10 Fehler, die Du als Führungskraft unbedingt vermeiden solltest! 1. Leere Versprechen (Unglaubwürdigkeit) Du solltest keine Versprechen machen, die Du nicht halten kannst. Dadurch werden bei Deinen Mitarbeitern Erwartungen geweckt, die Du dann enttäuschen musst. Außerdem verlierst Du dadurch ganz schnell das Vertrauen und den Respekt Deiner Mitarbeiter und Deine Glaubwürdigkeit. Gerade, wenn Du selbst in der „Sandwich-Position“ bist, also selber Chefin mit eigenem Team bist und wiederum selbst auch Vorgesetzte hast, solltest Du nur Dinge zusagen, bei denen Du sicher bist, dass Du dafür auch die Entscheidungsfreiheit hast. Ansonsten ist es besser, wenn Du ganz offen kommunizierst, dass Du das erst klären wirst und Dich ggf. dafür einsetzt. 2. Desinteresse (Nicht zuhören) Wir Menschen mögen es gar nicht, wenn wir nicht beachtet werden. Insofern nimm Dir zum Beispiel die Zeit für eine persönliche Begrüßung und ein paar persönliche Worte zu Beginn des Tages. Und vor allen Dingen, solltest Du zuhören, wenn Dir Deine Mitarbeiter etwas erzählen. Ja und dazu gehören auch persönliche, private Dinge. Denn nur, wenn Du weißt, was Deine Mitarbeiter bewegt, kannst Du sie auch bewegen. Mein Tipp: Lege Dir eine Mitarbeiter-Datei an, in der Du Dir zu jedem Deiner Mitarbeiter Notizen machst. 3. Sich Selbst für etwas Besseres halten Mal ehrlich – wir alle sind Menschen. Wir haben unterschiedliche Talente, unterschiedliche Ziele und unterschiedliche Werte. Du hast Karriere gemacht. Herzlichen Glückwunsch! Du hast bestimmt hart dafür gearbeitet, aber bestimmt auch mit Deinen Kollegen gelacht, warst eine von ihnen. Nun bist Du ihre Chefin. Wenn Du jetzt meinst, dass Du etwas Besseres bist und Dir Dinge erlaubst, die Du Deinen Mitarbeitern nicht gestattest, dann kannst Du Dir ganz sicher sein, dass künftig keiner auch nur einen Finger mehr krumm macht als nötig. Im Gegenteil, jetzt wird auch noch viel Zeit aufgewendet, in der Kaffeeküche über Dich zu lästern und zu schimpfen. Nicht so produktiv oder? 4. Alles kontrollieren (Mikromanager) Klar willst Du alles richtig machen. Und klar dauert es oft länger einem anderen zu erklären, wie er etwas machen soll, als wenn man es selber tut. Leider funktioniert das nur kurzfristig. Wenn Du die Fehler Deiner Mitarbeiter selber korrigierst anstatt sie mit ihnen zu besprechen und sie das selber machen zu lassen, nimmst Du ihnen jegliche Verantwortung ab. Das lähmt eigenständiges Verhalten. So lässt die Motivation nach und auch der Ehrgeiz besser zu werden. Deine Mitarbeiter werden dadurch langfristig nur noch das Not-wendigste machen. Du darfst lernen, nicht immer alles bis ins kleinste Detail wissen zu wollen. 5. Schlechtes Vorbild - Menschen orientieren sich gern an Vorbildern. Deshalb ist es als Führungspersönlichkeit so wichtig ein gutes Vorbild zu sein! So wie schon mein Urgroßvater zitierte: „Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg’ auch keinem anderen zu.“ Also wenn Du nicht willst, dass die Leute im Meeting ihr Handy anhaben oder sogar telefonieren, darfst Du das auch nicht tun (sonst bist Du wieder dabei, Dich für etwas Besseres zu halten! s. o.). Ebenso verhält es sich mit Folgendem: E-Mails checken Zu-Spät-Kommen Keine Zeit, um Danke oder Bitte zu sagen Unpünktlich sein Unberechenbarkeit 6. Schwammig bleiben Es gibt Vorgesetzte, die bleiben stets unverbindlich. Sie reden viel, dreschen Phrasen, benutzen hochtrabende Fremdwörter wie Synergieeffekte, Strategische Neuausrichtung usw. Doch sie sagen nie, was wirklich Sache ist. Solche Chefs sind meist sehr inkonsequent und unverbindlich. Man kann auch sagen, sie halten ihre Fahne immer in den Wind. Das hat fatale Folgen. Die Mitarbeiter wissen gar nicht, woran sie sind und verstehen überhaupt nichts mehr. Oder sie wissen gar nicht, was jetzt genau ihre Aufgabe ist. Also z. B. bei der Aufgabenverteilung gilt es zu beachten: Stets mitteilen, was von wem in welchem Umfang bis wann fertig sein soll. Und rede nicht lange um den heißen Brei herum, sondern gib Deine Anweisungen präzise, klar und deutlich. 7. Unfair Als erfolgreiche Führungskraft musst Du Dich neutral verhalten. Selbst, wenn Du Mitarbeiter hast, die Dir persönlich am liebsten sind, darfst Du interessante Projekte nicht einseitig an diese vergeben. Ein absolutes No-Go: Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft für Fehler zur Schnecke machen. Fairness ist auch ganz wichtig in der Entlohnung. Das interne Gehaltsgefüge sollte stimmig sein. Du musst das für Dich klar argumentieren können. Stell Dir vor, die Gehälter werden offen gelegt. Könntest Du das dann mit ruhigem Gewissen und Überzeugung tun? 8. Nur kritisieren Wenn Du immer nur das Negative siehst und dementsprechend kritisierst, wirst Du Dir auf Dauer Mitarbeiter heranziehen, die genau das immer wieder tun. Denn wir Menschen sehnen uns nach Anerkennung. Wir wollen wenigstens wahrgenommen werden. Ich will das anhand eines Beispiels erklären: Eine Kollegin kommt zu spät. Der Chef kommentiert das: „Na Frau Fischer? Mal wieder zu spät?“ Eine andere Kollegin daraufhin: „Na toll. Immerhin kennt er den Namen von der Fischer. Vielleicht sollte ich auch mal zu spät kommen, damit er überhaupt weiß, dass ich hier arbeite...“ Das passiert wirklich irgendwann, wenn Du nicht auch die positiven Ergebnisse Deiner Mitarbeiter bemerkst und mitteilst. In der Psychologie spricht man auch davon: „Die Energie folgt der Aufmerksamkeit!“ 9. Belasse alles dabei, wie es ist... (Never change a running system) Schön und gut. Klar ist es wunderbar, wenn es läuft. Doch irgendwann fangen die meisten Menschen an sich zu langweilen. Wir sehen uns nach Veränderung und nach Weiterentwicklung. Wir wollen uns verbessern. Insofern ist es wichtig, dass Deine Mitarbeiter Schulungen bekommen und Seminare besuchen dürfen. Nur das allein reicht nicht. Damit sich Deine Mitarbeiter entwickeln können, benötigen sie von Dir konstruktives Feedback für ihre Arbeit. Aber bitte nicht mit regelmäßiger Kritik (s. o.). Erwische Deine Mitarbeiter bei guter Arbeit und erkenne diese ehrlich an. Falls notwendig: Kritisiere nur das Verhalten und nicht die Person. Wichtig ist auch, dass Du Deine Mitarbeiter nach ihren Stärken und Talenten einsetzt. Und setze ihnen realistische Ziele, die sie auch erreichen könne. Gönne ihnen Erfolgserlebnisse. Das spornt an! 10. Keine Verantwortung übernehmen Als Führungskraft hast Du die Verantwortung übernommen und musst im Zweifel Deinen Kopf dafür herhalten. Das darf aber nicht zur Folge haben, dass Du keine Entscheidungen triffst und diese immer weiter herauszögerst. Manchmal musst Du eine Entscheidung treffen, wenn Du noch nicht alle Informationen hast und dadurch noch nicht die gesamte Sachlage beurteilen kannst. Fehlentscheidungen gehören auch dazu. Daraus lernst auch Du. Manchmal musst Du auch unangenehme Entscheidungen treffen. Wenn Du das vor Dir herschiebst, Fragen dazu nicht beantwortest, demotivierst und verunsicherst Du Deine Mitarbeiter. Also Sei ein Vorbild, sei mutig und treffe Entscheidungen.
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