Wirtschafts- und Konjunkturforschung Creditreform Österreich Muthgasse 36-40 (Bauteil 4), 1190 Wien Telefon +43-1-218 62 20-551 Telefax +43-1-218 62 20-199 Mobil +43-676-832 18 290 E-Mail: [email protected] www.creditreform.at Wien, 25. November 2015 Creditreform KMU-Umfrage, Herbst 2015: Personalentwicklung weiter negativ, mehr als jedes 5. Unternehmen hat Personal abgebaut Creditreform hat im Rahmen seiner Wirtschafts- und Konjunkturforschung im Herbst 2015 wieder rund 5.000 Klein- und Mittelunternehmen nach der aktuellen wie auch zukünftigen Personalentwicklung befragt. Einhergehend mit der angespannten konjunkturellen Situation sind die Unternehmen des österreichischen Mittelstands sehr zurückhaltend beim Thema Personaleinstellungen. Per Saldo gab es im Herbst 2015 keinen Beschäftigungszuwachs (Personalsaldo: minus 7,1 Prozentpunkte; Vorjahr: minus 0,4 Prozentpunkte). So haben 15,5% der Befragten ihre Mitarbeiterzahl erhöht (Vorjahr: 20,8%), während 22,6% (Vorjahr: 21,2%) – somit mehr als jedes 5. Unternehmen – ihren Personalstock verkleinert haben. Personalentwicklung im Mittelstand in Österreich (Herbst) 30 25 Saldo aus: aufgestockt / verkleinert Prozentpunkte 20 15 10 9,9 12,2 8,6 5 0,2 0 -0,4 -5 -10 -7,1 -15 -20 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Handel und Bau verzeichnen größten Rückgang Die meisten Neueinstellungen gab es beim Dienstleistungsgewerbe (21,1%; Vorjahr: 27,1%), das als einzige Branche einen positiven Beschäftigungssaldo (plus 8,1 Prozentpunkte) erzielte. Auch das Verarbeitende Gewerbe zeigte sich recht einstellungsfreudig. So gaben hier 18,2% der Mittelständler an, neue Arbeitsplätze geschaffen zu haben (Vorjahr: 22,8%), allerdings verringerten im selben Zeitraum auch 24,5% die Zahl ihrer Beschäftigten (Vorjahr: 24,8%). Einen spürbaren Rückgang der Mitarbeiterzahl verzeichneten auch die Branchen Handel (Personalsaldo: minus 12,0 Prozentpunkte) sowie Bau (Personalsaldo: minus 20,4 Prozentpunkte). 1 Tab. 1: Aktueller Personalbestand Verarb. Gewerbe Bau Handel Dienstleistungen Gesamt aufgestockt 18,2 (22,8) 9,2 (17,9) 12,8 (14,1) 21,1 (27,1) 15,5 (20,8) unverändert 54,5 (51,5) 58,2 (55,8) 59,4 (66,9) 64,2 (53,6) 59,3 (57,3) verkleinert 24,5 (24,8) 29,6 (25,3) 24,8 (18,3) 13,0 (19,3) 22,6 (21,2) Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben Verschärfung in den kommenden Monaten – nur 8% wollen neue Arbeitsplätze schaffen In den kommenden Wochen wird es bei den mittelständischen Betrieben keinen Beschäftigungszuwachs geben. Betrug der Erwartungssaldo vor einem Jahr bereits minus 14,9 Prozentpunkte, so sind es heuer sogar minus 18,3 Prozentpunkte. Derzeit planen lediglich 8,0% (Vorjahr: 7,9%) der Befragten, neue Arbeitsplätze zu schaffen, während 26,3% (Vorjahr: 22,8%) eine Verkleinerung ihrer Personaldecke in Erwägung ziehen. Zukünftige Personalentwicklung im Mittelstand in Österreich (Herbst) 20 Saldo aus: aufstocken / verkleinern Prozentpunkte 10 0,6 0 -3 -6,3 -10 -6,1 -14,9 -20 -18,3 -30 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Fast jedes 2. Bauunternehmen möchte Mitarbeiter abbauen Alle Branchen haben durch die Bank einen negativen Erwartungssaldo. Beim krisengeschüttelten Baugewerbe denkt notgedrungen sogar die Hälfte der befragten Unternehmen (49,0%) über eine Verringerung ihrer Mitarbeiterzahl nach (Vorjahr: 32,6%), während im Herbst dieses Jahres niemand Neueinstellungen (0,0%; Vorjahr: 4,2%) plant. Den größten Anteil einstellungsfreudiger Betriebe haben derzeit das Verarbeitende Gewerbe mit 12,7% (Vorjahr: 7,9%) sowie die Dienstleistungsbranche mit 10,6% (Vorjahr: 7,8%). Tab. 2: Personalentwicklung im nächsten Halbjahr aufstocken unverändert verkleinern lassen Verarb. Gewerbe 12,7 ( 7,9) Bau 0,0 ( 4,2) Handel 7,5 (10,6) Dienstleistungen 10,6 ( 7,8) Gesamt 8,0 ( 7,9) 58,2 (62,4) 41,8 (56,8) 70,7 (64,8) 62,6 (62,0) 59,5 (61,9) 23,6 (22,8) 49,0 (32,6) 18,8 (18,3) 18,7 (21,1) 26,3 (22,8) Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben 2 Für den Inhalt verantwortlich und Rückfragehinweis: Mag. Gerhard M. Weinhofer, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Creditreform Wirtschaftsauskunftei Kubicki KG Tel.: +43-1-218 62 20-551 mailto: [email protected] www.creditreform.at Creditreform Unternehmensinformation: Creditreform ist seit 1889 in Österreich tätig und Teil von Europas führendem Anbieter von Wirtschaftsinformationen. Über 4.500 Mitarbeiter in 21 Ländern Europas und in China erbringen für 165.000 Kunden professionelle Dienstleistungen "rund um den Kredit", von Wirtschaftsauskünften über das Risiko- und Forderungsmanagement bis zu Unternehmensratings und Marketingdatenbanken. Seit 2007 ist der Österreichische Verband Creditreform als staatlich bevorrechteter Gläubigerschutzverband im Bereich der Insolvenzvertretung tätig. 3
© Copyright 2024 ExpyDoc