Studierendenbericht – Auslandsstudium Université Montpellier, Frankreich WS 2015/16 Studiengang: Tourismus-Management, Studentin: weiblich Vorbereitung und Organisation Die Bewerbung und Organisation war im Ganzen gesehen relativ leicht und unkompliziert. Wenn man sich früh genug mit dem Thema Auslandssemester beschäftigt, sollten eigentlich keine Komplikationen auftreten. Sowohl der Kontakt mit dem International Office in Kempten als auch mit den Zuständigen in Montpellier verlief immer schnell und effektiv. Nachdem ich von der Universität in Montpellier angenommen wurde, musste ich mich im Vorfeld online auf einem Portal anmelden. Mit einer beiliegenden Erklärung war aber auch dies keinerlei Problem. Das vorausgesetzte Sprachniveau B1 war meist auch völlig ausreichend um alle Formalitäten mit der Partnerhochschule abzuklären. Die Stadt Montpellier Die Stadt liegt im Süden Frankreichs, circa 10 km von der Mittelmeerküste entfernt. Mit 257.000 Einwohnern, wobei rund 90.000 Menschen davon Studenten sind, ist in der Stadt immer viel geboten. Zudem ist Montpellier einer der wirtschaftlich stärksten Städte in Frankreich und wächst daher stetig an. Die Innenstadt besteht aus vielen, alten und verwinkelten Gassen. Die Architektur dort ist typisch mediterran mit vielen alten Gebäuden, die sich jedoch meistens in einem guten Zustand befinden, was die Innenstadt sehr schön und gepflegt erscheinen lässt. Es gibt eine Vielzahl an kleinen Plätzen mit unzähligen Cafés, Restaurants und Bars. Im Sommer (aber teilweise auch im Winter) spielt sich das ganze Leben der Stadt in aber vor allem draußen vor diesen ab. Unterkunft Gewohnt habe ich die während meines Aufenthaltes in Montpellier in einer WG mit 5 anderen (internationalen) Studentinnen. Ich habe die Wohnung relativ leicht im Internet gefunden, auf der Website „Appartager.com“. Dort findet man viele gute Angebote zu unterschiedlichen Preisen. Es gibt jedoch auch viele große Wohnheimanlagen in der Stadt die von den Universitäten vermittelt werden. Hier kann man sehr günstig für 200 – 300 Euro wohnen. Meist hat man dann aber auch nur um die 9m² (inklusive Bad) und eine Gemeinschaftsküche die man sich mit anderen Studenten teilen muss und oft auch nur sehr spartanisch eingerichtet ist. Als Erasmus-Student hat man allerdings auch die Möglichkeit Wohngeld (CAF) vom französischen Staat zu bekommen. Das sind meist um die 90 Euro die man monatlich erhält, wenn man alle Formulare und Nachweise beim zuständigen Amt abgegeben hat. Studium Da ich in Kempten den Studiengang Tourismus-Management belege und die Kooperation zwischen der Universität in Montpellier und der HS Kempten sich eigentlich auf die Fakultät Wirtschaft bezieht, hatte ich nur allgemeinwirtschaftliche Kurse in Frankreich belegt. Man kann in Montpellier sowohl Fächer an der IUT als auch an der IAE belegen. IUT: Die IUT entspricht mehr einer Fachhochschule und hat einen sehr schulischen Charakter. Es gibt Gruppen von ca. 30 Personen und es gibt oft Hausaufgaben und Projekte die in Gruppen oder alleine durchgeführt werden müssen. Alle Kurse waren auf Französisch und es gab nur recht wenige ausländische Studenten. Die zuständige Erasmus-Beauftragte hatte sich immer sehr gut um uns gekümmert und sehr schnell gehandelt wenn es ein Problem gab. IAE: Die IAE wiederrum hatte eher den Charakter einer Universität oder Hochschule wie man sie in Deutschland kennt. Zwar waren auch hier die Gruppen nicht sehr viel größer und es gab auch hier einige Gruppenarbeiten jedoch ist dort das eigenverantwortliche Arbeiten von größerer Bedeutung. Die Kurse sind hier alle auf Englisch und die Gruppen bestehen meist fast ausschließlich aus internationalen Studenten. Die Kurse sind außerdem meistens zeitlich kürzer, so hatte ich beispielsweise einen Kurs der nur eine Woche lang täglich stattgefunden hat und einen Kurs der nur 4 Wochen lang ging. Alltag und Freizeit Im Sommer bietet es sich auf jeden Fall an die Küste zu fahren. Man gelangt dort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr günstig hin und es gibt sehr schöne und breite Strände in der Nähe von Montpellier. Allerdings muss man schon mit einer Fahrzeit von ca. 45 Minuten rechnen, wenn man mit den Öffentlichen fahren möchte. Dadurch, dass es sehr viele junge Leute und Studenten in Montpellier gibt, ist in der Stadt auch immer etwas los. Es gibt viele Ausstellungen, Feste und Märkte das ganze Jahr über, sodass einem nie langweilig wird. Auch in der Umgebung gibt es viele interessante Städte wie Nimes, Aix-en-Provence oder Avignon. Aber auch Marseilles, Nizza und Barcelona sind in nur wenigen Stunden schnell zu erreichen. Die Organisation ESN bietet zudem für alle internationalen Studenten eine Reihe von Tages-/Wochenendausflügen, Partys oder andere Freizeitaktivitäten an. Fazit Ich habe die Zeit in Montpellier sehr genossen. Die Kurse waren interessant, jedoch habe ich fachlich leider nicht sehr viel dazu gelernt. Mein Hauptziel mein Französisch zu verbessern habe ich trotzdem erreicht. Es ist eine schöne Stadt mit vielen Möglichkeiten, die vor allem im Sommer aufblüht und von daher auf jeden Fall zu empfehlen ist.
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