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Dr. med. Marc Armbruster, Dr. med. Thomas Müller
Fachärzte für Urologie
Bahnhofstrasse 26
70806 Kornwestheim
Tel.: 07154-180100
Fax.: 07154-184823
www.Aerztehaus-Kornwestheim .de
NO-NEEDLE-NO-SCALPEL VASECTOMY: Eine sichere und
effektive Geburtenkontrolle
Die Vasektomie ist eine der effektivsten und sichersten Methode der
dauerhaften Geburtenkontrolle. Aus diesem Grund entscheiden sich in
Deutschland jährlich ca. 50000 Männer für eine Vasektomie. Da bei der
Vasektomie nicht in den Hormonhaushalt des Mannes eingegriffen wird,
bleibt auch die Männlichkeit unverändert.
Bei der Vasektomie wird der Samenleiter (vas deferens) durchtrennt und
unterbunden, wodurch die Spermien nicht mehr in die Samenflüssigkeit
gelangen können. Da das Ejakulat nur zu 5% aus Spermien besteht (der
Rest kommt von der Prostata und den Samenbläschen) werden beim
Samenerguß keine Veränderungen wahrgenommen.
No-Scalpel Vasectomie
Eine sicherere und weniger invasive Maßnahme, die No-Scalpel
Vasectomie (NSV), reduziert die ohnehin schon niedrige
Komplikationsrate der konventionellen Vasektomie.
Der Eingriff wird ambulant in der urologischen Praxis durchgeführt. Es
wird kein Skalpell benötigt. Das zu operierende Areal wird mit einer
speziellen nadellosen Betäubungstechnik („Jet Injektion“) narkotisiert.
Diese Art der Lokalanästhesie funktioniert mit Luftdruck und benötigt
keine Nadel. Der Patient verspürt eine kurze Hautreizung, wie wenn
etwa ein kleines Gummiband an die Hodensackhaut zischt. Nachdem mit
einem speziellen Instrument ein kleines Loch gemacht wurde, wird die
Haut auseinandergespreizt und zwar gerade soweit um den Samenleiter
etwas herauszumobilisieren. Die Samenleiter werden durchtrennt und
die beiden Enden kauterisiert, so dass es zu einem narbigen Verschluss
beider Samenleiter kommt. Das obere Samenleiterende wird zusätzlich
mit einem kleinen Titanklip verschlossen. Außerdem werden die den
unteren Samenleiter umgebenden Hüllen ebenfalls mit einem kleinen
Klip verschlossen, so dass eine Gewebeschicht zwischen den beiden
Enden gelegt wird. Nach Beendigung der Operation werden in der Regel
keine Hautnähte benötigt um die kleine Hautöffnung wieder zu
verschließen.
Die Hoden produzieren weiter die Samenzellen. Nach Vasektomie
bleiben diese allerdings an Ort und Stelle und werden vom Körper
wieder absorbiert.
Die Partnerinnen der Patienten dürfen gerne dabei sein und bei dem
Eingriff zuschauen.
VOR DER OPERATION
• Vermeiden Sie bitte die Einnahme von Acetylsalicysäure (ASS
100, Aspirin®) fünf Tage vor dem Eingriff und Alkohol am Tag des
Eingriffs.
• Rasieren Sie den Penis und das Skrotum am Tag vor der
Operation.
• Duschen Sie bitte am Morgen des Operationstages um das
Infektionsrisiko zu minimieren
• Nehmen Sie die ausgehändigte Valiumtablette eine Stunde vor
Ihrem OP Termin
NACH DER OPERATION
• Verbringen Sie einen ruhigen, am besten liegenden Abend zu
hause
• Mögliche Missempfindungen dürfen mit Ibuprofen behandelt
werden. Acetylsalicylsäure
(Aspirin) sollte 4 Tage vermieden
werden.
• Am Tag nach der Operation können Sie duschen und leichte
körperliche Arbeit leisten. Sport sollte eine Woche pausiert werden.
• Das Suspensorium („Sackhalter“) sollte für 3-4 Tag getragen
werden.
• Kein Geschlechtsverkehr für 3 Tage
• Zur Kontrolle wird nach 8 und 16 Wochen die Samenflüssigkeit
unter dem Mikroskop nach eventuell noch vorhandenen
Samenzellen durchsucht. Erst wenn beide Proben frei von
Spermien sind, können die Verhütungsmaßnahmen abgesetzt
werden.
Alternativ, z.B. für von auswärts kommende Männer, teilen wir
kleine Behälter mit etwas Antibiotikapulver aus, so dass die Probe
auch mit der Post uns zugeschickt werden kann.
MÖGLICHE KOMPLIKATIONEN
• Obwohl sehr selten sind Blutungen und Infektionen die am
häufigsten auftretenden Komplikationen. Bei der No-Scalpel
Vasectomie
wird diese Komplikationsrate auf 1 von 500
herabgesetzt, da
die Blutgefäße, die für die Blutungen
verantwortlich sind am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen
werden
und
da
die
Hautöffnung
so
minimal
ist.
Dennoch kann es in extrem seltenen Fällen zu einer Hoden bzw.
Nebenhodenentzündung kommen, die es erforderlich macht, dass
der ganze Hoden samt Nebenhoden entfernt werden muss.
• Ein anderes potentielles Risiko ist der ausbleibende Erfolg.
Vasektomie kann keine 100 %ige Effektivität garantieren. Sogar
wenn die Operation perfekt durchgeführt wurde, ist es in seltenen
Fällen möglich, dass Spermien einen Weg durch die Lücke
zwischen den beiden verschlossenen Samenleiterenden finden.
Diese Situation, genannt Rekanalisation, ist sehr unwahrscheinlich,
passiert aber in etwa 1 von 1000 Fällen.
Dies ist auch der Grund warum Samenanalysen ca. 8 und 16
Wochen nach erfolgter Vasektomie durchgeführt werden müssen,
um sicherzustellen, dass sich keine Spermien mehr im Ejakulat
befinden. Die Rekanalisation passiert in der Regel in den ersten 23 Monaten nach Vasektomie. In extrem seltenen Fällen kann dies
aber auch noch Jahre nach dem Eingriff erfolgen.
• Entstehung eines Spermagranuloms. Als Folge eines
Durchsickerns von Spermien durch die verschlossenen
Samenleiterenden kann ein harter, manchmal schmerzhafter
„Klumpen“ in der Größe einer kleinen Erbse entstehen. Dies ist
nicht gefährlich und wird fast immer im Laufe der Zeit vom Körper
wieder abgebaut. Ein Suspensorium und ein mildes Schmerzmittel
reichen meistens aus, um die Symptome zu mildern.
• Kongestion, ein Druckgefühl, welches durch die Spermien im
Hoden, Nebenhoden und unteren Samenleiteranteil verursacht
wird, kann 2 bis 12 Wochen nach erfolgter Vasektomie ein
Unbehagen hervorrufen. Wie auch beim Spermagranulom wird die
Kongestion im Laufe der Zeit wieder automatisch verschwinden.
• Bildung von Antikörper gegen Spermien. Bei ungefähr der
Hälfte der vasektomierten Männer können im Blut Antikörper
gegen körpereigene Samenzellen nachgewiesen werden. Die
Wahrscheinlichkeit, dass, selbst nach einer erfolgreichen
Refertilisation (Vaso-Vasostomie), auf natürlichem Wege eine
Schwangerschaft hervorgerufen wird, wird dadurch weiter
vermindert.
ALTERNATIVE VERHÜTUNGSMETHODEN
• Barrieremethoden (Kondom, Diaphragma, Portiokappe, Femidom)
• Hormonelle Verhütungsmethoden (Pille, Minipille,
Dreimonatsspritze, Hormonimplantat, Hormonspirale)
• Natürliche Methoden der Verhütung ( Kalendermethode,
Basaltemperaturmethode)
• Chemische Verhütungsmethoden (Schaum, Gels)
Alle oben genannten Maßnahmen sind nicht so effektiv wie die
Vasektomie, aber sie sind reversibel. Sie sollten sich also gründlich über
alternative Methoden der Verhütung informieren, bevor Sie sich für die
Vasektomie entscheiden.
Antworten auf häufig gestellte Fragen
Welche Folgeerscheinungen werde ich nach der Vasektomie
verspüren? Vasektomie ist KEINE Kastration. Bei der Vasektomie
werden nur die Samenleiter durchtrennt, wodurch die Samenzellen nicht
mehr der Samenflüssigkeit beigemengt werden können. An Ihrem Penis
und Ihren Hoden erfolgt keine Manipulation. Alle hormonellen und
sexuellen Funktionen, wie z.B. Ihre Stimme, Ihre Körperbehaarung und
Ihr Interesse am Sex (Libido) werden in keinster Weise beeinträchtigt. Ihr
Körper produziert weiter die Samenflüssigkeit und Erektionen sowie
Ejakulationen werden wie gehabt passieren. Der einzige Unterschied ist
der, dass im Ejakulat keine Spermien vorhanden sind.
Können andere empfängnisverhütende Maßnahmen unmittelbar
nach dem Eingriff eingestellt werden? Nein! Spermien können im
Samenleiter noch Wochen oder sogar Monate nach Vasektomie
verbleiben. Sie werden erst dann als steril eingestuft, wenn in zwei
postoperativen Samenanalysen keine Spermien mehr in der
Samenflüssigkeit gefunden werden konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt
müssen andere empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet
werden.
Kann der Eingriff Komplikationen verursachen? Ja. Alle
kontrazeptiven Maßnahmen tragen sowohl Risiken als auch Nutzen mit
sich. Die Vasektomie ist ein sehr risikoarmer Eingriff, aber
Komplikationen sind möglich.
Ist die Vasektomie schmerzhaft? Nein. Sie werden bei Applikation des
Lokalanästhetikums ein leichtes Unbehagen empfinden. Nachdem das
Mittel wirkt sollten Sie keine Schmerzen verspüren. Manche Männer
spüren allerdings ein leichtes Ziehen wenn an den Samenleitern
manipuliert wird. Nach dem Eingriff kann es sein, dass Sie an der
Eingriffstelle etwas berührungsempfindlich sind. Im Allgemeinen reichen
zwei bis drei Tage Erholung aus, um wieder den normalen Tätigkeiten
nachgehen zu können. Sexuelle Aktivitäten können 7 Tage nach dem
Eingriff wieder aufgenommen werden.
Verursacht Vasektomie langfristige Gesundheitsstörungen? Viele
Studien haben mögliche langfristige Gesundheitsstörungen nach
Vasektomie ins Visier genommen. Das Ergebnis ist beruhigend: Es
bestehen keine signifikanten Gesundheitsstörungen. Männer nach
Vasektomie haben keine höhere Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs,
Herzerkrankungen oder anderen Gesundheitsstörungen zu erkranken.
Kann die Vasektomie wieder rückgängig gemacht werden? In den
meisten Fällen können die beiden getrennten Samenleiterenden wieder
chirurgisch aneinandergenäht werden. Diese mikrochirurgische Vaso-
Vasostomie ist allerdings teuer und garantiert aus mehreren Gründen
kein Wiedererlangen der Fertilität. Die Vasektomie sollte folglich als
ein permanenter, endgültiger Vorgang betrachtet werden. Bevor Sie
sich für eine Vasektomie entschließen, sollten Sie und Ihre Partnerin sich
sicher sein, dass die Familienplanung abgeschlossen ist. Wenn Sie
schon jetzt an eine Refertilisierung denken sollten, sollten Sie sich
vielleicht etwas mehr Zeit nehmen um den Entschluss zur Vasektomie
nochmals gründlich zu überdenken.
EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR DURCHFÜHRUNG DER
STERILISATION
Ich, der unterschreibende, beauftrage Dr. Marc Armbruster zur
Durchführung einer beidseitigen Vasektomie. Der Eingriff resultiert in
einem Verschluss beider Samenleiter. Das Ziel des Eingriffes ist, eine
Sterilität beim Mann zu produzieren. Es ist mir bewusst, dass es keine
absolute Sicherheit gibt, dass der Eingriff erfolgreich durchgeführt wird.
Es ist mir bewusst, dass meine Samenflüssigkeit nach der Operation
untersucht
wird.
Ich
habe
verstanden,
dass
sämtliche
Verhütungsmethoden solange fortgesetzt werden müssen, bis sich keine
Spermien mehr nachweisen lassen. Ich habe auch verstanden, dass die
Vasektomie als permanenter irreversibler Eingriff zu betrachten ist. Ich
weiß, dass, aufgrund von sehr selten auftretenden Komplikationen, eine
anschließende ambulante oder auch stationäre Weiterversorgung
erforderlich werden könnte.
Datum
Unterschrift des Patienten