Herstellung einer festen Seife Prinzip: Ein Fett wird in alkalischer Lösung in das Seifeanion (waschaktiv) und Glycerin (feuchtigkeitserhaltend) aufgespalten. O H2C O C C17H35 O HC O C C17H35 O H2C O C C17H35 H2C OH + 3 Na+ + 3 OH- 3 C17H35 COO- + 3 Na+ + HC OH H2C OH Verwendet man Kalilauge, so entsteht Schmierseife. Verwendet man dagegen Natronlauge, entsteht feste Kernseife. Durch Zusatzstoffe können die Eigenschaften der Seife beeinflusst werden: Polyethylenglycol: Dient der Formgebung, verhindert Risse und Austrocknen. Propan-1,2-diol: Verhindert die Blasenbildung vor dem Erstarren der Seife, feuchtigkeitserhaltend (weniger hygroskopisch als Glycerin) Titan(IV)-oxid: Pigmentaufheller zur Beseitigung der Transparenz. Kaolin: Füllmittel zur Formgebung Zink(II)-oxid: Machen Seife weniger hygroskopisch Stearinsäure: Neutralisiert überschüssige Hydroxid-Ionen, hautfreundlich, Überfettungsmittel (Rückfetter); mildert Reizwirkung der Seife Material: - 1 600 ml-Becherglas - Thermometer - Gummifinger - Holzstab (Rückseite einer Holzkelle) - Heizrührer - Eiswürfelform oder ähnliche Form Chemikalien: - Kokosfett - Rizinusöl oder Olivenöl - 32 %-ige Natronlauge (50 ml-Messzyliner) - 47%-ige Kalilauge (mit 10 ml-Messzylinder) - Polyethylenglycol 20‘000 - Propan-1,2-diol (25 ml-Messzylinder) - Titan(IV)-oxid - Zink(II)-oxid - Stearinsäure - Kaolin (kristallwasserhaltiges Aluminiumsilicat) - Lebensmittelfarbstoffe - Duftstoff (Rosen- oder Citronellöl) Durchführung: Schutzbrille tragen! Kalilauge und Natronlauge sind stark ätzend. - In ein 600 ml-Becherglas werden 60 g Kokosfett und 30 g Rizinusöl eingewogen. - Folgende Stoffe werden in beliebiger Reihenfolge zugegeben, wobei die Flüssigkeiten mit dem Messzylinder abgemessen, die Feststoffe auf einem Wägepapier abgewogen werden: • 26 ml 32 %-ige Natronlauge • 6 ml 47 %-ige Kalilauge • 24 ml Propan-1,2-diol • 10 g Polyethylenglycol 20'000 • 1 g Titan(IV)-oxid • 1 g Kaolin • 3 g Zink(II)-oxid - Das Becherglas wird auf eine Heizplatte gestellt, die voll aufgedreht wird. - Mit einem Holzstab wird ständig gerührt. Nach wenigen Minuten schäumt das Reaktionsgemisch kräftig auf. Vom Beginn des Schäumens an lässt man das Reaktionsgemisch mindestens fünf Minuten lang unter stetem Rühren kochen. - Der Heizrührer wird ausgeschaltet und 6 g Stearinsäure werden zugegebent - Wenn gewünscht, werden nun ca. 3 Tropfen Farbstoff und 3 Tropfen Duftstoff zugegeben. - Die Seife wird in eine Form gegossen und im Eisbad oder Gefrierschrank abgekühlt. - Nach dem Erstarren kann die Seife der Form entnommen werden. Sollte dies nicht problemlos möglich sein, so bewegt man erst den Formen-Rand vorsichtig hin und her, um die Haftung der Seife zu schwächen. Dann schlägt man die Form mit der Öffnung nach unten auf den Tisch. Stieger, Gymnasium Solothurn
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