technik & wissen - Industrieanzeiger

12.15
18.05.2015 | 137. Jahrgang
www.industrieanzeiger.de
Additive Fertigung Laser-Gewitter in den Fabriken Seite 24
Managerhaftpflicht-Versicherung Augen auf bei D&O-Policen Seite 20
Spritzgussteile Interaktiv durch intelligente Folie Seite 37
Spec
Messial
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Raumschiff
Enterprise ist jetzt
Wissen Sie noch, wie die Wände unvermutet Diagramme einblendeten, die für Aufregung auf der Kommandobrücke sorgten, und wie
sich die Schiebetüren per Zuruf öffneten und schlossen? Vermutlich
saßen Statisten hinter den Wänden, die rechtzeitig Leuchten ein- und
ausschalteten, als sie die Filme drehten. Heute nicht mehr nötig.
Frontteile von Geräten können das dank intelligenter Folien selbst.
So bei Waschmaschinen, Schuhputz-Apparaten oder an der
„Kommandobrücke“ der Heizanlage, je nach dem, wo die Entwickler es wollen. Und es ist nicht mal teuer. Wie es geht, steht ab Seite 37
in dieser Industrieanzeiger-Ausgabe.
Raumschiff Enterprise ist heute. Es gibt
neben cleveren Folien noch weit mehr Tools,
die es jetzt ins Terrestrische schaffen: Mate- gefordert, dringend darüber nachzurie, die aus (CAD-)Daten wird, industrielle denken. Im Blick auf die Technik hängt für
Produktionen für Losgröße 1, sich vernet- uns Mitteleuropäer und besonders Deutzende und untereinander absprechende sche viel davon ab, dass wir sie als Chance
Maschinen, durchsichtige Keramik und begreifen, die uns zu den „alten“ Tools
lächerlich leichte Tragstrukturen (aus Car- eine Reihe neuer in die Hände spült. Denn
bon). Das ist mehr als „nur“ Industrie 4.0 die Revolution wartet nicht auf uns.
●
oder die eine oder andere geniale Erfindung. Zuweilen frisst sie auch ihre Väter.
Es ist auch keine Spinner- oder Spielerei. Das
ist das Zeitalter der Materialien und der
Digitalisierung, die nicht mal vor den Werkstoffen halt macht. In der Summe ist es eine
Revolution: Die der nahezu unbegrenzten
technischen
Möglichkeiten,
zumindest
gemessen am Bisherigen.
08 Tipps der Redaktion
Was machen wir aus ihr? Im Blick auf die
10 Additivteile im Airbus
Menschen sind die Geisteswissenschaftler
12 Werkzeugmaschinen
16 Spritzguss-Boom
20 Managerhaftpflicht
22 Aachener ERP-Tage
24 3D-Metalldruck
31 Messe Rapid.Tech
34 3D-Druck-Service
37 Clevere Spritzgussteile
40 Vernetzte Hydraulik
44 Hydraulik mit Carbon
46 Ölfreie Druckluft
48 Frequenzumrichter
51 Schaltschranktechnik
54 Automation skalierbar
Themen 12.15
Olaf Stauß
Redakteur Industrieanzeiger
LASER-SENSOREN
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schnelle und präzise Messungen
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inhalt 12.15
24 | 3D-Metalldruck
Laser-Gewitter auch bei
Siemens: Hier entstehen
Brennerköpfe für industrielle
Gasturbinen im 3D-Druck.
40 | Interview
Vorstand Dr. Steffen Haack
sagt, wie Bosch Rexroth Ein-
4
stiegsprojekte in die Indus-
31 | Messe Rapid.Tech
trie-4.0-Welt hinein auflegt,
Der große Treff zu den addi-
die Hydraulik vernetzungs-
tiven Technologien für
fähig macht und Service-
Einsteiger und Experten:
pakete für die vorausschau-
Zehn Foren sorgen dafür,
ende Wartung von Anlagen
dass nichts undiskutiert
schnürt.
bleibt.
Industrieanzeiger 12.15
Seit 11 Jahren
Kompetenz für generative
Technologien
News & Management
03 Meinung
Ja, es gibt eine technische Revolution
in der Industrie – und sie fordert uns
10 3D-Druck
Im Airbus A350 XWB stecken mehr
als 1000 3D-Druck-Bauteile
12 Werkzeugmaschinenbau
Schwache Inlandsnachfrage drückt die
Bestellungen ins Minus
14 Antriebs- und Steuerungstechnik
Neue Produkte treiben das Wachstum
bei Bosch Rexroth
16 Spritzgießmaschinen
Wittmann Battenfeld wieder voll
präsent im Großmaschinenbereich
18 Wangener Maschinentage
Fachtagung nimmt leistungsfähige
Mehrachsmaschinen ins Visier
20 Managerhaftpflicht-Versicherung
Die D&O-Police springt ein, wenn
Chefs zahlen sollen – aber Obacht!
22 Aachener ERP-Tage
Konferenz beleuchtet Potenziale von
Industrie 4.0 für den Mittelstand
●
Technik & Wissen
24 Titelthema: 3D-Metalldruck
●
Das 3D-Drucken von Metallteilen fasst
28
31
●
32
34
36
●
37
40
Fuß in der Produktion – Zahlen und
Anwendungsbeispiele belegen es
3D-Drucker
Vom Spielzeug zum Kostensenker in
der Industrie – die RepRap-Drucker
Kongressmesse Rapid.Tech
Event zur additiven Fertigung mit
160 Ausstellern und zehn Foren
Interview
Die Rolle der Rapid.Tech aus Sicht von
Messe-Chef Wieland Kniffka
3D-Druck-Service
Berliner Start-up bietet professionellen
3D-Druck auf Knopfdruck
3D-Druck und Logistik
Veränderungen in der Logistik
zeichnen sich bereits ab
Intelligente Folien
Sie machen Spritzgussteile zu
interaktiven Bedien-Panels
Interview
Rexroth-Vorstand Steffen Haack über
vernetzungsfähige Hydrauliklösungen
42 Mechanische Antriebstechnik
Wie Siemens die neue PlanetengetriebeBaureihe Planurex 3 positioniert
44 Hydraulik-Werkstoff
H-CFK vereint innovativ die Vorteile
von reinem Carbon und Metall
46 Absolut ölfreie Druckluft
Boge steigt mit kompletter
Neuentwicklung in den Markt ein
48 Elektrische Antriebstechnik
Neuer Frequenzumrichter überzeugt
mit geringen Rotorverlusten
50 Intralogistik
Im Multi-Carrier-System bewegen sich
die Transportwagen völlig frei
51 Schaltschranktechnik
Individuelles Maschinendesign mit
Standard-Lösungen
54 Steuerungstechnik
Skalierbare Automatisierung zur
flexiblen Türzargenfertigung
60 Energieübertragung
Kontaktlose Lösung von Weidmüller
erreicht Wirkungsgrad von 90 %
61 Schweißnaht-Vorbereitung
Fräsen mit dem Handwinkelschleifer
minimiert Zeit und Kosten
62 Adapter
Schnelladapter verbinden Hochdrucksysteme leckagefrei
10. – 11. Juni 2015
Messe Erfurt
Rapid.Tech
• Fachmesse und Kongress
• Anwendertagung „Neue
Technologien“
• Fachforen Wissenschaft,
Medizintechnik, Luftfahrt
und Werkzeuge
Rapid.Tech
Trade Fair and User’s Conference
for Rapid Technology
www.rapidtech.de
Titelmotiv: Kühlkörper, citim GmbH,
Foto: Barbara Neumann
Produkte & Service
06
08
18
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67
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74
Augenblicke der Technik
Tipps der Redaktion
Veranstaltungstipps
Menschen
Produkte
Firmenschriften
Vorschau
Impressum
Wir berichten über
Zuletzt
Zum Titelbild
3D-Druck ist mehr als nur ein Hype: Das
zeigte sich bereits Anfang Januar auf der
Consumer Electronics Show (CES) in Las
Vegas. Hier präsentierten mehr als 30 Aussteller – und damit doppelt so viele wie bei
der Vorjahresveranstaltung – ihre Lösungen
im Bereich generative Verfahren.
Bild: CEA
FabCon 3.D
• Messe für 3D-Druck
• 3D-Printing Conference
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Industrieanzeiger 12.15
Titelmotiv: Frederik Brückner und
Alexander Snejkovski (FH Aachen), Foto: Barbara Neumann
augenblicke der technik
Phänomene aus der Natur in die Technik übertragen
– das ist an sich keine Neuheit. Bereits der Universalgelehrte Leonardo da Vinci nahm sich den Vogelflug
zum Vorbild und entwickelte Flughilfen, die den Flügeln nachempfunden waren. Damit war er einer der
Vorreiter der Bionik. Heute ist vor allem die Unternehmensgruppe Festo bekannt für die Entwicklung
zahlreicher bionischer Lösungen, also einer Mischung aus
munizieren über ein Funkmodul
biologischen und technischen
im Rumpf miteinander und stimEigenschaften. Eine Neuheit
men ihre Handlungen und Beweder Festo-Ingenieure sind die
gungen via 3D-Stereokamera im
BionicANTs, die jüngst auf der
Kopf aufeinander ab. So können
Hannover Messe 2015 vordie Tiere wie ihre natürlichen Vorgestellt wurden. Die techbilder kooperativ als vernetztes
nischen Krabbeltiere komGesamtsystem agieren. Aufgrund
eines vorab auf jeder Ameise hinterlegten Regelwerks können die
Krabbler dennoch als einzelne
Einheiten eigenständig auf unterschiedliche Situationen reagieren.
Bild: Festo
Industrieanzeiger 12.15
7
tipps der redaktion
01. Perfekt gar
Bild: iDevices
Bild: makeblock.cc
Die Grillsaison ist eröffnet. Und damit das
Fleisch auch perfekt gar wird, überwacht
das digitale Grillthermometer i-Grill die
Temperatur und Grillzeit. Dafür wird
der Metallstab in das Fleisch eingeführt und funkt die Daten per Bluetooth an die kostenlos verfügbare iOSApp. Bei Erreichen der Wunschgarwerte schlägt das Apple-Gerät Alarm.
Mit mehreren Messstäben können
Temperaturen individuell bis 204 °C ermittelt werden.
02. Spaß an
der Technik
Einen günstigen Roboter mit programmierbaren Fähigkeiten soll es
bald vom Hersteller Makeblock geben. Der m-Bot basiert auf einem
Arduino Uno-Controller und punktet mit Infrarot- und Lichtsensor sowie einer RGB-LED und einem Anschluss für einen Motor. Aufgrund
der integrierten Scratch-2.0-Software können Einsteiger und Kinder
visuell programmieren erlernen. Der
Roboterspross wird in rot und blau
erhältlich sein.
Zeit ist Geld in der heutigen Zeit.
Eine zeitsparende Lösung für den
Griff nach der richtigen Krawatte,
bietet der elektrische Krawattenhalter. 72 Schlipse und acht Gürtel
finden daran Platz. Der batteriebetriebene Halter kann an jeder
runden Kleiderstange befestigt werden und dreht sich auf Knopfdruck.
Zusätzlich werden die Krawatten
mit LED beleuchtet.
Bild: stuffpoint.de
03. Schlipskarussell
@
Eine Übersicht sowie weitere Informationen
zu den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:
www.industrieanzeiger.de/tipps
Bild: K
oubac
hi
05. Bürodschungel
8
Keine vertrockneten Büropflanzen mehr verspricht der Hersteller
Koubachi mit seinem neuen Pflanzensensor. Dieser misst die Bodenfeuchte, Sonneneinstrahlung, Infrarotlicht, Umgebungstemperatur und kombiniert die Messdaten mit Wissen zur Pflanzenart,
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Industrieanzeiger 12.15
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nachrichten
Airbus fliegt mit
3D-Druck-Teilen
Additive Fertigung | Mehr als 1000 3D-gedruckte Teile stecken im Airbus A350 XWB. Mit der additiven Technik will der
Luftfahrt-Konzern das Risiko für Lieferausfälle minimieren.
Der Flugzeughersteller Airbus
hat für den A350 XWB mehr als
1000 additiv gefertigte Flugzeugkomponenten verbaut. Die
3D-gedruckten Bauteile wurden
anstelle von herkömmlich produzierten Bauteilen verwendet,
um die Versorgungskette flexibler zu gestalten. Airbus hatte bereits 2013 gemeinsam mit dem
Hersteller Stratasys begonnen,
mit dem 3D-Druck eine Alternative zur Risikominderung für
Lieferausfälle zu schaffen.
Die Bauteile werden mit dem
Material Ultem 9085 von Stratasys additiv gefertigt, das nach
Airbus-Vorgabe zertifiziert ist.
Laut Herstellerangaben bietet
das Material ein hervorragendes
Festigkeit-Gewichtsverhältnis
und erfüllt die FST-Vorgaben
(bezüglich
Flammenausbreitung, Rauch und Toxizität) für
Materialien im Innenraum von
Flugzeugen. Dies ermögliche die
Produktion formfester und
leichter Bauteile sowie eine Reduzierung der Produktionszeiten
und Herstellungskosten.
„Mit unseren additiven Fertigungsverfahren lassen sich
komplizierte Bauteile auf Anforderung herstellen“, erklärt Dan
Yalon, Vice President Business
Development, Marketing &
Vertical Solutions bei Stratasys.
Dadurch könnten Lieferzeiten
eingehalten und Lieferketten
entlastet werden. „Additive Fertigungsverfahren
verbessern
auch den Materialausnutzungs-
grad, da erheblich weniger Abfallmaterial entsteht als bei herkömmlichen
Herstellungsverfahren“, betont Yalon.
Viele Unternehmen aus Branchen wie der Luft- und Raumfahrt-, Automobil-, Verbrauchsgüter- und Medizinproduktindustrie sehen in der additiven
Fertigung eine neue Alternative
zu herkömmlichen Herstellungsverfahren. Originalbauteile und
Ersatzteile können aus digitalen
Quellen an Ort und Stelle produziert werden und reduzieren
sowohl Abfallmaterial, als auch
die Lagerhaltung von Bauteilen.
Außerdem lassen sich laut Stratasys Produktionskosten senken
und Produktionsstätten ver●
lagern. (nu)
Der Airbus A350 XWB ist
mit 1000 additiv gefertigten Bauteilen von Stratasys ausgestattet. Mit
3D-Druckverfahren können künftig formfeste
und leichte Komponenten
zu günstigeren Kosten
produziert werden.
Bild: Airbus
Umsatzplus trotz stetigem Auf und Ab
Dr. Josef Ertl betont, dass die Branche
derzeit mit einem ständigen Auf und Ab
konfrontiert sei. Bild: PlasticsEurope
10
Kunststofferzeugung | Die kunststofferzeugende Industrie hat sich 2014 trotz schwierigem Marktumfeld robust gezeigt, erklärte
Dr. Josef Ertl, Vorsitzender PlasticsEurope
Deutschland. Die Branche sei zuversichtlich
ins Jahr gestartet, die Stimmung trübte sich
jedoch etwas ein. Am Ende sank die Produktion um 2,5 % auf 19,4 Mio. t, der Umsatz
stieg dennoch um 1 % auf 27 Mrd. Euro.
Der Export aus Deutschland wuchs 2014
in der Menge zum dritten Mal in Folge, diesmal um 3,2 % auf jetzt 12,6 Mio. t. Die Aus-
landserlöse erreichten 23,5 Mrd. Euro. Auch
beim Import gab es einen Anstieg: Es wurden 8,8 Mio. t (+3,4 %) im Wert von
15,1 Mrd. Euro eingeführt. Der Außenhandelsüberschuss betrug in der Menge
3,8 Mio. t und im Wert 8,4 Mrd. Euro.
Wichtigste Märkte bleiben die EU-Staaten. Die Branche bleibe mit volatilen Öl- und
Rohstoffpreisen und starken Währungsschwankungen konfrontiert, betonte Ertl.
Auch dämpfe das verlangsamte Wirtschafts●
wachstum vieler Weltregionen. (os)
Industrieanzeiger 12.15
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Effizientes Automatisieren
beginnt mit effizientem Engineering
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nachrichten
Ticker
+++ Mapal | Der Hersteller
von Präzisionswerkzeugen lädt
am 16. und 17. Juni zu seinem
Dialog-Forum. Unter dem Titel
„Industrielle Dienstleistungen in
der zerspanenden Fertigung –
der schnellste Weg zu Industrie
4.0?“ werden Möglichkeiten
innerhalb der vernetzten Produktion beleuchtet. +++
Inlandsgeschäft bremst
Werkzeugmaschinenbau
❧
+++ Moulding Expo | Nach
Angaben des Veranstalters, der
Messe Stuttgart, war die Premiere der neuen Plattform für
den Werkzeug- und Formenbau
ein Erfolg: Rund 15 000 Besucher kamen in die baden-württembergische Landeshauptstadt,
um sich bei mehr als 600 Ausstellern über die Neuheiten der
Branche zu informieren. +++
Als maßgeblichen Grund
für den Nachfragerückgang im ersten Quartal
❧
nennt der VDW den hohen Basiseffekt des star-
+++ Hermle | Anlässlich seiner
Hausausstellung begrüßte der
Werkzeugmaschinenhersteller
Ende April mehr als 2600 Besucher. Dabei stellte das Unternehmen den Gästen nicht nur sein
neues
Großbearbeitungszentrum C52, sondern auch die
neue Produktions- und Montagehalle in Gosheim vor. +++
ken Vorjahreszeitraums.
Bild: DMG Mori
❧
+++ Bandelin | Mit einer neuen
Website will der Spezialist für
Ultraschallgeräte die Verfügbarkeit von Informationen rund um
die Technik verbessern. Eine
ständig wachsende Datenbank
mit Best-Practice-Beispielen zu
verschiedenen
Reinigungsanwendungen ergänzt das Angebot: www.bandelin.com +++
12
Quartalsbilanz | In den ersten drei Monaten dieses Jahres
haben deutsche Werkzeugmaschinenhersteller deutlich
weniger Aufträge verbucht als noch vor einem Jahr.
i
Im ersten Quartal 2015 ist der
Auftragseingang der deutschen
Werkzeugmaschinenindustrie
im Vergleich zum Vorjahr um
8 % gesunken. Die Inlandsbestellungen gingen um 19 %
zurück, die Auslandsbestellungen um 2 %. „Im Vergleich zum
starken ersten Quartal 2014 legt
die Nachfrage aktuell eine Verschnaufpause ein“, kommentiert
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Vereins Deutscher
Werkzeugmaschinenfabriken
(VDW), das Ergebnis. Der
Rückgang resultiere vor allem
aus dem deutlichen Minus im Inland. Hierbei wirke sich maßgeblich der hohe Basiseffekt des
starken Vorjahreszeitraums aus.
Gegenüber den ersten beiden
Monaten 2015 zeigt der März
dagegen ein spürbar besseres
Bild. Die Auslandsorders drehten mit 6 % ins Plus, während
die Zahlen im Januar und Februar noch im Minus lagen. Dabei
sind es vor allem die Aufträge
aus dem Euroraum, die die
Werkzeugmaschinennachfrage
im ersten Quartal 2015 mit
einem Plus von 26 % stützen. ●
2014 lag das Produktionsvolumen
der Branche bei 14,4 Mrd. Euro.
Quelle: Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW)
Industrieanzeiger 12.15
Dekra wächst im
elften Jahr in Folge
Jahresbilanz | Der Stuttgarter Prüfkonzern Dekra hat das vergangene
Jahr erneut mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Neben dem
Kerngeschäft, der technischen Untersuchung von Fahrzeugen, gewinnt dabei der Industriebereich zunehmend an Bedeutung.
Die weltweit tätige Prüfgesellschaft Dekra hat das Geschäftsjahr 2014 nach eigenen Angaben erneut mit Rekordzahlen
abgeschlossen. Danach wuchs
der Umsatz um 8,6 % auf
2,5 Mrd. Euro. Das bereinigte
Betriebsergebnis (Ebit) konnte
ebenfalls deutlich verbessert
werden: Es legte um 7,4 % auf
rund 175 Mio. Euro zu. Als
Zugpferde erwiesen sich dabei
der Bereich Automotive mit
einem Plus von 7,4 % auf
1,33 Mrd. Euro sowie die Industrie-Sparte mit einem Umsatzzuwachs von 5,9 % auf
mehr als 702 Mio. Euro. Die
Zahl der Mitarbeiter stieg durch
Einstellungen und Zukäufe um
2400 auf 35 000 Beschäftigte.
„Auf unserem Weg zum globalen Partner für eine sichere Welt
setzen wir weiter auf gesundes
kontinuierliches Wachstum – organisch und über Zukäufe“,
sagt Dekra-Chef Stefan Kölbl.
Für das laufende Geschäftsjahr
rechnet er mit einem Wachstum
●
zwischen 5 und 8 %.
Aufgrund des Wachstums
werde man in den kommenden Jahren tausende
neue Mitarbeiter einstellen, verspricht DekraChef Stefan Kölbl.
Bild: Dekra
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Produktneuheiten
treiben das Wachstum
Beim Thema Vernetzung, der sogenannten Industrie 4.0, sieht sich das
Antriebs- und Steuerungstechnik | Trotz schwacher Märkte verzeichnete Bosch Rexroth im vorigen Geschäftsjahr ein
Umsatzplus von 3,5 % auf 5,6 Mrd. Euro.
Unternehmen als Leitanwender und Leitanbieter. Bild: Bosch
Mit neuen Produkten hat Bosch
Rexroth das Wachstum im Vorjahr beschleunigt. Trotz des
schwachen Marktes hat der Antriebs- und Steuerungsspezialist
rund 5,6 Mrd. Euro erlöst. Bereinigt um die verkauften Pneumatikaktivitäten sei der vergleichbare Vorjahresumsatz um
3,5 % gestiegen.
Der Umsatz in Europa erhöhte sich um 4,6 %, außerhalb
Deutschlands, wo der Markt
stagnierte, sogar um 8 %. Der
US-Markt hat die deutlichen
Rückgänge in Brasilien mehr als
wettgemacht. Demnach konnte
Bosch Rexroth auf dem amerikanischen Kontinent um mehr
als 3 % wachsen. Keine nennenswerten Impulse kamen aus
China und Russland, was Rexroth-Chef Dr. Karl Tragl auch in
diesem Jahr so erwartet.
Vor allem industrielle Anwendungen konnten Umsatzzuwächse verzeichnen. In den
Branchen Elektronik und Halbleiter, Automotive und Werkzeugmaschinen sowie Energietechnik, Marine und Offshore
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Industrie 4.0 rechnet sich
Vernetzungseffekte | Investitionen in Industrie 4.0 können sich für kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) schon innerhalb von
rund sechs Jahren amortisieren. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für
Innovation und Technik (iit) im Rahmen der
Begleitforschung zum BMWi-Technologieprogramm „Autonomik für Industrie 4.0“.
Würden mit Industrie 4.0 einhergehende
und bisher kaum untersuchte positive Vernetzungseffekte berücksichtigt, verdeutliche
dies mittelfristig den hohen Nutzen für Mittelständler, heißt es.
Laut der Studie verbinden deutsche Unternehmen durchweg positive Erwartungen
hinsichtlich betriebswirtschaftlicher Potenziale mit den Entwicklungen, die durch Industrie 4.0 ausgelöst werden. Konkrete
Schätzungen des darauf entfallenden volkswirtschaftlichen Potenzials für Deutschland
gehen von 153,5 Mrd. Euro in den nächsten
14
fünf Jahren aus. Doch derzeit würden vor
allem mittelständische Unternehmen oft zögerlich agieren. Die erforderlichen Investitionskosten würden weitaus höher eingeschätzt als das resultierende Umsatzwachstum. Insbesondere für KMU wären einheitliche Kommunikationsstandards oder Interoperabilität im Produktionsverbund die Voraussetzung, um das Potenzial von Industrie
4.0 auszuschöpfen.
Deutschland könne dabei nicht nur als
Anwender von Industrie 4.0 profitieren. Die
Analyse zeigt, dass das Land in fast allen entscheidenden Zukunftsfeldern international
sehr gut aufgestellt ist und sich in wichtigen
Schlüsselsektoren als Leitanbieter etablieren
kann. Hiesige Unternehmen hätten die
Chance, ihre internationale Spitzenposition
in Bereichen wie Robotik, Maschinenbau,
Sensorik oder Logistik zu verteidigen und
●
auszubauen.
konnte das Bosch-Tochterunternehmen mit seinen weltweit
rund 33 700 Mitarbeitern laut
eigenen Angaben Marktanteile
gewinnen. Insgesamt wurden
rund 112 Mio. Euro investiert
und 6 % vom Umsatz (340 Mio.
Euro) als F+E-Mittel aufgewendet. Dabei setzen die Lohrer auf
die Markttrends Energieeffizient, Maschinensicherheit und
Vernetzung. Tragl: „Alle Technologien müssen Industrie●
4.0-fähig werden.“ (dk)
Interview mit Rexroth-Vorstand
Dr. Steffen Haack auf Seite 40.
Neuer Name,
bekannte Marken
Fluidtechnik | Nach seiner strategischen Neuausrichtung gliedert sich
der britische Industriekonzern IMI plc
in drei Geschäftsbereiche. Daraus hervorgegangen ist mit IMI Precision Engineering ein Antriebs- und Fluidtechnikspezialist mit allseits bekannten
Marken: Das IMI-Portfolio umfasst
Norgren, Buschjost, Herion, FAS und
Maxseal – Unternehmen mit jahrzehntelangen Erfahrungen und Knowhow in der Entwicklung und Produktion von pneumatischen Antriebs- und
●
Steuerungstechnologien.
Industrieanzeiger 12.15
nachrichten
Balluff und MPDV beschließen Kooperation
Spritzgießwerkzeuge | Balluff, Hersteller industrieller Automatisierungstechnik, und
MPDV, Anbieter von integrierten Manufacturing Execution Systems (MES), haben
eine Kooperation beschlossen. Ziel der Vereinbarung sei die gegenseitige Unterstützung
Kumavision
setzt starkes
Wachstum fort
Software-Anbieter | Die Kumavision AG baut ihre Wettbewerbsposition weiter aus.
Während der Markt für integrierte Business Software im vergangenen Jahr um 1,6 % wuchs,
legte der Spezialist für Unternehmens-Software um 10 % zu.
Wie das Unternehmen bekannt
gab, stieg der Umsatz von
35 Mio. Euro auf 39,2 Mio. Euro. Gleichzeitig sei die Anzahl
der Mitarbeiter von 280 auf 330
gestiegen. Der Gewinnanteil vor
Steuern und Zinsen (Ebit) blieb
konstant bei 5 %. Der Grund für
diese dynamische Entwicklung
liege in organischem Wachstum
und gezielten Investitionen, so
das Unternehmen.
Kumavision entwickelt und
implementiert
branchenspezifische ERP- und CRM-Software
auf Basis der Plattform Microsoft Dynamics. Mit diesen
Lösungen steuern Unternehmen
ihre gesamten betrieblichen
Abläufe, zum Beispiel im Verkauf, im Einkauf, im Lager, in
der Produktion bis hin zur Buchhaltung.
Auch für das kommende Jahr
peilt das Unternehmen eine
Wachstumsmarke von 10 % an,
so Vorstandsvorsitzender Kay
von Wilcken zum Ausblick. ●
bei der Vermarktung von Ballufs Mold-ID
und dem MES Hydra von MPDV.
In einer ersten Stufe sollen die werkzeugbezogenen Daten aus Mold-ID in die Datenbank des MES Hydra übernommen werden.
Dadurch sollen vorhandene Hydra-Funktio-
nen genutzt werden können. In einer weiteren Ausbaustufe sollen die in Hydra vorhandenen Funktionen des Werkzeug- und
Ressourcenmanagements für eine umfassende, zentrale Verwaltung der Werkzeuge ge●
nutzt werden.
Im Fall des Falles
ROBA ®-topstop®
Sicher fixieren
statt improvisieren
„Wir haben als Hersteller von Präzisionsbearbeitungsmaschinen hohe Ansprüche an Qualität, Zuverlässigkeit
und Sicherheit. Deshalb vertrauen wir seit 25 Jahren auf
ROBA-stop® Sicherheitsbremsen von mayr® Antriebstechnik.“
Klaus Bauer, Leiter Konstruktion und Entwicklung
Werkzeugmaschinenfabrik, WALDRICH COBURG GmbH
Achtung sicherheitskritische Achse
Nur ROBA-stop®-Bremsen verwenden
D-87665 Mauerstetten, www.mayr.com
Industrieanzeiger 12.15
Ihr zuverlässiger Partner
nachrichten
Größe und Präzision müssen zusammengehen bei
Automotive-Teilen: Die Besucher nehmen einen Kühlergrill unter die Lupe, gespritzt aus PA 6 GF15 auf einer
MacroPower 1600/8800. Bild: Wittmann Battenfeld
Wittmann Battenfeld demonstriert „Power“ bei Großmaschinen
Spritzguss-Riese
wieder voll präsent
Spritzgießmaschinen | Dass Wittmann Battenfeld
kräftig wächst, war nicht mal die wichtigste Botschaft
der „MacroPower Days 2015“. Die lautete: Der Anbieter spielt wieder ganz vorne mit im Markt. ❧ Olaf Stauß
i
16
„Wittmann 4.0“
Die Kommunikationsstrategie ermöglicht es, alle Peripheriegeräte „plug & produce“ an die Spritzgießmaschine anzuschließen.
Diese sammelt alle
Daten und bietet eine
lückenlose Visualisierungs- und Bedienoberfläche.
Mit 304 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2014 hat
die österreichische Wittmann-Gruppe erstmals die 300-Millionen-Grenze durchbrochen und ist weiter auf Wachstumspfad. Für
2015 wird mit einem Plus von 5 bis 6 % gerechnet, beim Auftragseingang richten sich
die Erwartungen sogar auf 330 Mio.
„2014 war ein Automotive- und Automationsjahr“, kommentiert Georg Tinschert
die Entwicklung, Geschäftsführer des Spritzgießmaschinenbauers Wittmann Battenfeld.
„Wir sind sogar gezwungen, die Zahl der
Automationsprojekte zu begrenzen.“
Die Zahlen stellte die Geschäftsführung
in Kottingbrunn auf den „MacroPower
Days 2015“ vor, die ganz im Zeichen der
Großmaschinen-Baureihe MacroPower im
Schließkraftbereich von 4000 bis 16 000 kN
standen, die seit der Battenfeld-Übernahme
2008 zielgerichtet aufgebaut wurde. Offensichtlich mit großem Erfolg: „Die Großmaschinen sind zum Business-Driver geworden“, konstatierte Michael Wittmann. Dem
gehen Investitionen von bislang 23 Mio. Euro voraus, die noch nicht abgeschlossen sind
– unter anderem in Produktionsstandorte im
In- und Ausland.
Die MacroPower Days waren Kundentage, andererseits aber setzten sie ein Signal:
Hier ist nicht nur ein Maschinenbauer neu
erstarkt, sondern ein Komplettanbieter entstanden, der künftig Zeichen als ein Technologietreiber setzen wird. Beispiele:
Als einziger Hersteller, der Spritzgießmaschinen (SGM) mit sämtlicher Peripherie
aus eigener Produktion anbieten kann, führt
die Gruppe eine Kommunikationsstrategie
ein, mit der sich alle Geräte im Sinne von
Industrie 4.0 „plug & produce“ vernetzen
lassen. Die SGM erhält dafür eine eigene IPSubadresse und wird zur Schaltzentrale mit
übergreifender Visualisierungs- und Bedienoberfläche. Michael Wittmann nennt das
Konzept augenzwinkernd „Wittmann 4.0“,
weil ja recht unterschiedliche Vorstellungen
von Industrie 4.0 kursieren...
Mit einem Exponat, bei dem ein Organoblech verarbeitet wurde, demonstrierte Wittmann Battenfeld seine Präsenz auch im
Leichtbau. Dabei kommt ein 1-fach-Werkzeug von Georg Kaufmann auf einer hybriden MacroPower E 450/2100 zum Einsatz.
Auch die Fertigung eines mitdrehenden
Laugenbehälters einer großen Waschmaschinentrommel im Cellmould-Schäumverfahren beeindruckte technisch.
Nicht zuletzt förderten die Kottingbrunner neue Technologien, indem sie zahlreiche
externe Vortragende auf die MacroPower
Days 2015 holten. Philipp Weissel etwa von
Plastic Electronic zeigte, wie intelligente
Folien als interaktive Bedienpanels in den
Spritzguss integriert werden können – dazu
●
mehr in unserem Beitrag ab Seite 37.
Industrieanzeiger 12.15
Die Logistik-Oscars wurden verliehen
BMW Welt bekanntgegeben. Die Trophäen
gingen in diesem Jahr an Jungheinrich (EFG
S30s, Kategorie: Gegengewichtsstapler bis
3,5 t), Still (RX 60-80, Kategorie: Gegengewichtsstapler ab 3,5 t; IntralogistikLösung bei Kuraray, Kategorie: Intralogis-
tics Solutions) und Unicarriers (Tergo URS,
Kategorie: Warehouse Truck). Auf dem
Prüfstand waren zwölf Flurförderzeuge und
zwei Logistiklösungen von Clark, Jungheinrich, Still, Toyota Material Handling
●
und Unicarriers.
www.cts-werbeagentur.de
IFOY Award 2015 | Auch in diesem Jahr
wurde von einer Fachjury wieder die Crème
de la Crème der Flurförderzeuge gewählt.
Die Sieger des International Forklift Truck
of the Year (IFOY) Award 2015 wurden auf
der IFOY Award Night in der Münchener
Linde geht
Kooperation
ein
Intralogistik | Die Unternehmen
Linde Material Handling und
Quantitec,
Hersteller
von
Indoor
Lokalisierungs-Systemen, gehen eine strategische
Partnerschaft ein. Linde plant,
den Großteil seiner Staplersysteme künftig mit dem InertialSensorsystem IntraNav von
Quantitec auszustatten. Ziel ist
die exakte Ortung von Flurförderzeugen in Großlagern, Produktionshallen und auf Freiflächen. Dadurch soll die Betriebssicherheit und die Prozesszuverlässigkeit erhöht werden.
Ersan Günes, Geschäftsführer von Quantitec ergänzt:
„Wir sorgen mit unserem Indoor
Lokalisierungs-System IntraNav
für höchste Zuverlässigkeit in
logistischen Prozessen. Die Ortungen erfolgen in Echtzeit und
mit der hohen Genauigkeit im
Bereich von +/-5 cm im dreidimensionalen Raum.“ Das System soll dabei resistent gegen
fast alle äußeren Störeinflüsse
wie Abschirmungen und Reflexionen sein. Zur Bewältigung
der Akquisition und Analyse der
anfallenden Datenmengen kooperiert Quantitec mit Amazon
und unterstützt mit seiner IntraNav Lösung die Cloud-Plattform Amazon Web Services. ●
Industrieanzeiger 12.15
KAP DER GUTEN STAHLROHRE
Mit unserem Lager in Düsseldorf befinden wir uns im
Herzen Europas – zwar weit entfernt vom Kap der
Guten Hoffnung, aber unseren internationalen Vertrieb
mobilisieren wir auch dort. Denn egal ob in Südafrika
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Veranstaltungen
Zukunftslösungen für
Mehrachsmaschinen
Konstruktionsgrundlagen für Spritzgießbauteile, 09. Juni, Essen
Haus der Technik, Essen
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Wangener Maschinentage | Am 30. Juni und 1. Juli finden
erneut die Wangener Maschinentage statt. Auf der Fachtagung stellen Experten Anforderungen an mehrachsige
Bewegungssysteme sowie Lösungen und Trends vor.
❧
26. Deutscher Montagekongress,
09. - 10. Juni, Fürstenfeldbruck
SV-Veranstaltungen, Landsberg
www.sv-veranstaltungen.de
❧
Innovation Forum Zerspanungstechnologie
09. Juni, Tuttlingen
TechnologyMountains e. V.,
Villingen-Schwenningen
www.innovation-forum.eu
❧
Auf den Wangener Ma-
Lean Innovation, 09. - 10. Juni, Aachen
WZLforum an der RWTH Aachen
www.wzlforum.rwth-aachen.de
schinentagen 2015 stehen
Geschwindigkeit und Genauigkeit in mehrachsigen Maschinensystemen
❧
im Fokus. Experten aus
der Industrie stellen
13. Kooperationsforum Kleben im Automobilbau, 11. Juni, Nürnberg
Bayern Innovativ, Nürnberg
www.bayern-innovativ.de
❧
Kühlschmierstoffe, 16. - 17. Juni,
Karlsruhe
Karlsruher Institut KIT, Karlsruhe
www.fortbildung.kit.edu
❧
ISBE Anwenderkonferenz zur
Zerspanung 2015, Köln
ISBE, Stuttgart
www.isbe.de
18
künftige Lösungen vor.
Bild: Rampf Machine
Systems
Rampf Machine Systems, ein
Systemlieferant für Maschinenkomponenten, veranstaltet Ende
Juni zum zweiten Mal die
Wangener Maschinentage. Auf
der Fachtagung in Wangen bei
Göppingen stehen Geschwindigkeit und Genauigkeit in leistungsfähigen mehrachsigen Bewegungs- und Maschinensystemen im Fokus. Am 30. Juni und
1. Juli werden Vertreter von
Erstausrüstern wie Manz, Eos,
Emag und Mycronic über Anforderungen an künftige Maschinensysteme und Fertigungsmethoden diskutieren. Komponentenhersteller und Systemanbieter, darunter Bosch, Siemens, Tecnotion und Rampf
Machine Systems, stellen im
Rahmen der Veranstaltung inte-
@
grative Lösungen und Trends
vor. Außerdem präsentieren sich
die Unternehmen im Rahmen
von Betriebsbesichtigungen und
Hausmessen.
Mit der Veranstaltung reagiert die Branche auf steigende
Anforderungen an mehrachsige
Bewegungssysteme, die in Zukunftsbranchen wie Laser, Solar,
Productronic, Display, Battery
und Machine Tools Voraussetzung für leistungsfähige Produktionstechniken sind. Daher gewinnen
Schnittstellen
und
Wechselwirkungen von Struktur, Mechanik, Antrieb und
Steuerung in Zukunft an Bedeutung und erfordern disziplinübergreifendes
EntwicklungsKnow-how sowie entsprechende
●
Fertigungsmethoden.
Weitere Informationen zu den Wangener
Maschinentagen 2015 finden Sie unter:
www.maschinentage.rampf-gruppe.de
Industrieanzeiger 12.15
menschen
Vertriebsprofi
an Board
Vom COO
zum CEO
Die Yaskawa Europe GmbH in Eschborn strukturiert
ihre Geschäftsleitung neu: Manfred Stern (Bild), der
das Europa-Geschäft des Yaskawa-Konzerns bisher als
Chief Operation Officer (COO) & President operativ
leitete, wurde neu in die Position des Chief Executive
Officers (CEO) berufen. Stern folgt in seiner neuen
Funktion auf Koichi Takamiya, der nach acht Jahren
Tätigkeit in Europa in das japanische Headquarter zurückkehrt. Er wird dort künftig weltweit für Sales und
Marketing im Yaskawa-Konzern zuständig sein.
Markus Klahn (47) ist als Geschäftsführer zur
neu verschmolzenen Abas GmbH & Co. KG, einer 100%-igen Tochter der Abas Software AG,
Karlsruhe gewechselt, die mit rund 170 Mitarbeitern mehr als 600 ERP-Anwenderunternehmen in
Deutschland betreut. Klahn war seit 1998 Mitglied in der Geschäftsführung der ProalphaGruppe mit dem Schwerpunkt Vertrieb. In seiner
neuen Position zeichnet er verantwortlich für den
deutschlandweiten Vertrieb der Abas GmbH.
Wechsel im Verwaltungsrat
HFO unter
neuer Leitung
Haas Automation Europe
hat Marc Springstein zum
neuen Business Manager für
die Haas Factory Outlets
(HFO) in Deutschland,
Österreich, der Schweiz und Ungarn ernannt. Der
40-Jährige verfügt über Erfahrungen im Vertrieb und
im globalen Kundenmanagement der Werkzeugmaschinenindustrie, darunter bei der Schiess GmbH (Shenyang Machine Tool Group) und der Mori Seiki GmbH.
Darüber hinaus zählt Springstein auch den Automatisierungsspezialisten Bosch Rexroth zu seinen ehemaligen Arbeitgebern.
Im Verwaltungsrat (Bild) der
Endress+Hauser-Gruppe,
Rheinach/Schweiz, kommt es
zu einem Wechsel: Prof. Dr.
Georg Bretthauer ist nach
13 Jahren aus dem Gremium
ausgeschieden. Zum Nachfolger hat die Generalversammlung Dr. Hans Jakob
Roth gewählt. Der 64-jährige
promovierte Wirtschaftshistoriker blickt auf eine lange
Karriere im diplomatischen
Dienst der Schweiz zurück.
Ab Anfang 2016 wird Roth
den Endress+Hauser-Verwaltungsrat verstärken.
Neuer Chef für Technik
Die Chiron-Gruppe hat Dr.-Ing. Markus Flik zum Vorsitzenden der Geschäftsführungen der Tuttlinger Chiron
Werke GmbH & Co. KG und der Verwaltungsgesellschaft
der Chiron-Werke SE berufen. Er ist seit Mai für alle technischen Bereiche sowie für Vertrieb und Service zuständig.
Industrieanzeiger 12.15
19
news & management
Wer sein Unternehmen in die Schieflage
bringt, kann persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Bild: Kieser
Managerhaftpflicht-Versicherung
Augen auf bei
D&O-Policen
Existenzsicherung | Immer mehr Unternehmen
schließen für ihre Führungskräfte eine Managerhaftpflicht-Versicherung ab, die sogenannte D&O-Police.
Leicht werden bei der Vertragsgestaltung wichtige
Punkte übersehen. Worauf es wirklich ankommt.
Schon vergleichsweise kleine Fehler können Führungskräfte finanziell ruinieren. Verstößt die Führungsriege
gegen ihre Sorgfaltspflichten und dem Unternehmen entsteht ein Schaden, können sie persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Das gilt nicht nur für Vorstände,
Aufsichtsräte, Geschäftsführer und Beiräte. Auch leitende Angestellte, Betriebsleiter oder Generalbevollmächtigte haften unter Umständen persönlich. Besonders tückisch: Manager haften nicht nur für eigene Fehler, sondern auch für Fehler von Kollegen und Mitarbeitern.
Ein aktuelles Urteil des Bundesgerichthofes (BGH,
Az. 4 StR 323/14) weitet die Haftungsproblematik auch
auf Manager aus, die ohne nominellen Status faktisch
geschäftsführend agieren. Dazu zählen alle Kräfte, die
zentrale Funktionen mit einem erheblichen persönlichen
Verantwortungsspielraum wahrnehmen.
20
Haftungsrisiken gibt es zuhauf. Eine verantwortliche
Führungskraft haftet gegenüber der Gesellschaft etwa
für fehlerhafte Vertragsgestaltungen oder Kalkulationen, eine nachlässige Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Dritten oder verspätete Entscheidungen, durch
die dem Unternehmen hohe Folgekosten entstehen. In
die Außenhaftung können Entscheidungsträger genommen werden, wenn sie Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge nicht abführen, unrichtige Bescheinigungen
ausstellen oder Fördermittel falsch einsetzen.
Managerhaftpflicht-Versicherungen, so genannte
D&O-Policen (Directors-and-Officers-Versicherungen),
sichern Führungskräfte gegen Schadenersatzforderungen ab. In der Regel schließen Unternehmen die Versicherung ab und tragen die Kosten. Aber auch Manager
selbst können eine solche Police persönlich für sich abschließen.
Viele Risikofaktoren lauern im Verborgenen. Deshalb
sollte der Ausgangspunkt für eine Versicherungsauswahl
grundsätzlich eine ganzheitliche Risiko-Analyse sein. So
lassen sich potenzielle Gefahrenherde genau erkennen
und bewerten. Von Vorteil sind Versicherungslösungen,
die nach dem Baukastenprinzip funktionieren. Sie erlauben die flexible Ab- oder Zuwahl einzelner Leistungselemente. Überschneidungen zu bereits existierenden Policen sind zu vermeiden. Möglicherweise lassen sich bestehende Verträge wie Straf-Rechtsschutzversicherungen
einsparen, wenn eine D&O-Police clever ausgestaltet
wird.
Für inhabergeführte kleinere GmbHs reicht oft eine
so genannte „Drittschadens-D&O“, die allein Haftungsansprüche im Außenverhältnis abdeckt. GegenIndustrieanzeiger 12.15
The Bright
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über der marktüblichen D&O-Police ist hier eine Kostenersparnis von rund 20 % erzielbar.
Schon die Abwehr unbegründeter Schadenersatzforderungen löst oft stattliche Anwalts- und Gerichtskosten
aus. Ratsam ist daher ein vorbeugender Versicherungsschutz, der eine vorsorgliche Rechtsberatung einschließt. Auch eine Deckungserweiterung für Kosten einer PR-Beratung zur Minderung von Reputationsschäden kann sinnvoll sein. So lassen sich die oft mit Haftungsfällen einhergehenden Imageprobleme abfedern.
Bei Auswahl und Abschluss von D&O-Policen ist viel
Know-how und Verhandlungsgeschick gefragt. Unternehmen sollten daher immer erfahrene Finanzexperten
hinzuziehen, die sie von der Risiko-Analyse bis zur Schadensabwicklung professionell unterstützen.
Im Ernstfall überschlagen sich oft die Ereignisse. Praxistipp: Manager und Managerinnen sollten sich jährlich eine Versicherungsbestätigung geben lassen und eine
Kopie der Police privat aufbewahren. Im Falle einer
Amtsenthebung mit sofortiger Freistellung wissen sie
dann immer, in welcher Höhe und gegen welche Risiken
●
sie versichert sind.
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Mirja Link-Lundehn
Geschäftsführerin der Kremer Lundehn GmbH, Köln
Fallstricke umgehen
In den Versicherungsbedingungen von D&O-Policen lauern oft Fallstricke. Wo Unternehmen und Versicherte genau hinsehen sollten:
Versicherungssumme: Die Deckungssumme sollte mindestens ein
Zehntel des Jahresumsatzes betragen. Zu klären ist, ob die
Höchstleistung für einen Versicherungsfall oder mehrmals pro
Jahr zur Verfügung steht. Wichtig ist auch, inwieweit Obergrenzen für Leistungsbereiche existieren und ob sich die Deckungssumme bei Bedarf aufstocken lässt.
Leistungsumfang: Von Vorteil sind flexibel wählbare Deckungserweiterungen. Beispielsweise hilft eine vorbeugende Rechtsberatung, Haftungsfälle von vornherein zu vermeiden. Sinnvoll ist
auch ein Versicherungsschutz bei Deckungsablehnung durch den
Versicherer. Dann gewähren Versicherungen etwa Kostenvorschüsse oder finanzieren ein Meditationsverfahren.
Ausschlussgründe: Fehler im operativen Tagesgeschäft und vorsätzliches Fehlverhalten sind per se nicht abgedeckt. Zudem kann
die Versicherung eine Regulierung bei Verstößen gegen Vorschriften und Gesetze wie das Antikorruptionsgesetz ablehnen. Firmen
sollten die Ausschlussgründe genau prüfen und im Zweifelsfall
nachverhandeln.
Quelle: Kremer Lundehn
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Industrieanzeiger 12.15
Das internationale Messequartett –
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news & management
Von „anfassbaren“ Ansätzen der Demonstrationsfabrik Aachen rund um
den Themenkomplex Industrie 4.0 können sich Teilnehmer der Konferenz selbst
ein Bild machen. Bild: DFA
Potenziale und Herausforderungen von Industrie 4.0 für den Mittelstand
Vorn bleiben durch
Digitalisierung
Konferenz | Beim Schlagwort Industrie 4.0 wird gezögert: Wofür? Wie teuer? Was bringt es mir? Über neuartige Potenziale und Herausforderungen vor allem
für den Mittelstand diskutieren Experten aus Industrie
und Forschung auf den 22. Aachener ERP-Tagen.
„Wirkliche Produktivität schaffe ich, wenn ich nicht mit
25 Leuten telefonieren muss, um den Zustand eines Unternehmens abzufragen, sondern wenn ein Knopfdruck
genügt“, sagt Professor Günther Schuh, der Institutsdirektor des FIR an der RWTH Aachen. Diese Aussage
verdeutlicht, in welche Richtung sich die Industrie heutiger Tage entwickelt oder entwickeln sollte.
So hat der Siegeszug der Digitalisierung jegliche Bereiche der deutschen Wirtschaft erreicht und ist neben dem
Handel – Beispiel Amazon – und dem Dienstleistungsgewerbe – Beispiel Uber – auch in der vergleichsweise zurückhaltend geprägten mittelständischen Industrie angelangt. Nicht nur die Bundesregierung fördert und fordert
durch verschiedene Initiativen und ihre präsenten Zukunftsprojekte „Industrie 4.0“ (ZP 1) und „Smart Service Welt“ (ZP 2) Unternehmen auf, sich für das Zeitalter der vierten industriellen Revolution zu rüsten. Wie
genau, das bleibt vage. Die Notwendigkeit, Industrieun22
ternehmen in der Bundesrepublik (auch) in Zukunft
hochtechnologisiert und daher ganz vorne im internationalen Wettbewerb mit dabei zu wissen, sticht jedoch klar
heraus.
Um mit einem Knopfdruck den Zustand des Unternehmens abfragen zu können – um beim Beispiel zu bleiben, braucht es Grundlagen, die in den meisten Industrieunternehmen noch gar nicht oder aber nicht in der
notwendigen Form – etwa mit Blick auf den Grad der
Vernetzung – vorhanden sind. So benötigt es etwa einer
vollständigen horizontalen und vertikalen Integration
der entstehenden Daten rund um den Materialfluss der
verschiedenen Ebenen eines Unternehmens, welche die
ganzheitliche Vernetzung von SCM-, ERP-, MES- und
BDE-Systemen erfordert.
So ist etwa die derartige Vernetzung von Anwendungssystemen nicht nur auf der Planungs-, sondern auch der
Steuerungsebene eine der Herausforderungen, die es industrieseitig anzugehen gilt. Aber auch das eigenständig
kommunizierende Bauteil (etwa über Real-Time-Locating-Systems oder RFID), welches sich über derartig vernetzte Systeme steuern lässt, gehört zum Gedanken von
Industrie 4.0.
Dies sind nur kleine Beispiele im großen Kontext, jedoch stellen derartige Exemplare aus der Informationsund Kommunikationstechnologie einen fundamentalen
Beitrag für die Fabrik von morgen, die „Smart Factory“,
dar. Mehr und mehr Unternehmen, auch aus dem produzierenden Bereich, erkennen in der IT nicht mehr nur
ein notwendiges Hilfsmittel, sondern den Schlüssel zu einem nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Aus diesem Grund ist die Demonstrationsfabrik Aachen (DFA) ein essentieller Bestandteil des Clusters Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Hier liegt das AuIndustrieanzeiger 12.15
Düsseldorf, 23. – 27. Februar
genmerk auf der „Forschungsfabrik von morgen“ mit einer engen Verzahnung von wirklicher Produktion und aktuellsten Forschungsfortschritten und -vorhaben zu den
Themenbereichen rund um Industrie 4.0. Der Kern besteht darin, dass nicht nur ein reines Forschungsmodell
dargestellt ist, sondern marktfähige Produkte, wie das
MAX-eKART, ein eigens entwickeltes Kettcar mit Elektromotor, sowie Karosseriekomponenten aus dem Automobilbereich als Prototypen und Vorserienprodukte gefertigt werden.
Auf Basis dieser Einrichtung ist es möglich, in Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie Fragestellungen des Produktionsmanagements in der realen Fertigung zu untersuchen. Zu diesen Vorhaben zeichnet sich
die Infrastruktur der Fabrik durch den hohen Grad der
Vernetzung und eine Vielzahl an Datenerzeugungs- und
Kommunikationspunkten aus. So wird im Laufe der Fertigung und Montage eine große Menge heterogener Daten generiert, die in verschiedensten Szenarien und unter
unterschiedlichsten Aspekten untersucht werden können.
POWERYOUR BUSINESS
Joachim Zoll
Siemens AG
Erlangen
:LU VWHXHUQ HIÀ]LHQW
– auf der METAV 2016
22. Aachener ERP-Tage
Industrie 4.0 – Digital veredelte Auftragsabwicklung
· Thema:
10. bis 11. Juni 2015 (vorgelagerter Praxistag am 9. Juni)
· Dauer:
Cluster Logistik auf dem Campus der RWTH Aachen
· Ort:
Fachvorträge von hochkarätigen Referenten aus
· Fachtagung:
Industrie und Forschung. Zwei Stränge: Fokus Industrie 4.0 sowie
19. Internationale Messe für
Technologien der Metallbearbeitung
ERP in der Praxis
Namhafte Vertreter aus dem IT-Bereich ergänzen
· Ausstellerforum:
die theoretischen Inhalte der Fachtagung mit ihren praktischen
·
·
Lösungsansätzen
Abendveranstaltung: Networking in entspannter Atmosphäre
Weitere Infos und Anmeldung: www.erp-tage.de
METAV 2016 - Wir sind dabei.
“Wir setzen Maßstäbe bei der Zusammenführung
unterschiedlicher Bearbeitungstechnologien in Multitasking-Maschinen. Wir zeigen auf der METAV 2016, wie
GLH %HGLHQXQJ PLW XQVHUHU LQQRYDWLYHQ %HGLHQREHUÁlFKH
zur Freude wird.“
Welche Möglichkeiten es gibt, ein Unternehmen rund
um Industrie 4.0 aufzurüsten und profitabler zu gestalten,
beleuchtet das FIR an der RWTH Aachen auf den 22. Aachener ERP-Tagen. Neben der Diskussion mit Experten
aus Industrie und Forschung auf der Fachtagung können
die Teilnehmer sich selbst ein Bild von „anfassbaren“ Ansätzen der Demonstrationsfabrik Aachen rund um den
Themenkomplex Industrie 4.0 machen. Der Abruf des
Unternehmenszustands per Knopfdruck ist noch nicht er●
reicht, der Weg dorthin ist jedoch bereits geebnet.
Dominik Frey, M.Sc.
FIR e. V. an der RWTH Aachen
Industrieanzeiger 12.15
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3D-Druck zieht in die metallische Fertigung ein – auch in den Metallguss
Lasergewitter in den Fabriken
3D-Metalldruck | Nicht mehr nur Spielzeugfiguren, Designerobjekte und Prototypen entstehen generativ, sondern auch
ganze Kleinserien industrieller Produkte werden gedruckt.
Selbst Gießereien setzen auf den 3D-Druck, um Gussmodelle,
Gusskerne und –formen herzustellen.
24
Industrieanzeiger 12.15
Ein Siemens-Mitarbeiter druckt Stahl-Bauteile für eine
Gasturbine: Der Laserstrahl jagt über den Teppich aus
Metallstaub und erzeugt Schicht für Schicht des
dreidimensionalen Bauteiles. So entstehen Brennerköpfe, die Temperaturen um die 1000 °C standhalten.
Bild: Siemens
Eine Szenerie im Kern-Maschinenbau: Bei Siemens
schmilzt der Laser des 3D-Druckers Schicht für Schicht
Metallpulver. Er produziert hitzebeständige Brennerköpfe für industrielle Gasturbinen, die Temperaturen
um die 1000 °C standhalten. Die etwa 18 mm dicken
Verschleißteile der Turbinen lassen sich so schneller
erneuern. Die Reparaturzeit des Bauteils reduziert sich
drastisch – von 44 auf vier Wochen.
Auch der Automobilbereich besitzt hohes Potenzial
für additive Fertigungsmethoden: Die Entwickler von
Daimler stellen zum Beispiel Teile von Motorblöcken
mittels 3D-Druck her. An diesen überprüfen sie Reparaturkonzepte. Und das US-Startup Local Motors hat letztes Jahr sogar ein ganzes Auto mit Teilen aus dem
3D-Drucker gefertigt.
Bis zu 10 % der 3D-Druck-Bauteile sind inzwischen
aus Metall – mit steigender Tendenz, schätzt Rainer
Gebhardt vom Branchenverband der Maschinenbauer,
dem VDMA. Und auch die Unternehmensberatung
Roland Berger sagt dem metallischen 3D-Druck mittels
Laser gute Chancen voraus: Lag das weltweite Marktvolumen 2012 noch bei 1,7 Mrd. Euro, so soll es sich
binnen zehn Jahren vervierfachen. Warum dies? Ein
Blick auf die heute schon umgesetzten Anwendungen
verdeutlicht die Vorteile und zeigt die Richtung an.
So fertigt die Edag Engineering AG, unabhängiger
Entwickler großer Automobilmarken, Komponenten für
ultraleichte Elektro-Autos mittels 3D-Druckverfahren.
Dabei handelt es sich beispielsweise um multifunktionale Gehäuse für die Leistungselektronik oder um Karosseriebauteile, die auf den bionischen Mustern einer Schildkröte basieren (Foto rechts). Für die Entwicklung eines
serienreifen 3D-Druckverfahrens für die Autoindustrie
wurde Edag kürzlich sogar vom Land Hessen als Innovationsschmiede ausgezeichnet.
3D-hergestellte Leichtbau-Komponenten sind auch
für die Raumfahrt interessant: Im Rahmen eines Pilotprojektes kooperierten die Unternehmen Ruag, Altair
und EOS bei der Neuentwicklung eines Antennenteils
für den Satelliten Sentinel 1. Sie entwickelten eine überarbeitete Halterung, die für die Herstellung im industriellen 3D-Druckverfahren optimiert wurde. Das Ziel
wurde erreicht: Das neue Aluminium Bauteil ist bei gleicher Festigkeit nur halb so schwer wie das bisherige und
gleichzeitig wesentlich steifer. Der Hersteller von Lasersinter-Anlagen EOS fertigte die Aluminium-Bauteile auf
seiner neuen Maschinengeneration EOS M 400 mittels
Industrieanzeiger 12.15
Lasersintern. Mit rund 40 cm Länge ist die Antennenhalterung eines der längsten Metallbauteile, die jemals
im Pulverbett-Verfahren hergestellt wurden und sich auf
den Weg ins All machen.
Sinn macht die schichtweise Bauteilerzeugung aber
auch auf der Erde: Der britische Fahrradhersteller
Empire Cycles und der Maschinenbauer Renishaw
haben jetzt sogar weltweit zum erstem Mal einen Metallrahmen auf dem 3D-Drucker hergestellt. Der komplette
Fahrradrahmen wird in einem Vorgang „gedruckt“,
indem die gesamten Teile auf einer Basisplatte positioniert werden. Der Clou: Der Rahmen aus einer Titanlegierung ist ein Drittel leichter als das Ursprungsmodell.
Zunehmend kommt der 3D-Druck routinemäßig
auch bei einer Vorstufe der Metallfertigung zum Einsatz,
beim Herstellen von Sandgussformen für Metallteile
– ein üblicherweise arbeitsintensiver Prozess. Denn je
komplexer ein Gussteil ist, umso aufwendiger wird das
Erstellen der Gussform. Oft besteht sie aus mehreren
Teilen, die einzeln geformt und später zusammengesetzt
werden. Damit hat sich auch die Gießerei von Bosch
Rexroth in Lohr am Main auseinander gesetzt.
Im Ergebnis setzt sie heute bei Kleinserien und
Prototypen auf Formen und Kernen aus Sand, die im
3D-Druck entstehen. „Beim Einsatz der 3D-Drucktechnologie werden Kerne und Formen ohne Werkzeuge hergestellt, also nur anhand eines Datensatzes“, erläutert
Florian Müller, Kaufmännischer Werkleiter, Gießerei bei
Bosch Rexroth. Ein weiterer Vorteil, der Müller und
seine Kollegen überzeugt hat: Mit den 3D-Druckern las-
Die Entwickler von Edag wagen mit „Edag Genesis“
einen visionären Blick auf eine automobile Entwicklungsstufe, die sich die additive Fertigung zunutze
macht: Das Modell basiert auf den bionischen Mustern
einer Schildkröte, deren Panzer mit dem Skelett vereint
ist und zugleich Schutz und Dämpfung bietet.
Eine Inspiration für Ingenieure und Designer, denen
die additive Fertigung höhere Gestaltungsfreiheit
eröffnet. Bild: Edag
25
technik & wissen
sen sich auch komplexe Geometrien leicht und kostengünstig realisieren. Für die Gießer aus dem Frankenland
ein wichtiger Aspekt, denn die Kerne und Formen bei
Bosch Rexroth sind komplex geformte Ventile, Steuerblöcke, Pumpengehäuse oder Motorgehäuse für die
Hydraulikindustrie. Die Bauteilgrößen der Sandkerne
und -formen liegen zwischen 50 x 50 x 50 mm³ und
500 x 500 x 500 mm³.
Hinzu kommt: Mit dem neuen 3D-Verfahren lassen
sich die technologischen Grenzen des traditionellen
Kernschießverfahrens, bei dem Sand mit hohem Druck
in ein Werkzeug geschossen wird, leicht überwinden,
erläutert Müller. „Wir können quasi in jede Richtung
drucken. So können wir jetzt auch Bohrungen realisieren, die um die Ecke gehen“ – Hinterschneidungen werden möglich. Außerdem lassen sich die Arbeitsabläufe
im Gießereiprozess bereits vor dem Serienstart mit Hilfe
Dieser AutomobilWärmetauscher wurde
auf 3D-Druckern von
EOS gefertigt.
Bild: EOS/Within
von gedruckten Kernen optimieren. Zum Beispiel durch Kernmontageversuche und Kernspielanalysen.
„Und in der Entwicklung von Prototypen oder
neuer Produkte kann die Geometrie problemlos nachjustiert werden, ohne dass für jede Anpassung ein neues
Werkzeug gefertigt werden muss“, freut sich Müller.
Mit der Nutzung der Innovation reagiert Bosch Rexroth
auch auf sinkende Stückzahlen bei gleichzeitig zunehmender Produktvarianz sowie auf die Erfordernis, künftig noch
flexibler auf Kundenwünsche reagieren zu müssen. So
können Kleinserien und Ersatzteile arbeitseffizienter und
somit kostenoptimal produziert werden. „Die Wirtschaftlichkeit wird aber nicht ausschließlich durch die Stückzahl
bestimmt“, macht Müller klar: „Wir profitieren auch von
Prozessablauf: Die Kontur des zu
generierenden Sandkerns lässt sich
nach wenigen 3D-gedruckten
Schichten erahnen.
26
Einsparungen bei den Werkzeug-, Kernmontage-, Lagerund Qualitätskosten. Und nicht vergessen werden
dürfen die Wettbewerbsvorteile durch schnellere Lieferzeiten.“
Im Werk in Lohr am Ufer des Mains sind eine
Furanharzmaschine und ein Phenolharzdrucker im Einsatz. „Das Drucken mit Phenolharz ist ein neues Verfahren, bei dem die Gießerei gemeinsam mit dem Lieferanten der Maschine erst einmal Grundlagenforschung
betreiben musste, um den Prozess stabil im Alltag einsetzen zu können“, erinnert sich Müller. Vorteil: Müssen
filigrane Geometrien wie etwa kleine Kanäle gegossen
werden, lassen sich dafür Sandformen mit Biegefestigkeiten von 800 N/cm² im Phenolharzverfahren realisieren. Hingegen führt das kostengünstigere Furanharzverfahren zu Formen mit 250 N/cm2 Biegefestigkeit und
eignet sich für gröbere Geometrien.
Die Geometriedaten werden bei beiden 3D-Verfahren
direkt via Software in den Drucker eingegeben. In dem
zur Verfügung stehenden Druckvolumen lassen sich
beliebig viele Bauteile vorsehen und dafür mit ihrer
unterschiedlichen Geometrie programmieren. Gedruckt
wird in 0,28 mm dicken Schichten. Der Druckkopf trägt
dabei Binder auf den mit Aktivator (Härter) vermischten
Sand in jenen Bereichen auf, in denen Material vorgesehen ist. Pro Schicht benötigt der Drucker 30 s. Schicht
um Schicht wächst so die Form. „Hierbei gibt es kaum
Einschränkungen, denn die Restriktionen traditioneller
Kernschießverfahren entfallen“, sagt Müller.
Auch die Schweizer Gießerei Wolfensberger AG setzt
heute auf solch innovative 3D-Druckverfahren, um
Sandformen herzustellen. Zum Einsatz kommen
3D-Drucker von Voxeljet. Unter anderem eröffnen sie
die Möglichkeit, konventionelle Modelleinrichtungen
mit 3D-gedruckten, komplexen Kernen zu kombinieren.
Dadurch können die Schweizer auf eine teure Kernbüchse verzichten und haben viel größere Freiheit bei der
geometrischen Gestaltung der Innenkonturen – Modellkosten entfallen.
Besonders pfiffig: Wolfensberger nutzt darüber
hinaus die Möglichkeit, existierende Gussteile mittels
Scannen zu digitalisieren und dafür per 3D-Druck eine
Der Monoblock-Sandkern…
…damit lässt sich dann
das neue Francis-Turbinenrad gießen. Das war
eine schnelle, unbürokratische Hilfe für ein
äthiopisches Kranken-
…erhält noch ein Coating und…
haus, dessen EigenStromversorgung ausfiel.
Bilder: Voxeljet
gießbare Sandform herzustellen, ganz ohne Modelle
– eine perfekte Methode für die Fertigung von Ersatzteilen. So geschehen bei einem Francis-Turbinenrad, das
defekt war und zum Ausfall der Eigen-Stromversorgung
eines kleinen Krankenhauses in Äthiopien führte. Normalerweise ist die Herstellung solcher Turbinenräder ein
überaus teures und aufwändiges Unterfangen, das leicht
Monate dauern kann. Der Grund sind die komplizierten
Hinterschneidungen, die eine manuelle Herstellung
mehrerer Sandkernsegmente notwendig machen. „Dank
des neuen 3D-Druckverfahrens waren wir in der Lage,
aus den eingescannten CAD-Daten innerhalb kürzester
Zeit Sandformen und -kerne zu fertigen“, heißt es dazu
bei Wolfensberger. Die Gießer wenden die additive
Methode für solche Ersatzteilproduktionen ebenso an
wie für erste Prototypen eines Produkts, für einzelne
oder komplexe Serienteile.
Seit zehn Jahren befasst sich auch schon der Augsburger Produktionsdienstleister und Maschinenbauer
ExOne mit dem 3D-Druckverfahren. ExOne ist mit zwei
3D-Druckern, dem kleineren S-Print und dem größeren
S-Max auf dem Markt. Die Geräte funktionieren nach
demselben, bereits grob skizzierten Prinzip: Quarz- oder
Keramiksand wird über einen Vorratsbehälter angesaugt, in einem Mischer mit Härter vermengt und dann
in einen Behälter gefüllt, der das Gemisch schichtweise
auf die Druckplatte aufträgt. In einem weiteren Arbeitsschritt dosiert der Druckkopf den Binder darauf und dieser reagiert mit dem Härter.
Der Vorgang wiederholt sich stetig, sodass sich die
Teile Schicht für Schicht aufbauen – unter Raumbedingungen. Als Binder kommen Furan, Phenol und Silikat
zum Einsatz. „Eine herkömmliche Form für einen Zylinder benötigt zum Beispiel drei Monate zur Herstellung“,
Industrieanzeiger 12.15
stellt Rainer Höchsmann den Vergleich an, Geschäftsführer von ExOne. „Mit unserem Verfahren sind es sieben Tage und die Qualität der Formen ist absolut vergleichbar. Wir können nahezu jede Form umsetzen, egal
wie komplex.“ Und Höchsmann schließt: „Das ist viel●
leicht einer der größten Vorteil des 3D-Drucks.“
Edgar Lange
Freier Fachjournalist in Düsseldorf
Lieferzeiten und Kosten reduziert die Bosch-Rexroth-Gießerei durch maßgeschneiderte Gusskerne, die mit 3D-Druckern hergestellt werden – sowohl für individuelle
Gussteile als auch für Kleinserien. Bild: Bosch Rexroth
27
Bei der Carl GmbH kommt der
Kern für den Kupferguss aus dem
3D-Drucker.
Bilder: German RepRap
Wie sich die Industrie günstige RepRap-3D-Drucker zunutze macht
Vom Spielzeug zum
Kostensenker
3D-Drucker | Geräte wie die von German RepRap,
anfangs belächelt, sind heute aus der Industrie nicht
mehr wegzudenken. Sie werden immer häufiger
eingesetzt, sei es im Prototypenbau, im Formenbau
oder für die Kleinserienfertigung. Der Grund dafür ist
einfach: Es lassen sich Kosten sparen.
Wer in der Lagerhalle von German RepRap steht, tut
sich schwer mit der Vorstellung, dass alles im Keller
eines kleinen Reihenhauses begonnen hat: Meterlange
Regale mit Filamenten und Ersatzteilen wechseln sich ab
mit Paletten, auf denen sich Drucker stapeln. Dazwischen liegen die Versandabteilung und die Werkstatt für
die Qualitätskontrolle. Und doch begann die Geschichte
des deutschen 3D-Drucker-Herstellers genau dort in
diesem Reihenhaus im Osten von München.
So wie die Lagerhalle nichts mehr mit dem überfüllten Keller vom Frühjahr 2012 zu tun hat, so unterscheiden sich die heute gefertigten 3D Drucker deutlich von
dem Gerät, das den Auslöser gab für die erfolgreiche
Geschäftsentwicklung. Das hatte nämlich Florian Bautz
aus Heizungsrohren gefertigt, Mitgründer und
Geschäftsführer von German RepRap. Die beiden Gründer, Florian Bautz und Jan Giebels, entstammten der
RepRap-Community, der Open-Source-Bewegung, aus
der die 3D Drucker von German RepRap hervorgingen.
28
Knapp drei Jahre später, finden sich die 3D-Drucker
von German RepRap in vielen Konstruktionsabteilungen von großen und mittleren Unternehmen. „Man
kann sagen, dass ein Großteil der Dax-Unternehmen
einen 3D-Drucker von uns einsetzt“, so Florian Bautz,
heute 27.
Das Thema 3D-Druck gibt es an sich schon lange.
Nur hat es keiner so genannt. Additive Fertigung, Rapid
Prototyping und Rapid Manufacturing waren die
Schlagworte. Und es waren andere, teurere Verfahren,
etwa das Lasersintern. Hier schmilzen Kunststoffpartikel mit Hilfe von Laserstrahlen und verbinden sich
so zu einem Objekt. Lasersintern ist kostspielig, gerade
wenn es um größere Objekte geht. Entsprechend selektiv
wird es eingesetzt.
Lasersintern ist eine Domäne von Dienstleistern wie
der Creabis GmbH in München. Große Unternehmen
mögen in eine eigene Lasersinteranlage investieren. Für
mittlere Firmen sprengen die Drucker, die mehrere hunderttausend Euro kosten, das Budget. Kleine RepRapDrucker sind bereits ab wenigen hundert Euro zu haben.
Wer beispielsweise Platinen-Prototypen druckt, dem
reicht das. Den meisten Industrieanwendern ist allerdings ein Druckbett von 150 x 150 mm zu klein.
„Schnell war klar, dass es eine Nachfrage nach größeren Druckern geben wird“, erinnert sich Jan Giebels,
heute verantwortlich für Support und Kundenzufriedenheit. So nutzten die beiden ihre Erfahrung aus den
Bausätzen und entwickelten mit dem X400 den ersten
großen RepRap-Drucker Deutschlands. Sein Druckvolumen von 400 x 400 x 350 mm traf den Nerv der
Industrie.
Quer über die Branchen hinweg finden sich 3D-Drucker wie der X400, der mittlerweile in der dritten Generation auf dem Markt ist. Auch Dienstleister Creabis hat
sein Portfolio um einen sogenannten Würsteldrucker
Industrieanzeiger 12.15
technik & wissen
erweitert, wie die RepRap-Geräte im Volksmund genannt werden. „Wir sind so in der Lage, für die meisten
Objekte das ideale Verfahren auszuwählen“, erläutert
Creabis-Geschäftsführer Ralph Deuke. „Unser 3DDrucker ist stark ausgelastet.“ Florian Bautz: „Wir
haben das Gerät zusammen mit den Anwendern weiterentwickelt. Heute können wir sagen: Der ist technisch
ausgereift.“ Anfangs sei von den Kunden etwas Leidensfähigkeit verlangt worden, gibt er zu.
Einer Studie der Gartner Group zufolge setzen die
Unternehmen 3D-Druck zu etwa 40 % für die Produktentwicklung (16,1 %) und das Prototyping (24,5 %) ein.
FDM- oder FFF-Drucker, Fused Deposition Modeling
3D-Druckobjekt: Motorkolben
Gedruckter Prototyp einer Sortiermaschine
„Man kann sagen, dass ein Großteil der Dax-Unternehmen einen
3D-Drucker von uns einsetzt“, sagt
Florian Bautz (27), Geschäftsführer von German RepRap.
Den Anstoß zur Firmengründung
im Jahr 2010 gab ein Gerät, das
Bautz in seinem Keller aus
Heizungsrohren gebaut hatte...
oder Fused Filament Fabrication, wie das Verfahren
heißt, finden sich aber auch zunehmend im Formenbau
oder in der Kleinserienfertigung. Eine Entwicklung ist
dabei zu beobachten: Es sind nicht mehr nur die Dienstleister, die drucken. Es sind die Unternehmen selbst.
Ein solcher Pionier findet sich in Thomas Keller von
der Carl GmbH. Das Unternehmen aus Eislingen stellt
Brennereianlagen her. Vieles entsteht in mühevoller
Handarbeit durch Dengeln, Biegen, Schleifen und
Schweißen. Mit Hilfe eines 3D-Druckers reduziert das
Unternehmen nun die Kosten deutlich.
So wurde ein aufwändiger Arbeitsschritt für die Fertigung eines Whiskybogens durch Kupferguss ersetzt. Der
zum Herstellen der Sandgussform erforderliche Gusskern kommt aus dem 3D-Drucker. Ein Bogen hat etwa
ein Format von 97 x 63 cm und am größeren Flansch
einen Rohrdurchmesser von 43 cm. Da sich die beiden
Bögen nicht im Ganzen drucken lassen, wurden sie in
Industrieanzeiger 12.15
22 beziehungsweise 16 Teile zerlegt. So hatten sie eine
druckbare Größe. Ein Vorteil ist nicht nur die Kostenersparnis. „Wir sind mit dem 3D-Modell und dem
Kupferguss völlig frei im Design des Bogens“, erläutert
Thomas Keller.
Der anfangs oft als nicht Industrie-tauglich angesehene 3D-Druck auf Basis der RepRap-Geräte macht viel
Neues möglich. Während sich Spritzguss erst ab vielen
tausend Stück rechnet, sind damit kleine Stückzahlen
möglich. Man kann also sagen, die neuen 3D Drucker
ermöglichen einen stärkeren Grad an Individualisierung.
Die Entwicklung in diesem Umfeld schreitet schnell
voran. So werden nicht nur die Drucker selbst größer,
wie der von German RepRap auf der letzten Euromold
vorgestellte X1000 mit einem 1000x800-mm-Druckbett, sondern auch ausgereifter. Immer mehr Materialen
kommen auf den Markt, die speziell für die 3D-Drucker
entwickelt worden sind und die Spielräume der Unter●
nehmen erweitern.
Stefanie Schneider
Marketingleiterin bei der German RepRap GmbH,
Feldkirchen
Wie hoch sind die Kosten? Lesen Sie dazu weiter
auf Seite 30.
29
technik & wissen
Wie hoch sind die Kosten?
3D Drucker wie die von German RepRap sind von knapp 600 Euro
für den NEO (mit 15 x 15 x 15 cm Druckraum) bis zu 30 000 Euro
für den X1000 zu haben (Druckraum 100 x 80 x 60 cm). Mit gut
5000 Euro schlägt ein X400 PRO zu Buche (Foto). Die Wartungskosten der Geräte sind gering. Ab und an sind Verschleißteile zu
tauschen,
etwa
die
Druckbettbeschichtung,
Riemen oder Düsen.
Was diese Drucker im
Betrieb so günstig macht,
sind die niedrigen Materialkosten. Das sogenannte Filament kostet
etwa zwischen 20 und
30 Euro/kg.
Gerade für 3D Drucker,
die ohne herstellerspezi-
fisches Filament auskommen, ist die Auswahl am Markt groß.
Die Materialkosten sind leicht zu ermitteln: Wiegen. Meist wird
PLA verwendet, ein Biokunststoff, der sich für den 3D-Druck
ideal eignet. Auch ABS kommt zum Zuge, druckt sich durch seinen Materialverzug bei größeren Objekten aber schwieriger.
Drucksoftware wie die All-in-one-Lösung des US-Herstellers
Simplify3D bietet dem Anwender viel Flexibilität und Einsparpotential, etwa indem sie Innenräume von Objekten mit dünneren oder dickeren Stützstrukturen versieht. Überhänge benötigen
zum Beispiel Stützkonstruktion ab einer gewissen Schräge, beim
neuen X350 etwa ab 70 Grad.
Der reine Materialpreis eines großen Objekts kann somit im
einstelligen Euro-Bereich liegen. Gerade am Anfang ist allerdings
Zeit in die Ausbildung der Mitarbeiter zu investieren. Zudem ist
schon bei der CAD-Zeichnung an den späteren Ausdruck zu
denken: Oberflächen müssen geschlossen sein und die Datei muss
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30
Industrieanzeiger 12.15
Rapid.Tech vom 10. bis 11 Juni in Erfurt: 160 Aussteller und 80 Vorträge
Die Messe zur
additiven Technik
Kongressmesse | Die 12. Rapid.Tech in Erfurt ist so
etwas wie die Heimat der additiven Fertigung: In
Ausstellung und zehn Foren wird intensiv über das
Heute und Morgen der Technik diskutiert. ❧ Olaf Stauß
Sie hat sich in den letzten elf Jahren zu einer vielbeachteten Marke in der additiven Welt entwickelt: die
Rapid.Tech mit ihrer kleinen Schwester FabCon 3.D für
Consumer. Das zeigt die stetig gestiegene Ausstellerzahl,
die in diesem Jahr die 160 erreicht.
Die Gründe sind nicht zuletzt – und da liegt die Messe
Erfurt mit ihrer Einschätzung richtig – in der „einzigartigen Kombination von Fachmesse und hochkarätigem
Kongress“ zu suchen. Aber auch in der verlässlichen
Ausrichtung der Veranstaltung, die schon immer einen
starken Fokus auf die Fortentwicklung und Diskussion
der additiven Technologien in den diversen Branchen
und Anwendungsfeldern setzte.
Das wird auch dieses Jahr vom 10. bis 11. Juni in
Erfurt spürbar werden: Der Kongress umfasst eine
Anwendertagung zu neuen Technologien, einen
Konstrukteurstag sowie Fachforen zu den Themen
Wissenschaft, Werkzeuge, Luftfahrt und Medizintechnik. Ein Forum der „Fraunhofer-Allianz Generativ“
ergänzt die Tagung. Insgesamt 80 Fachvorträge sind
angekündigt, jeweils mit Simultanübersetzung DeutschEnglisch (in beiden Richtungen).
Neue Geschäftsmodelle durch 3D-Druck
„Es gibt praktisch keine Branche, die an generative
Verfahren nicht hohe Erwartungen knüpft, um Produkte
individueller, schneller, kostengünstiger und ressourcenschonender herzustellen“, sagt Wieland Kniffka,
Geschäftsführer der Messe Erfurt. Damit verbunden
sind jedoch Veränderungen eingefahrener Fertigungsund Vertriebsstrukturen, die einen immensen Bedarf an
Information generieren, ebenso an Erfahrungsaustausch
und Diskussion – ein Bedarf, den der thematisch breit
gefächterte Kongress auffangen soll.
Eine herausgerückte Rolle spielt das Keynote-Forum
„Vision 3D“, mit dem der Kongress startet. MicrosoftManager Adrian Lannin (USA) erklärt in seinem Einstiegsvortrag, wie bereits Windows 8.1 den 3D-Druck
unterstützt und wie dies in Windows 10 noch ausgebaut
werden wird – vor allem aber, welche Auswirkungen auf
die additiv fertigende Industrie davon zu erwarten sind.
Industrieanzeiger 12.15
Der 3D-Druck ist noch immer eine
Fertigungsmethode mit Pioniereigenschaften – und die erfordert intensives
Gespräch. Bild: Messe Erfurt
Peter Sander von Airbus gewährt Einblicke in den
3D-Druck im Flugzeubau als aktiv voran preschender
Pionierbranche und benennt Chancen und Herausforderungen. Der belgische Entrepreneur Mario Fleurinck
von InnoCrowd beschließt die Keynote-Session mit dem
Vortrag „Von der Globalisierung zur lokalen Produktion – die mögliche Rolle des 3D-Drucks“, wobei es ihm
um reale Unternehmen und Geschäftsmodelle geht, die
auf generativer Fertigung basieren.
In Verzahnung zu den Vorträgen präsentieren die
Aussteller ihre Neu- und Weiterentwicklungen. Darunter sind Firmen wie Alcoa Power and Propulsion – Tital,
Blueprinter, Botspot, Coffee Solution, Concept Laser,
EOS, Igus, MakerBot Europe und SLM Solutions.
Coffee kündigte schon im Vorfeld den „weltweit ersten
Kohlefaser-3D-Drucker“ an.
Parallel zur Rapid.Tech findet in Erfurt die dritte
FabCon 3.D statt, Besuchermesse „für semiprofessionelle Anwender des 3D-Drucks und Prosumer“. Das komplette Kongressprogramm der Rapid.Tech kann in allen
●
seinen Schattierungen online abgerufen werden.
www.rapidtech.de
www.fabcon-germany.com
31
interview
Rapid.Tech als Leitmesse der Additiv-Technik? Messechef Wieland Kniffka bezieht Stellung
„Wir loten immer neue
Schwerpunkte aus“
Das additive Fertigen ist zum Trendthema geworden. Immer
mehr Messen reißen sich darum. Die Erfurter Kongressmesse
Rapid.Tech hingegen gibt es schon im zwölften Jahr. Welche
Rolle spielt sie für die Industrie heute und künftig? Wir
befragten Messechef Wieland Kniffka.
❧ Olaf Stauß
32
Industrieanzeiger 12.15
Herr Kniffka, welche Rolle spielt die
Rapid.Tech heute für die Additiv-Branche?
Wir verstehen uns einerseits als Trendsetter
und Vorreiter, was Forschung und neue
Anwendungen betrifft, schließlich bespielen
wir dieses Thema schon seit fast zwölf
Jahren. Andererseits bieten wir Ausstellern
und Fachteilnehmern im aktuellen Messewirrwarr neben unserer anerkannten
Kompetenz etwas sehr Wichtiges: nämlich
Kontinuität. Bei uns weiß man, was man
hat. Das heißt, wir konzentrieren uns auf die
generativen
Fertigungstechnologien
in
Schlüsselindustrien – und zwar gleichermaßen aus wissenschaftlicher Sicht wie aus
Sicht der Anwender.
Wie ist das Engagement anderer Messen zu
sehen?
Als ganz normale Entwicklung. Das Thema
additive Technologien hält in immer mehr
Branchen Einzug. Damit wird es naturgemäß für eine ganze Reihe von Fachmessen
interessant.
Sie unterstützen diese Entwicklung sogar,
indem Sie Gemeinschaftsstände auf
anderen Messen organisieren. Wieso?
Hintergrund für die Entwicklung unserer
Roadshow Rapid.Area ist folgender:
3D-Duck erreicht immer neue Industriezweige. Immer mehr Messen müssen sich
daher diesem Thema stellen, wollen sie
marktrelevant bleiben. Der Bedarf an
Austausch und Information wird größer.
Dank unserer langjährigen und tiefgehenden
Expertise sind wir begehrter Kooperationspartner für viele Veranstalter.
„Mit der
Rapid.Tech
konzentrieren
wir uns auf die
generative
Fertigung in
Schlüsselindustrien.“
Das ist für uns gar nicht die Frage. Nach der
Moulding Expo wird die Rapid.Area im
September auf der Swiss Medtech Expo in
Luzern Station machen, im Frühjahr 2016
auf der Lasys in Stuttgart. Jüngstes Kapitel
unsere Erfolgsgeschichte ist die Intergeo,
weltweit wichtigste Kommunikationsplattform für Geodäsie, Geoinformation und
Landmanagement. Hier organisieren wir im
September 2015 gemeinsam mit dem
Veranstalter Hinte den neuen Ausstellungsbereich „3D Druck – Printing Solution
Park“.
Wie wird sich die Additiv-Branche in den
nächsten Jahren entwickeln?
Alle Prognosen gehen von rasanten Zuwächsen aus. 3D-Druck im übertragenen Sinne
bleibt eine der prägenden Zukunftstechno-
logien. Egal wie man es nennt, ob nun dritte
industrielle Revolution oder Industrie 4.0 –
generative Technologien werden noch viele
Branchen umkrempeln.
Wie entwickeln Sie die Rapid.Tech weiter?
Da es sich bei den additiven um Querschnitts-Technologien handelt, werden sie
immer neue Branchen berühren. Wir sind
dabei, neue Schwerpunkte und Themenfelder für die nächsten Jahre auszuloten. Zunächst aber freuen wir uns über das gestiegene Interesse an der diesjährigen Rapid.Tech.
Wir erwarten rund 160 Aussteller und 4000
Fachteilnehmer aus 20 Ländern.
Das Highlight der diesjährigen Rapid.Tech?
Da gibt es mehr als eines. Herausheben
möchte ich die Premiere unserer KeynoteSession „Vision 3.D“. Fünf Visionäre aus
Belgien, Großbritannien, Deutschland und
den USA behandeln am 10. Juni in ihren
Vorträgen innovative Entwicklungen in den
Bereichen Software, Luftfahrt, Schmuck●
design, Mode und Lifestyle.
www.rapidtech.de
Entdeckergeist und industrielle Serienreife
liegen eng beieinander in der additiven Welt
– das weiß Messechef Wieland Kniffka
Noch ist offen, wie der Wettbewerb der
„Euromold“ mit den neuen Fachmessen
„Formnext“ und „Molding Expo“ ausgeht.
Drei große Hersteller additiver Anlagen
haben sich zur Formnext angemeldet, dagegen haben Sie sich sehr früh für die Molding
Expo entschieden haben.
Haben Sie auf das falsche Pferd gesetzt?
„Generative Technologien werden noch
viele Branchen umkrempeln“, erwartet
Wieland Kniffka, Geschäftsführer der
Messe Erfurt, welche die „Rapid.Tech“
ausrichtet. Bilder: Messe Erfurt
Industrieanzeiger 12.15
33
technik & wissen
Tobias Wunner, Aleksander Ciszekt und Stephan
Kühr (v. l.) bieten eine
Online-Plattform, über
die Architekten und
Industrieunternehmen
Modelle und Prototypen
professionell drucken lassen können.
Bild: 3Yourmind
Start-up erleichtert den Zugang zu professionellem 3D-Druck
Prototypen-Druck
mit einem Klick
3D-Druck-Service | Mit nur „einem Knopfdruck“ will
die junge Berliner Firma 3Yourmind Industrieunternehmen den einfachen und intuitiven Zugang zu professionellem 3D-Druck ermöglichen.
❧ Axel Hahne
Eine der derzeit größten Herausforderungen im
3D-Druck ist es, druckbare Daten zu erzeugen. Schließlich lässt sich nicht jedes CAD-Format ohne Weiteres
drucken. Ein junges Unternehmen aus Berlin will hier
Abhilfe schaffen: Die 3Yourmind GmbH bietet eine
Software an, die sich als Plug-in in CAD-Programme integriert. Gegründet wurde die Firma 2014 als Start-up
der Technischen Universität Berlin von Stephan Kühr,
Tobias Wunner und Aleksander Ciszek in Kooperation
mit dem 3D-Labor der Universität.
Die Geschäftsidee kam Kühr, als er noch in der Windenergie-Branche arbeitete: „Wir haben damals 3D-Modelle von Windkraftanlagen erstellt, um mit diesen unseren Kunden demonstrieren zu können, wie die Anlagen
später in der entsprechenden Landschaft aussehen wür34
den“, erzählt der Wirschaftsphysiker. Der Aufwand dafür sei aber sehr groß gewesen. „Ich habe irgendwann einen 3D-Drucker von Ultimaker gekauft und zusammengebaut“, so Kühr weiter. „Als ich versucht habe, eine
CAD-Datei zu drucken, musste ich feststellen, dass dies
wahnsinnig schwierig und der gesamte Druckprozess
sehr kompliziert ist – vor allem, was die Software-Seite
betrifft.“
Das zu vereinfachen, war das Ziel. Die Idee dafür sei
gewesen, zum einen alle für die Abwicklung benötigten
Tools in den Webbrowser zu bringen und zum anderen
Kunden online einen Überblick über die aktuellen
Druckpreise verschiedener Anbieter im Markt im Vergleich zu geben. Für die Realisierung erhielten Kühr,
Wunner und Ciszekt ein Exist-Gründerstipendium des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Entstanden ist aus dieser Idee das Online-Portal
3d-button.com. Anwender können sich von der Website
ein kostenloses Plug-in für gängige CAD-Programme herunterladen. Unterstützt werden zurzeit die aktuellen
Versionen von 3DS Max, Autodesk Inventor, Blender,
Rhino, Sketchup sowie in kürze Autocad und VektorIndustrieanzeiger 12.15
Für Siemens hat 3Yourmind
eine Dampfturbine als Anschauungsmodell für Messen
und Präsentationen gedruckt.
Bild: 3Yourmind
Auf dem Online-Portal
3d-button.com finden Nutzer
einen Überblick über verschiedene 3D-Druck-Anbieter. Bild: Industrieanzeiger
works. Die Daten lassen sich dann mit einem Mausklick
auf den 3D-Druckknopf aus der CAD-Anwendung heraus direkt ins Online-Portal hochladen. 3Yourmind legt
hierbei großen Wert auf Ergonomie: „Es ist so simpel,
wie man es sich nur vorstellen kann: Ein Klick auf den
3D-Druck-Knopf und die Datei ist im Browser und kann
dort bearbeitet werden“, verspricht Kühr. Anschließend
wählt der Anwender im Browser die gewünschte Größe
des Druckobjekts sowie das Material. Hier stehen beispielsweise Kunststoff, Aluminium, Stahl, Keramik und
Gold zur Auswahl.
Der Nutzer bekommt nun die entsprechenden Preise
der vier Druck-Dienste Shapeways (USA), i.materialise
(Belgien), Sculpteo (Frankreich) sowie 3Yourmind selbst
aufgelistet und kann den Druck direkt beim ausgewählten Anbieter bestellen. Die Lieferzeit liegt nach Angaben
von 3Yourmind je nach Druckservice, Größe und Material zwischen drei und zehn Werktagen.
Jede Woche eine Verdopplung der Nutzerzahl
Für den Fall, dass sich die CAD-Daten des Nutzers nicht
zum Druck eignen, steht eine Reparatur-Funktion bereit,
die bei Bedarf die Daten automatisch anpasst. Stellen am
Objekt, die für den Druck in einer bestimmten Kombination aus Material und Größe zu fragil wären, werden farbig markiert und – wenn möglich – automatisch
korrigiert. Sind die Daten dennoch nicht für den Druck
geeignet, kann das Team rund um Kühr, Wunner und
Ciszekt auf Wunsch die CAD-Daten manuell nachbearbeiten. Kunden, denen das Know-how oder die KapaziIndustrieanzeiger 12.15
täten fehlen, die nötigen 3D-Daten zu liefern, bietet das
Start-up an, das Objekt selbst zu modellieren. Hierfür
beschäftigt 3Yourmind derzeit sieben 3D-Modellierer.
Insgesamt arbeiten für das junge Unternehmen inzwischen schon 18 Mitarbeiter.
Das Angebot von 3Yourmind scheint ein Jahr nach
Firmengründung gut im Markt anzukommen: „Wir verzeichnen auf unserem Online-Portal derzeit jede Woche
eine Verdopplung der Nutzerzahl“, sagt Kühr. Bei den
meisten Kunden handele es sich um mittelständische
Maschinen- und Anlagenbauer, die Anschauungsmodelle oder Prototypen drucken lassen möchten
Aber auch den einen oder anderen DAX-Konzern
konnte man inzwischen als Kunden gewinnen.
Siemens hat beispielsweise eine Dampfturbine als Modell zu Präsentationszwecken bestellt. Da die OriginalDaten nicht geeignet waren, haben die Modellierer von
3Yourmind diese für den Druck nachbearbeitet.
Anerkennung für die Innovation kommt nun auch
von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und
der Deutschen Bank: Vergangene Woche wurde 3Yourmind als einer der diesjährigen Preisträger im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ be●
kanntgegeben.
35
technik & wissen
Was immer der Kunde ordert, das produziert der 3D-Drucker zeitnah und
vor Ort. Eine Vision, die zum Greifen
nah erscheint. Bild: AEB / Shutterstock
Digital archivierte Baupläne werden Ersatzteile-Lager ersetzen
Wie der 3D-Druck
die Logistik verändert
Logistik | Experten sind sich einig, dass der 3D-Druck
die lokale Produktion voran bringt und sich regionale
Druckzentren etablieren. Wie verändert dies die Logistik? Antworten geben die folgende Betrachtung, ein
Whitepaper und ein Hörbuch.
Seit seiner Erfindung im Jahr 1986 hat der 3D-Druck in
verschiedensten Branchen Einzug gehalten. In der Medizintechnik kommen bereits Hüftgelenke, Zahnkronen
und
Hörgeräteschalen
aus
dem
3D-Drucker,
Architekten nutzen ihn für den Bau ihrer Modelle und in
der Luftfahrt- und Automobilindustrie hat der
3D-Druck Standards erreicht, die mit herkömmlichen
Herstellungsverfahren mithalten können.
!
36
Experten sind sich einig, dass in den nächsten zwanzig Jahren 3D-Druckzentren in der Nähe der Absatzmärkte Fuß fassen werden. Dort können individuelle
Kundenwünsche bei der Produktion berücksichtigt, das
Design entsprechend angepasst und die Ware vor Ort
ausgedruckt werden. Die dezentrale Produktion wirkt
sich auch auf die Logistik aus: Mit dem Rückgang der
Massenproduktion nehmen Transporte über weite Entfernungen ab, zugleich nehmen die individuellen Lieferverkehre auf der letzten Meile zu. Durch das Bündeln
von Sendungen und eine bessere Auslastung der Lkws
versuchen die Zusteller, Transporte zu reduzieren.
Chancen bietet der 3D-Druck auch für das Ersatzteilgeschäft, vor allem hinsichtlich langfristiger Gewährleistungspflichten: Ersatzteile über mehrere Jahre zu lagern,
kostet Geld. Zudem werden manche Ersatzteile nach
langer Lagerung unbrauchbar und müssen entsorgt
werden – etwa wenn Maschinen und Anlagen weiterentwickelt werden und ältere Ersatzteile nun nicht mehr
passen. Diese Probleme können gelöst werden, wenn
sich die Ersatzteile 3D-drucken lassen. Sind Baupläne
nur noch digital archiviert, reduzieren sich die Bestände
und es braucht weniger Lagerfläche. Ersatzteile für
Werkzeuge und Maschinen mit verbesserten Funktionen
lassen sich digital anpassen und werden erst dann ausgedruckt, wenn der Kunde sie braucht, nicht früher. Das
spart Material und Ressourcen.
Der „Wert einer Ware“ wird künftig also womöglich
in einer digitalen Datei stecken. Daraus ergibt sich eine
große Herausforderung: der Schutz des geistigen Eigentums. Hersteller benötigen dazu Mittel und Wege, beispielsweise Kopierschutzmechanismen und eine sichere
Vergabe von Lizenzrechten. Der 3D-Druck ist jedoch
noch so jung, dass die Rechtsprechung hinterherhinkt.
Dennoch wird der Marktanteil der additiven Fertigung
weiter wachsen, auch wenn er wohl nicht in allen Berei●
chen einziehen wird.
Dr. Torsten Mallée,
Director International Business Development der
AEB GmbH, Stuttgart
Der 3D-Druck hebelt die
Kontrollfunktion des Zolls aus
Quelle: Eine der sechs Thesen des AEB-Whitepapers
AEB-Whitepaper „Sechs Thesen, wie der 3D-Druck die
Logistik verändert“: www.aeb.de/3d-druck
AEB-Hörbuch zum Thema:
www.industrieanzeiger.de/AEB
Industrieanzeiger 12.15
Touch-Bedienpanels: Folienverbunde ersetzen teure Hardware
Spritzguss mit
cleverer Oberfläche
Geräte-Bedienfelder | Vier Jahre nach den ersten
Demonstratoren präsentiert das Linzer Unternehmen
Plastic Electronic ein serientaugliches Touch-Panel
auf Folienbasis, das sich im Spritzguss integrieren
lässt. Durch die neuartige Hinterleuchtungs-Strategie
wird der Bediener interaktiv geführt.
Oben: Detailansicht der
Schaltungsträgerfolie, die
im Multiskin-Verbund
integriert ist. Zu sehen
sind die montierten
Steuerungsplatinen und
die Leiterbahnen zur
Ansteuerung von Leuchtdioden und BedienSensorflächen.
Das Bedienfeld für Waschmaschinen
ist ein mehrlagiger Folienverbund mit
40 hinterleuchtbaren Bediensensoren.
Es bietet hohen Bedienkomfort und ein
ebenso hohes Einsparpotenzial in
Produktion und Gerätemontage.
Bilder: Plastic Electronic
Industrieanzeiger 12.15
„Wie finden Sie unsere neue Touch-Bedienung für Waschmaschinen?“ So beginnt der
Youtube-Film, den Philipp Weissel einem
internationalen Publikum von Kunststoffexperten vorführt. Der CEO der österreichischen Plastic Electronic GmbH zeigt
damit, was seine neuartige Folientechik
vermag – und wie sie beim Consumer-Publikum ankommt. Die Filme sind sehenswert
(Links im Kasten S. 39), denn eine derartig
geführte Waschmaschine gabs noch nie: Die
Menüpunkte leuchten nur dann auf, wenn
sie relevant sind. So zeigen sie dem Bediener
Schritt für Schritt, was er wie waschen kann.
Er wird interaktiv geführt.
Entsprechend begeistert äußerten sich die
Leute, die im Film zu Wort kamen. In einer
Testumfrage sollen sie die Technik äußerst
positiv bewertet haben: mit durchschnittlich
6,06 von sieben möglichen Punkten. Aus
industrieller Sicht mindestens ebenso einschneidend ist, dass sich damit Herstellkosten senken lassen. Denn die hochwertigen Funktionsfolien machen etliche ZusatzHardware überflüssig.
Weissels Zuhörer konnten die industrielle
Bedeutung sehr wohl einschätzen. Denn der
Geschäftsführer präsentierte die neue
„Mulitskin“-Technologie im April als Gastbeitrag auf den „MacroPower Days“ des
Spritzgießmaschinenherstellers Wittmann
Battenfeld, der dazu Kunden aus aller Welt
nach Kottingbrunn eingeladen hatte. „Mit
diesem Projekt haben wir uns weit aus dem
Fenster gelehnt“, sagt Weissel. Denn die auf
auf der Messe K 2010 vorgestellte „Touch37
technik & wissen
skin“-Technologie habe damals zwar für
Aufsehen gesorgt. Sie stieß aber auch auf
Kritik, weil die Betrachter eine Beleuchtungsfunktion vermissten. Darauf hin sei
man in Linz „in sich gegangen“ und habe die
Folientechnik weiter entwickelt – mit dem
jetzt bekannt gemachten Ergebnis.
Bereits mit dem Bedien-Panel, das 2010
auf dem Messestand des Spritzgießmaschinenherstellers Engel Austria gezeigt wurde,
ist der Nachweis gelungen, dass Ein/AusSchalter, Dreh- und Schiebe-Potenziometer
mittels Funktionsfolien direkt in ein Kunststoffbauteil integriert werden können, ohne
zusätzliche Anbauteile. Die Funktionsintegration erfolgt dabei durch das Hinterspritzen zweier Folien (Sensor- und Dekorfolie),
getrennt durch eine Kernschicht aus Kunst-
die für den Magna-Konzern entwickelt
wurde. Trotz aller Fortschrittlichkeit und
Funktionalität war der Durchbruch zur Serie
damit noch nicht geschafft, weil es an einer
Hinterleuchtbarkeit der Sensorzonen fehlte
– eine unabdingbare Voraussetzung für die
Anwendung bei Dunkelheit.
Die Integration eines Hinterleuchtungssystems gab der „Touchskin“-Technik dann
eine vollkommen neue Richtung. Denn das
Lichtleitsystem ließ sich nicht wie bisher
durch eine zusätzliche Folienlage integrieren, sondern erfordert eine Mindestdicke
von 1,0 bis 1,5 mm, um LED-Leuchtelemente und Lichtleitflächen aufzunehmen. Der
Begriff „Folie“ ist daher in diesem Zusammenhang etwas unpräzise und die Bezeichnung „Platte“ eher zutreffend. Beim Projekt
Der Multiskin-Folienverbund
Multiskin-Bauteile sind mehrlagige Folien-Compounds, die zu stabilen Bauteilen laminiert wurden.
Der Folienverbund besteht (von oben nach unten) aus der Deckfolie (Bedienoberfläche), der
zentralen Folie mit dem LED-Beleuchtungssystem und den PCBs, sowie den Folien mit den
elektrischen Schaltkreisen.
stoff. Neben dem eigentlichen Funktionsnachweis konnte Plastic Electronic auch die
3-dimensionale Verformbarkeit der Schaltungsträgerfolie demonstrieren, allerdings
noch mit relativ geringem Verstreckungsverhältnis.
Im nächsten Schritt konzentrierten sich
die Oberösterreicher darauf, die 3-dimensionale Verformbarkeit der Folien (genauer, der
darauf befindlichen Leiterbahnen) zu steigern. Das Ergebnis war das auf der Fakuma
2011 gezeigte „Sensitive Surface-Konzept“
in Form einer Pkw-Mittelkonsole mit integrierter Sensor-Multifunktionsbedienung,
38
der Waschmaschinenkonsole trifft dies auch
auf die äußere Dekorfläche zu, die eigentliche Bedienoberfläche. Auch ihre Schichtdicke wurde auf 1 mm erhöht, weil Flächenteile großer Haushaltsgeräte eine hohe Stabilität erfordern. Damit nähert sich die
Gesamtdicke der Konsole an die 3 mm an.
Jedoch sei an dieser Stelle angemerkt, dass
ähnliche Dekoreffekte auch mit dünneren
Schichtdicken realisiert werden können.
Durch die Neukonzeption tritt nun an die
Stelle des Touchskin-Folienkonzepts der
Multiskin-Folienverbund. Dazu PlasticElectronic-Geschäftsführer Philipp Weissel:
Das war die erste Entwicklungsstufe: ein Demonstrator
der Touchskin-Technologie aus dem Jahr 2010 für
Ein/Aus-Schalter sowie Schiebe- und Drehpotenziometer. Als Funktionsträger dient eine hinterspritzte
Folie auf der Deckel-Innenseite mit aufgedruckten
Elektrostrukturen.
„Multiskin steht für Verbundbauteile mit
großer Variabilität. Denn das Beschichtungs-Layout kann innerhalb vorgegebener
Designregeln frei variiert werden.“ Die so
hergestellten Verbunde gewähren nicht nur
kreative Möglichkeiten für das Produkt- und
Bediendesign, sondern bieten auch enormes
Kostenspar-Potenzial. Dieses resultiert aus
der Möglichkeit, Anbauteile und die damit
verbundenen
Montagevorgänge
durch
Folienfunktionen weitgehend bis vollständig
zu ersetzen und, nicht zuletzt, aus der flexiblen Farb- oder Dekor-Individualisierung
auch bei kleinen Losgrößen.
Bei dem nun vorgestellten Waschmaschinen-Bedienpaneel, das genauso gut auch für
andere Haushaltsgeräten hätte konzipiert
werden können, sind 40 hinterleuchtbare
Bedien-Buttons implementiert. Die Entwicklung war nicht ausschließlich auf die Lösung
der technischen Fragen fokussiert, sondern
schloss das Bedienkonzept und dessen
Akzeptanz von Anfang an mit ein. Die
Bedienlogik wurde auf Basis einer umfangreichen Kundenbefragung entwickelt. Sie
umfasst sechs sequentiell angeordnete
Sensorgruppen (Programmwahl, Drehzahlund Temperaturvorwahl, zwei Optionsgruppen und die Zeitvorwahl), die für das
Schaltkreis-Layout zu vier elektronischen
Funktionskreisen zusammengefasst wurden,
jeweils angesteuert von einem eigenen PCB
(Printed Circuit Board).
Die PCBs befinden sich als SMD-Bauteile
direkt auf der Schaltungsträgerfolie (PETIndustrieanzeiger 12.15
Evolutionsstufe 2 aus dem Jahr 2011: eine PkwMittelkonsole mit einem Sensorbereich zur
Infotainment-Bedienung. Neu war die gesteigerte
3-dimensionale Verformbarkeit der nach wie vor
hinterspritzten Funktionsfolien.
oder PEN-Folie), die die unterste Lage des
Verbundbauteiles darstellt. Darüber ist die
zentrale Lichtsystem-Platte aus opakem PET
oder PC angeordnet, in die Aussparungen
für die LEDs und Lichtleitflächen ausgestanzt sind, ebenso wie Freistellungen für
die PCBs auf der benachbarten Schaltungsträgerfolie.
Die Deckschicht ist die Dekor- beziehungsweise Bedienoberfläche. Sie ist im
Projekt als 1 mm dicke PMMA-Platte ausgeführt und auf der Rückseite mit einer
schwarzen Siebdruckfläche versehen. Die
durch Betätigen jeweils aktivierte Lichtquelle lässt die entsprechende Button-Position
kontrastreicher erscheinen, während nicht
beleuchtete Positionen hinter der schwarzen
Beschichtung nahezu unsichtbar bleiben. So
ergibt sich ein „Black-Panel-Effekt“.
Im Produktionsprozess werden alle
fertigkonfektionierten Folien zusammengeführt und zu einer Platte laminiert. Deren
hohe Strukturstabilität macht sie zum
einbaufertigen Bauteil.
@
Industrieanzeiger 12.15
Eine weitere Entwicklungsstufe ist die Abkehr vom
vollflächigen Hinterspritzen der stabilen FolienVerbunde. Die Alternative ist das Umspritzen mit
einem Rahmen, der gleichzeitig Träger der mechanischen Schnittstellen zu den Partnerteilen ist.
Während Touchskin-Bauteile aus der
ersten Entwicklungsphase ihre Stabilität
durchweg durch das Hinterspritzen von
Folien erhielten, haben die Multiskin-Bauteile so viel Eigenstabilität, dass das Hinzufügen einer Spritzgießstruktur nicht mehr
zwingend erforderlich ist. Die Laminate
können direkt verbaut werden, zum Beispiel
in Gehäuseausnehmungen.
Für Einbausituationen, bei denen ein
Direkteinbau der Verbundplatte nicht möglich ist, hat das österreichische Werkzeugbau- und Spritzgieß-Unternehmen Schöfer
aus Schwertberg eine Montagemethode
Zwei Videos präsentieren die neuartige
Bedienlogik einer Waschmaschine:
www.industrieanzeiger.de/Multiskin01
entwickelt, mit der sich Multiskin-Bauteile
durch Spritzgießen integrieren lassen. Dazu
Firmenchef Gerald Schöfer: „Auch wir
nutzen die gute Eigenfestigkeit der Verbundteile, die nicht mehr aufwändig durch
Hinterspritzen stabilisiert werden müssen.
Aber durch Spritzgießen fügen wir Halterahmen und Montagepunkte hinzu. Dazu handhaben wird die Laminate als Einlegeteile und
spannen sie so sanft wie möglich im Spritzgießwerkzeug vor.“ Für großflächige Multiskin-Platten können die angespritzten Strukturen aber auch Abstützungen in Form von
hinterspritzten Rippen und Stegen sein.
Aus Sicht von Philipp Weissel ist der
Serienanwendung damit der Weg bereitet.
Seinen Blick richtet er nun auf das Begleiten
von Serieneinführungen und in den weiteren
Entwicklungsanstrengungen auf analoge
●
Möglichkeiten für 3D-Designs.
www.industrieanzeiger.de/Multiskin02
Reinhard Bauer
Fachjournalist in Gmünd/Österreich
39
interview
Dr. Steffen Haack erläutert, wie Bosch Rexroth die Hydraulik fit für Industrie 4.0 macht
„Wir gehen den Weg der
kleinen, umsetzbaren Schritte“
Bosch-Rexroth-Vorstand Dr. Steffen Haack über Einstiegsprojekte in die Industrie-4.0-Welt, vernetzungsfähige Hydrauliklösungen und Online-Dienstleistungspakete für die vorausschauende Wartung von Anlagen.❧ Das Interview führte Dietmar Kieser
Orientieren Sie sich am Referenzmodell Industrie 4.0 oder erarbeitet Rexroth Vorschläge in den Standardisierungsgremien?
Wir engagieren uns in den verschiedenen Industrie-4.0-Arbeitsgruppen und unterstützen sowohl die deutsche Plattform Industrie
4.0 als auch das Industrial Internet Consortium in den USA. Das Ziel sind ja offene
Schnittstellen, an die sich möglichst viele
halten. In der Einführung der Bussysteme
vor Jahren in der Automationstechnik ist
das etwas anders gelaufen. Dadurch sind
viele proprietäre Systeme entstanden. Umso
wichtiger ist es, sich auf einen offenen Weltstandard zu einigen, den alle unterstützen.
Dadurch würde die Vernetzung viel schneller gehen als in der Vergangenheit in der Automationstechnik bei den Bussystemen.
In Deutschland ist Bosch einer der Antreiber von Industrie 4.0. Derzeit bündelt der
Konzern die Kompetenzen von über 100
Experten unter dem Namen „Connected Industry“. Wie profitiert die Tochter Rexroth
von dem Vorstoß?
Der Bosch-Konzern ist sowohl Leitanwender als auch Leitanbieter bei der vernetzten
Fertigung. Leitanwender heißt für ein Unternehmen wie Bosch mit seinen weltweit über
280 Werken, dass dort in über 100 Pilotprojekten erste Erfahrungen mit Industrie 4.0
40
gesammelt werden. Dabei werden die technischen Möglichkeiten in kleinen Schritten
ausgelotet und umgesetzt, was wirtschaftlich Sinn macht. Zunächst wollen wir in unseren Werken eigene Anwendungserfahrungen sammeln und dann als Leitanbieter mit
diesen Lösungen nach außen gehen. Als Automationsspezialist im Bosch-Konzern fällt
Rexroth hier eine besondere Rolle zu. Mittlerweile kann man sich Dinge in Stahl und
Eisen anschauen.
Hydraulische Aktoren und Aggregate hat
Bosch Rexroth früh elektrifiziert und mit
eigener Intelligenz ausgerüstet. Was ist entscheidend für den jetzigen Schub?
Schlüsselelemente sind die Vernetzung innerhalb der Produktion und die Verbindung
zum Internet. Früher oder später wäre das
ohnehin gekommen. Der aktuelle Boost hat
aber bewirkt, dass sich jetzt sehr viele damit
beschäftigen. Nötig sind jedoch Technologien zur Datenübertragung in den Fabrikhallen. Da dies aber nicht überall flächendeckend vorhanden ist, braucht es kleine Pilotinseln, um auszuprobieren, was bereits gut
funktioniert.
Sensoren, Software und IT sind nicht gerade der Kernbereich von Bosch Rexroth. In
welcher Position sehen Sie Ihr Unternehmen
als Fabrikausrüster von Industrie 4.0?
Industrieanzeiger 12.15
Ursprünglich kommen wir – und da gebe ich
Ihnen Recht – von der Automatisierung.
Und damit von der unteren Feldebene und
nicht aus der IT-Welt. Gleichwohl haben wir
in der Vergangenheit Erfahrungen mit IT gesammelt. Im Ergebnis haben wir vor zwei
Jahren zur Hannover Messe mit Open Core
Engineering eine Lösung präsentiert, die beide Welten zusammenbringt. Mit dieser
Schnittstellentechnologie fügen sich Maschinen in vernetzte Produktionsumgebungen
ein. Verstärkt nutzen wir Hochsprachen, arbeiten in Communities und binden über eine
Engineering-Plattform inzwischen hunderte
unserer Kunden ein. Einige Bereiche unserer
Arbeitswelt haben sich dadurch erheblich
verändert.
Welche Industrie 4.0-Anwendungsfälle laufen derzeit in Projekten bei Rexroth?
Wir haben international eine ganze Reihe
von Projekten aufgelegt. Bei zweien sind wir
soweit, dass wir darüber reden können. Das
eine ist eine vernetzte Montagelinie für die
variantenreiche Fertigung in unserem Homburger Werk. Eine zweite Linie steht in Mellansel. In unserem Werk in Schweden durchlaufen Hydraulikmotoren eine hochautomatisierte Lackieranlage. Ähnlich wie in der
Homburger Montagelinie erfolgt die Erkennung über RFID-Tags am Hydraulikmotor.
Über einen solchen Chip am Motor erkennen die Bearbeitungsstationen, welche
Grundbeschichtung das fertige Produkt bekommt, seine Farbe und vieles mehr. Anhand dieser Projekte lernen wir als Leit-
„Service wird
ein Vorreiter
sein und mit
den richtigen
Daten versehen
einen Nutzen
stiften.“
anwender, den Nutzen zu erkennen und ihn
als Leitanbieter in Nutzen für unsere Kunden umzusetzen.
Was heißt das konkret?
Auf der Multiproduktlinie in Homburg können wir heute hochflexibel dreihundert verschiedene Hydraulikventile bis zur Losgröße
eins herstellen. Dabei haben wir einen Produktivitätsfortschritt von zehn Prozent erreicht. Die Bestände wurden trotz erhöhter
Variantenzahl um 30 Prozent gesenkt. Das
ist schon überzeugend.
Fragen Ihre Kunden diese Pilotprojekte
bereits nach?
Viele zögern noch, insbesondere kleine und
mittlere Unternehmen. Große Unternehmen
denken aktuell bereits über ganze Fabriken
nach. Umso wichtiger ist deshalb unsere
Doppelstrategie des Leitanwenders und
Leitanbieters. Eine Industrie-4.0-Fabrik entsteht ja nicht durch einen Big Bang über
Nacht. Vielmehr wird man über viele kleine,
nachvollziehbare und transparente Schritte
den Nutzen der neuen Lösungen nachweisen. Darüber wird man die Skeptiker von
Mit der neuen Aggregate-Baureihe ABPAC treibt Rexroth
die Industrie-4.0-Fähigkeit
der Hydraulik massiv voran.
Bilder: Bosch Rexroth
Industrieanzeiger 12.15
heute überzeugen können. Deshalb gehen
wir den Weg der kleinen, umsetzbaren
Schritte.
Und wie sieht es mit neuen Dienstleistungen
auf Basis der Daten aus, die in der Produktion Ihrer Kunden entstehen?
Erste Beispiele gibt es bereits, beispielsweise
bietet unsere neue Hydraulikaggregate-Baureihe ABPAC in den Messfühlern integrierte
Sensorpakete. Die erfassen kontinuierlich
alle Betriebszustände und kommunizieren
über offene Schnittstellen mit Steuerungen
oder direkt mit Smartphones und Tablet-PC
Über diese Zustandsmeldungen kann der
Anlagenbetreiber Verschleiß zuverlässig erkennen, bevor die Anlage ungeplant still
steht. Wir setzen das Aggregat selbst in unserer Produktion ein, um Erfahrungen zu sammeln. Auf der Hannover Messe haben wir
ABPAC in einer Ziehkissensteuerung demonstriert.
Wie wird der Industrie-4.0-gemäße Serviceteil sichtbar?
Indem wir Online-Dienstleistungspakete für
die vorausschauende Wartung von Anlagen
anbieten. Unter dem Begriff Online Diagnostics Network, kurz ODiN, bieten wir
dem Anwender einen Service, der ihn über
eine sichere Cloud regelmäßig über den Maschinenzustand informiert und Handlungsempfehlungen gibt. Und über ein Web Portal
lässt sich der aktuelle Zustand hydraulischer
Systeme überwachen. Dabei werden große
Datenmengen verarbeitet, wodurch sich die
Verfügbarkeit unserer Antriebssysteme in
Maschinen deutlich steigern lässt.
Nicht mehr das Produkt differenziert also in
Zukunft den Hersteller im Markt, sondern
seine Smart Services?
Genau, das ist das Geschäftsmodell. Seit einiger Zeit wird ja viel von Big Data gesprochen. Die Frage ist, was damit geschieht.
Beispielsweise lassen sich mit Hilfe von Data
Mining Veränderungen kritischer Komponenten zum Ursprungszustand identifizieren. So lässt sich Verschleiß zuverlässig erkennen, bevor er einen ungeplanten Anlagenstillstand verursacht. Deshalb glaube ich,
dass Service ein Vorreiter sein wird und mit
den richtigen Daten erheblichen Kundennut●
zen stiftet.
41
technik & wissen
Die Planetengetriebereihe Planurex 3
weist laut Hersteller den höchsten
Wirkungsgrad ihrer Klasse auf.
Bild: Siemens
bereich Mechanical Drives spezialisiert. Mit
nunmehr vier Flender-PlanetengetriebeReihen stehen Lösungen für die Leistungsbereiche von 10 000 bis 10 Mio. Nm bereit.
Im unteren Drehmomentbereich leisten die
kleinen Getriebe vom Typ Flender SIP bis
80 000 Nm. Seit rund drei Jahren sind diese
Standard-Industrie-Planetengetriebe
jetzt
auf dem Markt. Siemens offeriert sie fein abgestuft in acht Baugrößen. „Eine klassische
Plug&Play-Lösung, die der Kunde für den
Einbau in seine standardisierte Applikation
aus dem Katalog wie auch online konfigurieren und bestellen kann“, erläutert der Getriebe-Experte und Executive Vice President
Dr. Bernhard Hoffmann den Vorteil des
Konzepts eines Standardgetriebes über alle
Baugrößen hinweg.
Neue Generation der Planetengetriebe-Technologie
Kraftprotz
fürs Extreme
Mechanische Antriebstechnik | Siemens vermeldet
Zuwachs beim modularen Baukasten im Planetengetriebebereich. Flender Planurex 3 ergänzt den oberen Leistungsbereich mit zehn fein abgestuften Baugrößen im Bereich von 1,7 Mio. bis 5,45 Mio. Nm.
Planetengetriebe im Großformat verrichten
unter zumeist extremen Bedingungen ihre
Arbeit: als Antriebe in hohen Leistungsbereichen bei geringem Bauraum beispielsweise in der Zementherstellung und im Tagebau
in Minen, in Hochleistungspressen, Schaufelradbaggern oder Ölbohrplattformen. Die
Verfügbarkeit der von ihnen angetriebenen
Anlagen und Förderbänder ist für die Betreiber das höchste Gut. Umso mehr gilt dies
bei großen Anlagen mit hoher Leistungsaufnahme.
Auf Aggregate, die auf zuverlässigen
Dauerbetrieb selbst in extremen Einsätzen
abzielen, ist der Siemens-Applikations42
Deutlicher Sprung beim Optimieren von
Gewicht und Bauraum gelungen
Den oberen Bereich im Produktportfolio der
Flender-Getriebe decken die Reihen Planurex 2 (80 000 Nm bis 1,7 Mio. Nm) sowie
die ursprünglich als Zentralantrieb gedachte
HCPP-1001-Reihe (bis zu 10,5 Mio. Nm)
ab. Am oberen Leistungsende von Planurex
2 positioniert Siemens jetzt die neue, technologisch weiterentwickelte Generation Planurex 3 im XL-Format. Die erstmals auf der
diesjährigen Hannover Messe gezeigte Neuentwicklung basiert auf der Planurex-2-Reihe und deckt das sehr hohe Drehmomentspektrum von 1,7 Mio. bis 5,45 Mio. Nm
ab. Die in etlichen Jahren zusammen mit Anwendern gesammelten Erfahrungen mit der
Vorläufergeneration zahlen sich aus. Vor allem beim Optimieren von Gewicht und Bauraum sei ein deutlicher Sprung gelungen,
sagt Dr. Jens Möller, Head of Production
Line Management. Gepaart mit tiefem Anwendungs-Know-how gelinge es, das Gewicht bei gleichem Drehmoment um rund
15 % zu senken, etwa indem deutlich kürzer
gebaut werde.
Aus zuvor sieben Baugrößen wurden
zehn. Getriebe lassen sich dadurch besser
dimensionieren. Leistungssprünge zwischen
den verschiedenen Baugrößen werden verringert. „Mit dieser harmonischen Stufung
Industrieanzeiger 12.15
Dr. Bernhard Hoffmann, Leiter des
Applikations-Bereichs der Siemens
Business Unit Mechanical Drives,
präsentiert die neue Getriebereihe.
Bild: Kieser
können wir deutlich treffgenauer auf die Applikation des Kunden hin anbieten“, hebt
Dr. Bernhard Hoffmann die hohe Modularität des Standard-Planetengetriebes hervor.
Weil hier hohe Drehmomente bei kleinstem
Bauraum vereint wären, würden sich große
Übersetzungen bauraumsparend realisieren
lassen. Im Schnitt gibt Siemens eine um
17,2 % höhere Drehmomentdichte bei gleichem Gewicht im Vergleich zur Vorgängerserie an. Hinzu kommt eine Überlastfähigkeit von 200 % gegenüber dem Nenndrehmoment über alle Baugrößen, wodurch sich
Lastspitzen, auch solche in den Anfahrmomenten, abfangen lassen. Überdies erweitert Siemens für die Planurex-3-Getriebe die
Gewährleistung um zwölf Monate.
Von der laut Hersteller längeren Lagerlebensdauer, der extremen Leistungsdichte
sowie dem hohen Wirkungsgrad auch bei
großen zu übertragenden Leistungen profitieren vor allem große Arbeitsmaschinen,
UNSER PROGRAMM
beispielsweise im Zement- und Mining-Bereich. Als erste Anwendungen fokussiert der
Lösungsanbieter Rollenpressenantriebe sowie Zentralantriebe für Rohrmühlen. Getriebe der neuen Plenurex-3-Reihe lassen
sich auch in Anwendungen wie etwa vertikale Rührwerkskugelmühlen und Zuckerrohrmühlen einsetzen.
Grundsätzlich betrachtet Siemens den
Antriebsstrang als Ganzes. Im Rahmen von
Integrated Drive Systems (IDS) werden einzelne Antriebskomponenten Teil eines Systems. Auch die neue Planurex-3-Getriebegeneration ist integraler Bestandteil von IDS,
ausgeführt als Komplettlösung aus Motor,
Getriebe und Kupplung aus einer Hand,
kombiniert mit einer Ölversorgung. Für das
Zusammenspiel der Komponenten unter
IDS-Gesichtspunkten legt Siemens die Messlatte hoch. Anlagenbetreiber könnten damit
die Verfügbarkeit ihrer Applikation auf bis
●
zu 99 % erhöhen. (dk)
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Kolbenstangen im Vergleich: links H-CFK,
rechts Stahl. Bilder:
Hänchen
„H-CFK“ vereint Vorteile von Carbon und Metall in innovativer Weise
Hochbelastbarer
Verbund
Hydraulik | Ein hochbelastbarer Verbund von Carbon
und anderen Komponenten, veredelt zu einem neuen
Werkstoff: aus H-CFK gefertigte Zylinderrohre und
Kolbenstangen von Hänchen sparen extrem Gewicht
und Energie.
❧ Dietmar Kieser
Die Aufgabe an das Forschungs- und Entwicklungsteam war klar umrissen: Zylinderrohr und Kolbenstange für Hydraulikzylinder sollten so gestaltet werden, damit entweder bei gleicher Leistung weniger Energie
verbraucht wird oder im hochdynamischen
Einsatz höher beschleunigt werden kann.
Das nötige Know-how haben sich die Mitarbeiter der Herbert Hänchen GmbH & Co.
KG aus Ostfildern nahe Stuttgart in den letzten vier Jahren angeeignet.
Die neulich auf der Hannover Messe präsentierten Ergebnisse sprechen für sich: An
die bis zu 80 % leichteren und 50 % energieeffizienteren Hydraulikzylinder konnten Besucher auf dem von Hänchen als „CFK-Erlebniswelt“ eingerichteten Messestand selbst
Hand anlegen, begutachten, testen und vergleichen.
44
Die den Komponenten verpasste Schlankheitskur basiert auf einem neuen Werkstoff,
den Hänchen H-CFK nennt. Carbon-faserverstärkter Kunststoff bildet mit Metallen
und anderen Komponenten einen hochbelastbaren Verbund. Die dadurch entstehenden Composites halten den sehr hohen
Kräften in der Hydraulik stand und widerstehen auch den Einflüssen des Druckes. Damit ist es den Entwicklern des inhabergeführten Unternehmens gelungen, Carbon
auch für den Hydraulikzylinder und selbst
für Kleinserien einsatzfähig zu machen.
Dem ersten Schritt – der Entwicklung einer Leichtbau-Kolbenstange aus Carbon –
ist ein innovatives Fertigungsverfahren entwachsen: eine spezielle 7-Achs-Maschine.
Mit dieser ist Hänchen jetzt in der Lage, in
einem Prozess hochkomplexe H-CFK-Verbünde aufzubauen. Selbst Einzelstücke, ja
ganze Zylinder lassen sich laut Firmenangaben wirtschaftlich fertigen.
Große Bedeutung kommt dem eigens entworfenen Laminatdesign zu. Bildet es doch
die Grundlage für den neuen Werkstoff.
Durch unterschiedliche Anordnung des Faserverlaufs lässt sich das Hänchen-CFK mit
Industrieanzeiger 12.15
Blick auf die Steifigkeit für die jeweiligen
Anforderungen designen. Bei gleichen Fähigkeiten erreichen solche Bauteile gegenüber aus Stahl gefertigten geringere maximale Dehnungskoeffizienten. So hat Stahl eine
Zugfestigkeit von 1000 N/mm², die Carbonfaser von 5000 N/mm². Dieser Unterschied
lässt sich zwar nicht linear auf die entsprechenden Bauteile übertragen, zeigt aber die
Stärken dieser Fasern. Und während das
eher weiche, weniger belastbare Aluminium
ein Drittel des Gewichts von Stahl aufweist,
hat CFK nur 20 % bis 25 % dieses Gewichts.
Kolbenstangen unterschiedlicher Ausführungen lieferten auf dem Hänchen-Messe-
Krafteinleitende Elemente, wie
das Gewinde am Ende einer
Kolbenstange, werden
bei der Produktion
fest in die H-CFKKolbenstange eingebunden. So entsteht
eine hochfeste Verbindung.
CFK-Faserhalbzeuge,
sogenannte Rovings,
werden in Spulen aufgewickelt und können
als Endlosgarn verarbeitet werden.
stand den Beweis: Die Stahlausführung
brachte 7,0 kg auf die Waage, in H-CFK mit
den gleichen Maßen gefertigt, waren es gerade Mal 1,9 kg. Dabei hat der neue Werkstoff
eine besonders hohe Festigkeit, dehnt sich
nicht aus und ist obendrein amagnetisch.
Beim Design von H-CFK-Bauteilen ist es
wichtig zu erkennen, welche Komponenten
auf Carbon-Basis ausgeführt werden können und für welche eine metallische Ausführung sinnvoller ist. Bei einer Kolbenstange
ist es erforderlich, den Grundkörper aus Gewichtsgründen auf CFK-Basis aufzubauen.
Für krafteinleitende Elemente, wie etwa das
Gewinde am Ende einer Kolbenstange, eignen sich metallische Werkstoffe besser. Diese
und andere Kombinationen lassen sich mit
H-CFK in einem hochbelastbaren Werkstück aufbauen. Mit ihrer besonderen Wickeltechnologie können die Schwaben metallische Enden direkt in den CarbonIndustrieanzeiger 12.15
Grundwerkstoff einbinden. Dies schafft eine
hochfeste Verbindung zwischen Gewinde,
Verschluss und anderen Anschlussteilen aus
Metall und dem aus Carbon designten Bauteil. Auf diese Weise lassen sich die üblichen
Befestigungselemente zur Kraftübertragung
wie beispielsweise Gelenk- oder Flanschköpfe anbauen.
Besonders hohe Anforderungen werden
an die Laufflächen in Hydraulikzylindern
gestellt. Alternativ zu der Chromschicht, die
bei herkömmlichen Stangen und Rohren verwendet wird, muss bei der Produktion von
H-CFK eine harte Oberfläche erzeugt werden. Gelöst wurde dies in Ostfildern durch
Honen als Feinbearbeitung. Dies ermöglicht
den für Hänchen-Produkte typischen Kreuzschliff mit einer Rauheit von Rz=0,8. Diese
Schicht wird bei der Fertigung in den Verbund mit eingebracht und ist somit ein fester
Teil von H-CFK. Somit werden die Bauteile
innerhalb eines Produktionsprozesses einschließlich der benötigten Laufflächen hergestellt. Diese sind völlig korrosionsfrei und
deshalb auch unempfindlich für Flugrost,
der verchromte Stangen angreifen kann. All
dies stellt einen reibungs- und verschleißarmen, optimalen Dichtungslauf sicher. Zusätzlich wird durch diese Laufflächen-Technologie im Werkstoffverbund eine entsprechende Verschleißschicht aufgebracht. Sie
ermöglicht den Einsatz aller Dichtungskombinationen von Hänchen.
Der Antriebstechnikspezialist produziert
jetzt Hydraulikzylinder in Kleinstückzahlen,
deren Kolbenstangen und Zylinderrohre aus
H-CFK bestehen. Sie reduzieren den Angaben zufolge im mobilen und stationären
Leichtbau das Gewicht drastisch und erlauben korrosionsfreie oder amagnetische Konstruktionen. Mit einem Kolbendurchmesser
bis 200 mm, einem Hub bis 1500 mm, Kräften bis 400 kN und einem Temperaturbereich von -40° C bis 80° C lassen sich in
Fahrzeugen, mobilen und stationären Anwendungen, im Offshore- und Offroad-Bereich vielfältige neue Lösungen verwirklichen.
Die Präzision entspricht dabei der ISOQualität 7, die Stange erfüllt f7, das Rohr
H7. Die Zylinderrohre aus H-CFK erlauben
den Einsatz von Drücken bis 700 bar und
höher, denen bisher nur äußerst aufwendige
und schwere Spezialkonstruktionen standhielten. Bei Hänchen jedenfalls ist man sich
sicher, dass „der neue Werkstoff-Verbund
den Zylinderbau revolutionieren“ wird. ●
45
Der Permanentmagnetmotor der HST-Modelle
benötigt kein Getriebe. Und da die Antriebswelle luftgelagert ist, kommt das gesamte System ohne Öl aus. Bilder: Boge
Flüsterleise
Neue Kompressoren von Boge sparen Platz und Energie in der Lackierung
Ohne einen
einzigen Tropfen Öl
Druckluft | Lackierbetriebe sind auf absolut ölfreie
Druckluft angewiesen. Der High-Speed-Turbo Kompressor von Boge ist bis zu 30 % günstiger als ölfreie
Schraubenkompressoren.
❧ Sabine Koll
Der kleinste HST liefert mit 55 kW 7,97 m3
Bei ölfreien Kompressoren setzt Boge nicht
ausschließlich auf die neuen HST-Kompressoren. Vorgestellt wurde auf der Hannover
Messe auch die neue EO-Baureihe, die besonders für Anwender interessant ist, die einen leisen und kompakten Kompressor für
die Positionierung nahe am Arbeitsplatz benötigen. Deren Scroll-Verdichter arbeiten
extrem leise und vibrationsarm. Diese operieren jeweils mit zwei Spiralen, von denen
eine fest steht, während die andere exzentrisch rotiert. Die beiden Spiralen greifen
zwar ineinander, berühren sich aber nicht.
Kontinuierlich wird die angesaugte Luft in
den immer enger werdenden Innenraum gedrückt, wodurch pulsationsfreie, absolut ölfreie Druckluft erzeugt wird. Auch ein ÖlWassertrenner ist nicht erforderlich. Mit einer zweistufigen Nachkühlung wird die Effizienz zusätzlich gesteigert. Bis zu vier Verdichter lassen sich in einem Gehäuse unterbringen, wenn besonders hohe Liefermengen gefragt sind. Scroll-Verdichter kommen
ohne Ölschmierung aus, weil die Aluminiumspiralen in der Verdichtungskammer
●
nicht aneinander reiben.
Druckluft pro Minute. Daneben gibt es ab Herbst
zwei weitere Modelle mit 110 beziehungsweise
220 kW.
„Unsere HST-Kompressoren kommen ohne
einen einzigen Tropfen Öl aus“, sagte Thorsten Meier auf der Hannover Messe. Der Geschäftsführer von Boge war sichtlich stolz
auf sein jüngstes „Baby“, das ölfreie Druckluft der Klasse 0 produziert. „Für diese Entwicklung haben wir den Kompressor neu gedacht, indem wir alles Bisherige auf den
Prüfstein gestellt und schließlich auf alles
Überflüssige verzichtet haben.“
An erster Stelle auf der Streichliste steht
ein Getriebe, das natürlich immer Öl benötigt: Stattdessen haben die Bielefelder den
HST-Kompressoren einen Permanentmagnetmotor mit hoher Energiedichte spendiert,
46
der Impeller aus Titan antreibt. Diese sitzen
an den Enden der Motorwellen und versetzen die angesaugte Luft in Geschwindigkeit.
Die Besonderheit: Die Antriebswelle ist luftgelagert – Voraussetzung für hohe Drehzahlen von bis zu 120 000 Umdrehungen pro
Minute sowie eine hohe Verschleißarmut.
Boge hat für den Permanentmagnetmotor
eigens eine Entwicklung und Fertigung im
Haus aufgebaut. „Unsere Zulieferer haben
abgewinkt, als wir mit unseren Vorstellungen und Ideen zu ihnen kamen. Das hielten
sie für unrealistisch“, erklärte Meier. „Deshalb stellen wir alle Komponenten selbst
her.“
Industrieanzeiger 12.15
technik & wissen
Die luftgelagerte Antriebswelle benötigt
im Gegensatz zu Magnet- oder Wälzlagern weder Fremdenergie noch einen
anderen Betriebsstoff als Luft.
Wettbewerber Atlas Copco hatte vor vier
Jahren bereits mit dem ZH 350+ einen komplett ölfreien Turbokompressor vorgestellt,
der nach Class 0 zertifiziert ist. Auch er
kommt ohne Getriebe aus und verfügt über
Laufräder aus Titan. Und noch eine weitere
Gemeinsamkeit gibt es: Sowohl Boge als
auch Atlas Copco verwenden dreistufige Gebläse. „Um mehr Leistung zu erhalten, sind
in Zukunft aber auch weitere Gebläse denkbar“, verriet Meier.
Boge ist nach eigener Einschätzung einen
konsequenteren Weg gegangen als der große
Wettbewerber: Die HST-Modelle der Bielefelder bauen sehr kompakt auf – sie benötigen rund 50 % weniger Platz als andere ölfreie Kompressoren. Möglich ist dies durch
eine radikale Reduzierung der Bauteile: So
wurden nur ein bewegliches Teil pro Antriebsmotor und deutlich weniger Lager und
Dichtungen verbaut. Auf Lüftermotor, Getriebe, Schmierungssystem und Ölpumpe
wurde komplett verzichtet.
Sie sind außerdem 66 % leichter durch
den konsequenten Einsatz von Aluminium
als Werkstoff. Zudem sind sie kaum zu hören: Der Schalldruck liegt je nach Baugröße
zwischen 63 und 69 dB(A).
Für einen zuverlässigen und wartungsarmen Betrieb bei minimalem Energiebedarf
stehen der Permanentmagnetmotor und die
luftgelagerte Antriebswelle. Die Impeller
Industrieanzeiger 12.15
sorgen im Verbund mit Diffusor und Spiralgehäuse dafür, dass die Geschwindigkeitsenergie besonders effektiv in Druckenergie umgewandelt. Ein durchdachtes Kühlkonzept sorgt für effektive Abkühlung der Luft nach jeder Verdichtungsstufe, und mit den integrierten
Frequenzumrichtern lässt sich der Volumenstrom stufenlos an den Druckluftbedarf anpassen.
Wie effizient die Geräte arbeiten,
zeigt sich am deutlichsten im Leerlaufbetrieb: Hier liegt der Energiebedarf
bei unter 1,9 % der Nennleistung. Ein
Grund dafür ist, dass kein Lüftermotor
zusätzliche Energie aufnimmt.
„Insgesamt können unsere Kunden
durch diese Besonderheiten in der Konstruktion über den gesamten Lebenszyklus hinweg bis zu 30 Prozent der Kosten gegenüber herkömmlichen ölfreien
Schraubenkompressoren einsparen“, so
Meier. Auch die reinen Anschaffungskosten
sind günstiger: Eine genaue Aussage wollte
der Geschäftsführer nicht treffen – nur so
viel: „Die Preise liegen deutlich unter denen
anderer ölfreier Kompressoren – die Differenz liegt im zweistelligen Prozentbereich.“
Dennoch will Boge auch in Zukunft nicht
auf ölfreie Schraubenkompressoren verzichten: Bei den HST-Modellen handelt es sich
um wassergekühlte Varianten; für luftgekühlte sind Schraubenkompressoren weiterhin das Mittel der Wahl. Außerdem kann
man zunächst nur drei HST-Modelle mit einem Standarddruck von 7,5 bar anbieten:
Der HST 55 liefert 7,97 m3 Druckluft pro
Minute und ist die bislang kleinste Baugröße. Im mittleren Segment steht der HST 110
mit einer Leistung von 17,97 m3/min zur
Verfügung. Der HST 220 ist mit 36,57
m3/min das Modell mit der größten Liefermenge. Doch Meier kündigte bereits an, die
●
Baureihe bald erweitern zu wollen.
Ferndiagnose in der vernetzten Fabrik
Boges Ferndiagnosetool Airstatus hat den Zustand von bis zu 32 Komponenten sicher im Griff. Es stellt Prozessdaten wie Status, Wartungsmeldungen, Temperaturen und Drücken direkt dar. Anwender können Störungen auf
ihrem PC, Tablet oder Smartphone von jedem beliebigen Ort weltweit sofort identifizieren, analysieren und entsprechend darauf reagieren – was die Fehlerbehebung erheblich beschleunigt. Oder sie nutzen Airstatus für Condition-Monitoring, um proaktive Maßnahmen und die Planung und Koordinierung von Wartungseinsätzen zu managen. Zur Inbetriebnahme der Anlagenüberwachung werden die jeweiligen Kompressoren und Komponenten via
Modbus Scan ausfindig gemacht. Die Daten lassen sich direkt über GSM/GPRS oder über eine LAN-Verbindung
in Echtzeit übertragen. Anwender können dann die Daten auf dem Airstatus Webportal oder der App aufrufen.
Ein Alarm-Management per E-Mail oder SMS bei der Über- oder Unterschreitung definierter Grenzwerte trägt
zusätzlich zur Sicherheit bei.
47
technik & wissen
Leistungselektronik im Bereich über 100 kW
Neues Konzept
sorgt für Effizienz
Elektrische Antriebstechnik | Sieb & Meyer hat einen
neuen Frequenzumrichter für Hochgeschwindigkeitsanwendungen entwickelt. Seine Drei-Level-Technologie sorgt für geringe Rotorverluste.
Für motorische und generatorische Hochgeschwindigkeits-Anwendungen mit hohen Ausgangsleistungen sind
heute verfügbare Umrichter-Standardtechnologien nicht
ausreichend. Da es für solche Umrichter aber gerade im
Bereich der erneuerbaren Energien einen zunehmenden
Bedarf gibt, hat das Lüneburger Unternehmen Sieb &
Meyer eine Lösung auf Basis der Drei-Level-Technologie
entwickelt. Der sogenannte SD2M soll geringe Rotorverluste gewährleisten, sodass sich die Lagerbelastung
verringern und eine übermäßige Erwärmung des Motors
vermeiden lässt.
„Wir haben hier eine Marktlücke erkannt“, erläutert
Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb Antriebselektronik bei
Sieb & Meyer. Denn bislang seien auf dem Markt keine
Umrichter für Ausgangsleistungen von mehr als 100 kW
sowie Drehfeldfrequenzen bis 2000 Hz erhältlich gewesen – und erst recht keine Lösungen, die auch Synchronmotoren sensorlos regeln konnten. Gerade im Zuge der
Energiewende werden solche Systeme aber benötigt: Sie
ermöglichen eine deutliche Effizienzsteigerung von rotierenden Energiespeichern (Flywheel) und Strömungsmaschinen wie Turboverdichtern und Kompressoren,
zum Beispiel für Abwasseraufbereitungssysteme oder
ORC-Anlagen zur Verstromung von Restenergie.
Die technischen Rahmenbedingungen sind komplex:
Hochgeschwindigkeits-Motoren generieren ihre Leistung über die Drehzahl und nicht über das Drehmoment. Überschlägig gilt: Das Rotorvolumen verändert
sich analog zum Kehrwert der Drehzahlerhöhung. Das
heißt: Bei zehnfachen Drehzahlen verringert sich das Ro-
i
Das Entwicklungsprojekt
wurde durch das BMWi
gefördert.
Quelle: Sieb & Meyer
48
Der neue Frequenzumrichter SD2M ist für motorische
und generatorische Hochgeschwindigkeits-Anwendungen mit hohen Ausgangsleistungen konzipiert.
Bild: Sieb & Meyer
torvolumen auf ein Zehntel. Daraus ergibt sich ein Problem, denn das geringe Rotorvolumen und die daraus
resultierende Rotoroberfläche ermöglichen lediglich eine eingeschränkte Wärmeabfuhr. Das wirkt sich vor allem dann negativ aus, wenn die Motoren im Vakuum
oder Gasen mit geringer Wärmeleitfähigkeit betrieben
werden.
Das anwendungsseitig benötigte Leistungs-/Drehzahlverhältnis erfordert aber auch eine besondere Betrachtung des Motordesigns. „Beim Rotor muss die zulässige Umfangsgeschwindigkeit beachtet werden, bei
der dazugehörigen Welle die biegekritischen Frequenzen“, erklärt Gerhardt. In der Praxis bedeutet das zum
Beispiel für einen Synchronmotor mit 100 kW bei
60 000 1/min, dass die benötigte Leistungsdichte nur mit
Hilfe eines vierpoligen Motordesigns realisierbar ist. Es
wird eine Drehfeldfrequenz von 2000 anstatt von
1000 Hz benötigt.
Um die nötigen Drehfeldfrequenzen erzeugen zu können, wurden bislang Zwei-Level-Frequenzumrichter eingesetzt, die die benötigte Ausgangsspannung mittels
Pulsweiten-Modulation (PWM) erzeugen. In Abhängigkeit von der verwendeten Schaltfrequenz und der Induktivität des Motors ergibt sich dabei jedoch eine schaltfrequente Welligkeit (Stromrippel) des Motorstroms. Eine
Erhöhung der Schaltfrequenzen könnte das Problem lösen. Im Fall von Zwei-Level-Frequenzumrichtern ist das
Industrieanzeiger 12.15
jedoch aus technischen und wirtschaftlichen Gründen
nicht zielführend. „Im Fall eines Drei-Level-Frequenzumrichters ist eine Erhöhung der Schaltfrequenz aber
möglich“, sagt Gerhardt. „Und genau das ist unser Lösungsansatz.“ Bei der Nutzung dieser Technologie müssen die einzelnen Halbleiterschalter nur noch die halbe
Zwischenkreisspannung in Höhe von 300 V schalten,
sodass Halbleiter mit einer Sperrspannung von 600 V
zum Einsatz kommen können. Diese Halbleitertypen haben laut Gerhardt deutlich bessere Schalteigenschaften.
Entsprechend sei die resultierende Verlustleistung trotz
Schaltfrequenzen von bis zu 32 kHz beherrschbar. So ließen sich die harmonischen Stromanteile reduzieren. Die
umrichterbedingten Verluste im Rotor seien gering.
Neben der PWM-Schaltfrequenz ist auch der Spannungshub entscheidend, welcher mit dem PWM-Muster
auf die Motorwicklungen beaufschlagt wird. Durch die
Drei-Level-Technologie soll der Spannugshub nach Herstellerangaben halbiert werden, was in erster Näherung
auch den Stromrippel nochmals um die Hälfte verringere. In der Folge sollen sich abermals wesentlich verringerte Wärmeeinträge im Rotor einstellen.
Die Firmware des SD2M basiert auf der bewährten
Serie SD2S von Sieb & Meyer. Die Multi-Level-Technologie machte es jedoch notwendig, die bestehenden
Regelungsalgorithmen und -modelle für den sensorlosen
Betrieb von Synchronmotoren anzupassen. Diese Softwareteile wurden also nennenswert strukturell und codeseitig angepasst. Die hardwareseitig realisierten
Schnittstellen sind firmwareseitig implementiert. Die
erste Ausbaustufe mit einer Nennleistung von 160 kW
wurde bereits auf letzten SPS IPC Drives in Hannover
präsentieren. Folgen soll demnächst eine Variante mit
●
250 kW. (ah)
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Für Hochgeschwindigkeits-Frequenzumrichter gibt es
einen zunehmenden Bedarf, beispielsweise in Zusammenhang mit Turbokompressoren in Abwasseraufbereitungs-Anlagen. Bild: Richard Jary / Fotolia
Industrieanzeiger 12.15
49
technik & wissen
Transportwagen des Multi-Carrier-Systems bewegen sich frei
Total flexibel
Intralogistik | Mit Transportwagen, die völlig frei
beweglich und unabhängig von allen anderen
sind, ergänzt das neue Multi-Carrier-System
klassische Intralogistiklösungen. Formate,
Größen und Produktarten lassen sich
auf Knopfdruck einstellen.
Im internen Transportsystem
einer Anlage lassen sich die
fixierten Wagen des MultiCarrier-Systems per Umlaufsystem von einer Seite der
Anlage zur anderen transportieren.
Jeder Transportwagen kann sich
völlig frei und unabhängig von
allen anderen auf dem MultiCarrier-System bewegen.
Bilder: Festo
Als zukunfts- und wandlungsfähige Technologiefabrik
hat Festo seine jüngste Fertigungsstätte konzipiert.
Wenn in diesem Sommer im Werk in Ostfildern-Scharnhausen Produktionsanlagen die ersten Steuerungselemente, Ventile, Ventilinseln und Elektronik fertigen, stehen auch neue Konzepte von Industrie 4.0 auf dem Prüfstand. In diesen Anlagen zeigt der Esslinger Automatisierungsspezialist Pilotanwendungen wie etwa das MultiCarrier-System. Das vielseitige Transportsystem wird im
Scharnhausener Werk laut Vorstandschef Dr. Eberhard
Veit „mehrfach zu sehen sein“.
Clou der Gemeinschaftsentwicklung von Festo und
Siemens ist die Flexibilität, die diese Transportlösung in
der Intralogistik schafft. Frei konfigurierbar, kann das
System einfach und dennoch exakt synchron zum Prozess in den vorhandenen innerbetrieblichen Materialfluss eingebunden werden. Schnell anpassen lässt sich
die Bewegung der Transportwagen auf unterschiedliche
Formate, Größen und Produktarten, ja selbst auf saisonale Anforderungen hin. Sozusagen die Formatverstellung auf Knopfdruck im Transportsystem.
Die Transportwagen werden frei ins Multi-CarrierSystem ein- und ausgeschleust, zudem lassen sie sich
beschleunigen, verzögern und frei positionieren. Dabei
reicht die Flexibilität noch weiter: So lassen sich die
50
Wagen völlig frei untereinander nutzen. Selbst der Mix
unterschiedlicher Wagen- und Produktkonfigurationen
auf einem System ist möglich. Zudem ist das Bewegungsprofil jedes Wagens frei einstellbar. Weitere Leistungsdaten: Das Multi-Carrier-System ist bis zu 3 m/s schnell
und beschleunigt bis zu 40 m/s². Starts und Stopps können an beliebiger Position erfolgen. Aus alldem resultieren kürzere Umrüstzeiten, eine nahezu nahtlose Formatumstellung und wegen des geringeren Verschleißes geringere Wartungskosten.
Und die Industrie-4.0-Relevanz? Daraufhin zugeschnittene Optionen trägt das Multi-Carrier-System in
sich: Dazu gehört beispielsweise ein flexibler mechatronischer Aufbau für die wirtschaftliche Fertigung bis hin
zur Losgröße eins. Aber auch die dezentrale Sensorik
und Intelligenz, die den Werkstückträgern und Antrieben innewohnt. Auch der modulare Servoregler und die
Motion-Control-Steuerung sind auf Industrie 4.0 ausgerichtet. Selbst die Simulation ist vollständig auf eine
spätere Anordnung und Anlage zur Systemauslegung
und -optimierung vorbereitet. Bereits aus der Simulation
lassen sich Programmdaten generieren, heißt es weiter.
Zudem ist laut Anbieter mit der OPC-UA-Schnittstelle
eine offene Integration in Industrie-4.0-Host-Umgebun●
gen möglich. (dk)
Industrieanzeiger 12.15
Individuelles Maschinendesign mit Standard-Lösungen
Standard ganz
nach Maß
Schaltschranktechnik | Der Trend bei Maschinen geht
immer stärker in Richtung Design. Mit Schaltschranksystemtechnik von Rittal bietet Supfina Grieshaber eine vielversprechende Maschinenserie.
Mit den Doppelseitenschleifmaschinen
lassen sich Werkstücke mit Durchmes-
Beim Maschinendesign
stehen einfache Bedienung,
verringerter Platzbedarf bei
erheblich reduzierten Anlagenkosten immer mehr im
Maschinenbauer wie Supfina Grieshaber bewegen sich oft an der Grenze des technisch
Machbaren. Ziel des weltweit führenden
Herstellers von Maschinen für Superfinishund Schleifbearbeitungen ist es, immer kompaktere und wirtschaftlichere Maschinen
auf den Markt zu bringen – ohne Zugeständnis bei Präzision, Produktivität und Be-
Fokus. Bilder: Rittal
dienungsfreundlichkeit. Dies ist dem Maschinenbauer 2014 mit der Weiterentwicklung der bewährten Planet V gelungen.
Mit der Doppelseitenschleifmaschine lassen sich Werkstücke mit Durchmessern von
6 bis 85 mm und einer Dicke von 0,6 bis
40 mm ein- oder doppelseitig bearbeiten.
Hauptmerkmale der neuen Maschine sind
eine verbesserte Schwingungsdämpfung bei
Industrieanzeiger 12.15
sern von 6 bis 85 mm und einer Dicke
von 0,6 bis 40 mm ein- oder doppelseitig bearbeiten.
absolut thermischer Stabilität. Starke
Schleifspindeln ermöglichen mit einer Leistung von 26 kW je nach Werkstückmaterial
Abträge bis 0,5 mm in einem Durchgang.
Die Einhaltung von Parallelitäten unter
0,005 mm zeigt den Anspruch an ein Maximum an Präzision. Neben dem Durchlaufschleifen beherrscht die Planet V auch das
Pendel- sowie Mehrfachdurchlaufverfahren.
Immer kürzere Entwicklungszeiten
Neben den technischen Neuerungen lag bei
der Entwicklung das Augenmerk auch auf
einem ansprechenden Design der Maschine.
„Durch das edle Maschinendesign wollen
wir Funktion und Qualität unserer Maschine unterstreichen und damit zeigen, was
durch unsere Innovation möglich ist: nämlich die Herstellung feiner, glatter Oberflächen dank Hochpräzisionstechnik“, erklärt
Thomas Harter, Produktmanager bei
Supfina Grieshaber. Und ergänzt: „Design
ist ein deutlicher Trend im Maschinenbau.
Aber letztlich geht es um Qualität und Leistung.“ Am Ende sei es immer die Wirtschaftlichkeit der Maschine, die eine Kaufentscheidung bei den Kunden herbeiführe.
Herausforderung für den Maschinenbauer sind neben dem Preiskampf die immer
kürzer werdenden Produktzyklen der Maschinen, die sogenannte Time-to-Market,
die Dauer von der Produktentwicklung bis
zur Auslieferung an den Kunden. „Das bedeutet für uns, dass wir immer schneller entwickeln und auf die Marktforderungen reagieren müssen“, so der Produktmanager.
51
technik & wissen
Eine Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der gesamten flüssigkeitsbasierten Kühltechnik
in das Schaltschranksystem TS 8.
Dabei sind kurze Lieferzeiten von namhaften Automobilherstellern wie Audi,
BMW, Daimler oder Chrysler sowie deren
Zulieferer wie Schaeffler oder SKF gefordert. Im Durchschnitt beträgt die Lieferzeit
für Maschinen etwa zehn Monate. Aber es
geht auch schneller. Supfina Grieshaber baut
Maschinen auch innerhalb von sechs Monaten. Der Hersteller setzt dabei konsequent
auf das Konzept der Standardisierung. „Wir
verwenden Standard-Komponenten und
stellen daraus individuelle Lösungen her.
Dabei versuchen wir unseren modulbasierten Baukasten immer weiter zu verbessern
und bei Bedarf auszubauen“, so Harter.
Schaltschrank-Infrastruktur ausgelagert
Zu den verwendeten Infrastruktur-Komponenten der Planet V zählen auch Standardprodukte aus dem Rittal-Programm.
Der hessiche Systemanbieter ist zentraler
Lieferant des Maschinenherstellers von der
Schaltschranktechnik über die Kühltechnik
bis zur Stromversorgung. Anders als bei herkömmlichen Maschinenbaukonzepten befindet sich bei der Planet V die elektrische
Ausrüstung – mit SPS-, Servo-CNCAntriebs-, Sicherheits- sowie Kühlungstechnik für Spindel und Schaltschränke – nicht
innerhalb, sondern außerhalb der Maschine
in an das Design adaptierten TS 8 StandardSchaltschränken. Die „outgesourcte“ und
52
angereihte Schaltschrank-Infrastruktur, die
über eine Trasse mit der Maschine verbunden ist, umfasst insgesamt fünf TS-8-Schaltschränke, eine integrierte flüssigkeitsbasierte
Kühllösung der Serie LCP Industrie, einen
ebenso standardisierten Rückkühler der Serie Toptherm Chiller sowie das RiLine60
Stromschienensystem.
Die Auslagerung der Schaltschrank-Infrastruktur bietet viele Vorteile. Damit lassen sich individuelle Kundenanforderungen
etwa hinsichtlich der Aufstellung der Maschine besser erfüllen. So ist der Maschinenbauer durch das Absetzen der Schaltschrankreihe flexibler bei der Gestaltung der Aufstellfläche. „Durch die ausgelagerten Schaltschränke können wir je nach Platzverhältnissen individuellere Maschinenlayouts bieten“, so Harter. Mit der alten Baureihe, bei
der die Schaltschränke komplett in der Maschine integriert waren, war der Maschinen-
,,
bauer an die Aufstellfläche gebunden. „Jetzt
ist die Basismaschine kleiner und wir können die Schaltschränke individuell in neue
oder auch bestehende Fertigungslinien integrieren und genauso arrangieren, wie es notwendig ist“, erklärt der Produktmanager.
Ist durch den ausgelagerten Schaltschrank keine Maschinenfläche an einer Seite verbaut, erhöht sich zudem die Zugänglichkeit zur Maschine beim Beladen und
Umrüsten. Auch ein komfortabler Zugang
zu den in den Schaltschränken eingebauten
Betriebsmitteln ist für das Bedienpersonal jederzeit möglich. Insgesamt ist trotz kompakter Bauweise der Maschine eine hohe Servicefreundlichkeit gewährleistet.
Integrierte Systemlösung
Ein Vorteil ist zudem, dass durch die Auslagerung der Schaltschranktechnik entstehende Vibrationen etwa durch die Rückkühltechnik nicht auf das Bearbeitungszentrum übertragen werden können. Schließlich
hat die neue Lösung auch logistische Vorteile: Der Transport von Maschine und Schaltschränken kann auf getrennte und kleinere
Transportmittel verlagert werden.
Eine weitere Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der
Design ist ein deutlicher Trend
im Maschinenbau.“
Thomas Harter, Produktmanager Subfina Grieshaber
Industrieanzeiger 12.15
gesamten flüssigkeitsbasierten Kühltechnik
in das Schaltschranksystem TS 8. Durch das
Liquid Cooling Package (LCP) Industrie von
Rittal – ein Klimaschrank mit Luft/WasserWärmetauscher – lassen sich Verlustleistungen im Schaltschrank wirtschaftlich und sicher abführen. Wärmetechnisch sind auf engem Raum und bei hoher Packungsdichte
Kühlleistungen von bis zu 10 kW erreichbar.
Das LCP ist dabei zwischen Rückkühler
und Schaltschrank eingebaut und bläst die
Kaltluft von der linken Seite in den Schaltschrank, wo die Frequenzumrichter installiert sind. Die vollständige Trennung von
Wasserkreislauf und elektronischen Kom-
Supfina Planet V stellt einen Mix aus kostengünstigen Serienbauteilen und
Flanschheizkörper
individuellen Designele-
•
menten dar.
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ponenten im Schrank soll maximale Sicherheit gewährleisten. Der vollkommen geschlossene Schaltschrank kann insgesamt
die Schutzart IP 55 aufrechterhalten.
„Durch integrierte Lösungen aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik zu einer Gesamtlösung gehen wir sicher, dass technisch alles zusammenpasst. Wir haben dadurch einen Ansprechpartner für ein System und reduzieren
damit auch unseren organisatorischen Aufwand“, erklärt Thomas Harter. Auch die
weltweite Verfügbarkeit der Gerätetechnik
sowie der weltweite Service sei für Supfina
Grieshaber ein wichtiges Kriterium für die
●
Entscheidung für Rittal gewesen.
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53
technik & wissen
Mit der 5060 m2 großen Fertigungslinie
für Türzargen lassen sich hohe Stückzahlen bei einer großen Teilevarianz bis
hin zu Losgröße 1 fertigen.
Bilder: Kraft Maschinenbau
Skalierbare Automatisierungstechnik zur flexiblen Türzargenfertigung
SPS-Power mit
CNC-Funktionalität
Automatisierung | Türzargen variantenreich herzustellen war die Forderung eines großen Türenherstellers an den Maschinenbauspezialisten Kraft. Gelöst
wurde die Herausforderung mit Technik von Beckhoff.
Die G. Kraft Maschinenbau GmbH aus
Rietberg-Mastholte ist Spezialist für Sondermaschinen. Das Angebotsspektrum reicht
von der Planung über die Errichtung bis hin
zu Programmierung und Inbetriebnahme
von Automatisierungssystemen, einzelnen
Maschinen und kompletten, automatisierten
Produktionsanlagen. Besonders umfangreiches Know-how hat man im Bereich Türenund Zargenfertigung aufgebaut. Aktuelles
Beispiel ist eine neue Türzargen-Fertigungslinie für einen großen, westfälischen Hersteller von Türen mit Echtholzfurnier.
54
Es handelt sich um eine komplexe, 46 m
breite und 110 m lange Anlage, die im Gegensatz zu kompakt aufgebauten Bearbeitungszentren hohe Taktleistung und Produktflexibilität bietet. Die Taktzeit liegt bei
kurzen 20 Sekunden; pro Minute liefert die
Anlage also drei komplette Türzargen – das
sogenannte Loch aus zwei Längszargen und
einem Querteil. Andreas Wapelhorst, Technischer Leiter bei Kraft, erklärt: „Die enorme Leistungsfähigkeit der Produktionslinie
wird klar, wenn man bedenkt, dass es hier
nicht um die Standardloch-Fertigung geht.“
Vielmehr lasse sich eine flexible, gemischte
Produktion realisieren, also eine sehr große
Teile- beziehungsweise Produktvarianz in
Losgröße 1 umsetzen. „Und das betrifft
nicht nur die Zargengröße, sondern auch
unterschiedliche Ausgangsmaterialien, Dekore, Dichtungsarten oder Beschläge“, so
Wapelhorst weiter.
Typische Bearbeitungszentren, bei denen
eine einzelne Maschine den kompletten Bearbeitungsprozess übernimmt, eignen vor allem für die Fertigung von Sondertüren in
kleinen Stückzahlen. Eine dezentralisierte
Anlage, wie die Zargen-Fertigungslinie, verIndustrieanzeiger 12.15
Die PC-basierte Steuerungstechnik übernimmt in der Produktionsanlage nicht nur
die typischen SPS-Aufgaben, sondern setzt
auch die Zargenbearbeitung durch CNCMaschinen um.
Das um elektromechanische Taster erweiterte Multitouch-Control-Panel CP3921 des
Leitrechners bietet eine gehärtete Glasfront sowie ein hochwertiges und ansprechendes Design.
teilt hingegen die verschiedenen Bearbeitungsschritte auf mehrere Maschinen und ist
somit prädestiniert für die hohen Stückzahlen einer Serienproduktion. Dass sich dabei
dennoch eine enorme Produktvarianz bis hin
zur Losgröße-1-Fertigung abbilden lässt, erreicht Kraft mit einem individuell ausgelegten Anlagenlayout sowie durchgängiger
Steuerungs- und Antriebstechnik.
Der Bearbeitungsprozess beginnt mit dem
Einfahren und Vereinzeln der gestapelten
Futterbretter. Hierbei identifiziert ein Barcodeleser jedes Teil, damit dieses sich mit der
passenden Falz- und Zierbekleidung kombinieren lässt. Die in zwei parallelen Bearbeitungslinien entstandenen Rohteile müssen dann auf drei Linien – für ein Zargenquer- und zwei Längsteile – aufgeteilt werden. Dies soll später – mit der zeitaufwändigeren Enden-, Band- und SchließblechbearIndustrieanzeiger 12.15
beitung sowie der automatischen Band- und
Schließblechmontage – die hohe Taktrate
garantieren. Nach dem Einziehen und Kappen der Dichtungen folgt das Demontieren
der einzelnen Zargenteile für das abschließende Verpacken an Handarbeitsplätzen.
Die Fertigungslinie wird durchgängig PCbasiert gesteuert. Einen der Hauptgründe erläutert Tobias Walkenfort, Leiter Automati-
!
sierungstechnik bei Kraft: „Die hohe Performance von PC-Control war einer der entscheidenden Vorteile. Mit der zuvor eingesetzten SPS-Technik sind wir zunehmend an
Grenzen gestoßen, sodass zusätzliche, überlagerte Steuerungen, beispielsweise für die
Koordination der verschiedenen Teiletransporte, notwendig gewesen wären. Hinzu
kommt die gute Skalierbarkeit des BeckhoffSteuerungssystems, auch hinsichtlich der
Software.“ So erfordere die realisierte Produktionsanlage eine hohe SPS-Funktionalität, beinhalte aber zusätzlich auch ein gewisses Maß an CNC-Aufgaben. „Dies ließ sich
durch die hohe Skalierbarkeit von PCControl und der Software Twincat optimal
umsetzen“, so Walkenfort.
Einen weiteren Vorteil sieht Tobias Walkenfort in der durchgängigen Kommunikationstechnik von PC-Control: „Ethercat ist als
I/O- und Antriebsbus extrem performant,
einfach in Betrieb zu nehmen und im Markt
auch bei Drittanbietern sehr weit verbreitet.
Die Kommunikation über Twincat ADS von
der Steuerungs- zur Fertigungsleitebene bietet zudem den großen Vorteil, dass geänderte Steuerungsdaten automatisch gemeldet
werden. Damit entfällt das bei der SPS-Technik notwendige Datenpolling, was die Netzwerklast reduziert und die Reaktionszeiten
verkürzt. Hinzu kommt die Realtime-Ethernet-Kommunikation zwischen den einzelnen
Steuerungen, inklusive der Übertragung sicherheitsrelevanter Daten. Mit ihr lassen
sich zum Beispiel Prozessfreigaben zwischen
den einzelnen Produktionsbereichen komfortabel realisieren.“
Kraft Maschinenbau profitiert von
der Offenheit des Beckhoff-Systems.
Quelle: Tobias Walkenfort, Kraft Maschinenbau
55
technik & wissen
Insgesamt elf Schaltschrank-PC CP6930 sorgen
für präzise und fehlerfreie Fertigungsabläufe, in
Verbindung mit zahlreichen Ethercat-Klemmen
(unten im Bild) für nahezu 3800 digitale Einund über 2100 digitale Ausgänge.
Carsten Seidenberg, Projektleiter von Kraft, Stefan Sieber von Beckhoff sowie
Andreas Wapelhorst und Tobias Walkenfort, beide von Kraft (v.l.n.r.), begutachten
das Layout der neuen Türzargen-Fertigungslinie.
Außerdem profitiert Kraft laut Tobias
Walkenfort insgesamt von der Offenheit des
Beckhoff-Systems, zum Beispiel bei der Realisierung eines einheitlichen Bedienkonzepts
für SPS, CNC und Fertigungsleitrechner.
Schließlich müsse gerade eine Anlage mit
solch hohem Komplexitätsgrad einfach bedienbar bleiben. Die Offenheit sei zudem
entscheidend bei der Einbindung in das Unternehmensnetzwerk, zum einen für eine
komfortable Fernwartung und zum anderen
zur individuellen Kopplung des Fertigungsleitrechners an die zentrale Dateninfrastruktur des Kunden. Im letzteren Fall hat Kraft
als Dienstleistung auch den entsprechenden
Datenaustausch realisiert.
So komplex die gesamte Anlage sich darstellt, so umfangreich ist auch die notwendige Antriebstechnik. So sorgen in den einzelnen Linienbereichen je Steuerungsrechner
56
teilweise über 30 Beckhoff-Servoachsen für
äußerst präzise und dynamische Prozessabläufe, die sich – so Walkenfort – problemlos über Twincat ansteuern lassen: „Bei der
zuvor eingesetzten SPS-Technik wären wir
hier erneut an technische Grenzen gestoßen.
Zumal die von den Kunden geforderten Anlagen zunehmend komplexer werden. Hier
bietet PC-Control deutlich mehr Möglichkeiten und Flexibilität.“
Verbaut sind 126 Beckhoff-Servomotoren der Serie AM8000. Angesteuert werden
diese – zusammen mit rund 90 Servomotoren eines Drittanbieters – von insgesamt 213
Servoverstärkern der Baureihe AX5000.
Wapelhorst ergänzt hierzu einen wichtigen
Aspekt: „Aufgrund der zahlreichen Antriebe
profitieren wir hier in besonderem Maße
von OCT, also One Cable Technology. Diese
Einkabelanschlusstechnik spart Zeit bei der
Installation, ermöglicht kleiner dimensionierte Schleppketten und reduziert gerade
bei unseren meist großen Kabellängen deutlich die Kosten.“
Neben den vielen Servomotoren verdeutlicht die große Anzahl an digitalen Ein- und
Ausgängen die Komplexität der Gesamtanlage: Mehr als 3700 Ein- und 2100 Ausgänge sind über Ethercat-Klemmen realisiert. Hierzu zählen auch über 400 fehlersichere Twinsafe-Ein- und 100 TwinsafeAusgänge. Zusammen mit den sicheren Servoantrieben sind damit sämtliche Sicherheitsfunktionen umgesetzt worden. Zentral
gesteuert wird all das über einen als Fertigungsleitrechner fungierenden Schaltschrank C6930, mit Core-i7-Prozessor, sowie über ein Multitouch-Control-Panel
CP3921 mit 21,5“-Widescreen-Display.
Als Automatisierungssoftware setzt Kraft
Twincat 3 ein, was aus Sicht von Walkenfort
zahlreiche Vorteile mit sich bringt: „Zunächst profitieren wir von der Integration in
Visual Studio, da wir mit diesem StandardIT-Tool ohnehin unsere eigene Visualisierung und Fertigungsleitrechnerapplikationen erstellen.“ Durch die Integration von
Twincat 3 in das Visual Studio komme nun
der für Kraft noch fehlende Baustein der
IEC-61131-3-Programmierung hinzu und
komplettiert alle zur Automatisierung von
Maschinen und Anlagen erforderlichen Pro●
grammiersprachen in einem Tool.
Stefan Sieber
Branchenmanagement Holzbearbeitung,
Beckhoff Automation
Industrieanzeiger 12.15
Funksysteme reduzieren
den Vernetzungsaufwand
und erleichtern das Asset
Management. Für den
Einsatz im Ex-Bereich
gibt es unterschiedlich
flexible Lösungen.
Bilder: R. Stahl
Neues Konzept sorgt für Flexiblität und Sicherheit
Freie Antennenwahl
im Ex-Bereich
Funktechnik | Der neue HFisolator von R. Stahl erleichtert den Einsatz von Funksystemen im Ex-Bereich. Er sorgt für eine gefahrlose Kommunikation
durch funkfähige Geräte im gekapselten Gehäuse.
Seit 2003 regeln in der Europäischen Union die AtexRichtlinien den Geräteschutz in explosionsgefährdeter
Atmosphäre. Auf internationaler Ebene gibt es mit der
IEC EN 60079 eine Norm, die Schutzniveaus und
Grenzwertanforderungen für Funksignale im Ex-Bereich
definiert. Zusätzlich zur Einhaltung der Grenzwerte im
Normalbetrieb fordert diese Norm eine Fehlerfallbetrachtung für solche Geräte, die in den als Zone 1
klassifizierten Bereichen zum Einsatz kommen. Zu gewährleisten ist, dass sich auch Fehlfunktionen wie Kurzschlüsse, Nebenschlüsse oder Unterbrechungen nicht explosionsauslösend auswirken können. Nur wenige
Funkanlagen sind ohne weitere besondere Maßnahmen
zum Einsatz in Zone 1 zugelassen.
Als wirtschaftliche Alternative hat sich daher die
Kapselung von nicht Ex-zertifizierten Geräten in explosionsgeschützten Metallgehäusen etabliert. Spezialisten
wie R. Stahl stellen dafür ein breites Spektrum von Gehäusen zur druckfesten Kapselung (Ex d) oder Über-
Wird ein Wireless-Gerät
mit dem HFisolator ausgestattet, kann eine beliebige externe Antenne ohne Ex-Zertifizierung angeschlossen werden.
Industrieanzeiger 12.15
druckkapselung (Ex p) zur Verfügung. Durch diese
Schutztechniken können Standardgeräte auf zeit- und
kostensparende Weise ertüchtigt werden: Ihr Einschluss
in druckfeste oder durch dauerhaften Überdruck gesicherte Gehäuse verhindert eine Explosionsgefahr in explosionsgefährdeten Bereichen der Zonen 1 und 2.
Antennen, die den Atex-Bestimmungen genügen, sind
meist in der Schutzart Ex e ausgeführt. Allerdings beschränkt sich die Auswahl auf wenige Modelle mit omnidirektionaler Abstrahlung. Diese Antennen sind nicht
nur relativ hochpreisig, sondern auch unflexibel, was
Planung, Installation und Wartung betrifft.
Mit dem HFisolator der Serie 9730 hat R. Stahl nun
ein grundsätzlich neues Konzept für den Funkbetrieb im
Ex-Bereich zur Verfügung gestellt, das bei einer nur geringen Einfügedämpfung für die erwünschte Flexibilität
des Funksystems sorgt. Der Isolator verhindert durch
galvanische Trennung, dass durch fehlerhafte Zustände
des Funkgerätes Versorgungsströme an die Antenne
übertragen werden.
Die Funkanlage kann nun mit jeder industrietauglichen Antenne betrieben werden, da der Trenner statt des
Ausgangssignals ein Signal an die Antenne übermittelt,
das in der explosionsgefährdeten Atmosphäre zuverlässig auf ein eigensicheres Niveau (Ex ia IIC) begrenzt
bleibt. Damit werden Zündgefahren durch das Signal direkt neutralisiert. Der HFisolator gewährleistet zudem
nicht nur höhere Sicherheit, sondern vereinfacht auch
die Handhabung bei der Installation und im Betrieb: Das
funkfähige Gerät und die Antenne müssen nicht mehr
durch eine unflexible feste Leitung verbunden werden,
sondern die Kabel können gesteckt werden.
An den HFisolator 9730 lässt sich eine beliebige industrietaugliche Antenne ohne eigene Ex-Zertifizierung
über frei konfektionierbare Kabel an einer Koax-Buchse
anschließen. Die Verbindungskabel zwischen den Komponenten können jederzeit einfach gewechselt werden,
zum Beispiel um die Platzierung von Gerät und Antenne
nach Bedarf anzupassen. Sofern erforderlich ist außerdem die Installation eines Überspannungsschutzes zwischen Gerät und Antenne möglich. Der HFisolator kann
bei Umgebungstemperaturen von -60 bis +80 °C betrieben werden. Er ist auf die ISM-Frequenzbänder um
900 MHz, 2,4 GHz und 5 GHz ausgelegt und unterstützt alle in der Industrie gängigen drahtlosen Übertra●
gungsstandards. (ah)
57
technik & wissen
Altivar Prozess Drive Systems mit Low-Harmonic 3-Level-Technologie
Maßgeschneidert
und kompakt
Antriebstechnik | Mit den Altivar Prozess Drive
Systems bringt Schneider Electric eine Lösung auf den
Markt, die über innovative Technologie für LowHarmonic-Anwendungen verfügt.
Die neue Antriebsserie verfügt über ein
platzsparendes Design und soll zur Verlängerung des Gerätelebenszyklus' beitragen,
so der Hersteller. Das neu entwickelte LowHarmonic-Konzept basiert auf einer 3-Level-Technologie, die die harmonischen Verzerrungen THD (i) auf einen Wert von weniger als 5 % nach IEEE 519 reduziert.
Durch den kompakten und modularen Aufbau beanspruchen die Antriebssysteme
deutlich weniger Platz als konventionelle
Systeme. Reduzierte Spannungsbelastung
und Spannungsspitzen sollen für eine glat-
Altivar Prozess Drive
Systems sind kompakte,
maßgeschneiderte
Systeme, die sowohl
unter normalen als auch
Spitzenlast-Bedingungen
getestet werden.
Bilder: Schneider Electric
58
Der integrierte Webserver des Altivar
Process erleichtert nicht nur den einfachen Zugang zu Daten aus dem Antrieb; der Anwender kann via Tablet,
Smartphone oder PC auf die Informationen zugreifen, ohne sich mit der
Steuerungstechnik auseinandersetzen zu
müssen.
tere Wellenform sorgen. Hierdurch werde
die Belastung auf den Motor reduziert und
die Lebensdauer erhöht, verspricht Schneider Electric.
Bei der Entwicklung der Antriebssysteme sei das Augenmerk auf die Einfachheit
der Installation und den Betrieb gelegt worden. Das Ergebnis ist ein anschlussfertiger
Schrank, der die nach Herstellerangaben
die Anforderungen für die Oberwellenemission erfüllt. Die Altivar Prozess Drive Sytems sind von 110 bis 800 KW erhältlich.
Zudem plant Schneider Electric eine Erweiterung bis zu 1500 KW. Das Basismodell
kommt mit einem Standardschaltschrank
und ist sofort betriebsbereit. Anhand des
modularen Aufbaus kann das System an individuelle Wünsche angepasst werden.
Die Antriebssysteme sind in drei Varianten erhältlich: Als Light-Engineered kommen sie mit vordefinierten Standard-Optionen wie beispielsweise der Schrankbeleuchtung. In der Engineered-to-Order-Variante
kann der Anwender aus den Standardoptionen wählen. Zusätzlich lassen sich individuelle Anpassungen vornehmen. So ist zum
Beispiel eine andere Schrankfarbe wählbar.
Die
Full-Engineered-to-Order-Variante
schließlich ist eine ausschließlich kundenspezifische Systemlösung, die auch andere
●
Abmessungen zulässt. (ah)
Industrieanzeiger 12.15
Freelance 2015 kommt im zweiten Quartal auf den Markt
Redundant und
skalierbar
Leitsystem | Der Automatisierungstechnik-Hersteller
ABB führt Version 2015 des Kompakt-Leitsystems
Freelance ein. Dieses erhält verbesserte RedundanzEigenschaften und erweiterte Skalierbarkeit.
Nachdem Freelance im vergangenen Jahr eine neue ControllerGeneration erhielt, kommt jetzt
eine kleinere CPU-Variante des
AC 900F auf den Markt. So erweitert sich die Skalierbarkeit
von Freelance durch für kleinere
Anwendungen optimierte Leistung und Speicherplatz. Drei
statt vier Ethernet-Anschlüsse,
Modbus,
TCP/IPoder
60870-5-104-Protokoll
unter
Beibehaltung der RedundanzMöglichkeit kennzeichnen den
Lite-Controller (PM 901F). Die
Modbus TCP- und TelecontrolProtokolle sind nun für alle
Freelance Controller-Familien
verfügbar.
Hinzu kommen zwei serielle
Ports für Modbus RTU/ASCII
und Profibus-Module, mit jetzt
integrierter Linien-Redundanz.
Durch die Implementierung der
Systembus-Redundanz erreicht
Freelance einen höheren Verfügbarkeitsgrad als zuvor. Diese Eigenschaft ist vollständig in die
Engineering- und die Visualisierungsebene integriert. Obwohl
speziell für den AC 900F-Controller entwickelt, wird diese Eigenschaft auch in gemischten
Architekturen mit AC 700F, AC
800F und sogar mit den bereits
20 Jahre alten Freelance-RackControllern unterstützt.
Neu ist auch, dass der Controller vor Ort über das Display
gesperrt werden kann. Damit
sind Engineering-Änderungen,
Downloads oder FirmwareUpdates ausgeschlossen, während der Zugriff von den Bedienstationen weiterhin möglich
●
ist. (ah)
Normelemente.
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Dosen- und Längslibellen
Mit den neuen Dosen- und Längslibellen lassen sich Objekte wie
beispielsweise Produktionsanlagen
oder Messgeräte exakt ausrichten.
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Dosen- und Längslibellen
Controller-Generation erhielt, kommt jetzt eine
kleinere CPU-Variante
des AC 900F auf den
Markt. Bild: ABB
Industrieanzeiger 12.15
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technik & wissen
Anlagen, die mit Freecon
Contactless ausgestattet werden, sollen länger fehlerfrei
und damit ohne kostspielige
Unterbrechung für Wartung,
Reparatur oder Austausch
laufen. Bild: Weidmüller
System erreicht Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent bei 240 Watt
Der Blutdruck
der Industrie
Energieübertragung | Weidmüller hat auf der Hannover Messe eine Lösung zur kontaktlosen Energieübertragung vorgestellt, die für breite Anwendungen im industriellen Umfeld entwickelt wurde.
Freecon Contactless überträgt nach Angaben von Weidmüller mittels induktiver Resonanzkopplung eine Leistung von 240 W
(Spannung: 24 V, Strom: 10 A) über einen
Luftspalt von bis zu 5 mm kontaktlos, bei einem Wirkungsgrad von bis zu 90 %. „Diese
Leistungsdaten sind quasi der Blutdruck der
Industrie“, veranschaulicht Klaus Leuchs,
Produktmanager bei Weidmüller.
Eine Energieübertragung findet in der industriellen Automatisierung in der Regel mit
Steckverbindern statt. Bei dieser Lösung sind
abgebrannte, verbogene oder verschmutzte
Kontakte ein häufiger Grund für zeit- und
kostenintensive Produktionsausfälle. Das
gilt besonders für Applikationen, in denen
viele Steckzyklen erforderlich sind. Dazu
zählt beispielsweise der häufige Werkzeugwechsel bei Industrierobotern.
60
Hier ist der Verschleiß besonders hoch:
„Genau für diese Art von Applikationen haben wir unsere innovative Lösung der kontaktlosen Energieübertragung realisiert.
Freecon Contactless erlaubt es, Energie mittels induktiver Resonanzkopplung über einen Luftspalt verschleißfrei zu übertragen“,
erläutert Leuchs. „Gegenüber vergleichbaren Lösungen am Markt erzielen wir die
doppelte Leistungsdichte und einen deutlich
höheren Wirkungsgrad über einen größeren
Luftspalt.“ Anlagen, die mit Freecon Contactless ausgestattet werden, sollen länger
fehlerfrei und damit ohne kostspielige Unterbrechung für Wartung, Reparatur oder Austausch laufen.
Das einzige System, das zusätzlich über
eine Steuerung schaltbar ist
Die besonders hohe Leistung erreicht das
System durch ein innovatives Wärmemanagement und dem hohen Wirkungsgrad kombiniert mit der Technologie der so genannten
„induktiven Resonanzkopplung“: Hierbei
wird auf der Primärseite über eine Spule ein
magnetisches Feld erzeugt. Der Empfänger
besteht ebenfalls aus einer Spule, in der
durch das magnetische Feld eine Spannung
induziert wird. Sobald an der Spule eine
elektrische Last angeschlossen wird kommt
es zum Stromfluss.
„Zudem ist unser System das derzeit einzige am Markt, das zusätzlich über eine
Steuerung schaltbar ist und somit die Ansteuerung via SPS-Programm erfolgen
kann“, berichtet Leuchs weiter. Erste Projekte bei großen deutschen Automobilherstellern in der Karosseriefertigung, mit Technologietreibern im Bereich Maschinenbau,
der Robotik und im Automotive Bereich seien in der fortgeschrittenen Planung. (ah) ●
Industrieanzeiger 12.15
Halten schier endlos lange: Fräsringe im Handwinkelschleifer
Sparen: Fräsen statt
Schleifen
Schweißnahtvorbereitung | Wer viel Alu schweißt, für
den gibt es gigantische Kosteneinsparmöglichkeiten,
verspricht Mig Weld: Fräsringe, die im Gegensatz zu
Schleifscheiben schier endlos halten.
❧ Olaf Stauß
Doppelseitiger Fräsring
mit 116 mm Durchmesser. Er wird anstatt einer
Schleifscheibe in handelsübliche Winkelschleifer
eingesetzt.
Industrieanzeiger 12.15
„Das ist nichts fürs Finishing, das ist etwas für den
Abtrag“, machte Mig-Weld-Chef Robert Lahnsteiner
auf der Hannover Messe unmissverständlich klar. Doch
hier biete die neue Methode die Chance, drastisch
Kosten zu senken und sich die Arbeit zu erleichtern: Statt
Schleifscheiben setzt der Werker spezielle Fräsringe in
seinen Handwinkelschleifer ein. Die Lebensdauer entspreche dem Einsatz von etwa 5000 Fächerschleifscheiben, heißt es beim Anbieter aus Landau/Isar. Und
Lahnsteiner bekräftigt: „Die Fräsringe halten zwischen
3000 und 4000 Stunden.“
Geeignet seien die Fräsringe für alle Fabrikate von
Handwinkelschleifern, nur dass das Gerät bei Drehzahl
und Leistung vernünftige Werte bringen müsse. Mindestens 1500 W Leistung und 12 000 min-1 stehen im
Firmenprospekt. Also eine Option für alle, die intensiv
Aluminium schweißen und die in das Vorbereiten der
Schweißnähte viel Arbeit stecken.
Auch in anderen Einsatzgebieten soll sich die Methode auszahlen: bei Nichteisenmetallen, Kunststoff, GFK/
CFK und Holz. Doch konzipiert wurden die StandardFräsringe zum Vorbereiten von Alu-Schweißnähten –
andere Materialien lassen sich deswegen nur mit eingeschränkten Eigenschaften bearbeiten, so heißt es.
Kostenvergleiche Fräsen/Schleifen von Aluminium für
die 300 h bis zum ersten Nachschliff (unten) und für
1500 h mit fünf Nachchliffen (oben). Bilder: Mig Weld
Die Fräsringe gibt es in zwei Ausführungen. Die eine
zum Anfasen und Abtragen. Mit ihr lassen sich auch
Schweißnähte einebnen und glätten. Bei der anderen
handelt es sich um doppelseitige Fräsringe, die als
„Schweißnahtwurzelöffner“ zum Ausarbeiten von
Stumpf- und Kehlnähten eingesetzt werden. Bei Aluminium erfolgt dabei kein Verschmieren des Werkstoffes
wie beim Schleifen, so dass Schweißnahtfehler sofort
sichtbar werden.
Das primäre Ziel der Entwicklung ist es, Zeit und
Geld zu sparen. Mig Weld präsentiert dafür verschiedene Kostenbetrachtungen (Diagramme). Als Standzeit für
einen Fräsring bis zum ersten Nachschliff setzen die
Bayern circa 300 bis 500 h an. Die Lebensdauer einer
Fächerscheibe betrage bei Aluminium hingegen nur
30 min. Der Nutzer spart also nicht nur durch verringerte Werkzeugkosten, sondern auch durch wegfallende
Werkzeugwechsel. Über 800 Euro sollen sich pro Fräsring einsparen lassen, so die Rechnung. Hinzu komme,
dass sich die Fräsringe 5- bis 7-mal nachschleifen lassen.
Die Gesamtlebensdauer erhöhe sich also um ein Vielfaches, ebenso wie die Summe der Einsparungen.
Wieso lassen sich die beim „Handfräsen“ auftretenden Kräfte überhaupt bewältigen? Laut Recherchen der
Hannoveraner Messezeitung „Daily“ sind sie sogar
geringer als beim Handschleifen – dank eines negativen
●
Spanwinkels und spezieller Zähnegeometrien.
61
technik & wissen
Füllen, Prüfen und Verschließen: Adapter stellen in Sekundenschnelle druck- und funktionsfähige Verbindungen her.
Adapter verbinden Hochdrucksysteme leckagefrei
Auf Nummer sicher
Dichtheitsprüfung | Ob Druckgaszylinder, Hydrauliksysteme, Druckgeräte und -anlagen, gleich ob in der
Serienproduktion oder einzeln eingesetzt – Komponenten und Verbindungen in Hochdrucksystemen
müssen leckagefrei sein. Adapter sorgen dafür.
Mit dem Schnelladapter
TW05 lassen sich pneumatische Bauteile mit Innengewinde so schnell prüfen wie
nie zuvor. Bilder: Weh
62
Leckagefreie Verbindungen sind in Hochdrucksystemen unerlässlich. In der Automobilindustrie wie in vielen anderen Industriezweigen müssen deshalb druckbeaufschlagte Systeme während der Produktion
geprüft werden.
Um hier zuverlässige Prüf- und Qualitätskontrollen durchzuführen, entwickelt Weh
mit Sitz in Illertissen Schnelladapter, mit denen sich blitzschnell druck- und funktionsdichte Verbindungen herstellen lassen. So etwa beim Prüfen von Druckgaszylindern. Gegenüber konventionellen Schraubanschlüssen erfolgt mit dem Weh-Adapter der
Anschluss an das Flaschenventil
in Sekundenschnelle, ohne vorher mühsam an- und abschrauben zu müssen. Dies entlastet
den Bediener und schützt ihn vor
Erkrankungen an Sehnen und
Gelenken. Auf diese Weise tragen die einfach zu handhabenden Adapter zu einem sicheren Arbeitsumfeld bei. Überdies spart dies beim Prüfen
und Warten von Geräten wertvolle Arbeitszeit in der Produktion ein.
Auch bei der Dichtheitsprüfung pneumatischer Komponenten während der Serienproduktion ist Effizienz gefordert. Um die
erforderlichen Druckprüfungen während
des Produktionsprozesses durchzuführen,
hat Weh den Schnelladapter TW05 entwickelt. Hiermit werden pneumatische Bauteile mit Innengewinde laut Firmenangaben
so schnell geprüft wie nie zuvor. Das Anschließen und die Druckbeaufschlagung mit
5 bis 12 bar erfolgen in einem Arbeitsgang
durch einfaches Betätigen der Schiebehülse.
Der Schnellanschluss wird in das Gewinde
des Prüflings eingeführt. Durch Betätigung
der Schiebehülse spreizen die patentierten
Spannzangen auf und greifen im Gewinde.
Der TW05 ist angeschlossen und dichtet ab.
Sobald die Schiebehülse ganz nach vorne
geschoben wird, erfolgt die Zuführung des
Prüfmediums (Druckluft) und der Prüfvorgang kann erfolgen. Pneumatikzylinder und
-ventile, pneumatische Werkzeuge, Luftmotoren, Armaturen oder Schwenkantriebe
lassen sich somit schnell anschließen und danach auf Dichtigkeit und Funktion prüfen.
Soll der Prüfvorgang automatisiert erfolgen,
gibt es den TW05 auch mit einem Steuergehäuse anstelle der Schiebehülse. Hier erfolgt die Steuerung über externe Steuer- und
Druckleitungen.
Dabei können Innengewinde unterschiedlichster Anschlusskonfigurationen geprüft werden – metrische ISO-Gewinde nach
DIN13, Whitworth Rohrgewinde nach DIN
ISO 228-1, konische Whitworth Rohrgewinde (BSPT), NPT-Gewinde wie auch
SAE O-Ring Boss. Auch für sehr kleine
Pneumatikzylinder mit M5-Innengewinde
ist der passende Schnelladapter TW05 verfügbar. Kundenspezifische Sonderlösungen,
wie ein verlängerter TW05 für Prüfungen
bei sehr beengten Platzverhältnissen runden
●
das Produktprogramm ab. (dk)
Industrieanzeiger 12.15
produkte
Für Anschluss an die
Hohlwelle konzipiert
Druckfedern
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Drahtbiegeteile
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Baugruppen
Lasergenerierte
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neue Entwicklungen, so auch im Bereich
der Antriebstechnik. Hohlwellen an Getrieben oder Motoren werden inzwischen gerne
Stanz-, Biege- und
genutzt. Bisher gab es hier laut Angaben des AntriebsPrägeteile
spezialisten Enemac wenig bis keine optimalen Verbindungsmöglichkeiten, um die Hohlwelle mit einer normalen Welle verbinden zu können. Hierfür hat Enemac jetzt
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64
Servomotoren | Mit den erstmals auf der Hannover Messe gezeigten MCM Servo-Synchronmotoren hat Lenze
sein Portfolio um Motoren mit mittlerer Dynamik erweitert. Die MCM-Reihe ist laut Firmenangaben sehr
kompakt, einfach zu regeln und zeichnet sich durch optimale Rundlaufeigenschaften aus. Robotik, Verpackungstechnik und Handhabungssysteme sind typische
Einsatzgebiete der Motoren, die sich dank eines besonders günstigen Drehmoment-/Trägheitsmassenverhältnisses einfach regeln lassen. Besonders gut eignen sie sich
für Anwendungen, bei denen eine hohe Laufruhe gefordert ist. Zugeschnitten ist die neue Motorenreihe auf einfache Positionieraufgaben mittlerer Dynamik. Das Gehäuse zeichnet sich durch glatte, gut zu reinigende Oberflächen in Schutzart IP65 aus – was die kompakten Motoren auch für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie
qualifiziert. Die neue Reihe umfasst im ersten Schritt die
drei Baugrößen 06, 09 und 12 mit Leistungen von 0,2
bis 2,5 kW. In Verbindung mit den Servo-Invertern i700,
9400 und 8400 TopLine ergeben sich wirtschaftliche wie
leistungsfähige Antriebslösungen im Drehmoment●
bereich von 0,6 bis 26,4 Nm.
Synthetische Diamanten
für die Luftfahrtindustrie
PKD-Produktportfolio | Bei der Bearbeitung von
Verbundwerkstoffen wie kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) soll Aero-Dianamics von
Element Six (De Beers Gruppe) im
Vergleich zu Wolframkarbid die
Produktivität verdreifachen und die
Kosten um ein Drittel reduzieren.
Die neue Produktreihe ermögliche
erstmals
dreidimensionale
Schneidgeometrien für PKD-Fräser und -Bohrer. Fünf verschiedene Werkzeugrohlinge sollen es der
Luftfahrtindustrie laut Element Six
zunehmend ermöglichen, CFK
schneller und sauberer zu fräsen
und zu bohren, bei gleichzeitig
niedrigeren Temperaturen und ge●
ringeren Schnittkräften.
Industrieanzeiger 12.15
produkte
Rohre von
innen spannen
Zentrierspanner | Mehrfachbearbeitungen mit nur einer Spannung können die Effizienz einer
Drehmaschine steigern. Der Zentrierspanner von WPR soll dies
ermöglichen: Er ist im Spannzangenfutter der Maschine eingebracht und über einen seitlich
verfahrbaren Reitstock gelagert.
Für Bauteile mit abgesetzten
Bohrungen werden auch Systeme
mit unterschiedlich dimensionierten Spannebenen realisiert.
Zudem passt der Hersteller die
Anzahl der Spannebenen (ab
zwei) und die Geometrie die
Spannelemente (Einpunkt-, Linien-, Vielpunktkontakt) entsprechend an. Das gleiche gilt für Anschlagpunkt sowie Höhe und
Durchmesser des Innenspanners.
Die Wiederholgenauigkeit gibt
●
WPR mit +/- 0,05 mm an.
Neue Schleifscheiben
für längere Standzeiten
Schleifscheiben | Der Schleifwerkzeughersteller Winter aus dem Hause SaintGobain Diamantwerkzeuge in Norderstedt verbessert mit den neuen Tiger
IIL- und Tiger II+-Diamantschleifscheiben die Bearbeitung der Zahnbrust von
hartmetallbestückten
Kreissägeblättern. Diese neue Generation des Werkzeugkonzepts Tiger II sei „die perfekte
Kombination eines etablierten Produkts mit optimierten Kunstharzspezifikationen“, lässt Winter wissen. Ergebnis der Weiterentwicklung seien bessere Oberflächenqualitäten und
●
längere Werkzeugstandzeiten.
GUMMI-FORMTEILE IN HÖCHSTFORM:
PERFEKTION NACH WUNSCH UND MASS.
firmenschriften
DurchflussProgramm
Antriebskomponenten
Die neue Broschüre Industriegetriebe und Getriebemotoren ist erschienen. Sie beinhaltet das Firmenprofil des Anbieters, Antriebskomponenten
für Getriebemotoren, für Industriegetriebe und
Antriebseinheiten. Außerdem Spannzeuge zur
Herstellung von Zahnrädern und Getriebeteilen.
Die Broschüre steht zum Download bereit.
Ringspann, Bad Homburg,
www.ringspann.de
Materialflusstechnik
Im Katalog werden Hähne und Ventile aus Kunststoffen und Metallen in verschiedenen Ausführungen für unterschiedliche Anwendungen dargestellt.
Dazu zählen Mehrwege- und Kugelhähne sowie Luer-Anschusshähnchen. Der Ventilbereich umfasst
Magnet-, Membran- und Druckhaltventile. Hinzu
kommen Regulierventile und Schmutzfänger. Das
Kapitel Durchflussmesser umfasst Durchflussanzeiger, Durchlussmesser und Schwebekörper-Durchflussmesser aus Edelstahl, Messing und Kunststoffen. Neben dem Armaturenbereich bietet die Produktgruppe Durchflusstechnik ein umfangreiches
Pumpenprogramm.
Reichelt Chemietechnik, Heidelberg,
www.rct-online.de
Die neue Ausgabe des Gesamtkatalogs Lagerprofi wurde
um neue Produkte und Innovationen erweitert. Auf 390
Seiten zeigt der Anbieter alles rund um die Lagertechnik
und das entsprechende Zubehör. Alles ist übersichtlich angeordnet und durch Abbildungen veranschaulicht.
BITO-Lagertechnik, Meisenheim,
www.bito.de
Antriebstechnik
Übersichtlich angeordnet und mit
zahlreichen Tabellen, Fotos und
technischen Zeichnungen versehen,
wird auf 44 Seiten die komplette
Baureihe an Drehmomentkugelbuchsen in dem neu erschienenen
Katalog dargestellt. Drehmomentkugelbuchsen, auch Nutwellenführungen genannt, können Drehmomente übertragen und abstützen –
jeweils mit gleichzeitiger Translati-
66
on. Bei der Übertragung erfüllen
diese Elemente die Funktion einer
Vielkeilwelle. Durch das erweiterte
Angebot in diesem Katalog haben
Konstrukteure nun noch mehr
Möglichkeiten, die optimale Lösung einzusetzen.
Dr. Erich Tretter, Rechberghausen,
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B. A. (FH) Nora Nuissl
(nu), Phone +49 711
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Industrieanzeiger 12.15
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Gegen den Strom
Bild: Tesla
Die Chefs von Tesla und Swatch machen sich
auf den Weg zum Stromversorger: Elektroautopionier Elon Musk will in seiner neuen
„Gigafactory“ mit günstigen Lithium-IonenAkkus namens Powerwall für Häuser und Fabriken den Markt umkrempeln. Swatch-Boss
Nick Hayek lässt an einer Super-Batterie für
Smartwatches und E-Autos tüfteln. Das Energiegeschäft könnte dieser Vorstoß umwälzen.
Energieversorgung
Thermal Smart Grid
Mit nachgeführten Photovoltaiksystemen sichert sich Maschinenbauer Zimmer Group aus
Rheinau ein großes Stück Unabhängigkeit im
Kampf gegen steigende Stromkosten.
Künftig wird nicht nur Strom, sondern auch
Wärme dezentral verteilt. Ein Report über Versorgungskonzepte mit Wärmerückgewinnung –
basierend auf Thermal Smart Grids.
erscheint montags
Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder
des Verbandes erhalten den Industrieanzeiger im Rahmen ihrer
Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.
Herausgeberin: Katja Kohlhammer
Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen); Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik und
Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther
Schuh (Produktionssystematik), WZL RWTH Aachen
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany
Geschäftsführer: Peter Dilger
Verlagsleiter: Peter Dilger
Chefredakteur:
Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594-451
Stellv. Chefredakteur:
Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk), Phone +49 711 7594-454
Redaktion:
Dipl.-Journ. (FH) Sven Böckler (bö), Phone +49 711 7594-456;
Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594-458;
B. A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594-342;
Dipl.-Journ. (FH) Axel Hahne (ah), Phone +49 711 7594-453;
B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391
Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594-444;
Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594-495;
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirt (FH) Haider Willrett (hw),
Phone +49 711 7594-285
Ständige freie Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Sabine Koll, Dr.-Ing. Rolf Langbein,
Markus Strehlitz
Industrieanzeiger 12.15
Impressum
Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594-452,
Fax -1452, E-Mail: [email protected]
Layout: Beate Böttner, Vera Müller
ANZEIGEN
Gesamtanzeigenleiter:
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594-565, Fax -1565
Auftragsmanagement:
Matthias Rath, Phone +49 711 7594-323, Fax -1323
Zurzeit gilt Preisliste 74 vom 1.10.2014.
Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheitsanzeigen mittwochs,
15 Uhr.
Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850, Fax -15850,
E-Mail: [email protected]
Erscheinungsweise: montags (32 x jährlich)
Bezugspreis: Inland jährlich 205,90 € inkl. Versandkosten und
MwSt; Ausland 229,10 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 7,20 €
(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten).
Für Schüler, Studenten und Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt. und Versandkosten, Ausland 161,20 €
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Bestellungen erbitten wir an den Verlag.
Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des
ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen
zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen
oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.
ISSN 0019–9036
AUSLANDSVERTRETUNGEN
Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long
Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256 862589,
Fax 01256 862182, E-Mail: [email protected];
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2-3-6,
Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234-2161,
Fax 03 3234-1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,
Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,
CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633
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Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY
10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, [email protected]
BANKVERBINDUNGEN
Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Konto 26 23 887, BLZ
600 501 01;
Postbank Stuttgart, Konto 44 689-706, BLZ 600 100 70.
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle im Industrieanzeiger erscheinenden
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.
Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen
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© 2015 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,
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68
Industrieanzeiger 12.15
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Phone +49 7150 9209-0
Fax +49 7150 81786
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und Roboter. Stäubli Robotics, einer der führenden
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Steuerungsplattform und Softwarelösungen.
HELUKABEL® ist seit über 30 Jahren einer der international führenden Hersteller und Anbieter von Kabel,
Leitungen, Spezialkabel, Medientechnik, Kabelzubehör und Daten-, Netzwerk- und Bustechnik mit einem
weltweiten Vertriebsnetz. Mehr als 1000 Mitarbeitern an über 20 internationalen Standorten sorgen
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Industrieanzeiger 12.15
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bei Stuttgart bietet jetzt mehr Werkzeugaufnahmen mit
Kühlkanalbohrung (CoolStream) serienmäßig an. Das
bedeutet laut Hersteller
günstigere Preise und
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weniger Sonderanfertigungen gemacht werden
müssten.
Dies gelte vor allem für
Aufnahmen mit dem
A-Maß 130 mm, aber
auch für die Schnittstellen SK 40 und HSK 63.
Weldon-Aufnahmen mit
Schnittstelle HSK 63
werden ebenfalls serienmäßig in CoolStream●
Version angeboten.
Kürzere Rüstzeiten
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arbeitet rein mechanisch und ist ohne Luft- oder
Hydraulikanschluss auf dem Maschinentisch an
unterschiedlichen Werkzeugmaschinen nachrüstbar. Die Bedienung erfolgt nur durch eine zentrale
Spannschraube. Durch die flache Bauweise und
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Aufbau auf dem Maschinentisch oder auf Aufnah●
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Industrieanzeiger 12.15
73
zuletzt ...
Eine
moderne
Frau
Sie haben Zweifel? Na, dann schauen
Sie doch mal aufs Handtäschchen. Darin
verbirgt sich eine entzückend kleine Solarzelle, die ihr die Power zum Winken
gibt. Ja, so sind sie, die modernen Frauen.
Bild: Autor
Mächtig, jovial und auf der Höhe der
Technik. Schauen Sie doch auf unsere deutsche Queen, hinsichtlich Modernität
oft verkannt. Dachte jeder, von der NSA sei sie überascht worden – dann
tritt zutage, dass sie im Bundeskanzleramt schon 2008 Bescheid wussten und
sich – oho – der Möglichkeiten bewusst waren… oder jetzt doch nicht? Überhaupt sind wir regiert mit weiblicher Weisheit, will sagen Modernität. Man
siehts an unserer Verteidungsministerin, nicht umsonst zuvor Frauenministerin. Als erstes sorgt sie für vernünftige Arbeitszeiten ihrer Mannen. Dass sie
dann auch noch beim Schießen helfen muss, hätte sie nicht gedacht. Aber sie
tut‘s und kümmert sich um neue Knarren anstelle des G36. Das hat schon
immer die moderne Frau ausgemacht: Wo
nötig, greift sie den Männern unter die Arme,
energisch. Hmmm, fragt sich nur, wo wir Männer
da bleiben? Die Verkäuferin meiner Buchhandlung
lächelt. Sie, jung und modern, steht über diesen
Dingen. Und weiß die Antwort. Kaufe ich ihr die
winkende Queen ab, stellt sie halt ein neues Figürle
neben sich hin. Vielleicht sogar 'nen Mann…
os
74
Industrieanzeiger 12.15
„Qualitätssicherung 4.0 –
smarte Messtechnik für
Produktion und Messraum“
InnovationsForum 2015
Messtechnik 4.0
– Hype oder Mehrwert?
15. Oktober 2015
Mövenpick Hotel Stuttgart
Airport & Messe
Bildquelle Fotolia: Alterfalter/Marco2811
Die Teilnahmegebühr
beträgt 80,– € zzgl. MwSt.
Die Messtechnik wird immer stärker verzahnt mit der
Fertigung. Schnelligkeit und Flexibilität sind gefragt,
wenn die Messtechnik nicht zum Flaschenhals der
Produktion werden soll: Stückzahlen werden kleiner,
Lieferzeiten kürzer, die Zahl der Werkstoffe
größer – und gleichzeitig die Toleranzen kleiner.
Analog zum Industrie-4.0-Gedanken entwickelt sich
somit Qualitätssicherung 4.0.
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• Was bedeuten Vernetzung und Entwicklung
smarter Systeme für die Qualitätssicherung?
Detaillierte Infos, das
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finden Sie unter
www.qe-online.de/
innovationsforum
• Findet die Qualitätskontrolle künftig nur noch
in der Fertigungslinie oder daneben statt?
• Wie sieht der smarte Messraum aus?
• Welche Rolle spielt die klassische, taktile
Messtechnik – und wie wird sie für smarte
Messaufgaben fit gemacht?
• Sind die optische 3D-Messtechnik und
Bildverarbeitung im Vorteil?
• Welche Herausforderungen stellt Qualitätssicherung 4.0 an die QS-Software?
Der Bezug kann jederzeit
beendet werden.
Fragen? – Ihr Kontakt
Beate Günther-Hühn
Phone +49 711 7594-545
beate.guenther-huehn@
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