12.15 18.05.2015 | 137. Jahrgang www.industrieanzeiger.de Additive Fertigung Laser-Gewitter in den Fabriken Seite 24 Managerhaftpflicht-Versicherung Augen auf bei D&O-Policen Seite 20 Spritzgussteile Interaktiv durch intelligente Folie Seite 37 Spec Messial e Rapi d.Tec h a b Sei te 31 Bei Berufskleidung können Sie entspannt durchatmen. WIR MANAGEN DAS Das Berufskleidungssystem als Video www.mewa.de meinung Raumschiff Enterprise ist jetzt Wissen Sie noch, wie die Wände unvermutet Diagramme einblendeten, die für Aufregung auf der Kommandobrücke sorgten, und wie sich die Schiebetüren per Zuruf öffneten und schlossen? Vermutlich saßen Statisten hinter den Wänden, die rechtzeitig Leuchten ein- und ausschalteten, als sie die Filme drehten. Heute nicht mehr nötig. Frontteile von Geräten können das dank intelligenter Folien selbst. So bei Waschmaschinen, Schuhputz-Apparaten oder an der „Kommandobrücke“ der Heizanlage, je nach dem, wo die Entwickler es wollen. Und es ist nicht mal teuer. Wie es geht, steht ab Seite 37 in dieser Industrieanzeiger-Ausgabe. Raumschiff Enterprise ist heute. Es gibt neben cleveren Folien noch weit mehr Tools, die es jetzt ins Terrestrische schaffen: Mate- gefordert, dringend darüber nachzurie, die aus (CAD-)Daten wird, industrielle denken. Im Blick auf die Technik hängt für Produktionen für Losgröße 1, sich vernet- uns Mitteleuropäer und besonders Deutzende und untereinander absprechende sche viel davon ab, dass wir sie als Chance Maschinen, durchsichtige Keramik und begreifen, die uns zu den „alten“ Tools lächerlich leichte Tragstrukturen (aus Car- eine Reihe neuer in die Hände spült. Denn bon). Das ist mehr als „nur“ Industrie 4.0 die Revolution wartet nicht auf uns. ● oder die eine oder andere geniale Erfindung. Zuweilen frisst sie auch ihre Väter. Es ist auch keine Spinner- oder Spielerei. Das ist das Zeitalter der Materialien und der Digitalisierung, die nicht mal vor den Werkstoffen halt macht. In der Summe ist es eine Revolution: Die der nahezu unbegrenzten technischen Möglichkeiten, zumindest gemessen am Bisherigen. 08 Tipps der Redaktion Was machen wir aus ihr? Im Blick auf die 10 Additivteile im Airbus Menschen sind die Geisteswissenschaftler 12 Werkzeugmaschinen 16 Spritzguss-Boom 20 Managerhaftpflicht 22 Aachener ERP-Tage 24 3D-Metalldruck 31 Messe Rapid.Tech 34 3D-Druck-Service 37 Clevere Spritzgussteile 40 Vernetzte Hydraulik 44 Hydraulik mit Carbon 46 Ölfreie Druckluft 48 Frequenzumrichter 51 Schaltschranktechnik 54 Automation skalierbar Themen 12.15 Olaf Stauß Redakteur Industrieanzeiger LASER-SENSOREN FÜR WEG, ABSTAND & DICKE Lasertriangulations-Sensoren für schnelle und präzise Messungen Größtes Sensorprogramm weltweit: von Low-Cost bis zur hochpräzisen Spitzenklasse mit blauem Laser Messbereiche von 2 bis 1000 mm Für schnelle Messungen bis 100 kHz Kleine Bauform mit integriertem Controller EtherCAT, Ethernet, RS422 und analog Einfache Bedienung über Webbrowser Tel. +49 8542 1680 www.micro-epsilon.de/opto inhalt 12.15 24 | 3D-Metalldruck Laser-Gewitter auch bei Siemens: Hier entstehen Brennerköpfe für industrielle Gasturbinen im 3D-Druck. 40 | Interview Vorstand Dr. Steffen Haack sagt, wie Bosch Rexroth Ein- 4 stiegsprojekte in die Indus- 31 | Messe Rapid.Tech trie-4.0-Welt hinein auflegt, Der große Treff zu den addi- die Hydraulik vernetzungs- tiven Technologien für fähig macht und Service- Einsteiger und Experten: pakete für die vorausschau- Zehn Foren sorgen dafür, ende Wartung von Anlagen dass nichts undiskutiert schnürt. bleibt. Industrieanzeiger 12.15 Seit 11 Jahren Kompetenz für generative Technologien News & Management 03 Meinung Ja, es gibt eine technische Revolution in der Industrie – und sie fordert uns 10 3D-Druck Im Airbus A350 XWB stecken mehr als 1000 3D-Druck-Bauteile 12 Werkzeugmaschinenbau Schwache Inlandsnachfrage drückt die Bestellungen ins Minus 14 Antriebs- und Steuerungstechnik Neue Produkte treiben das Wachstum bei Bosch Rexroth 16 Spritzgießmaschinen Wittmann Battenfeld wieder voll präsent im Großmaschinenbereich 18 Wangener Maschinentage Fachtagung nimmt leistungsfähige Mehrachsmaschinen ins Visier 20 Managerhaftpflicht-Versicherung Die D&O-Police springt ein, wenn Chefs zahlen sollen – aber Obacht! 22 Aachener ERP-Tage Konferenz beleuchtet Potenziale von Industrie 4.0 für den Mittelstand ● Technik & Wissen 24 Titelthema: 3D-Metalldruck ● Das 3D-Drucken von Metallteilen fasst 28 31 ● 32 34 36 ● 37 40 Fuß in der Produktion – Zahlen und Anwendungsbeispiele belegen es 3D-Drucker Vom Spielzeug zum Kostensenker in der Industrie – die RepRap-Drucker Kongressmesse Rapid.Tech Event zur additiven Fertigung mit 160 Ausstellern und zehn Foren Interview Die Rolle der Rapid.Tech aus Sicht von Messe-Chef Wieland Kniffka 3D-Druck-Service Berliner Start-up bietet professionellen 3D-Druck auf Knopfdruck 3D-Druck und Logistik Veränderungen in der Logistik zeichnen sich bereits ab Intelligente Folien Sie machen Spritzgussteile zu interaktiven Bedien-Panels Interview Rexroth-Vorstand Steffen Haack über vernetzungsfähige Hydrauliklösungen 42 Mechanische Antriebstechnik Wie Siemens die neue PlanetengetriebeBaureihe Planurex 3 positioniert 44 Hydraulik-Werkstoff H-CFK vereint innovativ die Vorteile von reinem Carbon und Metall 46 Absolut ölfreie Druckluft Boge steigt mit kompletter Neuentwicklung in den Markt ein 48 Elektrische Antriebstechnik Neuer Frequenzumrichter überzeugt mit geringen Rotorverlusten 50 Intralogistik Im Multi-Carrier-System bewegen sich die Transportwagen völlig frei 51 Schaltschranktechnik Individuelles Maschinendesign mit Standard-Lösungen 54 Steuerungstechnik Skalierbare Automatisierung zur flexiblen Türzargenfertigung 60 Energieübertragung Kontaktlose Lösung von Weidmüller erreicht Wirkungsgrad von 90 % 61 Schweißnaht-Vorbereitung Fräsen mit dem Handwinkelschleifer minimiert Zeit und Kosten 62 Adapter Schnelladapter verbinden Hochdrucksysteme leckagefrei 10. – 11. Juni 2015 Messe Erfurt Rapid.Tech • Fachmesse und Kongress • Anwendertagung „Neue Technologien“ • Fachforen Wissenschaft, Medizintechnik, Luftfahrt und Werkzeuge Rapid.Tech Trade Fair and User’s Conference for Rapid Technology www.rapidtech.de Titelmotiv: Kühlkörper, citim GmbH, Foto: Barbara Neumann Produkte & Service 06 08 18 19 63 66 67 67 72 74 Augenblicke der Technik Tipps der Redaktion Veranstaltungstipps Menschen Produkte Firmenschriften Vorschau Impressum Wir berichten über Zuletzt Zum Titelbild 3D-Druck ist mehr als nur ein Hype: Das zeigte sich bereits Anfang Januar auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Hier präsentierten mehr als 30 Aussteller – und damit doppelt so viele wie bei der Vorjahresveranstaltung – ihre Lösungen im Bereich generative Verfahren. Bild: CEA FabCon 3.D • Messe für 3D-Druck • 3D-Printing Conference FabCon 3.D print your ideas. www.fabcon-germany.com Industrieanzeiger 12.15 Titelmotiv: Frederik Brückner und Alexander Snejkovski (FH Aachen), Foto: Barbara Neumann augenblicke der technik Phänomene aus der Natur in die Technik übertragen – das ist an sich keine Neuheit. Bereits der Universalgelehrte Leonardo da Vinci nahm sich den Vogelflug zum Vorbild und entwickelte Flughilfen, die den Flügeln nachempfunden waren. Damit war er einer der Vorreiter der Bionik. Heute ist vor allem die Unternehmensgruppe Festo bekannt für die Entwicklung zahlreicher bionischer Lösungen, also einer Mischung aus munizieren über ein Funkmodul biologischen und technischen im Rumpf miteinander und stimEigenschaften. Eine Neuheit men ihre Handlungen und Beweder Festo-Ingenieure sind die gungen via 3D-Stereokamera im BionicANTs, die jüngst auf der Kopf aufeinander ab. So können Hannover Messe 2015 vordie Tiere wie ihre natürlichen Vorgestellt wurden. Die techbilder kooperativ als vernetztes nischen Krabbeltiere komGesamtsystem agieren. Aufgrund eines vorab auf jeder Ameise hinterlegten Regelwerks können die Krabbler dennoch als einzelne Einheiten eigenständig auf unterschiedliche Situationen reagieren. Bild: Festo Industrieanzeiger 12.15 7 tipps der redaktion 01. Perfekt gar Bild: iDevices Bild: makeblock.cc Die Grillsaison ist eröffnet. Und damit das Fleisch auch perfekt gar wird, überwacht das digitale Grillthermometer i-Grill die Temperatur und Grillzeit. Dafür wird der Metallstab in das Fleisch eingeführt und funkt die Daten per Bluetooth an die kostenlos verfügbare iOSApp. Bei Erreichen der Wunschgarwerte schlägt das Apple-Gerät Alarm. Mit mehreren Messstäben können Temperaturen individuell bis 204 °C ermittelt werden. 02. Spaß an der Technik Einen günstigen Roboter mit programmierbaren Fähigkeiten soll es bald vom Hersteller Makeblock geben. Der m-Bot basiert auf einem Arduino Uno-Controller und punktet mit Infrarot- und Lichtsensor sowie einer RGB-LED und einem Anschluss für einen Motor. Aufgrund der integrierten Scratch-2.0-Software können Einsteiger und Kinder visuell programmieren erlernen. Der Roboterspross wird in rot und blau erhältlich sein. Zeit ist Geld in der heutigen Zeit. Eine zeitsparende Lösung für den Griff nach der richtigen Krawatte, bietet der elektrische Krawattenhalter. 72 Schlipse und acht Gürtel finden daran Platz. Der batteriebetriebene Halter kann an jeder runden Kleiderstange befestigt werden und dreht sich auf Knopfdruck. Zusätzlich werden die Krawatten mit LED beleuchtet. Bild: stuffpoint.de 03. Schlipskarussell @ Eine Übersicht sowie weitere Informationen zu den einzelnen Tipps erhalten Sie hier: www.industrieanzeiger.de/tipps Bild: K oubac hi 05. Bürodschungel 8 Keine vertrockneten Büropflanzen mehr verspricht der Hersteller Koubachi mit seinem neuen Pflanzensensor. Dieser misst die Bodenfeuchte, Sonneneinstrahlung, Infrarotlicht, Umgebungstemperatur und kombiniert die Messdaten mit Wissen zur Pflanzenart, um dem Nutzer maßgeschneiderte Pflegehinweise zu liefern. Industrieanzeiger 12.15 Alle Preise sind Online-Preise -5,5% zzgl. 19% MwSt. und Versand. HÖCHSTE QUALITÄT ZU BESTPREISEN – OHNE MINDESTABNAHME WWW.AUTOSEN.COM Jetzt den neuen Katalog auf www.autosen.com/katalog kostenlos anfordern. Positionssensorik Made in Germany zu Internet-Niedrigpreisen: - Induktive Sensoren ab 9,98€ für Erkennungsaufgaben in Industrie- und Fabrikautomation - Lichtschrankensysteme ab 26,99€ für Fördertechnik, Lebensmittel-, Holz-, und Automobilindustrie uvm. - Sensorleitungen / Kabeldosen ab 5,40€ für nahezu jeden Einsatz – auch in Nassbereichen Jetzt mit 5,5% Sofortrabatt für Onlinebesteller auf www.autosen.com nachrichten Airbus fliegt mit 3D-Druck-Teilen Additive Fertigung | Mehr als 1000 3D-gedruckte Teile stecken im Airbus A350 XWB. Mit der additiven Technik will der Luftfahrt-Konzern das Risiko für Lieferausfälle minimieren. Der Flugzeughersteller Airbus hat für den A350 XWB mehr als 1000 additiv gefertigte Flugzeugkomponenten verbaut. Die 3D-gedruckten Bauteile wurden anstelle von herkömmlich produzierten Bauteilen verwendet, um die Versorgungskette flexibler zu gestalten. Airbus hatte bereits 2013 gemeinsam mit dem Hersteller Stratasys begonnen, mit dem 3D-Druck eine Alternative zur Risikominderung für Lieferausfälle zu schaffen. Die Bauteile werden mit dem Material Ultem 9085 von Stratasys additiv gefertigt, das nach Airbus-Vorgabe zertifiziert ist. Laut Herstellerangaben bietet das Material ein hervorragendes Festigkeit-Gewichtsverhältnis und erfüllt die FST-Vorgaben (bezüglich Flammenausbreitung, Rauch und Toxizität) für Materialien im Innenraum von Flugzeugen. Dies ermögliche die Produktion formfester und leichter Bauteile sowie eine Reduzierung der Produktionszeiten und Herstellungskosten. „Mit unseren additiven Fertigungsverfahren lassen sich komplizierte Bauteile auf Anforderung herstellen“, erklärt Dan Yalon, Vice President Business Development, Marketing & Vertical Solutions bei Stratasys. Dadurch könnten Lieferzeiten eingehalten und Lieferketten entlastet werden. „Additive Fertigungsverfahren verbessern auch den Materialausnutzungs- grad, da erheblich weniger Abfallmaterial entsteht als bei herkömmlichen Herstellungsverfahren“, betont Yalon. Viele Unternehmen aus Branchen wie der Luft- und Raumfahrt-, Automobil-, Verbrauchsgüter- und Medizinproduktindustrie sehen in der additiven Fertigung eine neue Alternative zu herkömmlichen Herstellungsverfahren. Originalbauteile und Ersatzteile können aus digitalen Quellen an Ort und Stelle produziert werden und reduzieren sowohl Abfallmaterial, als auch die Lagerhaltung von Bauteilen. Außerdem lassen sich laut Stratasys Produktionskosten senken und Produktionsstätten ver● lagern. (nu) Der Airbus A350 XWB ist mit 1000 additiv gefertigten Bauteilen von Stratasys ausgestattet. Mit 3D-Druckverfahren können künftig formfeste und leichte Komponenten zu günstigeren Kosten produziert werden. Bild: Airbus Umsatzplus trotz stetigem Auf und Ab Dr. Josef Ertl betont, dass die Branche derzeit mit einem ständigen Auf und Ab konfrontiert sei. Bild: PlasticsEurope 10 Kunststofferzeugung | Die kunststofferzeugende Industrie hat sich 2014 trotz schwierigem Marktumfeld robust gezeigt, erklärte Dr. Josef Ertl, Vorsitzender PlasticsEurope Deutschland. Die Branche sei zuversichtlich ins Jahr gestartet, die Stimmung trübte sich jedoch etwas ein. Am Ende sank die Produktion um 2,5 % auf 19,4 Mio. t, der Umsatz stieg dennoch um 1 % auf 27 Mrd. Euro. Der Export aus Deutschland wuchs 2014 in der Menge zum dritten Mal in Folge, diesmal um 3,2 % auf jetzt 12,6 Mio. t. Die Aus- landserlöse erreichten 23,5 Mrd. Euro. Auch beim Import gab es einen Anstieg: Es wurden 8,8 Mio. t (+3,4 %) im Wert von 15,1 Mrd. Euro eingeführt. Der Außenhandelsüberschuss betrug in der Menge 3,8 Mio. t und im Wert 8,4 Mrd. Euro. Wichtigste Märkte bleiben die EU-Staaten. Die Branche bleibe mit volatilen Öl- und Rohstoffpreisen und starken Währungsschwankungen konfrontiert, betonte Ertl. Auch dämpfe das verlangsamte Wirtschafts● wachstum vieler Weltregionen. (os) Industrieanzeiger 12.15 /0001'*230'(101 Effizientes Automatisieren beginnt mit effizientem Engineering !" # $ % & % !'' ( $) *+ !" # ,+ & ( - . . . . . ! "! " nachrichten Ticker +++ Mapal | Der Hersteller von Präzisionswerkzeugen lädt am 16. und 17. Juni zu seinem Dialog-Forum. Unter dem Titel „Industrielle Dienstleistungen in der zerspanenden Fertigung – der schnellste Weg zu Industrie 4.0?“ werden Möglichkeiten innerhalb der vernetzten Produktion beleuchtet. +++ Inlandsgeschäft bremst Werkzeugmaschinenbau ❧ +++ Moulding Expo | Nach Angaben des Veranstalters, der Messe Stuttgart, war die Premiere der neuen Plattform für den Werkzeug- und Formenbau ein Erfolg: Rund 15 000 Besucher kamen in die baden-württembergische Landeshauptstadt, um sich bei mehr als 600 Ausstellern über die Neuheiten der Branche zu informieren. +++ Als maßgeblichen Grund für den Nachfragerückgang im ersten Quartal ❧ nennt der VDW den hohen Basiseffekt des star- +++ Hermle | Anlässlich seiner Hausausstellung begrüßte der Werkzeugmaschinenhersteller Ende April mehr als 2600 Besucher. Dabei stellte das Unternehmen den Gästen nicht nur sein neues Großbearbeitungszentrum C52, sondern auch die neue Produktions- und Montagehalle in Gosheim vor. +++ ken Vorjahreszeitraums. Bild: DMG Mori ❧ +++ Bandelin | Mit einer neuen Website will der Spezialist für Ultraschallgeräte die Verfügbarkeit von Informationen rund um die Technik verbessern. Eine ständig wachsende Datenbank mit Best-Practice-Beispielen zu verschiedenen Reinigungsanwendungen ergänzt das Angebot: www.bandelin.com +++ 12 Quartalsbilanz | In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben deutsche Werkzeugmaschinenhersteller deutlich weniger Aufträge verbucht als noch vor einem Jahr. i Im ersten Quartal 2015 ist der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahr um 8 % gesunken. Die Inlandsbestellungen gingen um 19 % zurück, die Auslandsbestellungen um 2 %. „Im Vergleich zum starken ersten Quartal 2014 legt die Nachfrage aktuell eine Verschnaufpause ein“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), das Ergebnis. Der Rückgang resultiere vor allem aus dem deutlichen Minus im Inland. Hierbei wirke sich maßgeblich der hohe Basiseffekt des starken Vorjahreszeitraums aus. Gegenüber den ersten beiden Monaten 2015 zeigt der März dagegen ein spürbar besseres Bild. Die Auslandsorders drehten mit 6 % ins Plus, während die Zahlen im Januar und Februar noch im Minus lagen. Dabei sind es vor allem die Aufträge aus dem Euroraum, die die Werkzeugmaschinennachfrage im ersten Quartal 2015 mit einem Plus von 26 % stützen. ● 2014 lag das Produktionsvolumen der Branche bei 14,4 Mrd. Euro. Quelle: Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) Industrieanzeiger 12.15 Dekra wächst im elften Jahr in Folge Jahresbilanz | Der Stuttgarter Prüfkonzern Dekra hat das vergangene Jahr erneut mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Neben dem Kerngeschäft, der technischen Untersuchung von Fahrzeugen, gewinnt dabei der Industriebereich zunehmend an Bedeutung. Die weltweit tätige Prüfgesellschaft Dekra hat das Geschäftsjahr 2014 nach eigenen Angaben erneut mit Rekordzahlen abgeschlossen. Danach wuchs der Umsatz um 8,6 % auf 2,5 Mrd. Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) konnte ebenfalls deutlich verbessert werden: Es legte um 7,4 % auf rund 175 Mio. Euro zu. Als Zugpferde erwiesen sich dabei der Bereich Automotive mit einem Plus von 7,4 % auf 1,33 Mrd. Euro sowie die Industrie-Sparte mit einem Umsatzzuwachs von 5,9 % auf mehr als 702 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg durch Einstellungen und Zukäufe um 2400 auf 35 000 Beschäftigte. „Auf unserem Weg zum globalen Partner für eine sichere Welt setzen wir weiter auf gesundes kontinuierliches Wachstum – organisch und über Zukäufe“, sagt Dekra-Chef Stefan Kölbl. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet er mit einem Wachstum ● zwischen 5 und 8 %. Aufgrund des Wachstums werde man in den kommenden Jahren tausende neue Mitarbeiter einstellen, verspricht DekraChef Stefan Kölbl. Bild: Dekra Made by KUKA Industries PLANNING AND ENGINEERING LASER AND ARC WELDING SOLUTIONS MAGNETARC AND FRICTION WELDING SYSTEMS CASTING TECHNOLOGIES AUTOMATED PRODUCTION SOLUTIONS CUSTOMER SERVICES www.kuka-industries.com Produktneuheiten treiben das Wachstum Beim Thema Vernetzung, der sogenannten Industrie 4.0, sieht sich das Antriebs- und Steuerungstechnik | Trotz schwacher Märkte verzeichnete Bosch Rexroth im vorigen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 3,5 % auf 5,6 Mrd. Euro. Unternehmen als Leitanwender und Leitanbieter. Bild: Bosch Mit neuen Produkten hat Bosch Rexroth das Wachstum im Vorjahr beschleunigt. Trotz des schwachen Marktes hat der Antriebs- und Steuerungsspezialist rund 5,6 Mrd. Euro erlöst. Bereinigt um die verkauften Pneumatikaktivitäten sei der vergleichbare Vorjahresumsatz um 3,5 % gestiegen. Der Umsatz in Europa erhöhte sich um 4,6 %, außerhalb Deutschlands, wo der Markt stagnierte, sogar um 8 %. Der US-Markt hat die deutlichen Rückgänge in Brasilien mehr als wettgemacht. Demnach konnte Bosch Rexroth auf dem amerikanischen Kontinent um mehr als 3 % wachsen. Keine nennenswerten Impulse kamen aus China und Russland, was Rexroth-Chef Dr. Karl Tragl auch in diesem Jahr so erwartet. Vor allem industrielle Anwendungen konnten Umsatzzuwächse verzeichnen. In den Branchen Elektronik und Halbleiter, Automotive und Werkzeugmaschinen sowie Energietechnik, Marine und Offshore Anzeige Sicherheits-Holzlaufroste für Steharbeitsplätze Tel.: +49 (0) 6061 2741 www.loew-ergo.com Industrie 4.0 rechnet sich Vernetzungseffekte | Investitionen in Industrie 4.0 können sich für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) schon innerhalb von rund sechs Jahren amortisieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Innovation und Technik (iit) im Rahmen der Begleitforschung zum BMWi-Technologieprogramm „Autonomik für Industrie 4.0“. Würden mit Industrie 4.0 einhergehende und bisher kaum untersuchte positive Vernetzungseffekte berücksichtigt, verdeutliche dies mittelfristig den hohen Nutzen für Mittelständler, heißt es. Laut der Studie verbinden deutsche Unternehmen durchweg positive Erwartungen hinsichtlich betriebswirtschaftlicher Potenziale mit den Entwicklungen, die durch Industrie 4.0 ausgelöst werden. Konkrete Schätzungen des darauf entfallenden volkswirtschaftlichen Potenzials für Deutschland gehen von 153,5 Mrd. Euro in den nächsten 14 fünf Jahren aus. Doch derzeit würden vor allem mittelständische Unternehmen oft zögerlich agieren. Die erforderlichen Investitionskosten würden weitaus höher eingeschätzt als das resultierende Umsatzwachstum. Insbesondere für KMU wären einheitliche Kommunikationsstandards oder Interoperabilität im Produktionsverbund die Voraussetzung, um das Potenzial von Industrie 4.0 auszuschöpfen. Deutschland könne dabei nicht nur als Anwender von Industrie 4.0 profitieren. Die Analyse zeigt, dass das Land in fast allen entscheidenden Zukunftsfeldern international sehr gut aufgestellt ist und sich in wichtigen Schlüsselsektoren als Leitanbieter etablieren kann. Hiesige Unternehmen hätten die Chance, ihre internationale Spitzenposition in Bereichen wie Robotik, Maschinenbau, Sensorik oder Logistik zu verteidigen und ● auszubauen. konnte das Bosch-Tochterunternehmen mit seinen weltweit rund 33 700 Mitarbeitern laut eigenen Angaben Marktanteile gewinnen. Insgesamt wurden rund 112 Mio. Euro investiert und 6 % vom Umsatz (340 Mio. Euro) als F+E-Mittel aufgewendet. Dabei setzen die Lohrer auf die Markttrends Energieeffizient, Maschinensicherheit und Vernetzung. Tragl: „Alle Technologien müssen Industrie● 4.0-fähig werden.“ (dk) Interview mit Rexroth-Vorstand Dr. Steffen Haack auf Seite 40. Neuer Name, bekannte Marken Fluidtechnik | Nach seiner strategischen Neuausrichtung gliedert sich der britische Industriekonzern IMI plc in drei Geschäftsbereiche. Daraus hervorgegangen ist mit IMI Precision Engineering ein Antriebs- und Fluidtechnikspezialist mit allseits bekannten Marken: Das IMI-Portfolio umfasst Norgren, Buschjost, Herion, FAS und Maxseal – Unternehmen mit jahrzehntelangen Erfahrungen und Knowhow in der Entwicklung und Produktion von pneumatischen Antriebs- und ● Steuerungstechnologien. Industrieanzeiger 12.15 nachrichten Balluff und MPDV beschließen Kooperation Spritzgießwerkzeuge | Balluff, Hersteller industrieller Automatisierungstechnik, und MPDV, Anbieter von integrierten Manufacturing Execution Systems (MES), haben eine Kooperation beschlossen. Ziel der Vereinbarung sei die gegenseitige Unterstützung Kumavision setzt starkes Wachstum fort Software-Anbieter | Die Kumavision AG baut ihre Wettbewerbsposition weiter aus. Während der Markt für integrierte Business Software im vergangenen Jahr um 1,6 % wuchs, legte der Spezialist für Unternehmens-Software um 10 % zu. Wie das Unternehmen bekannt gab, stieg der Umsatz von 35 Mio. Euro auf 39,2 Mio. Euro. Gleichzeitig sei die Anzahl der Mitarbeiter von 280 auf 330 gestiegen. Der Gewinnanteil vor Steuern und Zinsen (Ebit) blieb konstant bei 5 %. Der Grund für diese dynamische Entwicklung liege in organischem Wachstum und gezielten Investitionen, so das Unternehmen. Kumavision entwickelt und implementiert branchenspezifische ERP- und CRM-Software auf Basis der Plattform Microsoft Dynamics. Mit diesen Lösungen steuern Unternehmen ihre gesamten betrieblichen Abläufe, zum Beispiel im Verkauf, im Einkauf, im Lager, in der Produktion bis hin zur Buchhaltung. Auch für das kommende Jahr peilt das Unternehmen eine Wachstumsmarke von 10 % an, so Vorstandsvorsitzender Kay von Wilcken zum Ausblick. ● bei der Vermarktung von Ballufs Mold-ID und dem MES Hydra von MPDV. In einer ersten Stufe sollen die werkzeugbezogenen Daten aus Mold-ID in die Datenbank des MES Hydra übernommen werden. Dadurch sollen vorhandene Hydra-Funktio- nen genutzt werden können. In einer weiteren Ausbaustufe sollen die in Hydra vorhandenen Funktionen des Werkzeug- und Ressourcenmanagements für eine umfassende, zentrale Verwaltung der Werkzeuge ge● nutzt werden. Im Fall des Falles ROBA ®-topstop® Sicher fixieren statt improvisieren „Wir haben als Hersteller von Präzisionsbearbeitungsmaschinen hohe Ansprüche an Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Deshalb vertrauen wir seit 25 Jahren auf ROBA-stop® Sicherheitsbremsen von mayr® Antriebstechnik.“ Klaus Bauer, Leiter Konstruktion und Entwicklung Werkzeugmaschinenfabrik, WALDRICH COBURG GmbH Achtung sicherheitskritische Achse Nur ROBA-stop®-Bremsen verwenden D-87665 Mauerstetten, www.mayr.com Industrieanzeiger 12.15 Ihr zuverlässiger Partner nachrichten Größe und Präzision müssen zusammengehen bei Automotive-Teilen: Die Besucher nehmen einen Kühlergrill unter die Lupe, gespritzt aus PA 6 GF15 auf einer MacroPower 1600/8800. Bild: Wittmann Battenfeld Wittmann Battenfeld demonstriert „Power“ bei Großmaschinen Spritzguss-Riese wieder voll präsent Spritzgießmaschinen | Dass Wittmann Battenfeld kräftig wächst, war nicht mal die wichtigste Botschaft der „MacroPower Days 2015“. Die lautete: Der Anbieter spielt wieder ganz vorne mit im Markt. ❧ Olaf Stauß i 16 „Wittmann 4.0“ Die Kommunikationsstrategie ermöglicht es, alle Peripheriegeräte „plug & produce“ an die Spritzgießmaschine anzuschließen. Diese sammelt alle Daten und bietet eine lückenlose Visualisierungs- und Bedienoberfläche. Mit 304 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2014 hat die österreichische Wittmann-Gruppe erstmals die 300-Millionen-Grenze durchbrochen und ist weiter auf Wachstumspfad. Für 2015 wird mit einem Plus von 5 bis 6 % gerechnet, beim Auftragseingang richten sich die Erwartungen sogar auf 330 Mio. „2014 war ein Automotive- und Automationsjahr“, kommentiert Georg Tinschert die Entwicklung, Geschäftsführer des Spritzgießmaschinenbauers Wittmann Battenfeld. „Wir sind sogar gezwungen, die Zahl der Automationsprojekte zu begrenzen.“ Die Zahlen stellte die Geschäftsführung in Kottingbrunn auf den „MacroPower Days 2015“ vor, die ganz im Zeichen der Großmaschinen-Baureihe MacroPower im Schließkraftbereich von 4000 bis 16 000 kN standen, die seit der Battenfeld-Übernahme 2008 zielgerichtet aufgebaut wurde. Offensichtlich mit großem Erfolg: „Die Großmaschinen sind zum Business-Driver geworden“, konstatierte Michael Wittmann. Dem gehen Investitionen von bislang 23 Mio. Euro voraus, die noch nicht abgeschlossen sind – unter anderem in Produktionsstandorte im In- und Ausland. Die MacroPower Days waren Kundentage, andererseits aber setzten sie ein Signal: Hier ist nicht nur ein Maschinenbauer neu erstarkt, sondern ein Komplettanbieter entstanden, der künftig Zeichen als ein Technologietreiber setzen wird. Beispiele: Als einziger Hersteller, der Spritzgießmaschinen (SGM) mit sämtlicher Peripherie aus eigener Produktion anbieten kann, führt die Gruppe eine Kommunikationsstrategie ein, mit der sich alle Geräte im Sinne von Industrie 4.0 „plug & produce“ vernetzen lassen. Die SGM erhält dafür eine eigene IPSubadresse und wird zur Schaltzentrale mit übergreifender Visualisierungs- und Bedienoberfläche. Michael Wittmann nennt das Konzept augenzwinkernd „Wittmann 4.0“, weil ja recht unterschiedliche Vorstellungen von Industrie 4.0 kursieren... Mit einem Exponat, bei dem ein Organoblech verarbeitet wurde, demonstrierte Wittmann Battenfeld seine Präsenz auch im Leichtbau. Dabei kommt ein 1-fach-Werkzeug von Georg Kaufmann auf einer hybriden MacroPower E 450/2100 zum Einsatz. Auch die Fertigung eines mitdrehenden Laugenbehälters einer großen Waschmaschinentrommel im Cellmould-Schäumverfahren beeindruckte technisch. Nicht zuletzt förderten die Kottingbrunner neue Technologien, indem sie zahlreiche externe Vortragende auf die MacroPower Days 2015 holten. Philipp Weissel etwa von Plastic Electronic zeigte, wie intelligente Folien als interaktive Bedienpanels in den Spritzguss integriert werden können – dazu ● mehr in unserem Beitrag ab Seite 37. Industrieanzeiger 12.15 Die Logistik-Oscars wurden verliehen BMW Welt bekanntgegeben. Die Trophäen gingen in diesem Jahr an Jungheinrich (EFG S30s, Kategorie: Gegengewichtsstapler bis 3,5 t), Still (RX 60-80, Kategorie: Gegengewichtsstapler ab 3,5 t; IntralogistikLösung bei Kuraray, Kategorie: Intralogis- tics Solutions) und Unicarriers (Tergo URS, Kategorie: Warehouse Truck). Auf dem Prüfstand waren zwölf Flurförderzeuge und zwei Logistiklösungen von Clark, Jungheinrich, Still, Toyota Material Handling ● und Unicarriers. www.cts-werbeagentur.de IFOY Award 2015 | Auch in diesem Jahr wurde von einer Fachjury wieder die Crème de la Crème der Flurförderzeuge gewählt. Die Sieger des International Forklift Truck of the Year (IFOY) Award 2015 wurden auf der IFOY Award Night in der Münchener Linde geht Kooperation ein Intralogistik | Die Unternehmen Linde Material Handling und Quantitec, Hersteller von Indoor Lokalisierungs-Systemen, gehen eine strategische Partnerschaft ein. Linde plant, den Großteil seiner Staplersysteme künftig mit dem InertialSensorsystem IntraNav von Quantitec auszustatten. Ziel ist die exakte Ortung von Flurförderzeugen in Großlagern, Produktionshallen und auf Freiflächen. Dadurch soll die Betriebssicherheit und die Prozesszuverlässigkeit erhöht werden. Ersan Günes, Geschäftsführer von Quantitec ergänzt: „Wir sorgen mit unserem Indoor Lokalisierungs-System IntraNav für höchste Zuverlässigkeit in logistischen Prozessen. Die Ortungen erfolgen in Echtzeit und mit der hohen Genauigkeit im Bereich von +/-5 cm im dreidimensionalen Raum.“ Das System soll dabei resistent gegen fast alle äußeren Störeinflüsse wie Abschirmungen und Reflexionen sein. Zur Bewältigung der Akquisition und Analyse der anfallenden Datenmengen kooperiert Quantitec mit Amazon und unterstützt mit seiner IntraNav Lösung die Cloud-Plattform Amazon Web Services. ● Industrieanzeiger 12.15 KAP DER GUTEN STAHLROHRE Mit unserem Lager in Düsseldorf befinden wir uns im Herzen Europas – zwar weit entfernt vom Kap der Guten Hoffnung, aber unseren internationalen Vertrieb mobilisieren wir auch dort. Denn egal ob in Südafrika oder dem Rest der Welt – Sie können sich auf unsere zuverlässige Lieferung verlassen! Wir werden in vielen Ländern durch ortsansässige Händler vertreten, die unsere weltweite Präsenz gewährleisten. Ganz sicher! UNSERE „BIG 5“ FÜR IHREN ERFOLG: :: nahtlose und geschweißte Zylinderrohre :: verchromte Kolbenstangen :: verchromte Kolbenrohre :: Hydraulikleitungsrohre :: mechanische Fertigung auf eigenen Maschinen Schierle Stahlrohre KG Zentrale Neuss Tel. 02131 3665-0 · Fax 02131 3665-107 Niederlassung Leipzig Tel. 034205 735-0 · Fax 034205 735-20 www.schierle.de · [email protected] nachrichten Veranstaltungen Zukunftslösungen für Mehrachsmaschinen Konstruktionsgrundlagen für Spritzgießbauteile, 09. Juni, Essen Haus der Technik, Essen www.hdt-essen.de Wangener Maschinentage | Am 30. Juni und 1. Juli finden erneut die Wangener Maschinentage statt. Auf der Fachtagung stellen Experten Anforderungen an mehrachsige Bewegungssysteme sowie Lösungen und Trends vor. ❧ 26. Deutscher Montagekongress, 09. - 10. Juni, Fürstenfeldbruck SV-Veranstaltungen, Landsberg www.sv-veranstaltungen.de ❧ Innovation Forum Zerspanungstechnologie 09. Juni, Tuttlingen TechnologyMountains e. V., Villingen-Schwenningen www.innovation-forum.eu ❧ Auf den Wangener Ma- Lean Innovation, 09. - 10. Juni, Aachen WZLforum an der RWTH Aachen www.wzlforum.rwth-aachen.de schinentagen 2015 stehen Geschwindigkeit und Genauigkeit in mehrachsigen Maschinensystemen ❧ im Fokus. Experten aus der Industrie stellen 13. Kooperationsforum Kleben im Automobilbau, 11. Juni, Nürnberg Bayern Innovativ, Nürnberg www.bayern-innovativ.de ❧ Kühlschmierstoffe, 16. - 17. Juni, Karlsruhe Karlsruher Institut KIT, Karlsruhe www.fortbildung.kit.edu ❧ ISBE Anwenderkonferenz zur Zerspanung 2015, Köln ISBE, Stuttgart www.isbe.de 18 künftige Lösungen vor. Bild: Rampf Machine Systems Rampf Machine Systems, ein Systemlieferant für Maschinenkomponenten, veranstaltet Ende Juni zum zweiten Mal die Wangener Maschinentage. Auf der Fachtagung in Wangen bei Göppingen stehen Geschwindigkeit und Genauigkeit in leistungsfähigen mehrachsigen Bewegungs- und Maschinensystemen im Fokus. Am 30. Juni und 1. Juli werden Vertreter von Erstausrüstern wie Manz, Eos, Emag und Mycronic über Anforderungen an künftige Maschinensysteme und Fertigungsmethoden diskutieren. Komponentenhersteller und Systemanbieter, darunter Bosch, Siemens, Tecnotion und Rampf Machine Systems, stellen im Rahmen der Veranstaltung inte- @ grative Lösungen und Trends vor. Außerdem präsentieren sich die Unternehmen im Rahmen von Betriebsbesichtigungen und Hausmessen. Mit der Veranstaltung reagiert die Branche auf steigende Anforderungen an mehrachsige Bewegungssysteme, die in Zukunftsbranchen wie Laser, Solar, Productronic, Display, Battery und Machine Tools Voraussetzung für leistungsfähige Produktionstechniken sind. Daher gewinnen Schnittstellen und Wechselwirkungen von Struktur, Mechanik, Antrieb und Steuerung in Zukunft an Bedeutung und erfordern disziplinübergreifendes EntwicklungsKnow-how sowie entsprechende ● Fertigungsmethoden. Weitere Informationen zu den Wangener Maschinentagen 2015 finden Sie unter: www.maschinentage.rampf-gruppe.de Industrieanzeiger 12.15 menschen Vertriebsprofi an Board Vom COO zum CEO Die Yaskawa Europe GmbH in Eschborn strukturiert ihre Geschäftsleitung neu: Manfred Stern (Bild), der das Europa-Geschäft des Yaskawa-Konzerns bisher als Chief Operation Officer (COO) & President operativ leitete, wurde neu in die Position des Chief Executive Officers (CEO) berufen. Stern folgt in seiner neuen Funktion auf Koichi Takamiya, der nach acht Jahren Tätigkeit in Europa in das japanische Headquarter zurückkehrt. Er wird dort künftig weltweit für Sales und Marketing im Yaskawa-Konzern zuständig sein. Markus Klahn (47) ist als Geschäftsführer zur neu verschmolzenen Abas GmbH & Co. KG, einer 100%-igen Tochter der Abas Software AG, Karlsruhe gewechselt, die mit rund 170 Mitarbeitern mehr als 600 ERP-Anwenderunternehmen in Deutschland betreut. Klahn war seit 1998 Mitglied in der Geschäftsführung der ProalphaGruppe mit dem Schwerpunkt Vertrieb. In seiner neuen Position zeichnet er verantwortlich für den deutschlandweiten Vertrieb der Abas GmbH. Wechsel im Verwaltungsrat HFO unter neuer Leitung Haas Automation Europe hat Marc Springstein zum neuen Business Manager für die Haas Factory Outlets (HFO) in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn ernannt. Der 40-Jährige verfügt über Erfahrungen im Vertrieb und im globalen Kundenmanagement der Werkzeugmaschinenindustrie, darunter bei der Schiess GmbH (Shenyang Machine Tool Group) und der Mori Seiki GmbH. Darüber hinaus zählt Springstein auch den Automatisierungsspezialisten Bosch Rexroth zu seinen ehemaligen Arbeitgebern. Im Verwaltungsrat (Bild) der Endress+Hauser-Gruppe, Rheinach/Schweiz, kommt es zu einem Wechsel: Prof. Dr. Georg Bretthauer ist nach 13 Jahren aus dem Gremium ausgeschieden. Zum Nachfolger hat die Generalversammlung Dr. Hans Jakob Roth gewählt. Der 64-jährige promovierte Wirtschaftshistoriker blickt auf eine lange Karriere im diplomatischen Dienst der Schweiz zurück. Ab Anfang 2016 wird Roth den Endress+Hauser-Verwaltungsrat verstärken. Neuer Chef für Technik Die Chiron-Gruppe hat Dr.-Ing. Markus Flik zum Vorsitzenden der Geschäftsführungen der Tuttlinger Chiron Werke GmbH & Co. KG und der Verwaltungsgesellschaft der Chiron-Werke SE berufen. Er ist seit Mai für alle technischen Bereiche sowie für Vertrieb und Service zuständig. Industrieanzeiger 12.15 19 news & management Wer sein Unternehmen in die Schieflage bringt, kann persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Bild: Kieser Managerhaftpflicht-Versicherung Augen auf bei D&O-Policen Existenzsicherung | Immer mehr Unternehmen schließen für ihre Führungskräfte eine Managerhaftpflicht-Versicherung ab, die sogenannte D&O-Police. Leicht werden bei der Vertragsgestaltung wichtige Punkte übersehen. Worauf es wirklich ankommt. Schon vergleichsweise kleine Fehler können Führungskräfte finanziell ruinieren. Verstößt die Führungsriege gegen ihre Sorgfaltspflichten und dem Unternehmen entsteht ein Schaden, können sie persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Das gilt nicht nur für Vorstände, Aufsichtsräte, Geschäftsführer und Beiräte. Auch leitende Angestellte, Betriebsleiter oder Generalbevollmächtigte haften unter Umständen persönlich. Besonders tückisch: Manager haften nicht nur für eigene Fehler, sondern auch für Fehler von Kollegen und Mitarbeitern. Ein aktuelles Urteil des Bundesgerichthofes (BGH, Az. 4 StR 323/14) weitet die Haftungsproblematik auch auf Manager aus, die ohne nominellen Status faktisch geschäftsführend agieren. Dazu zählen alle Kräfte, die zentrale Funktionen mit einem erheblichen persönlichen Verantwortungsspielraum wahrnehmen. 20 Haftungsrisiken gibt es zuhauf. Eine verantwortliche Führungskraft haftet gegenüber der Gesellschaft etwa für fehlerhafte Vertragsgestaltungen oder Kalkulationen, eine nachlässige Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Dritten oder verspätete Entscheidungen, durch die dem Unternehmen hohe Folgekosten entstehen. In die Außenhaftung können Entscheidungsträger genommen werden, wenn sie Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge nicht abführen, unrichtige Bescheinigungen ausstellen oder Fördermittel falsch einsetzen. Managerhaftpflicht-Versicherungen, so genannte D&O-Policen (Directors-and-Officers-Versicherungen), sichern Führungskräfte gegen Schadenersatzforderungen ab. In der Regel schließen Unternehmen die Versicherung ab und tragen die Kosten. Aber auch Manager selbst können eine solche Police persönlich für sich abschließen. Viele Risikofaktoren lauern im Verborgenen. Deshalb sollte der Ausgangspunkt für eine Versicherungsauswahl grundsätzlich eine ganzheitliche Risiko-Analyse sein. So lassen sich potenzielle Gefahrenherde genau erkennen und bewerten. Von Vorteil sind Versicherungslösungen, die nach dem Baukastenprinzip funktionieren. Sie erlauben die flexible Ab- oder Zuwahl einzelner Leistungselemente. Überschneidungen zu bereits existierenden Policen sind zu vermeiden. Möglicherweise lassen sich bestehende Verträge wie Straf-Rechtsschutzversicherungen einsparen, wenn eine D&O-Police clever ausgestaltet wird. Für inhabergeführte kleinere GmbHs reicht oft eine so genannte „Drittschadens-D&O“, die allein Haftungsansprüche im Außenverhältnis abdeckt. GegenIndustrieanzeiger 12.15 The Bright World of Metals über der marktüblichen D&O-Police ist hier eine Kostenersparnis von rund 20 % erzielbar. Schon die Abwehr unbegründeter Schadenersatzforderungen löst oft stattliche Anwalts- und Gerichtskosten aus. Ratsam ist daher ein vorbeugender Versicherungsschutz, der eine vorsorgliche Rechtsberatung einschließt. Auch eine Deckungserweiterung für Kosten einer PR-Beratung zur Minderung von Reputationsschäden kann sinnvoll sein. So lassen sich die oft mit Haftungsfällen einhergehenden Imageprobleme abfedern. Bei Auswahl und Abschluss von D&O-Policen ist viel Know-how und Verhandlungsgeschick gefragt. Unternehmen sollten daher immer erfahrene Finanzexperten hinzuziehen, die sie von der Risiko-Analyse bis zur Schadensabwicklung professionell unterstützen. Im Ernstfall überschlagen sich oft die Ereignisse. Praxistipp: Manager und Managerinnen sollten sich jährlich eine Versicherungsbestätigung geben lassen und eine Kopie der Police privat aufbewahren. Im Falle einer Amtsenthebung mit sofortiger Freistellung wissen sie dann immer, in welcher Höhe und gegen welche Risiken ● sie versichert sind. TECHNOLOGIES PROCESSES APPLICATIONS PRODUCTS www.tbwom.de worldwide Mirja Link-Lundehn Geschäftsführerin der Kremer Lundehn GmbH, Köln Fallstricke umgehen In den Versicherungsbedingungen von D&O-Policen lauern oft Fallstricke. Wo Unternehmen und Versicherte genau hinsehen sollten: Versicherungssumme: Die Deckungssumme sollte mindestens ein Zehntel des Jahresumsatzes betragen. Zu klären ist, ob die Höchstleistung für einen Versicherungsfall oder mehrmals pro Jahr zur Verfügung steht. Wichtig ist auch, inwieweit Obergrenzen für Leistungsbereiche existieren und ob sich die Deckungssumme bei Bedarf aufstocken lässt. Leistungsumfang: Von Vorteil sind flexibel wählbare Deckungserweiterungen. Beispielsweise hilft eine vorbeugende Rechtsberatung, Haftungsfälle von vornherein zu vermeiden. Sinnvoll ist auch ein Versicherungsschutz bei Deckungsablehnung durch den Versicherer. Dann gewähren Versicherungen etwa Kostenvorschüsse oder finanzieren ein Meditationsverfahren. Ausschlussgründe: Fehler im operativen Tagesgeschäft und vorsätzliches Fehlverhalten sind per se nicht abgedeckt. Zudem kann die Versicherung eine Regulierung bei Verstößen gegen Vorschriften und Gesetze wie das Antikorruptionsgesetz ablehnen. Firmen sollten die Ausschlussgründe genau prüfen und im Zweifelsfall nachverhandeln. Quelle: Kremer Lundehn · · · Industrieanzeiger 12.15 Das internationale Messequartett – Ihr Tor zum Weltmarkt Gleich vierfach innovative Konzepte erleben: Die Weltmessen im Zentrum Europas erzeugen im perfekten Verbund Synergien rund um die Gießerei-, Metallurgie- und ThermoprozessTechnologie. Synergien erleben Zahlreiche hochkarätige Technologie-Foren rund um alle Themen der „Bright World of Metals“ bieten Schnittstellen für übergreifenden Know-how-Transfer. Herzlich willkommen in Düsseldorf! Messe Düsseldorf GmbH Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany _ Tel. + 49 (0)2 11/45 60-01 Fax + 49 (0)2 11/45 60-6 68 www.messe-duesseldorf.de news & management Von „anfassbaren“ Ansätzen der Demonstrationsfabrik Aachen rund um den Themenkomplex Industrie 4.0 können sich Teilnehmer der Konferenz selbst ein Bild machen. Bild: DFA Potenziale und Herausforderungen von Industrie 4.0 für den Mittelstand Vorn bleiben durch Digitalisierung Konferenz | Beim Schlagwort Industrie 4.0 wird gezögert: Wofür? Wie teuer? Was bringt es mir? Über neuartige Potenziale und Herausforderungen vor allem für den Mittelstand diskutieren Experten aus Industrie und Forschung auf den 22. Aachener ERP-Tagen. „Wirkliche Produktivität schaffe ich, wenn ich nicht mit 25 Leuten telefonieren muss, um den Zustand eines Unternehmens abzufragen, sondern wenn ein Knopfdruck genügt“, sagt Professor Günther Schuh, der Institutsdirektor des FIR an der RWTH Aachen. Diese Aussage verdeutlicht, in welche Richtung sich die Industrie heutiger Tage entwickelt oder entwickeln sollte. So hat der Siegeszug der Digitalisierung jegliche Bereiche der deutschen Wirtschaft erreicht und ist neben dem Handel – Beispiel Amazon – und dem Dienstleistungsgewerbe – Beispiel Uber – auch in der vergleichsweise zurückhaltend geprägten mittelständischen Industrie angelangt. Nicht nur die Bundesregierung fördert und fordert durch verschiedene Initiativen und ihre präsenten Zukunftsprojekte „Industrie 4.0“ (ZP 1) und „Smart Service Welt“ (ZP 2) Unternehmen auf, sich für das Zeitalter der vierten industriellen Revolution zu rüsten. Wie genau, das bleibt vage. Die Notwendigkeit, Industrieun22 ternehmen in der Bundesrepublik (auch) in Zukunft hochtechnologisiert und daher ganz vorne im internationalen Wettbewerb mit dabei zu wissen, sticht jedoch klar heraus. Um mit einem Knopfdruck den Zustand des Unternehmens abfragen zu können – um beim Beispiel zu bleiben, braucht es Grundlagen, die in den meisten Industrieunternehmen noch gar nicht oder aber nicht in der notwendigen Form – etwa mit Blick auf den Grad der Vernetzung – vorhanden sind. So benötigt es etwa einer vollständigen horizontalen und vertikalen Integration der entstehenden Daten rund um den Materialfluss der verschiedenen Ebenen eines Unternehmens, welche die ganzheitliche Vernetzung von SCM-, ERP-, MES- und BDE-Systemen erfordert. So ist etwa die derartige Vernetzung von Anwendungssystemen nicht nur auf der Planungs-, sondern auch der Steuerungsebene eine der Herausforderungen, die es industrieseitig anzugehen gilt. Aber auch das eigenständig kommunizierende Bauteil (etwa über Real-Time-Locating-Systems oder RFID), welches sich über derartig vernetzte Systeme steuern lässt, gehört zum Gedanken von Industrie 4.0. Dies sind nur kleine Beispiele im großen Kontext, jedoch stellen derartige Exemplare aus der Informationsund Kommunikationstechnologie einen fundamentalen Beitrag für die Fabrik von morgen, die „Smart Factory“, dar. Mehr und mehr Unternehmen, auch aus dem produzierenden Bereich, erkennen in der IT nicht mehr nur ein notwendiges Hilfsmittel, sondern den Schlüssel zu einem nachhaltigen Unternehmenserfolg. Aus diesem Grund ist die Demonstrationsfabrik Aachen (DFA) ein essentieller Bestandteil des Clusters Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Hier liegt das AuIndustrieanzeiger 12.15 Düsseldorf, 23. – 27. Februar genmerk auf der „Forschungsfabrik von morgen“ mit einer engen Verzahnung von wirklicher Produktion und aktuellsten Forschungsfortschritten und -vorhaben zu den Themenbereichen rund um Industrie 4.0. Der Kern besteht darin, dass nicht nur ein reines Forschungsmodell dargestellt ist, sondern marktfähige Produkte, wie das MAX-eKART, ein eigens entwickeltes Kettcar mit Elektromotor, sowie Karosseriekomponenten aus dem Automobilbereich als Prototypen und Vorserienprodukte gefertigt werden. Auf Basis dieser Einrichtung ist es möglich, in Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie Fragestellungen des Produktionsmanagements in der realen Fertigung zu untersuchen. Zu diesen Vorhaben zeichnet sich die Infrastruktur der Fabrik durch den hohen Grad der Vernetzung und eine Vielzahl an Datenerzeugungs- und Kommunikationspunkten aus. So wird im Laufe der Fertigung und Montage eine große Menge heterogener Daten generiert, die in verschiedensten Szenarien und unter unterschiedlichsten Aspekten untersucht werden können. POWERYOUR BUSINESS Joachim Zoll Siemens AG Erlangen :LU VWHXHUQ HIÀ]LHQW – auf der METAV 2016 22. Aachener ERP-Tage Industrie 4.0 – Digital veredelte Auftragsabwicklung · Thema: 10. bis 11. Juni 2015 (vorgelagerter Praxistag am 9. Juni) · Dauer: Cluster Logistik auf dem Campus der RWTH Aachen · Ort: Fachvorträge von hochkarätigen Referenten aus · Fachtagung: Industrie und Forschung. Zwei Stränge: Fokus Industrie 4.0 sowie 19. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung ERP in der Praxis Namhafte Vertreter aus dem IT-Bereich ergänzen · Ausstellerforum: die theoretischen Inhalte der Fachtagung mit ihren praktischen · · Lösungsansätzen Abendveranstaltung: Networking in entspannter Atmosphäre Weitere Infos und Anmeldung: www.erp-tage.de METAV 2016 - Wir sind dabei. “Wir setzen Maßstäbe bei der Zusammenführung unterschiedlicher Bearbeitungstechnologien in Multitasking-Maschinen. Wir zeigen auf der METAV 2016, wie GLH %HGLHQXQJ PLW XQVHUHU LQQRYDWLYHQ %HGLHQREHUÁlFKH zur Freude wird.“ Welche Möglichkeiten es gibt, ein Unternehmen rund um Industrie 4.0 aufzurüsten und profitabler zu gestalten, beleuchtet das FIR an der RWTH Aachen auf den 22. Aachener ERP-Tagen. Neben der Diskussion mit Experten aus Industrie und Forschung auf der Fachtagung können die Teilnehmer sich selbst ein Bild von „anfassbaren“ Ansätzen der Demonstrationsfabrik Aachen rund um den Themenkomplex Industrie 4.0 machen. Der Abruf des Unternehmenszustands per Knopfdruck ist noch nicht er● reicht, der Weg dorthin ist jedoch bereits geebnet. Dominik Frey, M.Sc. FIR e. V. an der RWTH Aachen Industrieanzeiger 12.15 POWER YOUR BUSINESS! LÖSUNGEN FÜR DIE PRODUKTION www.metav.de technik & wissen 3D-Druck zieht in die metallische Fertigung ein – auch in den Metallguss Lasergewitter in den Fabriken 3D-Metalldruck | Nicht mehr nur Spielzeugfiguren, Designerobjekte und Prototypen entstehen generativ, sondern auch ganze Kleinserien industrieller Produkte werden gedruckt. Selbst Gießereien setzen auf den 3D-Druck, um Gussmodelle, Gusskerne und –formen herzustellen. 24 Industrieanzeiger 12.15 Ein Siemens-Mitarbeiter druckt Stahl-Bauteile für eine Gasturbine: Der Laserstrahl jagt über den Teppich aus Metallstaub und erzeugt Schicht für Schicht des dreidimensionalen Bauteiles. So entstehen Brennerköpfe, die Temperaturen um die 1000 °C standhalten. Bild: Siemens Eine Szenerie im Kern-Maschinenbau: Bei Siemens schmilzt der Laser des 3D-Druckers Schicht für Schicht Metallpulver. Er produziert hitzebeständige Brennerköpfe für industrielle Gasturbinen, die Temperaturen um die 1000 °C standhalten. Die etwa 18 mm dicken Verschleißteile der Turbinen lassen sich so schneller erneuern. Die Reparaturzeit des Bauteils reduziert sich drastisch – von 44 auf vier Wochen. Auch der Automobilbereich besitzt hohes Potenzial für additive Fertigungsmethoden: Die Entwickler von Daimler stellen zum Beispiel Teile von Motorblöcken mittels 3D-Druck her. An diesen überprüfen sie Reparaturkonzepte. Und das US-Startup Local Motors hat letztes Jahr sogar ein ganzes Auto mit Teilen aus dem 3D-Drucker gefertigt. Bis zu 10 % der 3D-Druck-Bauteile sind inzwischen aus Metall – mit steigender Tendenz, schätzt Rainer Gebhardt vom Branchenverband der Maschinenbauer, dem VDMA. Und auch die Unternehmensberatung Roland Berger sagt dem metallischen 3D-Druck mittels Laser gute Chancen voraus: Lag das weltweite Marktvolumen 2012 noch bei 1,7 Mrd. Euro, so soll es sich binnen zehn Jahren vervierfachen. Warum dies? Ein Blick auf die heute schon umgesetzten Anwendungen verdeutlicht die Vorteile und zeigt die Richtung an. So fertigt die Edag Engineering AG, unabhängiger Entwickler großer Automobilmarken, Komponenten für ultraleichte Elektro-Autos mittels 3D-Druckverfahren. Dabei handelt es sich beispielsweise um multifunktionale Gehäuse für die Leistungselektronik oder um Karosseriebauteile, die auf den bionischen Mustern einer Schildkröte basieren (Foto rechts). Für die Entwicklung eines serienreifen 3D-Druckverfahrens für die Autoindustrie wurde Edag kürzlich sogar vom Land Hessen als Innovationsschmiede ausgezeichnet. 3D-hergestellte Leichtbau-Komponenten sind auch für die Raumfahrt interessant: Im Rahmen eines Pilotprojektes kooperierten die Unternehmen Ruag, Altair und EOS bei der Neuentwicklung eines Antennenteils für den Satelliten Sentinel 1. Sie entwickelten eine überarbeitete Halterung, die für die Herstellung im industriellen 3D-Druckverfahren optimiert wurde. Das Ziel wurde erreicht: Das neue Aluminium Bauteil ist bei gleicher Festigkeit nur halb so schwer wie das bisherige und gleichzeitig wesentlich steifer. Der Hersteller von Lasersinter-Anlagen EOS fertigte die Aluminium-Bauteile auf seiner neuen Maschinengeneration EOS M 400 mittels Industrieanzeiger 12.15 Lasersintern. Mit rund 40 cm Länge ist die Antennenhalterung eines der längsten Metallbauteile, die jemals im Pulverbett-Verfahren hergestellt wurden und sich auf den Weg ins All machen. Sinn macht die schichtweise Bauteilerzeugung aber auch auf der Erde: Der britische Fahrradhersteller Empire Cycles und der Maschinenbauer Renishaw haben jetzt sogar weltweit zum erstem Mal einen Metallrahmen auf dem 3D-Drucker hergestellt. Der komplette Fahrradrahmen wird in einem Vorgang „gedruckt“, indem die gesamten Teile auf einer Basisplatte positioniert werden. Der Clou: Der Rahmen aus einer Titanlegierung ist ein Drittel leichter als das Ursprungsmodell. Zunehmend kommt der 3D-Druck routinemäßig auch bei einer Vorstufe der Metallfertigung zum Einsatz, beim Herstellen von Sandgussformen für Metallteile – ein üblicherweise arbeitsintensiver Prozess. Denn je komplexer ein Gussteil ist, umso aufwendiger wird das Erstellen der Gussform. Oft besteht sie aus mehreren Teilen, die einzeln geformt und später zusammengesetzt werden. Damit hat sich auch die Gießerei von Bosch Rexroth in Lohr am Main auseinander gesetzt. Im Ergebnis setzt sie heute bei Kleinserien und Prototypen auf Formen und Kernen aus Sand, die im 3D-Druck entstehen. „Beim Einsatz der 3D-Drucktechnologie werden Kerne und Formen ohne Werkzeuge hergestellt, also nur anhand eines Datensatzes“, erläutert Florian Müller, Kaufmännischer Werkleiter, Gießerei bei Bosch Rexroth. Ein weiterer Vorteil, der Müller und seine Kollegen überzeugt hat: Mit den 3D-Druckern las- Die Entwickler von Edag wagen mit „Edag Genesis“ einen visionären Blick auf eine automobile Entwicklungsstufe, die sich die additive Fertigung zunutze macht: Das Modell basiert auf den bionischen Mustern einer Schildkröte, deren Panzer mit dem Skelett vereint ist und zugleich Schutz und Dämpfung bietet. Eine Inspiration für Ingenieure und Designer, denen die additive Fertigung höhere Gestaltungsfreiheit eröffnet. Bild: Edag 25 technik & wissen sen sich auch komplexe Geometrien leicht und kostengünstig realisieren. Für die Gießer aus dem Frankenland ein wichtiger Aspekt, denn die Kerne und Formen bei Bosch Rexroth sind komplex geformte Ventile, Steuerblöcke, Pumpengehäuse oder Motorgehäuse für die Hydraulikindustrie. Die Bauteilgrößen der Sandkerne und -formen liegen zwischen 50 x 50 x 50 mm³ und 500 x 500 x 500 mm³. Hinzu kommt: Mit dem neuen 3D-Verfahren lassen sich die technologischen Grenzen des traditionellen Kernschießverfahrens, bei dem Sand mit hohem Druck in ein Werkzeug geschossen wird, leicht überwinden, erläutert Müller. „Wir können quasi in jede Richtung drucken. So können wir jetzt auch Bohrungen realisieren, die um die Ecke gehen“ – Hinterschneidungen werden möglich. Außerdem lassen sich die Arbeitsabläufe im Gießereiprozess bereits vor dem Serienstart mit Hilfe Dieser AutomobilWärmetauscher wurde auf 3D-Druckern von EOS gefertigt. Bild: EOS/Within von gedruckten Kernen optimieren. Zum Beispiel durch Kernmontageversuche und Kernspielanalysen. „Und in der Entwicklung von Prototypen oder neuer Produkte kann die Geometrie problemlos nachjustiert werden, ohne dass für jede Anpassung ein neues Werkzeug gefertigt werden muss“, freut sich Müller. Mit der Nutzung der Innovation reagiert Bosch Rexroth auch auf sinkende Stückzahlen bei gleichzeitig zunehmender Produktvarianz sowie auf die Erfordernis, künftig noch flexibler auf Kundenwünsche reagieren zu müssen. So können Kleinserien und Ersatzteile arbeitseffizienter und somit kostenoptimal produziert werden. „Die Wirtschaftlichkeit wird aber nicht ausschließlich durch die Stückzahl bestimmt“, macht Müller klar: „Wir profitieren auch von Prozessablauf: Die Kontur des zu generierenden Sandkerns lässt sich nach wenigen 3D-gedruckten Schichten erahnen. 26 Einsparungen bei den Werkzeug-, Kernmontage-, Lagerund Qualitätskosten. Und nicht vergessen werden dürfen die Wettbewerbsvorteile durch schnellere Lieferzeiten.“ Im Werk in Lohr am Ufer des Mains sind eine Furanharzmaschine und ein Phenolharzdrucker im Einsatz. „Das Drucken mit Phenolharz ist ein neues Verfahren, bei dem die Gießerei gemeinsam mit dem Lieferanten der Maschine erst einmal Grundlagenforschung betreiben musste, um den Prozess stabil im Alltag einsetzen zu können“, erinnert sich Müller. Vorteil: Müssen filigrane Geometrien wie etwa kleine Kanäle gegossen werden, lassen sich dafür Sandformen mit Biegefestigkeiten von 800 N/cm² im Phenolharzverfahren realisieren. Hingegen führt das kostengünstigere Furanharzverfahren zu Formen mit 250 N/cm2 Biegefestigkeit und eignet sich für gröbere Geometrien. Die Geometriedaten werden bei beiden 3D-Verfahren direkt via Software in den Drucker eingegeben. In dem zur Verfügung stehenden Druckvolumen lassen sich beliebig viele Bauteile vorsehen und dafür mit ihrer unterschiedlichen Geometrie programmieren. Gedruckt wird in 0,28 mm dicken Schichten. Der Druckkopf trägt dabei Binder auf den mit Aktivator (Härter) vermischten Sand in jenen Bereichen auf, in denen Material vorgesehen ist. Pro Schicht benötigt der Drucker 30 s. Schicht um Schicht wächst so die Form. „Hierbei gibt es kaum Einschränkungen, denn die Restriktionen traditioneller Kernschießverfahren entfallen“, sagt Müller. Auch die Schweizer Gießerei Wolfensberger AG setzt heute auf solch innovative 3D-Druckverfahren, um Sandformen herzustellen. Zum Einsatz kommen 3D-Drucker von Voxeljet. Unter anderem eröffnen sie die Möglichkeit, konventionelle Modelleinrichtungen mit 3D-gedruckten, komplexen Kernen zu kombinieren. Dadurch können die Schweizer auf eine teure Kernbüchse verzichten und haben viel größere Freiheit bei der geometrischen Gestaltung der Innenkonturen – Modellkosten entfallen. Besonders pfiffig: Wolfensberger nutzt darüber hinaus die Möglichkeit, existierende Gussteile mittels Scannen zu digitalisieren und dafür per 3D-Druck eine Der Monoblock-Sandkern… …damit lässt sich dann das neue Francis-Turbinenrad gießen. Das war eine schnelle, unbürokratische Hilfe für ein äthiopisches Kranken- …erhält noch ein Coating und… haus, dessen EigenStromversorgung ausfiel. Bilder: Voxeljet gießbare Sandform herzustellen, ganz ohne Modelle – eine perfekte Methode für die Fertigung von Ersatzteilen. So geschehen bei einem Francis-Turbinenrad, das defekt war und zum Ausfall der Eigen-Stromversorgung eines kleinen Krankenhauses in Äthiopien führte. Normalerweise ist die Herstellung solcher Turbinenräder ein überaus teures und aufwändiges Unterfangen, das leicht Monate dauern kann. Der Grund sind die komplizierten Hinterschneidungen, die eine manuelle Herstellung mehrerer Sandkernsegmente notwendig machen. „Dank des neuen 3D-Druckverfahrens waren wir in der Lage, aus den eingescannten CAD-Daten innerhalb kürzester Zeit Sandformen und -kerne zu fertigen“, heißt es dazu bei Wolfensberger. Die Gießer wenden die additive Methode für solche Ersatzteilproduktionen ebenso an wie für erste Prototypen eines Produkts, für einzelne oder komplexe Serienteile. Seit zehn Jahren befasst sich auch schon der Augsburger Produktionsdienstleister und Maschinenbauer ExOne mit dem 3D-Druckverfahren. ExOne ist mit zwei 3D-Druckern, dem kleineren S-Print und dem größeren S-Max auf dem Markt. Die Geräte funktionieren nach demselben, bereits grob skizzierten Prinzip: Quarz- oder Keramiksand wird über einen Vorratsbehälter angesaugt, in einem Mischer mit Härter vermengt und dann in einen Behälter gefüllt, der das Gemisch schichtweise auf die Druckplatte aufträgt. In einem weiteren Arbeitsschritt dosiert der Druckkopf den Binder darauf und dieser reagiert mit dem Härter. Der Vorgang wiederholt sich stetig, sodass sich die Teile Schicht für Schicht aufbauen – unter Raumbedingungen. Als Binder kommen Furan, Phenol und Silikat zum Einsatz. „Eine herkömmliche Form für einen Zylinder benötigt zum Beispiel drei Monate zur Herstellung“, Industrieanzeiger 12.15 stellt Rainer Höchsmann den Vergleich an, Geschäftsführer von ExOne. „Mit unserem Verfahren sind es sieben Tage und die Qualität der Formen ist absolut vergleichbar. Wir können nahezu jede Form umsetzen, egal wie komplex.“ Und Höchsmann schließt: „Das ist viel● leicht einer der größten Vorteil des 3D-Drucks.“ Edgar Lange Freier Fachjournalist in Düsseldorf Lieferzeiten und Kosten reduziert die Bosch-Rexroth-Gießerei durch maßgeschneiderte Gusskerne, die mit 3D-Druckern hergestellt werden – sowohl für individuelle Gussteile als auch für Kleinserien. Bild: Bosch Rexroth 27 Bei der Carl GmbH kommt der Kern für den Kupferguss aus dem 3D-Drucker. Bilder: German RepRap Wie sich die Industrie günstige RepRap-3D-Drucker zunutze macht Vom Spielzeug zum Kostensenker 3D-Drucker | Geräte wie die von German RepRap, anfangs belächelt, sind heute aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Sie werden immer häufiger eingesetzt, sei es im Prototypenbau, im Formenbau oder für die Kleinserienfertigung. Der Grund dafür ist einfach: Es lassen sich Kosten sparen. Wer in der Lagerhalle von German RepRap steht, tut sich schwer mit der Vorstellung, dass alles im Keller eines kleinen Reihenhauses begonnen hat: Meterlange Regale mit Filamenten und Ersatzteilen wechseln sich ab mit Paletten, auf denen sich Drucker stapeln. Dazwischen liegen die Versandabteilung und die Werkstatt für die Qualitätskontrolle. Und doch begann die Geschichte des deutschen 3D-Drucker-Herstellers genau dort in diesem Reihenhaus im Osten von München. So wie die Lagerhalle nichts mehr mit dem überfüllten Keller vom Frühjahr 2012 zu tun hat, so unterscheiden sich die heute gefertigten 3D Drucker deutlich von dem Gerät, das den Auslöser gab für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Das hatte nämlich Florian Bautz aus Heizungsrohren gefertigt, Mitgründer und Geschäftsführer von German RepRap. Die beiden Gründer, Florian Bautz und Jan Giebels, entstammten der RepRap-Community, der Open-Source-Bewegung, aus der die 3D Drucker von German RepRap hervorgingen. 28 Knapp drei Jahre später, finden sich die 3D-Drucker von German RepRap in vielen Konstruktionsabteilungen von großen und mittleren Unternehmen. „Man kann sagen, dass ein Großteil der Dax-Unternehmen einen 3D-Drucker von uns einsetzt“, so Florian Bautz, heute 27. Das Thema 3D-Druck gibt es an sich schon lange. Nur hat es keiner so genannt. Additive Fertigung, Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing waren die Schlagworte. Und es waren andere, teurere Verfahren, etwa das Lasersintern. Hier schmilzen Kunststoffpartikel mit Hilfe von Laserstrahlen und verbinden sich so zu einem Objekt. Lasersintern ist kostspielig, gerade wenn es um größere Objekte geht. Entsprechend selektiv wird es eingesetzt. Lasersintern ist eine Domäne von Dienstleistern wie der Creabis GmbH in München. Große Unternehmen mögen in eine eigene Lasersinteranlage investieren. Für mittlere Firmen sprengen die Drucker, die mehrere hunderttausend Euro kosten, das Budget. Kleine RepRapDrucker sind bereits ab wenigen hundert Euro zu haben. Wer beispielsweise Platinen-Prototypen druckt, dem reicht das. Den meisten Industrieanwendern ist allerdings ein Druckbett von 150 x 150 mm zu klein. „Schnell war klar, dass es eine Nachfrage nach größeren Druckern geben wird“, erinnert sich Jan Giebels, heute verantwortlich für Support und Kundenzufriedenheit. So nutzten die beiden ihre Erfahrung aus den Bausätzen und entwickelten mit dem X400 den ersten großen RepRap-Drucker Deutschlands. Sein Druckvolumen von 400 x 400 x 350 mm traf den Nerv der Industrie. Quer über die Branchen hinweg finden sich 3D-Drucker wie der X400, der mittlerweile in der dritten Generation auf dem Markt ist. Auch Dienstleister Creabis hat sein Portfolio um einen sogenannten Würsteldrucker Industrieanzeiger 12.15 technik & wissen erweitert, wie die RepRap-Geräte im Volksmund genannt werden. „Wir sind so in der Lage, für die meisten Objekte das ideale Verfahren auszuwählen“, erläutert Creabis-Geschäftsführer Ralph Deuke. „Unser 3DDrucker ist stark ausgelastet.“ Florian Bautz: „Wir haben das Gerät zusammen mit den Anwendern weiterentwickelt. Heute können wir sagen: Der ist technisch ausgereift.“ Anfangs sei von den Kunden etwas Leidensfähigkeit verlangt worden, gibt er zu. Einer Studie der Gartner Group zufolge setzen die Unternehmen 3D-Druck zu etwa 40 % für die Produktentwicklung (16,1 %) und das Prototyping (24,5 %) ein. FDM- oder FFF-Drucker, Fused Deposition Modeling 3D-Druckobjekt: Motorkolben Gedruckter Prototyp einer Sortiermaschine „Man kann sagen, dass ein Großteil der Dax-Unternehmen einen 3D-Drucker von uns einsetzt“, sagt Florian Bautz (27), Geschäftsführer von German RepRap. Den Anstoß zur Firmengründung im Jahr 2010 gab ein Gerät, das Bautz in seinem Keller aus Heizungsrohren gebaut hatte... oder Fused Filament Fabrication, wie das Verfahren heißt, finden sich aber auch zunehmend im Formenbau oder in der Kleinserienfertigung. Eine Entwicklung ist dabei zu beobachten: Es sind nicht mehr nur die Dienstleister, die drucken. Es sind die Unternehmen selbst. Ein solcher Pionier findet sich in Thomas Keller von der Carl GmbH. Das Unternehmen aus Eislingen stellt Brennereianlagen her. Vieles entsteht in mühevoller Handarbeit durch Dengeln, Biegen, Schleifen und Schweißen. Mit Hilfe eines 3D-Druckers reduziert das Unternehmen nun die Kosten deutlich. So wurde ein aufwändiger Arbeitsschritt für die Fertigung eines Whiskybogens durch Kupferguss ersetzt. Der zum Herstellen der Sandgussform erforderliche Gusskern kommt aus dem 3D-Drucker. Ein Bogen hat etwa ein Format von 97 x 63 cm und am größeren Flansch einen Rohrdurchmesser von 43 cm. Da sich die beiden Bögen nicht im Ganzen drucken lassen, wurden sie in Industrieanzeiger 12.15 22 beziehungsweise 16 Teile zerlegt. So hatten sie eine druckbare Größe. Ein Vorteil ist nicht nur die Kostenersparnis. „Wir sind mit dem 3D-Modell und dem Kupferguss völlig frei im Design des Bogens“, erläutert Thomas Keller. Der anfangs oft als nicht Industrie-tauglich angesehene 3D-Druck auf Basis der RepRap-Geräte macht viel Neues möglich. Während sich Spritzguss erst ab vielen tausend Stück rechnet, sind damit kleine Stückzahlen möglich. Man kann also sagen, die neuen 3D Drucker ermöglichen einen stärkeren Grad an Individualisierung. Die Entwicklung in diesem Umfeld schreitet schnell voran. So werden nicht nur die Drucker selbst größer, wie der von German RepRap auf der letzten Euromold vorgestellte X1000 mit einem 1000x800-mm-Druckbett, sondern auch ausgereifter. Immer mehr Materialen kommen auf den Markt, die speziell für die 3D-Drucker entwickelt worden sind und die Spielräume der Unter● nehmen erweitern. Stefanie Schneider Marketingleiterin bei der German RepRap GmbH, Feldkirchen Wie hoch sind die Kosten? Lesen Sie dazu weiter auf Seite 30. 29 technik & wissen Wie hoch sind die Kosten? 3D Drucker wie die von German RepRap sind von knapp 600 Euro für den NEO (mit 15 x 15 x 15 cm Druckraum) bis zu 30 000 Euro für den X1000 zu haben (Druckraum 100 x 80 x 60 cm). Mit gut 5000 Euro schlägt ein X400 PRO zu Buche (Foto). Die Wartungskosten der Geräte sind gering. Ab und an sind Verschleißteile zu tauschen, etwa die Druckbettbeschichtung, Riemen oder Düsen. Was diese Drucker im Betrieb so günstig macht, sind die niedrigen Materialkosten. Das sogenannte Filament kostet etwa zwischen 20 und 30 Euro/kg. Gerade für 3D Drucker, die ohne herstellerspezi- fisches Filament auskommen, ist die Auswahl am Markt groß. Die Materialkosten sind leicht zu ermitteln: Wiegen. Meist wird PLA verwendet, ein Biokunststoff, der sich für den 3D-Druck ideal eignet. Auch ABS kommt zum Zuge, druckt sich durch seinen Materialverzug bei größeren Objekten aber schwieriger. Drucksoftware wie die All-in-one-Lösung des US-Herstellers Simplify3D bietet dem Anwender viel Flexibilität und Einsparpotential, etwa indem sie Innenräume von Objekten mit dünneren oder dickeren Stützstrukturen versieht. Überhänge benötigen zum Beispiel Stützkonstruktion ab einer gewissen Schräge, beim neuen X350 etwa ab 70 Grad. Der reine Materialpreis eines großen Objekts kann somit im einstelligen Euro-Bereich liegen. Gerade am Anfang ist allerdings Zeit in die Ausbildung der Mitarbeiter zu investieren. Zudem ist schon bei der CAD-Zeichnung an den späteren Ausdruck zu denken: Oberflächen müssen geschlossen sein und die Datei muss ● fehlerfrei im STL-Format abgespeichert werden. Einkaufen per Klick Reichelt Chemietechnik www.rct-online.de Schneller Zugriff auf 80.000 Artikel Produktgruppe THOMAFLUID® Schläuche, Fittings, Hähne, Magnetventile, Pumpen THOMAPLAST® Produktgruppe Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern, Distanzhülsen und O-Ringe THOMADRIVE® Produktgruppe Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern, Zahnriemen 0001585391_000001.indd 1 Reichelt Chemietechnik GmbH + Co. Englerstraße 18 D-69126 Heidelberg Tel. 0 62 21 31 25-0 Fax 0 62 21 31 25-10 [email protected] 05.02.15 13:28 Mehrsprachige Katalogproduktion Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen Aufträge geht. Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind, beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess. Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an. [email protected] · www.konradinheckel.de 30 Industrieanzeiger 12.15 Rapid.Tech vom 10. bis 11 Juni in Erfurt: 160 Aussteller und 80 Vorträge Die Messe zur additiven Technik Kongressmesse | Die 12. Rapid.Tech in Erfurt ist so etwas wie die Heimat der additiven Fertigung: In Ausstellung und zehn Foren wird intensiv über das Heute und Morgen der Technik diskutiert. ❧ Olaf Stauß Sie hat sich in den letzten elf Jahren zu einer vielbeachteten Marke in der additiven Welt entwickelt: die Rapid.Tech mit ihrer kleinen Schwester FabCon 3.D für Consumer. Das zeigt die stetig gestiegene Ausstellerzahl, die in diesem Jahr die 160 erreicht. Die Gründe sind nicht zuletzt – und da liegt die Messe Erfurt mit ihrer Einschätzung richtig – in der „einzigartigen Kombination von Fachmesse und hochkarätigem Kongress“ zu suchen. Aber auch in der verlässlichen Ausrichtung der Veranstaltung, die schon immer einen starken Fokus auf die Fortentwicklung und Diskussion der additiven Technologien in den diversen Branchen und Anwendungsfeldern setzte. Das wird auch dieses Jahr vom 10. bis 11. Juni in Erfurt spürbar werden: Der Kongress umfasst eine Anwendertagung zu neuen Technologien, einen Konstrukteurstag sowie Fachforen zu den Themen Wissenschaft, Werkzeuge, Luftfahrt und Medizintechnik. Ein Forum der „Fraunhofer-Allianz Generativ“ ergänzt die Tagung. Insgesamt 80 Fachvorträge sind angekündigt, jeweils mit Simultanübersetzung DeutschEnglisch (in beiden Richtungen). Neue Geschäftsmodelle durch 3D-Druck „Es gibt praktisch keine Branche, die an generative Verfahren nicht hohe Erwartungen knüpft, um Produkte individueller, schneller, kostengünstiger und ressourcenschonender herzustellen“, sagt Wieland Kniffka, Geschäftsführer der Messe Erfurt. Damit verbunden sind jedoch Veränderungen eingefahrener Fertigungsund Vertriebsstrukturen, die einen immensen Bedarf an Information generieren, ebenso an Erfahrungsaustausch und Diskussion – ein Bedarf, den der thematisch breit gefächterte Kongress auffangen soll. Eine herausgerückte Rolle spielt das Keynote-Forum „Vision 3D“, mit dem der Kongress startet. MicrosoftManager Adrian Lannin (USA) erklärt in seinem Einstiegsvortrag, wie bereits Windows 8.1 den 3D-Druck unterstützt und wie dies in Windows 10 noch ausgebaut werden wird – vor allem aber, welche Auswirkungen auf die additiv fertigende Industrie davon zu erwarten sind. Industrieanzeiger 12.15 Der 3D-Druck ist noch immer eine Fertigungsmethode mit Pioniereigenschaften – und die erfordert intensives Gespräch. Bild: Messe Erfurt Peter Sander von Airbus gewährt Einblicke in den 3D-Druck im Flugzeubau als aktiv voran preschender Pionierbranche und benennt Chancen und Herausforderungen. Der belgische Entrepreneur Mario Fleurinck von InnoCrowd beschließt die Keynote-Session mit dem Vortrag „Von der Globalisierung zur lokalen Produktion – die mögliche Rolle des 3D-Drucks“, wobei es ihm um reale Unternehmen und Geschäftsmodelle geht, die auf generativer Fertigung basieren. In Verzahnung zu den Vorträgen präsentieren die Aussteller ihre Neu- und Weiterentwicklungen. Darunter sind Firmen wie Alcoa Power and Propulsion – Tital, Blueprinter, Botspot, Coffee Solution, Concept Laser, EOS, Igus, MakerBot Europe und SLM Solutions. Coffee kündigte schon im Vorfeld den „weltweit ersten Kohlefaser-3D-Drucker“ an. Parallel zur Rapid.Tech findet in Erfurt die dritte FabCon 3.D statt, Besuchermesse „für semiprofessionelle Anwender des 3D-Drucks und Prosumer“. Das komplette Kongressprogramm der Rapid.Tech kann in allen ● seinen Schattierungen online abgerufen werden. www.rapidtech.de www.fabcon-germany.com 31 interview Rapid.Tech als Leitmesse der Additiv-Technik? Messechef Wieland Kniffka bezieht Stellung „Wir loten immer neue Schwerpunkte aus“ Das additive Fertigen ist zum Trendthema geworden. Immer mehr Messen reißen sich darum. Die Erfurter Kongressmesse Rapid.Tech hingegen gibt es schon im zwölften Jahr. Welche Rolle spielt sie für die Industrie heute und künftig? Wir befragten Messechef Wieland Kniffka. ❧ Olaf Stauß 32 Industrieanzeiger 12.15 Herr Kniffka, welche Rolle spielt die Rapid.Tech heute für die Additiv-Branche? Wir verstehen uns einerseits als Trendsetter und Vorreiter, was Forschung und neue Anwendungen betrifft, schließlich bespielen wir dieses Thema schon seit fast zwölf Jahren. Andererseits bieten wir Ausstellern und Fachteilnehmern im aktuellen Messewirrwarr neben unserer anerkannten Kompetenz etwas sehr Wichtiges: nämlich Kontinuität. Bei uns weiß man, was man hat. Das heißt, wir konzentrieren uns auf die generativen Fertigungstechnologien in Schlüsselindustrien – und zwar gleichermaßen aus wissenschaftlicher Sicht wie aus Sicht der Anwender. Wie ist das Engagement anderer Messen zu sehen? Als ganz normale Entwicklung. Das Thema additive Technologien hält in immer mehr Branchen Einzug. Damit wird es naturgemäß für eine ganze Reihe von Fachmessen interessant. Sie unterstützen diese Entwicklung sogar, indem Sie Gemeinschaftsstände auf anderen Messen organisieren. Wieso? Hintergrund für die Entwicklung unserer Roadshow Rapid.Area ist folgender: 3D-Duck erreicht immer neue Industriezweige. Immer mehr Messen müssen sich daher diesem Thema stellen, wollen sie marktrelevant bleiben. Der Bedarf an Austausch und Information wird größer. Dank unserer langjährigen und tiefgehenden Expertise sind wir begehrter Kooperationspartner für viele Veranstalter. „Mit der Rapid.Tech konzentrieren wir uns auf die generative Fertigung in Schlüsselindustrien.“ Das ist für uns gar nicht die Frage. Nach der Moulding Expo wird die Rapid.Area im September auf der Swiss Medtech Expo in Luzern Station machen, im Frühjahr 2016 auf der Lasys in Stuttgart. Jüngstes Kapitel unsere Erfolgsgeschichte ist die Intergeo, weltweit wichtigste Kommunikationsplattform für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement. Hier organisieren wir im September 2015 gemeinsam mit dem Veranstalter Hinte den neuen Ausstellungsbereich „3D Druck – Printing Solution Park“. Wie wird sich die Additiv-Branche in den nächsten Jahren entwickeln? Alle Prognosen gehen von rasanten Zuwächsen aus. 3D-Druck im übertragenen Sinne bleibt eine der prägenden Zukunftstechno- logien. Egal wie man es nennt, ob nun dritte industrielle Revolution oder Industrie 4.0 – generative Technologien werden noch viele Branchen umkrempeln. Wie entwickeln Sie die Rapid.Tech weiter? Da es sich bei den additiven um Querschnitts-Technologien handelt, werden sie immer neue Branchen berühren. Wir sind dabei, neue Schwerpunkte und Themenfelder für die nächsten Jahre auszuloten. Zunächst aber freuen wir uns über das gestiegene Interesse an der diesjährigen Rapid.Tech. Wir erwarten rund 160 Aussteller und 4000 Fachteilnehmer aus 20 Ländern. Das Highlight der diesjährigen Rapid.Tech? Da gibt es mehr als eines. Herausheben möchte ich die Premiere unserer KeynoteSession „Vision 3.D“. Fünf Visionäre aus Belgien, Großbritannien, Deutschland und den USA behandeln am 10. Juni in ihren Vorträgen innovative Entwicklungen in den Bereichen Software, Luftfahrt, Schmuck● design, Mode und Lifestyle. www.rapidtech.de Entdeckergeist und industrielle Serienreife liegen eng beieinander in der additiven Welt – das weiß Messechef Wieland Kniffka Noch ist offen, wie der Wettbewerb der „Euromold“ mit den neuen Fachmessen „Formnext“ und „Molding Expo“ ausgeht. Drei große Hersteller additiver Anlagen haben sich zur Formnext angemeldet, dagegen haben Sie sich sehr früh für die Molding Expo entschieden haben. Haben Sie auf das falsche Pferd gesetzt? „Generative Technologien werden noch viele Branchen umkrempeln“, erwartet Wieland Kniffka, Geschäftsführer der Messe Erfurt, welche die „Rapid.Tech“ ausrichtet. Bilder: Messe Erfurt Industrieanzeiger 12.15 33 technik & wissen Tobias Wunner, Aleksander Ciszekt und Stephan Kühr (v. l.) bieten eine Online-Plattform, über die Architekten und Industrieunternehmen Modelle und Prototypen professionell drucken lassen können. Bild: 3Yourmind Start-up erleichtert den Zugang zu professionellem 3D-Druck Prototypen-Druck mit einem Klick 3D-Druck-Service | Mit nur „einem Knopfdruck“ will die junge Berliner Firma 3Yourmind Industrieunternehmen den einfachen und intuitiven Zugang zu professionellem 3D-Druck ermöglichen. ❧ Axel Hahne Eine der derzeit größten Herausforderungen im 3D-Druck ist es, druckbare Daten zu erzeugen. Schließlich lässt sich nicht jedes CAD-Format ohne Weiteres drucken. Ein junges Unternehmen aus Berlin will hier Abhilfe schaffen: Die 3Yourmind GmbH bietet eine Software an, die sich als Plug-in in CAD-Programme integriert. Gegründet wurde die Firma 2014 als Start-up der Technischen Universität Berlin von Stephan Kühr, Tobias Wunner und Aleksander Ciszek in Kooperation mit dem 3D-Labor der Universität. Die Geschäftsidee kam Kühr, als er noch in der Windenergie-Branche arbeitete: „Wir haben damals 3D-Modelle von Windkraftanlagen erstellt, um mit diesen unseren Kunden demonstrieren zu können, wie die Anlagen später in der entsprechenden Landschaft aussehen wür34 den“, erzählt der Wirschaftsphysiker. Der Aufwand dafür sei aber sehr groß gewesen. „Ich habe irgendwann einen 3D-Drucker von Ultimaker gekauft und zusammengebaut“, so Kühr weiter. „Als ich versucht habe, eine CAD-Datei zu drucken, musste ich feststellen, dass dies wahnsinnig schwierig und der gesamte Druckprozess sehr kompliziert ist – vor allem, was die Software-Seite betrifft.“ Das zu vereinfachen, war das Ziel. Die Idee dafür sei gewesen, zum einen alle für die Abwicklung benötigten Tools in den Webbrowser zu bringen und zum anderen Kunden online einen Überblick über die aktuellen Druckpreise verschiedener Anbieter im Markt im Vergleich zu geben. Für die Realisierung erhielten Kühr, Wunner und Ciszekt ein Exist-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Entstanden ist aus dieser Idee das Online-Portal 3d-button.com. Anwender können sich von der Website ein kostenloses Plug-in für gängige CAD-Programme herunterladen. Unterstützt werden zurzeit die aktuellen Versionen von 3DS Max, Autodesk Inventor, Blender, Rhino, Sketchup sowie in kürze Autocad und VektorIndustrieanzeiger 12.15 Für Siemens hat 3Yourmind eine Dampfturbine als Anschauungsmodell für Messen und Präsentationen gedruckt. Bild: 3Yourmind Auf dem Online-Portal 3d-button.com finden Nutzer einen Überblick über verschiedene 3D-Druck-Anbieter. Bild: Industrieanzeiger works. Die Daten lassen sich dann mit einem Mausklick auf den 3D-Druckknopf aus der CAD-Anwendung heraus direkt ins Online-Portal hochladen. 3Yourmind legt hierbei großen Wert auf Ergonomie: „Es ist so simpel, wie man es sich nur vorstellen kann: Ein Klick auf den 3D-Druck-Knopf und die Datei ist im Browser und kann dort bearbeitet werden“, verspricht Kühr. Anschließend wählt der Anwender im Browser die gewünschte Größe des Druckobjekts sowie das Material. Hier stehen beispielsweise Kunststoff, Aluminium, Stahl, Keramik und Gold zur Auswahl. Der Nutzer bekommt nun die entsprechenden Preise der vier Druck-Dienste Shapeways (USA), i.materialise (Belgien), Sculpteo (Frankreich) sowie 3Yourmind selbst aufgelistet und kann den Druck direkt beim ausgewählten Anbieter bestellen. Die Lieferzeit liegt nach Angaben von 3Yourmind je nach Druckservice, Größe und Material zwischen drei und zehn Werktagen. Jede Woche eine Verdopplung der Nutzerzahl Für den Fall, dass sich die CAD-Daten des Nutzers nicht zum Druck eignen, steht eine Reparatur-Funktion bereit, die bei Bedarf die Daten automatisch anpasst. Stellen am Objekt, die für den Druck in einer bestimmten Kombination aus Material und Größe zu fragil wären, werden farbig markiert und – wenn möglich – automatisch korrigiert. Sind die Daten dennoch nicht für den Druck geeignet, kann das Team rund um Kühr, Wunner und Ciszekt auf Wunsch die CAD-Daten manuell nachbearbeiten. Kunden, denen das Know-how oder die KapaziIndustrieanzeiger 12.15 täten fehlen, die nötigen 3D-Daten zu liefern, bietet das Start-up an, das Objekt selbst zu modellieren. Hierfür beschäftigt 3Yourmind derzeit sieben 3D-Modellierer. Insgesamt arbeiten für das junge Unternehmen inzwischen schon 18 Mitarbeiter. Das Angebot von 3Yourmind scheint ein Jahr nach Firmengründung gut im Markt anzukommen: „Wir verzeichnen auf unserem Online-Portal derzeit jede Woche eine Verdopplung der Nutzerzahl“, sagt Kühr. Bei den meisten Kunden handele es sich um mittelständische Maschinen- und Anlagenbauer, die Anschauungsmodelle oder Prototypen drucken lassen möchten Aber auch den einen oder anderen DAX-Konzern konnte man inzwischen als Kunden gewinnen. Siemens hat beispielsweise eine Dampfturbine als Modell zu Präsentationszwecken bestellt. Da die OriginalDaten nicht geeignet waren, haben die Modellierer von 3Yourmind diese für den Druck nachbearbeitet. Anerkennung für die Innovation kommt nun auch von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Bank: Vergangene Woche wurde 3Yourmind als einer der diesjährigen Preisträger im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ be● kanntgegeben. 35 technik & wissen Was immer der Kunde ordert, das produziert der 3D-Drucker zeitnah und vor Ort. Eine Vision, die zum Greifen nah erscheint. Bild: AEB / Shutterstock Digital archivierte Baupläne werden Ersatzteile-Lager ersetzen Wie der 3D-Druck die Logistik verändert Logistik | Experten sind sich einig, dass der 3D-Druck die lokale Produktion voran bringt und sich regionale Druckzentren etablieren. Wie verändert dies die Logistik? Antworten geben die folgende Betrachtung, ein Whitepaper und ein Hörbuch. Seit seiner Erfindung im Jahr 1986 hat der 3D-Druck in verschiedensten Branchen Einzug gehalten. In der Medizintechnik kommen bereits Hüftgelenke, Zahnkronen und Hörgeräteschalen aus dem 3D-Drucker, Architekten nutzen ihn für den Bau ihrer Modelle und in der Luftfahrt- und Automobilindustrie hat der 3D-Druck Standards erreicht, die mit herkömmlichen Herstellungsverfahren mithalten können. ! 36 Experten sind sich einig, dass in den nächsten zwanzig Jahren 3D-Druckzentren in der Nähe der Absatzmärkte Fuß fassen werden. Dort können individuelle Kundenwünsche bei der Produktion berücksichtigt, das Design entsprechend angepasst und die Ware vor Ort ausgedruckt werden. Die dezentrale Produktion wirkt sich auch auf die Logistik aus: Mit dem Rückgang der Massenproduktion nehmen Transporte über weite Entfernungen ab, zugleich nehmen die individuellen Lieferverkehre auf der letzten Meile zu. Durch das Bündeln von Sendungen und eine bessere Auslastung der Lkws versuchen die Zusteller, Transporte zu reduzieren. Chancen bietet der 3D-Druck auch für das Ersatzteilgeschäft, vor allem hinsichtlich langfristiger Gewährleistungspflichten: Ersatzteile über mehrere Jahre zu lagern, kostet Geld. Zudem werden manche Ersatzteile nach langer Lagerung unbrauchbar und müssen entsorgt werden – etwa wenn Maschinen und Anlagen weiterentwickelt werden und ältere Ersatzteile nun nicht mehr passen. Diese Probleme können gelöst werden, wenn sich die Ersatzteile 3D-drucken lassen. Sind Baupläne nur noch digital archiviert, reduzieren sich die Bestände und es braucht weniger Lagerfläche. Ersatzteile für Werkzeuge und Maschinen mit verbesserten Funktionen lassen sich digital anpassen und werden erst dann ausgedruckt, wenn der Kunde sie braucht, nicht früher. Das spart Material und Ressourcen. Der „Wert einer Ware“ wird künftig also womöglich in einer digitalen Datei stecken. Daraus ergibt sich eine große Herausforderung: der Schutz des geistigen Eigentums. Hersteller benötigen dazu Mittel und Wege, beispielsweise Kopierschutzmechanismen und eine sichere Vergabe von Lizenzrechten. Der 3D-Druck ist jedoch noch so jung, dass die Rechtsprechung hinterherhinkt. Dennoch wird der Marktanteil der additiven Fertigung weiter wachsen, auch wenn er wohl nicht in allen Berei● chen einziehen wird. Dr. Torsten Mallée, Director International Business Development der AEB GmbH, Stuttgart Der 3D-Druck hebelt die Kontrollfunktion des Zolls aus Quelle: Eine der sechs Thesen des AEB-Whitepapers AEB-Whitepaper „Sechs Thesen, wie der 3D-Druck die Logistik verändert“: www.aeb.de/3d-druck AEB-Hörbuch zum Thema: www.industrieanzeiger.de/AEB Industrieanzeiger 12.15 Touch-Bedienpanels: Folienverbunde ersetzen teure Hardware Spritzguss mit cleverer Oberfläche Geräte-Bedienfelder | Vier Jahre nach den ersten Demonstratoren präsentiert das Linzer Unternehmen Plastic Electronic ein serientaugliches Touch-Panel auf Folienbasis, das sich im Spritzguss integrieren lässt. Durch die neuartige Hinterleuchtungs-Strategie wird der Bediener interaktiv geführt. Oben: Detailansicht der Schaltungsträgerfolie, die im Multiskin-Verbund integriert ist. Zu sehen sind die montierten Steuerungsplatinen und die Leiterbahnen zur Ansteuerung von Leuchtdioden und BedienSensorflächen. Das Bedienfeld für Waschmaschinen ist ein mehrlagiger Folienverbund mit 40 hinterleuchtbaren Bediensensoren. Es bietet hohen Bedienkomfort und ein ebenso hohes Einsparpotenzial in Produktion und Gerätemontage. Bilder: Plastic Electronic Industrieanzeiger 12.15 „Wie finden Sie unsere neue Touch-Bedienung für Waschmaschinen?“ So beginnt der Youtube-Film, den Philipp Weissel einem internationalen Publikum von Kunststoffexperten vorführt. Der CEO der österreichischen Plastic Electronic GmbH zeigt damit, was seine neuartige Folientechik vermag – und wie sie beim Consumer-Publikum ankommt. Die Filme sind sehenswert (Links im Kasten S. 39), denn eine derartig geführte Waschmaschine gabs noch nie: Die Menüpunkte leuchten nur dann auf, wenn sie relevant sind. So zeigen sie dem Bediener Schritt für Schritt, was er wie waschen kann. Er wird interaktiv geführt. Entsprechend begeistert äußerten sich die Leute, die im Film zu Wort kamen. In einer Testumfrage sollen sie die Technik äußerst positiv bewertet haben: mit durchschnittlich 6,06 von sieben möglichen Punkten. Aus industrieller Sicht mindestens ebenso einschneidend ist, dass sich damit Herstellkosten senken lassen. Denn die hochwertigen Funktionsfolien machen etliche ZusatzHardware überflüssig. Weissels Zuhörer konnten die industrielle Bedeutung sehr wohl einschätzen. Denn der Geschäftsführer präsentierte die neue „Mulitskin“-Technologie im April als Gastbeitrag auf den „MacroPower Days“ des Spritzgießmaschinenherstellers Wittmann Battenfeld, der dazu Kunden aus aller Welt nach Kottingbrunn eingeladen hatte. „Mit diesem Projekt haben wir uns weit aus dem Fenster gelehnt“, sagt Weissel. Denn die auf auf der Messe K 2010 vorgestellte „Touch37 technik & wissen skin“-Technologie habe damals zwar für Aufsehen gesorgt. Sie stieß aber auch auf Kritik, weil die Betrachter eine Beleuchtungsfunktion vermissten. Darauf hin sei man in Linz „in sich gegangen“ und habe die Folientechnik weiter entwickelt – mit dem jetzt bekannt gemachten Ergebnis. Bereits mit dem Bedien-Panel, das 2010 auf dem Messestand des Spritzgießmaschinenherstellers Engel Austria gezeigt wurde, ist der Nachweis gelungen, dass Ein/AusSchalter, Dreh- und Schiebe-Potenziometer mittels Funktionsfolien direkt in ein Kunststoffbauteil integriert werden können, ohne zusätzliche Anbauteile. Die Funktionsintegration erfolgt dabei durch das Hinterspritzen zweier Folien (Sensor- und Dekorfolie), getrennt durch eine Kernschicht aus Kunst- die für den Magna-Konzern entwickelt wurde. Trotz aller Fortschrittlichkeit und Funktionalität war der Durchbruch zur Serie damit noch nicht geschafft, weil es an einer Hinterleuchtbarkeit der Sensorzonen fehlte – eine unabdingbare Voraussetzung für die Anwendung bei Dunkelheit. Die Integration eines Hinterleuchtungssystems gab der „Touchskin“-Technik dann eine vollkommen neue Richtung. Denn das Lichtleitsystem ließ sich nicht wie bisher durch eine zusätzliche Folienlage integrieren, sondern erfordert eine Mindestdicke von 1,0 bis 1,5 mm, um LED-Leuchtelemente und Lichtleitflächen aufzunehmen. Der Begriff „Folie“ ist daher in diesem Zusammenhang etwas unpräzise und die Bezeichnung „Platte“ eher zutreffend. Beim Projekt Der Multiskin-Folienverbund Multiskin-Bauteile sind mehrlagige Folien-Compounds, die zu stabilen Bauteilen laminiert wurden. Der Folienverbund besteht (von oben nach unten) aus der Deckfolie (Bedienoberfläche), der zentralen Folie mit dem LED-Beleuchtungssystem und den PCBs, sowie den Folien mit den elektrischen Schaltkreisen. stoff. Neben dem eigentlichen Funktionsnachweis konnte Plastic Electronic auch die 3-dimensionale Verformbarkeit der Schaltungsträgerfolie demonstrieren, allerdings noch mit relativ geringem Verstreckungsverhältnis. Im nächsten Schritt konzentrierten sich die Oberösterreicher darauf, die 3-dimensionale Verformbarkeit der Folien (genauer, der darauf befindlichen Leiterbahnen) zu steigern. Das Ergebnis war das auf der Fakuma 2011 gezeigte „Sensitive Surface-Konzept“ in Form einer Pkw-Mittelkonsole mit integrierter Sensor-Multifunktionsbedienung, 38 der Waschmaschinenkonsole trifft dies auch auf die äußere Dekorfläche zu, die eigentliche Bedienoberfläche. Auch ihre Schichtdicke wurde auf 1 mm erhöht, weil Flächenteile großer Haushaltsgeräte eine hohe Stabilität erfordern. Damit nähert sich die Gesamtdicke der Konsole an die 3 mm an. Jedoch sei an dieser Stelle angemerkt, dass ähnliche Dekoreffekte auch mit dünneren Schichtdicken realisiert werden können. Durch die Neukonzeption tritt nun an die Stelle des Touchskin-Folienkonzepts der Multiskin-Folienverbund. Dazu PlasticElectronic-Geschäftsführer Philipp Weissel: Das war die erste Entwicklungsstufe: ein Demonstrator der Touchskin-Technologie aus dem Jahr 2010 für Ein/Aus-Schalter sowie Schiebe- und Drehpotenziometer. Als Funktionsträger dient eine hinterspritzte Folie auf der Deckel-Innenseite mit aufgedruckten Elektrostrukturen. „Multiskin steht für Verbundbauteile mit großer Variabilität. Denn das Beschichtungs-Layout kann innerhalb vorgegebener Designregeln frei variiert werden.“ Die so hergestellten Verbunde gewähren nicht nur kreative Möglichkeiten für das Produkt- und Bediendesign, sondern bieten auch enormes Kostenspar-Potenzial. Dieses resultiert aus der Möglichkeit, Anbauteile und die damit verbundenen Montagevorgänge durch Folienfunktionen weitgehend bis vollständig zu ersetzen und, nicht zuletzt, aus der flexiblen Farb- oder Dekor-Individualisierung auch bei kleinen Losgrößen. Bei dem nun vorgestellten Waschmaschinen-Bedienpaneel, das genauso gut auch für andere Haushaltsgeräten hätte konzipiert werden können, sind 40 hinterleuchtbare Bedien-Buttons implementiert. Die Entwicklung war nicht ausschließlich auf die Lösung der technischen Fragen fokussiert, sondern schloss das Bedienkonzept und dessen Akzeptanz von Anfang an mit ein. Die Bedienlogik wurde auf Basis einer umfangreichen Kundenbefragung entwickelt. Sie umfasst sechs sequentiell angeordnete Sensorgruppen (Programmwahl, Drehzahlund Temperaturvorwahl, zwei Optionsgruppen und die Zeitvorwahl), die für das Schaltkreis-Layout zu vier elektronischen Funktionskreisen zusammengefasst wurden, jeweils angesteuert von einem eigenen PCB (Printed Circuit Board). Die PCBs befinden sich als SMD-Bauteile direkt auf der Schaltungsträgerfolie (PETIndustrieanzeiger 12.15 Evolutionsstufe 2 aus dem Jahr 2011: eine PkwMittelkonsole mit einem Sensorbereich zur Infotainment-Bedienung. Neu war die gesteigerte 3-dimensionale Verformbarkeit der nach wie vor hinterspritzten Funktionsfolien. oder PEN-Folie), die die unterste Lage des Verbundbauteiles darstellt. Darüber ist die zentrale Lichtsystem-Platte aus opakem PET oder PC angeordnet, in die Aussparungen für die LEDs und Lichtleitflächen ausgestanzt sind, ebenso wie Freistellungen für die PCBs auf der benachbarten Schaltungsträgerfolie. Die Deckschicht ist die Dekor- beziehungsweise Bedienoberfläche. Sie ist im Projekt als 1 mm dicke PMMA-Platte ausgeführt und auf der Rückseite mit einer schwarzen Siebdruckfläche versehen. Die durch Betätigen jeweils aktivierte Lichtquelle lässt die entsprechende Button-Position kontrastreicher erscheinen, während nicht beleuchtete Positionen hinter der schwarzen Beschichtung nahezu unsichtbar bleiben. So ergibt sich ein „Black-Panel-Effekt“. Im Produktionsprozess werden alle fertigkonfektionierten Folien zusammengeführt und zu einer Platte laminiert. Deren hohe Strukturstabilität macht sie zum einbaufertigen Bauteil. @ Industrieanzeiger 12.15 Eine weitere Entwicklungsstufe ist die Abkehr vom vollflächigen Hinterspritzen der stabilen FolienVerbunde. Die Alternative ist das Umspritzen mit einem Rahmen, der gleichzeitig Träger der mechanischen Schnittstellen zu den Partnerteilen ist. Während Touchskin-Bauteile aus der ersten Entwicklungsphase ihre Stabilität durchweg durch das Hinterspritzen von Folien erhielten, haben die Multiskin-Bauteile so viel Eigenstabilität, dass das Hinzufügen einer Spritzgießstruktur nicht mehr zwingend erforderlich ist. Die Laminate können direkt verbaut werden, zum Beispiel in Gehäuseausnehmungen. Für Einbausituationen, bei denen ein Direkteinbau der Verbundplatte nicht möglich ist, hat das österreichische Werkzeugbau- und Spritzgieß-Unternehmen Schöfer aus Schwertberg eine Montagemethode Zwei Videos präsentieren die neuartige Bedienlogik einer Waschmaschine: www.industrieanzeiger.de/Multiskin01 entwickelt, mit der sich Multiskin-Bauteile durch Spritzgießen integrieren lassen. Dazu Firmenchef Gerald Schöfer: „Auch wir nutzen die gute Eigenfestigkeit der Verbundteile, die nicht mehr aufwändig durch Hinterspritzen stabilisiert werden müssen. Aber durch Spritzgießen fügen wir Halterahmen und Montagepunkte hinzu. Dazu handhaben wird die Laminate als Einlegeteile und spannen sie so sanft wie möglich im Spritzgießwerkzeug vor.“ Für großflächige Multiskin-Platten können die angespritzten Strukturen aber auch Abstützungen in Form von hinterspritzten Rippen und Stegen sein. Aus Sicht von Philipp Weissel ist der Serienanwendung damit der Weg bereitet. Seinen Blick richtet er nun auf das Begleiten von Serieneinführungen und in den weiteren Entwicklungsanstrengungen auf analoge ● Möglichkeiten für 3D-Designs. www.industrieanzeiger.de/Multiskin02 Reinhard Bauer Fachjournalist in Gmünd/Österreich 39 interview Dr. Steffen Haack erläutert, wie Bosch Rexroth die Hydraulik fit für Industrie 4.0 macht „Wir gehen den Weg der kleinen, umsetzbaren Schritte“ Bosch-Rexroth-Vorstand Dr. Steffen Haack über Einstiegsprojekte in die Industrie-4.0-Welt, vernetzungsfähige Hydrauliklösungen und Online-Dienstleistungspakete für die vorausschauende Wartung von Anlagen.❧ Das Interview führte Dietmar Kieser Orientieren Sie sich am Referenzmodell Industrie 4.0 oder erarbeitet Rexroth Vorschläge in den Standardisierungsgremien? Wir engagieren uns in den verschiedenen Industrie-4.0-Arbeitsgruppen und unterstützen sowohl die deutsche Plattform Industrie 4.0 als auch das Industrial Internet Consortium in den USA. Das Ziel sind ja offene Schnittstellen, an die sich möglichst viele halten. In der Einführung der Bussysteme vor Jahren in der Automationstechnik ist das etwas anders gelaufen. Dadurch sind viele proprietäre Systeme entstanden. Umso wichtiger ist es, sich auf einen offenen Weltstandard zu einigen, den alle unterstützen. Dadurch würde die Vernetzung viel schneller gehen als in der Vergangenheit in der Automationstechnik bei den Bussystemen. In Deutschland ist Bosch einer der Antreiber von Industrie 4.0. Derzeit bündelt der Konzern die Kompetenzen von über 100 Experten unter dem Namen „Connected Industry“. Wie profitiert die Tochter Rexroth von dem Vorstoß? Der Bosch-Konzern ist sowohl Leitanwender als auch Leitanbieter bei der vernetzten Fertigung. Leitanwender heißt für ein Unternehmen wie Bosch mit seinen weltweit über 280 Werken, dass dort in über 100 Pilotprojekten erste Erfahrungen mit Industrie 4.0 40 gesammelt werden. Dabei werden die technischen Möglichkeiten in kleinen Schritten ausgelotet und umgesetzt, was wirtschaftlich Sinn macht. Zunächst wollen wir in unseren Werken eigene Anwendungserfahrungen sammeln und dann als Leitanbieter mit diesen Lösungen nach außen gehen. Als Automationsspezialist im Bosch-Konzern fällt Rexroth hier eine besondere Rolle zu. Mittlerweile kann man sich Dinge in Stahl und Eisen anschauen. Hydraulische Aktoren und Aggregate hat Bosch Rexroth früh elektrifiziert und mit eigener Intelligenz ausgerüstet. Was ist entscheidend für den jetzigen Schub? Schlüsselelemente sind die Vernetzung innerhalb der Produktion und die Verbindung zum Internet. Früher oder später wäre das ohnehin gekommen. Der aktuelle Boost hat aber bewirkt, dass sich jetzt sehr viele damit beschäftigen. Nötig sind jedoch Technologien zur Datenübertragung in den Fabrikhallen. Da dies aber nicht überall flächendeckend vorhanden ist, braucht es kleine Pilotinseln, um auszuprobieren, was bereits gut funktioniert. Sensoren, Software und IT sind nicht gerade der Kernbereich von Bosch Rexroth. In welcher Position sehen Sie Ihr Unternehmen als Fabrikausrüster von Industrie 4.0? Industrieanzeiger 12.15 Ursprünglich kommen wir – und da gebe ich Ihnen Recht – von der Automatisierung. Und damit von der unteren Feldebene und nicht aus der IT-Welt. Gleichwohl haben wir in der Vergangenheit Erfahrungen mit IT gesammelt. Im Ergebnis haben wir vor zwei Jahren zur Hannover Messe mit Open Core Engineering eine Lösung präsentiert, die beide Welten zusammenbringt. Mit dieser Schnittstellentechnologie fügen sich Maschinen in vernetzte Produktionsumgebungen ein. Verstärkt nutzen wir Hochsprachen, arbeiten in Communities und binden über eine Engineering-Plattform inzwischen hunderte unserer Kunden ein. Einige Bereiche unserer Arbeitswelt haben sich dadurch erheblich verändert. Welche Industrie 4.0-Anwendungsfälle laufen derzeit in Projekten bei Rexroth? Wir haben international eine ganze Reihe von Projekten aufgelegt. Bei zweien sind wir soweit, dass wir darüber reden können. Das eine ist eine vernetzte Montagelinie für die variantenreiche Fertigung in unserem Homburger Werk. Eine zweite Linie steht in Mellansel. In unserem Werk in Schweden durchlaufen Hydraulikmotoren eine hochautomatisierte Lackieranlage. Ähnlich wie in der Homburger Montagelinie erfolgt die Erkennung über RFID-Tags am Hydraulikmotor. Über einen solchen Chip am Motor erkennen die Bearbeitungsstationen, welche Grundbeschichtung das fertige Produkt bekommt, seine Farbe und vieles mehr. Anhand dieser Projekte lernen wir als Leit- „Service wird ein Vorreiter sein und mit den richtigen Daten versehen einen Nutzen stiften.“ anwender, den Nutzen zu erkennen und ihn als Leitanbieter in Nutzen für unsere Kunden umzusetzen. Was heißt das konkret? Auf der Multiproduktlinie in Homburg können wir heute hochflexibel dreihundert verschiedene Hydraulikventile bis zur Losgröße eins herstellen. Dabei haben wir einen Produktivitätsfortschritt von zehn Prozent erreicht. Die Bestände wurden trotz erhöhter Variantenzahl um 30 Prozent gesenkt. Das ist schon überzeugend. Fragen Ihre Kunden diese Pilotprojekte bereits nach? Viele zögern noch, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Große Unternehmen denken aktuell bereits über ganze Fabriken nach. Umso wichtiger ist deshalb unsere Doppelstrategie des Leitanwenders und Leitanbieters. Eine Industrie-4.0-Fabrik entsteht ja nicht durch einen Big Bang über Nacht. Vielmehr wird man über viele kleine, nachvollziehbare und transparente Schritte den Nutzen der neuen Lösungen nachweisen. Darüber wird man die Skeptiker von Mit der neuen Aggregate-Baureihe ABPAC treibt Rexroth die Industrie-4.0-Fähigkeit der Hydraulik massiv voran. Bilder: Bosch Rexroth Industrieanzeiger 12.15 heute überzeugen können. Deshalb gehen wir den Weg der kleinen, umsetzbaren Schritte. Und wie sieht es mit neuen Dienstleistungen auf Basis der Daten aus, die in der Produktion Ihrer Kunden entstehen? Erste Beispiele gibt es bereits, beispielsweise bietet unsere neue Hydraulikaggregate-Baureihe ABPAC in den Messfühlern integrierte Sensorpakete. Die erfassen kontinuierlich alle Betriebszustände und kommunizieren über offene Schnittstellen mit Steuerungen oder direkt mit Smartphones und Tablet-PC Über diese Zustandsmeldungen kann der Anlagenbetreiber Verschleiß zuverlässig erkennen, bevor die Anlage ungeplant still steht. Wir setzen das Aggregat selbst in unserer Produktion ein, um Erfahrungen zu sammeln. Auf der Hannover Messe haben wir ABPAC in einer Ziehkissensteuerung demonstriert. Wie wird der Industrie-4.0-gemäße Serviceteil sichtbar? Indem wir Online-Dienstleistungspakete für die vorausschauende Wartung von Anlagen anbieten. Unter dem Begriff Online Diagnostics Network, kurz ODiN, bieten wir dem Anwender einen Service, der ihn über eine sichere Cloud regelmäßig über den Maschinenzustand informiert und Handlungsempfehlungen gibt. Und über ein Web Portal lässt sich der aktuelle Zustand hydraulischer Systeme überwachen. Dabei werden große Datenmengen verarbeitet, wodurch sich die Verfügbarkeit unserer Antriebssysteme in Maschinen deutlich steigern lässt. Nicht mehr das Produkt differenziert also in Zukunft den Hersteller im Markt, sondern seine Smart Services? Genau, das ist das Geschäftsmodell. Seit einiger Zeit wird ja viel von Big Data gesprochen. Die Frage ist, was damit geschieht. Beispielsweise lassen sich mit Hilfe von Data Mining Veränderungen kritischer Komponenten zum Ursprungszustand identifizieren. So lässt sich Verschleiß zuverlässig erkennen, bevor er einen ungeplanten Anlagenstillstand verursacht. Deshalb glaube ich, dass Service ein Vorreiter sein wird und mit den richtigen Daten erheblichen Kundennut● zen stiftet. 41 technik & wissen Die Planetengetriebereihe Planurex 3 weist laut Hersteller den höchsten Wirkungsgrad ihrer Klasse auf. Bild: Siemens bereich Mechanical Drives spezialisiert. Mit nunmehr vier Flender-PlanetengetriebeReihen stehen Lösungen für die Leistungsbereiche von 10 000 bis 10 Mio. Nm bereit. Im unteren Drehmomentbereich leisten die kleinen Getriebe vom Typ Flender SIP bis 80 000 Nm. Seit rund drei Jahren sind diese Standard-Industrie-Planetengetriebe jetzt auf dem Markt. Siemens offeriert sie fein abgestuft in acht Baugrößen. „Eine klassische Plug&Play-Lösung, die der Kunde für den Einbau in seine standardisierte Applikation aus dem Katalog wie auch online konfigurieren und bestellen kann“, erläutert der Getriebe-Experte und Executive Vice President Dr. Bernhard Hoffmann den Vorteil des Konzepts eines Standardgetriebes über alle Baugrößen hinweg. Neue Generation der Planetengetriebe-Technologie Kraftprotz fürs Extreme Mechanische Antriebstechnik | Siemens vermeldet Zuwachs beim modularen Baukasten im Planetengetriebebereich. Flender Planurex 3 ergänzt den oberen Leistungsbereich mit zehn fein abgestuften Baugrößen im Bereich von 1,7 Mio. bis 5,45 Mio. Nm. Planetengetriebe im Großformat verrichten unter zumeist extremen Bedingungen ihre Arbeit: als Antriebe in hohen Leistungsbereichen bei geringem Bauraum beispielsweise in der Zementherstellung und im Tagebau in Minen, in Hochleistungspressen, Schaufelradbaggern oder Ölbohrplattformen. Die Verfügbarkeit der von ihnen angetriebenen Anlagen und Förderbänder ist für die Betreiber das höchste Gut. Umso mehr gilt dies bei großen Anlagen mit hoher Leistungsaufnahme. Auf Aggregate, die auf zuverlässigen Dauerbetrieb selbst in extremen Einsätzen abzielen, ist der Siemens-Applikations42 Deutlicher Sprung beim Optimieren von Gewicht und Bauraum gelungen Den oberen Bereich im Produktportfolio der Flender-Getriebe decken die Reihen Planurex 2 (80 000 Nm bis 1,7 Mio. Nm) sowie die ursprünglich als Zentralantrieb gedachte HCPP-1001-Reihe (bis zu 10,5 Mio. Nm) ab. Am oberen Leistungsende von Planurex 2 positioniert Siemens jetzt die neue, technologisch weiterentwickelte Generation Planurex 3 im XL-Format. Die erstmals auf der diesjährigen Hannover Messe gezeigte Neuentwicklung basiert auf der Planurex-2-Reihe und deckt das sehr hohe Drehmomentspektrum von 1,7 Mio. bis 5,45 Mio. Nm ab. Die in etlichen Jahren zusammen mit Anwendern gesammelten Erfahrungen mit der Vorläufergeneration zahlen sich aus. Vor allem beim Optimieren von Gewicht und Bauraum sei ein deutlicher Sprung gelungen, sagt Dr. Jens Möller, Head of Production Line Management. Gepaart mit tiefem Anwendungs-Know-how gelinge es, das Gewicht bei gleichem Drehmoment um rund 15 % zu senken, etwa indem deutlich kürzer gebaut werde. Aus zuvor sieben Baugrößen wurden zehn. Getriebe lassen sich dadurch besser dimensionieren. Leistungssprünge zwischen den verschiedenen Baugrößen werden verringert. „Mit dieser harmonischen Stufung Industrieanzeiger 12.15 Dr. Bernhard Hoffmann, Leiter des Applikations-Bereichs der Siemens Business Unit Mechanical Drives, präsentiert die neue Getriebereihe. Bild: Kieser können wir deutlich treffgenauer auf die Applikation des Kunden hin anbieten“, hebt Dr. Bernhard Hoffmann die hohe Modularität des Standard-Planetengetriebes hervor. Weil hier hohe Drehmomente bei kleinstem Bauraum vereint wären, würden sich große Übersetzungen bauraumsparend realisieren lassen. Im Schnitt gibt Siemens eine um 17,2 % höhere Drehmomentdichte bei gleichem Gewicht im Vergleich zur Vorgängerserie an. Hinzu kommt eine Überlastfähigkeit von 200 % gegenüber dem Nenndrehmoment über alle Baugrößen, wodurch sich Lastspitzen, auch solche in den Anfahrmomenten, abfangen lassen. Überdies erweitert Siemens für die Planurex-3-Getriebe die Gewährleistung um zwölf Monate. Von der laut Hersteller längeren Lagerlebensdauer, der extremen Leistungsdichte sowie dem hohen Wirkungsgrad auch bei großen zu übertragenden Leistungen profitieren vor allem große Arbeitsmaschinen, UNSER PROGRAMM beispielsweise im Zement- und Mining-Bereich. Als erste Anwendungen fokussiert der Lösungsanbieter Rollenpressenantriebe sowie Zentralantriebe für Rohrmühlen. Getriebe der neuen Plenurex-3-Reihe lassen sich auch in Anwendungen wie etwa vertikale Rührwerkskugelmühlen und Zuckerrohrmühlen einsetzen. Grundsätzlich betrachtet Siemens den Antriebsstrang als Ganzes. Im Rahmen von Integrated Drive Systems (IDS) werden einzelne Antriebskomponenten Teil eines Systems. Auch die neue Planurex-3-Getriebegeneration ist integraler Bestandteil von IDS, ausgeführt als Komplettlösung aus Motor, Getriebe und Kupplung aus einer Hand, kombiniert mit einer Ölversorgung. Für das Zusammenspiel der Komponenten unter IDS-Gesichtspunkten legt Siemens die Messlatte hoch. Anlagenbetreiber könnten damit die Verfügbarkeit ihrer Applikation auf bis ● zu 99 % erhöhen. (dk) ANTRIEBSTECHNIK • Getriebeinstandsetzung • Einzelteile und Serienfertigung • Fertigung auch nach Muster PRÄZISION IST UNSERE STÄRKE! Heinrich Höner GmbH & Co. KG Ostarpstraße 26 • 59302 Oelde-Lette Tel.: ++49 (0) 52 45 / 87 14-0 Fax: ++49 (0) 52 45 / 62 74 E-Mail:[email protected] 0001469745_000001.indd 1 Industrieanzeiger 12.15 0001587671_000003.indd 1 www.hoener.de 05.03.12 08:47 43 17.03.15 09:28 technik & wissen Kolbenstangen im Vergleich: links H-CFK, rechts Stahl. Bilder: Hänchen „H-CFK“ vereint Vorteile von Carbon und Metall in innovativer Weise Hochbelastbarer Verbund Hydraulik | Ein hochbelastbarer Verbund von Carbon und anderen Komponenten, veredelt zu einem neuen Werkstoff: aus H-CFK gefertigte Zylinderrohre und Kolbenstangen von Hänchen sparen extrem Gewicht und Energie. ❧ Dietmar Kieser Die Aufgabe an das Forschungs- und Entwicklungsteam war klar umrissen: Zylinderrohr und Kolbenstange für Hydraulikzylinder sollten so gestaltet werden, damit entweder bei gleicher Leistung weniger Energie verbraucht wird oder im hochdynamischen Einsatz höher beschleunigt werden kann. Das nötige Know-how haben sich die Mitarbeiter der Herbert Hänchen GmbH & Co. KG aus Ostfildern nahe Stuttgart in den letzten vier Jahren angeeignet. Die neulich auf der Hannover Messe präsentierten Ergebnisse sprechen für sich: An die bis zu 80 % leichteren und 50 % energieeffizienteren Hydraulikzylinder konnten Besucher auf dem von Hänchen als „CFK-Erlebniswelt“ eingerichteten Messestand selbst Hand anlegen, begutachten, testen und vergleichen. 44 Die den Komponenten verpasste Schlankheitskur basiert auf einem neuen Werkstoff, den Hänchen H-CFK nennt. Carbon-faserverstärkter Kunststoff bildet mit Metallen und anderen Komponenten einen hochbelastbaren Verbund. Die dadurch entstehenden Composites halten den sehr hohen Kräften in der Hydraulik stand und widerstehen auch den Einflüssen des Druckes. Damit ist es den Entwicklern des inhabergeführten Unternehmens gelungen, Carbon auch für den Hydraulikzylinder und selbst für Kleinserien einsatzfähig zu machen. Dem ersten Schritt – der Entwicklung einer Leichtbau-Kolbenstange aus Carbon – ist ein innovatives Fertigungsverfahren entwachsen: eine spezielle 7-Achs-Maschine. Mit dieser ist Hänchen jetzt in der Lage, in einem Prozess hochkomplexe H-CFK-Verbünde aufzubauen. Selbst Einzelstücke, ja ganze Zylinder lassen sich laut Firmenangaben wirtschaftlich fertigen. Große Bedeutung kommt dem eigens entworfenen Laminatdesign zu. Bildet es doch die Grundlage für den neuen Werkstoff. Durch unterschiedliche Anordnung des Faserverlaufs lässt sich das Hänchen-CFK mit Industrieanzeiger 12.15 Blick auf die Steifigkeit für die jeweiligen Anforderungen designen. Bei gleichen Fähigkeiten erreichen solche Bauteile gegenüber aus Stahl gefertigten geringere maximale Dehnungskoeffizienten. So hat Stahl eine Zugfestigkeit von 1000 N/mm², die Carbonfaser von 5000 N/mm². Dieser Unterschied lässt sich zwar nicht linear auf die entsprechenden Bauteile übertragen, zeigt aber die Stärken dieser Fasern. Und während das eher weiche, weniger belastbare Aluminium ein Drittel des Gewichts von Stahl aufweist, hat CFK nur 20 % bis 25 % dieses Gewichts. Kolbenstangen unterschiedlicher Ausführungen lieferten auf dem Hänchen-Messe- Krafteinleitende Elemente, wie das Gewinde am Ende einer Kolbenstange, werden bei der Produktion fest in die H-CFKKolbenstange eingebunden. So entsteht eine hochfeste Verbindung. CFK-Faserhalbzeuge, sogenannte Rovings, werden in Spulen aufgewickelt und können als Endlosgarn verarbeitet werden. stand den Beweis: Die Stahlausführung brachte 7,0 kg auf die Waage, in H-CFK mit den gleichen Maßen gefertigt, waren es gerade Mal 1,9 kg. Dabei hat der neue Werkstoff eine besonders hohe Festigkeit, dehnt sich nicht aus und ist obendrein amagnetisch. Beim Design von H-CFK-Bauteilen ist es wichtig zu erkennen, welche Komponenten auf Carbon-Basis ausgeführt werden können und für welche eine metallische Ausführung sinnvoller ist. Bei einer Kolbenstange ist es erforderlich, den Grundkörper aus Gewichtsgründen auf CFK-Basis aufzubauen. Für krafteinleitende Elemente, wie etwa das Gewinde am Ende einer Kolbenstange, eignen sich metallische Werkstoffe besser. Diese und andere Kombinationen lassen sich mit H-CFK in einem hochbelastbaren Werkstück aufbauen. Mit ihrer besonderen Wickeltechnologie können die Schwaben metallische Enden direkt in den CarbonIndustrieanzeiger 12.15 Grundwerkstoff einbinden. Dies schafft eine hochfeste Verbindung zwischen Gewinde, Verschluss und anderen Anschlussteilen aus Metall und dem aus Carbon designten Bauteil. Auf diese Weise lassen sich die üblichen Befestigungselemente zur Kraftübertragung wie beispielsweise Gelenk- oder Flanschköpfe anbauen. Besonders hohe Anforderungen werden an die Laufflächen in Hydraulikzylindern gestellt. Alternativ zu der Chromschicht, die bei herkömmlichen Stangen und Rohren verwendet wird, muss bei der Produktion von H-CFK eine harte Oberfläche erzeugt werden. Gelöst wurde dies in Ostfildern durch Honen als Feinbearbeitung. Dies ermöglicht den für Hänchen-Produkte typischen Kreuzschliff mit einer Rauheit von Rz=0,8. Diese Schicht wird bei der Fertigung in den Verbund mit eingebracht und ist somit ein fester Teil von H-CFK. Somit werden die Bauteile innerhalb eines Produktionsprozesses einschließlich der benötigten Laufflächen hergestellt. Diese sind völlig korrosionsfrei und deshalb auch unempfindlich für Flugrost, der verchromte Stangen angreifen kann. All dies stellt einen reibungs- und verschleißarmen, optimalen Dichtungslauf sicher. Zusätzlich wird durch diese Laufflächen-Technologie im Werkstoffverbund eine entsprechende Verschleißschicht aufgebracht. Sie ermöglicht den Einsatz aller Dichtungskombinationen von Hänchen. Der Antriebstechnikspezialist produziert jetzt Hydraulikzylinder in Kleinstückzahlen, deren Kolbenstangen und Zylinderrohre aus H-CFK bestehen. Sie reduzieren den Angaben zufolge im mobilen und stationären Leichtbau das Gewicht drastisch und erlauben korrosionsfreie oder amagnetische Konstruktionen. Mit einem Kolbendurchmesser bis 200 mm, einem Hub bis 1500 mm, Kräften bis 400 kN und einem Temperaturbereich von -40° C bis 80° C lassen sich in Fahrzeugen, mobilen und stationären Anwendungen, im Offshore- und Offroad-Bereich vielfältige neue Lösungen verwirklichen. Die Präzision entspricht dabei der ISOQualität 7, die Stange erfüllt f7, das Rohr H7. Die Zylinderrohre aus H-CFK erlauben den Einsatz von Drücken bis 700 bar und höher, denen bisher nur äußerst aufwendige und schwere Spezialkonstruktionen standhielten. Bei Hänchen jedenfalls ist man sich sicher, dass „der neue Werkstoff-Verbund den Zylinderbau revolutionieren“ wird. ● 45 Der Permanentmagnetmotor der HST-Modelle benötigt kein Getriebe. Und da die Antriebswelle luftgelagert ist, kommt das gesamte System ohne Öl aus. Bilder: Boge Flüsterleise Neue Kompressoren von Boge sparen Platz und Energie in der Lackierung Ohne einen einzigen Tropfen Öl Druckluft | Lackierbetriebe sind auf absolut ölfreie Druckluft angewiesen. Der High-Speed-Turbo Kompressor von Boge ist bis zu 30 % günstiger als ölfreie Schraubenkompressoren. ❧ Sabine Koll Der kleinste HST liefert mit 55 kW 7,97 m3 Bei ölfreien Kompressoren setzt Boge nicht ausschließlich auf die neuen HST-Kompressoren. Vorgestellt wurde auf der Hannover Messe auch die neue EO-Baureihe, die besonders für Anwender interessant ist, die einen leisen und kompakten Kompressor für die Positionierung nahe am Arbeitsplatz benötigen. Deren Scroll-Verdichter arbeiten extrem leise und vibrationsarm. Diese operieren jeweils mit zwei Spiralen, von denen eine fest steht, während die andere exzentrisch rotiert. Die beiden Spiralen greifen zwar ineinander, berühren sich aber nicht. Kontinuierlich wird die angesaugte Luft in den immer enger werdenden Innenraum gedrückt, wodurch pulsationsfreie, absolut ölfreie Druckluft erzeugt wird. Auch ein ÖlWassertrenner ist nicht erforderlich. Mit einer zweistufigen Nachkühlung wird die Effizienz zusätzlich gesteigert. Bis zu vier Verdichter lassen sich in einem Gehäuse unterbringen, wenn besonders hohe Liefermengen gefragt sind. Scroll-Verdichter kommen ohne Ölschmierung aus, weil die Aluminiumspiralen in der Verdichtungskammer ● nicht aneinander reiben. Druckluft pro Minute. Daneben gibt es ab Herbst zwei weitere Modelle mit 110 beziehungsweise 220 kW. „Unsere HST-Kompressoren kommen ohne einen einzigen Tropfen Öl aus“, sagte Thorsten Meier auf der Hannover Messe. Der Geschäftsführer von Boge war sichtlich stolz auf sein jüngstes „Baby“, das ölfreie Druckluft der Klasse 0 produziert. „Für diese Entwicklung haben wir den Kompressor neu gedacht, indem wir alles Bisherige auf den Prüfstein gestellt und schließlich auf alles Überflüssige verzichtet haben.“ An erster Stelle auf der Streichliste steht ein Getriebe, das natürlich immer Öl benötigt: Stattdessen haben die Bielefelder den HST-Kompressoren einen Permanentmagnetmotor mit hoher Energiedichte spendiert, 46 der Impeller aus Titan antreibt. Diese sitzen an den Enden der Motorwellen und versetzen die angesaugte Luft in Geschwindigkeit. Die Besonderheit: Die Antriebswelle ist luftgelagert – Voraussetzung für hohe Drehzahlen von bis zu 120 000 Umdrehungen pro Minute sowie eine hohe Verschleißarmut. Boge hat für den Permanentmagnetmotor eigens eine Entwicklung und Fertigung im Haus aufgebaut. „Unsere Zulieferer haben abgewinkt, als wir mit unseren Vorstellungen und Ideen zu ihnen kamen. Das hielten sie für unrealistisch“, erklärte Meier. „Deshalb stellen wir alle Komponenten selbst her.“ Industrieanzeiger 12.15 technik & wissen Die luftgelagerte Antriebswelle benötigt im Gegensatz zu Magnet- oder Wälzlagern weder Fremdenergie noch einen anderen Betriebsstoff als Luft. Wettbewerber Atlas Copco hatte vor vier Jahren bereits mit dem ZH 350+ einen komplett ölfreien Turbokompressor vorgestellt, der nach Class 0 zertifiziert ist. Auch er kommt ohne Getriebe aus und verfügt über Laufräder aus Titan. Und noch eine weitere Gemeinsamkeit gibt es: Sowohl Boge als auch Atlas Copco verwenden dreistufige Gebläse. „Um mehr Leistung zu erhalten, sind in Zukunft aber auch weitere Gebläse denkbar“, verriet Meier. Boge ist nach eigener Einschätzung einen konsequenteren Weg gegangen als der große Wettbewerber: Die HST-Modelle der Bielefelder bauen sehr kompakt auf – sie benötigen rund 50 % weniger Platz als andere ölfreie Kompressoren. Möglich ist dies durch eine radikale Reduzierung der Bauteile: So wurden nur ein bewegliches Teil pro Antriebsmotor und deutlich weniger Lager und Dichtungen verbaut. Auf Lüftermotor, Getriebe, Schmierungssystem und Ölpumpe wurde komplett verzichtet. Sie sind außerdem 66 % leichter durch den konsequenten Einsatz von Aluminium als Werkstoff. Zudem sind sie kaum zu hören: Der Schalldruck liegt je nach Baugröße zwischen 63 und 69 dB(A). Für einen zuverlässigen und wartungsarmen Betrieb bei minimalem Energiebedarf stehen der Permanentmagnetmotor und die luftgelagerte Antriebswelle. Die Impeller Industrieanzeiger 12.15 sorgen im Verbund mit Diffusor und Spiralgehäuse dafür, dass die Geschwindigkeitsenergie besonders effektiv in Druckenergie umgewandelt. Ein durchdachtes Kühlkonzept sorgt für effektive Abkühlung der Luft nach jeder Verdichtungsstufe, und mit den integrierten Frequenzumrichtern lässt sich der Volumenstrom stufenlos an den Druckluftbedarf anpassen. Wie effizient die Geräte arbeiten, zeigt sich am deutlichsten im Leerlaufbetrieb: Hier liegt der Energiebedarf bei unter 1,9 % der Nennleistung. Ein Grund dafür ist, dass kein Lüftermotor zusätzliche Energie aufnimmt. „Insgesamt können unsere Kunden durch diese Besonderheiten in der Konstruktion über den gesamten Lebenszyklus hinweg bis zu 30 Prozent der Kosten gegenüber herkömmlichen ölfreien Schraubenkompressoren einsparen“, so Meier. Auch die reinen Anschaffungskosten sind günstiger: Eine genaue Aussage wollte der Geschäftsführer nicht treffen – nur so viel: „Die Preise liegen deutlich unter denen anderer ölfreier Kompressoren – die Differenz liegt im zweistelligen Prozentbereich.“ Dennoch will Boge auch in Zukunft nicht auf ölfreie Schraubenkompressoren verzichten: Bei den HST-Modellen handelt es sich um wassergekühlte Varianten; für luftgekühlte sind Schraubenkompressoren weiterhin das Mittel der Wahl. Außerdem kann man zunächst nur drei HST-Modelle mit einem Standarddruck von 7,5 bar anbieten: Der HST 55 liefert 7,97 m3 Druckluft pro Minute und ist die bislang kleinste Baugröße. Im mittleren Segment steht der HST 110 mit einer Leistung von 17,97 m3/min zur Verfügung. Der HST 220 ist mit 36,57 m3/min das Modell mit der größten Liefermenge. Doch Meier kündigte bereits an, die ● Baureihe bald erweitern zu wollen. Ferndiagnose in der vernetzten Fabrik Boges Ferndiagnosetool Airstatus hat den Zustand von bis zu 32 Komponenten sicher im Griff. Es stellt Prozessdaten wie Status, Wartungsmeldungen, Temperaturen und Drücken direkt dar. Anwender können Störungen auf ihrem PC, Tablet oder Smartphone von jedem beliebigen Ort weltweit sofort identifizieren, analysieren und entsprechend darauf reagieren – was die Fehlerbehebung erheblich beschleunigt. Oder sie nutzen Airstatus für Condition-Monitoring, um proaktive Maßnahmen und die Planung und Koordinierung von Wartungseinsätzen zu managen. Zur Inbetriebnahme der Anlagenüberwachung werden die jeweiligen Kompressoren und Komponenten via Modbus Scan ausfindig gemacht. Die Daten lassen sich direkt über GSM/GPRS oder über eine LAN-Verbindung in Echtzeit übertragen. Anwender können dann die Daten auf dem Airstatus Webportal oder der App aufrufen. Ein Alarm-Management per E-Mail oder SMS bei der Über- oder Unterschreitung definierter Grenzwerte trägt zusätzlich zur Sicherheit bei. 47 technik & wissen Leistungselektronik im Bereich über 100 kW Neues Konzept sorgt für Effizienz Elektrische Antriebstechnik | Sieb & Meyer hat einen neuen Frequenzumrichter für Hochgeschwindigkeitsanwendungen entwickelt. Seine Drei-Level-Technologie sorgt für geringe Rotorverluste. Für motorische und generatorische Hochgeschwindigkeits-Anwendungen mit hohen Ausgangsleistungen sind heute verfügbare Umrichter-Standardtechnologien nicht ausreichend. Da es für solche Umrichter aber gerade im Bereich der erneuerbaren Energien einen zunehmenden Bedarf gibt, hat das Lüneburger Unternehmen Sieb & Meyer eine Lösung auf Basis der Drei-Level-Technologie entwickelt. Der sogenannte SD2M soll geringe Rotorverluste gewährleisten, sodass sich die Lagerbelastung verringern und eine übermäßige Erwärmung des Motors vermeiden lässt. „Wir haben hier eine Marktlücke erkannt“, erläutert Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb Antriebselektronik bei Sieb & Meyer. Denn bislang seien auf dem Markt keine Umrichter für Ausgangsleistungen von mehr als 100 kW sowie Drehfeldfrequenzen bis 2000 Hz erhältlich gewesen – und erst recht keine Lösungen, die auch Synchronmotoren sensorlos regeln konnten. Gerade im Zuge der Energiewende werden solche Systeme aber benötigt: Sie ermöglichen eine deutliche Effizienzsteigerung von rotierenden Energiespeichern (Flywheel) und Strömungsmaschinen wie Turboverdichtern und Kompressoren, zum Beispiel für Abwasseraufbereitungssysteme oder ORC-Anlagen zur Verstromung von Restenergie. Die technischen Rahmenbedingungen sind komplex: Hochgeschwindigkeits-Motoren generieren ihre Leistung über die Drehzahl und nicht über das Drehmoment. Überschlägig gilt: Das Rotorvolumen verändert sich analog zum Kehrwert der Drehzahlerhöhung. Das heißt: Bei zehnfachen Drehzahlen verringert sich das Ro- i Das Entwicklungsprojekt wurde durch das BMWi gefördert. Quelle: Sieb & Meyer 48 Der neue Frequenzumrichter SD2M ist für motorische und generatorische Hochgeschwindigkeits-Anwendungen mit hohen Ausgangsleistungen konzipiert. Bild: Sieb & Meyer torvolumen auf ein Zehntel. Daraus ergibt sich ein Problem, denn das geringe Rotorvolumen und die daraus resultierende Rotoroberfläche ermöglichen lediglich eine eingeschränkte Wärmeabfuhr. Das wirkt sich vor allem dann negativ aus, wenn die Motoren im Vakuum oder Gasen mit geringer Wärmeleitfähigkeit betrieben werden. Das anwendungsseitig benötigte Leistungs-/Drehzahlverhältnis erfordert aber auch eine besondere Betrachtung des Motordesigns. „Beim Rotor muss die zulässige Umfangsgeschwindigkeit beachtet werden, bei der dazugehörigen Welle die biegekritischen Frequenzen“, erklärt Gerhardt. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel für einen Synchronmotor mit 100 kW bei 60 000 1/min, dass die benötigte Leistungsdichte nur mit Hilfe eines vierpoligen Motordesigns realisierbar ist. Es wird eine Drehfeldfrequenz von 2000 anstatt von 1000 Hz benötigt. Um die nötigen Drehfeldfrequenzen erzeugen zu können, wurden bislang Zwei-Level-Frequenzumrichter eingesetzt, die die benötigte Ausgangsspannung mittels Pulsweiten-Modulation (PWM) erzeugen. In Abhängigkeit von der verwendeten Schaltfrequenz und der Induktivität des Motors ergibt sich dabei jedoch eine schaltfrequente Welligkeit (Stromrippel) des Motorstroms. Eine Erhöhung der Schaltfrequenzen könnte das Problem lösen. Im Fall von Zwei-Level-Frequenzumrichtern ist das Industrieanzeiger 12.15 jedoch aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht zielführend. „Im Fall eines Drei-Level-Frequenzumrichters ist eine Erhöhung der Schaltfrequenz aber möglich“, sagt Gerhardt. „Und genau das ist unser Lösungsansatz.“ Bei der Nutzung dieser Technologie müssen die einzelnen Halbleiterschalter nur noch die halbe Zwischenkreisspannung in Höhe von 300 V schalten, sodass Halbleiter mit einer Sperrspannung von 600 V zum Einsatz kommen können. Diese Halbleitertypen haben laut Gerhardt deutlich bessere Schalteigenschaften. Entsprechend sei die resultierende Verlustleistung trotz Schaltfrequenzen von bis zu 32 kHz beherrschbar. So ließen sich die harmonischen Stromanteile reduzieren. Die umrichterbedingten Verluste im Rotor seien gering. Neben der PWM-Schaltfrequenz ist auch der Spannungshub entscheidend, welcher mit dem PWM-Muster auf die Motorwicklungen beaufschlagt wird. Durch die Drei-Level-Technologie soll der Spannugshub nach Herstellerangaben halbiert werden, was in erster Näherung auch den Stromrippel nochmals um die Hälfte verringere. In der Folge sollen sich abermals wesentlich verringerte Wärmeeinträge im Rotor einstellen. Die Firmware des SD2M basiert auf der bewährten Serie SD2S von Sieb & Meyer. Die Multi-Level-Technologie machte es jedoch notwendig, die bestehenden Regelungsalgorithmen und -modelle für den sensorlosen Betrieb von Synchronmotoren anzupassen. Diese Softwareteile wurden also nennenswert strukturell und codeseitig angepasst. Die hardwareseitig realisierten Schnittstellen sind firmwareseitig implementiert. Die erste Ausbaustufe mit einer Nennleistung von 160 kW wurde bereits auf letzten SPS IPC Drives in Hannover präsentieren. Folgen soll demnächst eine Variante mit ● 250 kW. (ah) Gewalzte Ringe Zylindrisch oder profiliert. Außendurchmesser von 150 - 2000 mm, Gewicht von 3 kg - 1500 kg. Werkstoffe: Bau-, Edelbau- und Wälzlagerstähle, Werkzeugstähle, Rostfrei-Qualitäten, Nickelbasisund Titanlegierungen. Gewalzte Ringe Blankstahl Platestahl Umformtechnik GmbH Platehofstraße 1 - 58513 Lüdenscheid - Germany Tel.: 02351 439-0 - [email protected] Fax: 02351 439-355 - www.platestahl.com Achema 15.-19.06.2015 Halle/Stand 11.0 / D59 0001579920_000008.indd 1 17.03.15 09:54 Für Hochgeschwindigkeits-Frequenzumrichter gibt es einen zunehmenden Bedarf, beispielsweise in Zusammenhang mit Turbokompressoren in Abwasseraufbereitungs-Anlagen. Bild: Richard Jary / Fotolia Industrieanzeiger 12.15 49 technik & wissen Transportwagen des Multi-Carrier-Systems bewegen sich frei Total flexibel Intralogistik | Mit Transportwagen, die völlig frei beweglich und unabhängig von allen anderen sind, ergänzt das neue Multi-Carrier-System klassische Intralogistiklösungen. Formate, Größen und Produktarten lassen sich auf Knopfdruck einstellen. Im internen Transportsystem einer Anlage lassen sich die fixierten Wagen des MultiCarrier-Systems per Umlaufsystem von einer Seite der Anlage zur anderen transportieren. Jeder Transportwagen kann sich völlig frei und unabhängig von allen anderen auf dem MultiCarrier-System bewegen. Bilder: Festo Als zukunfts- und wandlungsfähige Technologiefabrik hat Festo seine jüngste Fertigungsstätte konzipiert. Wenn in diesem Sommer im Werk in Ostfildern-Scharnhausen Produktionsanlagen die ersten Steuerungselemente, Ventile, Ventilinseln und Elektronik fertigen, stehen auch neue Konzepte von Industrie 4.0 auf dem Prüfstand. In diesen Anlagen zeigt der Esslinger Automatisierungsspezialist Pilotanwendungen wie etwa das MultiCarrier-System. Das vielseitige Transportsystem wird im Scharnhausener Werk laut Vorstandschef Dr. Eberhard Veit „mehrfach zu sehen sein“. Clou der Gemeinschaftsentwicklung von Festo und Siemens ist die Flexibilität, die diese Transportlösung in der Intralogistik schafft. Frei konfigurierbar, kann das System einfach und dennoch exakt synchron zum Prozess in den vorhandenen innerbetrieblichen Materialfluss eingebunden werden. Schnell anpassen lässt sich die Bewegung der Transportwagen auf unterschiedliche Formate, Größen und Produktarten, ja selbst auf saisonale Anforderungen hin. Sozusagen die Formatverstellung auf Knopfdruck im Transportsystem. Die Transportwagen werden frei ins Multi-CarrierSystem ein- und ausgeschleust, zudem lassen sie sich beschleunigen, verzögern und frei positionieren. Dabei reicht die Flexibilität noch weiter: So lassen sich die 50 Wagen völlig frei untereinander nutzen. Selbst der Mix unterschiedlicher Wagen- und Produktkonfigurationen auf einem System ist möglich. Zudem ist das Bewegungsprofil jedes Wagens frei einstellbar. Weitere Leistungsdaten: Das Multi-Carrier-System ist bis zu 3 m/s schnell und beschleunigt bis zu 40 m/s². Starts und Stopps können an beliebiger Position erfolgen. Aus alldem resultieren kürzere Umrüstzeiten, eine nahezu nahtlose Formatumstellung und wegen des geringeren Verschleißes geringere Wartungskosten. Und die Industrie-4.0-Relevanz? Daraufhin zugeschnittene Optionen trägt das Multi-Carrier-System in sich: Dazu gehört beispielsweise ein flexibler mechatronischer Aufbau für die wirtschaftliche Fertigung bis hin zur Losgröße eins. Aber auch die dezentrale Sensorik und Intelligenz, die den Werkstückträgern und Antrieben innewohnt. Auch der modulare Servoregler und die Motion-Control-Steuerung sind auf Industrie 4.0 ausgerichtet. Selbst die Simulation ist vollständig auf eine spätere Anordnung und Anlage zur Systemauslegung und -optimierung vorbereitet. Bereits aus der Simulation lassen sich Programmdaten generieren, heißt es weiter. Zudem ist laut Anbieter mit der OPC-UA-Schnittstelle eine offene Integration in Industrie-4.0-Host-Umgebun● gen möglich. (dk) Industrieanzeiger 12.15 Individuelles Maschinendesign mit Standard-Lösungen Standard ganz nach Maß Schaltschranktechnik | Der Trend bei Maschinen geht immer stärker in Richtung Design. Mit Schaltschranksystemtechnik von Rittal bietet Supfina Grieshaber eine vielversprechende Maschinenserie. Mit den Doppelseitenschleifmaschinen lassen sich Werkstücke mit Durchmes- Beim Maschinendesign stehen einfache Bedienung, verringerter Platzbedarf bei erheblich reduzierten Anlagenkosten immer mehr im Maschinenbauer wie Supfina Grieshaber bewegen sich oft an der Grenze des technisch Machbaren. Ziel des weltweit führenden Herstellers von Maschinen für Superfinishund Schleifbearbeitungen ist es, immer kompaktere und wirtschaftlichere Maschinen auf den Markt zu bringen – ohne Zugeständnis bei Präzision, Produktivität und Be- Fokus. Bilder: Rittal dienungsfreundlichkeit. Dies ist dem Maschinenbauer 2014 mit der Weiterentwicklung der bewährten Planet V gelungen. Mit der Doppelseitenschleifmaschine lassen sich Werkstücke mit Durchmessern von 6 bis 85 mm und einer Dicke von 0,6 bis 40 mm ein- oder doppelseitig bearbeiten. Hauptmerkmale der neuen Maschine sind eine verbesserte Schwingungsdämpfung bei Industrieanzeiger 12.15 sern von 6 bis 85 mm und einer Dicke von 0,6 bis 40 mm ein- oder doppelseitig bearbeiten. absolut thermischer Stabilität. Starke Schleifspindeln ermöglichen mit einer Leistung von 26 kW je nach Werkstückmaterial Abträge bis 0,5 mm in einem Durchgang. Die Einhaltung von Parallelitäten unter 0,005 mm zeigt den Anspruch an ein Maximum an Präzision. Neben dem Durchlaufschleifen beherrscht die Planet V auch das Pendel- sowie Mehrfachdurchlaufverfahren. Immer kürzere Entwicklungszeiten Neben den technischen Neuerungen lag bei der Entwicklung das Augenmerk auch auf einem ansprechenden Design der Maschine. „Durch das edle Maschinendesign wollen wir Funktion und Qualität unserer Maschine unterstreichen und damit zeigen, was durch unsere Innovation möglich ist: nämlich die Herstellung feiner, glatter Oberflächen dank Hochpräzisionstechnik“, erklärt Thomas Harter, Produktmanager bei Supfina Grieshaber. Und ergänzt: „Design ist ein deutlicher Trend im Maschinenbau. Aber letztlich geht es um Qualität und Leistung.“ Am Ende sei es immer die Wirtschaftlichkeit der Maschine, die eine Kaufentscheidung bei den Kunden herbeiführe. Herausforderung für den Maschinenbauer sind neben dem Preiskampf die immer kürzer werdenden Produktzyklen der Maschinen, die sogenannte Time-to-Market, die Dauer von der Produktentwicklung bis zur Auslieferung an den Kunden. „Das bedeutet für uns, dass wir immer schneller entwickeln und auf die Marktforderungen reagieren müssen“, so der Produktmanager. 51 technik & wissen Eine Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der gesamten flüssigkeitsbasierten Kühltechnik in das Schaltschranksystem TS 8. Dabei sind kurze Lieferzeiten von namhaften Automobilherstellern wie Audi, BMW, Daimler oder Chrysler sowie deren Zulieferer wie Schaeffler oder SKF gefordert. Im Durchschnitt beträgt die Lieferzeit für Maschinen etwa zehn Monate. Aber es geht auch schneller. Supfina Grieshaber baut Maschinen auch innerhalb von sechs Monaten. Der Hersteller setzt dabei konsequent auf das Konzept der Standardisierung. „Wir verwenden Standard-Komponenten und stellen daraus individuelle Lösungen her. Dabei versuchen wir unseren modulbasierten Baukasten immer weiter zu verbessern und bei Bedarf auszubauen“, so Harter. Schaltschrank-Infrastruktur ausgelagert Zu den verwendeten Infrastruktur-Komponenten der Planet V zählen auch Standardprodukte aus dem Rittal-Programm. Der hessiche Systemanbieter ist zentraler Lieferant des Maschinenherstellers von der Schaltschranktechnik über die Kühltechnik bis zur Stromversorgung. Anders als bei herkömmlichen Maschinenbaukonzepten befindet sich bei der Planet V die elektrische Ausrüstung – mit SPS-, Servo-CNCAntriebs-, Sicherheits- sowie Kühlungstechnik für Spindel und Schaltschränke – nicht innerhalb, sondern außerhalb der Maschine in an das Design adaptierten TS 8 StandardSchaltschränken. Die „outgesourcte“ und 52 angereihte Schaltschrank-Infrastruktur, die über eine Trasse mit der Maschine verbunden ist, umfasst insgesamt fünf TS-8-Schaltschränke, eine integrierte flüssigkeitsbasierte Kühllösung der Serie LCP Industrie, einen ebenso standardisierten Rückkühler der Serie Toptherm Chiller sowie das RiLine60 Stromschienensystem. Die Auslagerung der Schaltschrank-Infrastruktur bietet viele Vorteile. Damit lassen sich individuelle Kundenanforderungen etwa hinsichtlich der Aufstellung der Maschine besser erfüllen. So ist der Maschinenbauer durch das Absetzen der Schaltschrankreihe flexibler bei der Gestaltung der Aufstellfläche. „Durch die ausgelagerten Schaltschränke können wir je nach Platzverhältnissen individuellere Maschinenlayouts bieten“, so Harter. Mit der alten Baureihe, bei der die Schaltschränke komplett in der Maschine integriert waren, war der Maschinen- ,, bauer an die Aufstellfläche gebunden. „Jetzt ist die Basismaschine kleiner und wir können die Schaltschränke individuell in neue oder auch bestehende Fertigungslinien integrieren und genauso arrangieren, wie es notwendig ist“, erklärt der Produktmanager. Ist durch den ausgelagerten Schaltschrank keine Maschinenfläche an einer Seite verbaut, erhöht sich zudem die Zugänglichkeit zur Maschine beim Beladen und Umrüsten. Auch ein komfortabler Zugang zu den in den Schaltschränken eingebauten Betriebsmitteln ist für das Bedienpersonal jederzeit möglich. Insgesamt ist trotz kompakter Bauweise der Maschine eine hohe Servicefreundlichkeit gewährleistet. Integrierte Systemlösung Ein Vorteil ist zudem, dass durch die Auslagerung der Schaltschranktechnik entstehende Vibrationen etwa durch die Rückkühltechnik nicht auf das Bearbeitungszentrum übertragen werden können. Schließlich hat die neue Lösung auch logistische Vorteile: Der Transport von Maschine und Schaltschränken kann auf getrennte und kleinere Transportmittel verlagert werden. Eine weitere Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der Design ist ein deutlicher Trend im Maschinenbau.“ Thomas Harter, Produktmanager Subfina Grieshaber Industrieanzeiger 12.15 gesamten flüssigkeitsbasierten Kühltechnik in das Schaltschranksystem TS 8. Durch das Liquid Cooling Package (LCP) Industrie von Rittal – ein Klimaschrank mit Luft/WasserWärmetauscher – lassen sich Verlustleistungen im Schaltschrank wirtschaftlich und sicher abführen. Wärmetechnisch sind auf engem Raum und bei hoher Packungsdichte Kühlleistungen von bis zu 10 kW erreichbar. Das LCP ist dabei zwischen Rückkühler und Schaltschrank eingebaut und bläst die Kaltluft von der linken Seite in den Schaltschrank, wo die Frequenzumrichter installiert sind. Die vollständige Trennung von Wasserkreislauf und elektronischen Kom- Supfina Planet V stellt einen Mix aus kostengünstigen Serienbauteilen und Flanschheizkörper individuellen Designele- • menten dar. • aus Stahl und Edelstahl zur Erwärmung von Luft, Wasser, Ölen und Chemikalien • integrierte Regelung, Leistung bis zu 300 kW HELIOS GmbH D-58803 Neuenrade • Postfach 1160 Tel. 02392 6908-0 • Fax 02392 6908-88 www.helios-heizelemente.de Achema, 15.-19.06.2015, Halle/Stand 6.1 / B57 Magnete verwirklichen Ideen 0001421764_000004.indd 0001579901_000004.indd 1 ponenten im Schrank soll maximale Sicherheit gewährleisten. Der vollkommen geschlossene Schaltschrank kann insgesamt die Schutzart IP 55 aufrechterhalten. „Durch integrierte Lösungen aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik zu einer Gesamtlösung gehen wir sicher, dass technisch alles zusammenpasst. Wir haben dadurch einen Ansprechpartner für ein System und reduzieren damit auch unseren organisatorischen Aufwand“, erklärt Thomas Harter. Auch die weltweite Verfügbarkeit der Gerätetechnik sowie der weltweite Service sei für Supfina Grieshaber ein wichtiges Kriterium für die ● Entscheidung für Rittal gewesen. 02.02.12 15:31 09:30 16.03.15 Wir bieten Ihnen ein leistungsstarkes Programm in: Magnetwerkstoffen HF, Plastomagnete, Magnetgummi, NdFeB, Sm/Co Magnethaftsystemen Magnetverschlüssen Flach- und Stabgreifern Sonderkonstruktionen Messetermine: Hannover Messe 13.04. - 17.04.2015 Halle 4 Stand H 30 Interzum Köln 05.05. - 08.05.2015 Halle 8.1 Stand A - 031 Fordern Sie unser 98-seitiges Handbuch an! Hans-Robert Koch Leiter Fachpresse, Unternehmenskommunikation, Rittal Uwe Scharf Leiter Produktmanagement, Rittal Industrieanzeiger 12.15 Peter Welter GmbH & Co. KG E-Mail: [email protected] Telefon (0 22 35) 9 55 21-0 Web: magnete-welter.de 53 technik & wissen Mit der 5060 m2 großen Fertigungslinie für Türzargen lassen sich hohe Stückzahlen bei einer großen Teilevarianz bis hin zu Losgröße 1 fertigen. Bilder: Kraft Maschinenbau Skalierbare Automatisierungstechnik zur flexiblen Türzargenfertigung SPS-Power mit CNC-Funktionalität Automatisierung | Türzargen variantenreich herzustellen war die Forderung eines großen Türenherstellers an den Maschinenbauspezialisten Kraft. Gelöst wurde die Herausforderung mit Technik von Beckhoff. Die G. Kraft Maschinenbau GmbH aus Rietberg-Mastholte ist Spezialist für Sondermaschinen. Das Angebotsspektrum reicht von der Planung über die Errichtung bis hin zu Programmierung und Inbetriebnahme von Automatisierungssystemen, einzelnen Maschinen und kompletten, automatisierten Produktionsanlagen. Besonders umfangreiches Know-how hat man im Bereich Türenund Zargenfertigung aufgebaut. Aktuelles Beispiel ist eine neue Türzargen-Fertigungslinie für einen großen, westfälischen Hersteller von Türen mit Echtholzfurnier. 54 Es handelt sich um eine komplexe, 46 m breite und 110 m lange Anlage, die im Gegensatz zu kompakt aufgebauten Bearbeitungszentren hohe Taktleistung und Produktflexibilität bietet. Die Taktzeit liegt bei kurzen 20 Sekunden; pro Minute liefert die Anlage also drei komplette Türzargen – das sogenannte Loch aus zwei Längszargen und einem Querteil. Andreas Wapelhorst, Technischer Leiter bei Kraft, erklärt: „Die enorme Leistungsfähigkeit der Produktionslinie wird klar, wenn man bedenkt, dass es hier nicht um die Standardloch-Fertigung geht.“ Vielmehr lasse sich eine flexible, gemischte Produktion realisieren, also eine sehr große Teile- beziehungsweise Produktvarianz in Losgröße 1 umsetzen. „Und das betrifft nicht nur die Zargengröße, sondern auch unterschiedliche Ausgangsmaterialien, Dekore, Dichtungsarten oder Beschläge“, so Wapelhorst weiter. Typische Bearbeitungszentren, bei denen eine einzelne Maschine den kompletten Bearbeitungsprozess übernimmt, eignen vor allem für die Fertigung von Sondertüren in kleinen Stückzahlen. Eine dezentralisierte Anlage, wie die Zargen-Fertigungslinie, verIndustrieanzeiger 12.15 Die PC-basierte Steuerungstechnik übernimmt in der Produktionsanlage nicht nur die typischen SPS-Aufgaben, sondern setzt auch die Zargenbearbeitung durch CNCMaschinen um. Das um elektromechanische Taster erweiterte Multitouch-Control-Panel CP3921 des Leitrechners bietet eine gehärtete Glasfront sowie ein hochwertiges und ansprechendes Design. teilt hingegen die verschiedenen Bearbeitungsschritte auf mehrere Maschinen und ist somit prädestiniert für die hohen Stückzahlen einer Serienproduktion. Dass sich dabei dennoch eine enorme Produktvarianz bis hin zur Losgröße-1-Fertigung abbilden lässt, erreicht Kraft mit einem individuell ausgelegten Anlagenlayout sowie durchgängiger Steuerungs- und Antriebstechnik. Der Bearbeitungsprozess beginnt mit dem Einfahren und Vereinzeln der gestapelten Futterbretter. Hierbei identifiziert ein Barcodeleser jedes Teil, damit dieses sich mit der passenden Falz- und Zierbekleidung kombinieren lässt. Die in zwei parallelen Bearbeitungslinien entstandenen Rohteile müssen dann auf drei Linien – für ein Zargenquer- und zwei Längsteile – aufgeteilt werden. Dies soll später – mit der zeitaufwändigeren Enden-, Band- und SchließblechbearIndustrieanzeiger 12.15 beitung sowie der automatischen Band- und Schließblechmontage – die hohe Taktrate garantieren. Nach dem Einziehen und Kappen der Dichtungen folgt das Demontieren der einzelnen Zargenteile für das abschließende Verpacken an Handarbeitsplätzen. Die Fertigungslinie wird durchgängig PCbasiert gesteuert. Einen der Hauptgründe erläutert Tobias Walkenfort, Leiter Automati- ! sierungstechnik bei Kraft: „Die hohe Performance von PC-Control war einer der entscheidenden Vorteile. Mit der zuvor eingesetzten SPS-Technik sind wir zunehmend an Grenzen gestoßen, sodass zusätzliche, überlagerte Steuerungen, beispielsweise für die Koordination der verschiedenen Teiletransporte, notwendig gewesen wären. Hinzu kommt die gute Skalierbarkeit des BeckhoffSteuerungssystems, auch hinsichtlich der Software.“ So erfordere die realisierte Produktionsanlage eine hohe SPS-Funktionalität, beinhalte aber zusätzlich auch ein gewisses Maß an CNC-Aufgaben. „Dies ließ sich durch die hohe Skalierbarkeit von PCControl und der Software Twincat optimal umsetzen“, so Walkenfort. Einen weiteren Vorteil sieht Tobias Walkenfort in der durchgängigen Kommunikationstechnik von PC-Control: „Ethercat ist als I/O- und Antriebsbus extrem performant, einfach in Betrieb zu nehmen und im Markt auch bei Drittanbietern sehr weit verbreitet. Die Kommunikation über Twincat ADS von der Steuerungs- zur Fertigungsleitebene bietet zudem den großen Vorteil, dass geänderte Steuerungsdaten automatisch gemeldet werden. Damit entfällt das bei der SPS-Technik notwendige Datenpolling, was die Netzwerklast reduziert und die Reaktionszeiten verkürzt. Hinzu kommt die Realtime-Ethernet-Kommunikation zwischen den einzelnen Steuerungen, inklusive der Übertragung sicherheitsrelevanter Daten. Mit ihr lassen sich zum Beispiel Prozessfreigaben zwischen den einzelnen Produktionsbereichen komfortabel realisieren.“ Kraft Maschinenbau profitiert von der Offenheit des Beckhoff-Systems. Quelle: Tobias Walkenfort, Kraft Maschinenbau 55 technik & wissen Insgesamt elf Schaltschrank-PC CP6930 sorgen für präzise und fehlerfreie Fertigungsabläufe, in Verbindung mit zahlreichen Ethercat-Klemmen (unten im Bild) für nahezu 3800 digitale Einund über 2100 digitale Ausgänge. Carsten Seidenberg, Projektleiter von Kraft, Stefan Sieber von Beckhoff sowie Andreas Wapelhorst und Tobias Walkenfort, beide von Kraft (v.l.n.r.), begutachten das Layout der neuen Türzargen-Fertigungslinie. Außerdem profitiert Kraft laut Tobias Walkenfort insgesamt von der Offenheit des Beckhoff-Systems, zum Beispiel bei der Realisierung eines einheitlichen Bedienkonzepts für SPS, CNC und Fertigungsleitrechner. Schließlich müsse gerade eine Anlage mit solch hohem Komplexitätsgrad einfach bedienbar bleiben. Die Offenheit sei zudem entscheidend bei der Einbindung in das Unternehmensnetzwerk, zum einen für eine komfortable Fernwartung und zum anderen zur individuellen Kopplung des Fertigungsleitrechners an die zentrale Dateninfrastruktur des Kunden. Im letzteren Fall hat Kraft als Dienstleistung auch den entsprechenden Datenaustausch realisiert. So komplex die gesamte Anlage sich darstellt, so umfangreich ist auch die notwendige Antriebstechnik. So sorgen in den einzelnen Linienbereichen je Steuerungsrechner 56 teilweise über 30 Beckhoff-Servoachsen für äußerst präzise und dynamische Prozessabläufe, die sich – so Walkenfort – problemlos über Twincat ansteuern lassen: „Bei der zuvor eingesetzten SPS-Technik wären wir hier erneut an technische Grenzen gestoßen. Zumal die von den Kunden geforderten Anlagen zunehmend komplexer werden. Hier bietet PC-Control deutlich mehr Möglichkeiten und Flexibilität.“ Verbaut sind 126 Beckhoff-Servomotoren der Serie AM8000. Angesteuert werden diese – zusammen mit rund 90 Servomotoren eines Drittanbieters – von insgesamt 213 Servoverstärkern der Baureihe AX5000. Wapelhorst ergänzt hierzu einen wichtigen Aspekt: „Aufgrund der zahlreichen Antriebe profitieren wir hier in besonderem Maße von OCT, also One Cable Technology. Diese Einkabelanschlusstechnik spart Zeit bei der Installation, ermöglicht kleiner dimensionierte Schleppketten und reduziert gerade bei unseren meist großen Kabellängen deutlich die Kosten.“ Neben den vielen Servomotoren verdeutlicht die große Anzahl an digitalen Ein- und Ausgängen die Komplexität der Gesamtanlage: Mehr als 3700 Ein- und 2100 Ausgänge sind über Ethercat-Klemmen realisiert. Hierzu zählen auch über 400 fehlersichere Twinsafe-Ein- und 100 TwinsafeAusgänge. Zusammen mit den sicheren Servoantrieben sind damit sämtliche Sicherheitsfunktionen umgesetzt worden. Zentral gesteuert wird all das über einen als Fertigungsleitrechner fungierenden Schaltschrank C6930, mit Core-i7-Prozessor, sowie über ein Multitouch-Control-Panel CP3921 mit 21,5“-Widescreen-Display. Als Automatisierungssoftware setzt Kraft Twincat 3 ein, was aus Sicht von Walkenfort zahlreiche Vorteile mit sich bringt: „Zunächst profitieren wir von der Integration in Visual Studio, da wir mit diesem StandardIT-Tool ohnehin unsere eigene Visualisierung und Fertigungsleitrechnerapplikationen erstellen.“ Durch die Integration von Twincat 3 in das Visual Studio komme nun der für Kraft noch fehlende Baustein der IEC-61131-3-Programmierung hinzu und komplettiert alle zur Automatisierung von Maschinen und Anlagen erforderlichen Pro● grammiersprachen in einem Tool. Stefan Sieber Branchenmanagement Holzbearbeitung, Beckhoff Automation Industrieanzeiger 12.15 Funksysteme reduzieren den Vernetzungsaufwand und erleichtern das Asset Management. Für den Einsatz im Ex-Bereich gibt es unterschiedlich flexible Lösungen. Bilder: R. Stahl Neues Konzept sorgt für Flexiblität und Sicherheit Freie Antennenwahl im Ex-Bereich Funktechnik | Der neue HFisolator von R. Stahl erleichtert den Einsatz von Funksystemen im Ex-Bereich. Er sorgt für eine gefahrlose Kommunikation durch funkfähige Geräte im gekapselten Gehäuse. Seit 2003 regeln in der Europäischen Union die AtexRichtlinien den Geräteschutz in explosionsgefährdeter Atmosphäre. Auf internationaler Ebene gibt es mit der IEC EN 60079 eine Norm, die Schutzniveaus und Grenzwertanforderungen für Funksignale im Ex-Bereich definiert. Zusätzlich zur Einhaltung der Grenzwerte im Normalbetrieb fordert diese Norm eine Fehlerfallbetrachtung für solche Geräte, die in den als Zone 1 klassifizierten Bereichen zum Einsatz kommen. Zu gewährleisten ist, dass sich auch Fehlfunktionen wie Kurzschlüsse, Nebenschlüsse oder Unterbrechungen nicht explosionsauslösend auswirken können. Nur wenige Funkanlagen sind ohne weitere besondere Maßnahmen zum Einsatz in Zone 1 zugelassen. Als wirtschaftliche Alternative hat sich daher die Kapselung von nicht Ex-zertifizierten Geräten in explosionsgeschützten Metallgehäusen etabliert. Spezialisten wie R. Stahl stellen dafür ein breites Spektrum von Gehäusen zur druckfesten Kapselung (Ex d) oder Über- Wird ein Wireless-Gerät mit dem HFisolator ausgestattet, kann eine beliebige externe Antenne ohne Ex-Zertifizierung angeschlossen werden. Industrieanzeiger 12.15 druckkapselung (Ex p) zur Verfügung. Durch diese Schutztechniken können Standardgeräte auf zeit- und kostensparende Weise ertüchtigt werden: Ihr Einschluss in druckfeste oder durch dauerhaften Überdruck gesicherte Gehäuse verhindert eine Explosionsgefahr in explosionsgefährdeten Bereichen der Zonen 1 und 2. Antennen, die den Atex-Bestimmungen genügen, sind meist in der Schutzart Ex e ausgeführt. Allerdings beschränkt sich die Auswahl auf wenige Modelle mit omnidirektionaler Abstrahlung. Diese Antennen sind nicht nur relativ hochpreisig, sondern auch unflexibel, was Planung, Installation und Wartung betrifft. Mit dem HFisolator der Serie 9730 hat R. Stahl nun ein grundsätzlich neues Konzept für den Funkbetrieb im Ex-Bereich zur Verfügung gestellt, das bei einer nur geringen Einfügedämpfung für die erwünschte Flexibilität des Funksystems sorgt. Der Isolator verhindert durch galvanische Trennung, dass durch fehlerhafte Zustände des Funkgerätes Versorgungsströme an die Antenne übertragen werden. Die Funkanlage kann nun mit jeder industrietauglichen Antenne betrieben werden, da der Trenner statt des Ausgangssignals ein Signal an die Antenne übermittelt, das in der explosionsgefährdeten Atmosphäre zuverlässig auf ein eigensicheres Niveau (Ex ia IIC) begrenzt bleibt. Damit werden Zündgefahren durch das Signal direkt neutralisiert. Der HFisolator gewährleistet zudem nicht nur höhere Sicherheit, sondern vereinfacht auch die Handhabung bei der Installation und im Betrieb: Das funkfähige Gerät und die Antenne müssen nicht mehr durch eine unflexible feste Leitung verbunden werden, sondern die Kabel können gesteckt werden. An den HFisolator 9730 lässt sich eine beliebige industrietaugliche Antenne ohne eigene Ex-Zertifizierung über frei konfektionierbare Kabel an einer Koax-Buchse anschließen. Die Verbindungskabel zwischen den Komponenten können jederzeit einfach gewechselt werden, zum Beispiel um die Platzierung von Gerät und Antenne nach Bedarf anzupassen. Sofern erforderlich ist außerdem die Installation eines Überspannungsschutzes zwischen Gerät und Antenne möglich. Der HFisolator kann bei Umgebungstemperaturen von -60 bis +80 °C betrieben werden. Er ist auf die ISM-Frequenzbänder um 900 MHz, 2,4 GHz und 5 GHz ausgelegt und unterstützt alle in der Industrie gängigen drahtlosen Übertra● gungsstandards. (ah) 57 technik & wissen Altivar Prozess Drive Systems mit Low-Harmonic 3-Level-Technologie Maßgeschneidert und kompakt Antriebstechnik | Mit den Altivar Prozess Drive Systems bringt Schneider Electric eine Lösung auf den Markt, die über innovative Technologie für LowHarmonic-Anwendungen verfügt. Die neue Antriebsserie verfügt über ein platzsparendes Design und soll zur Verlängerung des Gerätelebenszyklus' beitragen, so der Hersteller. Das neu entwickelte LowHarmonic-Konzept basiert auf einer 3-Level-Technologie, die die harmonischen Verzerrungen THD (i) auf einen Wert von weniger als 5 % nach IEEE 519 reduziert. Durch den kompakten und modularen Aufbau beanspruchen die Antriebssysteme deutlich weniger Platz als konventionelle Systeme. Reduzierte Spannungsbelastung und Spannungsspitzen sollen für eine glat- Altivar Prozess Drive Systems sind kompakte, maßgeschneiderte Systeme, die sowohl unter normalen als auch Spitzenlast-Bedingungen getestet werden. Bilder: Schneider Electric 58 Der integrierte Webserver des Altivar Process erleichtert nicht nur den einfachen Zugang zu Daten aus dem Antrieb; der Anwender kann via Tablet, Smartphone oder PC auf die Informationen zugreifen, ohne sich mit der Steuerungstechnik auseinandersetzen zu müssen. tere Wellenform sorgen. Hierdurch werde die Belastung auf den Motor reduziert und die Lebensdauer erhöht, verspricht Schneider Electric. Bei der Entwicklung der Antriebssysteme sei das Augenmerk auf die Einfachheit der Installation und den Betrieb gelegt worden. Das Ergebnis ist ein anschlussfertiger Schrank, der die nach Herstellerangaben die Anforderungen für die Oberwellenemission erfüllt. Die Altivar Prozess Drive Sytems sind von 110 bis 800 KW erhältlich. Zudem plant Schneider Electric eine Erweiterung bis zu 1500 KW. Das Basismodell kommt mit einem Standardschaltschrank und ist sofort betriebsbereit. Anhand des modularen Aufbaus kann das System an individuelle Wünsche angepasst werden. Die Antriebssysteme sind in drei Varianten erhältlich: Als Light-Engineered kommen sie mit vordefinierten Standard-Optionen wie beispielsweise der Schrankbeleuchtung. In der Engineered-to-Order-Variante kann der Anwender aus den Standardoptionen wählen. Zusätzlich lassen sich individuelle Anpassungen vornehmen. So ist zum Beispiel eine andere Schrankfarbe wählbar. Die Full-Engineered-to-Order-Variante schließlich ist eine ausschließlich kundenspezifische Systemlösung, die auch andere ● Abmessungen zulässt. (ah) Industrieanzeiger 12.15 Freelance 2015 kommt im zweiten Quartal auf den Markt Redundant und skalierbar Leitsystem | Der Automatisierungstechnik-Hersteller ABB führt Version 2015 des Kompakt-Leitsystems Freelance ein. Dieses erhält verbesserte RedundanzEigenschaften und erweiterte Skalierbarkeit. Nachdem Freelance im vergangenen Jahr eine neue ControllerGeneration erhielt, kommt jetzt eine kleinere CPU-Variante des AC 900F auf den Markt. So erweitert sich die Skalierbarkeit von Freelance durch für kleinere Anwendungen optimierte Leistung und Speicherplatz. Drei statt vier Ethernet-Anschlüsse, Modbus, TCP/IPoder 60870-5-104-Protokoll unter Beibehaltung der RedundanzMöglichkeit kennzeichnen den Lite-Controller (PM 901F). Die Modbus TCP- und TelecontrolProtokolle sind nun für alle Freelance Controller-Familien verfügbar. Hinzu kommen zwei serielle Ports für Modbus RTU/ASCII und Profibus-Module, mit jetzt integrierter Linien-Redundanz. Durch die Implementierung der Systembus-Redundanz erreicht Freelance einen höheren Verfügbarkeitsgrad als zuvor. Diese Eigenschaft ist vollständig in die Engineering- und die Visualisierungsebene integriert. Obwohl speziell für den AC 900F-Controller entwickelt, wird diese Eigenschaft auch in gemischten Architekturen mit AC 700F, AC 800F und sogar mit den bereits 20 Jahre alten Freelance-RackControllern unterstützt. Neu ist auch, dass der Controller vor Ort über das Display gesperrt werden kann. Damit sind Engineering-Änderungen, Downloads oder FirmwareUpdates ausgeschlossen, während der Zugriff von den Bedienstationen weiterhin möglich ● ist. (ah) Normelemente. Ganter. Dosen- und Längslibellen Mit den neuen Dosen- und Längslibellen lassen sich Objekte wie beispielsweise Produktionsanlagen oder Messgeräte exakt ausrichten. Q Q Q Q Q Q Universell nutzbare Justierungshilfen Präzise ein- oder zweidimensionale Ausrichtung Einfache Überprüfung der Lage Anschraubbare Längslibellen Dosenlibellen mit diversen Gehäusen Lieferbar in verschiedenen Empfindlichkeiten Normelemente. Ganter. Nachdem Freelance im vergangenen Jahr zum 20. Geburtstag eine neue Druckfrisch. Unsere Produktübersicht zum Thema Dosenund Längslibellen. Jetzt kostenlos anfordern. Highlight Dosen- und Längslibellen Controller-Generation erhielt, kommt jetzt eine kleinere CPU-Variante des AC 900F auf den Markt. Bild: ABB Industrieanzeiger 12.15 Otto Ganter GmbH & Co. KG Telefon +49 7723 6507-100 Telefax +49 7723 4659 E-Mail [email protected] www.ganter-griff.de technik & wissen Anlagen, die mit Freecon Contactless ausgestattet werden, sollen länger fehlerfrei und damit ohne kostspielige Unterbrechung für Wartung, Reparatur oder Austausch laufen. Bild: Weidmüller System erreicht Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent bei 240 Watt Der Blutdruck der Industrie Energieübertragung | Weidmüller hat auf der Hannover Messe eine Lösung zur kontaktlosen Energieübertragung vorgestellt, die für breite Anwendungen im industriellen Umfeld entwickelt wurde. Freecon Contactless überträgt nach Angaben von Weidmüller mittels induktiver Resonanzkopplung eine Leistung von 240 W (Spannung: 24 V, Strom: 10 A) über einen Luftspalt von bis zu 5 mm kontaktlos, bei einem Wirkungsgrad von bis zu 90 %. „Diese Leistungsdaten sind quasi der Blutdruck der Industrie“, veranschaulicht Klaus Leuchs, Produktmanager bei Weidmüller. Eine Energieübertragung findet in der industriellen Automatisierung in der Regel mit Steckverbindern statt. Bei dieser Lösung sind abgebrannte, verbogene oder verschmutzte Kontakte ein häufiger Grund für zeit- und kostenintensive Produktionsausfälle. Das gilt besonders für Applikationen, in denen viele Steckzyklen erforderlich sind. Dazu zählt beispielsweise der häufige Werkzeugwechsel bei Industrierobotern. 60 Hier ist der Verschleiß besonders hoch: „Genau für diese Art von Applikationen haben wir unsere innovative Lösung der kontaktlosen Energieübertragung realisiert. Freecon Contactless erlaubt es, Energie mittels induktiver Resonanzkopplung über einen Luftspalt verschleißfrei zu übertragen“, erläutert Leuchs. „Gegenüber vergleichbaren Lösungen am Markt erzielen wir die doppelte Leistungsdichte und einen deutlich höheren Wirkungsgrad über einen größeren Luftspalt.“ Anlagen, die mit Freecon Contactless ausgestattet werden, sollen länger fehlerfrei und damit ohne kostspielige Unterbrechung für Wartung, Reparatur oder Austausch laufen. Das einzige System, das zusätzlich über eine Steuerung schaltbar ist Die besonders hohe Leistung erreicht das System durch ein innovatives Wärmemanagement und dem hohen Wirkungsgrad kombiniert mit der Technologie der so genannten „induktiven Resonanzkopplung“: Hierbei wird auf der Primärseite über eine Spule ein magnetisches Feld erzeugt. Der Empfänger besteht ebenfalls aus einer Spule, in der durch das magnetische Feld eine Spannung induziert wird. Sobald an der Spule eine elektrische Last angeschlossen wird kommt es zum Stromfluss. „Zudem ist unser System das derzeit einzige am Markt, das zusätzlich über eine Steuerung schaltbar ist und somit die Ansteuerung via SPS-Programm erfolgen kann“, berichtet Leuchs weiter. Erste Projekte bei großen deutschen Automobilherstellern in der Karosseriefertigung, mit Technologietreibern im Bereich Maschinenbau, der Robotik und im Automotive Bereich seien in der fortgeschrittenen Planung. (ah) ● Industrieanzeiger 12.15 Halten schier endlos lange: Fräsringe im Handwinkelschleifer Sparen: Fräsen statt Schleifen Schweißnahtvorbereitung | Wer viel Alu schweißt, für den gibt es gigantische Kosteneinsparmöglichkeiten, verspricht Mig Weld: Fräsringe, die im Gegensatz zu Schleifscheiben schier endlos halten. ❧ Olaf Stauß Doppelseitiger Fräsring mit 116 mm Durchmesser. Er wird anstatt einer Schleifscheibe in handelsübliche Winkelschleifer eingesetzt. Industrieanzeiger 12.15 „Das ist nichts fürs Finishing, das ist etwas für den Abtrag“, machte Mig-Weld-Chef Robert Lahnsteiner auf der Hannover Messe unmissverständlich klar. Doch hier biete die neue Methode die Chance, drastisch Kosten zu senken und sich die Arbeit zu erleichtern: Statt Schleifscheiben setzt der Werker spezielle Fräsringe in seinen Handwinkelschleifer ein. Die Lebensdauer entspreche dem Einsatz von etwa 5000 Fächerschleifscheiben, heißt es beim Anbieter aus Landau/Isar. Und Lahnsteiner bekräftigt: „Die Fräsringe halten zwischen 3000 und 4000 Stunden.“ Geeignet seien die Fräsringe für alle Fabrikate von Handwinkelschleifern, nur dass das Gerät bei Drehzahl und Leistung vernünftige Werte bringen müsse. Mindestens 1500 W Leistung und 12 000 min-1 stehen im Firmenprospekt. Also eine Option für alle, die intensiv Aluminium schweißen und die in das Vorbereiten der Schweißnähte viel Arbeit stecken. Auch in anderen Einsatzgebieten soll sich die Methode auszahlen: bei Nichteisenmetallen, Kunststoff, GFK/ CFK und Holz. Doch konzipiert wurden die StandardFräsringe zum Vorbereiten von Alu-Schweißnähten – andere Materialien lassen sich deswegen nur mit eingeschränkten Eigenschaften bearbeiten, so heißt es. Kostenvergleiche Fräsen/Schleifen von Aluminium für die 300 h bis zum ersten Nachschliff (unten) und für 1500 h mit fünf Nachchliffen (oben). Bilder: Mig Weld Die Fräsringe gibt es in zwei Ausführungen. Die eine zum Anfasen und Abtragen. Mit ihr lassen sich auch Schweißnähte einebnen und glätten. Bei der anderen handelt es sich um doppelseitige Fräsringe, die als „Schweißnahtwurzelöffner“ zum Ausarbeiten von Stumpf- und Kehlnähten eingesetzt werden. Bei Aluminium erfolgt dabei kein Verschmieren des Werkstoffes wie beim Schleifen, so dass Schweißnahtfehler sofort sichtbar werden. Das primäre Ziel der Entwicklung ist es, Zeit und Geld zu sparen. Mig Weld präsentiert dafür verschiedene Kostenbetrachtungen (Diagramme). Als Standzeit für einen Fräsring bis zum ersten Nachschliff setzen die Bayern circa 300 bis 500 h an. Die Lebensdauer einer Fächerscheibe betrage bei Aluminium hingegen nur 30 min. Der Nutzer spart also nicht nur durch verringerte Werkzeugkosten, sondern auch durch wegfallende Werkzeugwechsel. Über 800 Euro sollen sich pro Fräsring einsparen lassen, so die Rechnung. Hinzu komme, dass sich die Fräsringe 5- bis 7-mal nachschleifen lassen. Die Gesamtlebensdauer erhöhe sich also um ein Vielfaches, ebenso wie die Summe der Einsparungen. Wieso lassen sich die beim „Handfräsen“ auftretenden Kräfte überhaupt bewältigen? Laut Recherchen der Hannoveraner Messezeitung „Daily“ sind sie sogar geringer als beim Handschleifen – dank eines negativen ● Spanwinkels und spezieller Zähnegeometrien. 61 technik & wissen Füllen, Prüfen und Verschließen: Adapter stellen in Sekundenschnelle druck- und funktionsfähige Verbindungen her. Adapter verbinden Hochdrucksysteme leckagefrei Auf Nummer sicher Dichtheitsprüfung | Ob Druckgaszylinder, Hydrauliksysteme, Druckgeräte und -anlagen, gleich ob in der Serienproduktion oder einzeln eingesetzt – Komponenten und Verbindungen in Hochdrucksystemen müssen leckagefrei sein. Adapter sorgen dafür. Mit dem Schnelladapter TW05 lassen sich pneumatische Bauteile mit Innengewinde so schnell prüfen wie nie zuvor. Bilder: Weh 62 Leckagefreie Verbindungen sind in Hochdrucksystemen unerlässlich. In der Automobilindustrie wie in vielen anderen Industriezweigen müssen deshalb druckbeaufschlagte Systeme während der Produktion geprüft werden. Um hier zuverlässige Prüf- und Qualitätskontrollen durchzuführen, entwickelt Weh mit Sitz in Illertissen Schnelladapter, mit denen sich blitzschnell druck- und funktionsdichte Verbindungen herstellen lassen. So etwa beim Prüfen von Druckgaszylindern. Gegenüber konventionellen Schraubanschlüssen erfolgt mit dem Weh-Adapter der Anschluss an das Flaschenventil in Sekundenschnelle, ohne vorher mühsam an- und abschrauben zu müssen. Dies entlastet den Bediener und schützt ihn vor Erkrankungen an Sehnen und Gelenken. Auf diese Weise tragen die einfach zu handhabenden Adapter zu einem sicheren Arbeitsumfeld bei. Überdies spart dies beim Prüfen und Warten von Geräten wertvolle Arbeitszeit in der Produktion ein. Auch bei der Dichtheitsprüfung pneumatischer Komponenten während der Serienproduktion ist Effizienz gefordert. Um die erforderlichen Druckprüfungen während des Produktionsprozesses durchzuführen, hat Weh den Schnelladapter TW05 entwickelt. Hiermit werden pneumatische Bauteile mit Innengewinde laut Firmenangaben so schnell geprüft wie nie zuvor. Das Anschließen und die Druckbeaufschlagung mit 5 bis 12 bar erfolgen in einem Arbeitsgang durch einfaches Betätigen der Schiebehülse. Der Schnellanschluss wird in das Gewinde des Prüflings eingeführt. Durch Betätigung der Schiebehülse spreizen die patentierten Spannzangen auf und greifen im Gewinde. Der TW05 ist angeschlossen und dichtet ab. Sobald die Schiebehülse ganz nach vorne geschoben wird, erfolgt die Zuführung des Prüfmediums (Druckluft) und der Prüfvorgang kann erfolgen. Pneumatikzylinder und -ventile, pneumatische Werkzeuge, Luftmotoren, Armaturen oder Schwenkantriebe lassen sich somit schnell anschließen und danach auf Dichtigkeit und Funktion prüfen. Soll der Prüfvorgang automatisiert erfolgen, gibt es den TW05 auch mit einem Steuergehäuse anstelle der Schiebehülse. Hier erfolgt die Steuerung über externe Steuer- und Druckleitungen. Dabei können Innengewinde unterschiedlichster Anschlusskonfigurationen geprüft werden – metrische ISO-Gewinde nach DIN13, Whitworth Rohrgewinde nach DIN ISO 228-1, konische Whitworth Rohrgewinde (BSPT), NPT-Gewinde wie auch SAE O-Ring Boss. Auch für sehr kleine Pneumatikzylinder mit M5-Innengewinde ist der passende Schnelladapter TW05 verfügbar. Kundenspezifische Sonderlösungen, wie ein verlängerter TW05 für Prüfungen bei sehr beengten Platzverhältnissen runden ● das Produktprogramm ab. (dk) Industrieanzeiger 12.15 produkte Für Anschluss an die Hohlwelle konzipiert Druckfedern Schenkelfedern Zugfedern Wellenfedern Drahtbiegeteile Bandbiegeteile Baugruppen Lasergenerierte Musterteile Metallbalgkupplung | Gewichts- und Platzeinsparungsbedarf sorgt für immer www.dietz.eu neue Entwicklungen, so auch im Bereich der Antriebstechnik. Hohlwellen an Getrieben oder Motoren werden inzwischen gerne Stanz-, Biege- und genutzt. Bisher gab es hier laut Angaben des AntriebsPrägeteile spezialisten Enemac wenig bis keine optimalen Verbindungsmöglichkeiten, um die Hohlwelle mit einer normalen Welle verbinden zu können. Hierfür hat Enemac jetzt bis 160 t Stanzdruck 160 t Stund d k St hl Ed l t hl dIZIERT ausbiEdelstahl die Wellenkupplung EWG konstruiert. Dieser KuppZERTIF ISO NE-Metall. Eigener Werkzeugbau. DIN EN 8 Mit Vormontage bzw. einbaufertiger 9001:200 lungstyp besteht aus zwei Nabenhälften, verbunden Oberflächenbehandlung. Auch Lohnmontage mit Werkzeugstellung angenehm durch einen 4-welligen Edelstahlbalg. Eine der Naben ist STANZEREI UND WERKZEUGBAU DIPL.-ING. W. WALTER FRIEDRICH GmbH eine Klemmnabe, die nach Kundenwunsch zusätzlich mit einer Passfedernut ausgeliefert werden kann. Auf der E-Mail: [email protected] anderen Seite befindet sich eine Spreizkonusnabe, die www.friedrich-stanzen.de einfach in die Hohlwelle eingeführt werden kann, so dass die vom Konstrukteur gewünschte Platzersparnis Ihr Lieferant für erhalten bleibt. Die Kupplungsreihe ist in sieben verGehäuse + mehr 0001381747_000001.indd 1 28.12.2009 13:58:48 Uhr schiedenen Größen zwischen 2 und 700 Nm erhältlich. 19˝-Gehäuse Die EWG ist spielfrei und mit montagefreundlicher ● Klemmnabe ausgestattet. Erzeugnisse aus Blech Hoch belastbar und langlebig Motoren | Antriebstechnik für nahezu alle Heavy-Duty-Anwendungen in der Stahl- und Metallindustrie führt Nord Drivesystems im Programm. Getriebe, Motoren und Umrichter werden kunden- und anforderungsgerecht projektiert und mit vielfältigen elektronischen, mechanischen und thermischen Optionen ausgestattet. Kompakte unbelüftete Rollgangsmotoren sind in Ringrippen- oder Längsrippenausführung mit vollständiger Kapselung (IC410) verfügbar. Branchenerfahren realisiert Nord anwendungsspezifische Motorwicklungen und gewährleistet somit laut Angaben eine harte Drehmomentcharakteristik und hohe Anzugsmomente. Die überaus robusten Rollgangsmo- Industriestraße 35, 52525 Heinsberg Tel. 0 24 52/50 71, Fax 0 24 52/50 75 E-Mail: [email protected] Anzeigen informieren toren bewältigen langfristig und zuverlässig herausfordernde Belastungen wie hochfrequenten Reversierbetrieb. Stoß- und vibrationsabsorbierende Gussstahlgehäuse sowie verstärkte Lager und Wellen würden für eine hohe mechanische Belastbarkeit und eine lange Lebensdauer sorgen, heißt es. Belüftete Motoren (IC411 oder IC416) und zahlreiche weitere Optionen stehen aus dem modularen Baukasten ebenfalls zur Verfügung. ● Getriebeinstandsetzung nach Zeichnung oder Muster Triebstockräder Kettenräder Laufräder TÜV zertifiziert Industrieanzeiger 12.15 0001535520_000001.indd 1 21.11.13 08:31 0001285115_000002.pdf September 18, 2008 Sicherheits-Lichtvorhänge hrung ahre Erfa über 50 J Sicherheit für Ihre innovative Sicherheitstechnik weltweiter Kunden- und Vertriebsservice individuelle Kundenlösungen · große Reichweite bis 60 m · integriertes Schaltgerät · programmierbare Ausblendfunktion · montagefreundlich, kompakte Bauform · Innovations-Annerkennungsträger des Landes Baden-Württemberg Für Einsätze mit mittlerer Dynamik konzipiert R Tel. +49 (0) 711-91 96 97 -0 Fax +49 (0) 711-91 96 97 -50 info@fiessler.de www.fiessler.de 0001285115_000002.indd 1 18.09.2008 8:35:48 Uhr Sich selbst oder anderen eine Freude machen! Kunstkalender gemalt von Kindern mit Behinderung Jetzt reservieren: Tel.: 06294 4281-70 E-Mail: [email protected] www.bsk-ev.org 64 Servomotoren | Mit den erstmals auf der Hannover Messe gezeigten MCM Servo-Synchronmotoren hat Lenze sein Portfolio um Motoren mit mittlerer Dynamik erweitert. Die MCM-Reihe ist laut Firmenangaben sehr kompakt, einfach zu regeln und zeichnet sich durch optimale Rundlaufeigenschaften aus. Robotik, Verpackungstechnik und Handhabungssysteme sind typische Einsatzgebiete der Motoren, die sich dank eines besonders günstigen Drehmoment-/Trägheitsmassenverhältnisses einfach regeln lassen. Besonders gut eignen sie sich für Anwendungen, bei denen eine hohe Laufruhe gefordert ist. Zugeschnitten ist die neue Motorenreihe auf einfache Positionieraufgaben mittlerer Dynamik. Das Gehäuse zeichnet sich durch glatte, gut zu reinigende Oberflächen in Schutzart IP65 aus – was die kompakten Motoren auch für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie qualifiziert. Die neue Reihe umfasst im ersten Schritt die drei Baugrößen 06, 09 und 12 mit Leistungen von 0,2 bis 2,5 kW. In Verbindung mit den Servo-Invertern i700, 9400 und 8400 TopLine ergeben sich wirtschaftliche wie leistungsfähige Antriebslösungen im Drehmoment● bereich von 0,6 bis 26,4 Nm. Synthetische Diamanten für die Luftfahrtindustrie PKD-Produktportfolio | Bei der Bearbeitung von Verbundwerkstoffen wie kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) soll Aero-Dianamics von Element Six (De Beers Gruppe) im Vergleich zu Wolframkarbid die Produktivität verdreifachen und die Kosten um ein Drittel reduzieren. Die neue Produktreihe ermögliche erstmals dreidimensionale Schneidgeometrien für PKD-Fräser und -Bohrer. Fünf verschiedene Werkzeugrohlinge sollen es der Luftfahrtindustrie laut Element Six zunehmend ermöglichen, CFK schneller und sauberer zu fräsen und zu bohren, bei gleichzeitig niedrigeren Temperaturen und ge● ringeren Schnittkräften. Industrieanzeiger 12.15 produkte Rohre von innen spannen Zentrierspanner | Mehrfachbearbeitungen mit nur einer Spannung können die Effizienz einer Drehmaschine steigern. Der Zentrierspanner von WPR soll dies ermöglichen: Er ist im Spannzangenfutter der Maschine eingebracht und über einen seitlich verfahrbaren Reitstock gelagert. Für Bauteile mit abgesetzten Bohrungen werden auch Systeme mit unterschiedlich dimensionierten Spannebenen realisiert. Zudem passt der Hersteller die Anzahl der Spannebenen (ab zwei) und die Geometrie die Spannelemente (Einpunkt-, Linien-, Vielpunktkontakt) entsprechend an. Das gleiche gilt für Anschlagpunkt sowie Höhe und Durchmesser des Innenspanners. Die Wiederholgenauigkeit gibt ● WPR mit +/- 0,05 mm an. Neue Schleifscheiben für längere Standzeiten Schleifscheiben | Der Schleifwerkzeughersteller Winter aus dem Hause SaintGobain Diamantwerkzeuge in Norderstedt verbessert mit den neuen Tiger IIL- und Tiger II+-Diamantschleifscheiben die Bearbeitung der Zahnbrust von hartmetallbestückten Kreissägeblättern. Diese neue Generation des Werkzeugkonzepts Tiger II sei „die perfekte Kombination eines etablierten Produkts mit optimierten Kunstharzspezifikationen“, lässt Winter wissen. Ergebnis der Weiterentwicklung seien bessere Oberflächenqualitäten und ● längere Werkzeugstandzeiten. GUMMI-FORMTEILE IN HÖCHSTFORM: PERFEKTION NACH WUNSCH UND MASS. firmenschriften DurchflussProgramm Antriebskomponenten Die neue Broschüre Industriegetriebe und Getriebemotoren ist erschienen. Sie beinhaltet das Firmenprofil des Anbieters, Antriebskomponenten für Getriebemotoren, für Industriegetriebe und Antriebseinheiten. Außerdem Spannzeuge zur Herstellung von Zahnrädern und Getriebeteilen. Die Broschüre steht zum Download bereit. Ringspann, Bad Homburg, www.ringspann.de Materialflusstechnik Im Katalog werden Hähne und Ventile aus Kunststoffen und Metallen in verschiedenen Ausführungen für unterschiedliche Anwendungen dargestellt. Dazu zählen Mehrwege- und Kugelhähne sowie Luer-Anschusshähnchen. Der Ventilbereich umfasst Magnet-, Membran- und Druckhaltventile. Hinzu kommen Regulierventile und Schmutzfänger. Das Kapitel Durchflussmesser umfasst Durchflussanzeiger, Durchlussmesser und Schwebekörper-Durchflussmesser aus Edelstahl, Messing und Kunststoffen. Neben dem Armaturenbereich bietet die Produktgruppe Durchflusstechnik ein umfangreiches Pumpenprogramm. Reichelt Chemietechnik, Heidelberg, www.rct-online.de Die neue Ausgabe des Gesamtkatalogs Lagerprofi wurde um neue Produkte und Innovationen erweitert. Auf 390 Seiten zeigt der Anbieter alles rund um die Lagertechnik und das entsprechende Zubehör. Alles ist übersichtlich angeordnet und durch Abbildungen veranschaulicht. BITO-Lagertechnik, Meisenheim, www.bito.de Antriebstechnik Übersichtlich angeordnet und mit zahlreichen Tabellen, Fotos und technischen Zeichnungen versehen, wird auf 44 Seiten die komplette Baureihe an Drehmomentkugelbuchsen in dem neu erschienenen Katalog dargestellt. Drehmomentkugelbuchsen, auch Nutwellenführungen genannt, können Drehmomente übertragen und abstützen – jeweils mit gleichzeitiger Translati- 66 on. Bei der Übertragung erfüllen diese Elemente die Funktion einer Vielkeilwelle. Durch das erweiterte Angebot in diesem Katalog haben Konstrukteure nun noch mehr Möglichkeiten, die optimale Lösung einzusetzen. Dr. Erich Tretter, Rechberghausen, www.tretter.de B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391 Industrieanzeiger 12.15 vorschau 13.15 Gegen den Strom Bild: Tesla Die Chefs von Tesla und Swatch machen sich auf den Weg zum Stromversorger: Elektroautopionier Elon Musk will in seiner neuen „Gigafactory“ mit günstigen Lithium-IonenAkkus namens Powerwall für Häuser und Fabriken den Markt umkrempeln. Swatch-Boss Nick Hayek lässt an einer Super-Batterie für Smartwatches und E-Autos tüfteln. Das Energiegeschäft könnte dieser Vorstoß umwälzen. Energieversorgung Thermal Smart Grid Mit nachgeführten Photovoltaiksystemen sichert sich Maschinenbauer Zimmer Group aus Rheinau ein großes Stück Unabhängigkeit im Kampf gegen steigende Stromkosten. Künftig wird nicht nur Strom, sondern auch Wärme dezentral verteilt. Ein Report über Versorgungskonzepte mit Wärmerückgewinnung – basierend auf Thermal Smart Grids. erscheint montags Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder des Verbandes erhalten den Industrieanzeiger im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf. Herausgeberin: Katja Kohlhammer Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen); Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh (Produktionssystematik), WZL RWTH Aachen Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany Geschäftsführer: Peter Dilger Verlagsleiter: Peter Dilger Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594-451 Stellv. Chefredakteur: Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk), Phone +49 711 7594-454 Redaktion: Dipl.-Journ. (FH) Sven Böckler (bö), Phone +49 711 7594-456; Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594-458; B. A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594-342; Dipl.-Journ. (FH) Axel Hahne (ah), Phone +49 711 7594-453; B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391 Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594-444; Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594-495; Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirt (FH) Haider Willrett (hw), Phone +49 711 7594-285 Ständige freie Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Sabine Koll, Dr.-Ing. Rolf Langbein, Markus Strehlitz Industrieanzeiger 12.15 Impressum Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594-452, Fax -1452, E-Mail: [email protected] Layout: Beate Böttner, Vera Müller ANZEIGEN Gesamtanzeigenleiter: Joachim Linckh, Phone +49 711 7594-565, Fax -1565 Auftragsmanagement: Matthias Rath, Phone +49 711 7594-323, Fax -1323 Zurzeit gilt Preisliste 74 vom 1.10.2014. Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheitsanzeigen mittwochs, 15 Uhr. Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850, Fax -15850, E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: montags (32 x jährlich) Bezugspreis: Inland jährlich 205,90 € inkl. Versandkosten und MwSt; Ausland 229,10 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 7,20 € (inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt. und Versandkosten, Ausland 161,20 € inkl. Versandkosten. Bestellungen erbitten wir an den Verlag. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz. ISSN 0019–9036 AUSLANDSVERTRETUNGEN Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail: [email protected]; Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2-3-6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234-2161, Fax 03 3234-1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien, Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3, CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633 08 99, e-mail: [email protected]; USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, [email protected] BANKVERBINDUNGEN Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01; Postbank Stuttgart, Konto 44 689-706, BLZ 600 100 70. Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle im Industrieanzeiger erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart. Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen Printed in Germany © 2015 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Leinfelden-Echterdingen 67 Industrieanzeiger präsentiert Ihnen Partner der Industrie. Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und kompetente lösungsorientierte Partner der Industrie! Antriebstechnik/Fluidtechnik Arbeitsschutz HMI Automatisierung Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen Materialfluss/Logistik Robotik Spanende Fertigung Spanlose Fertigung Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung Industrie 4.0 Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung Verbindungstechnik Verpackungstechnik Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau Werkzeugmaschinen Schmiermittel Zulieferung Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie in der neuen Rubrik „Partner der Industrie“ und auf industrieanzeiger.de. Scannen Sie dazu den jeweiligen QR-Code! So gelangen Sie direkt auf das Partnerprofil des Anbieters. Bookmark! www.industrieanzeiger.de/partner-der-industrie C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT ENGEL Verbindungselemente GmbH Ferdinand Gross GmbH & Co. KG Lederer GmbH Weltestraße 2 + 4 88250 Weingarten Phone +49 751 407-0 Fax +49 751 47-250 [email protected] www.schrauben-engel.de Daimlerstraße 8 70771 Leinfelden-Echterdingen Phone +49 711 1604-0 Fax +49 711 1604-2609 [email protected] www.schrauben-gross.de Katzbachstr. 4 58256 Ennepetal Phone +49 2333 8309-0 Fax +49 2333 8309-50 [email protected] www.c-teile-management.info KANBAN Systeme sind vergleichbar, der Unterschied liegt im dazugehörigen Service. Achten Sie also auf den unvergleichbaren KANBAN-Service von ENGEL mit dem großen „E“, wie E-Classic (Zwei-/MehrbehälterKANBAN), E-Box (RFID/Scan), E-Mat (RFID), E-Mobile und E-Scan. Wir finden Ihr System und versorgen Sie individuell aus unserem Vollsortiment der Verbindungstechnik. Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik und C-Teile-Management und bietet Kunden und Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen. Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen über Werkzeuge bis zu Sonderanfertigungen. Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über 107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management bietet Ferdinand Gross kundenspezifische Lösungen zur Senkung Ihrer Beschaffungskosten um bis zu 70 %. Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation & Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile, Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-BehälterKanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche, Bestellung und Beschaffung, Bevorratung und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitätssicherung, Systempflege und Prozessverbesserung. 68 Industrieanzeiger 12.15 C-TEI LE-MANAGEMENT C-TEI LE-MANAGEMENT FEDER N REIFF Technische Produkte GmbH Würth Industrie Service GmbH & Co. KG Schweizer GmbH & Co. KG Tübinger Straße 2–6 72762 Reutlingen Phone +49 7121 323-0 Fax +49 7121 323-346 [email protected] www.reiff-tp.de Industriepark Würth, Drillberg 97980 Bad Mergentheim Phone +49 7931 91-0 Fax +49 7931 91-4000 [email protected] www.wuerth-industrie.com Keltenstraße 16–22 72766 Reutlingen Phone +49 7127 95792-0 Fax +49 7127 95792-115 [email protected] www.schweizer-federn.de REIFF Technische Produkte GmbH Seit über 100 Jahren ist REIFF Technische Produkte kompetenter Partner in der Erstausrüstung und dem Betriebsmittelbedarf. Das international agierende Handelsunternehmen verfügt mit über 140 000 Produkten aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik, Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik, Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung über eines der größten technischen Sortimente Deutschlands. Die Würth Industrie Service ist auf modulare Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende Industriekunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme. Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen fertigt seit 1986 mit 85 Mitarbeitern auf einer Fläche von 3500 m2 hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile aus allen gängigen Federstahlarten in Klein- und Großserien. Das Produktprogramm umfasst: – Druck-, Zug- und Schenkelfedern – Draht- und Stanzbiegeteile – Mikrofedern – Sicherungselemente I N DUSTR I EROB OTER KOMPON ENTEN + SYSTEME KOMPON ENTEN + SYSTEME Stäubli Tec Systems GmbH Robotics HELUKABEL® GmbH RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co. Theodor-Schmidt-Straße 19 95448 Bayreuth Phone + 49 921 883-0 Fax+ 49 921 883 3244 [email protected] www.staubli.com/robotik Dieselstraße 8–12 71282 Hemmingen Phone +49 7150 9209-0 Fax +49 7150 81786 [email protected] www.helukabel.de Englerstraße 18 69126 Heidelberg Phone +49 6221 3125-0 Fax +49 6221 3125-10 [email protected] www.rct-online.de Stäubli bietet Mechatronik-Lösungen in drei spezifischen Sparten: Textilmaschinen, Kupplungssysteme und Roboter. Stäubli Robotics, einer der führenden Anbieter von Industrierobotern, verfügt über ein breites Angebot an Pickern, Scara- und Sechsachsrobotern in Standardausführung für sämtliche Branchen sowie Spezialroboter für Reinräume, Feuchträume und sterile Räume. Zudem bietet Stäubli eine einheitliche Steuerungsplattform und Softwarelösungen. HELUKABEL® ist seit über 30 Jahren einer der international führenden Hersteller und Anbieter von Kabel, Leitungen, Spezialkabel, Medientechnik, Kabelzubehör und Daten-, Netzwerk- und Bustechnik mit einem weltweiten Vertriebsnetz. Mehr als 1000 Mitarbeitern an über 20 internationalen Standorten sorgen zusammen mit einem Lagerprogramm von über 33.000 Artikeln sowie unsere Logistik für ein hohes Maß an Verfügbarkeit, Termintreue und Service. Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip „Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt und einem hohen technischen Beratungsservice. Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik, Verbindungselemente, Durchflusstechnik, Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente, Filtration und Antriebstechnik stammen. PRÜ FDI ENSTLEISTU NGEN VER B I N DU NGSTEC H N I K VER PAC KU NG DEKRA Albert Pasvahl GmbH & Co. LICEFA Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG Handwerkstraße 15 70565 Stuttgart Phone +49 711 7861-3900 Fax +49 711 7861-743999 [email protected] www.dekra.de Oehleckerring 23 22419 Hamburg Phone +49 40 532852-0 Fax +49 40 532852-52 [email protected] www.pasvahl.de Lemgoer Str. 11 32108 Bad Salzuflen Fon +49 5222 2804-0 Fax +49 5222 2804-35 [email protected] www.licefa.de DEKRA bietet für die gewerbliche Wirtschaft flächendeckend Prüf- und Expertendienstleistungen für die Bereiche Bau und Immobilien, Maschinen- und Anlagensicherheit sowie Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Unter dem Dach der DEKRA Automobil GmbH bieten 75 Niederlassungen in ganz Deutschland mehr als Services rund ums Automobil. Auch mit den Dienstleistungen für die Industrie ist DEKRA ganz nah am Kunden. Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit. Wir liefern – direkt ab Lager: • Passschrauben • Vierkantschrauben • Verschlussschrauben • Flachkopfschrauben • Schrauben mit Zapfen/Spitze, Rändelschrauben • Sonderanfertigungen nach Vorgaben Verpackungen für Dental, Promotion, Optik, Akustik, Elektronik, Medizin. Standardprogramm mit unterschiedlichen Größen und kundenspezifischer Fertigungstiefe mit Sonderfarben, Siebdruck, Schaumstoffu. Tiefzieheinlagen. Breites Sortiment an Rund-, Rechteck- u. Kugelscharnierdosen, Sortimentskästen, Koffern, Aufbauschränken, leitf. Verpackungen, SMD- u. DentalBoxen, Pendelverpackungen u. tiefgezogenen Einlagen. Katalog kostenlos: www.licefa.de Industrieanzeiger 12.15 69 0001584791_000001.indd 1 12.02.15 08:47 markt Verkäufe und Handel von gebrauchten Maschinen/Anlagen/Geräten DAMPFKESSEL TANKS ANKAUF VERKAUF H. SPRENGER GmbH, Essen www.sprenger-essen.de Tel. 02 01/2 99 95 · Fax 02 01/2 99 97 Zu verkaufen: Tanks (Edelstahl-, Stahl-, GFK-), ab 5 m3, preiswert abzugeben. Scholten-Tanks Telefon 0 59 24/25 54 85 Telefax 0 59 24/25 58 32 www.scholten-tanks.de NEUE + GEBR. WERKZEUGMASCHINEN Überholungen · Umrüstungen · Retrofitting Info unter: www.meister-maschinen.com Was sollen wir www.schleifmaschinen-markt.de Der Industrieanzeiger markt informiert: Spanende Fertigung, Werkzeug- und Formenbau – Nr. 14/2015 mit den Themen Kühlschmierstoffe, Präzisionswerkzeuge, Teilreinigung, Werkzeugmaschinen, Werkzeug- und Formenbau, Sägetechnik u. v. m. Vollabdeckung Maschinenbau, Metallbe- und verarbeitung Erscheinungstermin: Anzeigenschluss: Verkaufe gut/sehr gut erhaltene Palettenindustrieregale. Gerhard Lehrer GmbH, Tel. 0 94 31/74 24 78 08. 06. 2015 03. 06. 2015 um 15.00 Uhr Kostenlose Veröffentlichung Ihrer Anzeige im Internet unter: www.industrieanzeiger.de Bei „Kundenangebote“ die entsprechende Rubrik anklicken! Schicken Sie uns bitte rechtzeitig Ihre Anzeigen: Ihnen Großartiges versprechen? Testen Sie uns einfach! Industrieanzeiger MARKT E-Mail media.industrie @konradin.de [email protected] Fax: 07 11/75 94-15 23 Ihre Anschrift hat sich geändert? Sie haben Fragen zu Ihrem Industrieanzeiger-Abo? Bei allen Fragen rund um die Zustellung des Industrieanzeigers hilft Ihnen: Ute Krämer 70 Phone +49 711 7594-5850 Fax +49 711 7594-15850 Industrieanzeiger 12.15 produkte Verkäufe und Handel gebrauchter Maschinen/Anlagen/Geräten Ihr bundesweit größter, herstellerunabhängiger und zertifizierter Kompressorenund Druckluftservice. Modular aufgebaut Entgratmaschine | Die Hans Weber Maschinenfabrik aus dem oberfränkischen Kronach hat die neue Nass-Entgratmaschine NLCA-1P(6)MRB-300 entwickelt. Sie ist speziell für Feinschneidteile ausgelegt. Laut Hersteller punkte die Maschine insbesondere bei stark öligen Blechen und bei Gefahr der übermäßigen Materialerwärmung. Aber auch alle anderen Formen verschiedener Materialarten können bearbeitet werden: Die Maschine übernimmt Entgraten, Verrunden, Entzundern und Oberflächenschleifen. Die neue Anlage ist in den Arbeitsbreiten 300, 600, 1100, 1350 und 1600 mm erhältlich. Die Baureihe NLC schleift Werkstückdicken von 0,8 bis 120 mm mit stufenloser Vorschubgeschwindigkeit zwischen 0,5 und 10 m/min. Der Anwender wählt durch den modularen Aufbau aus bis zu fünf Arbeitsstationen frei aus. Zu diesen gehören eine Waschmaschine zum Entölen sowie eine Anlage zum Waschen und Trocknen der Werkstücke nach dem Entgraten. Die Maschinen● einheiten arbeiten einzeln oder im Verbund. www.airgroup.eu www.kurt-steiger.de Große Anzahl an gebrauchten Werkzeugund Blechbearbeitungsmaschinen, lagervorrätig. Bitte fragen Sie an! Donau S-Radialbohrm. DR 40 Digi, Gewinde, Sk 40, Bj. 91 Kern DMT Zyklen-Drehmaschine CDS, Baujahr 1996 Wemas Drehm. Hiturn 425 ҂ 1000, Fagor 8040 TCA, Bj. 08 Deckel Werkzeugfräsmaschine FP1, 2 A Aktiv Digi., Bj. 80 Deckel Wrkzgfrsm. FP4 ME (2205), Contour3, Kab., Bj. 92 Hermle Bearbeitungsz. UWF 902 H, HH TNC426, Bj. 1998 Mikron Frsm. WF41C, HH TNC 155, NC-Rundtisch, Bj. 85 Mössner Vertikal-Bandsäge Record SM 320, Baujahr 74 ELB Perfekt Horizontal-Flachschlfm. BD12 SPS NK, Bj. 02 Kugelmüller Topfschleifmasch. MPS 1, Top!, Baujahr 93 Jungner Werkzeugschleifmasc. US 2305, Baujahr ca. 80 Lochfelbenstr. 2, 89312 Günzburg Tel. 00 49 (0) 82 21/3 68 96-30, Fax -32 [email protected] www.schmeisser.net Kurt Steiger Werkzeugmaschinen 65197 Wiesbaden, Flachstraße 11 Tel. 06 11/42 10 47, Fax 06 11/42 10 40 Datenübertragung Datenformate: Maßgefertigte Schuhe für Werkzeugmaschinen Führungsschuh | Bei hydrostatischen Systemen bewegen sich Bauteile auf einer Flüssigkeit, ohne sich dabei gegenseitig zu berühren. Dadurch sind sie nahezu verschleißfrei. Die Hyprostatik Schönfeld GmbH aus Göppingen hat hydrostatische Führungsschuhe entwickelt. Diese ersetzen herkömmliche Linearführungen und sollen Bearbeitungsmaschinen hinsichtlich Präzision, Lebensdauer und Zuverlässigkeit optimieren. Das Besondere: Werkzeugmaschinenhersteller können die Führungen selbst konzipieren. Die Führungsschuhe werden für Pumpendrücke von 32, 50 und 80 bar in zwei Längen ● angeboten. Industrieanzeiger 12.15 Liefern Sie bitte eine unseparierte Datei im Format PDF, EPS oder TIFF mit Beschnittmarken. Die Datei muss druckfähig sein, d. h. alle verwendeten Schriften sind einzubetten, Halbtonbilder benötigen eine Auflösung von 300 dpi, Strichbilder mindestens 600 dpi. Offene Daten (z. B. QuarkXPress, InDesign) sind zu vermeiden. Bitte nutzen Sie unser Anzeigen-Serviceportal: www.konradin-ad.de Hier finden Sie Hinweise zum Datenaufbau und zur PDFErstellung. Außerdem können Sie über dieses Serviceportal auch Ihre Anzeigendaten direkt an uns übermitteln. Weitere Übertragungsmöglichkeiten entnehmen Sie bitte dem Anzeigen-Serviceportal. Bei größeren Datenmengen senden Sie uns bitte eine CD oder DVD. Benennung: Um Ihre Anzeige zuordnen zu können, benennen Sie bitte Ihre Datei nach folgendem Schema: Zeitschrift_Ausgabe_Jahr_Kunden name, Bsp.: ia_06_15_mustermann. Wenn Sie für mehrere Hefte Anzeigenmotive senden, übertragen Sie bitte die Anzeigen einzeln je Ausgabe. Weitere Übertragungsmöglichkeit: E-Mail: [email protected] 71 service Wir berichten über Kaufgesuche Suchen gute, junge Flachschleifmaschinen und andere Maschinen Bernd Gail GmbH · 35708 Haiger Tel. 0 27 73/74 76-0 · Fax 74 76-20 E-Mail: [email protected] www.gail-werkzeugmaschinen.de Die TOP-ADRESSE für Ankauf & Verkauf von DECKEL MAHO GILDEMEISTER HERMLE MIKRON www.Beschle-Werkzeugmaschinen.de E-Mail: [email protected] Telefon (0 77 74) 13 54. 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Phone +49 711 7594–523 Claudia Drews Konradin Verlag, Industrieanzeiger MARKT 70765 Leinfelden-Echterdingen. 72 Abas........................................ 19 ABB......................................... 59 AEB..........................................36 Airbus................................ 10, 31 Altair........................................24 Balluff...................................... 15 Bandelin.................................. 12 Beckhoff.................................. 54 BMWi...................................... 14 Boge........................................ 46 Bosch................................ 18, 40 Bosch Rexroth....... 14, 19, 24, 40 Carl.......................................... 28 Chiron...................................... 19 Clark........................................ 17 Creabis.................................... 28 Daimler.................................... 24 Dekra....................................... 13 Edag Engineering.................... 24 Element Six............................. 64 Emag....................................... 18 Empire Cycles.......................... 24 Endress+Hauser......................19 Enemac....................................63 EOS.................................... 18, 24 ExOne...................................... 24 Festo.................................... 6, 50 FIR an der RWTH Aachen....... 22 G. Kraft Maschinenbau........... 54 Georg Kaufmann..................... 16 German RepRap...................... 28 Hans Weber Maschinenfabrik 71 Hermle..................................... 12 Hyprostatik Schönfeld............. 71 Hänchen.................................. 44 IMI Precision Engineering....... 14 InnoCrowd............................... 31 Institut für Innovation und Technik.................................... 14 Jungheinrich........................... 17 Kelch....................................... 73 Kremer Lundehn......................20 Kumavision.............................. 15 Kuraray.................................... 17 Lenze....................................... 64 Linde Material Handling......... 17 Local Motors........................... 24 Manz....................................... 18 Mapal...................................... 12 Messe Erfurt......................31, 32 Messe Stuttgart...................... 12 Microsoft................................. 31 Mig Weld................................ 61 Mori Seiki................................ 19 MPDV...................................... 15 Mycronic................................. 18 Nord Drivesystems.................. 63 Plastic Electronic............... 16, 37 PlasticsEurope......................... 10 Proalpha.................................. 19 Quantitec.................................17 R. Stahl.................................... 57 Rampf Machine Systems........ 18 Renishaw................................ 24 Rittal........................................ 51 Roland Berger......................... 24 Ruag........................................ 24 Saint-Gobain........................... 65 Schiess.................................... 19 Schneider Electric................... 58 Schöfer.................................... 37 Sieb & Meyer...........................48 Siemens........... 18, 24, 34, 42, 50 Simplify3D............................... 30 Spreitzer.................................. 73 Still.......................................... 17 Stratasys................................. 10 Supfina Grieshaber................. 51 Tecnotion................................. 18 Toyota Material Handling........ 17 Ultimaker................................. 34 Unicarriers............................... 17 VDMA...................................... 24 VDW........................................ 12 Voxeljet....................................24 Weh......................................... 62 Weidmüller.............................. 60 Winter..................................... 65 Wittmann Battenfeld.........16, 37 Wolfensberger.........................24 WPR........................................ 65 Yaskawa.................................. 19 3Yourmind............................... 34 Industrieanzeiger 12.15 Noch öfters ist die Kühlkanalbohrung in Serie Werkzeugaufnahme | Die Kelch GmbH aus Weinstadt bei Stuttgart bietet jetzt mehr Werkzeugaufnahmen mit Kühlkanalbohrung (CoolStream) serienmäßig an. Das bedeutet laut Hersteller günstigere Preise und schnellere Lieferung, da weniger Sonderanfertigungen gemacht werden müssten. Dies gelte vor allem für Aufnahmen mit dem A-Maß 130 mm, aber auch für die Schnittstellen SK 40 und HSK 63. Weldon-Aufnahmen mit Schnittstelle HSK 63 werden ebenfalls serienmäßig in CoolStream● Version angeboten. Kürzere Rüstzeiten Nullpunkt-Spannsystem | Ein Nullpunktspannsystem ermöglicht den schnellen Wechsel unterschiedlicher Spannmittel mit hoher Wiederholgenauigkeit. Das neue System MZP von Spreitzer arbeitet rein mechanisch und ist ohne Luft- oder Hydraulikanschluss auf dem Maschinentisch an unterschiedlichen Werkzeugmaschinen nachrüstbar. Die Bedienung erfolgt nur durch eine zentrale Spannschraube. Durch die flache Bauweise und das eingebrachte Befestigungsbohrbild in die unterschiedlichen Spanneinheiten ist ein universeller Aufbau auf dem Maschinentisch oder auf Aufnah● mevorrichtungen möglich. Freie Kapazitäten CNC-DRE HTE I LE Laser-/Plasmaschneiden bis max. 3000 15 000 mm Drahterodieren mech. Bearbeitung CNC Wasserstrahlschneiden Präzisions Automaten-Drehteile 3 Von ø 1 mm bis 120 mm 3 Alle zerspanbaren Materialien 3 DIN ISO 9001:2008 3 Stirnverzahnungen HA-BECK Inh. Mathias Hasecke e. K. www.laserteile.de, [email protected] Burlaer Str., Industriegebiet, 99820 Hörselberg-H. Tel. 0 36 22/6 53 16, Fax 0 36 22/6 53 17 Telefon 02191 8599 Telefax 02191 83203 www.kemper-drehteile.de Null, sieben, eins, eins, Präzision die begeistert! Tiefbohren und Honen sieben, fünf, neun, vier, kurzfristig zu günstigen Konditionen. Tel. 0231/593068, Fax 0231/511191 Anzeigenschluss Mittwochs 15 Uhr fünf, zwei drei. Räumen im Lohn Unter dieser Telefonnummer erreichen Sie Gesprächspartnerin Claudia Drews für den Industrieanzeiger MARKT Phone +49 711 7594-523 Innen und Außen Umfangreiches Werkzeuglager Fragen Sie uns – wir lösen Ihre Probleme Wiemers KG, 33161 Hövelhof [email protected]/www.wiemers.de Tel. 0 52 57/97 98-0, Fax 97 98-49 @ Schicken Sie uns Ihre Anzeige per E-Mail: [email protected] [email protected] Diese Seiten veröffentlichen wir kostenlos auf www.industrieanzeiger.de (weiter mit Industrieanzeiger MARKT) Industrieanzeiger 12.15 73 zuletzt ... Eine moderne Frau Sie haben Zweifel? Na, dann schauen Sie doch mal aufs Handtäschchen. Darin verbirgt sich eine entzückend kleine Solarzelle, die ihr die Power zum Winken gibt. Ja, so sind sie, die modernen Frauen. Bild: Autor Mächtig, jovial und auf der Höhe der Technik. Schauen Sie doch auf unsere deutsche Queen, hinsichtlich Modernität oft verkannt. Dachte jeder, von der NSA sei sie überascht worden – dann tritt zutage, dass sie im Bundeskanzleramt schon 2008 Bescheid wussten und sich – oho – der Möglichkeiten bewusst waren… oder jetzt doch nicht? Überhaupt sind wir regiert mit weiblicher Weisheit, will sagen Modernität. Man siehts an unserer Verteidungsministerin, nicht umsonst zuvor Frauenministerin. Als erstes sorgt sie für vernünftige Arbeitszeiten ihrer Mannen. Dass sie dann auch noch beim Schießen helfen muss, hätte sie nicht gedacht. Aber sie tut‘s und kümmert sich um neue Knarren anstelle des G36. Das hat schon immer die moderne Frau ausgemacht: Wo nötig, greift sie den Männern unter die Arme, energisch. Hmmm, fragt sich nur, wo wir Männer da bleiben? Die Verkäuferin meiner Buchhandlung lächelt. Sie, jung und modern, steht über diesen Dingen. Und weiß die Antwort. Kaufe ich ihr die winkende Queen ab, stellt sie halt ein neues Figürle neben sich hin. Vielleicht sogar 'nen Mann… os 74 Industrieanzeiger 12.15 „Qualitätssicherung 4.0 – smarte Messtechnik für Produktion und Messraum“ InnovationsForum 2015 Messtechnik 4.0 – Hype oder Mehrwert? 15. Oktober 2015 Mövenpick Hotel Stuttgart Airport & Messe Bildquelle Fotolia: Alterfalter/Marco2811 Die Teilnahmegebühr beträgt 80,– € zzgl. MwSt. Die Messtechnik wird immer stärker verzahnt mit der Fertigung. Schnelligkeit und Flexibilität sind gefragt, wenn die Messtechnik nicht zum Flaschenhals der Produktion werden soll: Stückzahlen werden kleiner, Lieferzeiten kürzer, die Zahl der Werkstoffe größer – und gleichzeitig die Toleranzen kleiner. Analog zum Industrie-4.0-Gedanken entwickelt sich somit Qualitätssicherung 4.0. Als Teilnehmer am InnovationsForum erhalten Sie den monatlichen Newsletter Quality-News und die Fachzeitschrift QUALITY ENGINEERING kostenfrei zugesendet. • Was bedeuten Vernetzung und Entwicklung smarter Systeme für die Qualitätssicherung? Detaillierte Infos, das Anmeldeformular sowie Impressionen von 2014 finden Sie unter www.qe-online.de/ innovationsforum • Findet die Qualitätskontrolle künftig nur noch in der Fertigungslinie oder daneben statt? • Wie sieht der smarte Messraum aus? • Welche Rolle spielt die klassische, taktile Messtechnik – und wie wird sie für smarte Messaufgaben fit gemacht? • Sind die optische 3D-Messtechnik und Bildverarbeitung im Vorteil? • Welche Herausforderungen stellt Qualitätssicherung 4.0 an die QS-Software? Der Bezug kann jederzeit beendet werden. Fragen? – Ihr Kontakt Beate Günther-Hühn Phone +49 711 7594-545 beate.guenther-huehn@ konradin.de Unsere Partner: • Und wie sicher sind diese vernetzten Lösungen? Das InnovationsForum der QUALITY ENGINEERING greift diese Fragen auf und gibt Antworten. • • • • • Plattform für Information und Networking Treffpunkt für die Industrie Diskussionsforum für Qualitätssicherung Präsentationen von Innovationen Netzwerken unter Anwendern Unterstützt durch: Industrie anzeiger Print Online News Events www.industrieanzeiger.de 04.15 23.02.2015 | 137. Jahrgang www.industrieanzeiger.de Abwärmenutzung So rechnet sie sich für Mittelständler Seite 40 Technischer Einkauf Wann lohnt sich der Gang nach China? Seite 26 Gedruckte Elektronik Was möglich ist, zeigt die Messe Lopec Seite 37 Spe Indu cial s Servictriee 03.15 Seite 28 16.02.2015 | 137. Jahrgang www.industrieanzeiger.de Präzisionswerkzeuge Frisches Wissen für Anwender Seite 40 Korruptionsermittlung Wenn die Behörden vor der Türe stehen Seite 26 Automatisierung Roboter hilft dem Werker Seite 54 Spec Mes ial Intecsen 2015/Z 05.15 02.03.2015 | 137. Jahrgang www.industrieanzeiger.de Automobilbau Klimaschutz verändert die Branche Seite 40 JEC Composites Faserverbund-Leitmesse in Paris Seite 36 Produktionstechnik Linie für Motoren der Zukunft Seite 52 Interview Marco Witzel AMG optimiert Lager und steigert Kapazität Seite 46 Spec ia Cebit l 2015 ab Seite 30 Die Informationsquelle für den industriellen Mittelstand. Kontakt Verkauf: Phone +49 711 7594-552, [email protected]
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