotechniken (Gedächtnistraining) § Lernplakate, Spickzettel, Lernkartei § Gedächtnis und Biorhythmus kennenlernen § z.B. Lerntypentest § Übungen (Auswahl) § § § § § § § Arbeits-/Zeitpläne entwickeln Lückentexte Lesetempo beschleunigen richtig unterstreichen Plakate sinnvoll gestalten Vorträge bewerten richtige Zitation Seite 23 Literaturverzeichnis § Horster, L., & Rolff, H.-G. (2001). Unterrichtsentwicklung: Grundlagen, Praxis, Steuerungsprozesse. Weinheim: Beltz. § Klippert, H. (1999). Teamentwicklung im Klassenraum: Übungsbausteine für den Unterricht (3., unveränd. Aufl.). Weinheim: Beltz. § Klippert, H. (2012). Methoden-Training: Übungsbausteine für den Unterricht (20., unveränd. Aufl.). Weinheim: Beltz. Seite 24
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