Instrument Ziel-Aktion-Kennzahl (ZAK) Ziel Das Instrument basiert auf der Methodik ZAK (Ziel, Aktion, Kennzahl), welche zur Ermittlung von Kennzahlen zum Einsatz kommt. ZAK ist eine strukturierte Beschreibungsform zur Setzung oder Vereinbarung von Zielen mit nach Möglichkeit objektivierbaren Erfolgskriterien bzw. Kennzahlen. Als Hilfsmittel werden ZAK-Karten verwendet, welche die zu identifizierenden Ziele mit Hilfe der folgenden drei Dimensionen beschreiben: > das Ziel > die dafür notwendigen Aktionen oder Maßnahmen > eine Kennzahl zur Messung der Zielerreichung Nutzbar bei den Modulen IV. Produktivitätscontrolling 2. Geschäftsdaten analysieren und visualisieren Aufwand Für die Ermittlung der Kennzahlen ist ein ein- oder mehrtätiger Workshop zu organisieren und durchzuführen (idealerweise auf mehrere Tage verteilt). Für die Durchführung des Workshops sind halbtägige Teilveranstaltungen sinnvoll, damit die beteiligten Personen am Workshop neben ihrem Linien- bzw. Tagesgeschäft teilnehmen können. Als Vorarbeit sind strategische Inhalte bzw. Überlegungen notwendig, die es erlauben, passende Kennzahlen zu diskutieren und anhand konkreter Anforderungen abzuleiten. Vergleich Vorteile Der Vorteil von ZAK ist die Ermittlung der Kennzahlen in einem sehr systematischen und gruppenorientierten Prozess. Die Beteiligten werden durch das Instrument: ZAK Vorgehen und die Einbindung in Workshops „abgeholt“ und identifizieren sich auf diese Weise stärker mit den Ergebnissen. Unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven können auf diese Weise in den Prozess eingebracht werden. Nachteile Der Zeitaufwand für die Beteiligten ist hoch, weil ein zusätzlicher Workshop stattfinden muss. Oft ist es schwierig, die richtigen Personen in den Workshop (aufgrund derer knappen Zeit) einzubinden. Eine ausreichende Vorarbeit ist notwendig, um im Workshop gute Ergebnisse zu erzielen (vgl. Strategy Map, Wertkurven). Vorgehensweise Wenn ein Workshop zur Zielfestlegung veranstaltet wird, werden Kartei- oder Pinnwandkarten verwendet, die in drei Bereiche zu unterteilen sind: > Oben wird jeweils groß der Name des Ziels eingetragen, darunter die Kennzahl und > unten, im dritten Abschnitt, etwas kleiner geschrieben die 1 bis 3 wichtigsten Maßnahmen. Die übrigen Maßnahmen, Kennzahlen und Anmerkungen können gegebenenfalls auf der Rückseite notiert werden. Hilfreich ist die Verwendung verschiedener Farben für die unterschiedlichen Zieltypen, z.B.: > rot für Leitziele > grün für operative oder sekundäre Ziele > gelb für strategische oder primäre Ziele Wenn nicht nur eine einfache Zielerklärung, sondern eine systematische Zielverfolgung wichtig ist, reichen einfache ZAK-Karten meistens nicht aus. In diesem Fall wird ein detaillierteres Beschreibungsschema empfohlen. PROMIDIS 11/2015 1/2 Beschreibungselemente sind Benennung des Ziels (Name), Zielart (Typ: z.B. primäres Ziel), Erläuterung, Kennzahl, Zielwert, Zielgewicht, Rahmenbedingungen, mögliche generelle Maßnahmen, sowie Risiken und Erfolgsfaktoren. Der Zielwert wird stets in Bezug zur Kennzahl formuliert, d.h. es soll (a) ein bestimmter Wert, (b) ein möglichst hoher oder (c) ein möglichst niedriger Wert erreicht werden. Das Zielgewicht ist eine Zahl zwischen 0,0 und 1,0, die ausdrückt, wie wichtig das Ziel ist. Hier ist vor allem darauf zu achten, dass die Zielgewichte aller Ziele zueinander im gewünschten Verhältnis stehen. Ein Zielgewicht von 1,0 beschreibt ein Ziel von höchster Wichtigkeit ein Zielgewicht 0,0 ein praktisch bedeutungsloses Ziel. Rahmenbedingungen beschreiben die Möglichkeiten und Grenzen, innerhalb derer sich die Maßnahmen bewegen sollen. Der Aufwand, der zu Erreichung eines Zieles betrieben wird, muss in einem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen des Ziels stehen, ebenso das dabei eingegangene Risiko. Mögliche generelle Maßnahmen sind eine Ideensammlung, wie das Ziel grundsätzlich erreicht oder unterstützt werden kann. Ziel #1 Umsatzrendite Zielart Erläuterung Primäres Ziel > Die Umsatzrendite wird als Verhältnis des erwirtschafteten Überschusses des Projektes zum Gesamtumsatz des Projektes definiert. > Bei einem Auftragsvolumen von 620.000 EUR soll nach vollständiger Vertragserfüllung ein Gewinn von 62.000 EUR (10 Prozent) übrig bleiben. Umsatzrendite 10 Prozent und mehr 0,7 > Durch regelmäßige Abschlagszahlungen soll sichergestellt werden, dass zu jedem Zeitpunkt die bislang geleistete, aber noch nicht bezahlte Arbeit den Wert von 150.000 EUR nicht übersteigt. > Der interne Kosten-Tagessatz beträgt durchschnittlich 600 EUR. > Spätestens alle 2 Monate abrechnungsrelevante Teilabnahmen vorsehen. > Abschlagszahlungen und kurzes Zahlungsziel aushandeln. (Wird zum späteren Zeitpunkt ergänzt!) Kennzahl Zielwert Zielgewicht Rahmenbedingungen Mögliche generelle Maßnahmen Risiken und Erfolgsfaktoren Abb. 1: Beispiel einer ZAK-Karte Weiterführende Informationen > Oestereich, B.; Weiss, C. (2008): APM – Agiles Projektmanagement: Erfolgreiches Timeboxing für IT-Projekte, oose, Heidelberg: dpunkt.verlag > Oestereich, B. (2009): Analyse und Design mit UML 2.3: Objektorientierte Softwareentwicklung; 9. Auflage, München: Oldenbourg Verlag Instrument: ZAK Impressum Autor: Andreas Zolnowski, Universität Hamburg, Redaktion: Alexander Sonntag, Beate Schlink; RKW Kompetenzzentrum November 2015 Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes „Produktivitätsmanagement für industrielle Dienstleistungen stärken“ (PROMIDIS) erstellt. PROMIDIS 11/2015 2/2
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